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  1. #81
    Provinzheld Avatar von Majonese
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    "Ja, ich meine vielleicht kann er uns wirklich weiterhelfen", sagte Naomi mit einem Schulterzucken. "Und er schien eigentlich auch ganz in Ordnung zu sein..."
    Ihr Bruder wirkte noch unschlüssig. "Hm...naja, ich weiß nicht so recht..."
    "Ach komm, was soll denn passieren? Das Schlimmste ist, dass er nichts weiß oder nicht mit uns reden will."
    "Also gut!", gab Chris ungeduldig zurück. "Gebt mir einen Moment..."
    Während sich Serina von Neth die Quartiere zeigen ließ, um sich Schlafen zu legen, setzten sich die Zwillinge zusammen, um eine Nachricht an ihren ehemaligen Auftraggeber in Xin Yi zu schicken. Sie bemühten sich, möglichst konkret nach den gewünschten Informationen zu fragen, ohne dabei zu viel über die eigentliche Natur ihrer Suche preiszugeben. War der Frachter von Xin Yi aus gestartet und wem gehörte das Schiff und die Fracht?
    Neth half ihnen, indem er ihnen die nötigen Informationen über das Frachtschiff zuschickte und aufpasste, dass die Nachricht nicht etwa zu viel verriet.
    Nachdem Chris die Anfrage abgeschickt hatte, hieß es warten, wann und ob ihr Kontakt reagieren würde. "Kann mir nicht vorstellen, dass er sonderlich daran interessiert sein soll", gab er zu bedenken. "Im Zweifel weiß er nicht einmal mehr, wer wir überhaupt sind."
    "Werden wir ja sehen", meinte Naomi leichthin.
    Eine Weile lungerten die beiden Menschen auf der Koikoy herum und vertrieben sich die Zeit. Zunächst besahen sie sich die verschiedenen Räume und Decks des Schiffs, wobei vor allem Naomi auf Knöpfen herumdrückte und ohne große Rücksicht auf Privatsspähre Türen und Fächer öffnete. Dass das Schiff keine Luxusyacht war, störte die beiden nicht im Geringsten. Während ihrer Zeit bei der Allianz hatten sie sich an militärische Standards gewöhnt.
    Irgendwann saßen die Zwillinge im Aufenthaltsbereich der Crew und gingen unterschiedlichen Beschäftigungen nach. Naomi prüfte und reinigte ihre Waffen und hatte die Teile auf dem Tisch vor sich ausgebreitet. Dass die Wartung der Ausrüstung sogar wichtiger als das Benutzen selbiger sein konnte, war ebenfalls eine Lektion, die sie aus den Jahren beim Militär mitgenommen hatten.
    Ihr Bruder las sich inzwischen durch verschiedene Nachrichtenportale im Extranet. Dabei verbrachte er nicht viel Zeit damit, die Artikel zu lesen, sondern überflog meist nur die Überschrift. Zwischendurch gab er die wichtigsten Informationen an seine Schwester weiter.
    "Der Rechtsstreit mit der Asari Schauspielerin geht wohl in die nächste Runde!", meinte er belustigt.
    "Diese Monia Colder oder wie die heißt?", fragte Naomi mit einem Schnauben. "Wegen dieser vermasselten Schönheitsoperation? Ganz ehrlich, die sah doch vorher schon genauso beschissen aus."
    "Jaah, aber pass auf! Sie verklagt jetzt auch noch die Produktionsfirma ihrer Serie, nachdem sie rausgeworfen wurde."
    "Oh nein, wie tragisch! Die Arme wird jetzt bestimmt am Hungertod nagen müssen!", spottete Naomi.
    Nach einer Weile hatte Chris die nächste spannende Schlagzeile ausgegraben. "Hey...offenbar ist es jetzt doch verboten, auf Benning Halloween zu feiern!"
    "Mal im Ernst, wer feiert denn heute noch Halloween? Das hat doch bei uns auf der Erde schon vor zwanzig Jahren niemanden mehr interessiert!"
    Doch plötzlich ploppte eine eingehende Nachricht auf seinem Omni-Tool auf und Chris hielt inne, um sein Postfach zu öffnen. Und er staunte nicht schlecht als er sah, dass es sich tatsächlich um eine Antwort des Kroganers aus Xin Yi handelte. Hastig öffnete er die Nachricht und überflog sie. "Ey, Naomi! Schau dir das mal an!"
    Seine Schwester kam zu ihm und las die Antwort über seine Schulter gebeugt mit. "Neth! Serina!", rief sie lautstark. "Wir haben was für euch!"


    Ich weiß tatsächlich mehr über den Transporter und seine Fracht. Ich weiß zudem auch, wonach ihr auf Bekenstein sucht und wie ihr an euer Ziel herankommt. Aber meine Informationen haben einen Preis.
    Besucht mich in meinem Anwesen in Xin Yi und wir besprechen die Details.



    Chris zeigte Neth die äußerst knappe Nachricht auf seinem Omni-Tool, als er den Aufenthaltsbereich betrat. Sie beinhaltete außerdem noch eine Adresse in Xin Yi auf Bekenstein. Als Absender wurde ein "Kohrr Ruyak" angezeigt.
    "Hätte nicht gedacht, dass er so schnell anbeißt", grinste Naomi. "Klingt doch super!"
    "Was meinst du? Nehmen wir das Angebot an?", fragte Chris den Salarianer.
    Majonese ist offline

  2. #82
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Beyo

    So schön es auch war Verwandschaftbesuch zu haben, Thadera beschwerte sich nicht wenn sie mal einen Moment für sich hatte. Da Ela und ihre Mutter den Nachmittag zusammen unterwegs waren, hatte die Asari ein wenig Thad-Zeit. Also keine unbegrenzte Thad-Zeit, immerhin wollten sie am Abend essen gehen, aber genau die richtige Zeitspanne für ein entspanntes Bier im Park.
    Also schlenderte sie entspannt durch den Park, lauschte den plätschern eines künstlichen Baches und beobachtete das Treiben auf den Grünflächen. Ein paar Familien machten ein kleines Picknick, ab und an ein verliebtes Pärchen auf den Bänken. Die Leute hatten Spaß, erfreuten sich des Lebens und Thadera tat es ihnen gleich. Gutgelaunt nahm sie einen Schluck aus ihrer Bierdose.
    Die Sportlerin schritt unbedarft über einen der angelegten Kieselwege, als sie plötzlich einen roten Fleck auf dem Moosboden am Seitenrand entdeckte. Verblüfft blieb sie stehen und musterte die rote Fehlfarbe auf dem grünen Moosboden, welche sich als Turianer herausstellte.
    Zu ihrer weiteren Überraschung kannte sie den Kerl, welcher mit geschlossenen Augen im Moss hockte und entspannt im Kreis atmete. Dieses Gesicht würde sie wohl nie wieder aus dem Kopf kriegen und das neue Gliedmaß von Chrom bestätigte die Schlussfolgerung ihres Hirns.
    Beyo Vhan war ganz offensichtlich in seine Meditation vertieft, was er Asari ausreichend Gelegenheit geboten hätte unerkannt das Weite zu suchen. Das wäre eine weise und überlegte Entscheidung gewesen. Jedoch standen ihr wie so oft ihre große Klappe in Kombination mit Bier im Weg. Die Sportlerin trat auf den Moosboden und beugte sich leicht nach vorne, die Arme verschränkt, die Bierdose in der rechten haltend.
    "Mann, Mann, Mann Vhan. Wissen sie, man wird ja in den Medien mit ihrem ganzen Selbstfindungstrip bombardiert. Und natürlich tausend anderen Sachen, von ihrer Schlüpfergröße bis hin zu Infos die mich tatsächlich noch weniger interessieren. Aber es hier in Natura zu sehen.."
    Die Asari schüttelte leicht ungläubig den Kopf und nahm einen kleinen Schluck aus ihrer Dose.
    "Was treiben sie hier überhaupt, Yoga?", erkundigte sie sich, jetzt wo der Turianer seine Augen geöffnet hatte.
    numberten ist gerade online

  3. #83
    Auserwählter Avatar von Shepard Commander
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    Zitat Zitat von Majonese Beitrag anzeigen

    Bei Vale's Kommentar über Armeekameraden verhärteten sich Getas Züge kaum merklich.
    "Wenn es nach mir ginge, wären wir schon auf halbem Weg zur Citadel", beantwortete die Turianerin die Frage der Asari und deutete auf ihre Sachen zu ihren Füßen. Die Zigarette lehnte sie mit einem leichten Anflug von Abscheu ab. "Ich warte nur noch darauf, dass Sie ihr Bier austrinken."
    Sie nahm ihrerseits einige große Schlucke von ihrem Wasser. "Schon verrückt, wie wir nach der Sache mit dem Absturz unsere eigenen Wege gegangen sind und nun trotzdem von derselben Menschenfrau angeheuert werden, mit der wir uns im Dschungel zusammen durchgeschlagen haben. Was würden Sie sagen, ist Orlowski eine gute Arbeitgeberin?"


    Charis ließ ein freudloses Lachen hören.
    Ich stand bereits in Orlowskis dubiosen Diensten, bevor wir unsere persönliche, unbekannte, grüne Hölle teilen mussten.“ Sie schwenkte den letzten Rest Bier und trank es aus. Anstatt aber wie von Geta gewünscht aufzuspringen und die Triebwerke anzuheizen, blieb die Schmugglerin sitzen. Sie schob das Glas mit ostentativer Lässigkeit von sich, lehnte sich auf der Bank zurück und legte einen Arm auf die Lehne.
    Um Ihre Frage zu beantworten: In meinem Gewerbe gibt es durchaus schlechtere Arbeitsgeber. Allerdings sollte man sich bei ihr nicht zu viele Fehltritte erlauben“, erklärte sie und erinnerte sich an Katharinas symbolische Exekution eines ehemaligen Arbeitsnehmers auf Korlus und ihr eigenes Entsetzen angesichts einer im organisierten Verbrechen so banalen Tat.
    Jetzt sind Sie dran: Wie sind Sie zu Orlowski gekommen? Und was ist überhaupt Ihre Dienstleistung?“ Die grüne Hölle des unbekannten Planeten ließ ihre Erinnerungen an die Qualifikationen der Turianerin verschwimmen.
    Shepard Commander ist offline

  4. #84
    Ritter Avatar von Khardim
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    Zitat Zitat von Forenperser Beitrag anzeigen
    Beyo Vhan
    Es war Martha's erste Frühschicht seit 5 Wochen Spätdienst. Und auch wenn es bereits der 3. Tag war, so hatte ihr Körper sich noch nicht vollständig an die Rhythmus-Umstellung gewöhnt. Gestern hatte ihr Chef sie einmal mündlich verwarnt. Weshalb sie sich nun umso größere Mühe gab und alle Einträge in den Computer lieber 2x mehr als zu wenig prüfte. Viele Gäste waren im Moment sowieso nicht hier, weshalb sich das anbot.
    Die automatische Foyer-Tür glitt auf, Martha hob den Blick noch nicht und tippte weiter, wartete bis der potenzielle neue Kunde vor dem Tresen stand.
    "Herzlich willkommen im Rachmaninow, wie kann ich Ihnen helf - "
    Die Worte blieben der jungen Hotelangestellten im Halse stecken. Sah sie da gerade richtig?
    "Guten Tag.", sprach der alte Turianer sie in scheinbar höflicher Tonlage an und lehnte sich an den Tresen.
    "Ich habe eine einfache Frage, welche Sie mir hoffentlich beantworten können." Er hielt es offensichtlich nicht für nötig sich vorzustellen. Merkte, dass sie wusste wer er war.
    "Residiert aktuell ein Mensch namens "Felix Alexander Pennyworth" bei Ihnen?"
    Martha bewegte zunächst die Lippen, ohne dass Worte zwischen ihnen hervorkamen. "Nun.....also....ja...." stotterte sie. "Mister Pennyworth.....wohnt schon einige Zeit bei uns.....das heißt also....er war einige Tage auf Reisen u-und ist jetzt erst wieder eingecheckt. Aber e-er ist gerade nicht in seinem Zimmer - "
    Sie war so von der Situation überrannt, dass sie nicht darüber nachdachte was sie hier bereits alles verriet.
    "Nun, das macht nichts." erwiderte Decius Vhan und fixierte sie mit seinen silbrigen Augen, ohne dabei auch nur einmal zu blinzeln. "Ich habe etwas äußerst wichtiges mit ihm zu besprechen. Ich werde einfach in seinem Zimmer auf seine Rückkehr warten."
    "Äh....a-also.....Mister Vh - "
    Wieder musste sie sich kurz sammeln, ehe sie in der Lage war halbwegs verständlich zu sprechen. "Ich k-kann Mister Pennyworth gerne sagen da-dass Sie hier waren.....aber ich kann Ihnen nicht einfach....einfach Zutritt in sein Zimmer gewähren ohne dass eine No.....Notiz oder ähnliches von ihm hinterlassen -
    Ihr Atem stockte, als der deutlich größere Turianer sich weiter zu ihr hinunterbeugte. Ohne den Blick von ihr zu nehmen aktivierte er mit einem Klicken leuchtend sein Omni-Tool. "Tut mir Leid, ich muss......" Er tippte blitzschnell. "....darauf bestehen, Miss Lane."
    Mit offenem Mund und starr vor Schreck, außer Stande etwas zu erwidern, merkte Martha wie sich ihr privater Posteingang vibrierend meldete. Sie öffnete die Nachricht und blickte völlig entgeistert auf die automatische Meldung ihres Kontos.
    Ihre Augen trafen auf die des Turianers, der sie immer noch mit scheinbar freundlicher Miene anschaute. Er hatte sie beim Namen genannt. Er kannte ihre Bankverbindung! Und er hatte gerade, als ob es nichts wäre, 15.000 Credits an sie überwiesen um seinen Standpunkt zu verdeutlichen. Entweder gab sie ihm was er wollte.....oder er nahm es sich.
    "M.....Mister P - .......e-er wohnt......oberster Stock......li-linker Gang.....Luxussuite..... letzte durch......"
    "Vielen Dank. Bitte sagen Sie ihm gerne, dass er Besuch hat sobald er zurückkommt. Aber nicht dass ich es bin. Es soll.....eine Überraschung werden. Sehr verbunden....Miss Lane."
    Mit diesen Worten richtete er sich aus der lehnenden Position am Tresen auf und verschwand in Richtung der Aufzüge.
    "Hrch!"
    Schnappende Atemzüge überkamen ihren Körper. Martha spürte wie ihr Stand wackelig wurde und sie ließ sich auf den Bürostuhl hinter ihr fallen. Sie presste sich eine Hand auf den Mund und spürte einen plötzlichen Anfall von Panik und Stress, erst jetzt vollends realisierend was gerade passiert war.

    ***
    Decius Vhan

    Eines musste Decius diesem Menschen neidlos lassen: Geschmack hatte er. Die gesamte Suite war nur mit den edelsten, ansehnlichsten Dingen verziert und möbliert, die man sich vorstellen konnte. So hochwertig dieses Hotel auch sein mochte, das hier war garantiert nicht das Standartinventar. Nein, er hatte jedes dieser Stücke selbst erstanden und hier platzieren lassen. Er genoss seinen Wohlstand. Und jeder, den er in sein selbst gestaltetes Königreich ließ, sollte das auch sehen.
    Decius rührte mit dem Löffel durch die Tasse und hob sie an, um zu testen ob der Tee bereits genug abgekühlt war um ihn zu trinken.
    "Mnnh." Nichts ging über echten Palaven Black.
    Plötzlich vernahm er Geräusche von draußen. Jemand näherte sich mit schnellem Schritt der Tür. "Wurde auch langsam Zeit.
    Die Tür glitt auf. Und Decius blickte endlich in das Gesicht des Menschen, auf dessen rätselhafter Spur er und Miss Zokhar die ganzen letzten Tage gewesen waren.
    "Mister Pennyworth. Ich hatte schon Angst, dass Sie heute womöglich nicht mehr kommen würden."
    Die Miene des Menschen ging sofort auf Angriff. Alles an seiner Gestik und Mimik signalisierte augenblicklich, dass er niemand war der herumspaßte. Eine seiner Hände glitt an die Seite seines Gürtels, wo eine Waffe geholstert war.
    "Aber, aber." Decius blieb ruhig sitzen und nahm einen Schluck aus seiner Tasse. "Dafür besteht kein Grund, Mister Pennyworth. Ich bin unbewaffnet. Und außerdem glaube ich kaum dass ihr Boss, der Spectre, darüber erfreut sein wird wenn Sie mich umlegen. Ohne dass sie weiß, was wirklich läuft."
    Sein Ton änderte sich von gelassen zu entschlossen. Ohne zu blinzeln sah er in den Lauf der Waffe. Aus dem Augenwinkel sah nebenbei auf sein Handgelenk, wo das dezente Blinken der Verbindung ihm bestätigte, dass das Signal weiterhin sämtliche anderen potenziellen Aufnahmequellen blockierte.
    "Ich verrate Ihnen gleich: Mein Tod würde absolut nichts verändern. Das wofür ich stehe ist weit größer als ich. Also....."
    Der alte Turianer stellte die Tasse ab und wies mit der Hand auf den Stuhl, der ihm gegenüber am Tisch stand und wo ebenfalls ein gefülltes, dampfendes Trinkgefäß abgestellt war. ".....wieso unterhalten wir uns stattdessen nicht etwas? Ich bin sicher, wir haben beide einige Fragen aneinander, Mister Pennyworth. Falls das wirklich ihr Name sein sollte."


    Vincent überprüfte grade ein paar seiner Konten, als ein Anruf von Chen einging:
    ,,Die Jungs haben gerade Decius Vhan durch die Vordertür des Rachmaninov spazieren sehen“, legte er unvermittelt los, als der Mann in Schwarz abnahm.
    Mit einer Geste veranlasste Vincent Vas langsamer zu fahren. Der Weißrusse drosselte das Tempo und bog von dem Hauptluftweg ab, um in ruhigere Fahrwinde zu kommen.
    ,,Allein?“
    ,,Sieht so aus. Er war grade an der Rezeption und ist dann im Fahrstuhl verschwunden.“
    Vor Vincents inneren Auge fächerten die Optionen aus wie das Wurzelwerk eines jahrhundertealten Baumes. Er spürte seinen ganzen Körper in Alarmbereitschaft gehen, seine Augen schienen auf einmal schärfer zu sehen.
    ,,Sucht die Umgebung ab. Und bereitet alles für einen Umzug vor. Ich bin in ein paar Minuten da“, ordnete er an, nachdem er sich festgelegt hatte.
    Ohne ein weiteres Wort vom Mann in Schwarz beschleunigte Vas das SkyCar, während Vincent einen weiteren Anruf tätigte.


    *

    Er nahm die paar Schritte vom Fahrstuhl bis zu seiner Apartmentür in zügigem Tempo, legte ein Hand an die Türklinke, fuhrt sich mit der anderen noch einmal über die Haare und richtete dann seinen Kragen.
    ,,It’s showtime…“, rief er sich innerlich zu und öffnete die Tür.

    "Mister Pennyworth. Ich hatte schon Angst, dass Sie heute womöglich nicht mehr kommen würden."
    Da saß die alte Echse, mitten in seinem Apartment, mit einer Tasse Tee. Wären ihre Rollen vertauscht gewesen, hätte Vincent ihn mit gezogener Waffe erwartet und keine Zeit mit Worten verschwendet, aber so war es nun einmal nicht.
    Auf Vincents Gesicht lief das Programm ab, dass er im Fahrstuhl auf dem Weg nach oben kurz geprobt hatte: Schreck – Erkennen – Erstaunen – Wut. Seine Hand glitt zu seiner Waffe, eine Bewegung, die er wahrlich nicht zu proben brauchte.
    "Aber, aber.", tadelte ihn Vhan. "Dafür besteht kein Grund, Mister Pennyworth. Ich bin unbewaffnet. Und außerdem glaube ich kaum dass ihr Boss, der Spectre, darüber erfreut sein wird wenn Sie mich umlegen. Ohne dass sie weiß, was wirklich läuft."
    Kaum erwähnte Vhan die Asari, erklangen ihre Worte aus dem Telefonat in Vincents Kopf:
    ,,Wir lassen ihn leben. Vorerst. Im Moment kann es uns zum Vorteil gereichen, wenn er in Ihrer Suite sitzt.“

    Der Mann in Schwarz beobachtete den Turianer ein paar Atemzüge lang über den Lauf seiner Paladin hinweg. Eine gewisse Ähnlichkeit zu Beyo glaubte er zu erkennen, aber eigentlich sahen diese Echsen eh alle gleich aus. Ihn jetzt einfach zu erschießen war die naheliegendste Lösung einer Menge Probleme.
    "Ich verrate Ihnen gleich: Mein Tod würde absolut nichts verändern. Das wofür ich stehe ist weit größer als ich.", erklärte Vhan, so als hätte Vincents Gedanken gelesen. Oder als müsse er sich selbst versichern, dass es keine komplett hirnrissige Idee gewesen war, allein und unbewaffnet hierher zu kommen. "Also wieso unterhalten wir uns stattdessen nicht etwas? Ich bin sicher, wir haben beide einige Fragen aneinander, Mister Pennyworth. Falls das wirklich ihr Name sein sollte."

    Der Mann in Schwarz steckte seine Waffe weg, schloss die Apartmenttür hinter sich und trat auf den Turianer zu.
    ,,Mein Name ist Unterberg, meine Geschäfte sind meine Sache und ich habe keine Fragen an Sie, Mister Vhan“, erklärt er mit ernster Stimme, während er den zweiten Stuhl zu sich zog und Platz nahm.
    ,,Sie verschwenden hier Ihre Zeit und vor allem meine. Ich bin gewillt mir anzuhören, was Sie zu sagen haben, aber glauben Sie mir: Am Ende, ob es nun früher oder später kommt, werden Sie sich wünschen ich hätte eben einfach abgedrückt“, fuhr er fort, während der Tee auf dem Beistelltisch langsam kalt wurde.


    *

    ,,Salarian Duelist sind auch dabei“, verkündete Rose, als sie die Nachricht auf ihrem OmniTool gelesen hatte.
    ,,Dann haben wir schon vier Bands. So langsam wird ein Festival draus!“, freute Nura sich und klatschte in die Hände. Sie, Rose und ein paar andere Dauergäste des Studios lungerten auf den bunt zusammengewürfelten Sofas zwischen den Aufnahmekabine herum und organisierten die Umsetzung von Nuras letzter Idee.
    ,,Das könnte ein richtig fettes Ding werden“, überlegte Rose laut und nahm noch einen Schluck aus der Flasche, die neben ihr stand.
    ,,Der Fall Vhan, die krummen Dinger, die sein Vater so dreht, ein bisschen Systemkritik, Ihr, Ronin, dieser durchgeknallte Haufen von Salarian Duelist … ja, ich denke, dass wird ziemlich fett.
    ,,Die Bullen werden sofort versuchen uns zu räumen“, wandte Rose ein, aber es klang eher wie freudige Erwartung als eine Befürchtung.
    ,,Sollen sie nur. Dann kommen wir am nächsten Tag wieder. Und an dem danach“, erklärte Nura mit entschlossener Stimme. Sie hatte Rose nicht alle Teile ihres Plans vorgestellt, vor allem weil sie sich bei einigen Punkten selbst noch nicht sicher war. Fest stand aber, dass sie wieder gegen Vhan in die Schlacht ziehen und nicht aufgeben würden.
    Zitat Zitat von BlackShial Beitrag anzeigen
    Khardim ist unser Äquivalent für Brüste oder eben Hintern.
    Schön anzusehen und man denkt gern daran
    Khardim ist offline

  5. #85
    #16  Avatar von Forenperser
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    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen

    Nisha hatte sich gerade zum Essen hingesetzt, als es plötzlich an der Tür klingelte. Etwas genervt schaute sie in Richtung der Türkonsole. Kurz wartete sie ab ob es noch ein zweites Mal klingelte. Tat es jedoch nicht, was die Inderin noch mehr verwunderte. Irritiert stand sie auf und ging zur Konsole und aktivierte die Kamera. Es war niemand zu sehen. Klingelstreiche? Gab es die auch auf der Citadel?
    Sie wollte sich gerade setzen, als sie merkte das die Anzeige erhellt war, welche zeigte ob etwas im Briefkasten war. Oder eher im Paketfach, in Zeiten der digitalen Nachrichten war es der einzige Zweck welchen so ein Fach noch hatte. Sie hatte es doch beim reingehen geleert.
    Verwundert beschloss sie nachzusehen und öffnete vorsichtig die Tür, ging durch den Flur der Mietwohnung, zu den Fächern.
    Drinnen lag ein Datapad, wie sie verwundert feststellte. Nisha schaute sich um, erwartungsgemäß niemanden entdeckend. Schulterzuckend schnappte sie sich das Pad und ging wieder in die Wohnung zurück. Am Essenstisch sitzend, aktivierte sie es und las den Inhalt.
    Ihr Appetit war passé, ebenso ihre gute Laune. Beunruhigt ging sie zu der Türkonsole, kontrollierte die Türverriegelung. Dann steuerte sie die Rollos der Wohnung an und fuhr sie runter. Erst dann setzte sie sich wieder an den Essenstisch, das schwach leuchtende Datapad anstarrend wie einen Haufen Kot.

    *

    "Kadam sie sehen scheiße aus. Lief das Training nicht nach ihren Vorstellungen?", erkundigte sich Rose skeptisch nachdem Nisha ohne ihr übliches gutgelauntes "Guten Morgen", in das Büro hereingetreten war, mit einem Gesicht als hätte sie einen Geist gesehen.
    "Doch, es war super. Wirklich super.", erwiderte diese und stellte ihre Tasche neben dem Schreibtisch ab.
    "Aber..?", hakte Rose nach, einen Donut im Loch mit zwei gespreizten Fingern haltend. Sie wusste das es auf Erdenfilmen Klischee Cop Nahrung war, aber sie fand diese Kringel lustig. Abseits vom Puderzucker der sich auf dem Schreibtisch ausbreitete.
    "Als ich nach Hause kam, hat es kurz geklingelt. Und ich fand das hier in meinem Postfach.", erklärte die Inderin und schob Rose das Pad zu.
    "Ein heimlicher Verehrer?", scherzte Rose das Pad aufnehmen. Als sie den Inhalt las verschwand auch ihr Lächeln. "Oh, scheiße."
    "Ja, genau. Der Kerl scheint mich zu stalken, muss mich nach dem Training verfolgt haben. Ich hatte da so ein Gefühl aber..oh verdammte Scheiße. Er weiß wo ich wohne Rose. Ich konnte die halbe Nacht nicht schlafen.", sagte die Inderin verstört.
    "Ja, auf die Aufmerksamkeit eines durchgedrehten Scharfschützens wäre ich auch nicht scharf. Was wollen sie jetzt tun?", fragte die Asari mitfühlend und legte das Pad vor sich ab. Die Inderin schüttelte ratlos den Kopf und stellte den Wasserkocher an.
    "Ich weiß nicht, ich habe kein gesteigertes Interesse ihn wieder zu sehen, auch wenn ich nicht denke das er mich auf seiner Liste hat. Aber wer weiß was er macht wenn ich nicht auftauche. Plötzlich steht er eines Abends in meiner Wohnung.", meinte sie nervös.
    "Verständlich. Auf keinen Fall sollten sie da komplett alleine hin. Leute als Verbündete ansehen und dann später erschießen scheint ja so ein Ding von ihm zu sein. Vielleicht hat ihm da seine verbrannte Gesichtshälfte schon eine neue Idee eingeflüstert.", merkte Rose an.
    "Ich kenne den Ort, ist so eine Art Parkdeck für Skycars. Recht verwinkelt, viele Ein und Ausgänge. Kein freies Schussfeld. Viele Möglichkeiten um wieder wie ein Pyjak abzuhauen. Nicht ideal um direkt mit einem Einsatzteam einzurücken. Das würde er merken, so dämlich er bisher auch war.",schlussfolgerte die Detective und biss vom Kringel ab.
    "Soll ich also besser wegbleiben?", fragte die Inderin unschlüssig, sich einen Tee aufbrühend. Die Asari rieb sich am Hinterkopf.
    "Schwierig. Dann haben wir den Nachteil das wir nicht wissen was er als nächstes vorhat. So wissen wir wann er auftaucht und wo. So eine Gelegenheit dürfen wir uns nicht entgehen lassen. Aber das ist ihre Entscheidung, es ist ihre Haut.", stellte Rose nüchtern fest.
    Nisha nickte knapp, sog sachte atmend den Duft des Tees ein, schloss die Augen. Konzentrierte sich auf ihre Atmung. Dann nickte sie erneut.
    "Okay, ich gehe hin.", verkündete sie schließlich entschlossen, wenn auch mit einer leichten Nervosität.
    "Sie haben Rückgrat Kadam. Reden sie mit Grillfresse, lauschen sie seinen Plänen der reinen Lehre und was er sonst noch labert.", sagte die Asari anerkennend. Sie gab den Resten des Schmalzgebäcks einen leichten Stupser, sodass dieses sich um ihren Finger drehte.
    "Ich kümmere mich um den Rest."


    Niall O'Grady

    "Shite."
    Der Whiskey war wieder leer. Frustriert schmiss Niall die Flasche quer durch den Kellerraum, hörte wie sie am Boden in tausend Scherben zersplitterte.
    Seufzend legte er die Beine auf der Pritsche übereinander und starrte an die Decke. Das anstehende Treffen ließ ihm keine Ruhe. Auch wenn er noch insgeheim Hoffnung hatte Kadam zu überzeugen, so musste er doch auch der Realität ins Auge sehen. Die Wahrscheinlichkeit dass sie nicht alleine, sondern mit Verstärkung anrücken würde war ziemlich hoch. Wäre er noch Polizist, hätte er an ihrer Stelle zumindest so gehandelt. Und die Wahrscheinlichkeit wiederum, dass er ein weiteres Mal um Haaresbreite entkommen würde war sehr gering. Er brauchte irgendeine Art von Backup-Plan.
    Das Vibrieren seines Omni-Tools holte ihn aus seinen Gedanken. Es war Claude, der ihm eine Nachricht schickte bezüglich eines Deals der Morgen stattfinden sollte, mit dem Überbleibsel einer Gang, welche Interesse hatte sich ihnen anzuschließen. Ein Treffpunkt stand noch aus, es sollte auf neutralem Boden sein, außerhalb der Tips.
    Der Ire dachte einige Momente nach und plötzlich kam er. Der Einfall, mit welchem er morgen vielleicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen konnte.
    Kurzerhand wählte er die Nummer. "Claude? Joey hier. Hör mal, wegen morgen......"

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    So schön es auch war Verwandschaftbesuch zu haben, Thadera beschwerte sich nicht wenn sie mal einen Moment für sich hatte. Da Ela und ihre Mutter den Nachmittag zusammen unterwegs waren, hatte die Asari ein wenig Thad-Zeit. Also keine unbegrenzte Thad-Zeit, immerhin wollten sie am Abend essen gehen, aber genau die richtige Zeitspanne für ein entspanntes Bier im Park.
    Also schlenderte sie entspannt durch den Park, lauschte den plätschern eines künstlichen Baches und beobachtete das Treiben auf den Grünflächen. Ein paar Familien machten ein kleines Picknick, ab und an ein verliebtes Pärchen auf den Bänken. Die Leute hatten Spaß, erfreuten sich des Lebens und Thadera tat es ihnen gleich. Gutgelaunt nahm sie einen Schluck aus ihrer Bierdose.
    Die Sportlerin schritt unbedarft über einen der angelegten Kieselwege, als sie plötzlich einen roten Fleck auf dem Moosboden am Seitenrand entdeckte. Verblüfft blieb sie stehen und musterte die rote Fehlfarbe auf dem grünen Moosboden, welche sich als Turianer herausstellte.
    Zu ihrer weiteren Überraschung kannte sie den Kerl, welcher mit geschlossenen Augen im Moss hockte und entspannt im Kreis atmete. Dieses Gesicht würde sie wohl nie wieder aus dem Kopf kriegen und das neue Gliedmaß von Chrom bestätigte die Schlussfolgerung ihres Hirns.
    Beyo Vhan war ganz offensichtlich in seine Meditation vertieft, was er Asari ausreichend Gelegenheit geboten hätte unerkannt das Weite zu suchen. Das wäre eine weise und überlegte Entscheidung gewesen. Jedoch standen ihr wie so oft ihre große Klappe in Kombination mit Bier im Weg. Die Sportlerin trat auf den Moosboden und beugte sich leicht nach vorne, die Arme verschränkt, die Bierdose in der rechten haltend.
    "Mann, Mann, Mann Vhan. Wissen sie, man wird ja in den Medien mit ihrem ganzen Selbstfindungstrip bombardiert. Und natürlich tausend anderen Sachen, von ihrer Schlüpfergröße bis hin zu Infos die mich tatsächlich noch weniger interessieren. Aber es hier in Natura zu sehen.."
    Die Asari schüttelte leicht ungläubig den Kopf und nahm einen kleinen Schluck aus ihrer Dose.
    "Was treiben sie hier überhaupt, Yoga?", erkundigte sie sich, jetzt wo der Turianer seine Augen geöffnet hatte.


    Beyo Vhan

    Nur gedämpft drangen die Worte an seinen Gehörgang, so tief war der rote Turianer in seine Meditation vertieft gewesen. Entsprechend langsam öffnete er auch die Augen, brauchte einige Momente ehe diese sich wieder an das Licht gewöhnt hatten. Dann sah er, wer da vor ihm stand.
    "Miss Cas‘ tivera, Sie? Das ist aber eine Überraschung! Wie geht es Ihnen?"
    Seine Miene hellte sich auf. Es war wirklich seltsam wie er an den unwahrscheinlichsten Orten immer wieder über Leute stolperte, die er dort am wenigsten erwartet hatte. Doch wieso sich darüber beschweren?
    "Das? Oh nein, nein. Yoga.....ich glaube den Namen habe ich schon einmal gehört. Aber nie ausprobiert. Nein nein, ich praktiziere Tor'zhak Vuh. Dr. Ilvyn Sowan, sagt er Ihnen etwas? Unter ihm lerne ich."
    Vielleicht hatte sie zumindest den Namen schon einmal gehört. Immerhin hatte der Salarianer dieser Lehre auf der Citadel zu neuer Bekanntheit verholfen und war auch schon 3 Mal zum Bürger des Jahres gewählt worden.
    "Wollen Sie sich vielleicht anschließen? Es ist nichts dabei wenn Sie noch nie davon gehört haben sollten. Setzen Sie sich ruhig."
    Immerhin war der meditative Teil extra dafür konzipiert worden, dass jeder ihn ausüben können sollte.

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    Zitat Zitat von Khardim Beitrag anzeigen

    Vincent überprüfte grade ein paar seiner Konten, als ein Anruf von Chen einging:
    ,,Die Jungs haben gerade Decius Vhan durch die Vordertür des Rachmaninov spazieren sehen“, legte er unvermittelt los, als der Mann in Schwarz abnahm.
    Mit einer Geste veranlasste Vincent Vas langsamer zu fahren. Der Weißrusse drosselte das Tempo und bog von dem Hauptluftweg ab, um in ruhigere Fahrwinde zu kommen.
    ,,Allein?“
    ,,Sieht so aus. Er war grade an der Rezeption und ist dann im Fahrstuhl verschwunden.“
    Vor Vincents inneren Auge fächerten die Optionen aus wie das Wurzelwerk eines jahrhundertealten Baumes. Er spürte seinen ganzen Körper in Alarmbereitschaft gehen, seine Augen schienen auf einmal schärfer zu sehen.
    ,,Sucht die Umgebung ab. Und bereitet alles für einen Umzug vor. Ich bin in ein paar Minuten da“, ordnete er an, nachdem er sich festgelegt hatte.
    Ohne ein weiteres Wort vom Mann in Schwarz beschleunigte Vas das SkyCar, während Vincent einen weiteren Anruf tätigte.


    *

    Er nahm die paar Schritte vom Fahrstuhl bis zu seiner Apartmentür in zügigem Tempo, legte ein Hand an die Türklinke, fuhrt sich mit der anderen noch einmal über die Haare und richtete dann seinen Kragen.
    ,,It’s showtime…“, rief er sich innerlich zu und öffnete die Tür.

    "Mister Pennyworth. Ich hatte schon Angst, dass Sie heute womöglich nicht mehr kommen würden."
    Da saß die alte Echse, mitten in seinem Apartment, mit einer Tasse Tee. Wären ihre Rollen vertauscht gewesen, hätte Vincent ihn mit gezogener Waffe erwartet und keine Zeit mit Worten verschwendet, aber so war es nun einmal nicht.
    Auf Vincents Gesicht lief das Programm ab, dass er im Fahrstuhl auf dem Weg nach oben kurz geprobt hatte: Schreck – Erkennen – Erstaunen – Wut. Seine Hand glitt zu seiner Waffe, eine Bewegung, die er wahrlich nicht zu proben brauchte.
    "Aber, aber.", tadelte ihn Vhan. "Dafür besteht kein Grund, Mister Pennyworth. Ich bin unbewaffnet. Und außerdem glaube ich kaum dass ihr Boss, der Spectre, darüber erfreut sein wird wenn Sie mich umlegen. Ohne dass sie weiß, was wirklich läuft."
    Kaum erwähnte Vhan die Asari, erklangen ihre Worte aus dem Telefonat in Vincents Kopf:
    ,,Wir lassen ihn leben. Vorerst. Im Moment kann es uns zum Vorteil gereichen, wenn er in Ihrer Suite sitzt.“

    Der Mann in Schwarz beobachtete den Turianer ein paar Atemzüge lang über den Lauf seiner Paladin hinweg. Eine gewisse Ähnlichkeit zu Beyo glaubte er zu erkennen, aber eigentlich sahen diese Echsen eh alle gleich aus. Ihn jetzt einfach zu erschießen war die naheliegendste Lösung einer Menge Probleme.
    "Ich verrate Ihnen gleich: Mein Tod würde absolut nichts verändern. Das wofür ich stehe ist weit größer als ich.", erklärte Vhan, so als hätte Vincents Gedanken gelesen. Oder als müsse er sich selbst versichern, dass es keine komplett hirnrissige Idee gewesen war, allein und unbewaffnet hierher zu kommen. "Also wieso unterhalten wir uns stattdessen nicht etwas? Ich bin sicher, wir haben beide einige Fragen aneinander, Mister Pennyworth. Falls das wirklich ihr Name sein sollte."

    Der Mann in Schwarz steckte seine Waffe weg, schloss die Apartmenttür hinter sich und trat auf den Turianer zu.
    ,,Mein Name ist Unterberg, meine Geschäfte sind meine Sache und ich habe keine Fragen an Sie, Mister Vhan“, erklärt er mit ernster Stimme, während er den zweiten Stuhl zu sich zog und Platz nahm.
    ,,Sie verschwenden hier Ihre Zeit und vor allem meine. Ich bin gewillt mir anzuhören, was Sie zu sagen haben, aber glauben Sie mir: Am Ende, ob es nun früher oder später kommt, werden Sie sich wünschen ich hätte eben einfach abgedrückt“, fuhr er fort, während der Tee auf dem Beistelltisch langsam kalt wurde.


    *

    ,,Salarian Duelist sind auch dabei“, verkündete Rose, als sie die Nachricht auf ihrem OmniTool gelesen hatte.
    ,,Dann haben wir schon vier Bands. So langsam wird ein Festival draus!“, freute Nura sich und klatschte in die Hände. Sie, Rose und ein paar andere Dauergäste des Studios lungerten auf den bunt zusammengewürfelten Sofas zwischen den Aufnahmekabine herum und organisierten die Umsetzung von Nuras letzter Idee.
    ,,Das könnte ein richtig fettes Ding werden“, überlegte Rose laut und nahm noch einen Schluck aus der Flasche, die neben ihr stand.
    ,,Der Fall Vhan, die krummen Dinger, die sein Vater so dreht, ein bisschen Systemkritik, Ihr, Ronin, dieser durchgeknallte Haufen von Salarian Duelist … ja, ich denke, dass wird ziemlich fett.
    ,,Die Bullen werden sofort versuchen uns zu räumen“, wandte Rose ein, aber es klang eher wie freudige Erwartung als eine Befürchtung.
    ,,Sollen sie nur. Dann kommen wir am nächsten Tag wieder. Und an dem danach“, erklärte Nura mit entschlossener Stimme. Sie hatte Rose nicht alle Teile ihres Plans vorgestellt, vor allem weil sie sich bei einigen Punkten selbst noch nicht sicher war. Fest stand aber, dass sie wieder gegen Vhan in die Schlacht ziehen und nicht aufgeben würden.


    Decius Vhan

    ~60 Jahre zuvor

    "Geister Decius. Du....du hast ihn wirklich umgebracht?"
    "Keine Wahl. Keine andere Wahl mehr gehabt."
    Das blaue Blut klebte an seiner Rüstung. An seinen Händen. Und an den Platten. Mit emotionsloser Miene saß er mit dem Rücken an die kalte Zellenwand gelehnt und sah seinem Freund in die Augen. "Du weißt es ebenso wie ich. Du weißt, was Jalix getan hätte."
    "Also hast du es wirklich für mich getan?" "Für uns, Kaecilio. Für uns beide."
    Langsam erhob er sich und packte den Gleichaltrigen an beiden Schultern. "Vertrau mir. Es war das einzig Richtige." "Man wird dich aus dem Militär verstoßen....dich anklagen. Mich höchstwahrscheinlich auch......die Namen unserer Familien werden ihr gesamtes Ansehen verlieren....." "Wir schaffen das. Wir haben schon so viel gemeinsam durchgestanden....auch das wird uns nicht brechen können. Gib jetzt nicht auf, hörst du? Ich brauche dich. Erinnerst du dich noch an unser Versprechen?"
    Kaecilio's Blick wurde wieder etwas fester. "Gemeinsam bis zum Ende." "Gemeinsam bis zum Ende."

    Heute

    Der alte Turianer musste sich beinahe ein kurzes Lächeln über den ersten Teil der Antwort des schwarz gekleideten Menschen abringen. Natürlich verriet er ihm nicht, wie er wirklich hieß. Doch es spielte auch keine Rolle. Wie auch immer sein wahrer Name auch lautete, Decius war ihm für seinen Geschmack offenbar schon zu nahe gekommen, wie ihm der zweite Teil der Antwort verriet.
    "Bitte." erwiderte er und stellte die nur noch halbvolle Tasse für einen Moment ab. "Wir brauchen uns nichts vormachen. Niemand hört uns zu. Weder hier, noch außerhalb dieses Raumes."
    Kurz hob er die Hand um auf das weiterhin dezent blinkende Handgelenk aufmerksam zu machen, welches bestätigte dass immer noch sämtliche potenziellen Aufnahme- oder Abhörquellen blockiert wurden.
    "Ich weiß vielleicht nicht, wer Sie wirklich sind.....noch nicht.....aber ich weiß, für wen Sie arbeiten. Natürlich wollen Sie Informationen. Und nicht nur für die Asari. Ich kenne Leute wie Sie. Sie arbeiten nie für jemanden, wenn es Ihnen nicht auch einen persönlichen Vorteil bringt. Fast schon gehe ich davon aus, dass Sie bereits vorher ein.....Interesse an mir und meinen Geschäften hatten. Das würde zumindest erklären, wieso mein nichtsnutziger Sohn Sie kennt. Und nach ihrem Besuch bei ihm auch prompt zu mir kam und mir die Geschichte, die Sie ihm aufgetischt haben, erzählt hat. Genau wie Sie es wollten, nicht wahr?"
    Der Turianer verschränkte die Hände und fixierte den Menschen für einige Momente. Das Silber seiner Augen traf auf das Blau des Menschen. Kein Wimpernschlag rührte sich. "Und die Vorladung an mich und meine Frau für sämtliche anstehende Prozess-Tage meines Sohnes, welche heute morgen bei uns eintraf. Ebenfalls ihr Werk nehme ich an?"
    Da die Frage rhetorischer Natur war wartete er nicht lange, ehe er nachsetzte.
    "Ob Sie diese Art von direkter Aufmerksamkeit meinerseits ebenfalls einberechnet, oder gar beabsichtigt haben, kann ich nicht mit absoluter Sicherheit sagen.....so oder so, Sie haben sie nun."
    Er lehnte sich langsam nach hinten und ließ einen Arm locker seitlich über die Stuhllehne herabhängen. "Aber falls Ihnen noch keine Fragen einfallen Mister Pennyworth, Unterberg, wie auch immer Sie sich nennen mögen, so mache ich gerne den Anfang. "
    Die Anspannung war förmlich spürbar. "Was genau denken Sie ist es, was hier läuft? Haben Sie irgendeine Vorstellung von dem, was kommen wird?"
    Bewusst vage blieb er in seiner Formulierung. So dass seine Frage sich sowohl auf seine eigenen Pläne beziehen konnte, wie auch auf das, was der Galaxis als ganzes bevorstand.
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  6. #86
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Ich mag dich, Cousin“, lachte Hanna. Die herrlich erfrischend-offene Art ihrer Verwandtschaft tat Hanna gut, in diesem Fall sogar besser als die ernsten Gespräche mit ihren Eltern, die früher oder später zwangsläufig in einem „Du solltest dich zum Mars versetzen lassen, hier gibt es kaum Verbrechen“ oder „Was ist denn nun eigentlich? Gibt es bei der Polizei keine netten Männer?“, wobei Hanna wusste, dass ihre Eltern damit einen Menschenmann meinten. Trotz Hannas Lebensstil träumte Dana Ilias noch immer von mindestens einem Enkelkind. Eine Hoffnung, die Hanna aller Voraussicht nach enttäuschen würde.
    Ich bleibe auf diesem Stockwerk und schaue mal, ob es hier eine Bar gibt.

    Tatsächlich wurde Hanna fündig. Ein provisorischer Tresen aus Plastik mit Kühlelementen darunter und ein paar lederbezogenen Barhockern davor. Hanna ließ sich dort nieder, bestellte sich einen Tequila und schaute sich um. Der Männerüberschuss war bemerkenswert. In kürzester Zeit kamen vier Männer mit freiem Oberkörper und geöltem Sixpack zu ihrem Platz, sprachen sie auf Italienisch an und wechselten dann zu Englisch. Alle wollten ihr entweder direkt mit ihr auf’s Zimmer oder, wenn sie etwas mehr Stil hatten, einen Drink ausgeben. Einer nach dem anderen musste wieder unverrichteter Dinge von Dannen ziehen. Bis dann…
    Hi.
    Auf dem Hocker vor Hanna ließ sich eine Frau nieder, deren langes Sonnenblond ihr offen bis zu den Schultern reichte. Sie war jung, vielleicht so alt wie Hanna, vermutlich aber noch ein paar Jahre jünger. Ihr Gesicht wurde von einer strasssteinbesetzten Maske aus schwarzem Samt halb verdeckt – die blauen Augen durch die geschwungenen Schlitze, ihre Nase zeichnete sich nur undeutlich unter dem Schwung der an venezianische Ballmasken erinnernden Identitätsschutz ab. Die Art, wie sie auf dem Hocker saß, ließ Hanna erkennen, dass sie Interesse hatte, noch ehe sie mehr sagte als dieses anfängliche „Hi“.
    Ihr Körper war makellos, von der Sonne gebräunt aber heller als die der Sizilianer. Die einzige Bekleidung: schwarze Dessous. Sie überschlug die Beine, wippte mit dem in einen geschnürtem Heel steckenden Fuß.
    Auch Hi“, gab Hanna zurück und begann zu lächeln.
    Dachte ich’s mir!“, sagte die Fremde und zeigte eine Reihe ebenmäßiger, blitzend weißer Zähne. Hanna hob eine Augenbraue. „Dass du Mädchen mehr magst als Jungs“, sagte die Maskierte wissentlich.
    So offensichtlich?
    Sowas von.
    Hanna grinste. „Willst du etwas trinken?
    Gerne. Champagner?
    Haben die hier nicht“, sagte Hanna, ohne zu wissen, ob es stimmte. „Aber Tequila. Und Weißwein.
    Dann Weißwein.
    Vino blanco, por favor“, sagte Hanna zu dem Barkeeper. Die Fremde lachte.
    Das war doch kein Italienisch!
    Funktioniert hat es trotzdem“, sagte die Agentin und deutete auf das sich plätschernd füllende Glas Weißwein. „Beeindruckend“, sagte die Fremde, ohne ihr Lächeln zu verlieren. Hanna sah ein Muttermal auf dem flachen Bauch der Frau. Sie bemerkte, dass sie süßlich roch. Irgendwie nach Apfel.
    Also: Santé“, sagte die Maskierte, als sie das Weißweinglas in den mit schwarzem Nagellack verschönerten Händen zum Anstoßen hob.
    Das war doch auch kein Italienisch“, lachte Hanna, sich an die Lektion von Luceija am früheren Teil des Tages erinnernd.
    Stimmt! Aber funktionierend wird es trotzdem.
    Beeindruckend“, erwiderte Hanna und schaute der Frau tief in die blauen Augen, hob das Glas und stieß an. Dieser Abend war gerade sogar noch spannender geworden.
    Das beleuchtete Separee beherbergte eine Weile lang niemanden mehr. Hanna hatte den Raum längst verlassen als Leif hinter seiner Exfreundin zurückkehrte. Die Stimmung war unterkühlt. Merklich gekippt und kein Außenstehender konnte erahnen wieso dem so war. Der Schwede sagte nichts. Setze sich mit einem giftigen Seitenblick auf Luceija auf ein Sofa und war überrascht dass sie überhaupt hier war. Wandte sich ab und tippte auf seinem Tool Hannas Nummer.
    AeiaCarol ist offline

  7. #87
    Provinzheld Avatar von Majonese
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    Charis ließ ein freudloses Lachen hören.
    Ich stand bereits in Orlowskis dubiosen Diensten, bevor wir unsere persönliche, unbekannte, grüne Hölle teilen mussten.“ Sie schwenkte den letzten Rest Bier und trank es aus. Anstatt aber wie von Geta gewünscht aufzuspringen und die Triebwerke anzuheizen, blieb die Schmugglerin sitzen. Sie schob das Glas mit ostentativer Lässigkeit von sich, lehnte sich auf der Bank zurück und legte einen Arm auf die Lehne.
    Um Ihre Frage zu beantworten: In meinem Gewerbe gibt es durchaus schlechtere Arbeitsgeber. Allerdings sollte man sich bei ihr nicht zu viele Fehltritte erlauben“, erklärte sie und erinnerte sich an Katharinas symbolische Exekution eines ehemaligen Arbeitsnehmers auf Korlus und ihr eigenes Entsetzen angesichts einer im organisierten Verbrechen so banalen Tat.
    Jetzt sind Sie dran: Wie sind Sie zu Orlowski gekommen? Und was ist überhaupt Ihre Dienstleistung?“ Die grüne Hölle des unbekannten Planeten ließ ihre Erinnerungen an die Qualifikationen der Turianerin verschwimmen.

    "Ich denke Orlowski war an mir interessiert, weil ich mindestens genauso gut Wunden zusammenflicken, wie versursachen kann. Wenn nicht sogar noch besser. Ist keine allzu weit verbreitete Qualifikation in unserem Gewerbe", gab Geta mit einem Schulterzucken zurück. "Und ihr Angebot war gut genug für mich. Viel mehr muss ich auch nicht wissen, glauben Sie mir, je weniger man über seinen Arbeitgeber weiß, desto besser." Der eindringliche Ton ihrer Stimme zeugte davon, dass die Turianerin aus Erfahrung sprach.
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  8. #88
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen
    Das beleuchtete Separee beherbergte eine Weile lang niemanden mehr. Hanna hatte den Raum längst verlassen als Leif hinter seiner Exfreundin zurückkehrte. Die Stimmung war unterkühlt. Merklich gekippt und kein Außenstehender konnte erahnen wieso dem so war. Der Schwede sagte nichts. Setze sich mit einem giftigen Seitenblick auf Luceija auf ein Sofa und war überrascht dass sie überhaupt hier war. Wandte sich ab und tippte auf seinem Tool Hannas Nummer.


    Wohin hätte sie sollen wenn nicht zurück in dieses Separee. Ihr war Leif auf den Fersen und es gingen ihr die Möglichkeiten aus. Die Ruhe versprachen sowieso und nachdem sie wider erwarten gemeinsam in diesem Bereich gewesen und sich dort getroffen hatten und ihre Beziehung scheinbar nur noch verschlechtert hatten, konnte sie Ruhe mehr als alles andere gebrauchen. Nur einen Moment um durchzuatmen. Doch dann kam Leif schon ebenfalls in diesen Bereich, setzte sich auf die gegenüberliegende Seite, möglichst weit von ihr weg und tippte auf seinem Omnitool herum. Der Blick war ihr nicht entgangen aber wenigstens jetzt scheißegal. Den selben, totbringenden Ausdruck schenkte sie ihm, doch sah er es vermutlich gar nicht erst. Verdammtes Arschloch, dachte sie sich nur. Fühlte es. Es überschattete das, was sie wirklich für ihn empfand für einen Moment und es war gut so, alles andere hätte sie wahrscheinlich zerbrochen.

    Geistesabwesende Blicke trafen ihren Posteingang. Nicht nur den. Benachrichtigungen über Anrufe? Irgendjemand hatte es wohl ausdrücklich versucht sie zu erreichen. Es war nicht Leifs Nummer. Auch nicht die von Hanna, ihre Verbindung hatte sie dank Leif im System. Wer zur Hölle das war wusste sie nicht. Der Anruf war als "dringlich" markiert. Ein Blick über das Holo zu Leif folgte. Na gut. Es gab ihr wenigstens einen benötigten Abstand. Sie öffnete das kleine Fach ihres Armbandes, holte den kleinen Knopf heraus den sie sich ins Ohr steckte und wählte die Verbindung, mit einem Finger am Ohr, an. Beobachtete Leif, während es klingelte. Einmal. Zweimal. Dreimal. Viermal...
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  9. #89
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Wohin hätte sie sollen wenn nicht zurück in dieses Separee. Ihr war Leif auf den Fersen und es gingen ihr die Möglichkeiten aus. Die Ruhe versprachen sowieso und nachdem sie wider erwarten gemeinsam in diesem Bereich gewesen und sich dort getroffen hatten und ihre Beziehung scheinbar nur noch verschlechtert hatten, konnte sie Ruhe mehr als alles andere gebrauchen. Nur einen Moment um durchzuatmen. Doch dann kam Leif schon ebenfalls in diesen Bereich, setzte sich auf die gegenüberliegende Seite, möglichst weit von ihr weg und tippte auf seinem Omnitool herum. Der Blick war ihr nicht entgangen aber wenigstens jetzt scheißegal. Den selben, totbringenden Ausdruck schenkte sie ihm, doch sah er es vermutlich gar nicht erst. Verdammtes Arschloch, dachte sie sich nur. Fühlte es. Es überschattete das, was sie wirklich für ihn empfand für einen Moment und es war gut so, alles andere hätte sie wahrscheinlich zerbrochen.

    Geistesabwesende Blicke trafen ihren Posteingang. Nicht nur den. Benachrichtigungen über Anrufe? Irgendjemand hatte es wohl ausdrücklich versucht sie zu erreichen. Es war nicht Leifs Nummer. Auch nicht die von Hanna, ihre Verbindung hatte sie dank Leif im System. Wer zur Hölle das war wusste sie nicht. Der Anruf war als "dringlich" markiert. Ein Blick über das Holo zu Leif folgte. Na gut. Es gab ihr wenigstens einen benötigten Abstand. Sie öffnete das kleine Fach ihres Armbandes, holte den kleinen Knopf heraus den sie sich ins Ohr steckte und wählte die Verbindung, mit einem Finger am Ohr, an. Beobachtete Leif, während es klingelte. Einmal. Zweimal. Dreimal. Viermal...


    Die Psychologin nickte motiviert und machte sich daran Akinas Vorschläge umzusetzen, als sich deren Implantat im Handgelenk plötzlich bemerkbar machte. Wer bei allen Geistern, rief sie ausgerechnet jetzt an? Irritiert aktivierte sie kurz ihr Omnitool, welches matt orange aufleuchtete und die Nummer offenbarte. Die Japanerin brauchte einen kurzen Moment um diese einzuordnen, bis sie bemerkte das es ein Rückruf war. Einer mit dem sie nicht gerechnet hatte, wenn sie ehrlich war. Doch er war da, zur falschen Zeit am falschen Ort.
    "Baka!", fluchte sie leise und schüttelte kurz den Kopf. "Entschuldigen sie Miss Preston, da muss ich kurz dran."
    Die Psychologin quittierte dies mit einem Nicken, war aber selbst gerade mit den Proben beschäftigt. Akina ging zurück zur Schleuse, schälte sich aus den Überschuhen während sie desinfiziert wurde. Das Handgelenksimplantat vibrierte weiter leicht, noch hatte der Anrufer nicht aufgegeben. Beziehungsweise die Anruferin, wenn wirklich die Person dran war, die Akina sich erhoffte.
    Endlich öffnete sich die Schleusentür und entließ die Japanerin in den freien Bereich. Diese nahm den Anruf entgegen und zog sich mit der freien Hand das Haarnetz vom schwarzen Schopf.
    "Lieutenant Akina Watabe, Allianz Sicherheit, C-Darwin.", meldete sie sich im Komm-Kanal. "Spreche ich mit Miss Luceija Ascaiath?"
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  10. #90
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    Die Psychologin nickte motiviert und machte sich daran Akinas Vorschläge umzusetzen, als sich deren Implantat im Handgelenk plötzlich bemerkbar machte. Wer bei allen Geistern, rief sie ausgerechnet jetzt an? Irritiert aktivierte sie kurz ihr Omnitool, welches matt orange aufleuchtete und die Nummer offenbarte. Die Japanerin brauchte einen kurzen Moment um diese einzuordnen, bis sie bemerkte das es ein Rückruf war. Einer mit dem sie nicht gerechnet hatte, wenn sie ehrlich war. Doch er war da, zur falschen Zeit am falschen Ort.
    "Baka!", fluchte sie leise und schüttelte kurz den Kopf. "Entschuldigen sie Miss Preston, da muss ich kurz dran."
    Die Psychologin quittierte dies mit einem Nicken, war aber selbst gerade mit den Proben beschäftigt. Akina ging zurück zur Schleuse, schälte sich aus den Überschuhen während sie desinfiziert wurde. Das Handgelenksimplantat vibrierte weiter leicht, noch hatte der Anrufer nicht aufgegeben. Beziehungsweise die Anruferin, wenn wirklich die Person dran war, die Akina sich erhoffte.
    Endlich öffnete sich die Schleusentür und entließ die Japanerin in den freien Bereich. Diese nahm den Anruf entgegen und zog sich mit der freien Hand das Haarnetz vom schwarzen Schopf.
    "Lieutenant Akina Watabe, Allianz Sicherheit, C-Darwin.", meldete sie sich im Komm-Kanal. "Spreche ich mit Miss Luceija Ascaiath?"


    "Lieutenant Akina Watabe, Allianz Sicherheit, C-Darwin.", meldete sich eine Stimme auf der anderen Seite der Verbindung. 'Na klasse, genau das hat mir noch gefehlt', sauste durch ihre Gedanken und ließ ihre Stimmung auf einen noch tieferen Wert sinken als er ohnehin schon gewesen war. Wenigstens hatte sie schnell geschalten. C-Darwin. Proteus. Die gefickte scheiß Anlage, die bisher alles andere als etwas Positives für sie bereithielt. Was kam nun? Wollten Sie noch die letzten Untersuchungsergebnisse mit ihr besprechen und ihr ein neues Todesurteil aushändigen? Wollten sie über sie an Leif herankommen? Ein kurzer Blick galt ihm während sich ihre Stimme meldete. Er hatte keine Ahnung. Und sie kein Interesse ihn danach zu fragen. "Spreche ich mit Miss Luceija Ascaiath?", hakte die Stimme weiter nach. Sie hatte noch keine Antwort gegeben. Jetzt aber stand sie auf, blickte wieder zu Leif und antwortete, wenngleich nicht ihrer Gegenseite, sondern Leif, was die Kommunikation noch etwas verwirrender gestaltete als sie sehr knapp angebunden sagte, was sie sonst NIE sagte, "Muss kurz telefonieren." und den Vorhang so zur Seite schob, dass sie wenigstens knapp dahinter verschwinden konnte, auch wenn sie nur ein paar Schritte zur Seite tat und sich an das Geländer lehnte. Hier war es laut, der Knopf im Ohr ließ sie trotzdem wenig problematisch zuhören. Ob es auch für die Gegenseite galt wusste sie nicht. Alles was diese sicher wusste war, dass ihre Stimmung extrem genervt klang. "Ja. Wieso?"
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  11. #91
    Drachentöter Avatar von numberten
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    "Lieutenant Akina Watabe, Allianz Sicherheit, C-Darwin.", meldete sich eine Stimme auf der anderen Seite der Verbindung. 'Na klasse, genau das hat mir noch gefehlt', sauste durch ihre Gedanken und ließ ihre Stimmung auf einen noch tieferen Wert sinken als er ohnehin schon gewesen war. Wenigstens hatte sie schnell geschalten. C-Darwin. Proteus. Die gefickte scheiß Anlage, die bisher alles andere als etwas Positives für sie bereithielt. Was kam nun? Wollten Sie noch die letzten Untersuchungsergebnisse mit ihr besprechen und ihr ein neues Todesurteil aushändigen? Wollten sie über sie an Leif herankommen? Ein kurzer Blick galt ihm während sich ihre Stimme meldete. Er hatte keine Ahnung. Und sie kein Interesse ihn danach zu fragen. "Spreche ich mit Miss Luceija Ascaiath?", hakte die Stimme weiter nach. Sie hatte noch keine Antwort gegeben. Jetzt aber stand sie auf, blickte wieder zu Leif und antwortete, wenngleich nicht ihrer Gegenseite, sondern Leif, was die Kommunikation noch etwas verwirrender gestaltete als sie sehr knapp angebunden sagte, was sie sonst NIE sagte, "Muss kurz telefonieren." und den Vorhang so zur Seite schob, dass sie wenigstens knapp dahinter verschwinden konnte, auch wenn sie nur ein paar Schritte zur Seite tat und sich an das Geländer lehnte. Hier war es laut, der Knopf im Ohr ließ sie trotzdem wenig problematisch zuhören. Ob es auch für die Gegenseite galt wusste sie nicht. Alles was diese sicher wusste war, dass ihre Stimmung extrem genervt klang. "Ja. Wieso?"


    Die Frau am anderem Ende der Leitung bestätigte ihre Identität und klang dabei wenig begeistert. Bei ihrer Vergangenheit auf dieser Station keine große Überraschung. Immerhin hatte sie selbst zurückgerufen, damit konnte Akina immerhin schon ausschließen das sie die Italienerin bei irgendwas gestört hatte. Letztendlich war deren emotionaler Zustand auch zweitrangig. Die Japanerin hörte verschiedene Hintergrundgeräusche raus, welche ein wenig wie ein Club oder ähnliches klangen. Mit ein paar schnellen Handbewegungen filterte sie diese aus dem Kanal.
    "Hervorragend. Nun Miss Ascaiath, ich führe im Auftrag der Allianz Ermittlungen durch zum Fall Iiyama und Diggles. Hauptsächlich. Aber natürlich auch den ganzen Kleinkram der hier anfällt. Wegen dem ich sie jetzt auch anrufe.", erklärte sie sachlich gelassen ihre Intention.
    "In dem konkreten Fall geht es um das nicht dokumentierte Verschwinden von Morphinsulfatpräparaten aus dem Medikamentenschrank von Doktor Julian Ward. Laut Aussage des Zeugen Philippe Moreau, hat er diese an ihrem Abreisetag ihnen ausgehändigt, Doktor Ward bestätigte dies auf Nachfrage.", fuhr die Japanerin nüchtern fort, den gegenwärtigen Sachverhalt schildernd.
    "Ich habe die Aussage der beiden Herren, welche sich im groben ähneln. Jedoch hätte ich gerne noch ihre Version. Hätten sie Zeit mir die Geschehnisse in Doktor Wards Büro an ihrem Abreisetag zu schildern?", fragte die Asiatin höflich und setzte sich auf einen nahen verstellbaren Hocker mit Rollen.
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  12. #92
    Auserwählter Avatar von Shepard Commander
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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen
    Das beleuchtete Separee beherbergte eine Weile lang niemanden mehr. Hanna hatte den Raum längst verlassen als Leif hinter seiner Exfreundin zurückkehrte. Die Stimmung war unterkühlt. Merklich gekippt und kein Außenstehender konnte erahnen wieso dem so war. Der Schwede sagte nichts. Setze sich mit einem giftigen Seitenblick auf Luceija auf ein Sofa und war überrascht dass sie überhaupt hier war. Wandte sich ab und tippte auf seinem Tool Hannas Nummer.


    Der Wein war die billigste Plörre, die Hanna seit langem getrunken hatte und ihre Credits nicht wert. Umso mehr verwunderte es sie, dass sie in der Gesellschaft der Maskierten erhaben schmeckte. Hanna nippte an ihrem Weißwein, das Zeug brannte auf der Zunge und hinterließ den Geschmack von Essig. Der Anblick des gereckten Halses beim Trinken ihres Gegenübers und wie sich die Fremde nach dem Trinken über die in den Mundwinkeln sanft geschwungenen Lippen leckte, ließ Hanna lächeln und sie über den Rand ihres Ballonglases hinweg anschauen, während selbst einen winzigen Schluck nach dem anderen nahm.
    Du kommst nicht von hier“, riet Hanna. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Frau eine Prostituierte war, die hier mit ihrer blonden Mähne exotisch wirken wollte, zog sie nur kurz in Betracht.
    Nein“, gab die Maskierte zurück und lächelte verschwörerisch, während sie das elegant mit allen Fingern um den Bauch gehaltene Weinglas schwenkte.
    Du siehst auch nicht so aus“, sprach Hanna das Offensichtliche aus.
    Man sollte ein Buch nicht nach seinem Einband beurteilen, oder?
    Hanna verkniff sich einen Kommentar, dass sie dieses Buch gerne aufklappen würde und lächelte stattdessen höflich.
    Vermutlich nicht. Also: Woher kommst du?
    Von den Sternen.
    Aha.“ Die Marsianerin merkte, wie dieses Spiel zunehmend an Reiz verlor. Die Maske machte die Fremde schon geheimniskrämerisch genug, auf kryptische Antworten konnte sie verzichten.
    Du bist also ein Alien“, sagte Hanna und bemühte sich, die freundliche Tonlage beizubehalten. Die andere Frau merkte scheinbar, dass Hanna genug Geplänkel hatte, ein Hinweis auf eine gute Menschenkenntnis. Hannas Vermutung ihrer Profession weitete sich von „Nutte“ zu „Polizistin“ aus.
    Die Fremde lachte. Zu Hannas Überraschung klang es ehrlich. Sie sagte: „Angesichts der Vielfalt von Rassen, die die Menschheit in den letzten hundert Jahren kennengelernt hat, ist diese Bezeichnung kaum passend.“ Ihre Stimmlage veränderte sich kaum merklich und doch deutlich. Sie singsangte weniger, ihre Art war nun direkter.
    Ich komme aus Australien, lebe aber schon seit viele Jahren nicht mehr dort. Was ist mir dir?“ Noch ehe Hanna antworten konnte, surrte ihr Omnitool. Sie sah sofort, dass es Leif war, der sie zu erreichen versuchte. Sofort hob sie die Hand, die Maskierte musste sich gedulden, während die Blondine den Anruf ihres Cousins annahm. „Leif?! Alles in Ordnung?“ Sie fürchtete sofort, dass etwas schiefgelaufen war.
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  13. #93
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Die Frau am anderem Ende der Leitung bestätigte ihre Identität und klang dabei wenig begeistert. Bei ihrer Vergangenheit auf dieser Station keine große Überraschung. Immerhin hatte sie selbst zurückgerufen, damit konnte Akina immerhin schon ausschließen das sie die Italienerin bei irgendwas gestört hatte. Letztendlich war deren emotionaler Zustand auch zweitrangig. Die Japanerin hörte verschiedene Hintergrundgeräusche raus, welche ein wenig wie ein Club oder ähnliches klangen. Mit ein paar schnellen Handbewegungen filterte sie diese aus dem Kanal.
    "Hervorragend. Nun Miss Ascaiath, ich führe im Auftrag der Allianz Ermittlungen durch zum Fall Iiyama und Diggles. Hauptsächlich. Aber natürlich auch den ganzen Kleinkram der hier anfällt. Wegen dem ich sie jetzt auch anrufe.", erklärte sie sachlich gelassen ihre Intention.
    "In dem konkreten Fall geht es um das nicht dokumentierte Verschwinden von Morphinsulfatpräparaten aus dem Medikamentenschrank von Doktor Julian Ward. Laut Aussage des Zeugen Philippe Moreau, hat er diese an ihrem Abreisetag ihnen ausgehändigt, Doktor Ward bestätigte dies auf Nachfrage.", fuhr die Japanerin nüchtern fort, den gegenwärtigen Sachverhalt schildernd.
    "Ich habe die Aussage der beiden Herren, welche sich im groben ähneln. Jedoch hätte ich gerne noch ihre Version. Hätten sie Zeit mir die Geschehnisse in Doktor Wards Büro an ihrem Abreisetag zu schildern?", fragte die Asiatin höflich und setzte sich auf einen nahen verstellbaren Hocker mit Rollen.


    Zu behaupten sie verstünde alles glasklar wäre ein Lüge gewesen. Die Verbindung vielleicht nicht die allerbeste? Oder ihr Gerät war allmählich am Arsch. Letzteres nicht undenkbar, aber es forderte nun den geringsten Teil ihrer Aufmerksamkeit. Um ehrlich zu sein wusste sie nicht mal, wer die ersten genannten Personen waren. Jamar und Dickels? Sie zuckte nur mental mit ihren Schultern in einer Form von Gleichgültigkeit und sah vom siebten Stock ins Erdgeschoss. Der Gedanke an den freien Fall war nicht fern und der Moment kurz nach dem, nach welchem Miss Watabe fragte, erst kürzlich in ihren eigenen Erinnerungen wieder aufgetaucht. Sie lachte ein kurzes, schäbiges, genervtes und überlastetes Lachen, dass eiskalt erschien. "Ehrlich jetzt? Wundert mich, dass C-Darwin erst jetzt damit kommt. Was mich überhaupt nicht wundert ist, dass ihr grandioser Doktor Ward umnachtet genug war sich das Ganze zurückverfolgen zu lassen." Ihre Stimme wurde wieder eine Spur seriöser. Watabe sah nicht, wie Luceija sich die Stirn rieb, nochmals genervt seufzte und dann die Hand locker über das Geländer hängen ließ. "Was wollen Sie wissen, ich hab nicht viel Zeit, also kommen Sie zum Punkt: Wollen Sie wissen, ob ich wirklich der Junkie bin für den man mich hält? Lesen Sie das Extranet, ich bin sicher die Scheißpresse aus London hat alles haarklein dokumentiert."
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  14. #94
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    Der rote Renner

    "Auf der Überholspur zum inneren Frieden hm?"
    , erwiderte die Asari witzelnd und schwenkte leicht ihre Dose. Sie klang fast leer, ein weiteres Hindernis auf ihrem Pfad der Erholung und Entspannung. Dieser kleine Parkkiosk war nie da wenn man ihn brauchte.
    "Mir geht es soweit gut, danke der Nachfrage.", erklärte sie schmal lächelnd und leerte den Rest der Dose aus.
    Ihre Hand leuchtete kurz blau, als sie die Dose mit Daumen und Mittelfinger zu einer dünnen Scheibe presste und diese lässig in eine nahe Mülltonne schmiss. Sie schaute kurz nachdenklich zu Beyo, zuckte dann mit den Schultern und setzte sich gegenüber dem roten Turianer auf den Moosboden. Fühlte sich irgendwie merkwürdig an die ganze Zeit auf Vhan herabzublicken, obwohl das inzwischen Standard auf der Station war.
    "Bei ihren Übungen passe ich mal lieber, kenne genügend andere Möglichkeiten mich in der Öffentlichkeit zum Affen zu machen.", lehnte sie freundlich ab und zauberte plötzlich eine weitere Bierdose aus ihrem Outfit. Mit einem knackenden Zischen, öffnete sie diese.
    "Ist leider meine letzte, sonst würde ich ihnen ja eine anbieten. Aber sie sind wohl nicht der Typ für Bier Yoga.", entschuldigte sie sich und nahm einen kleinen Schluck aus der Gefäß. Ihre jadegrünen Augen sahen den Turianer nachdenklich an.
    "Habe von Doktor Sowan gehört. Freut mich das sie endlich in psychologische Behandlung gegangen sind. Also ohne Scherz.", merkte sie ernst an.
    "Bringt es denn was?", fragte sie neugierig.
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  15. #95
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    "Ich denke Orlowski war an mir interessiert, weil ich mindestens genauso gut Wunden zusammenflicken, wie versursachen kann. Wenn nicht sogar noch besser. Ist keine allzu weit verbreitete Qualifikation in unserem Gewerbe", gab Geta mit einem Schulterzucken zurück. "Und ihr Angebot war gut genug für mich. Viel mehr muss ich auch nicht wissen, glauben Sie mir, je weniger man über seinen Arbeitgeber weiß, desto besser." Der eindringliche Ton ihrer Stimme zeugte davon, dass die Turianerin aus Erfahrung sprach.


    Charis hob sich ergebend die Hände. Scheinbar hatte sie einen Nerv bei der Turianerin getroffen. Dimenius wäre sicherlich nicht dumm genug ihr Taxi von diesem Planeten zu verärgern, Streit mit ihr und damit irgendwie auch mit Orlowski wollte sie aber nicht riskieren.
    Alles cool, kein Stress“, sagte Charis und verzichtete auf den Hinweis, dass sie nach Informationen über Orlowski gefragt hatte. Die Asari fragte sich, wie viel Orlowski der Turianerin wohl über ihre Aufgaben berichtet hatte. Wie tief sie in das Spiel zwischen Schwarz und Grau eingebunden werden würde. Für Geta war das hier nur ein Job, aber ein Job, in den ein Spectre involviert war, der einen übermächtigen Feind entgegentrat. Die Turianerin war hart, keine Frage. Beinahe alle Turianer hatten diese ihrem Volk eigene Unbeugsamkeit, geschmiedet im Feuer vergebungsloser Disziplin und beinahe sakralen Idealismus. Und Geta hatte den Dschungelplaneten überlebt. Keine Frage, sie war eine Kämpfernatur. Aber auch Kämpfernaturen konnten zerbrechen.
    Es gibt immer einen noch größeren Fisch“, dachte Charis, sagte nichts und lächelte stattdessen.
    Sie haben es eilig, das verstehe ich. Ich bin vor zwei Stunden Nos Astra-Zeit hier angekommen und würde mich lieber noch etwas umsehen, Kraft schöpfen, Sie wissen schon… Ich würde also frühestens morgen losfliegen. Ich weiß nicht, was Sie mit unserer Auftraggeberin abgesprochen haben.
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  16. #96
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    Zu behaupten sie verstünde alles glasklar wäre ein Lüge gewesen. Die Verbindung vielleicht nicht die allerbeste? Oder ihr Gerät war allmählich am Arsch. Letzteres nicht undenkbar, aber es forderte nun den geringsten Teil ihrer Aufmerksamkeit. Um ehrlich zu sein wusste sie nicht mal, wer die ersten genannten Personen waren. Jamar und Dickels? Sie zuckte nur mental mit ihren Schultern in einer Form von Gleichgültigkeit und sah vom siebten Stock ins Erdgeschoss. Der Gedanke an den freien Fall war nicht fern und der Moment kurz nach dem, nach welchem Miss Watabe fragte, erst kürzlich in ihren eigenen Erinnerungen wieder aufgetaucht. Sie lachte ein kurzes, schäbiges, genervtes und überlastetes Lachen, dass eiskalt erschien. "Ehrlich jetzt? Wundert mich, dass C-Darwin erst jetzt damit kommt. Was mich überhaupt nicht wundert ist, dass ihr grandioser Doktor Ward umnachtet genug war sich das Ganze zurückverfolgen zu lassen." Ihre Stimme wurde wieder eine Spur seriöser. Watabe sah nicht, wie Luceija sich die Stirn rieb, nochmals genervt seufzte und dann die Hand locker über das Geländer hängen ließ. "Was wollen Sie wissen, ich hab nicht viel Zeit, also kommen Sie zum Punkt: Wollen Sie wissen, ob ich wirklich der Junkie bin für den man mich hält? Lesen Sie das Extranet, ich bin sicher die Scheißpresse aus London hat alles haarklein dokumentiert."


    Akina rollte leicht genervt mit den Augen. Natürlich kam direkt der Prozess in London zu Sprache. Die Sache welche die Japanerin wohl am wenigsten interessierte. Immerhin, die Sizillianerin zeigte sich gesprächsbereit und war wohl auch gesprächsfähig. Ihre Stimmlage klang zwar ein wenig ungewöhnlich, aber da war sich die Offizierin nicht ganz sicher ob dafür der Akzent oder ein gewisser Alkoholpegel verantwortlich waren.
    "Vorab, diese ganze Sache in London und was die Regenbogenpresse geschrieben hat, interessieren mich in keinster Weise. Ihre privaten Angelegenheiten sind nur interessant wenn sie den hiesigen Funktionsablauf betreffen. Oder betroffen haben.", erwiderte Akina knapp.
    "Aber da sie bereit sind meine Fragen zu beantworten, schön. Ich weise sie vorab darauf hin das ich dieses Gespräch zwecks Beweisführung aufnehmen werde. Sofern sie damit keine Probleme habe, fahre ich fort.", erklärte sie und machte eine kurze Pause.
    "Also was ich wissen möchte, sind Details zu ihrem Abreisetag von C-Darwin. Also gehen wir zum Anfang. In welcher Absicht suchten sie Doktor Ward auf und wie würden sie ihren damaligen Zustand beschreiben?", fragte sie detailliert nach, nebenbei die bisherigen Aussagen vor sich projizierend.
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  17. #97
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    Akina rollte leicht genervt mit den Augen. Natürlich kam direkt der Prozess in London zu Sprache. Die Sache welche die Japanerin wohl am wenigsten interessierte. Immerhin, die Sizillianerin zeigte sich gesprächsbereit und war wohl auch gesprächsfähig. Ihre Stimmlage klang zwar ein wenig ungewöhnlich, aber da war sich die Offizierin nicht ganz sicher ob dafür der Akzent oder ein gewisser Alkoholpegel verantwortlich waren.
    "Vorab, diese ganze Sache in London und was die Regenbogenpresse geschrieben hat, interessieren mich in keinster Weise. Ihre privaten Angelegenheiten sind nur interessant wenn sie den hiesigen Funktionsablauf betreffen. Oder betroffen haben.", erwiderte Akina knapp.
    "Aber da sie bereit sind meine Fragen zu beantworten, schön. Ich weise sie vorab darauf hin das ich dieses Gespräch zwecks Beweisführung aufnehmen werde. Sofern sie damit keine Probleme habe, fahre ich fort.", erklärte sie und machte eine kurze Pause.
    "Also was ich wissen möchte, sind Details zu ihrem Abreisetag von C-Darwin. Also gehen wir zum Anfang. In welcher Absicht suchten sie Doktor Ward auf und wie würden sie ihren damaligen Zustand beschreiben?", fragte sie detailliert nach, nebenbei die bisherigen Aussagen vor sich projizierend.


    Luci drehte sich. Das Geländer presste sich nunmehr in ihren unteren Rücken und sie verschränkte ihre Arme vor der Brust - der Finger am Device selbst notwendig um das Gespräch weiterhin stattfinden zu lassen. Sie wollte es aufnehmen? Es wäre ihr gerade recht. Es gab ohnehin nichts mehr, was sich auf Proteus abgespielt hatte, was sie verheimlichen würde. Nun, nichts jedenfalls was in irgendeiner Form relevant für Watabe wäre.
    "Da gibts nicht viele Details.", machte sie ganz offen klar. Ihr Akzent war ziemlich stark und steckte in jedem ihrer Worte, der Alkohol machte es allen nur schwerer. "Mein Bruder hat mich von der Station abgeholt, ich hatte andere Pläne und wollte gar nicht erst auf der Erde ankommen.", sie sprach deutlich, fast etwas zu nüchtern in Anbetracht der Fakten und des zurückliegenden Alkoholkonsums, "Ich bin in Julians Büro, weil er mir bereits Stoff angeboten hatte. Keine Ahnung wann das war, vielleicht 'nen halben Tag früher. Ich hab' 'nen neuen Schuss gebraucht und hab ihn drum gebeten weil-...Doktor Svensson nicht verfügbar war. Er hat mir was gedrückt und gemeint, wenn ich ein paar Dinge für ihn mache überlässt er mir was.", erklärte sie trocken. "Was denken Sie also was passiert ist? Ich bin wieder gekommen, als ich mir wirklich sicher war, dass ich mich umbringen will." Sie sprach so kalt und genervt davon, als wäre es ihr lästig. Nötig war es trotzdem. Mehr als das. "Dort hat mir das Arschloch zwei Fläschchen Opiate - die Morphinsulfatpräparate die Sie meinten - versprochen, wenn ich ihn meine Implantatschnittstellen auslesen lasse, ihm sage welche Bücher ich als Kind gelesen hab und wo ich aufgewachsen bin und ich mich von ihm in billiger Reizwäsche filmen lasse. Irgendeinen hat er dafür eingespannt, der schien so wenig zu wissen was er von mir will wie ich. Was weiß ich. Ich hab mir die Pillen geschnappt und bin gegangen. Wie der Rest ablief können Sie sich wahrscheinlich denken, wenn ich noch mit Ihnen reden kann."

    "Mir ist klar was Sie denken, aber wenn Sie wirklich verrecken wollen und das Ihre einzige Chance ist, machen Sie sich wenig Gedanken, was das alles mit Ihnen machen könnte falls es nicht klappt. Sich kurz für ein paar scheiß Wichsvorlagen filmen zu lassen schien in dem Moment das kleinste Problem zu sein. Keine Ahnung."
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  18. #98
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    Luci drehte sich. Das Geländer presste sich nunmehr in ihren unteren Rücken und sie verschränkte ihre Arme vor der Brust - der Finger am Device selbst notwendig um das Gespräch weiterhin stattfinden zu lassen. Sie wollte es aufnehmen? Es wäre ihr gerade recht. Es gab ohnehin nichts mehr, was sich auf Proteus abgespielt hatte, was sie verheimlichen würde. Nun, nichts jedenfalls was in irgendeiner Form relevant für Watabe wäre.
    "Da gibts nicht viele Details.", machte sie ganz offen klar. Ihr Akzent war ziemlich stark und steckte in jedem ihrer Worte, der Alkohol machte es allen nur schwerer. "Mein Bruder hat mich von der Station abgeholt, ich hatte andere Pläne und wollte gar nicht erst auf der Erde ankommen.", sie sprach deutlich, fast etwas zu nüchtern in Anbetracht der Fakten und des zurückliegenden Alkoholkonsums, "Ich bin in Julians Büro, weil er mir bereits Stoff angeboten hatte. Keine Ahnung wann das war, vielleicht 'nen halben Tag früher. Ich hab' 'nen neuen Schuss gebraucht und hab ihn drum gebeten weil-...Doktor Svensson nicht verfügbar war. Er hat mir was gedrückt und gemeint, wenn ich ein paar Dinge für ihn mache überlässt er mir was.", erklärte sie trocken. "Was denken Sie also was passiert ist? Ich bin wieder gekommen, als ich mir wirklich sicher war, dass ich mich umbringen will." Sie sprach so kalt und genervt davon, als wäre es ihr lästig. Nötig war es trotzdem. Mehr als das. "Dort hat mir das Arschloch zwei Fläschchen Opiate - die Morphinsulfatpräparate die Sie meinten - versprochen, wenn ich ihn meine Implantatschnittstellen auslesen lasse, ihm sage welche Bücher ich als Kind gelesen hab und wo ich aufgewachsen bin und ich mich von ihm in billiger Reizwäsche filmen lasse. Irgendeinen hat er dafür eingespannt, der schien so wenig zu wissen was er von mir will wie ich. Was weiß ich. Ich hab mir die Pillen geschnappt und bin gegangen. Wie der Rest ablief können Sie sich wahrscheinlich denken, wenn ich noch mit Ihnen reden kann."

    "Mir ist klar was Sie denken, aber wenn Sie wirklich verrecken wollen und das Ihre einzige Chance ist, machen Sie sich wenig Gedanken, was das alles mit Ihnen machen könnte falls es nicht klappt. Sich kurz für ein paar scheiß Wichsvorlagen filmen zu lassen schien in dem Moment das kleinste Problem zu sein. Keine Ahnung."


    Der Hocker hatte keine Lehne, dennoch saß Akina auf ihm so gerade als würde eine unsichtbare Rückenlehne sie stützen. Ihr linker Unterarm ruhte auf dem Labortisch und leuchtete durch das Omnitool in einem sanften Orange. Während die Sizillianerin die Geschehnisse schilderte, wanderten ihre schmalen Augenbrauen langsam aber stetig nach oben, während ihr Gesicht leicht einfror. Ihr Mund formte sich zu einer schmalen dünnen Linie, während ihre Augen sich auf diverse Parts der Aussagen von Ward und Moreau fokussierte.
    Die Japanerin ignorierte die eingestreuten pejorativen Bemerkungen, achtete vielmehr auf die fast nebensächlich erwähnten Details, welche der ganzen Sache eine neue Tragweite verliehen. Ein gewisser Unglaube über das Gesagte kroch in ihre Auge und manifestierte sich in ihrem Kopf.
    "Nani?", dachte sie nur kurz kopfschüttelnd, als Luceija schließlich zum Schluss kam. Ihre linke Hand hatte sich zur Faust geballt.
    "Also, damit ich das richtig verstehe. Sie kamen zu Doktor Ward ins Büro um sich Medikamente für eine Überdosis abzuholen, welche er ihnen in Ausgleich für Dienste vorher schon in Aussicht gestellt hat. An besagtem Tag haben sie diese dann auch erhalten dafür das er ihre Schnittstelle auslesen durfte und sie dabei Filmen durfte wie sie in Reizwäsche auf und abstolziert sind, richtig?", fasste sie es sachlich zusammen.
    "Hatten sie den Eindruck das er etwas von ihrem Suizidversuch geahnt hat, diesen vielleicht sogar billigend in Kauf nahm? Und Mister Moreau hat die Kamera geführt? So ein schlacksiger, nervöse Bursche mit Kapuze. War die andere Person im Raum.", fragte sie kühl nach.
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  19. #99
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    Der Hocker hatte keine Lehne, dennoch saß Akina auf ihm so gerade als würde eine unsichtbare Rückenlehne sie stützen. Ihr linker Unterarm ruhte auf dem Labortisch und leuchtete durch das Omnitool in einem sanften Orange. Während die Sizillianerin die Geschehnisse schilderte, wanderten ihre schmalen Augenbrauen langsam aber stetig nach oben, während ihr Gesicht leicht einfror. Ihr Mund formte sich zu einer schmalen dünnen Linie, während ihre Augen sich auf diverse Parts der Aussagen von Ward und Moreau fokussierte.
    Die Japanerin ignorierte die eingestreuten pejorativen Bemerkungen, achtete vielmehr auf die fast nebensächlich erwähnten Details, welche der ganzen Sache eine neue Tragweite verliehen. Ein gewisser Unglaube über das Gesagte kroch in ihre Auge und manifestierte sich in ihrem Kopf.
    "Nani?", dachte sie nur kurz kopfschüttelnd, als Luceija schließlich zum Schluss kam. Ihre linke Hand hatte sich zur Faust geballt.
    "Also, damit ich das richtig verstehe. Sie kamen zu Doktor Ward ins Büro um sich Medikamente für eine Überdosis abzuholen, welche er ihnen in Ausgleich für Dienste vorher schon in Aussicht gestellt hat. An besagtem Tag haben sie diese dann auch erhalten dafür das er ihre Schnittstelle auslesen durfte und sie dabei Filmen durfte wie sie in Reizwäsche auf und abstolziert sind, richtig?", fasste sie es sachlich zusammen.
    "Hatten sie den Eindruck das er etwas von ihrem Suizidversuch geahnt hat, diesen vielleicht sogar billigend in Kauf nahm? Und Mister Moreau hat die Kamera geführt? So ein schlacksiger, nervöse Bursche mit Kapuze. War die andere Person im Raum.", fragte sie kühl nach.


    "Verstehen Sie richtig." So ganz konnte Luceija nicht ausmachen, was für eine Art Stimmlage es war in der die Japanerin sprach. War sie entsetzt, wütend oder doch vollkommen Neutral? Letztlich trug es nicht viel dazu bei: Tatsache war schlicht Tatsache, sie hatte die Wahrheit wissen wollen und bekommen. Für Luceija gab es nicht den geringsten Grund, Julian Ward zu schützen. Sie hatte nichts davon. Und ohnehin keine Kontakt mehr, geschweige denn dass sie in seiner Schuld stand. Nun gut, er ließ sie vielleicht nicht sterben als ihr Implantat überlud und sie bei ihrem Drogeneklat fast grillte - aber mehr auch nicht.
    "Er wusste, dass ich Stoff will um mich damit vollzupumpen, ich schätze nicht dass er geglaubt oder gedacht hätte, dass ich mir damit die Lichter ausblasen will. Oder wenigstens weiß ichs nicht. Weiß man bei Abhängigen doch nie so genau, hm?", gab sie ihre Unwissenheit zu. "Scheint jedenfalls gut geplant worden zu sein. Entweder das oder Ward trägt gerne schwarze Spitzenunterwäsche in meiner Größe. Danach müssen Sie mich übrigens auch nicht fragen, die ist längst im Müll gelandet." Sie fuhr fort: "Der Typ könnte auch hinkommen, ich kenn keinen Namen. Wirkte nur selbst ziemlich durch. Der hätte vielleicht auch ein paar Opiate gebrauchen können. Wirklich was gesagt hat er jedenfalls nicht. Nur alles aufgenommen und Ward die Kamera zurück gegeben. Falls Sie mir nicht glauben sollten, durchsuchen Sie seine Sachen, wird wahrscheinlich im Schreibtisch liegen, jedenfalls glaub' ich, dass er die da raus gezogen hat."
    Es war kurz ruhig. Lucis Blicke streiften durch die vor ihr liegenden Gänge. Sie wollte nach Hause. "Noch irgendwas? Wie schon gesagt, ich hab' nich' viel Zeit."
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  20. #100
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    "Verstehen Sie richtig." So ganz konnte Luceija nicht ausmachen, was für eine Art Stimmlage es war in der die Japanerin sprach. War sie entsetzt, wütend oder doch vollkommen Neutral? Letztlich trug es nicht viel dazu bei: Tatsache war schlicht Tatsache, sie hatte die Wahrheit wissen wollen und bekommen. Für Luceija gab es nicht den geringsten Grund, Julian Ward zu schützen. Sie hatte nichts davon. Und ohnehin keine Kontakt mehr, geschweige denn dass sie in seiner Schuld stand. Nun gut, er ließ sie vielleicht nicht sterben als ihr Implantat überlud und sie bei ihrem Drogeneklat fast grillte - aber mehr auch nicht.
    "Er wusste, dass ich Stoff will um mich damit vollzupumpen, ich schätze nicht dass er geglaubt oder gedacht hätte, dass ich mir damit die Lichter ausblasen will. Oder wenigstens weiß ichs nicht. Weiß man bei Abhängigen doch nie so genau, hm?", gab sie ihre Unwissenheit zu. "Scheint jedenfalls gut geplant worden zu sein. Entweder das oder Ward trägt gerne schwarze Spitzenunterwäsche in meiner Größe. Danach müssen Sie mich übrigens auch nicht fragen, die ist längst im Müll gelandet." Sie fuhr fort: "Der Typ könnte auch hinkommen, ich kenn keinen Namen. Wirkte nur selbst ziemlich durch. Der hätte vielleicht auch ein paar Opiate gebrauchen können. Wirklich was gesagt hat er jedenfalls nicht. Nur alles aufgenommen und Ward die Kamera zurück gegeben. Falls Sie mir nicht glauben sollten, durchsuchen Sie seine Sachen, wird wahrscheinlich im Schreibtisch liegen, jedenfalls glaub' ich, dass er die da raus gezogen hat."
    Es war kurz ruhig. Lucis Blicke streiften durch die vor ihr liegenden Gänge. Sie wollte nach Hause. "Noch irgendwas? Wie schon gesagt, ich hab' nich' viel Zeit."


    Akina hatte aufmerksam zugehört und rieb sich jetzt kurz nachdenklich die Schläfe. Wenn man der Aussage von Miss Ascaiath Glauben schenken wollte, war aus einem Verstoß der Dokumentationspflicht gerade ein Fall von sexueller Nötigung geworden. Kombiniert mit grober Fahrlässigkeit welche beinahe zum Tode geführt hatte. Das Motiv wäre immer noch fragwürdig, Ward machte nicht unbedingt den Eindruck wie jemand der für ein paar schlecht gefilmte Unterwäsche Aufnahmen seine Karriere gefährden würde. So verschroben wirkte er dann doch nicht.
    Die vorgeschlagene Durchsuchung seiner Sachen würde vermutlich nicht viel bringen, Ward hatte sicher schon alle Beweise seiner Tat aus dem Büro entfernt. Spätestens nach Akinas Befragung zu dem Vorfall. Das Timing dieses Telefonates war leider äußerst schlecht.
    "Ich verstehe, ich will sie auch nicht mehr als nötig aufhalten. Zwei Fragen hätte ich noch. Wie würden sie ihr Verhältnis zu Ward beschreiben, vor und nach diesem Vorfall? Und wie würden seine Untersuchungsmethoden als Arzt gegenüber Patienten beschreiben?", erkundigte sich die Japanerin, sich mit der rechten Hand ein paar eigene kleine Notizen machend.
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