Zitat von
ulix
Mir sind die realpolitischen Umstände des absurden US-Militärbudgets bekannt. Ändert aber nix an seiner Sinnlosigkeit, und vor allem der Verschwendung. Ist ja nicht so als würden die einen vernünftigen Gegenwert dafür bekommen was sie ausgeben. Nein, das meiste Geld versandet in viel zu überteuerten Projekten.
Entwicklung des F-35 Kampfjets? Letzte Wasserstandsmeldung: Kosten um die 500 Milliarden. Kein Schreibfehler, Englisch Billions.
Oh doch, die USA bekommen dafür einen vernpnftigen Gegenwert, nämlich ihre momentane Stellung als Supermacht, die sie ohne ihre militärische Überlegenheit nicht halten könnten. Für so einen Status ist es unumgänglich, Vorreiter bei Entwicklung und Einsatz neuer Militärtechnik zu sein - das Kostet dann eben etwas mehr. Der F-35 ist da ein gutes Beispiel für. Hätten die USA diesen Generationssprung verschlafen, würden Russland und China locker ein Jahrzehnt früher aufholen.
Dass die USA außenpolitische Erpressung betreiben ist Fakt, das macht China kaum (außer halt im südchinesischen Meer). Nehmen wir den durch Trump aufgekündigten Iran-Deal. Da wurden dann z.B. deutsche Firmen erpresst, indem gesagt wurde: "Entweder ihr macht im Iran Geschäfte, oder in den USA." So war der Vertrag dann tot, obwohl nur eine von vielen Vertragsparteien ausgetreten ist. Diese hatte aber die Macht, die anderen Staaten bzw. die relevanten Unternehmen dort zu erpressen, und hat das auch gemacht.
Ist Dir klar, wie der chinesische Technologiediebstahl der letzten Jahrzehnte so abgelaufen ist? Das ist exakt das gleiche ... "entweder ihr spielt das Spiel mit, oder ihr bleibt draußen". Der Schaden, der uns hierzulande durch die chinesische Erpressungspolitik entstanden ist, liegt um Größenordnungen über dem Schaden der US-Erpressungen - ebenso wie in allen anderen westlichen Ländern.
Den Chinesen ist sowas egal. Denen ist egal, ob ein sozialistischer oder neoliberaler Autokrat an der Macht ist, eine linke oder rechte demokratische Regierung, da wird nicht einfach mal ein Sozialist weggeputscht wie es die USA immer wieder tun. Das kann man im Einzelfall gut oder schlecht finden, im großen und ganzen sind die Chinesen aber eindeutig mehr auf dem Soft-Power-Kurs. Was zu befürworten ist (im Vergleich).
Dir ist schon klar, das der jüngste Putsch in Myanmar niemals stattgefunden hätte, wenn China dem nicht zugestimmt hätte? Ja, China initiiert eher selten Putsche im Ausland - es unternimmt aber auch rein gar nichts dagegen, im Gegensatz zu den USA, die unterm Strich häufig die einzige Großmacht sind, die zumindest mal ein paar Sanktionen gegen Putschisten-Regime verhängt.
Dazu kommt, dass China seinen Einfluss regelmäßig zum Schutz ihm wohlgesinnter Diktatoren gelten macht. Schau dir mal die Vetoliste im UN-Sicherheitsrat an. Das mag alles Soft-Power sein, aber nur weil China a) derzeit nicht die dominierende Weltmacht ist und b) in den meisten Länder schon korrupte Diktatoren an der Macht sind.