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  1. #1 Zitieren
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Letzter "Urlaubspost" in #47




    Hinnehmen. Etwas anderes blieb Leif ohnehin nicht. Er sah ihr starr nach und bückte sich schnaubend nach den Schlüsseln. Ein müder, ausgelaugter Laut. Dann ging er ihr nach. Sinnierte kurz, ob er Hanna noch höchstselbst suchen sollte, entschied sich dann aber für einen kurzen Gang zur Bar im Erdgeschoss und hinterließ ihr eine Nachricht, in der er seine vorherige Aussage korrigierte. Sie würde ihn unten treffen. Und hoffentlich mehr Spaß haben als er in genau diesem Moment.
    AeiaCarol ist offline Geändert von Luceija (29.03.2021 um 16:31 Uhr)

  2. #2 Zitieren
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    Man musste Hanna die Überraschung wohl im Gesicht ablesen können. Leif nahm das Gespräch an und beendete es so abrupt, dass ihr keine Zeit zum Antworten blieb. Hanna erkannte den obersten Rand einer gehobenen Augenbraue über dem Schwarz der Maske.
    Probleme?“, fragte die Fremde.
    Keine Ahnung“, antwortete Hanna wahrheitsgetreu. Sie starrte auf das erloschene Omnitool, schüttelte den Kopf und wandte sich wieder der Fast-Nackten zu. „Wo waren wir?
    Australien“, sagte die andere und lächelte wieder. „Back in the game“, dachte Hanna und lächelte ebenfalls.
    In Australien bin ich ein paar Mal gewesen. Wunderbarer Kontinent, aber tödlich wie eine Supernova.
    Und so heiß. Ich vermisse die Wärme dort noch immer.
    Wo wohnst du jetzt?
    Wieder diese Augenbraue. Ein charmantes, fast süffisantes Lächeln kräuselte die Lippen der Maskierten.
    Was wird das hier?
    Smalltalk“, gab Hanna mit einem Schulterzucken zurück.
    Willst du ficken, oder mich kennenlernen?
    Diese Direktheit passt nicht zu dir, Süße“, sagte Hanna und der schneidende Tonfall, in dem sie das sagte, ließ die andere Frau – die von der Offensivität ihres Outfits Hanna weit überlegen schien – die Augen für eine Sekunde verunsichert auf den Boden huschen. Beinahe, davon war Hanna überzeugt, hätte sie sich entschuldigt. Sie gewann ihre Contenance jedoch wieder, zeugte das Blitzen ihrer perfekten Zähne und sagte: „Irgendwie will ich ja vorankommen.
    Dann lass mich dir helfen“, sagte Hanna, stand vom Barhocker auf und überwand so die Distanz von einem halben Meter. Sie griff der Fremden in den Nacken, ihre Finger verfingen sich in den Haaren wie an diesem Abend schon bei Luceija und küsste sie. Intensiver, wärmer, feuchter als bei Luceija. Die Fremde stieg darauf ein, Hanna merkte, wie sich die Lippen der Geküssten wie zu einem breiten Lächeln öffneten – und ihre dadurch gleich mit. Sie spürte, wie die warme Zunge der Blondine in ihren Mund glitt, ihre Zungenspitze – die merkwürdig intensiv nach Pfefferminz schmeckte – gegen ihre Zungenspitze stieß, sie sanft drückte. Sie schmeckte die raue Art der Zungenoberfläche mehr, als dass sie sie spürte. Dann lösten sich die Lippen und die Frauen mit einem saugenden Schmatzen. Hannas grüne Augen schraubten sich tief in das Blau der Maskierten. Hannas freie Hand glitt zu einer nackten Pobacke. Sie fühlte, dass sie warm war. Drückte sie sachte. Der Geruch von Apfel lag Hanna bei jedem Luftholen stärker in der Nase.
    Das hat mir jetzt aber noch nicht so richtig geholfen“, hauchte die Fremde. Die Tonlage ihrer Stimme war merklich verändert. Ihre Worte waren dünner, wie blasser Nebel über morgendlichen Feldern. Ihr Lächeln verriet aber ihr Wohlgefallen.
    Das akustische Signal einer eingehenden Nachricht setzte der Szene ein Ende, zerriss den lieblichen Nebel wie ein durch ihn fahrender, das Fernlicht aufgeblendeter Wagen, als sie sagte: „Herrje, du bist aber schrecklich gefragt.
    Sorry“, sagte Hanna, nahm die Hände von der Frau und schaute auf ihr Tool. Natürlich war es Leif. Der Arzt hatte ihr eine klar formulierte Nachricht geschickt. „Marschbereitschaft herstellen“, schien der Grundton zu sein, wenn auch höflicher verpackt. Die Fremde gab ein hörbares Seufzen von sich.
    Aus der Traum?“, fragte sie mit dem Beigeschmack von Vorahnung.
    Sieht so aus“, gab Hanna zu, lehnte sich gegen den Hocker und las die Nachricht noch einmal. Was für ein Abend. Sie schaute zur Blonden.
    Hör zu: Ich bin ein paar Tage hier in Palermo, besuche meine Familie. Wenn du auch noch hier bist…
    Du hast Glück: Ich bin noch hier. Urlaub. Heute ist mein erster Abend… Ich hätte allerdings nicht gedacht, dass er so ausgeht.
    Tut mir leid“, sagte Hanna, setzte dann aber sofort ein: „Aber hey, dein Abend ist noch jung und dieser Club groß.
    Ich bin schon seit Stunden hier. Ich hab dich ausgesucht. Von daher… Darf ich?“ Sie deutete auf Hannas Omnitool. Die Marsianerin nickte, entsperrte das Tool und ließ die Fremde ihre Kontaktdaten eintippen.
    Svetlana Ivanova“, las Hanna den Namen laut vor, den ihr die Nun nicht mehr ganz so fremde aufgeschrieben hatte. „Ich dachte du kommst aus Australien?
    Komme ich auch, aber meine Eltern stammen aus Russland“, sagte die Blonde und lächelte munter. „Und bitte: nenn mich Lana. Niemand außer meiner Mutter nennt mich Svetlana.
    Ich bin Hanna“, stellte sich die andere Blondine vor.
    Freut mich, Hanna. Und würde mich freuen, wenn wir uns wiedersehen.
    Klar. Mach’s gut, Süße.
    Die beiden verabschiedeten sich mit einem Kuss, Hanna warf keinen Blick zurück.

    Leif wartete dort, wo er angegeben hatte zu warten. Er wirkte geknickt, Hanna wollte ihn aber nicht darauf ansprechen. Heute schien irgendwie nicht sein Tag zu sein.
    Wir wollen los? Wo ist Luceija?
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  3. #3 Zitieren
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    Man musste Hanna die Überraschung wohl im Gesicht ablesen können. Leif nahm das Gespräch an und beendete es so abrupt, dass ihr keine Zeit zum Antworten blieb. Hanna erkannte den obersten Rand einer gehobenen Augenbraue über dem Schwarz der Maske.
    Probleme?“, fragte die Fremde.
    Keine Ahnung“, antwortete Hanna wahrheitsgetreu. Sie starrte auf das erloschene Omnitool, schüttelte den Kopf und wandte sich wieder der Fast-Nackten zu. „Wo waren wir?
    Australien“, sagte die andere und lächelte wieder. „Back in the game“, dachte Hanna und lächelte ebenfalls.
    In Australien bin ich ein paar Mal gewesen. Wunderbarer Kontinent, aber tödlich wie eine Supernova.
    Und so heiß. Ich vermisse die Wärme dort noch immer.
    Wo wohnst du jetzt?
    Wieder diese Augenbraue. Ein charmantes, fast süffisantes Lächeln kräuselte die Lippen der Maskierten.
    Was wird das hier?
    Smalltalk“, gab Hanna mit einem Schulterzucken zurück.
    Willst du ficken, oder mich kennenlernen?
    Diese Direktheit passt nicht zu dir, Süße“, sagte Hanna und der schneidende Tonfall, in dem sie das sagte, ließ die andere Frau – die von der Offensivität ihres Outfits Hanna weit überlegen schien – die Augen für eine Sekunde verunsichert auf den Boden huschen. Beinahe, davon war Hanna überzeugt, hätte sie sich entschuldigt. Sie gewann ihre Contenance jedoch wieder, zeugte das Blitzen ihrer perfekten Zähne und sagte: „Irgendwie will ich ja vorankommen.
    Dann lass mich dir helfen“, sagte Hanna, stand vom Barhocker auf und überwand so die Distanz von einem halben Meter. Sie griff der Fremden in den Nacken, ihre Finger verfingen sich in den Haaren wie an diesem Abend schon bei Luceija und küsste sie. Intensiver, wärmer, feuchter als bei Luceija. Die Fremde stieg darauf ein, Hanna merkte, wie sich die Lippen der Geküssten wie zu einem breiten Lächeln öffneten – und ihre dadurch gleich mit. Sie spürte, wie die warme Zunge der Blondine in ihren Mund glitt, ihre Zungenspitze – die merkwürdig intensiv nach Pfefferminz schmeckte – gegen ihre Zungenspitze stieß, sie sanft drückte. Sie schmeckte die raue Art der Zungenoberfläche mehr, als dass sie sie spürte. Dann lösten sich die Lippen und die Frauen mit einem saugenden Schmatzen. Hannas grüne Augen schraubten sich tief in das Blau der Maskierten. Hannas freie Hand glitt zu einer nackten Pobacke. Sie fühlte, dass sie warm war. Drückte sie sachte. Der Geruch von Apfel lag Hanna bei jedem Luftholen stärker in der Nase.
    Das hat mir jetzt aber noch nicht so richtig geholfen“, hauchte die Fremde. Die Tonlage ihrer Stimme war merklich verändert. Ihre Worte waren dünner, wie blasser Nebel über morgendlichen Feldern. Ihr Lächeln verriet aber ihr Wohlgefallen.
    Das akustische Signal einer eingehenden Nachricht setzte der Szene ein Ende, zerriss den lieblichen Nebel wie ein durch ihn fahrender, das Fernlicht aufgeblendeter Wagen, als sie sagte: „Herrje, du bist aber schrecklich gefragt.
    Sorry“, sagte Hanna, nahm die Hände von der Frau und schaute auf ihr Tool. Natürlich war es Leif. Der Arzt hatte ihr eine klar formulierte Nachricht geschickt. „Marschbereitschaft herstellen“, schien der Grundton zu sein, wenn auch höflicher verpackt. Die Fremde gab ein hörbares Seufzen von sich.
    Aus der Traum?“, fragte sie mit dem Beigeschmack von Vorahnung.
    Sieht so aus“, gab Hanna zu, lehnte sich gegen den Hocker und las die Nachricht noch einmal. Was für ein Abend. Sie schaute zur Blonden.
    Hör zu: Ich bin ein paar Tage hier in Palermo, besuche meine Familie. Wenn du auch noch hier bist…
    Du hast Glück: Ich bin noch hier. Urlaub. Heute ist mein erster Abend… Ich hätte allerdings nicht gedacht, dass er so ausgeht.
    Tut mir leid“, sagte Hanna, setzte dann aber sofort ein: „Aber hey, dein Abend ist noch jung und dieser Club groß.
    Ich bin schon seit Stunden hier. Ich hab dich ausgesucht. Von daher… Darf ich?“ Sie deutete auf Hannas Omnitool. Die Marsianerin nickte, entsperrte das Tool und ließ die Fremde ihre Kontaktdaten eintippen.
    Svetlana Ivanova“, las Hanna den Namen laut vor, den ihr die Nun nicht mehr ganz so fremde aufgeschrieben hatte. „Ich dachte du kommst aus Australien?
    Komme ich auch, aber meine Eltern stammen aus Russland“, sagte die Blonde und lächelte munter. „Und bitte: nenn mich Lana. Niemand außer meiner Mutter nennt mich Svetlana.
    Ich bin Hanna“, stellte sich die andere Blondine vor.
    Freut mich, Hanna. Und würde mich freuen, wenn wir uns wiedersehen.
    Klar. Mach’s gut, Süße.
    Die beiden verabschiedeten sich mit einem Kuss, Hanna warf keinen Blick zurück.

    Leif wartete dort, wo er angegeben hatte zu warten. Er wirkte geknickt, Hanna wollte ihn aber nicht darauf ansprechen. Heute schien irgendwie nicht sein Tag zu sein.
    Wir wollen los? Wo ist Luceija?


    Wir wollen los? Wo ist Luceija?

    Die Stimme seiner Cousine ertönte keine fünf Minuten nach seiner Nachricht. Leif wollte sich gerade über die Schulter umsehen, da drückte sich die schmale Blondine bereits zwischen ihn und einen Feierwütigen an der Bar und sah ihn aufmerksam an. "Wow, das ging ziemlich schnell.", stellte er überrascht fest und sah hinter sich und Hanna, als befürchte er einen Verfolger. "Hat sich angehört als hättest du Gesellschaft. Ich wollte dir keinen Stress machen, ich bin nur ziemlich im Eimer.", gab er zu und sein Ton deutete eine Entschuldigung für sein Versagen heute Abend an. "Willst du lieber noch ein wenig bleiben?", wollte er wissen und erwähnte Luceija nicht.
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  4. #4 Zitieren
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    Hanna schaute sich um. Luceija war nicht hier und Leif hatte ihre Frage einfach ohne Antwort gelassen. Das deutete darauf hin, dass der Rückweg wesentlich ruhiger verlaufen würde als der Weg zur Disko. Sie hoffte nur, dass entweder Leif oder sie überhaupt in der Verfassung waren zu fahren. Außerdem wusste sie nicht, ob sie überhaupt wieder zurück zum Haus finden würden. Sie checkte unauffällig ihr Omnitool um zu prüfen, ob es eine Navigationsapp hatte. Mit einem Taxi würde sie auf jeden Fall nicht fahren.
    Ach…“, sagte Hanna und dachte an ihre Bekanntschaft. „Ich hatte Gesellschaft ja, aber nichts weshalb ich dich allein zurücklassen würde. Von Cousin zu Cousine. Oder von Soldat zu Soldat.“ Sie lächelte ihren Verwandten an.
    Also… wir warten auf niemanden und wollen los?
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  5. #5 Zitieren
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    Hanna schaute sich um. Luceija war nicht hier und Leif hatte ihre Frage einfach ohne Antwort gelassen. Das deutete darauf hin, dass der Rückweg wesentlich ruhiger verlaufen würde als der Weg zur Disko. Sie hoffte nur, dass entweder Leif oder sie überhaupt in der Verfassung waren zu fahren. Außerdem wusste sie nicht, ob sie überhaupt wieder zurück zum Haus finden würden. Sie checkte unauffällig ihr Omnitool um zu prüfen, ob es eine Navigationsapp hatte. Mit einem Taxi würde sie auf jeden Fall nicht fahren.
    Ach…“, sagte Hanna und dachte an ihre Bekanntschaft. „Ich hatte Gesellschaft ja, aber nichts weshalb ich dich allein zurücklassen würde. Von Cousin zu Cousine. Oder von Soldat zu Soldat.“ Sie lächelte ihren Verwandten an.
    Also… wir warten auf niemanden und wollen los?


    Der Blonde ließ sich unfreiwillig zu einem verlegenen Lächeln hinreißen. "Danke.", sagte er knapp und nickte. "Luceija ist draußen und wartet auf uns...Hoffe ich.", erklärte er verunsichert und wusste tatsächlich nicht, ob er da die Wahrheit sagte, als er sich von der Bar abstieß, seine Lederjacke überstreifte und die Führung aus dem Club übernahm. Wie hieß deine Gesellschaft? Was er heiß?"
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  6. #6 Zitieren
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    Hoffst du?“, sagte Hanna mit gehobener Augenbaue. Da Leif aber mit einer Gegenfrage antwortete, wollte sich die Blondine lieber raushalten. Die Frage ihres Cousins war so schön offensiv, wie sie selbst es manchmal an den Tag legte. Angesichts der Tatsache, dass er selbst ihr durch die Blume zu derlei amourösen Abenteuern geraten hatte, würde er das folgende wohl als Erfolg verpacken. Hoffte sie. Nicht alle Leute waren der gleichgeschlechtlichen Liebe – oder zumindest dem Verlangen – aufgeschlossen.
    Sie war wirklich heiß. Mit Chance sehe ich sie wieder, während ich hier bei dir bin“, sagte Hanna mit einem schiefen Grinsen.
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  7. #7 Zitieren
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    Leif war seinen schwedischen Wurzeln sicher treu, wenn es um Offenheit ging. Er warf einen vielsagenden Blick gen Hanna, hob eine Braue und rempelte beim herausgehen aus dem Club wohl gleich eine handvoll Leute an. Unfreiwillig. Niemand entschuldigte sich je oder war sauer. Er eingeschlossen. "Wiedersehen also? Rieche ich hier eine glühende Urlaubsromanze? Soll ich ein Restaurant empfehlen oder zwischendurch mal das Haus verlassen?", wollte er wissen und kicherte etwas zu kindisch für seine Verhältnisse. Endlich war da frische Luft.
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  8. #8 Zitieren
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    Hanna hob unwissend die Schultern.
    Ich hab ihre Nummer, der Ball liegt also auf meiner Seite. Aber interessant war sie schon.“ Ob es ein Urlaubsflirt war, eine Liebschaft oder sonst etwas werden würde, war jetzt wohl mehr als unklar.
    Ich denke nicht, dass du das Haus verlassen musst. Aber die Idee mit dem Restaurant ist ganz nett. Aber danke für das Angebot.“ Sie grinste. Sie waren außerhalb des Clubs, irgendwo dort hinten sollte Leifs Auto warten. Jetzt fehlte nur noch die schwarzhaarige Italierin.
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  9. #9 Zitieren
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    Hanna hob unwissend die Schultern.
    Ich hab ihre Nummer, der Ball liegt also auf meiner Seite. Aber interessant war sie schon.“ Ob es ein Urlaubsflirt war, eine Liebschaft oder sonst etwas werden würde, war jetzt wohl mehr als unklar.
    Ich denke nicht, dass du das Haus verlassen musst. Aber die Idee mit dem Restaurant ist ganz nett. Aber danke für das Angebot.“ Sie grinste. Sie waren außerhalb des Clubs, irgendwo dort hinten sollte Leifs Auto warten. Jetzt fehlte nur noch die schwarzhaarige Italierin.


    "Immer gern.", versicherte Leif, der sich durch die letzte Traube aus Menschen drückte, dabei kurz Hannas Hand fasste, um sie nicht zu verlieren, bevor er sie automatisiert wieder losließ. Sein Auto käme bald in Sichtweite, aber Luceija ließ auf sich warten. Hatte sie diesen Club entweder nie verlassen oder trieb sie sich noch immer irgendwo zwischen diesen Menschen hier herum? Leif streckte sich wohl etwas zu auffällig, sah sich nach ihr um und warf, auf einen Blick Hannas hin, ein entschuldigendes Lächeln zurück.
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  10. #10 Zitieren
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    "Immer gern.", versicherte Leif, der sich durch die letzte Traube aus Menschen drückte, dabei kurz Hannas Hand fasste, um sie nicht zu verlieren, bevor er sie automatisiert wieder losließ. Sein Auto käme bald in Sichtweite, aber Luceija ließ auf sich warten. Hatte sie diesen Club entweder nie verlassen oder trieb sie sich noch immer irgendwo zwischen diesen Menschen hier herum? Leif streckte sich wohl etwas zu auffällig, sah sich nach ihr um und warf, auf einen Blick Hannas hin, ein entschuldigendes Lächeln zurück.


    Natürlich hatten sie Luceija nicht sehen können. Weder Hanna noch Leif, denn die Sizilianerin lehnte auf der anderen Längsseite des Autos und saß - gelehnt gegen das Rad, auf dem Boden wie eine streunende Katze die man gerade aus dem Schlaf holte. Sie hörte Schritte durch den dezent sandigen Boden in ihre Richtung kommen, aber reagierte kaum - selbst wenn es Leif und Hanna waren, Ersteren wollte sie mehr als offensichtlich nicht sehen. Das Interesse an diesem scheiß Auto war ebenfalls verflogen, der Schlüssel ja bereits vor den Füßen des Blonden gelandet. Erst, als sie Stimmen hörte, stand sie langsam auf. Klopfte sich den Staub des sandigen Bodens von der Kleidung. Sie drehte sich halbseitig zu den Ankömmlingen, missachtete Leif völlig, aber sah Hanna kurz an und versicherte ihr erst stumm, dass sie sie registrierte. "Fertig..?", wollte sie nur wissen und legte schon ihre Hand an die hintere Türe des Wagens, wartend, bis der Schwede sie mit der Fernbedienung entriegeln würde.
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  11. #11 Zitieren
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    Die Luft hatte sich merklich verdickt. Es war nicht die schwere, warme Luft Italiens, sondern das merkwürdige und für Hanna völlig unerklärliche Gefühl der Feindseligkeit zwischen Luceija und Leif. Irgendetwas musste die Blondine verpasst haben, als sie sich mit der anderen Blondine unterhielt. Bei Leif und Luci war es scheinbar ein ewiges Auf und Ab. Sie würde sich nicht wundern, wenn die beiden auf der Rückfahrt plötzlich miteinander rummachen würden. Jetzt war es aber erst einmal an ihr, Luceijas Statusabfrage zu beantworten.
    Fertig“, sagte sie und schaute zu ihrem Cousin. Die Nacht hatte sich über das Land gelegt und Palermo war zum Lichtermeer geworden, während das echte Meer wirklich schwarz war.
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  12. #12 Zitieren
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Die Luft hatte sich merklich verdickt. Es war nicht die schwere, warme Luft Italiens, sondern das merkwürdige und für Hanna völlig unerklärliche Gefühl der Feindseligkeit zwischen Luceija und Leif. Irgendetwas musste die Blondine verpasst haben, als sie sich mit der anderen Blondine unterhielt. Bei Leif und Luci war es scheinbar ein ewiges Auf und Ab. Sie würde sich nicht wundern, wenn die beiden auf der Rückfahrt plötzlich miteinander rummachen würden. Jetzt war es aber erst einmal an ihr, Luceijas Statusabfrage zu beantworten.
    Fertig“, sagte sie und schaute zu ihrem Cousin. Die Nacht hatte sich über das Land gelegt und Palermo war zum Lichtermeer geworden, während das echte Meer wirklich schwarz war.


    "Gut..", gab sie unter einem Seufzen an. Sie hatte nicht die Chance über den Wagen hinweg zu Leif zu sehen und zog deshalb nochmal demonstrativ am Türgriff. "Dann schließ auf und lass uns nach Hause.", sagte sie wenig begeistert oder gar romantisch verklärt wie man es hätte annehmen können. Ein Piepton deutete an, dass er ihrer Bitte nachkam, die Türe ihrem nervösen Ziehen nachgab und sie sich endlich auf den Rücksitz setzen, regelrecht einsinken lassen konnte. Sie zog sofort hinter ihr zu und nahm mindestens ebenso schnell den Pizzageruch war, der sich hier ausgebreitet hatte. Nicht nur deshalb nahm sie die Schachtel auf ihren Schoß, sondern auch, weil sie die Möglichkeit bedachte, dass auch Hanna sich wieder nach hinten setzte. Luci klappte den Karton nach einigem, geistigen hin und her auf, trennte ein Stück Pizza vom Rest, unwissend, dass es ein Teil der Pizza von Leif war, feurig scharf, in die sie hineinbiss, ungefragt, und einem möglichen Kater mit handelsüblichem Fast Food entgegenwirkte.
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  13. #13 Zitieren
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Die Fahrt dauerte zu lang. Deutlich zu lang. Daraus machte, irgendwie, niemand ein Geheimnis. Das Schweigen wurde nur geschnitten von den Geräuschen, die Luceija mit dem Pizzakarton von sich gab und Hanna, die einmalig das Radio lauter schraubte. Ohnehin wollte kein Mensch wohl ernsthaft darüber reden, was gerade in diesem Club passiert war und wie wenig der Abend zu den jeweils einstigen Vorstellungen gepasst hatte. Und trotzdem konnte Leif nicht einfach nichts sagen, richtig? Hanna in diese Sache reinziehen, wo auch Luci sich Mühe gab, seiner Cousine kein ungutes Gefühl zu vermitteln. "Hast du morgen schon was bestimmtes vor?", wollte er also, gespielt entspannt, irgendwann von der Marsianerin wissen und sah kurz zu ihr zur Seite. "Ansonsten können wir was machen. Vielleicht direkt nach der Uni in die Stadt? Ist nicht allzu weit und allein der Markt is einen Besuch wert.", war er sich, ebenfalls irgendwie noch ein halber Tourist, sicher. Wies den Wagen zum Abbiegen an.
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  14. #14 Zitieren
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    Hanna versuchte die schlechte Stimmung, die wie Rauch im Wagen hing, tunlichst zu ignorieren. Leif und Luci schwiegen sich an, keiner versuchte den im Raum stehenden Elefanten anzusprechen. Schließlich ergriff Leif das Wort und fragte, ob Hanna schon etwas vorhatte. Die Blondine überlegte kurz. Sie war wegen ihrem Cousin hier, hatte nur ein paar Tage Zeit – vorerst. Die wollte sie eigentlich nutzen. Allerdings war da ja dieses Mädchen…
    Gerne“, sagte sie. „Ich würde gerne Zeit mit dir verbringen und auch die Stadt sehen.“ Sie zuckte mit den Schultern. Eigentlich war sie nicht der Typ für Stadtrundfahrten oder so, aber da sie jetzt in die tiefsten Sümpfe des Tourismus abtauchte, hatte sie auch keine Einwände.
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  15. #15 Zitieren
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    [QUOTE=Shepard Commander;26756276][JUSTIFY] Hanna versuchte die schlechte Stimmung, die wie Rauch im Wagen hing, tunlichst zu ignorieren. Leif und Luci schwiegen sich an, keiner versuchte den im Raum stehenden Elefanten anzusprechen. Schließlich ergriff Leif das Wort und fragte, ob Hanna schon etwas vorhatte. Die Blondine überlegte kurz. Sie war wegen ihrem Cousin hier, hatte nur ein paar Tage Zeit – vorerst. Die wollte sie eigentlich nutzen. Allerdings war da ja dieses Mädchen…
    Gerne“, sagte sie. „Ich würde gerne Zeit mit dir verbringen und auch die Stadt sehen.“ Sie zuckte mit den Schultern. Eigentlich war sie nicht der Typ für Stadtrundfahrten oder so, aber da sie jetzt in die tiefsten Sümpfe des Tourismus abtauchte, hatte sie auch keine Einwände.


    Der Schwede parkte das Schlachtschiff eines Autos, schnallte sich ab und wandte sich erst dann wieder seiner Cousine zu. Sein Grinsen war nicht aufgesetzt, verriet aber seine Müdigkeit. Glücklicherweise war sein Bett nun kaum noch weit entfernt. Sie waren Zuhause. Okay. Ich sammel dich morgen nach der Arbeit ein und wir fahren in die Stadt. Oder du kommst zu Uni. Dann führ ich dich ein bisschen rum und Sightseeing kommt danach-...?", überlegte er. Zog schließlich mit einem unentschlossenen Lächeln die Schultern hoch. "Entscheide du! Ich bin für alles zu haben."
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  16. #16 Zitieren
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    Die Drei stiegen aus dem Auto. Ende der Reise. Ende des Abends.
    Klingt gut“, sagte Hanna auf dem Weg zum Haus. „Ich denke mal, dass ich ausschlafe und dann zu dir zur Uni komme. Schick mir einfach die Adresse, dann mach ich mich nach dem Frühstück auf. Du hast morgen eine Operation, oder? Dann lasse ich mir Zeit, will dich ja nicht stressen“, sagte sie und lächelte aufmunternd. Es war klar, dass die Stimmung für diesen Abend im Arsch war. Vielleicht würde der morgige Tag besser laufen.

    Nachdem Luceija wortlos das Haus betreten hatte und das Trio Anstalten machte sich zu trennen, rief Hanna der Italienerin noch ein „Gute Nacht“ hinterher.
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  17. #17 Zitieren
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    Die Drei stiegen aus dem Auto. Ende der Reise. Ende des Abends.
    Klingt gut“, sagte Hanna auf dem Weg zum Haus. „Ich denke mal, dass ich ausschlafe und dann zu dir zur Uni komme. Schick mir einfach die Adresse, dann mach ich mich nach dem Frühstück auf. Du hast morgen eine Operation, oder? Dann lasse ich mir Zeit, will dich ja nicht stressen“, sagte sie und lächelte aufmunternd. Es war klar, dass die Stimmung für diesen Abend im Arsch war. Vielleicht würde der morgige Tag besser laufen.

    Nachdem Luceija wortlos das Haus betreten hatte und das Trio Anstalten machte sich zu trennen, rief Hanna der Italienerin noch ein „Gute Nacht“ hinterher.



    Luceija war vermutlich undankbar und einfach ein Arschloch. Ihr Problem betraf Hanna nicht, trotzdem schiss sie metaphorisch auf die gut gemeinte Ansage, verließ sowohl sie als auch ihren Cousin und gab sich einfach damit zufrieden, dass alles, was sie glaubte zu wissen, zu haben, zu kennen am Arsch war. Nur schlimmer wurde. Aber was bitte bildete sie sich auch ein. Dass ihre Beziehung urplötzlich 'geheilt' war? Wohl kaum.

    Die frisch ernannte 'Hausherrin' wachte auf, irgendwann, vermutlich viel zu spät und fühlte sich noch immer verkatert. Natürlich spielte dabei eine zusätzliche Rolle, dass sie sich buchstäblich nochmals in den Schlaf gesoffen hatte und stank wie eine Brauerei. Aber irgendwie glaubte sie, dass es besser war als zu heulen oder sich die Blöße in irgendeiner anderen Form zu geben. Insbesondere nach allem. Allem was passiert war.

    Leif schätzte sie verpasst zu haben, denn in der Küche stand schon Kaffee in einer Kanne, aus der schon mindestens einmal eingeschenkt worden war. Hanna vielleicht? Sie hatte sie fast vergessen. War sie noch hier oder war sie mit Leif zusammen verschwunden? Luci würde es kaum herausfinden wenn sie nicht aktiv nach einem von beiden suchte, entschied sich aber, dass sich das Problem wohl von alleine lösen würde. Keiner sagte es direkt, aber sie begann sich fremd im eigenen Haus zu fühlen als sie viel zu vorsichtig herumlief, so leise wie möglich eine Tasse aus dem Schrank angelte, zu dem sie sich auf die Zehen stellen musste um sie erreichen zu können und als erste Amtshandlung des Tages diesen Konterkaffee versuchte zu tanken. Verdammt, Kopfschmerzen. Die Art die nicht besser wurde wenn man noch mehr nachfüllte oder weiterschlief.

    Definitiv hatte sie Leif verpasst. Keiner sonst stand schon um gefühlt drei Uhr auf, hatte bei einer Panetteria unweit ihres Hauses ein paar Brioche-Brötchen und Ciabatta gekauft und geglaubt, dass Sizilianer im Sommer so frühstückten. Irgendwie war es süß, dass er so atypisch war, sich hier anpassen wollte und doch an dem traditionsverirrten Inselfleckchen scheiterte. Luci vermisste eine gute Kaffee-Granita, in welche sie das Brioche hätte eintunken und essen können. Es hätte nicht nur die Hitze erträglicher gemacht, die sich bereits am Morgen austrieb, sondern auch ihrem Kater auf die Sprünge geholfen. Stattdessen sippte sie nun an ihrer Tasse heißen Kaffees und tunkte das geklaute Brötchen noch im Stehen an der Arbeitsplatte in das Heißgetränk. Es bröckelte und ließ die Schwarzhaarige mit einem genervten Seufzen zurück. Jetzt durfte sie erstmal Brotreste aus ihrem Kaffee angeln.
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    Das Zimmer in dem Hanna erwachte war nicht das ihre. Der leichte Schädel nach dem Alkohol des gestrigen Abends war ihr wie ein alter Bekannter. Sie richtete sich im Bett auf, eine bunte Decke rutschte vom Oberkörper auf ihren Schoß. Hanna rieb sich die Augen. Sie hörte das Rauschen des Meeres, das Zwitschern von Möwen. Die Blondine griff zu der Hose auf dem Boden neben ihrem Bett, zog ihre Zigarettenschachtel heraus und fühlte die Jeans dann nach dem Feuerzeug mit dem Militär-Logo. Sie fand es und zündete ihre Zigarette an. Die Zigarette danach – nach einem Abend voller Alkohol, Küsse und Merkwürdigkeiten.
    Scheiße“, murmelte sie, als sie feststellte, dass sie keinen Aschenbecher hatte. Sie füllte einen Fingerbreit Wasser in ein Glas und aschte hinein. Dann setzte sie sich auf, öffnete die Fensterläden und ließ frische Luft hinein. Es war sicherlich schon neun Uhr durch, also wäre Leif längst bei der Arbeit und Leben retten oder Studentinnen den Kopf verdrehen.

    Luceija war unten. Irgendwie bezweifelte Hanna, dass die Schwarzhaarige einer geregelten Arbeit nachging. Leif war nicht da, aber jemand hatte Frühstück organisiert.
    Ist das Kaffee?“, fragte Hanna zur Begrüßung und deutete auf die silberfarbene Kanne auf dem Tisch vor der Italienierin.
    Der Doc schon aus dem Haus?
    Shepard Commander ist offline

  19. #19 Zitieren
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Das Zimmer in dem Hanna erwachte war nicht das ihre. Der leichte Schädel nach dem Alkohol des gestrigen Abends war ihr wie ein alter Bekannter. Sie richtete sich im Bett auf, eine bunte Decke rutschte vom Oberkörper auf ihren Schoß. Hanna rieb sich die Augen. Sie hörte das Rauschen des Meeres, das Zwitschern von Möwen. Die Blondine griff zu der Hose auf dem Boden neben ihrem Bett, zog ihre Zigarettenschachtel heraus und fühlte die Jeans dann nach dem Feuerzeug mit dem Militär-Logo. Sie fand es und zündete ihre Zigarette an. Die Zigarette danach – nach einem Abend voller Alkohol, Küsse und Merkwürdigkeiten.
    Scheiße“, murmelte sie, als sie feststellte, dass sie keinen Aschenbecher hatte. Sie füllte einen Fingerbreit Wasser in ein Glas und aschte hinein. Dann setzte sie sich auf, öffnete die Fensterläden und ließ frische Luft hinein. Es war sicherlich schon neun Uhr durch, also wäre Leif längst bei der Arbeit und Leben retten oder Studentinnen den Kopf verdrehen.

    Luceija war unten. Irgendwie bezweifelte Hanna, dass die Schwarzhaarige einer geregelten Arbeit nachging. Leif war nicht da, aber jemand hatte Frühstück organisiert.
    Ist das Kaffee?“, fragte Hanna zur Begrüßung und deutete auf die silberfarbene Kanne auf dem Tisch vor der Italienierin.
    Der Doc schon aus dem Haus?


    Etwas missmutig beobachtete Luceija, wie sich Reste des Brioche auf der Oberfläche ihres Kaffee verteilten. Sie sah kurz über ihre Schulter, sinnierte, ob es sich jetzt lohnte dafür einen Löffel zu nehmen, aber entschied sich dagegen. Jedes Bisschen an Bewegung war gerade besser zu vermeiden, also nippte sie einfach an ihrem Getränk und hoffte so auch, wie eine Ente auf dem See, das Brot einfach mit aufschnappen zu können. Es klappte teilweise. Ließ sie es "essen" und angewidert das Gesicht verziehen als die schlonzige Pampe ihren Gaumen berührte.
    "Sì.", bestätigte sie schlicht und einfach beide Fragen der Blondine, drehte sich dann zur Spüle um und drehte dort ihre Tasse auf Links. Kaffee plus Extras gluckerte, als es im Becken sein letztes Dasein fristete, dann lief sie, mit angehobenen Brauen und einem Gesichtsausdruck als wolle sie jeden Moment gähnen - stattdessen aber nur die Beherrschung bewahren nicht direkt auf den Tisch zu kotzen - zum Esstisch hinüber.

    Ihre Tasse klatschte sie auf die Tischplatte als wäre es ein Anker der sie mit beiden Füßen auf dem Boden hielt, rutschte dann auf einen der Stühle und seufzte wirr. Noch in der nächsten Sekunde griff sie nach der Kanne, schenkte sich selbst nochmal ein, blickte dann zu Hanna, zurück zu ihrer Tasse, dann der eigenen, wieder zu Hannas Tasse, merkte, dass das gerade wohl als 'unhöflich' gegenüber des Gastes wirken musste und schob ihr schließlich, etwas unsicher ob ihre Interpretation stimmte, die Kanne entgegen, damit sie sich selbst einschenken konnte.
    Luci unterließ diesmal das Brioche-Tunken und trank einfach den Kaffee. Schloss die Augen, lehnte sich etwas zurück in ihrem Sitz. Sie seufzte hörbar.

    "Ihr habt euch also verabredet, hm? Für die OP?", wollte sie wissen, sah Hanna aber nicht dabei an, sondern schwelgte noch immer im dunklen Frieden geschlossener Lider, während ihr der Kaffee hoffentlich half, nicht den Rest des Magens umzudrehen.
    "Weißt du überhaupt, wie du zur Uni kommst?"
    Luceija ist offline

  20. #20 Zitieren
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    Dampf stieg aus der Tasse und der wohlige Geruch frisch gebrühte Kaffees füllte den Raum um Hanna herum. Sie schenkte sich ein und trat an die Italienerin heran, die aussah, als hätte sie den Kater ihres Lebens. Das hier, stellte Hanna fest, war echter Erden-Kaffee, nicht die synthetische Nachahmung, die man in den meisten Teilen der Galaxie erhielt. Ein paar Gartenwelten züchteten ihre eigenen Kreationen, aber der hier war vom Heimatplaneten der Menschheit.
    Nein, keine Ahnung“, sagte Hanna und zuckte die Achseln. „Mein Omnitool wird mir den Weg schon zeigen.
    Sie ließ sich auf einen Sitz gegenüber der Schwarzhaarigen fallen. Die schien zwar nicht an einer Konversation interessiert, der Sitzplatz gab aber den Blick auf das Meer frei. Immerhin war Hanna im Urlaub, da war die Kombination von Meerblick und Kaffee Grundvoraussetzung. Die Blondine nahm sich vor, den Weg zur Uni bald anzugehen.
    Shepard Commander ist offline

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