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  1. #101
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Akina hatte aufmerksam zugehört und rieb sich jetzt kurz nachdenklich die Schläfe. Wenn man der Aussage von Miss Ascaiath Glauben schenken wollte, war aus einem Verstoß der Dokumentationspflicht gerade ein Fall von sexueller Nötigung geworden. Kombiniert mit grober Fahrlässigkeit welche beinahe zum Tode geführt hatte. Das Motiv wäre immer noch fragwürdig, Ward machte nicht unbedingt den Eindruck wie jemand der für ein paar schlecht gefilmte Unterwäsche Aufnahmen seine Karriere gefährden würde. So verschroben wirkte er dann doch nicht.
    Die vorgeschlagene Durchsuchung seiner Sachen würde vermutlich nicht viel bringen, Ward hatte sicher schon alle Beweise seiner Tat aus dem Büro entfernt. Spätestens nach Akinas Befragung zu dem Vorfall. Das Timing dieses Telefonates war leider äußerst schlecht.
    "Ich verstehe, ich will sie auch nicht mehr als nötig aufhalten. Zwei Fragen hätte ich noch. Wie würden sie ihr Verhältnis zu Ward beschreiben, vor und nach diesem Vorfall? Und wie würden seine Untersuchungsmethoden als Arzt gegenüber Patienten beschreiben?", erkundigte sich die Japanerin, sich mit der rechten Hand ein paar eigene kleine Notizen machend.


    Sie seufzte nachdenklich auf diese Frage. Lachte dann sogar bitter. "Kann ich Ihnen kaum sagen. Er hat mir bei einer OP das L-...eh-...Biotikimplantat austauschen müssen, abgesehen davon hab ich ihn so gut wie nie bei oder mit Patienten gesehen. Selbst wenn, die Idioten haben mich kaum interessiert." Was durchaus wahr war. Denn sie hatte sie gemieden wo sie konnte. Proteus war nicht gerade ein Quell von Gemeinschaftsgeist und Freude gewesen. Jedoch, nicht nur, weil sie ein eigenes Interesse an der Antwort hatte, verriet sie noch folgendes: "Vielleicht checken Sie mal seine Tätowierung am Arm ab und vergleichen Sie mit News-Einträgen in den Datenbanken der letzten...sagen wir mal zwei, drei Jahre. Kam mir verdächtig bekannt vor. Nicht dass ich die Hintergrundgeschichten nicht nachvollziehen könnte, aber so jemanden auf Patienten los zu lassen..? Ziemlich beschissene Wahl wenn Sie mich fragen." Erst Sekunden später biss sie sich für letzteren Kommentar auf die Zunge. Nicht zuletzt war die Einstellung, zumindest meinte sie es so gesagt bekommen zu haben, die Wahl von Leif gewesen. Ob ihm dieser kleine Fakt aufgefallen war wusste sie nicht. "Wenn Sie also keine weiteren Fragen haben: Hier warten noch vier bis acht Flaschen Vodka drauf von mir geleert zu werden."
    Luceija ist offline

  2. #102
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Sie seufzte nachdenklich auf diese Frage. Lachte dann sogar bitter. "Kann ich Ihnen kaum sagen. Er hat mir bei einer OP das L-...eh-...Biotikimplantat austauschen müssen, abgesehen davon hab ich ihn so gut wie nie bei oder mit Patienten gesehen. Selbst wenn, die Idioten haben mich kaum interessiert." Was durchaus wahr war. Denn sie hatte sie gemieden wo sie konnte. Proteus war nicht gerade ein Quell von Gemeinschaftsgeist und Freude gewesen. Jedoch, nicht nur, weil sie ein eigenes Interesse an der Antwort hatte, verriet sie noch folgendes: "Vielleicht checken Sie mal seine Tätowierung am Arm ab und vergleichen Sie mit News-Einträgen in den Datenbanken der letzten...sagen wir mal zwei, drei Jahre. Kam mir verdächtig bekannt vor. Nicht dass ich die Hintergrundgeschichten nicht nachvollziehen könnte, aber so jemanden auf Patienten los zu lassen..? Ziemlich beschissene Wahl wenn Sie mich fragen." Erst Sekunden später biss sie sich für letzteren Kommentar auf die Zunge. Nicht zuletzt war die Einstellung, zumindest meinte sie es so gesagt bekommen zu haben, die Wahl von Leif gewesen. Ob ihm dieser kleine Fakt aufgefallen war wusste sie nicht. "Wenn Sie also keine weiteren Fragen haben: Hier warten noch vier bis acht Flaschen Vodka drauf von mir geleert zu werden."


    Akina dachte kurz nach, darüber sinnierend ob sie noch eine Frage an die Sizillianerin hatte. Vermutlich würde sie diese nicht mehr in absehbarer Zeit wieder erreichen können, insbesondere wenn sie ihrem Plan Taten folgen lassen würde.
    "Ich danke für den Hinweis, werde ich im Hinterkopf behalten.", bedankte sich die Japanerin höflich, machte noch einen Vermerk und schloss ihre digitalen Notizfelder. Langsam erhob sie sich von dem Laborhocker, nachdenklich über den linken Unterarm streichend.
    "Das war wohl alles, ich danke ihnen für ihre Zeit. Das Gespräch war sehr...erhellend. Auf Wiedersehen, Miss Ascaiath.", verabschiedete sich die Militärpolizistin ohne sich anmerken zu lassen was sie von deren Freizeitgestaltung hielt. Hoffentlich war sie nicht auf irgendeiner Organspenderliste, aber vielleicht waren regelmäßige Leberzirrhosen auch der Grund für ihre Liaison. Dinge die ihr egal sein konnten. Jeder hatte das Recht sich sein eigenes Leben zu zerstören.

    Nachdem das Gespräch beendet hatte, suchte sich die Japanerin ein neues Haarnetz und drapierte das um ihre Frisur. Der Aufenthalt in der Dekonschleuse gab ihr die Zeit die neuen Erkenntnisse zu verarbeiten und vorerst beseite zu schieben. Momentan war die Blutprobe wichtiger. Aufgehoben war jedoch nicht aufgeschoben.
    Entschlossen trat sie wieder in den sterilen Bereich des Labors wo sie Leena schon aufgeregt erwartete. Akina setzte wieder ein Lächeln auf.
    "Da bin ich wieder. Sind das jetzt Aufnahmen der alten und der neuen Proben von beiden Patienten?", erkundigte sie sich höflich.
    Die Psychologin nickte und verwies auf die inzwischen vier holographischen Bildschirme, welche mit Patienten und Datum versehen waren.
    Die älteren Aufnahmen waren erwartungsgemäß etwas statischer und nicht groß editierbar. Dennoch sprachen sie eine deutliche Sprache.
    Die Älteste war von Iiyama und fiel vor allem durch eine Tatsache auf. Sie hatte keinerlei Naniten, obwohl es die gleiche Vergrößerung war. Seine aktuelle Probe hingegen zeigte die disfunktional arbeitenden kleinen Spinnen. Interessant wurde es bei Vandernot. Ihre ältere Probe kannte Akina noch. Die gleichen Spinnen, allerdings hocheffizient in deren Körper arbeitend. Jetzt jedoch, nach Anfang der Behandlung, sah das Bild anders aus. Zwischen den effizient arbeitenden Naninten, torkelten auch eine große Anzahl von schwachsinnigen, verwirrt wirkenden Naniten umher. Wie ein paar Betrunkene die auf einer Baustelle herumstolperten. Schweigend betrachtete Akina die vier Bilder. Der Schluss lag offensichtlich da, doch es fehlte immer noch das wie.
    "Das verstehe ich nicht. Wie kommen diese Naniten, also die ineffizienten, bei beiden Patienten in die Blutbahn? Wenn wir das Präparat betrachten, nutzt es keinerlei nanotechnolgische Komponenten zur Verstärkung der Knochendichte. Oder liege ich falsch Miss Preston?", erkundigte sie sich bei der Psychaterin.
    numberten ist offline Geändert von numberten (28.03.2021 um 19:14 Uhr) Grund: add visible confusion

  3. #103
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Akina dachte kurz nach, darüber sinnierend ob sie noch eine Frage an die Sizillianerin hatte. Vermutlich würde sie diese nicht mehr in absehbarer Zeit wieder erreichen können, insbesondere wenn sie ihrem Plan Taten folgen lassen würde.
    "Ich danke für den Hinweis, werde ich im Hinterkopf behalten.", bedankte sich die Japanerin höflich, machte noch einen Vermerk und schloss ihre digitalen Notizfelder. Langsam erhob sie sich von dem Laborhocker, nachdenklich über den linken Unterarm streichend.
    "Das war wohl alles, ich danke ihnen für ihre Zeit. Das Gespräch war sehr...erhellend. Auf Wiedersehen, Miss Ascaiath.", verabschiedete sich die Militärpolizistin ohne sich anmerken zu lassen was sie von deren Freizeitgestaltung hielt. Hoffentlich war sie nicht auf irgendeiner Organspenderliste, aber vielleicht waren regelmäßige Leberzirrhosen auch der Grund für ihre Liaison. Dinge die ihr egal sein konnten. Jeder hatte das Recht sich sein eigenes Leben zu zerstören.

    Nachdem das Gespräch beendet hatte, suchte sich die Japanerin ein neues Haarnetz und drapierte das um ihre Frisur. Der Aufenthalt in der Dekonschleuse gab ihr die Zeit die neuen Erkenntnisse zu verarbeiten und vorerst beseite zu schieben. Momentan war die Blutprobe wichtiger. Aufgehoben war jedoch nicht aufgeschoben.
    Entschlossen trat sie wieder in den sterilen Bereich des Labors wo sie Leena schon aufgeregt erwartete. Akina setzte wieder ein Lächeln auf.
    "Da bin ich wieder. Sind das jetzt Aufnahmen der alten und der neuen Proben von beiden Patienten?", erkundigte sie sich höflich.


    Luceija legte auf ohne sich selbst nochmal zu verabschieden, zog das kleine Modul aus ihrem Ohr und verstaute es mit einem gereizten Seufzen wieder in ihrem Armband. Dann atmete sie tief, sehr tief ein und langsam wieder aus, wagte es, sich umzusehen und die Lippen gegeneinander zu pressen. Verdammte Scheiße. Wieso stapelte sich dieser ganze Dreck ständig an einem Tag so unheimlich hoch? Sie hätte nun gut daran getan Leif auf ihrer Seite zu wissen, bereute den Streit beinahe, dann fiel ihr aber wieder ein, warum er überhaupt aufgekeimt war und das absolut unschöne, demütigende Gefühl von Eifersucht und Trauer überrollte sie. Einhändig strich sie sich die Haare über ihren Kopf zurück, wischte sich etwas aus den Augenwinkeln und ging dann zurück in das gebuchte Separee. Warf Leif einen kurzen Blick zu, bevor sie sich wieder auf die selbe Couch setzte wie zuvor. Hier war es wenigstens leiser. Ihr Kopf begann zu schmerzen. Die scheiß Biotik erinnerte sie daran, dass sie nicht genug gegessen hatte. Irgendwie cravete sie nach der Pizza die auf ihrem Rücksitz im Auto lag. "Sagmal-...", sagte sie viel zu neutral und nicht besser gelaunt, "-...sagt dir 'ne Akina Watabe was? Von der Allianz?".
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  4. #104
    #16  Avatar von Forenperser
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    "Auf der Überholspur zum inneren Frieden hm?"[/COLOR], erwiderte die Asari witzelnd und schwenkte leicht ihre Dose. Sie klang fast leer, ein weiteres Hindernis auf ihrem Pfad der Erholung und Entspannung. Dieser kleine Parkkiosk war nie da wenn man ihn brauchte.
    "Mir geht es soweit gut, danke der Nachfrage.", erklärte sie schmal lächelnd und leerte den Rest der Dose aus.
    Ihre Hand leuchtete kurz blau, als sie die Dose mit Daumen und Mittelfinger zu einer dünnen Scheibe presste und diese lässig in eine nahe Mülltonne schmiss. Sie schaute kurz nachdenklich zu Beyo, zuckte dann mit den Schultern und setzte sich gegenüber dem roten Turianer auf den Moosboden. Fühlte sich irgendwie merkwürdig an die ganze Zeit auf Vhan herabzublicken, obwohl das inzwischen Standard auf der Station war.
    "Bei ihren Übungen passe ich mal lieber, kenne genügend andere Möglichkeiten mich in der Öffentlichkeit zum Affen zu machen.", lehnte sie freundlich ab und zauberte plötzlich eine weitere Bierdose aus ihrem Outfit. Mit einem knackenden Zischen, öffnete sie diese.
    "Ist leider meine letzte, sonst würde ich ihnen ja eine anbieten. Aber sie sind wohl nicht der Typ für Bier Yoga.", entschuldigte sie sich und nahm einen kleinen Schluck aus der Gefäß. Ihre jadegrünen Augen sahen den Turianer nachdenklich an.
    "Habe von Doktor Sowan gehört. Freut mich das sie endlich in psychologische Behandlung gegangen sind. Also ohne Scherz.", merkte sie ernst an.
    "Bringt es denn was?", fragte sie neugierig.


    Sie sagte zwar dass es ihr gut ging, aber ihr übermäßiger Alkohol-Konsum deutete zumindest an, dass das nicht in jeder Hinsicht stimmte. Sicherlich saß der Schmerz über den Verlust ihrer Mentorin immer noch tief. Was völlig verständlich war. Er meinte, zuletzt etwas in den Nachricht gehört zu haben bezüglich der Trauerfeier von Zari Thomaya. Allerdings entschloss er sich, nicht weiter nachzubohren.
    "Oh, Sie brauchen keine Scheu haben. Viele Leute meditieren hier.....der Park ist schon ein Stück weit bekannt dafür geworden. Aber gut, ich will sie nicht dazu drängen." sagte er, freute sich aber dass sie sich wenigstens zu ihm setzte.
    "Ja." erwiderte Beyo. "Das erste Mal seit langem fühle ich mich endlich, als hätte ich meinen Frieden gefunden. Mein inneres Gleichgewicht. Es ist ein komisches Gefühl. Ich weiß gar nicht wann ich das letzte Mal so im Reinen mit mir war....oder ob überhaupt."
    Er hob seine mechanische Hand und öffnete sie langsam. "Es hilft mir gewisse......Herausforderungen zu meistern. Innere, wie äußere."
    Dann seufzte er leise. "Für wie lange auch immer noch......ich nehme an, Sie haben es bereits gehört. Länger als ein paar Wochen wird es nicht mehr dauern.....vielleicht auch noch deutlich früher als das. Aber es ist in Ordnung."
    Seine Zukunft lag nun nicht mehr in seinen Händen. "Hat man Sie......auch bereits vorgeladen?"
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  5. #105
    Provinzheld Avatar von Majonese
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    Charis hob sich ergebend die Hände. Scheinbar hatte sie einen Nerv bei der Turianerin getroffen. Dimenius wäre sicherlich nicht dumm genug ihr Taxi von diesem Planeten zu verärgern, Streit mit ihr und damit irgendwie auch mit Orlowski wollte sie aber nicht riskieren.
    Alles cool, kein Stress“, sagte Charis und verzichtete auf den Hinweis, dass sie nach Informationen über Orlowski gefragt hatte. Die Asari fragte sich, wie viel Orlowski der Turianerin wohl über ihre Aufgaben berichtet hatte. Wie tief sie in das Spiel zwischen Schwarz und Grau eingebunden werden würde. Für Geta war das hier nur ein Job, aber ein Job, in den ein Spectre involviert war, der einen übermächtigen Feind entgegentrat. Die Turianerin war hart, keine Frage. Beinahe alle Turianer hatten diese ihrem Volk eigene Unbeugsamkeit, geschmiedet im Feuer vergebungsloser Disziplin und beinahe sakralen Idealismus. Und Geta hatte den Dschungelplaneten überlebt. Keine Frage, sie war eine Kämpfernatur. Aber auch Kämpfernaturen konnten zerbrechen.
    Es gibt immer einen noch größeren Fisch“, dachte Charis, sagte nichts und lächelte stattdessen.
    Sie haben es eilig, das verstehe ich. Ich bin vor zwei Stunden Nos Astra-Zeit hier angekommen und würde mich lieber noch etwas umsehen, Kraft schöpfen, Sie wissen schon… Ich würde also frühestens morgen losfliegen. Ich weiß nicht, was Sie mit unserer Auftraggeberin abgesprochen haben.

    Die Turianerin seufzte. "Tja, dann habe ich keine andere Wahl, als den Tag noch auszusitzen. Ich könnte natürlich auch Ihr Schiff stehlen und selbst damit abhauen, aber sowas habe ich bei meiner Ausbildung im Militär nicht gelernt", merkte sie trocken an. Es war nicht leicht die Miene eines Turianers zu lesen, doch ihr Tonfall reichte aus, um es als Scherz zu verstehen. Geta erhob kippte ihr Wasser herunter und erhob sich. "Also bin ich auf Sie angewiesen. Nehmen Sie sich ruhig Zeit, aber passen Sie auf, dass Sie hier in Nos Astra nicht verloren gehen. Sie wären nicht die Erste. Und ohne Sie komme ich nicht hier weg."
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  6. #106
    Ritter Avatar von Tjordas
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    Akina dachte kurz nach, darüber sinnierend ob sie noch eine Frage an die Sizillianerin hatte. Vermutlich würde sie diese nicht mehr in absehbarer Zeit wieder erreichen können, insbesondere wenn sie ihrem Plan Taten folgen lassen würde.
    "Ich danke für den Hinweis, werde ich im Hinterkopf behalten.", bedankte sich die Japanerin höflich, machte noch einen Vermerk und schloss ihre digitalen Notizfelder. Langsam erhob sie sich von dem Laborhocker, nachdenklich über den linken Unterarm streichend.
    "Das war wohl alles, ich danke ihnen für ihre Zeit. Das Gespräch war sehr...erhellend. Auf Wiedersehen, Miss Ascaiath.", verabschiedete sich die Militärpolizistin ohne sich anmerken zu lassen was sie von deren Freizeitgestaltung hielt. Hoffentlich war sie nicht auf irgendeiner Organspenderliste, aber vielleicht waren regelmäßige Leberzirrhosen auch der Grund für ihre Liaison. Dinge die ihr egal sein konnten. Jeder hatte das Recht sich sein eigenes Leben zu zerstören.

    Nachdem das Gespräch beendet hatte, suchte sich die Japanerin ein neues Haarnetz und drapierte das um ihre Frisur. Der Aufenthalt in der Dekonschleuse gab ihr die Zeit die neuen Erkenntnisse zu verarbeiten und vorerst beseite zu schieben. Momentan war die Blutprobe wichtiger. Aufgehoben war jedoch nicht aufgeschoben.
    Entschlossen trat sie wieder in den sterilen Bereich des Labors wo sie Leena schon aufgeregt erwartete. Akina setzte wieder ein Lächeln auf.
    "Da bin ich wieder. Sind das jetzt Aufnahmen der alten und der neuen Proben von beiden Patienten?", erkundigte sie sich höflich.
    Die Psychologin nickte und verwies auf die inzwischen vier holographischen Bildschirme, welche mit Patienten und Datum versehen waren.
    Die älteren Aufnahmen waren erwartungsgemäß etwas statischer und nicht groß editierbar. Dennoch sprachen sie eine deutliche Sprache.
    Die Älteste war von Iiyama und fiel vor allem durch eine Tatsache auf. Sie hatte keinerlei Naniten, obwohl es die gleiche Vergrößerung war. Seine aktuelle Probe hingegen zeigte die disfunktional arbeitenden kleinen Spinnen. Interessant wurde es bei Vandernot. Ihre ältere Probe kannte Akina noch. Die gleichen Spinnen, allerdings hocheffizient in deren Körper arbeitend. Jetzt jedoch, nach Anfang der Behandlung, sah das Bild anders aus. Zwischen den effizient arbeitenden Naninten, torkelten auch eine große Anzahl von schwachsinnigen, verwirrt wirkenden Naniten umher. Wie ein paar Betrunkene die auf einer Baustelle herumstolperten. Schweigend betrachtete Akina die vier Bilder. Der Schluss lag offensichtlich da, doch es fehlte immer noch das wie.
    "Das verstehe ich nicht. Wie kommen diese Naniten, also die ineffizienten, bei beiden Patienten in die Blutbahn? Wenn wir das Präparat betrachten, nutzt es keinerlei nanotechnolgische Komponenten zur Verstärkung der Knochendichte. Oder liege ich falsch Miss Preston?", erkundigte sie sich bei der Psychaterin.


    Leena störte sich nicht lange an der zwischenzeitlich verschwundenen, nun irgendiwe nachdenklich wirkenden Akina. Sie war zu sehr auf ihre Aufgabe konzentriert, sah sich die Aufnahme ebenso perplex und ratlos an wie Akina. Wo man beim Ausschnitt von alter und neuer Probe Vandernots vielleicht hätte annehmen können, dass das Knochendichtepräparat die Naniten schwachsinnig werden ließ, geriet man zu einem völlig anderen Schluss, wenn man Iiyamas beide proben hinzuzog, der ja zunächst gar keine in sich trug, dann aber ausschließlich gehemmte. Nach Akinas berechtigter Frage der Wirkweise des Präparats überprüfte Leena eilig im System den Beipackzettel.
    "Hm, Nein, also... Laut Herstellerangaben basiert die Knochendichteerhöhung auf rein chemischen und hormonellen Prozessen ganz ohne die Hilfe von Nanotechnologie... Ich habe ehrlich gesagt keine Erklärung für den Zusammenhang. Es hat wohl mit dem Präparat nichts zu tun."
    Selbst völlig ungläubig über diese Schlussfolgerung ging sie hinüber zum Rohrschacht, wo sie durch einige Knopfdrücke eine Dosis des besagten Medikaments aus dem Lager anforderte. Wenige Sekunden später sauste eine Kapsel mit dem Stoff darin in das Schachtende vor Leena. Sie nahm das weißliche Mittel heraus, zog eine Spritze damit auf und entleerte diese auf einer Glasplatte, die sie dann in das Mikroskop einlegte. Das kurz daraufhin erscheinende Bild zeigte nichts dergleichen: Keine kleinen Spinnchen, die durch die Suppe schwammen. Lediglich starre, kristalline Strukturen des gelösten Wirkstoffs.
    "Das ist mir rätselhaft. Die deaktivierte Sorte dieser Dinger kam also unabhängig von der aktivierten Variante das Blut beider Patientin. Beide haben das Knochendichtepräparat erhalten, aber das Präparat selbst enthält sie nicht... Wenn das Knochenmedikament damit nichts zu tun hat, ist das wohl nur ein Zufall. Die deaktivierten Naniten kommen vielleicht ganz anders in das Blut der Patienten? Oder sollen wir die Verabreichung trotzdem präventiv aussetzen?"
    Tjordas ist offline

  7. #107
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Der Wein war die billigste Plörre, die Hanna seit langem getrunken hatte und ihre Credits nicht wert. Umso mehr verwunderte es sie, dass sie in der Gesellschaft der Maskierten erhaben schmeckte. Hanna nippte an ihrem Weißwein, das Zeug brannte auf der Zunge und hinterließ den Geschmack von Essig. Der Anblick des gereckten Halses beim Trinken ihres Gegenübers und wie sich die Fremde nach dem Trinken über die in den Mundwinkeln sanft geschwungenen Lippen leckte, ließ Hanna lächeln und sie über den Rand ihres Ballonglases hinweg anschauen, während selbst einen winzigen Schluck nach dem anderen nahm.
    Du kommst nicht von hier“, riet Hanna. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Frau eine Prostituierte war, die hier mit ihrer blonden Mähne exotisch wirken wollte, zog sie nur kurz in Betracht.
    Nein“, gab die Maskierte zurück und lächelte verschwörerisch, während sie das elegant mit allen Fingern um den Bauch gehaltene Weinglas schwenkte.
    Du siehst auch nicht so aus“, sprach Hanna das Offensichtliche aus.
    Man sollte ein Buch nicht nach seinem Einband beurteilen, oder?
    Hanna verkniff sich einen Kommentar, dass sie dieses Buch gerne aufklappen würde und lächelte stattdessen höflich.
    Vermutlich nicht. Also: Woher kommst du?
    Von den Sternen.
    Aha.“ Die Marsianerin merkte, wie dieses Spiel zunehmend an Reiz verlor. Die Maske machte die Fremde schon geheimniskrämerisch genug, auf kryptische Antworten konnte sie verzichten.
    Du bist also ein Alien“, sagte Hanna und bemühte sich, die freundliche Tonlage beizubehalten. Die andere Frau merkte scheinbar, dass Hanna genug Geplänkel hatte, ein Hinweis auf eine gute Menschenkenntnis. Hannas Vermutung ihrer Profession weitete sich von „Nutte“ zu „Polizistin“ aus.
    Die Fremde lachte. Zu Hannas Überraschung klang es ehrlich. Sie sagte: „Angesichts der Vielfalt von Rassen, die die Menschheit in den letzten hundert Jahren kennengelernt hat, ist diese Bezeichnung kaum passend.“ Ihre Stimmlage veränderte sich kaum merklich und doch deutlich. Sie singsangte weniger, ihre Art war nun direkter.
    Ich komme aus Australien, lebe aber schon seit viele Jahren nicht mehr dort. Was ist mir dir?“ Noch ehe Hanna antworten konnte, surrte ihr Omnitool. Sie sah sofort, dass es Leif war, der sie zu erreichen versuchte. Sofort hob sie die Hand, die Maskierte musste sich gedulden, während die Blondine den Anruf ihres Cousins annahm. „Leif?! Alles in Ordnung?“ Sie fürchtete sofort, dass etwas schiefgelaufen war.
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    Luceija legte auf ohne sich selbst nochmal zu verabschieden, zog das kleine Modul aus ihrem Ohr und verstaute es mit einem gereizten Seufzen wieder in ihrem Armband. Dann atmete sie tief, sehr tief ein und langsam wieder aus, wagte es, sich umzusehen und die Lippen gegeneinander zu pressen. Verdammte Scheiße. Wieso stapelte sich dieser ganze Dreck ständig an einem Tag so unheimlich hoch? Sie hätte nun gut daran getan Leif auf ihrer Seite zu wissen, bereute den Streit beinahe, dann fiel ihr aber wieder ein, warum er überhaupt aufgekeimt war und das absolut unschöne, demütigende Gefühl von Eifersucht und Trauer überrollte sie. Einhändig strich sie sich die Haare über ihren Kopf zurück, wischte sich etwas aus den Augenwinkeln und ging dann zurück in das gebuchte Separee. Warf Leif einen kurzen Blick zu, bevor sie sich wieder auf die selbe Couch setzte wie zuvor. Hier war es wenigstens leiser. Ihr Kopf begann zu schmerzen. Die scheiß Biotik erinnerte sie daran, dass sie nicht genug gegessen hatte. Irgendwie cravete sie nach der Pizza die auf ihrem Rücksitz im Auto lag. "Sagmal-...", sagte sie viel zu neutral und nicht besser gelaunt, "-...sagt dir 'ne Akina Watabe was? Von der Allianz?".


    Er antwortete Hanna nicht. Sah Luceija nach. Scheiße. Seine Cousine sagte mehrmals seinen Namen. Keine Reaktion. Er würde wohl ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigen und so geschah es mit seinen: Er hörte nur Wortfetzen dessen, was draußen gesagt wurde, aber allein die Erwähnung des Namens seines ehemaligen Kollegen, irgendwelcher Reizwäsche und verdammter Drogen aus Luceijas Mund gefiel ihm so wenig, dass er sofort nach draußen stürmen und genauer zuhören wollte. Stattdessen rügte er sich. Es war nicht seine Sache richtig? Sie zu tadeln oder vor all dem bösen der Welt beschützen zu wollen, ohne dass sie das je gewollt hatte. Er war 'überall'. So hatte sie es mal gesagt und das nicht im Guten. Der Gedanke kam wieder und wieder, dass ein endgültiges Ende ihrer Verbindung mit Fortschreiten ihrer Therapie das Beste wäre. Für sie. Für ihn womöglich auch. Er hatte nie zuvor gewagt so zu denken. Und wurde durch Hannas nachdrücklichen Ruf geweckt. "Ich-...Sorry. Nein. Ja, ja! Treffen wir uns gleich im Separee, wenn du-...fertig bist? Aber keinen Stress, bitte. Lass dir Zeit.", sagte er und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Sie wusste es nicht, aber seine Cousine hielt ihn gerade mehr als nur über Wasser. Er wollte ihre Laune nicht verderben, kaum dass er durch ein Kichern im Hintergrund eine Ahnung davon bekam, was sie gerade tat. Oder besser: Das sie nicht allein war. Schließlich legte er auf. Wollte ihr nicht zu nahe treten aus demselben Grund und wartete. Starrte ins Nichts, besah sich dann der Menge unter ihrem Separee und vernahm die Rückkehr seiner Exfreundin. Sie setzte sich. Sagte nichts. Doch, das tat sie. Er war überrascht. Hatte vehement weggesehen und ihr und sich selbst Raum gelassen. "-...sagt dir 'ne Akina Watabe was? Von der Allianz?", hörte er sie fragen. Runzelte sofort die Stirn. Wie ein erneuter Angriff hörte es sich nicht an. Also sah ER sie an. Schüttelte den Kopf. "Ich hab es nicht mit Namen, aber-...Nein, ich denke nicht. Wieso?"
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  8. #108
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    Er antwortete Hanna nicht. Sah Luceija nach. Scheiße. Seine Cousine sagte mehrmals seinen Namen. Keine Reaktion. Er würde wohl ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigen und so geschah es mit seinen: Er hörte nur Wortfetzen dessen, was draußen gesagt wurde, aber allein die Erwähnung des Namens seines ehemaligen Kollegen, irgendwelcher Reizwäsche und verdammter Drogen aus Luceijas Mund gefiel ihm so wenig, dass er sofort nach draußen stürmen und genauer zuhören wollte. Stattdessen rügte er sich. Es war nicht seine Sache richtig? Sie zu tadeln oder vor all dem bösen der Welt beschützen zu wollen, ohne dass sie das je gewollt hatte. Er war 'überall'. So hatte sie es mal gesagt und das nicht im Guten. Der Gedanke kam wieder und wieder, dass ein endgültiges Ende ihrer Verbindung mit Fortschreiten ihrer Therapie das Beste wäre. Für sie. Für ihn womöglich auch. Er hatte nie zuvor gewagt so zu denken. Und wurde durch Hannas nachdrücklichen Ruf geweckt. "Ich-...Sorry. Nein. Ja, ja! Treffen wir uns gleich im Separee, wenn du-...fertig bist? Aber keinen Stress, bitte. Lass dir Zeit.", sagte er und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Sie wusste es nicht, aber seine Cousine hielt ihn gerade mehr als nur über Wasser. Er wollte ihre Laune nicht verderben, kaum dass er durch ein Kichern im Hintergrund eine Ahnung davon bekam, was sie gerade tat. Oder besser: Das sie nicht allein war. Schließlich legte er auf. Wollte ihr nicht zu nahe treten aus demselben Grund und wartete. Starrte ins Nichts, besah sich dann der Menge unter ihrem Separee und vernahm die Rückkehr seiner Exfreundin. Sie setzte sich. Sagte nichts. Doch, das tat sie. Er war überrascht. Hatte vehement weggesehen und ihr und sich selbst Raum gelassen. "-...sagt dir 'ne Akina Watabe was? Von der Allianz?", hörte er sie fragen. Runzelte sofort die Stirn. Wie ein erneuter Angriff hörte es sich nicht an. Also sah ER sie an. Schüttelte den Kopf. "Ich hab es nicht mit Namen, aber-...Nein, ich denke nicht. Wieso?"


    Luceija starrte eine Zeit lang, kaum weniger angespannt, ebenfalls in Richtung des Innenhofs, konnte nicht hinunter sehen aber zumindest im Separee einen Moment Ruhe genießen. Wenn es denn Ruhe und nicht viel eher Ruhe vor dem Sturm war. Sie hob ihr linkes Handgelenk nur kurz andeutend, zeigend, dass sie den Anruf meinte. Weniger angepisst schien sie nicht aber wenigstens (noch) nicht offensiv aggressiv. Sie hatte ohnehin ihre Schwierigkeiten so mit ihm umzugehen. Naja. Der Tag war ohnehin im Eimer. "War ein Anruf von Proteus.", machte sie klar. Ihm war sehr wohl bewusst dass sie nicht den gesamten Planeten sondern C-Darwin meinte. "Ist offensichtlich langsam jemandem aufgefallen, dass Medikamente gefehlt haben. Die sagte was von Allianz-Ermittlungen im Fall von irgend 'nem Jamar und Dickels, aber wollte Infos über Ward." Sie zuckte mit den Schultern und sah Leif nicht an.
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  9. #109
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    Leena störte sich nicht lange an der zwischenzeitlich verschwundenen, nun irgendiwe nachdenklich wirkenden Akina. Sie war zu sehr auf ihre Aufgabe konzentriert, sah sich die Aufnahme ebenso perplex und ratlos an wie Akina. Wo man beim Ausschnitt von alter und neuer Probe Vandernots vielleicht hätte annehmen können, dass das Knochendichtepräparat die Naniten schwachsinnig werden ließ, geriet man zu einem völlig anderen Schluss, wenn man Iiyamas beide proben hinzuzog, der ja zunächst gar keine in sich trug, dann aber ausschließlich gehemmte. Nach Akinas berechtigter Frage der Wirkweise des Präparats überprüfte Leena eilig im System den Beipackzettel.
    "Hm, Nein, also... Laut Herstellerangaben basiert die Knochendichteerhöhung auf rein chemischen und hormonellen Prozessen ganz ohne die Hilfe von Nanotechnologie... Ich habe ehrlich gesagt keine Erklärung für den Zusammenhang. Es hat wohl mit dem Präparat nichts zu tun."
    Selbst völlig ungläubig über diese Schlussfolgerung ging sie hinüber zum Rohrschacht, wo sie durch einige Knopfdrücke eine Dosis des besagten Medikaments aus dem Lager anforderte. Wenige Sekunden später sauste eine Kapsel mit dem Stoff darin in das Schachtende vor Leena. Sie nahm das weißliche Mittel heraus, zog eine Spritze damit auf und entleerte diese auf einer Glasplatte, die sie dann in das Mikroskop einlegte. Das kurz daraufhin erscheinende Bild zeigte nichts dergleichen: Keine kleinen Spinnchen, die durch die Suppe schwammen. Lediglich starre, kristalline Strukturen des gelösten Wirkstoffs.
    "Das ist mir rätselhaft. Die deaktivierte Sorte dieser Dinger kam also unabhängig von der aktivierten Variante das Blut beider Patientin. Beide haben das Knochendichtepräparat erhalten, aber das Präparat selbst enthält sie nicht... Wenn das Knochenmedikament damit nichts zu tun hat, ist das wohl nur ein Zufall. Die deaktivierten Naniten kommen vielleicht ganz anders in das Blut der Patienten? Oder sollen wir die Verabreichung trotzdem präventiv aussetzen?"


    Geduldig wartete Akina die Untersuchung des Präparates von Leena ab. Diese brachte das Ergebnis mit welchem sie bereits gerechnet hatte. Keine Naniten in dem Wirkstoff. Dennoch waren sie ja nicht von Zauberhand in den menschlichen Organismus gelandet. Und bei IIyama konnte man es wohl relativ sicher mit Verabreichung des Präparates datieren.
    "Beide Patienten weisen eine erhöhte EM- Sensitivität auf. Und beide weisen diese deaktivierten Naniten auf, kurz nach Verabreichung des Präparates. Irgendwie zu viele Gemeinsamkeiten für einen Zufall.", merkte sie kritisch an.
    "Was ist wenn wir das ganze aus einer falschen Perspektive betrachten? Es ist nur eine gewagte Hypothese, aber könnte es möglich sein das Doktor Ward diese Naniten, als eine Art Therapie nutzt. Als verstärkendes Element zu dem Präparat? Immerhin fällt es schon in seinen Schwerpunktbereich. Ist ihnen irgendwie bekannt das er solche Therapieansätze verwendet?", fragte sie die Psychaterin interessiert. Es war recht unwahrscheinlich, aber sie musste jede Möglichkeit in Betracht ziehen.
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  10. #110
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Luceija starrte eine Zeit lang, kaum weniger angespannt, ebenfalls in Richtung des Innenhofs, konnte nicht hinunter sehen aber zumindest im Separee einen Moment Ruhe genießen. Wenn es denn Ruhe und nicht viel eher Ruhe vor dem Sturm war. Sie hob ihr linkes Handgelenk nur kurz andeutend, zeigend, dass sie den Anruf meinte. Weniger angepisst schien sie nicht aber wenigstens (noch) nicht offensiv aggressiv. Sie hatte ohnehin ihre Schwierigkeiten so mit ihm umzugehen. Naja. Der Tag war ohnehin im Eimer. "War ein Anruf von Proteus.", machte sie klar. Ihm war sehr wohl bewusst dass sie nicht den gesamten Planeten sondern C-Darwin meinte. "Ist offensichtlich langsam jemandem aufgefallen, dass Medikamente gefehlt haben. Die sagte was von Allianz-Ermittlungen im Fall von irgend 'nem Jamar und Dickels, aber wollte Infos über Ward." Sie zuckte mit den Schultern und sah Leif nicht an.


    Es brauchte nur Sekunden um ihn die gesamte Sache verarbeiten und einschätzen zu lassen. Sofort verzog er das Gesicht. Eine gespielte Ratlosigkeit lag kurz darauf, dann kam so etwas wie Sorge und schließlich senkte Leif den Kopf und rieb sich mit Zeigefinger und Daumen seufzend die Nasenwurzel, bevor er Worte fand. Es wirkte wie die Vorbereitung auf einen Tadel, obgleich er das nicht wollte, sondern sich primär wirklich Sorgen machte. "Und-...was hast du damit am Hut? Hat Ward sich mehr zu Schulden kommen lassen als du oder seid ihr in deiner Zeit in der Küche unseres Apartments sowas wie ein unheiliges Duo geworden und ich weiß auch davon nichts?", fragte er und seine Stimme war ruhiger, weniger verfänglich als die Frage selbst. Er für seinen Teil sah die Sizilianerin an. Durchbohrte sie regelrecht und merkte zum ersten Mal-...wie wahr sie mit ihrer Prophezeiung am Ende womöglich haben könnte. "Du hast mich gerade auf dem beschissenen Gang dieses Puffs für Affären zur Sau gemacht, die nicht mal welche waren und ich hab genug verstanden um mir den Kern eurer Beziehung ausmalen zu können, also sieh mich gefälligst an und mach den Mund auf, Luci!", verlangte er von ihr und wieder war seine Stimme wenig aufbrausend. Eher...Müde und erschöpft.
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  11. #111
    Ritter Avatar von Tjordas
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    Geduldig wartete Akina die Untersuchung des Präparates von Leena ab. Diese brachte das Ergebnis mit welchem sie bereits gerechnet hatte. Keine Naniten in dem Wirkstoff. Dennoch waren sie ja nicht von Zauberhand in den menschlichen Organismus gelandet. Und bei IIyama konnte man es wohl relativ sicher mit Verabreichung des Präparates datieren.
    "Beide Patienten weisen eine erhöhte EM- Sensitivität auf. Und beide weisen diese deaktivierten Naniten auf, kurz nach Verabreichung des Präparates. Irgendwie zu viele Gemeinsamkeiten für einen Zufall.", merkte sie kritisch an.
    "Was ist wenn wir das ganze aus einer falschen Perspektive betrachten? Es ist nur eine gewagte Hypothese, aber könnte es möglich sein das Doktor Ward diese Naniten, als eine Art Therapie nutzt. Als verstärkendes Element zu dem Präparat? Immerhin fällt es schon in seinen Schwerpunktbereich. Ist ihnen irgendwie bekannt das er solche Therapieansätze verwendet?", fragte sie die Psychaterin interessiert. Es war recht unwahrscheinlich, aber sie musste jede Möglichkeit in Betracht ziehen.



    Die Psychologin grübelte genaustens, kanebberte dabei brummend an ihren Nägeln und schüttelte mehrmals den Kopf. Erst dann scannte sie nochmals die Patientenakten nach entsprechenden Stichworten, aber stieß auf nichts.
    "So sehr ich auch versuche, irgendetwas in diese Richtung zu finden... Das scheint kein typischer Therapieansatz für ihn zu sein. Laut seiner methodischen Richtlinie konzentriert er sich zwar bei allen Patienten auf die besagte Erhöhung der Knochendichte, danach geht es ihm aber fast immer nur um die Ausheilung noch vorhandener Verletzungen und Aufbau von Muskeln, bevor dann seine Operation kommt und er die Patienten anschließend der Reha übergibt. Da ist nirgendwo von Naniten die Rede. Natürlich sind welche in Medigel enthalten, aber die sehen ganz anders aus als die in unserer Probe. Außerdem benutzen wir Medigel hier nur zur Erste-Hilfe, nicht zur dauerhaften Behandlung. Ich fürchte, Lieutenant, ich weiß so wenig darüber wie sie. Alles was ich weiß ist, dass diese Dinger eine Auswirkung auf die Psyche der Patienten haben. Den Rest müssen Sie mit den Medizinern hier abklären."
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  12. #112
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Es brauchte nur Sekunden um ihn die gesamte Sache verarbeiten und einschätzen zu lassen. Sofort verzog er das Gesicht. Eine gespielte Ratlosigkeit lag kurz darauf, dann kam so etwas wie Sorge und schließlich senkte Leif den Kopf und rieb sich mit Zeigefinger und Daumen seufzend die Nasenwurzel, bevor er Worte fand. Es wirkte wie die Vorbereitung auf einen Tadel, obgleich er das nicht wollte, sondern sich primär wirklich Sorgen machte. "Und-...was hast du damit am Hut? Hat Ward sich mehr zu Schulden kommen lassen als du oder seid ihr in deiner Zeit in der Küche unseres Apartments sowas wie ein unheiliges Duo geworden und ich weiß auch davon nichts?", fragte er und seine Stimme war ruhiger, weniger verfänglich als die Frage selbst. Er für seinen Teil sah die Sizilianerin an. Durchbohrte sie regelrecht und merkte zum ersten Mal-...wie wahr sie mit ihrer Prophezeiung am Ende womöglich haben könnte. "Du hast mich gerade auf dem beschissenen Gang dieses Puffs für Affären zur Sau gemacht, die nicht mal welche waren und ich hab genug verstanden um mir den Kern eurer Beziehung ausmalen zu können, also sieh mich gefälligst an und mach den Mund auf, Luci!", verlangte er von ihr und wieder war seine Stimme wenig aufbrausend. Eher...Müde und erschöpft.



    Ihr Blick ließ sich langsam zu ihm zurückführen, nachdem er sie eindringlich dazu aufgefordert hatte. Es gefiel ihr nicht. Nicht nur der ganze Rest dieses Abends, sondern auch nicht der Anruf, den er sofort gänzlich falsch zu verstehen drohte. Anstatt jedoch wieder nichts zu sagen wurde sie sehr - äußerst - deutlich sogar. Die grünen Augen brannten regelrechte Löcher in die des Schweden und sie traf ihn einerseits mit Aggression, Wut, aber auch Entsetzen. Das war wirklich das Letzte woran sie dachte und hatte nicht mal auf dem Schirm gehabt, dass er auf solche Ideen kommen konnte. Aber, so schätzte sie, war neuerdings alles zwischen ihnen möglich. Selbst Vorwürfe wie diese. "Was - zur - Hölle laberst du da für einen unfassbaren Scheiß?!", wollte sie wissen und ihre Stimme blieb, noch, verdächtig ruhig. Ruhig war sie aber überhaupt nicht. Allein ihre, für einen Schweden sicher schlecht zu interpretierenden, permanenten Gesten beim Sprechen bewiesen das. Sie war kurz davor ihm nicht nur den Kopf abzureißen. "Behauptest du gerade ernsthaft, ich hätte 'ne Affäre mit Julian Ward gehabt? Wirklich? DU?", war sie schon etwas lauter. Er hatte vermutlich keine Ahnung WIE sehr diese Behauptung traf. Sie merkte es ja selbst erst viel zu spät. Das hier lief viel zu schnell in eine viel zu schmutzige Richtung, aus der sie nicht mehr so schnell wieder heraus zu kommen drohten. "Bitte sag mir du willst mich verarschen.", knurrte sie deutlich zu aggressiv. Ihr Puls raste. Sie spürte gefühlt jedes Quäntchen Blut durch ihre Adern fließen. Ihr war heiß. Nicht auf diese Weise. Wo zur Hölle waren sie da nur hin geraten?
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  13. #113
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Ihr Blick ließ sich langsam zu ihm zurückführen, nachdem er sie eindringlich dazu aufgefordert hatte. Es gefiel ihr nicht. Nicht nur der ganze Rest dieses Abends, sondern auch nicht der Anruf, den er sofort gänzlich falsch zu verstehen drohte. Anstatt jedoch wieder nichts zu sagen wurde sie sehr - äußerst - deutlich sogar. Die grünen Augen brannten regelrechte Löcher in die des Schweden und sie traf ihn einerseits mit Aggression, Wut, aber auch Entsetzen. Das war wirklich das Letzte woran sie dachte und hatte nicht mal auf dem Schirm gehabt, dass er auf solche Ideen kommen konnte. Aber, so schätzte sie, war neuerdings alles zwischen ihnen möglich. Selbst Vorwürfe wie diese. "Was - zur - Hölle laberst du da für einen unfassbaren Scheiß?!", wollte sie wissen und ihre Stimme blieb, noch, verdächtig ruhig. Ruhig war sie aber überhaupt nicht. Allein ihre, für einen Schweden sicher schlecht zu interpretierenden, permanenten Gesten beim Sprechen bewiesen das. Sie war kurz davor ihm nicht nur den Kopf abzureißen. "Behauptest du gerade ernsthaft, ich hätte 'ne Affäre mit Julian Ward gehabt? Wirklich? DU?", war sie schon etwas lauter. Er hatte vermutlich keine Ahnung WIE sehr diese Behauptung traf. Sie merkte es ja selbst erst viel zu spät. Das hier lief viel zu schnell in eine viel zu schmutzige Richtung, aus der sie nicht mehr so schnell wieder heraus zu kommen drohten. "Bitte sag mir du willst mich verarschen.", knurrte sie deutlich zu aggressiv. Ihr Puls raste. Sie spürte gefühlt jedes Quäntchen Blut durch ihre Adern fließen. Ihr war heiß. Nicht auf diese Weise. Wo zur Hölle waren sie da nur hin geraten?


    "Kannst du einfach die verdammte Frage beantworten, statt jedes Mal auszuweichen und den Fehler bei mir zu suchen?", blaffte der Schwede sie an und es wurde deutlich wie schnell er von null auf hundertachtzig war. "Oder willst ausgerechnet du mir das Märchen der ewigtreuen Liebe zu mir erzählen, wo du in der Vergangenheit wenigstens bei mir gefühlt alles für Stoff getan hast? Du hast keine Gelegenheit ausgelassen mir zu stecken wie wenig du für deine Sucht kannst.", beleidigte er sie und wusste im nächsten Moment genau was er getan hatte. Wie schwer die Worte wogen. Und trotzdem-...hatte er genau das sagen wollen in dieser verqueren Art der Verzweiflung die er empfand.
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  14. #114
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    "Kannst du einfach die verdammte Frage beantworten, statt jedes Mal auszuweichen und den Fehler bei mir zu suchen?", blaffte der Schwede sie an und es wurde deutlich wie schnell er von null auf hundertachtzig war. "Oder willst ausgerechnet du mir das Märchen der ewigtreuen Liebe zu mir erzählen, wo du in der Vergangenheit wenigstens bei mir gefühlt alles für Stoff getan hast? Du hast keine Gelegenheit ausgelassen mir zu stecken wie wenig du für deine Sucht kannst.", beleidigte er sie und wusste im nächsten Moment genau was er getan hatte. Wie schwer die Worte wogen. Und trotzdem-...hatte er genau das sagen wollen in dieser verqueren Art der Verzweiflung die er empfand.


    Es war nunmehr an ihr sich in ihrer Wut und ihrer Abscheu von null auf hundert zu steigern. Und sie wurde laut als sie ihm wütend antwortete: "NATÜRLICH HATTE ICH NICHTS MIT IHM! Wie bescheuert bist du eigentlich das zu glauben?!". Es hielt sie nicht länger auf dieser Sitzgelegenheit. Sie war irgendwo vor oder zwischen ihrer Gegenklage aufgestanden und hätte am Liebsten die nächste Flasche nach ihm und ihm an den Kopf geworfen. Kurz überlegte sie auch wie gut und einfach er sieben Stockwerke tief fallen konnte und hasste sich ein bisschen dafür zu wissen, dass er sogar SEHR gut sieben Stockwerke tief fallen konnte. "Ich hab mit der ganzen Scheiße doch gar nicht angefangen! Kaum dreh ich mich um stehst du wieder vor der nächsten Schlampe und ich soll nichts anderes getan haben als dich zu betrügen? Bei dir stimmt doch was nicht!" Und jeglicher Alkohol schien wie verpufft zu sein. Jedenfalls die schöne Wirkung davon. Sie waren wieder an diesem Punkt und schrien sich an. Er ging sogar so weit, dass er ihr wieder die selben Vorwürfe machte. Sie solle selbst genug für ihre Sucht können? Wieso war sie so bescheuert gewesen ihm auch nur irgendetwas davon anzuvertrauen. Das Ausmaß dessen, WIE weh es tat und tun würde hatte sie nicht mal mehr im Blick. Da war nur dieser Tunnel und der direkte, unentwegte Blick zu ihm und der Drang ihm den Schädel einzuschlagen weil sie aus Verzweiflung keine anderen Mittel und Wege mehr hatte. "Er hat mir die Pillen beschafft mit denen ich mich auf dem Flug zurück zur Erde versucht habe umzubringen! Nachdem du-...DU-...", sie wollte etwas anderes sagen, aber tat es nicht, "-..mich losgeworden bist! Sieht so etwa dein scheiß 'Märchen von der ewigtreuen Liebe' aus?!"
    Nein. Das hier nahm alles andere als einen guten oder richtigen Weg. Sie merkte, wie es in ihr brodelte und drohte, vollkommen herauf zu quellen und sie zu übermannen. Dabei war hier keine Zeit. Keine Zeit für Tränen. Das hier musste sie durchstehen. Stark bleiben. Nur die Antwort auf die Frage nach dem 'wie' wurde immer undeutlicher.
    Luceija ist offline

  15. #115
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    Es war nunmehr an ihr sich in ihrer Wut und ihrer Abscheu von null auf hundert zu steigern. Und sie wurde laut als sie ihm wütend antwortete: "NATÜRLICH HATTE ICH NICHTS MIT IHM! Wie bescheuert bist du eigentlich das zu glauben?!". Es hielt sie nicht länger auf dieser Sitzgelegenheit. Sie war irgendwo vor oder zwischen ihrer Gegenklage aufgestanden und hätte am Liebsten die nächste Flasche nach ihm und ihm an den Kopf geworfen. Kurz überlegte sie auch wie gut und einfach er sieben Stockwerke tief fallen konnte und hasste sich ein bisschen dafür zu wissen, dass er sogar SEHR gut sieben Stockwerke tief fallen konnte. "Ich hab mit der ganzen Scheiße doch gar nicht angefangen! Kaum dreh ich mich um stehst du wieder vor der nächsten Schlampe und ich soll nichts anderes getan haben als dich zu betrügen? Bei dir stimmt doch was nicht!" Und jeglicher Alkohol schien wie verpufft zu sein. Jedenfalls die schöne Wirkung davon. Sie waren wieder an diesem Punkt und schrien sich an. Er ging sogar so weit, dass er ihr wieder die selben Vorwürfe machte. Sie solle selbst genug für ihre Sucht können? Wieso war sie so bescheuert gewesen ihm auch nur irgendetwas davon anzuvertrauen. Das Ausmaß dessen, WIE weh es tat und tun würde hatte sie nicht mal mehr im Blick. Da war nur dieser Tunnel und der direkte, unentwegte Blick zu ihm und der Drang ihm den Schädel einzuschlagen weil sie aus Verzweiflung keine anderen Mittel und Wege mehr hatte. "Er hat mir die Pillen beschafft mit denen ich mich auf dem Flug zurück zur Erde versucht habe umzubringen! Nachdem du-...DU-...", sie wollte etwas anderes sagen, aber tat es nicht, "-..mich losgeworden bist! Sieht so etwa dein scheiß 'Märchen von der ewigtreuen Liebe' aus?!"
    Nein. Das hier nahm alles andere als einen guten oder richtigen Weg. Sie merkte, wie es in ihr brodelte und drohte, vollkommen herauf zu quellen und sie zu übermannen. Dabei war hier keine Zeit. Keine Zeit für Tränen. Das hier musste sie durchstehen. Stark bleiben. Nur die Antwort auf die Frage nach dem 'wie' wurde immer undeutlicher.


    Der Arzt erhob sich deutlich später, deutlich 'ruhiger', aber umso bedrohlicher als Luceija es tat. Er starrte sie an, als habe er nicht richtig gehört was sie gesagt hatte. "Losgeworden? Du kannst es ruhig laut aussprechen.", gestattete er ihr und presste die Lippen aufeinander. "Nachdem ich dir eine verpasst und dich auf den Tisch gedrückt habe wo-...Naja, ich würde nicht sagen, dass WIR Sex miteinander hatte oder siehst du das anders?", knurrte er sie an und ging gewaltige Schritte auf sie zu. Er sah immer auf sie herab, aber gewöhnlich allein wegen ihres Größenunterschiedes. Jetzt wirkte es anders. Einschüchternder. Fordernder. "Du hast mein vollstes Verständnis dafür, wenn du mich dafür hasst, aber ist es das was zwischen uns steht, hm? Wir hatten nie wieder eine Chance nachdem das passiert ist, richtig? Nie! Also was...was zum gottverdammten Henker ist mit Julian Ward passiert, Luceija? Was ist zwischen dir und ihm passiert, damit er dir deinen Stoff gegeben hat? Ihn nett zu bitten hätte wohl kaum gereicht."
    AeiaCarol ist offline

  16. #116
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Der Arzt erhob sich deutlich später, deutlich 'ruhiger', aber umso bedrohlicher als Luceija es tat. Er starrte sie an, als habe er nicht richtig gehört was sie gesagt hatte. "Losgeworden? Du kannst es ruhig laut aussprechen.", gestattete er ihr und presste die Lippen aufeinander. "Nachdem ich dir eine verpasst und dich auf den Tisch gedrückt habe wo-...Naja, ich würde nicht sagen, dass WIR Sex miteinander hatte oder siehst du das anders?", knurrte er sie an und ging gewaltige Schritte auf sie zu. Er sah immer auf sie herab, aber gewöhnlich allein wegen ihres Größenunterschiedes. Jetzt wirkte es anders. Einschüchternder. Fordernder. "Du hast mein vollstes Verständnis dafür, wenn du mich dafür hasst, aber ist es das was zwischen uns steht, hm? Wir hatten nie wieder eine Chance nachdem das passiert ist, richtig? Nie! Also was...was zum gottverdammten Henker ist mit Julian Ward passiert, Luceija? Was ist zwischen dir und ihm passiert, damit er dir deinen Stoff gegeben hat? Ihn nett zu bitten hätte wohl kaum gereicht."


    Verdammt sie kannte ihn. Glaubte ihn zu kennen. Glaubte es immer, hatte geglaubt es mehr zu tun als andere und war so oft immer wieder gefallen. Sie war zu müde um es nochmals zu tun oder zu riskieren. Vielleicht war es besser sich einzugestehen, dass sie ihn eben nicht kannte. "Nichts ist passiert!", sagte sie und ihre Stimme blieb hart. Er war schnell und gezielt in ihrer Ecke des Separees und gab ihr schnell keinen Platz mehr. Ihre Augen tasteten ihn ab, die gesamte, bedrohlich-große Statur, die sie zwar durchaus einschüchtern konnte, sie das aber kaum zeigen wollte. Er sah es höchstens in ihrer Haltung und den Blicken, zurückweichend, vor ihm. Zu ihm hinaufsehend, aber mit derselben Wut. Verzweiflung mischte sich dazu. Hass. Trauer. Und die Prise Angst die nicht zwischen sie gehörte. Sie musste ihren eigenen Erinnerungen befehligen nun Ruhe zu geben. Sicht nicht wieder und wieder vor ihr abzuspielen, das Geräusch dieser Nägel, die Laute-.. "Er musste mich nicht bitten, weil er verdammt nochmal wusste, dass ich abhängig bin und auch wie sehr!", retournierte sie, "Er wollte ein Video. Dass er bekommen hat. Nicht weil ich es wollte, sondern weil es mir scheiß egal war was er getan oder von mir verlangt hätte damit ich diese Scheiße bekomme, die endlich dafür sorgt dass ich verdammt nochmal verrecken kann! Ein beschissenes Video von mir in Spitzenunterwäsche und ein paar vorgegebene Schritte durch den Raum: Das wars. Demütigend genug für mich, danke der scheiß Nachfrage, aber das wars - ganz abgesehen davon, dass er sich auf die Bilder vielleicht genau jetzt einen runterholt! Er hätte mich anfassen, ficken oder mich auf die Knie zwingen können, glaubst du, das hätte für mich noch irgendeine Rolle gespielt?! Ich war schon tot als ich dich in deinem SCHEISS Apartment angefleht habe nicht zu gehen!", schrie sie ihm entgegen.
    Luceija ist offline

  17. #117
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Verdammt sie kannte ihn. Glaubte ihn zu kennen. Glaubte es immer, hatte geglaubt es mehr zu tun als andere und war so oft immer wieder gefallen. Sie war zu müde um es nochmals zu tun oder zu riskieren. Vielleicht war es besser sich einzugestehen, dass sie ihn eben nicht kannte. "Nichts ist passiert!", sagte sie und ihre Stimme blieb hart. Er war schnell und gezielt in ihrer Ecke des Separees und gab ihr schnell keinen Platz mehr. Ihre Augen tasteten ihn ab, die gesamte, bedrohlich-große Statur, die sie zwar durchaus einschüchtern konnte, sie das aber kaum zeigen wollte. Er sah es höchstens in ihrer Haltung und den Blicken, zurückweichend, vor ihm. Zu ihm hinaufsehend, aber mit derselben Wut. Verzweiflung mischte sich dazu. Hass. Trauer. Und die Prise Angst die nicht zwischen sie gehörte. Sie musste ihren eigenen Erinnerungen befehligen nun Ruhe zu geben. Sicht nicht wieder und wieder vor ihr abzuspielen, das Geräusch dieser Nägel, die Laute-.. "Er musste mich nicht bitten, weil er verdammt nochmal wusste, dass ich abhängig bin und auch wie sehr!", retournierte sie, "Er wollte ein Video. Dass er bekommen hat. Nicht weil ich es wollte, sondern weil es mir scheiß egal war was er getan oder von mir verlangt hätte damit ich diese Scheiße bekomme, die endlich dafür sorgt dass ich verdammt nochmal verrecken kann! Ein beschissenes Video von mir in Spitzenunterwäsche und ein paar vorgegebene Schritte durch den Raum: Das wars. Demütigend genug für mich, danke der scheiß Nachfrage, aber das wars - ganz abgesehen davon, dass er sich auf die Bilder vielleicht genau jetzt einen runterholt! Er hätte mich anfassen, ficken oder mich auf die Knie zwingen können, glaubst du, das hätte für mich noch irgendeine Rolle gespielt?! Ich war schon tot als ich dich in deinem SCHEISS Apartment angefleht habe nicht zu gehen!", schrie sie ihm entgegen.


    Ihre Antwort hätte alles leichter machen sollen, aber das tat sie nicht. Denn Luceijas letzte Worte schlug so tiefe Furchen, dass mit einem Mal sämtliche Schuld zurückkam. Der Suizidversuch war seine gottverdammte Schuld. Seine. Er wusste das. Er wusste wie schlecht er für sie war und wie wenig sie sich selbst vorzuwerfen hatte, aber was brachte es? Selbst wenn er den Rest seines Lebens flehend auf den Knien verbrachte und sie um Vergebung bat: Er würde sie nicht bekommen. Sie sich selbst kaum erteilen können. Leif schloss für einen winzigen Moment die Augen. Atmete durch und brachte die drohenden Tränen unter Kontrolle. Er war seiner Exfreundin nah. Keine Armlänge Abstand mehr, was definitiv zu nah für diese Diskussion war. Schon wieder fand er Worte. Wieder die Falschen. Wieder verdrehte er die Sache. Gestand sich die Schuld und zwang doch die Schwarzhaarige zur Mitverantwortung. Was war in den letzten Monaten aus ihm geworden? Das hier hatte nicht sie mit ihm gemacht. Diesen Wahnsinnigen. "Einmal.", sagte er tonlos und sah sie wieder an. "Dieser eine...einzige, beschissene Tag in der verfickten Mensa auf diesem scheiß widerlichen Planeten, Luci...", presste er hervor und eine der Tränen schaffte es trotzdem über seine Wange. Er wischte sie sofort weg, obgleich es keine Chance gab, dass sie sie übersehen hatte. "Du hättest dieses eine Mal auf deinen Stoff verzichten müssen. Uns dieser ganzen Scheiße vorziehen sollen und nichts davon wäre jemals passiert. Rein gar nichts.", glaubte er zu wissen und lag wohl völlig falsch. "Aber es ist dir scheißegal. Wars wohl immer und genau deswegen hab ich dich verlassen und verlassen und mich immer wieder dafür gehasst und versucht...es wieder hinzukriegen. Mich für dich zu ändern, woran du nicht mal im Traum gedacht hast, also hab du jetzt wenigstens die Eier und sags ein einziges Mal. Sag mir dass es vorbei ist und dieser ganze Scheiß zwischen dir, Ward, Cerberus, deinen widerlichen Drogen und deiner Sucht können mir am Arsch vorbeigehen. Hoffentlich für den Rest meines Lebens."
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  18. #118
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    Ihre Antwort hätte alles leichter machen sollen, aber das tat sie nicht. Denn Luceijas letzte Worte schlug so tiefe Furchen, dass mit einem Mal sämtliche Schuld zurückkam. Der Suizidversuch war seine gottverdammte Schuld. Seine. Er wusste das. Er wusste wie schlecht er für sie war und wie wenig sie sich selbst vorzuwerfen hatte, aber was brachte es? Selbst wenn er den Rest seines Lebens flehend auf den Knien verbrachte und sie um Vergebung bat: Er würde sie nicht bekommen. Sie sich selbst kaum erteilen können. Leif schloss für einen winzigen Moment die Augen. Atmete durch und brachte die drohenden Tränen unter Kontrolle. Er war seiner Exfreundin nah. Keine Armlänge Abstand mehr, was definitiv zu nah für diese Diskussion war. Schon wieder fand er Worte. Wieder die Falschen. Wieder verdrehte er die Sache. Gestand sich die Schuld und zwang doch die Schwarzhaarige zur Mitverantwortung. Was war in den letzten Monaten aus ihm geworden? Das hier hatte nicht sie mit ihm gemacht. Diesen Wahnsinnigen. "Einmal.", sagte er tonlos und sah sie wieder an. "Dieser eine...einzige, beschissene Tag in der verfickten Mensa auf diesem scheiß widerlichen Planeten, Luci...", presste er hervor und eine der Tränen schaffte es trotzdem über seine Wange. Er wischte sie sofort weg, obgleich es keine Chance gab, dass sie sie übersehen hatte. "Du hättest dieses eine Mal auf deinen Stoff verzichten müssen. Uns dieser ganzen Scheiße vorziehen sollen und nichts davon wäre jemals passiert. Rein gar nichts.", glaubte er zu wissen und lag wohl völlig falsch. "Aber es ist dir scheißegal. Wars wohl immer und genau deswegen hab ich dich verlassen und verlassen und mich immer wieder dafür gehasst und versucht...es wieder hinzukriegen. Mich für dich zu ändern, woran du nicht mal im Traum gedacht hast, also hab du jetzt wenigstens die Eier und sags ein einziges Mal. Sag mir dass es vorbei ist und dieser ganze Scheiß zwischen dir, Ward, Cerberus, deinen widerlichen Drogen und deiner Sucht können mir am Arsch vorbeigehen. Hoffentlich für den Rest meines Lebens."


    Da war wieder das sanfte Zittern. In ihr. Auf ihrer Haut. Die Mischung aus Angst und dieser beschissenen Ungewissheit. Woher wollte sie noch wissen, was es alles war? Wie sollte sie sagen was er hören wollte? Es einfacher machen? Sollte sie es überhaupt? Es war unmenschlich was er hier von ihr verlangte, vielleicht wusste er es selbst. Oder hatte gehofft es würde das Problem für beide lösen. "Lass mich gehen.", sagte sie mit einer Stimme die Stärke demonstrierte aber nicht stark war. Gegen einen Mann wie ihn anzukommen, in einer bedrohlichen Situation wie dieser, schien unmöglich. Ihre Stimme zitterte. Sicher genauso vor Wut. Alles was sie wollte war verschwinden. Wegrennen. Abhauen. Aus dieser Lage die alles mit ihr machte, aber sie nicht loslassen konnte.

    Minuten oder Stunden standen sie hier und sie bekam keine Luft. Vielleicht wusste er, wie einschüchternd er war, wie verdammt weh es tat keinen Ausweg zu haben als in seine Augen zu sehen und sich mit zitterndem Körper und zitternden Lippen etwas abzuringen, dass sie nicht sagen konnte, weil es vielleicht längst Tatsache war aber sie zerriss.
    Sie hatte nicht gelogen. Sie war bereits tot als sie dieses Apartment verlassen hatte. Vielleicht war schon dort etwas kaputt gegangen was sich nicht mehr reparieren ließ. Und alles was im Anschluss kam war nur ein überflüssiger Aufschub. Denn was aus ihrem Mund kam war so wenig das, was sie sagen wollte, aber etwas, was wenigstens jetzt alles beendete. Er hatte ihr diese Aufgabe zugetragen. Getrennt hatte sie sich schon einmal. Venedig. Vor Wochen oder Monaten, sie wusste es nicht mehr. Sie hatte ihn gebeten sie nicht mehr anzurufen. Es einzustellen und sein zu lassen. Sie zu vergessen. Aufzuhören dieser Mann zu sein den sie liebte. Wenigstens Letzteres hatte sie erreicht. Wahrscheinlich waren sie beide längst nicht mehr was sie einmal gewesen waren. Nur zerstörte Überreste der Menschen die sich einmal füreinander entschieden hatten. "Du redest dir das selbst ein und du weißt das. Der eine scheiß Tag hätte nichts verändert." Sie zuckte langsam mit den Schultern. "Du hast mich bereits verlassen. Es ist schon lange vorbei.", sagte sie mit dieser strengen, selbstverletzenden Wut. "Da hast du was du willst.", flüsterte sie. "Und jetzt lass mich gehen. Lass mich gehen und dir für den Rest deines Lebens am Arsch vorbeigehen.", zitierte sie ihn hart, viel zu deutlich und zerfressen von so viel Selbsthass und Trauer. Sie hätte springen sollen. Oder es wenigstens jetzt tun.
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  19. #119
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    Da war wieder das sanfte Zittern. In ihr. Auf ihrer Haut. Die Mischung aus Angst und dieser beschissenen Ungewissheit. Woher wollte sie noch wissen, was es alles war? Wie sollte sie sagen was er hören wollte? Es einfacher machen? Sollte sie es überhaupt? Es war unmenschlich was er hier von ihr verlangte, vielleicht wusste er es selbst. Oder hatte gehofft es würde das Problem für beide lösen. "Lass mich gehen.", sagte sie mit einer Stimme die Stärke demonstrierte aber nicht stark war. Gegen einen Mann wie ihn anzukommen, in einer bedrohlichen Situation wie dieser, schien unmöglich. Ihre Stimme zitterte. Sicher genauso vor Wut. Alles was sie wollte war verschwinden. Wegrennen. Abhauen. Aus dieser Lage die alles mit ihr machte, aber sie nicht loslassen konnte.

    Minuten oder Stunden standen sie hier und sie bekam keine Luft. Vielleicht wusste er, wie einschüchternd er war, wie verdammt weh es tat keinen Ausweg zu haben als in seine Augen zu sehen und sich mit zitterndem Körper und zitternden Lippen etwas abzuringen, dass sie nicht sagen konnte, weil es vielleicht längst Tatsache war aber sie zerriss.
    Sie hatte nicht gelogen. Sie war bereits tot als sie dieses Apartment verlassen hatte. Vielleicht war schon dort etwas kaputt gegangen was sich nicht mehr reparieren ließ. Und alles was im Anschluss kam war nur ein überflüssiger Aufschub. Denn was aus ihrem Mund kam war so wenig das, was sie sagen wollte, aber etwas, was wenigstens jetzt alles beendete. Er hatte ihr diese Aufgabe zugetragen. Getrennt hatte sie sich schon einmal. Venedig. Vor Wochen oder Monaten, sie wusste es nicht mehr. Sie hatte ihn gebeten sie nicht mehr anzurufen. Es einzustellen und sein zu lassen. Sie zu vergessen. Aufzuhören dieser Mann zu sein den sie liebte. Wenigstens Letzteres hatte sie erreicht. Wahrscheinlich waren sie beide längst nicht mehr was sie einmal gewesen waren. Nur zerstörte Überreste der Menschen die sich einmal füreinander entschieden hatten. "Du redest dir das selbst ein und du weißt das. Der eine scheiß Tag hätte nichts verändert." Sie zuckte langsam mit den Schultern. "Du hast mich bereits verlassen. Es ist schon lange vorbei.", sagte sie mit dieser strengen, selbstverletzenden Wut. "Da hast du was du willst.", flüsterte sie. "Und jetzt lass mich gehen. Lass mich gehen und dir für den Rest deines Lebens am Arsch vorbeigehen.", zitierte sie ihn hart, viel zu deutlich und zerfressen von so viel Selbsthass und Trauer. Sie hätte springen sollen. Oder es wenigstens jetzt tun.


    Er war in Teilen das komplette Gegenteil Luceijas. Auch jetzt. Leif schien sich zu entspannen. Noch immer ein Gesichtsausdruck, der nichts Gutes wollte, aber der Sizilianerin nicht mehr so bedrohlich nah. Nicht mehr so 'über ihr', sondern auf dem Rückzug. Er glaubte ihr nicht vollkommen. Nicht in dieser Sache. Nicht, dass dieser Tag sie nicht komplett zerstört und für immer vernichtet hatte. Er war daran schuld. Er allein, auch wenn er etwas gänzlich anderes in ihr bildschönes Gesicht geschrien und sie damit wohl getroffen hatte. Leif hatte keine Ahnung, wie er das hier vergessen sollte. Jeden Konflikt dieser vielen und einer schlimmer als der andere. Sie zogen sich gegenseitig immer tiefer und fanden in den unausgesprochenen Dingen kaum lang Ruhe. Und trotzdem liebte er sie. Das würde er immer tun. Sein ganzes Leben hatte sich in den zwei Jahren ihrer Trennung als Freunde nur um sie gedreht, vor allem gedanklich. Er war regelrecht besessen und war doch auf Abstand. Wie sollte er jetzt damit umgehen, während sie immer in seiner Nähe war? "Wir machen in den nächsten ein, zwei Monaten sicher große Fortschritte was deine Biotik angeht.", mutmaßte er gepresst. Nickte. Machte einige Gedanken ganz mit sich allein aus. "Dann rede ich mit...wem auch immer. Dem Professor, vermute ich. Und du bist frei. Das war ohnehin der Deal, wenn wir Ergebnisse liefern.", war eine naive Auffassung der Dinge, aber er klammerte sich daran. Wollte es nicht. Wollte kein Leben ohne Luceija, aber ohnehin würde er wohl keins mehr haben und das war ihm so gleichgültig, wie es keinem Menschen sein sollte, der sich unter Umständen auf die falschen Leute eingelassen hatte. Oder es gedanklich übertrieb. Es war egal. Er bekam nie zurück, was sie beide gehabt hatten. Die unwahrscheinlichste und perfekteste Beziehung aller Zeiten. So war es für ihn gewesen. So verliebt war er gewesen, aber jetzt, obgleich das Gefühl blieb, schien alles kaputtzugehen. Weiter ansehen konnte er sie nicht. Wandte sich ab und ging zurück an seinen Platz, wo er seine Jacke an sich nahm und ein letztes Mal durch den Raum sah. Sich dann wieder zu Luceija umdrehte. "Können wir zum Wagen gehen? Ich sag Hanna dann bescheid.", schlug er tonlos vor, aber ohne weiteren Groll. Es war geklärt, richtig? Vorbei. Schon wieder. Als reiße man eine alte, schlecht geflickte Wunde wieder auf. Leif fühlte sich beschissen. Beschissener denn je vielleicht sogar und wenn er sich so fühlte, ging es ihm an der Seite der Frau vor seinen Augen immer besser. Sie machte es leichter. Erträglich. Rettete ihn. Immer und immer wieder. Wie sollte er auf diesen Anker nur verzichten können? Sagen konnte er es kaum.
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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    Er war in Teilen das komplette Gegenteil Luceijas. Auch jetzt. Leif schien sich zu entspannen. Noch immer ein Gesichtsausdruck, der nichts Gutes wollte, aber der Sizilianerin nicht mehr so bedrohlich nah. Nicht mehr so 'über ihr', sondern auf dem Rückzug. Er glaubte ihr nicht vollkommen. Nicht in dieser Sache. Nicht, dass dieser Tag sie nicht komplett zerstört und für immer vernichtet hatte. Er war daran schuld. Er allein, auch wenn er etwas gänzlich anderes in ihr bildschönes Gesicht geschrien und sie damit wohl getroffen hatte. Leif hatte keine Ahnung, wie er das hier vergessen sollte. Jeden Konflikt dieser vielen und einer schlimmer als der andere. Sie zogen sich gegenseitig immer tiefer und fanden in den unausgesprochenen Dingen kaum lang Ruhe. Und trotzdem liebte er sie. Das würde er immer tun. Sein ganzes Leben hatte sich in den zwei Jahren ihrer Trennung als Freunde nur um sie gedreht, vor allem gedanklich. Er war regelrecht besessen und war doch auf Abstand. Wie sollte er jetzt damit umgehen, während sie immer in seiner Nähe war? "Wir machen in den nächsten ein, zwei Monaten sicher große Fortschritte was deine Biotik angeht.", mutmaßte er gepresst. Nickte. Machte einige Gedanken ganz mit sich allein aus. "Dann rede ich mit...wem auch immer. Dem Professor, vermute ich. Und du bist frei. Das war ohnehin der Deal, wenn wir Ergebnisse liefern.", war eine naive Auffassung der Dinge, aber er klammerte sich daran. Wollte es nicht. Wollte kein Leben ohne Luceija, aber ohnehin würde er wohl keins mehr haben und das war ihm so gleichgültig, wie es keinem Menschen sein sollte, der sich unter Umständen auf die falschen Leute eingelassen hatte. Oder es gedanklich übertrieb. Es war egal. Er bekam nie zurück, was sie beide gehabt hatten. Die unwahrscheinlichste und perfekteste Beziehung aller Zeiten. So war es für ihn gewesen. So verliebt war er gewesen, aber jetzt, obgleich das Gefühl blieb, schien alles kaputtzugehen. Weiter ansehen konnte er sie nicht. Wandte sich ab und ging zurück an seinen Platz, wo er seine Jacke an sich nahm und ein letztes Mal durch den Raum sah. Sich dann wieder zu Luceija umdrehte. "Können wir zum Wagen gehen? Ich sag Hanna dann bescheid.", schlug er tonlos vor, aber ohne weiteren Groll. Es war geklärt, richtig? Vorbei. Schon wieder. Als reiße man eine alte, schlecht geflickte Wunde wieder auf. Leif fühlte sich beschissen. Beschissener denn je vielleicht sogar und wenn er sich so fühlte, ging es ihm an der Seite der Frau vor seinen Augen immer besser. Sie machte es leichter. Erträglich. Rettete ihn. Immer und immer wieder. Wie sollte er auf diesen Anker nur verzichten können? Sagen konnte er es kaum.



    Sie hatte die Angst in ihrem Körper erst bemerkt, als es keine Gefahr mehr gab. Nicht einmal mehr eine Potenzielle. Ihre Glieder wurden wieder beweglicher, nicht mehr so versteinert und steif, sie konnte, wenn auch nur zittrig, einmal durchatmen und ihn ungläubig ansehen. "Fick dich.", sagte sie schon wieder. Ihr war scheiß egal ob er runter kam oder nicht. Das hier zerstörte sie - etwas, was ohnehin nicht mehr hier zu sein schien. Vor ihrem Auge waren diese kurzen Momente. Der Kuss unten, während sie tanzten, wie sie diesem Flittchen in die Fresse schlug und ihre Hand noch immer davon weh tat. Ihm half sich hier auszuruhen-...es schien alles plötzlich so furchtbar lächerlich. Als hätte sie sich vor tausenden von Leuten blamiert, sich die Blöße gegeben, unwiderbringbar ihren zweifelhaften Ruf zerstört - so fühlte es sich an. Demütigung. Welches Wort auch immer man dafür nutzte. Luci entschloss sich, ihm nicht länger zuzuhören, sich auch nicht umzusehen, sondern vor ihm, vielleicht weit vor ihm, aus dem Separee zu gehen und ihm vorab ungefragt die Autoschlüssel vor die Füße zu werfen, bevor sie den Raum verließ und die Treppe ansteuerte, ganz gleich ob sie sieben bis vierzehn Treppen nach unten ins Erdgeschoss nehmen musste. Sie würde den Teufel tun sich mit ihm in einen engen Raum wie einen Lift zu begeben. Nicht jetzt, vermutlich nie wieder.
    Luceija ist offline

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