[mikeatwar]

Hi ,

ich habe aktuell einen Abschnitt in meinem Leben in dem ich mich intensiv mit dem Thema Borderline persönlichkeitsstörung beschäftige
weil meine 6 jährige Beziehung mit einer stark depressiven und wahrscheinlich auch Borderline betroffenen Frau zuende ist.

Da ich mich noch nie in meinem Leben so gefühlt habe begann ich nach Antworten zu suchen . Leider gibt es keinen Discord Server für dieses Thema wo sich Ex-Partner von Borderlinern austauschen können . Schade denn ich habe bereits 2 leute gesprochen via Voicechat die mir fast exakt meine eigene Lage beschrieben haben und es hilft tatsächlich um einiges mehr als sich bloss ins thema einzulesen .

Wer von euch hat Erfahrung in dem Bereich und wäre bereit mit mir zu sprechen ? Discord oder Teamspeak oder ähnliches .

LG

[KommaHorror]

Wie hast du die 6 Jahre ausgehalten?

Ich hatte das vor ein paar Jahren, die Beziehung ging allerdings nur etwas über ein Jahr. Ich war hinterher einige Monate lang mental und emotional kaputt. Es gab bisher nichts, was ähnlich starke und negative Effekte auf mich hatte, wie diese Beziehung. Vergiss normale Trennungen. Das ist nicht vergleichbar. Hinterher habe ich mich via Unibibliothek sehr tief in psychologische und psychiatrische Literatur eingelesen, denn ich wollte verstehen, was zur Hölle mir da passiert ist. Es war durchaus aufschlussreich, aber man gerät leicht in den berühmten Kaninchenbau und ich weiß nicht, ob man da wirklich rein sollte. You cannot unsee. Außerdem stimmen die Klischees, die man über Psychologie hat und vieles davon hat die Qualität eines Horoskops; zu viel passt irgendwie auf alles und jeden und saubere Evidenz ist kaum bis nicht existent, sondern es handelt sich um vages Hörensagen.

Was kann ich noch sagen?
- Akzeptiere, dass du ihr nicht helfen kannst, egal wie groß dein Optimismus auch sein mag und wie scheiße es sich für dich anfühlt.
- Akzeptiere, dass die Beziehung vorbei ist und sei froh darum. Auch wenn es sich sehr scheiße anfühlt.
- Stelle nicht deine eigene Wahrnehmung in Frage. Egal, was sie oder dein Umfeld dir sagt. Der Großteil der Leute (inkl. Psychologen und "Fachpersonal") kann nicht nachvollziehen wovon du redest, stellenweise sind es Tabuthemen und die Leute wollen das nicht, bekommen Angst. Außerdem läufst du Gefahr, dass man dich für irre hält, weil das, was du zu sagen hast völlig bizarr klingt. Hätte mir jemand vorher meine eigene Geschichte erzählt, hätte ich nämlich auch gedacht, dass derjenige doch nicht mehr alle Latten am Zaun hat. Heißt: Mit den allermeisten Leuten kannst du nicht reden. Ich habe damals gedacht, ich spreche drüber und verhindere so, dass sich das alles in mich hineinfrisst. Denn es hat schwer in mir gearbeitet. Aus den vorgenannten Gründen war das Bemühen vergeblich.

- Sieh zu, dass du irgendwie unter normale Leute kommst, Ablenkung hast, irgendwie beschäftigt bist und nicht alleine versackst.
Meine Erfahrung ist: Um so mehr und häufiger du dich mit der Thematik, der Beziehung usw beschäftigst, um so schlimmer wird es. Das ist ein Lerneffekt.
Im Nachhinein würde ich sagen: Ich hätte mir in der Akutphase lieber zwei, drei Kästen Bier besorgt und mich eine Woche lang besoffen statt mir mein Hirn zu zerdenken und gleich im Anschluss zu versuchen, zu verstehen, was mir da passiert ist. Das kannst du später noch, wenn alles nicht mehr so frisch ist und das Vergessen eingesetzt hat. Verhindere irgendwie, dass sich die Sachen im Hirn festsetzen.

Ich kam ein paar Monate nach Beziehungsende mit einer anderen Frau zusammen. Das war ein im Nachhinein ein Glücksfall, denn ich hatte durch die Beziehung mit der Kranken vergessen, wie eine normale Beziehung aussieht. Der Unterschied konnte nicht größer sein.

Achja: Vermutlich bzw höchstwahrscheinlich wird sie in ein paar Wochen, Monaten wieder ankommen. Lass es sein.Wirklich. Tue dir den Gefallen und halte Abstand von ihr. Liebe sie nötigenfalls einfach weiter, aber so dass ihr keinen Kontakt habt.

[Orkjäger XD]

Ich war damals dann extrem fertig und habe es letztlich beendet und einen harten Cut gemacht. Freunden und Familie bescheid gesagt, den Schlussstrich gezogen. Ich glaube einmal habe ich mich noch mit ihr getroffen, damit sie sich aussprechen konnte, danach habe ich sie überall blockiert.

Mir ging es dann relativ schnell besser und ich hatte ein paar Monate später eine neue glückliche Beziehung.

Von ihr weiß ich, dass sie es dann nach einiger Zeit auch verkraftet hatte und auch einen Freund hatte und ihren Abschluss gemacht hat. Wie es ihr dann erging weiß ich nicht. Ich würde zwar aus Interesse nach ihr fragen, wenn ich mal wieder gemeinsame Bekannte treffe, aber ich würde niemals wieder den Kontakt suchen.

[mikeatwar]

Wie hast du die 6 Jahre ausgehalten?

Ich hatte das vor ein paar Jahren, die Beziehung ging allerdings nur etwas über ein Jahr. Ich war hinterher einige Monate lang mental und emotional kaputt. Es gab bisher nichts, was ähnlich starke und negative Effekte auf mich hatte, wie diese Beziehung. Vergiss normale Trennungen. Das ist nicht vergleichbar. Hinterher habe ich mich via Unibibliothek sehr tief in psychologische und psychiatrische Literatur eingelesen, denn ich wollte verstehen, was zur Hölle mir da passiert ist. Es war durchaus aufschlussreich, aber man gerät leicht in den berühmten Kaninchenbau und ich weiß nicht, ob man da wirklich rein sollte. You cannot unsee. Außerdem stimmen die Klischees, die man über Psychologie hat und vieles davon hat die Qualität eines Horoskops; zu viel passt irgendwie auf alles und jeden und saubere Evidenz ist kaum bis nicht existent, sondern es handelt sich um vages Hörensagen.

Was kann ich noch sagen?
- Akzeptiere, dass du ihr nicht helfen kannst, egal wie groß dein Optimismus auch sein mag und wie scheiße es sich für dich anfühlt.
- Akzeptiere, dass die Beziehung vorbei ist und sei froh darum. Auch wenn es sich sehr scheiße anfühlt.
- Stelle nicht deine eigene Wahrnehmung in Frage. Egal, was sie oder dein Umfeld dir sagt. Der Großteil der Leute (inkl. Psychologen und "Fachpersonal") kann nicht nachvollziehen wovon du redest, stellenweise sind es Tabuthemen und die Leute wollen das nicht, bekommen Angst. Außerdem läufst du Gefahr, dass man dich für irre hält, weil das, was du zu sagen hast völlig bizarr klingt. Hätte mir jemand vorher meine eigene Geschichte erzählt, hätte ich nämlich auch gedacht, dass derjenige doch nicht mehr alle Latten am Zaun hat. Heißt: Mit den allermeisten Leuten kannst du nicht reden. Ich habe damals gedacht, ich spreche drüber und verhindere so, dass sich das alles in mich hineinfrisst. Denn es hat schwer in mir gearbeitet. Aus den vorgenannten Gründen war das Bemühen vergeblich.

- Sieh zu, dass du irgendwie unter normale Leute kommst, Ablenkung hast, irgendwie beschäftigt bist und nicht alleine versackst.
Meine Erfahrung ist: Um so mehr und häufiger du dich mit der Thematik, der Beziehung usw beschäftigst, um so schlimmer wird es. Das ist ein Lerneffekt.
Im Nachhinein würde ich sagen: Ich hätte mir in der Akutphase lieber zwei, drei Kästen Bier besorgt und mich eine Woche lang besoffen statt mir mein Hirn zu zerdenken und gleich im Anschluss zu versuchen, zu verstehen, was mir da passiert ist. Das kannst du später noch, wenn alles nicht mehr so frisch ist und das Vergessen eingesetzt hat. Verhindere irgendwie, dass sich die Sachen im Hirn festsetzen.

Ich kam ein paar Monate nach Beziehungsende mit einer anderen Frau zusammen. Das war ein im Nachhinein ein Glücksfall, denn ich hatte durch die Beziehung mit der Kranken vergessen, wie eine normale Beziehung aussieht. Der Unterschied konnte nicht größer sein.

Achja: Vermutlich bzw höchstwahrscheinlich wird sie in ein paar Wochen, Monaten wieder ankommen. Lass es sein.Wirklich. Tue dir den Gefallen und halte Abstand von ihr. Liebe sie nötigenfalls einfach weiter, aber so dass ihr keinen Kontakt habt.

Wow danke erstmal für deine Zeit und deine Ehrlichkeit.
Ich bin momentan auch auf dem Trichter das ganze mal ein wenig ruhen zu lassen mit der Recherche da ich das gefühl habe man kann sich dort auch schnell drinnen verlieren auf der suche nach antworten. Ich habe für mich herausgefiltert das ich einfach selber probleme habe und durch garkeine grenzen setzen und verlustangst habe ich mich selbst weiter da rein geschoben .
Ich kann ihr also nicht die Hauptschuld geben . Wichtiger ist für mich das ich mich heile und verstehe wie ich für mich besser sein kann und nicht nochmal so sehr meinen eigenen wert vergesse.
Lange reise aber steter tropfen höhlt ja bekanntlich den stein

Ich kann es auch nur hoffen das sie sich nach dem auszug aus unsere wohnung nicht nochmal meldet . Ich habe echt schiss davor das sie anruft heult und sagt sie hat die und die probleme . Ich würde mit sicherheit wieder 1 woche oder länger darunter leiden das ich ihr nicht helfen sollte .

[mikeatwar]

Ich würde zwar aus Interesse nach ihr fragen, wenn ich mal wieder gemeinsame Bekannte treffe, aber ich würde niemals wieder den Kontakt suchen.

Ich denke das wird bei mir gleich sein ..