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Biden unterstützt TRIPS-Waiver (Aussetzung des Patentschutzes auf Covid-Impfstoffe)

  1. #1 Zitieren
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    Wer hätte es geglaubt.

    Nachdem Biden zumindest innenpolitisch bisher überraschend gute, überraschend linke Arbeit geleistet hat (alles andere als perfekt...) zeigt er nun auch erstmalig "außenpolitisch" (wenn man es so nennen kann) das richtige Gespür, und handelt nach dem moralischen Imperativ und nicht ausschließlich im Interesse von Profiten und von Big Pharma.

    Es ist tatsächlich passiert. Nachdem Indien und Südafrika eine Initiative gestartet hatten, den Patentschutz auf Covid-Impfstoffe (vorübergehend) auszusetzen, der sich im Laufe der Zeit über 60 Staaten angeschlossen hatten, und die von über 160 Nobelpreisträgern und ehemaligen Staatschefs unterstützt wurde, wird diese Initiative nun auch von der einzigen Weltmacht unterstützt.

    Das heißt natürlich nicht, dass die Sache damit geklärt ist. Aber die Unterstützung der US-Administration ist sicherlich ein riesiger Schritt dieser Policy in Richtung Realität.

    Hier zeigt sich wieder ein erfreulicher - und unerwarteter - Trend: Die Biden-Administration scheint sehr empfänglich für Druck aus Aktivisten-Kreisen, aus Gewerkschaften, generell aus linken Organisationen.

    https://www.independent.co.uk/news/w...-b1842731.html

    Wollen wir mal hoffen, dass die US-Administration in der Sache jetzt auch ordentlich Druck auf die EU (und Deutschland) ausüben wird, die in dieser Sache weiterhin die falsche, menschenverachtende Position unterstützen.
    ulix ist offline

  2. #2 Zitieren
    Das Ziel ist im Weg Avatar von urphate
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    Ich hatte mich schon länger gefragt, warum diese Impfstoffe nicht in Lizenz produziert werden.

    Der Vergleich ist vlt nicht der beste, aber in Kriegszeiten z.B. war es bisher üblich, dass Kriegsgüter (ok Waffen) überall dort gefertigt werden, wo es geht.

    So hat z.B. der Büromaschinenhersteller IBM im WK2 den M1 Carbine hergestellt, wie fast jeder metallverarbeitende Betrieb landesweit.

    Nun ist mir durchaus bewußt, dass man einen Impfstoff nicht in jeder Küche zusammenbrauen kann, aber es gibt sicherlich mehr pharmazeutische Betriebe als die drei, die das können.

    Natürlich gehts, wie immer ums Geld, und auch wenn es jetzt unpopulär ist, und auch wenn jetzt viele denken, die habens doch, und auch wenn die Pharmakonzerne auf der Beliebtheitsskala gleich nach Vlad dem Pfähler und der GEMA kommen, finde ich es nicht richtig, wenn der Patentschutz so einfach ausgehebelt wird.
    Mer hale Pol

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    urphate ist offline

  3. #3 Zitieren
    Deus Avatar von Pursuivant
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    Zitat Zitat von urphate Beitrag anzeigen
    Ich hatte mich schon länger gefragt, warum diese Impfstoffe nicht in Lizenz produziert werden.
    Werden sie doch, z.B. in Indien!
    Pursuivant ist offline

  4. #4 Zitieren
    Das Ziel ist im Weg Avatar von urphate
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    Zitat Zitat von Pursuivant Beitrag anzeigen
    Werden sie doch, z.B. in Indien!
    Ok, war mir nicht bewusst.
    Mer hale Pol

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    urphate ist offline

  5. #5 Zitieren
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    EU signallisiert Bereitschaft, darüber zu reden. Manchmal ist es doch ganz gut, dass viele unserer Staaten sofort tanzen, sobald aus dem Oval Office gepfiffen wird.

    P.S. TAZ scheint so das einzige relevante überregionale Medium zu sein, dass diese Nachricht prominent oben auf der Seite platziert, diese (bisher) wichtigste Nachricht des Jahres, und die wichtigste Nachricht seit Ausbruch der Pandemie.

    Wesentlich wendiger als Deutschland zeigt sich Frankreich. Bisher hatte Paris die Öffnung der Rechte abgelehnt. Nun erklärte Staatspräsident Emmanuel Macron, er sei „absolut dafür, dass das geistige Eigentum aufgehoben wird“. Impfstoffe müssten zum „weltweiten öffentlichen Gut“ werden. Erste Priorität sei es aber, Entwicklungsländern „Dosen zu spenden“ und Impfstoffe „in Partnerschaft mit den ärmeren Ländern zu entwickeln“.

    Damit bröckelt die Ablehnungs-Front in der EU. Zuvor hatte sich Polen für eine Freigabe der Patente ausgesprochen.
    https://taz.de/Freigabe-der-Corona-I...ente/!5770470/

    Es sollte schneller bröckeln.
    ulix ist offline Geändert von ulix (06.05.2021 um 19:17 Uhr)

  6. #6 Zitieren
    Das Ziel ist im Weg Avatar von urphate
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    Also ich hatte die Info aus den normalen Nachrichten.

    Die Entwicklung eines Impfstoffs kostet vlt einen dreistelligen Millionenbetrag.
    Wenn denn nun zukünftig permanent die Gefahr besteht, dass der Patentschutz aufgehoben wird, verbleibt ja wenig Motivation für die Pharmaindustrie einen Impfstoff zu entwickeln.
    Und wenn Regierungen dann Pharmaunternehmen zwingen, irgendwas zu entwickeln, nun ja
    Mer hale Pol

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    urphate ist offline

  7. #7 Zitieren
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    Zitat Zitat von urphate Beitrag anzeigen
    Also ich hatte die Info aus den normalen Nachrichten.

    Die Entwicklung eines Impfstoffs kostet vlt einen dreistelligen Millionenbetrag.
    Wenn denn nun zukünftig permanent die Gefahr besteht, dass der Patentschutz aufgehoben wird, verbleibt ja wenig Motivation für die Pharmaindustrie einen Impfstoff zu entwickeln.
    Und wenn Regierungen dann Pharmaunternehmen zwingen, irgendwas zu entwickeln, nun ja
    Dann ist es halt so. Aber das wird nicht nötig sein, da Staaten in Pandemien immer jede Menge Geld locker machen werden. Zur Erinnerung: Biontech hat 375 Millionen vom deutschen Staat geschenkt bekommen, no strings attached.

    Moderna hat 2,5 Milliarden vom US-Steuerzahler bekommen.
    Johnson & Johnson hat 1 Milliarde gekriegt.
    Usw.

    Die Alternative zur Aussetzung des Patentschutzes ist die baldige Wirkungslosigkeit der Covid-Impfstoffe aufgrund von Mutationen, und der ewige Pandemiezustand. Die Aussetzung des Patentschutzes ist daher alternativlos.

    Die Entwicklung eines Impfstoffes ist übrigens hauptsächlich wegen der Studien so teuer (und langwierig). Die eigentliche Entwicklung des Wirkmechanismus ist relativ einfach (und schnell). Deshalb sind auch über 100 Impfstoffe allein gegen Covid-19 in irgendeiner Phase der Entwicklung, davon schon mindestens drei bei deutschen Universitäten.
    ulix ist offline Geändert von ulix (06.05.2021 um 22:34 Uhr)

  8. #8 Zitieren
    Mythos Avatar von Apubec
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    Zitat Zitat von urphate Beitrag anzeigen
    Also ich hatte die Info aus den normalen Nachrichten.

    Die Entwicklung eines Impfstoffs kostet vlt einen dreistelligen Millionenbetrag.
    Wenn denn nun zukünftig permanent die Gefahr besteht, dass der Patentschutz aufgehoben wird, verbleibt ja wenig Motivation für die Pharmaindustrie einen Impfstoff zu entwickeln.
    Und wenn Regierungen dann Pharmaunternehmen zwingen, irgendwas zu entwickeln, nun ja
    Die Pharmaindustrie hat den Impfstoff nicht entwickelt, sie ist nur auf den fahrenden Zug aufgesprungen.
    Aber diese Diskussion hatten wir schon und ich suche sie nicht noch einmal heraus.
    Die Pharmaindustrie hatte sogar den Auftrag seit SARS 2002/2003 etwas zu entwickeln, aber getan hat sich seit dem nichts von Seiten der Pharma.
    Es gibt kein gut und böse, kein Richtig und kein Falsch, nur Entscheidungen und Konsequenzen.
    Apubec ist offline

  9. #9 Zitieren
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    Na super, Bundesregierung stellt sich gegen das Gute, Richtige, Sinnvolle.

    https://www.spiegel.de/politik/deuts...3-c7ee88dc935d
    ulix ist offline

  10. #10 Zitieren
    apex predator Avatar von clegg
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Na super, Bundesregierung stellt sich gegen das Gute, Richtige, Sinnvolle.

    https://www.spiegel.de/politik/deuts...3-c7ee88dc935d
    Zeigt sich halt wieder mal was wirklich wichtig ist.
    clegg ist offline

  11. #11 Zitieren

    Faszinierend!
    Avatar von smiloDon
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    Zitat Zitat von urphate Beitrag anzeigen
    Die Entwicklung eines Impfstoffs kostet vlt einen dreistelligen Millionenbetrag.
    Wenn denn nun zukünftig permanent die Gefahr besteht, dass der Patentschutz aufgehoben wird, verbleibt ja wenig Motivation für die Pharmaindustrie einen Impfstoff zu entwickeln.
    Und wenn Regierungen dann Pharmaunternehmen zwingen, irgendwas zu entwickeln, nun ja
    Zitat Zitat von Apubec Beitrag anzeigen
    Die Pharmaindustrie hat den Impfstoff nicht entwickelt, sie ist nur auf den fahrenden Zug aufgesprungen.
    Richtig. Denn das Geschäftsmodell der großen Pharmakonzerne basiert immer weniger auf der eigenen Forschung, sondern auf dem Aufspüren gewinnversprechener Produkte von Spinn-Offs der Universitäten, denen sie dann die teure Zulassung finanzieren und Produktion übernehmen.

    De facto hat der Staat wohl 70 bis 80% der Entwicklung des Impfstoffes finanziert. Warum aber dann aber die Pharmafirmen alleinige Inhaber der Patente und der Staat nicht wenigstens anteilig Rechte besitzt, gehört wohl zu den Mysterien der neoliberalen Marktwirtschaft.

    Und dennoch bin ich in dieser Frage skeptisch und daher auch noch unentschieden. In dem von ulix ziterten Spiegel artikel heißt es:

    "Der limitierende Faktor bei der Herstellung von Impfstoffen sind die Produktionskapazitäten und die hohen Qualitätsstandards, nicht die Patente", hieß es weiter von Seiten der Bundesregierung.

    Und dieses Argument halte ich für nicht gänzlich abwegig. Insofern wären dann internationale Initiativen wie COVAX vielleicht erfolgversprechender.

    Zudem hat gestern noch jemand im TuS geunkt, nachprüfen konnte ich es auf die Schnelle leider nicht, dass der Vorstoß von Biden gar nicht so uneigennützig sein könnte. Denn durch die Aufhebung der Patente entfielen für Pfizer auch die Lizenzgebühren an Bointech, während der US-Konzern selbst den Impfstoff mit einer noch höheren Gewinnmarge weiter produzieren könnte.

    Trau, schau, wem!
    smiloDon ist offline

  12. #12 Zitieren
    Moderator Avatar von DWS
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    Bezüglich der mRNA Impfstoffe im Besonderen: Dazu müsste auch ein erheblicher KnowHow- und Technologietransfer stattfinden. Das ist keine Sache von wenigen Wochen oder Monaten. Experten dazu meinten, das wäre höchstens interessant für die nächste Pandemie und man könne nicht binnen kurzem Produktionsstätten für solch komplexe (auch handwerkliche) Vorgänge hochziehen. Wenn der Patentschutz (bei den mRNAs, nicht bei den "alten" Technologien) ausgesetzt werden sollte, glaube ich nicht, dass ein solcher KnowHow- und Technologietransfer kooperativ und auf freiwilliger Basis stattfinden würde. Ich kann mich natürlich irren dabei, das wäre schön, aber dennoch bliebe es dann immer noch eine Frage eines dafür notwendigen Zeitrahmens.
    Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.
    DWS ist offline Geändert von DWS (07.05.2021 um 09:56 Uhr)

  13. #13 Zitieren

    Faszinierend!
    Avatar von smiloDon
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    Zitat Zitat von DWS Beitrag anzeigen
    Bezüglich der mRNA Impfstoffe im Besonderen: Dazu müsste auch ein erheblicher KnowHow- und Technologietransfer stattfinden. Das ist keine Sache von wenigen Wochen oder Monaten.
    Das kann ich jetzt natürlich nicht einschätzen, aber Staaten wie Brasilien, Südafrika oder Indien sollten dies doch schneller hinbekommen, da sie auch schon heute Phamazieprodukte für den Weltmarkt herstellen.
    smiloDon ist offline

  14. #14 Zitieren
    So weit die Füße tragen.. Avatar von Almalexia
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    Almalexia ist offline

  15. #15 Zitieren
    Moderator Avatar von DWS
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    Zitat Zitat von smiloDon Beitrag anzeigen
    Das kann ich jetzt natürlich nicht einschätzen, aber Staaten wie Brasilien, Südafrika oder Indien sollten dies doch schneller hinbekommen, da sie auch schon heute Phamazieprodukte für den Weltmarkt herstellen.
    Siehe Marburg (was nahe dran ist) : Bis September wurden dort Proteine für Arzneimittel des Schweizer Pharmaunternehmens Novartis produziert. Im September von Biontech gekauft, es wurde sofort mit Hochdruck an der Umstellung gearbeitet. Produktion startete am 10.Februar.

    Und ob Zwang oder nicht, es dauert eben, bis eine Partnerschaft auch zu mehr Impfdosen führt, sagt Ugur Sahin.

    “Jeder neue Partner, der jetzt dazu kommt, wird ungefähr fünf bis sechs Monate benötigen, bis er überhaupt in der Lage ist mit einer Produktion zu beginnen.”
    Das dürfte also keine reine Schutzbehauptung sein.

    Es ist wichtig zu wissen, dass wir bereits im letzten Jahr im August angefangen haben, Kooperationen aufzubauen. Wir haben ja Anfang des Jahres drei Produktionskooperationspartner gehabt. Mittlerweile sind es 13 Kooperationspartner.
    Teilweise können einige der Kooperationspartner auch nur Teilkomponenten liefern. Auch die sind wichtig, zumal es gerade Exportbeschränkungen insbesondere für Impfstoffe und deren Komponenten zuhauf gibt.

    Apropos Joe Biden, America first? (Stand mitte April'21) Großbritannien und die USA, die beide in großem Maßstab Impfstoffe produzieren, haben bislang keine einzige Dosis exportiert. Europäische Hersteller lieferten schon zig Millionen Dosen ins Ausland – vor allem nach Großbritannien.
    Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.
    DWS ist offline Geändert von DWS (07.05.2021 um 14:56 Uhr)

  16. #16 Zitieren
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    Zitat Zitat von DWS Beitrag anzeigen
    Bezüglich der mRNA Impfstoffe im Besonderen: Dazu müsste auch ein erheblicher KnowHow- und Technologietransfer stattfinden. Das ist keine Sache von wenigen Wochen oder Monaten. Experten dazu meinten, das wäre höchstens interessant für die nächste Pandemie und man könne nicht binnen kurzem Produktionsstätten für solch komplexe (auch handwerkliche) Vorgänge hochziehen. Wenn der Patentschutz (bei den mRNAs, nicht bei den "alten" Technologien) ausgesetzt werden sollte, glaube ich nicht, dass ein solcher KnowHow- und Technologietransfer kooperativ und auf freiwilliger Basis stattfinden würde. Ich kann mich natürlich irren dabei, das wäre schön, aber dennoch bliebe es dann immer noch eine Frage eines dafür notwendigen Zeitrahmens.
    Mitte Semptember 2020: Biontech kauft Werk in Marburg zur Impfstoffproduktion. Dort wurden noch nie mRNA-Impfstoffe hergestellt.
    Mitte Februar 2021: Die ersten Dosen gehen vom Band.

    Das sind 5 Monate.

    Ich möchte auch nochmal daran erinnern, dass die Staaten außerhalb der "westlichen Welt" momentan de facto gar nicht impfen können, da sie höchstens die runterfallenden Krümel der reichen Staaten aufsammeln können. Das heißt selbst wenn wir von 6-12 Monaten Vorlaufzeit ausgehen (in Wahrheit wären es eher 3-6, bei klassischen Impfstoffen eher 3 als 6) wäre das besser als der Status Quo.
    ulix ist offline Geändert von ulix (07.05.2021 um 16:13 Uhr)

  17. #17 Zitieren
    Moderator Avatar von DWS
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    5 Monate, wenn der Hersteller kooperiert. Wenn es zu einer Aussetzung des Patentschutzes für mRNA kommen sollte, bin ich mal sehr gespannt auf den Zeitrahmen in dem der Hersteller nicht mit Technologie- und Know-How-Transfer kooperieren wird. Und womöglich gibt man damit auch Forschungsergebnisse seit 20 Jahren einfach mal so weg (*), in China (ich verkneife es mir..) knallen die Sektkorken.

    (*) An mRNA-Impfstoffen wird seit ca. 20 Jahren im Bereich Krebsbekämpfung geforscht. Im Jahr 2003 hatte CureVac zusammen mit Kollegen der Universität Tübingen weltweit das erste Mal mRNA als Impfstoff direkt unter die Haut von Hautkrebspatienten injiziert.

    Ich möchte auch nochmal daran erinnern, dass die Staaten außerhalb der "westlichen Welt" momentan de facto gar nicht impfen können, da sie höchstens die runterfallenden Krümel der reichen Staaten aufsammeln können. Das heißt selbst wenn wir von 6-12 Monaten Vorlaufzeit ausgehen (in Wahrheit wären es eher 3-6, bei klassischen Impfstoffen eher 3 als 6) wäre das besser als der Status Quo.
    Keine Frage, das ist erbärmlich, wie sich der Westen (die Nordhalbkugel) gerade verhält; was im Grunde genommen eigentlich nur ein Fortführen des erbärmlichen Ausbeutens der Südhalbkugel ist. Und nicht nur das, dieses Verhalten gefährdet die ganze Welt. Die Pandemie ist erst zu Ende, wenn sie in die Endemie übergegangen ist und das geht nicht ohne Indien, Afrika und den Rest der Südhalbkugel.
    Aber in diesem speziellen Fall der mRNA Impfstoffe würde ich gerade deswegen lieber auf Kooperationen setzen, als auf Enteignung. Know-How lässt sich nämlich schwer bis z.Zt. noch gar nicht zwangsenteignen.
    Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.
    DWS ist offline Geändert von DWS (07.05.2021 um 17:35 Uhr)

  18. #18 Zitieren
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    Zitat Zitat von DWS Beitrag anzeigen
    5 Monate, wenn der Hersteller kooperiert. Wenn es zu einer Aussetzung des Patentschutzes für mRNA kommen sollte, bin ich mal sehr gespannt auf den Zeitrahmen in dem der Hersteller nicht mit Technologie- und Know-How-Transfer kooperieren wird. Und womöglich gibt man damit auch Forschungsergebnisse seit 20 Jahren einfach mal so weg (*), in China (ich verkneife es mir..) knallen die Sektkorken.

    (*) An mRNA-Impfstoffen wird seit ca. 20 Jahren im Bereich Krebsbekämpfung geforscht. Im Jahr 2003 hatte CureVac zusammen mit Kollegen der Universität Tübingen weltweit das erste Mal mRNA als Impfstoff direkt unter die Haut von Hautkrebspatienten injiziert.
    Das ist doch aber ein Argument dafür, warum es eher schneller als langsamer gehen wird, denn die meisten größeren Staaten werden Erfahrung in der Herstellung von mRNA Impfstoffen haben, denn sie forschen seit Jahrzehnten daran. Aber wie gesagt ist das sowieso ein Scheinargument, denn die meisten Impfstoffe sind keine mRNA-Impfstoffe.
    ulix ist offline

  19. #19 Zitieren
    Moderator Avatar von DWS
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    Apropos Scheinargument (ROFLMAOWPIMP), Biden, den Blender solltest du mal nicht so hart feiern, denn er lenkt lediglich vom eigenen Impf-Nationalismus ab:

    Die USA liefern nicht nur keine Impfstoffe. Sie behindern sogar die Ausfuhr wichtiger Materialien, die für die Herstellung von Impfstoffen unverzichtbar sind. Möglich macht das von Biden aktivierte Gesetz "Defense Production Act". Damit haben US-Regierungsaufträge Vorrang, falls das Angebot bestimmter Materialien nicht ausreicht. Das bekommt etwa Curevac zu spüren. Das deutsche Unternehmen rechnet damit, dass sein Impfstoff noch im Mai oder im Juni von der EU-Arzneimittelbehörde zugelassen wird. Doch die geplante Massenproduktion ist wegen fehlender Komponenten aus den USA akut in Gefahr.
    https://www.n-tv.de/wirtschaft/komme...e22540240.html
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    DWS ist offline

  20. #20 Zitieren
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    Zitat Zitat von DWS Beitrag anzeigen
    Apropos Scheinargument (ROFLMAOWPIMP), Biden, den Blender solltest du mal nicht so hart feiern, denn er lenkt lediglich vom eigenen Impf-Nationalismus ab:


    https://www.n-tv.de/wirtschaft/komme...e22540240.html
    Ich feiere hier diese eine richtige, sehr unerwartete Entscheidung Bidens. Ich feiere das Signal, das von ihr ausgeht.

    Andere Dinge finde ich scheiße (Iran-Politik, Kuba-Politik, Drücken vor Erhöhung des Mindestlohns, etc.).
    ulix ist offline

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