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Pflege ist nicht selbstverständlich
Wir haben Pflegenotstand und k(aum)einer schaut noch hin. Das Klatschen von vor einem Jahr ist verhallt.. in der Corona Pandemie haben bis zu 9000 Pflegekräfte gekündigt..
[Video]
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Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.
Geändert von DWS (01.05.2021 um 20:19 Uhr)
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Zitat von DWS
Wir haben Pflegenotstand und k(aum)einer schaut noch hin. Das Klatschen von vor einem Jahr ist verhallt.. in der Corona Pandemie haben bis zu 9000 Pflegekräfte gekündigt..
Das Klatschen war damals schon aufgesetzt und peinlich, und hat wenig Pflegende gefreut. Und das sich nichts ändert war auch damals schon klar. Kommt nicht überraschend.
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Faszinierend!
War ja auch eine Schnapsidee große Teile des Gesundheitswesen zu privatisieren.
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Zitat von smiloDon
War ja auch eine Schnapsidee große Teile des Gesundheitswesen zu privatisieren.
Der Markt wird es schon richten, mit seiner unsichtbaren Hand.
Bleibt zu hoffen dass sich nach der Corona-Krise mal was tut. Wieviel % sind denn 9.000 Pflegekräfte am Gesamtbestand?
P.S. In Großbritannien dürfte die Teilprivatisierung und Verscherbelung des staatlichen Gesundheitswesens durch die neoliberalen Menschenfeinde der Tories um Boris Johnson dank Covid auch erstmal vom Tisch sein. Glück im Unglück, sozusagen. Ich hoffe ja auf einen ähnlichen Trend in Deutschland.
Edit: Öhm, okay. Allein in 4 Monaten des letzten Jahres haben diese 9.000 gekündigt. Krass. Die Zahlen dürften jetzt also eher um die 40.000 oder höher liegen.
Deutschlandweit haben das auch rund 9.000 Beschäftigte in der Alten- und Krankenpflege allein in den Monaten Mai bis Juli letzten Jahres getan. Pia Zimmermann, Sprecherin für Pflegepolitik der Bundestagsfraktion Die Linke, hatte dafür bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) die verfügbaren Beschäftigtendaten erbeten und ausgewertet. Aus der Altenpflege flohen demnach 3.900 Beschäftigte, aus der Krankenpflege 5.000.⁵
https://www.jungewelt.de/artikel/399...3%BCndigt.html
(Junge Welt zitiert falsch, es sind Zahlen von April bis einschließlich Juli, daher 4 Monate)
Hier die Originalquelle, eine kleine Anfrage der Linken Fraktion:
https://www.linksfraktion.de/themen/...eversicherung/
Geändert von ulix (01.05.2021 um 14:55 Uhr)
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Ich hab mich schon 2020 gefragt, wieso nicht alle kündigen.
Hätte ich persönlich sofort getan
Es gibt für die Pfleger aber keine gesetzliche Verpflichtung dort zu arbeiten oder?
Eigentlich kann ich mir nur vorstellen, dass es ein normaler Arbeitsvertrag ist mit Kündigungsfrist und das wars.
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Ich glaube das in der Corona-Krise kein einziger Bürger mehr sagen würde das Pflege wichtiger gewonnen ist als jemals zuvor.(Bis auf ein paar Rechtsextremisten-Spinner versteht sich...) Das Problem ist einfach dasselbe wie immer: Die Allgemeinheit verhält sich ruhig und die die dafür verantwortlich sind innteressiert es nicht.
Ich würde es es total verstehen wenn jede Pflegerin am Rande es Bornouts einfach kündigt, mal sehen wie schnell die Bürger dann einsehen das es so nicht weitergeht...
DIESE SPOILER NICHT LESEN!
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Die Verantwortlichen interessiert es schon: https://www.bundesgesundheitsministe...on-pflege.html
Nur die Umsetzung bei den lokal Zuständigen ist wie immer hierzulande das Problem. Tarifbindung zum Beispiel, kann der Bund nicht so einfach vorschreiben, wegen Art. 9 Abs. 3 Grundgesetz (Tarifautonomie). Das einzige, wo man etwas drehen kann, sind die Pflegemindestlöhne (die sich schon von den allgemeinen Mindestlöhnen unterscheiden). Und so weiter und so weiter. Bund schiebt es auf die Länder, die Länder treten es weiter nach unten und am Ende wird der Hund getreten.
Irgendwann muss fast jeder auf die Pflege zurückgreifen, der eine mehr, der andere weniger. Wenn dann aber niemand mehr da ist...
Heute greift man ja schon viel zu viel auf die ärmeren Umländer zurück (Polen usw.), wie lange geht das noch gut? Diese Länder bekommen selbst ja auch ein eigenes (dadurch mit verursachtes) Pflegeproblem.
Apropos.. https://www.ndr.de/nachrichten/schle...iniken108.html
Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.
Geändert von DWS (02.05.2021 um 13:25 Uhr)
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Zitat von DWS
Wir haben Pflegenotstand und k(aum)einer schaut noch hin. Das Klatschen von vor einem Jahr ist verhallt.. in der Corona Pandemie haben bis zu 9000 Pflegekräfte gekündigt..
Zurecht.
Wer das mit sich machen lässt, hat schlichtweg eine ausgeprägte masochistische Ader oder hasst sich selbst abgrundtief.
Grenzdebiles Balkonklatschen gibt mir weder mein Sozialleben zurück, welches ich durch den Schichtdienst + Personalmangel im Prinzip aufgebe, noch habe ich dadurch mehr Geld auf dem Konto oder werde damit bei der Arbeit anständig behandelt.
Diesen Job hinzuschmeißen war einer der besseren Entscheidungen in meinem Leben.
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Da werden bei mir nur offene Türen eingetreten, wenns nach mir ginge würde eine Pflegekraft nicht unter 5000 Brutto im Monat nach Hause gehen. Aber ist ja nicht so als wären Pflegekräfte nicht schon vor Corona am Limit gewesen, ich hab von Fällen gelesen da übernimmt eine Pflegekraft Nachtwache auf 2 Etagen gleichzeitig! Wenns dann auf beiden Stationen gleichzeitig klingelt kannst ne Münze werfen wo du hinlaufen sollst Klingt erstmal lustig, solange man nicht selbst betroffen ist, ist immer so...
Aber die jungen Leute sind halt auch nicht blöd und wissen von den Umständen mit denen die Pflege zu kämpfen hat, deshalb bleibt dieser Beruf auch nach wie vor unattrakiv, und solange sich an den Grundproblemen nichts ändert(bessere Bezahlung, bessere Arbeitsbedinungen u.s.w) werden sich auch immer weniger Leute für diesen Beruf entscheiden. Mit solchen Sendungen wie Ehrenpflegas, ich krieg heute noch das kotzen wenn ich daran denke, macht sich die Riegerung nur lächerlich, als wirklich was zu ändern(Ganz zu schweigen von den Steuergeldern die wieder rausgeschmissen worden sind.)
Zwingen können wir nach wie vor niemanden(also abgesehen von den Rahmen der Hartz 4 Gesetze...) und wenn die Politiker irgentwann wirklich mal auf diese Idee kommen würde ich vorschlagen das einige von denen ihren Arsch aus dem Bundestag bewegen und selbst ein bisschen Pflege betreiben, das würde enorm helfen und der Steuerzahler muss weniger Pensionen bezahlen (Das am Ende war nur noch ein wenig zynismus)
DIESE SPOILER NICHT LESEN!
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Zitat von Crusherle
Ich hab mich schon 2020 gefragt, wieso nicht alle kündigen.
Hätte ich persönlich sofort getan
Es gibt für die Pfleger aber keine gesetzliche Verpflichtung dort zu arbeiten oder?
Eigentlich kann ich mir nur vorstellen, dass es ein normaler Arbeitsvertrag ist mit Kündigungsfrist und das wars.
Stellst du dir das nicht ein bisschen zu einfach vor?
Mitten in der Pandemie in der viele Betriebe Kurzarbeit angemeldet haben und ganze Bereiche (Gastronomie, Einzelhandel, Hotellerie) komplett dicht sind dürfte nicht gerade händeringend nach fachfremdem Personal gesucht werden.
Sollen die Ex-Pfleger alle auf die schnelle eine neue Berufsausbildung abschließen und derweil von ihren Ersparnissen leben?
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Man könnte kündigen, sich eine Zeitarbeitsfirma suchen und dort unter deutlich attraktiveren Bedingungen seine Arbeitsbedingungen bestimmen.
Dafür muss man natürlich flexibel sein, birgt dann aber deutlich mehr Verhandlungsspielraum und ist auch ein deutliches Signal.
Gerade mit Fachausbildung im Intensivbereich kann das richtig rund laufen, habe da schon mit Leuten geredet, die ihre Dienstpläne selber geschrieben haben.
-> man muss die Situation nicht zwangsläufig ertragen, aber leider herrscht immer noch ein Helferkomplex, der die Leute denken lässt „Ich kann XYZ nicht hängen lassen“
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Zitat von Matteo
Stellst du dir das nicht ein bisschen zu einfach vor?
Mitten in der Pandemie in der viele Betriebe Kurzarbeit angemeldet haben und ganze Bereiche (Gastronomie, Einzelhandel, Hotellerie) komplett dicht sind dürfte nicht gerade händeringend nach fachfremdem Personal gesucht werden.
Sollen die Ex-Pfleger alle auf die schnelle eine neue Berufsausbildung abschließen und derweil von ihren Ersparnissen leben?
Meiner erfahrung nach kommen Pflegekräfte meistens ohne Sperre vom Arbeitsamt aus ihren Arbeitsverhältnissen, also je nachdem wie lange sie gearbeitet haben, sind sie zumindest eine weil abgesichert. Genug zeit um sich neu zu orientieren.
Interessante Selbstgespräche setzen einen klugen Gesprächspartner voraus.
Herbert G. Wells
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Es gibt halt Berufsgruppen, wo man ständig rechtswidrige Arbeitsanweisungen bekommt (weil ein regulärer Betrieb anders nicht aufrecht zu erhalten ist), und das ist dann wiederum ein perfekter Grund auch bei einer Eigenkündigung direkt ALG I zu kriegen, ohne Sperre.
Ich hab mich da schonmal im Vorhinein informiert Da kann man dann ggf. auch eine Abfindung rausschlagen.
Geändert von ulix (02.05.2021 um 19:51 Uhr)
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Dass die Menschen im Gesundheitswesen so durchhalten dürfte der Arbeitsmoral geschuldet sein. Viele lieben ihren Job als Pflegekraft, obwohl sie manchmal (berechtigterweise) genervt sind.
"Taucht ein in die Schönheit der deutschen Sprache. Ich tue das. Für mich sind Anglizismen ein No-Go"
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Faszinierend!
Zitat von DWS
Die Verantwortlichen interessiert es schon: https://www.bundesgesundheitsministe...on-pflege.html
Nur die Umsetzung bei den lokal Zuständigen ist wie immer hierzulande das Problem. Tarifbindung zum Beispiel, kann der Bund nicht so einfach vorschreiben, wegen Art. 9 Abs. 3 Grundgesetz (Tarifautonomie). Das einzige, wo man etwas drehen kann, sind die Pflegemindestlöhne (die sich schon von den allgemeinen Mindestlöhnen unterscheiden). Und so weiter und so weiter. Bund schiebt es auf die Länder, die Länder treten es weiter nach unten und am Ende wird der Hund getreten.
Könnte er aber nicht etwas an den Arbeitsbedingungen machen, beispielsweise die Schlüssel Pflegekraft/Patient*innen ändern?
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Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.
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Zitat von smiloDon
War ja auch eine Schnapsidee große Teile des Gesundheitswesen zu privatisieren.
Ich finde es Amüsant, wenn Aussagen getätigt werden, wie ein Staatliches Gesundheitswesen wäre blanker Kommunismus, die man häufig von Unions, FDP und AfD Anhängern vernimmt. Aber langfristig ist das der einzige Weg und Pflegekräfte fair zu bezahlen und einem Burnout des Personals vorzubeugen. Was ich damit sagen will, ich stimme deiner Ausssage 100 % zu.
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Zitat von DWS
Wir haben Pflegenotstand und k(aum)einer schaut noch hin. Das Klatschen von vor einem Jahr ist verhallt.. in der Corona Pandemie haben bis zu 9000 Pflegekräfte gekündigt..
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Das ist lediglich ein lauer Vorgeschmack auf das was unausweichlich noch kommt
Ist Euch eigentlich klar, dass wir zu den reichsten 10% der Welt gehören?
10% von 9 Milliarden sind 900 Millionen. Und unter diesen 900 Millionen gehören unsere 80 Millionen klar zu den reicheren unter den reichsten 10%.
Also, wie verbessern WIR die Welt? Und keine Ausreden.
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Es fehlen rechnerisch 100.000 Pflegekräfte. Was wollte Spahn mal im Ausland anwerben? 12.000, von denen sind es wieviel geworden?
Interessant fand ich ja, wie nach dem Urteil, dass 24h-Kräfte aus Osteuropa den Mindestlohn (auch für die Bereitschaftszeiten) bekommen müssen. Das wird sich nur noch die Oberschicht leisten können oder es wird in eine nicht mehr überschaubare Schwarzarbeit übergehen, aber egal, kein Handlungsbedarf... https://www.rnd.de/politik/spahn-sie...GA7ZXFTPI.html - sind ja eh bald andere für zuständig.
Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.
Geändert von DWS (05.07.2021 um 21:54 Uhr)
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Bessere Bezahlung und bessere Arbeitszeiten, mehr Personal. Echt einfach das zu lösen.
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