Zitat von
Majonese
Eigentlich hatte Rebecca einen Moment befürchtet, dass sie es nicht mehr rechtzeitig nachhause schaffen würde. Sie lief gerade den Weg zwischen den grasbewachsenen Dünen nach oben, als das schwache Tropfen in einen stetigen Guss überging. Eilig beschleunigte die junge Frau ihre Schritte, hastete über die Straße und rettete sich schließlich unter das Vordach ihres Zuhauses. Mehr als ein paar Tropfen hatte sie nicht abbekommen. Als sie die Tür hinter sich schloss, verging Tauranga gerade in einem dichten Regenschauer.
Da sie jeden Moment damit rechnete, dass Amaia kam, setzte sie sich im Flur auf die Treppe und scrollte ein wenig weiter auf InSync herum. Es war keine wirklich sinnvolle Beschäftigung aber eine, mit der man sehr gut die Zeit totschlagen konnte. Zu ihrer Überraschung dauerte es nur ein paar Minuten, bis es an der Tür schellte. Im ersten Moment zweifelte Rebecca, dass es ihre beste Freundin war. Es wäre untypisch für Amaia, sie nicht mindestens eine Viertelstunde warten zu lassen.
Doch als sie zur Haustür ging und aufmachte, war sie gleich doppelt überrascht. Es war tatsächlich die schwarzhaarige Maori, ungewöhnlich früh dran für ihre Verhältnisse. Und zudem auch noch mit einem ziemlich verdrossenen Gesichtsausdruck, der wiederum ganz gut zur ihrer Erscheinung passte. Amaia sah aus, als hätte sie gerade noch schnell einen Abstecher ins Meer gemacht, sie war von oben bis unten völlig durchnässt. Ihre kurze Sommerkleidung war komplett mit Regenwasser vollgesogen, ebenso wie ihre langen Haare, die ihr in schweren Strähnen vom Kopf hingen. Tropfend und triefend stand sie vor Rebecca, trotzdem lächelte sie beim Anblick ihrer besten Freundin. "Hey!"
"Äh...hi..." Einen Moment musterte Rebecca die junge Frau vor ihr. Ihr fiel auf, dass Amaia ein wenig außer Atem wirkte. "Du...du bist nicht etwa den ganzen Weg zu mir gelaufen, oder?"
"Doch, schon...", grinste Amaia leidig zur Antwort und schüttelte ihre Arme. "Ich dachte halt, ich schaff's noch rechtzeitig..." Wie ein begossener Pudel stand sie nun vor der Tür und erwiderte etwas peinlich berührt Rebeccas Blick. "Ähm...kann ich...trotzdem reinkommen?"
Irgendwie dauerte es einen Moment, bis die Komik der Situation Rebecca völlig erreichte und zu ihr hindurchdrang. "Warte kurz!", prustete sie los. "Ich hol' dir schnell ein Handtuch. Statt dass du einfach den Bus nimmst..." Mit einem Kichern ließ sie ihre beste Freundin vor der Tür stehen, eilte kurz ins Badezimmer und schnappte sich vom Stapel mit den frischen Badetüchern das Oberste.
Als sie zur Haustür zurückkehrte, versuchte Amaia gerade ihre Haare ein wenig auszuwringen. Der Anblick rief ihr ein Bild ins Gedächtnis. Es war sehr vage, nichts Konkretes, doch ihrem Tourette reichte das schon aus. "Hey! Eine Meerjungfrau! Holt die Harpunen!"
"Danke!" Amaia griff nach dem dargebotenen Handtuch und begann sich notdürftig ein wenig abzutrocknen. "Das macht keinen Sinn, hast du schon mal eine Meerjungfrau mit Beinen gesehen?", scherzte sie über den Tic.
Rebecca grinste. "Stimmt schon..." Ihre Krankheit hatte dafür aber auch eine Antwort. Ihr Kopf ruckte in den Nacken und sie rief: "Sie ist ein Gestaltwandler! Buuiieeeh!"
"Oh nein, du kennst mein Geheimnis", lachte Amaia trocken. "Aber erzähl's keinem, ja?"
"Niemals!"
Mit einem Mal sah die Welt wieder so völlig anders aus. Zwar war sie es, die ihrer besten Freundin Zuflucht vor den Regenmassen draußen bot, doch auch ganz ohne es zu wissen, tat Amaia für sie in diesem Moment sehr viel mehr.
"Du hast etwas von Überraschung geschrieben...", merkte sie grinsend an.
"Oh ja! Ich glaube das wird dir gefallen..." Amaia klopfte auf ihre Tasche, die sie um die Schulter trug und die ähnlich durchnässt war wie ihre Kleidung.
Rebecca reckte den Kopf ein wenig, als ob sie versuchen wollte, einen Blick auf den Inhalt zu ergattern. Natürlich konnte sie durch das Leinen nicht hindurchschauen. "Wieso? Was ist es?"
"Wirst du schon sehen!"
"Ach, Mann..." Mit einem Anflug von Ungeduld wartete Rebecca, bis Amaia sich soweit abgetrocknet hatte, dass sie nicht mehr eine Spur aus Regenwasser hinter sich verlor.
Ihre beste Freundin trat schließlich ein und zog ihre Schuhe aus, während Rebecca die Haustür hinter ihr schloss und das laute Prasseln des Regens zu einem gedämpften Rauschen wurde. "Ich hoffe, das ist nicht so schlimm...", sagte Amaia mit einem Blick auf die nassen Schuhabdrücke, die sie im Flur hinterlassen hatte.
"Ach was", winkte Rebecca ab. "Das ist...schlimm! Das ist schlimm! Schlimm! Schlimm! Keiner mag dich!" Mit einem Seufzen schüttelte sie den Kopf, doch schon setzte ihr Tourette hinterher: "Das stimmt nicht! Ich mag dich. Ich liebe dich."
"Hey, zumindest eine, die mich mag", witzelte Amaia, doch Rebecca entging der bittere Unterton nicht.
Einen Moment überlegte sie, ob sie etwas sagen sollte. "Wie...sieht's bei dir Zuhause aus?"
"Naja...ist wie immer", meinte Amaia leichthin und machte damit klar, dass sie nicht mehr dazu sagen wollte. Ihre Worte beantworteten ohnehin jede weitere Frage. "Also, wollen wir hochgehen?"
Noch immer sah Rebeccas Zimmer so aus wie vor einigen Wochen, als sie nach Tauranga zurückgekommen war. Eigentlich waren es nur ein paar Kartons, die sie noch auspacken musste, doch sie fand einfach keine Energie dafür. Es gab keinen bestimmten Grund dafür, ihr erschien es einfach nur...unwichtig. Schließlich war es nicht so, dass sie die Sachen unbedingt brauchte oder irgendetwas damit anfangen wollte.
"Uhhh! Was ist das denn?", wollte Amaia wissen und trat an den Schreibtisch ihrer besten Freundin heran, auf dem noch immer der halb bemalte Holzvogel lag. Sie besah sich die bunten Muster etwas genauer. "Das sieht ja cool aus!"
"Danke dir", grinste Rebecca, während sie hinter sich die Tür schloss. "War echt teuer das Teil, also wollte ich mir besonders viel Mühe geben."
"Sieht man."
"So, jetzt aber mal raus mit der Sprache", sagte Rebecca und schaute ihre Freundin erwartungsvoll an. "Was wolltest du mir zeigen?"
Ein breites Lächeln erschien auf Amaias Gesicht. "Dann halt dich mal fest...", kicherte sie und kramte in ihrer Tasche herum. "Ich hab's heute Morgen gefunden, als ich bei mir im Zimmer ein wenig aufgeräumt habe..." Sie zog ein Datapad hervor und hielt es ihrer besten Freundin feierlich entgegen.
Rebecca klappte die Kinnlade herunter und sie nahm es entgegen.
Das Gerät selbst war zunächst nicht allzu besonders. Es war ein recht gewöhnliches schwarzes Pad, etwa mit der Größe eines gebundenen Buches. Vor allem die Kanten waren von der jahrelangen Benutzung ein wenig lädiert, doch es war insgesamt noch in einem recht guten Zustand. Das Auffälligste waren aber die zahlreichen Aufkleber, die das Pad zierten. Blumen, niedliche Tiere, Tafeln mit heiteren Sprüchen und abstrakte Muster, die farbenfrohe Vielfalt der Motive war wie eine kunterbunte Wundertüte. Lediglich ein schlichtes, weißes Schild stach sehr unspektakulär hervor, auf dem handgeschrieben stand: 'Eigentum von Rebecca Lynge'.
Das Chaos und die Willkür der optischen Verzierungen waren Zeugnis davon, wie alt das Gerät mittlerweile war. Heute beklebte Rebecca ihre Sachen nicht mehr derart exzessiv mit Stickern, heute dachte sie in Maßstäben von Farbpaletten und Bildkompositionen und hatte sehr viel höhere Ansprüche an ihre Dekorationen. Doch als Kind war ihre Devise offenbar noch gewesen 'hauptsache bunt'.
"Wow!", stieß sie hervor und betrachtete ihr Eigentum mit großen Augen. "Und ich dachte, ich hätte das damals in der Schule verloren!"
Amaia verschränkte mit zufriedenem Ausdruck die Arme vor der Brust. "Tjaaah...weißt du noch? Du hattest mir das Pad ja zum Lernen ausgeliehen, weil ich meine letzte Prüfung erst später gehabt hatte. Nur ich hatte auch irgendwie gedacht, dass ich es dir danach wiedergegeben hatte..."
Obwohl es erst drei Jahre her war, wusste Rebecca selbst nicht mehr so genau, wie sie ihr Schul-Pad verloren hatte. In ihrem Kopf hatte sie es irgendwann in der Schule liegen lassen und dann nie wieder gesehen. Glücklicherweise war das nach ihren Abschlussprüfungen gewesen, sonst hätte sie sehr dumm dagestanden. Schließlich hatte sie auf dem Gerät all ihre Lernstoffe aus zwölf Jahren Schule abgespeichert.
Es war ganz normal, dass jeder Schüler ein eigenes Datapad hatte, auf dem man Aufgaben bearbeitete, Texte las, Unterrichtsmaterialien vom Lehrer bekam und die Angebote des Schulnetzwerkes wahrnahm. Die meisten Schüler hatten im Laufe ihres Werdegangs zwei oder drei verschiedene Pads, mal weil das Alte kaputtging oder man irgendwann unbedingt die neueste Hardware haben wollte. Doch Rebeccas Pad war fast schon so alt wie sie selbst, sie hatte es damals bei ihrer Einschulung von ihren Eltern bekommen und seitdem immer gut darauf Acht gegeben. Es nun wieder in den Händen zu halten war wie eine Reise um fünfzehn Jahre zurück in die Vergangenheit.
"Wahnsinn!" Mit einem Grinsen ließ sich Rebecca auf ihrem Bett nieder und schaltete das Pad an. Auf dem Holo-Display erschien ihr Hintergrundbild, eine Aufnahme vom Strand von Papamoa Beach an einem strahlenden Sommertag. Sogleich erkannte sie die zahlreichen Ordner wieder, in denen sie ihre Schulmaterialien archiviert hatte. Für jedes Jahr hatte sie einen eigenen Ordner angelegt und dort wiederum für jedes Schulfach einen extra Unterordner. Alles war systematisch beschriftet und genau dort, wo es hingehörte. Nicht, dass Rebecca diese Sachen noch brauchte. Für ihr Studium war der Großteil des Lehrstoffs aus der Schule völlig unwichtig gewesen und in ihrer derzeitigen Lage würde sie diese Materialien ohnehin so schnell nicht mehr benötigen. Doch es war ein so schön nostalgisches Gefühl, sich durch die Dateien zu klicken, die sie ein Großteil ihres Lebens begleitet hatten. Sie warf einen Blick zu ihrer besten Freundin und schlug sich hart gegen die Schulter. "Danke, Mai! Hätte echt nicht mehr gedacht, dass ich das mal wiedersehe."
"Tja, was würdest du nur ohne mich machen...?"
Rebecca legte den Kopf schief. "Naja...also ohne dich wäre es nie verschwunden", merkte sie kichernd an. "Eigentlich warst du ja erst diejenige, die es verloren hat!"
"Nicht verloren", stellte Amaia richtig. "Nur...verlegt. Für eine Weile..."
"Über drei Jahre, um genau zu sein..."
"Dann sei halt nicht so genau! Oh, aber das Highlight kommt noch..." Sie zog Rebecca das Datapad wieder aus der Hand und warf das Handtuch über den Schreibtischstuhl, bevor sie sich darauf niederließ. Ihre Kleidung war noch immer recht nass. "Ich habe nämlich etwas gefunden..."
Der hinterlistige Tonfall in ihrer Stimme gefiel Rebecca überhaupt nicht. "Was meinst du? Hey! Was meinst du? Was meinst du? Was...was...wa-wa-wa..." Sie warf ihren Kopf hin und her. "Fuck off!"
"Ich wollte mir eigentlich bloß ein paar alte Unterrichtseinheiten anschauen...der guten alten Zeiten wegen..." Ihr Augenzwinkern verriet ihren Sarkasmus. "Und dabei bin ich auf etwas...Interessantes gestoßen..."
"Jetzt sag schon!"
"Einen Moment...wo war es denn gleich nochmal..." Amaia tippte auf dem Holodisplay herum und navigierte offenbar durch verschiedene Ordner. Obwohl sich Rebecca etwas nach vorne lehnte, konnte sie nicht genau erkennen, was für Dateien ihre beste Freundin gerade suchte. "Ahhh, hier ist es doch..."
"Was...?"
"Dann halt dich mal fest, Becky!" Mit einem übertriebenen Räuspern und einem theatralischen Luftholen begann Amaia etwas vom Display vorzulesen:
"Ich mag den Sommer!
Ich mag den Sommer, da ist es schön warm
Ich mag auch den Himmel und die Blumen,
die Vögel und das Meer,
Nur Winter mag ich nicht, der ist lahm!"
Rebecca brauchte einen Moment um zu begreifen, was sie sich gerade anhörte und kaum erreichte sie diese Erkenntnis, stöhnte sie laut auf und spürte förmlich den Scham in sich aufsteigen. Amaia kämpfte unterdessen mit einem Kicheranfall und musste sich sichtlich zusammenreißen, um weiterlesen zu können.
"Ich mag den Sommer, meine Lieblingszeit
Dann geh ich schwimmen und esse Eis,
Reise mit meinen Eltern durchs ganze Land,
Und kriege hoffentlich keinen Sonnebrand"
Es war die reinste Folter und trotzdem konnte Rebecca nicht anders, als mit geschlossenen Augen ein gequältes Lachen auszustoßen. "Oh nein...!"
"Oh doch! Und es geht weiter...
Ich mag den Sommer, kommt alle mit raus!
Die Welt sieht jetzt viel besser aus.
Wir rennen über das grüne Gras
und haben eine Menge Spaß..."
Amaia brach in lautes Gelächter aus, während Rebecca ein jämmerliches Seufzen von sich gab und das Gesicht in den Händen vergrub. Bei diesen Zeilen schüttelte es sie richtig und das nicht nur, weil die Reime so unglaublich schlecht waren.
"Geschrieben von...Rebecca Lynge!", merkte ihre beste Freundin genüsslich an. "Na, hat es dir gefallen?"
Rebecca würdigte die Frage gar nicht erst mit einer Antwort sondern blickte Amaia anklagend an, auch wenn sie das leidige Grinsen auf ihrem Gesicht nicht verstecken konnte. "Das war bestimmt aus der zweiten Klasse, da war ich doch nicht älter als sieben", verteidigte sie sich und riss ihren Kopf mit weit aufgerissenen Augen zurück. "Buuiieeeh! Verbrennt es! Fuck off!"
"Jetzt wissen wir immerhin, dass du den Sommer magst, nicht?" Amaia wirkte äußerst zufrieden mit sich, dass ihr diese fiese Überraschung gelungen war.
Im Leben hätte sie nicht erwartet, jemals nochmal eines ihrer eigenen, furchtbaren Gedichte zu hören, die sie als Kind in der Schule geschrieben hatte. "Das kriegst du zurück!", schwor Rebecca ihr und noch während sie sprach wusste sie auch schon, wie sie sich revanchieren konnte. Denn Amaia schien vergessen zu haben, dass sie auf dem Schul-Pad nicht nur ihre Gedichte aus der Schulzeit gespeichert hatte. Sie sprang auf und schnappte sich von ihrer besten Freundin das Pad. "Deine Reime waren doch kein bisschen besser!"
Amaia hob eine Braue. "Hm? Was meinst du?"
Nun war es Rebecca, die heimtückisch grinste, während sie sich mit einem Finger durch die Ordner auf ihrem Schulpad durchklickte. Zwar hatte sie das Gerät seit ein paar Jahren nicht mehr in der Hand gehabt, doch sie wusste noch sehr genau, wo sie was abgespeichert hatte. In dem unscheinbaren Ordner 'Austausch' wurde sie schließlich fündig. Austausch - Amaia - Gedichte...
"Wie wäre es hiermit...wie wäre es mit...wie wäre es mit...wie wäre es mit...Meeresfrüchte! Einhundertprozent Bio. Nur 10.99. Nur solange der Vorrat reicht! Hey!" Rebecca schüttelte ihren Kopf wild umher. "Hier habe ich was...'Reise um die Welt'...geschrieben von Amaia Campbell...wahrscheinlich auch zweite oder dritte Klasse..."
Amaias Augen weiteten sich vor Schreck, als ihr klar wurde, dass der Spieß nun umgedreht wurde. "Nicht dein Ernst! Du hast doch nicht ernsthaft noch meine alten Gedichte auf deinem Pad!"
"Klar doch!", antwortete Rebecca. "Ich habe doch alle immer gefragt, ob sie mir ihre Gedichte zuschicken können, weil ich die so schön fand."
"Schön", wiederholte ihre beste Freundin mit einem Schnauben. "Ist klar..."
"Also...Reise um die Welt...
Nach London und Shanghai
Würde ich gerne gehen
Viele tolle Orte
Hab ich noch nie gesehen
Hey, ist bis hierhein eigentlich gar nicht so verkehrt", feixte sie und erfreute sich am leidigen Ausdruck auf Amaias Gesicht. Nun war sie es nämlich, die sich die peinlichen Reime ihres kindlichen Selbst anhören musste.
"Oh, Mann, das habe ich echt verdient", stellte ihre lachend Freundin mit einem Blick an die Decke fest. "Karma, richtig?"
"Ja", grinste Rebecca genüsslich. Plötzlich lehnte sie sich nach vorne, drückte den Rücken durch und rief in einer für sie ungewöhnlich hämischen Stimme: "Schau mich an! Karma is' ne Bitch! Hey! Genau wie du!" Sie erstarrte, erschrocken über ihre eigenen Worte. Eine unangenehme Stille setzte ein, in der sie die junge Maori mit großen Augen anstarrte. "Das tut mir leid!", versicherte sie Amaia hastig. "Das wollte ich nicht..."
Doch ihre beste Freundin nahm es ihr ganz und gar nicht übel. Stattdessen brach sie in schallendes Gelächter aus und warf ihre Arme triumphierend in die Luft. "Das ist ein Kreuz im Kalender! Dass ich mal 'Bitch' aus deinem Mund höre...ich bin echt stolz auf dich!"
Ein wenig errötend erwiderte Rebecca das Grinsen. "Das zählt nicht, das war nicht ich..."
"Jaja, red dir das nur ein! Ich weiß, was ich gehört habe, das reicht mir."
"Pfff..." Sie wusste nicht, wie sie sich da wieder rausreden konnte. Eigentlich gar nicht, dafür war Amaia fiel zu begeistert von der Tatsache, dass sie ein fieses Wort gesagt hatte. Trotzdem war sie es, die in diesem Moment noch die Oberhand hatte, denn sie hielt noch immer das Datapad in der Hand, auf der Amaias Gedicht geöffnet war.