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  1. #21
    #16  Avatar von Forenperser
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    Rheylas Miene blieb regungslos aber ihre Hände ballten sich zu Fäusten, als Beyo den Tod ihres Bruders beschrieb. "Und du hast sofort abgedrückt?", fragte sie mit hohler Stimme. "Das war alles, was du tun konntest? Alles, was dir in dem Moment in den Kopf gekommen ist? Schießen?"


    "Ja." antwortete er wahrheitsgemäß und blickte zu Boden. "Wie schon gesagt.....alles war perfekt vorbereitet. Alles zielte genau auf diesen Moment hin.........Meine Waffe war manipuliert, ich hatte Todesangst, meine Sinne waren betäubt......die Falle war ausgelegt. Und ich bin reingetreten. Aber er......hat den Preis bezahlt."
    Es kam ihm immer noch wie ein böser Traum vor. Aber es war real, egal wie oft er sich das Gegenteil wünschte.
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  2. #22
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    Leif war folgsam wie ein Urlaubskoffer auf vier Rollen und ließ sich anstandslos von 'seinen' beiden Frauen in den Aufzug bugsieren und in dieses Separee verfrachten. Auffällig langsam wurde er lediglich beim Anblick von vier Brüsten, die definitiv kein Traum waren, auch wenn sie verdammt gut aussahen. Als er die pikante Situation viel zu spät verstand, wandte er sofort den Blick zu Luceija und setzte eine entschuldigende Miene auf, ob sie es nun gesehen hatte oder nicht. Hanna kam selbiges zu, wieso, das wusste er nicht so genau. Stattdessen setzte er sich wie auf Kommando, als es von ihm verlangt wurde, kicherte kurz schäbig und erwähnte halblaut gluckend: "Hab nichts dagegen wenn wir uns das Stockwerk nachher noch genauer ansehen, was denkt ihr?", meinte er und sah in die kleine Runde, erntete aber keinerlei Reaktion oder besser: Ihm wurde wie zur Strafe erneut schwarz vor Augen. Leif seufzte gebeutelt, versuchte noch einmal aufzustehen, um eine der Servietten auf dem Tisch zu erreichen und lehnte sich schließlich einfach nur sehr, sehr weit nach vorn, kippte fast über und erreichte doch das Papier nach dem ihm war. Er nahm, entfaltete es vollständig und legte es zur breiten Verwunderung auf Hannas Oberschenkel, die sich neben ihn gesetzt hatte, ebenso folgsam. Als das Papier auslag, legte er seinen Kopf darauf, zog seine Schuhe nur mit den Füßen aus und die Beine auf das Sofa nach, sodass er vollständig lag. Er tätschelte entschuldigend Hannas Bein, der die Geste denkbar unhöflich erscheinen musste. "Tut mir extrem leid dieses Verhalten!", versicherte er zackig, wenngleich mit etwas schwammiger Sprache. Seine Augen brannten noch immer so sehr, dass er sie schließen musste. Er verlor Luceija aus den Augen, das gefiel ihm überhaupt nicht. "Kein sooooo vorzeib-...vorb...vorzeigbarer Kriegsheldencousin, Cousinchen, aber ich machs wieder gut, ich schwörs bei den Gräbern all meiner Lieben, ich machs wieder gut!", versprach er nochmals. "Bin immer 'n bisschen nervös vor Amputationen und muss um acht in den OP.", erinnerte er alle Anwesenden, kicherte ein wenig wahnsinnig und schnaufte zum Abschluss. "Is' gelogen, aber anstrengend isses schon, diese Sehnen sin' manchmal wie Kaugummi, also gebt mir fünf Minuten, bitte..ich werd nich' einschlafen..", jammerte er und entspannte sich zusehends. Ob ihm die Ruhe gegönnt wäre, war eine andere Sache, doch im Kern seiner kleinen Seifenblase glaubte er daran.


    Statt fortzugehen brachte Luceija die beiden tiefer in das Herz der Festivitäten. In ein Stockwerk, in dem nackte Frauen unterwegs waren. Frauen, die Hanna, obgleich sie mittlerweile eher auf Abbruch drängte, zumindest zum Anschauen begeistern konnte. Luceija brachte sie zu einem ruhigen Platz, einem Separee. Anders als am Pool war das Licht hier gedämpfter, weicher. Eine gewisse Zeitspanne, die eine Ewigkeit zu sein schien, saßen sie auf Luceijas Befehl dort, dann knickte Leif ein und legte seinen Kopf auf Hannas Oberschenkel ab. Er wirkte weniger wie ein Mann als mehr wie ein Kind. Irgendwie. Und er entschuldigte sich. Gott, Hanna erkannte einen ordentlichen Rausch, wenn sie ihn sah und Leif war fernab von Gut und Böse, irgendwo westlich der Vernunft. Er tätschelte Hannas Bein und Hanna strich ihm, wenn auch nur zögerlich, das Haar aus der Stirn. "Mach dir keinen Kopf, du Held“, sagte sie aufmunternd. Sie schaute mit einem Was-sollen-wir-jetzt-tun-Blick an und zuckte mit den Schultern. Leif würde sich hier sicherlich nicht mit Luceija amüsieren, wenn die nicht zufällig eine hochdosierte Der-Morgen-danach-Pille bei sich hatte, jenes höchstwirksame Medikament, dass den Körper sofort auf Werkeinstellung zurücksetzte. Allerdings würde die Blondine die in buntes Licht getauchten Räumlichkeiten rechts und links des dunklen Ganges eigentlich gerne erkunden und all das, was sich darin abspielte.
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  3. #23
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    "Ja." antwortete er wahrheitsgemäß und blickte zu Boden. "Wie schon gesagt.....alles war perfekt vorbereitet. Alles zielte genau auf diesen Moment hin.........Meine Waffe war manipuliert, ich hatte Todesangst, meine Sinne waren betäubt......die Falle war ausgelegt. Und ich bin reingetreten. Aber er......hat den Preis bezahlt."
    Es kam ihm immer noch wie ein böser Traum vor. Aber es war real, egal wie oft er sich das Gegenteil wünschte.


    "Nicht nur er", meinte sie tonlos und starrte den roten Turianer mit durchdringendem Blick an.
    Rheyla war lange genug bei C-Sec um zu wissen, dass es Situationen gab, in denen der Finger zu jedem Zeitpunkt am Abzug liegen musste. Situationen, in denen jedes Zögern das eigene Ableben bedeuten konnte. Was Beyo beschrieb klang genau wie eine solche Situation und ein Teil von ihr konnte sein Handeln verstehen. Aber ein anderer Teil von ihr war skeptisch. Hätte er nicht seine Waffe überprüfen müssen? Warum hatte er einen tödlichen Schoss abgegeben, anstatt zu versuchen, sein Ziel lediglich auszuschalten? Hatte ihn dieses Gas so sehr beeinflusst? Und warum hatte er Kyron nicht mit Medi-Gel retten können?
    Doch keine dieser Fragen drang aus ihrem Mund. Rheyla konnte sich nicht vorstellen, dass eine Erklärung für diese Dinge sie wirklich zufrieden stellen würde. Am Ende war ihr Bruder nämlich immer noch tot.
    "Warum hatte Gavros es so sehr auf dich abgesehen? Wofür wollte sie Rache?"
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  4. #24
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    Airi Charis

    Kathy saß zurückgelehnt auf dem gepolsterten Stuhl, die rechte Hand hatte sie nachdenklich an ihre Schläfe gelegt, die linke ruhte auf der Tischplatte, sporadisch mit dem Zeigefinger auf diese klopfend. Ihr Blick war auf den vor ihr sitzenden Delaney gerichtet.
    "Vor gar nicht langer Zeit habe ich sie hier angestellt. Genau in diesem Raum, erinnern sie sich noch?", sagte sie den Briten fokussierend.
    "Wie könnte ich diesen wundervollen Moment vergessen. Wollen sie mit mir in Erinnerungen schwelgen, oder ist eine Absicht dahinter.", erwiderte der Brite, lächelnd aber ausdruckslosen Blick. Kathy nahm ihre Hand von der Schläfe und sortierte eine ihrer Strähnen.
    "Nun, ich habe damals sie angestellt. Nicht ihr altes Team. Dennoch befindet es sich jetzt auf der Citadel? Wie kam es dazu?", fragte sie fordernd.
    "Ich treffe mich öfters mit meinen alten Gefährten. Sie helfen mir, ich helfe ihnen. Und als ich dieses Dossier gelesen habe. Über die Tips, die Smiles und die Mask..kam mir der Eindruck das sie mehr brauchen als mich. Mehr Feuerkraft. Mehr Expertise.", erwiderte der Brite selbstbewusst.
    "Ich will nicht sagen das ich etwas dagegen habe, wenn meine Leute mitdenken. Aber ich werde gerne vorher informiert.", merkte Kathy an.
    "Ihre Leute sind laut Airi mehr als fähig, aber vielleicht ein wenig überqualifiziert für meine Zwecke. Ich führe keinen Krieg."
    "Doch dazu kann es kommen. Verstehen sie mich nicht falsch Miss. Ich bin gut. Ihre beiden Wonder Twins. Sind ebenfalls hervorragend. Doch dieser Groto ist ein zäher alter Batarianer. Die wissen wie man Krieg führt. Und was ihre neuen..Verpflichtungen angeht. Dafür ist mein Team perfekt.", entgegnete Delaney und zog eine vielsagende Miene. Kathy sah ihn forschend an, trommelte leicht auf der Tischplatte.
    "Ihre Leute wären also bereit für, gewisse anderweitige Operationen?", hakte sie nach. Delaneys Gesicht wurde kurz starr.
    "Geheime Operationen gegen einen größeren Feind, Auftraggeber die einen jederzeit abschreiben wenn es ihnen nicht passt. Nun, ich denke das wird eine neue Erfahrung für uns, doch wir werden sie sicher meistern.", erklärte der Brite mit einem vielsagenden Lächeln.
    "Ich sage es so. Sie sind hier und sie bleiben noch eine Weile. Wenn sie die drei brauchen, geben sie ihnen Ausrüstungen, bezahlen sie für den Einsatz. Wenn nicht schwelgen wir in alten Zeiten und sie reisen irgendwann wieder ab. Bleibt ganz ihnen überlassen, Miss Orlowski.", schlug der Brite gewinnend vor. Die Deutsche überlegte kurz, seufzte und nickte dann zustimmend.
    "Überredet, Delaney. Aber das nächste Mal fragen sie einfach ob ich Interesse an alten Militärkameraden habe. Zeigen sie mir die Truppe.", verkündete sie wohlwollend. Delaney lächelte zufrieden und erhob sich.
    "Wir alten Veteranen wissen ihre Güte zu schätzen. Und sie werden es nicht bereuen."

    *

    Shareen ging in Richtung Landeplattform, dicht gefolgt von einem Volus. Dieser hatte aufgrund seiner Statur leichte Probleme Schritt zu halten, was aber nicht dazu führte das sie langsamer ging. Um ehrlich zu sein genoß sie diesen Umstand. Der Kroganer mit der Rüstung einer Sicherheitsfirma hingegen hatte keine Mühe Schritt zu halten, sondern ging gemütlich nebenher.
    Beide hatten den Auftrag sie zu beschützen, oder aufzupassen. Je nachdem wie man es auslegte. Der von Katharina beauftragte Buchhalter nahm ihr die nervige Kostenkalkulation ab, während der Kroganer Leute von dummen Gedanken abhielt.
    Gleichzeitig sollte der Volus aber wohl auch dafür sorgen das sie keine Gelder veruntreute und ihr insgesamt wohl finanziell auf die Finger schauen. Die Asari konnte es aufgrund ihrer Vergangenheit nachvollziehen, dennoch fand sie diesen schwer atmenden Klops mehr als aufdringlich. Sicher, ihr Outfit war mehr als teuer gewesen, jedoch gab es für Illium kein zu teuer. Alles was hier zählte war Geld und Dinge zeigten das man Geld besaß. Den Status an den Klamotten ablesen, war in Illiums High Society weit verbreitet.
    Die Klamotten der rauchenden Asari auf der Landeplattform drückten keinerlei Wohlstand aus, was den Verdacht erhärtete, dass es sich um die Pilotin handelte. Shareen ging zielstrebig auf die Artgenossin zu, welche bisher die Skyline betrachtet hatte, sich jetzt aber umdrehte.
    "Charis Vale?", erkundigte sich die Forscherin fragend, was von der Pilotin bejaht wurde.
    "Shareen Linon, freut mich.", stellte sie sich höflich vor. "Ich lasse meine Leute dann abladen, wenn das in Ordnung für sie ist.", fügte sie an.
    Sie tippte etwas auf ihr Omni-tool, worauf kurz dahin Dockarbeiter sich dem Schiff näherten.
    "Ich informiere kurz Miss Orlowski. Vasheem kümmert sich derweil um ihre Bezahlung.", meinte sie zufrieden. Der Volus schaute ausdrucklos zu den Asari. Er atmete zweimal schwer und schüttelte dann den Kopf.
    ">krchh< Laut meinen Informationen wurde der finanzielle Aspekt für Miss Vale bereits auf der Citadel geregelt. Eine Bezahlung hier vor Ort ist nicht vorgesehen.", korrigierte der sprechende Anzug die Asari. Diese schaute nur kurz verblüfft.
    "Ach stimmt, da war ja was. Dennoch, sie waren äußerst schnell. Das kommt meiner Planung hier sehr entgegen. Was ist mit einem Trinkgeld Vasheem?", hakte sie nach. Der Volus sah wieder zu ihr auf, schaute sie für ein paar Sekunden schweigend an.
    "Was ist ein Trinkgeld?", fragte er, wohl eindeutig nicht scherzend. "Eine Art Bonus." "Boni werden vor Abschluss des Kontrakts zwischen den Vertragspartnern vereinbart. Darüber ist mir nichts bekannt.", erwiderte er altklug. Shareen rollte mit den Augen.
    "Deswegen auch Trinkg..oh, einen Moment. Miss Orlowski möchte sie wohl selbst sprechen Miss Vale.", erklärte Sharren.
    Die Asari aktivierte ihr Omnitool, worauf dieses einen etwas größeren Bildschirm erzeugte. Kathys Oberkörper erschien auf dem Bildschirm.
    "Danke Shareen.", meldete sie sich lächelnd zu Wort. Dann drehte sich die digitale Halbasiatin zu der Schmugglerin.
    "Hallo Charis. Schön zu sehen das alles so schnell geklappt hat. Ich denke sie verstehen warum ich nicht unbedingt direkt über ihr Tool mit ihnen spreche.", begrüßte sie die Asari, die technischen Veränderungen deren Omitols nicht direkt aussprechend.
    "War alles in Ordnung mit dem Schiff? Irgendwelche Komplikationen beim Flug?", erkundigte sie sich neugierig, jetzt wo die Renascimento quasi eine Art zweiten ersten Flug mit Charis hinter sich hatte.


    Charis ließ diese merkwürdige Prozedur aus Vorstellung und Geschacher über sich ergehen. Irgendwie war es seltsam, dass es alles Aliens waren, die sie begrüßten. Orlowski wirkte ansonsten wie eine Frau, die vornehmlich ihre eigene Rasse in ihren Dienst stellte. Abgesehen von freischaffenden Schmugglerinnen. Nun standen hier aber eine Asari, ein Volus und ein Kroganer. Und die Asari spielte dann ein Hologramm ab, nachdem sie und er Volus nach einem quälenden Hin und Her gegen eine Bonuszahlung votierten. Charis konnte den kugelrunden Alien nicht leiden. Er erinnerte sie an Omon Vornost, den Volus-Händler in dessen Lagerhalle sie geschlafen hatte, wofür der Geizkragen ihre schmugglerischen Fähigkeiten in Anspruch nehmen wollte. Er hatte sie immer als minderwertig erachtet, sie ein „dummes Stück“ genannt und auch mit anderen Nettigkeiten nicht gespart. Verglichen mit Vornost schien sogar T’Saari eine geradezu freigiebige und fürsorgliche Arbeitgeberin zu sein.
    Ihre aktuelle Arbeitgeberin – oder zumindest Auftraggeberin – erschien nun in Lebensgröße, wenn auch komplett blau eingefärbt und unscharf an den Rändern.
    Miss Orlowski“, sagte Charis und lächelte gekünstelt. Es gefiel ihr nicht, dass Katharina sie vor diesen anderen Aliens mit ihrem Vornamen ansprach. Sie versuchte, professionell zu bleiben um nicht den Neid der anderen zu provozieren, indem sie auch Orlowski beim Vornamen nannte. „Alles bestens. Der Kaffee schmeckte hervorragend. Oder exquisit, wie die Leute auf Ilium zu sagen pflegen. Ist doch so, oder?“, sagte sie an den Volus gewandt, ohne eine Antwort zu erwarten.
    Keine Vorkommnisse auf der Route, keine Patrouillen. Ich glaube tatsächlich, dass Ihr Vorschlag, den ich bei unserer gemeinsamen Freundin eingereicht habe, Früchte getragen hat. Keine Probleme beim Abflug von der Citadel.“ Sie lächelte, diesmal ehrlich. Ob T’Saari nun aktiv geworden war oder nicht, vermutlich verdankte sie den problemlosen Abflug einzig und allein ihren über Jahrzehnte erlernten Fähigkeiten. Ja, sie war ein Profi in ihrem Fach. So, wie der Volus seine Zahlen auswendig kennen mochte wie ein Geschäftsführer sein Hauptbuch, so wie Orlowskis Ninjas das Handwerk des Tötens beherrschten, so war sie eine exzellente Schmugglerin. Und das war etwas, auf das sie stolz war. Sichtlich stolz.
    Es tut gut wieder im Geschäft zu sein.
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  5. #25
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Statt fortzugehen brachte Luceija die beiden tiefer in das Herz der Festivitäten. In ein Stockwerk, in dem nackte Frauen unterwegs waren. Frauen, die Hanna, obgleich sie mittlerweile eher auf Abbruch drängte, zumindest zum Anschauen begeistern konnte. Luceija brachte sie zu einem ruhigen Platz, einem Separee. Anders als am Pool war das Licht hier gedämpfter, weicher. Eine gewisse Zeitspanne, die eine Ewigkeit zu sein schien, saßen sie auf Luceijas Befehl dort, dann knickte Leif ein und legte seinen Kopf auf Hannas Oberschenkel ab. Er wirkte weniger wie ein Mann als mehr wie ein Kind. Irgendwie. Und er entschuldigte sich. Gott, Hanna erkannte einen ordentlichen Rausch, wenn sie ihn sah und Leif war fernab von Gut und Böse, irgendwo westlich der Vernunft. Er tätschelte Hannas Bein und Hanna strich ihm, wenn auch nur zögerlich, das Haar aus der Stirn. "Mach dir keinen Kopf, du Held“, sagte sie aufmunternd. Sie schaute mit einem Was-sollen-wir-jetzt-tun-Blick an und zuckte mit den Schultern. Leif würde sich hier sicherlich nicht mit Luceija amüsieren, wenn die nicht zufällig eine hochdosierte Der-Morgen-danach-Pille bei sich hatte, jenes höchstwirksame Medikament, dass den Körper sofort auf Werkeinstellung zurücksetzte. Allerdings würde die Blondine die in buntes Licht getauchten Räumlichkeiten rechts und links des dunklen Ganges eigentlich gerne erkunden und all das, was sich darin abspielte.


    Eine Sekunde. Nur eine...Sekunde. Luceija zog den Vorhang hinter sich zu, schirmte die Dreiergruppe wenigstens für einen kurzen Moment vom restlichen Geschehen hinter ihnen ab und verbarg diese dunkle Seite des noch unerforschten Areals dieses Stockwerkes dahinter. "Gib mir 'nen Moment. Ich muss nachdenken.", sagte sie und setzte sich auf die andere, gegenüberliegende Seite des Sofas. Selbst von hier hatte man einen beeindruckenden Ausblick auf die feiernde Meute, sieben Stockwerke unter ihnen und um sie herum. Halb Palermo schien hier zu sein - tatsächlich aber war dieser Club für viele der ganzen Erde ein beliebtes Ausflugsziel. Selbst ein paar Aliens fanden sich hier ein - meist eher Asari als der Rest, aber zumindest Luceija hatte nie mehr als eine an einem Abend gesehen. War vielleicht besser so.
    "Wenn sie dir Táotuō gegeben hat, brauchst du...", sinnierte sie halblaut, legte den Kopf in den Nacken und gegen das weiche Polster und die Hand gegen ihre Stirn. Sie schloss die Augen. Nur einen Moment. "uuuuh-....ja. Stimmt. Passt schon." Das schöne an VIP-Separees wie diesem war die Minibar. Luci nahm sich nur kurz die Zeit zu verschnaufen, bevor sie zur Minibar lief, sich davor kniete, öffnete und die Flaschen durchsuchte. "Energy-..energy-....ener-....ah-...ich dachte nicht, dass ich das mal sage aber: DAS ist jetzt sicher das Beste, was dir passieren kann." Sie nahm eine auffällig Blau-Orange-Neongrün gestreifte Flasche heraus, die kurz unter dem aufschraubbaren Deckel in einem unheilvollen, grünen Kreis leuchtete. Marketing-Gag eben. Es sah wenigstens so "sporty" aus wie es sich darstellen wollte: Auf seinem Cover war eine Daumen-Hoch-Frau und ein Daumen-Hoch-Kerl zu sehen, dahinter ein Hanar der ähnliches tat oder einfach nur niedlich aussehen sollte. Alle - und sie meinte alle - trugen ein Schweißband um das, was die Stirn darstellen sollte. "Hier-..", sagte Luceija, setzte sich neben Hanna und hielt Leif die Dose hin, auf der groß 'TUPARI - DER SPORTSDRINK' in Englisch, sowohl der Asarischen als auch Salarianischen Sprache stand. "-..trink das. Danach geht's dir besser. Du brauchst die Mineralien und den netten, aufweckenden 'Zusatzstoff' den sie in dieses Zeug mischen. Glaub mir, hat schon so manchen Junkies den Abend versaut das zu kombinieren."


    "Denk nur dran das Zeug nicht zu trinken, wenn du nichts genommen hast.", sagte sie und stand dann nochmal kurz auf. Holte sich selbst-...Nunja. Hier gab es nicht viel mehr als Weißwein. Besser als nichts. Auch Hanna stellte sie das Getränk auf den Couchtisch vor sie beide.
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  6. #26
    #16  Avatar von Forenperser
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    "Nicht nur er", meinte sie tonlos und starrte den roten Turianer mit durchdringendem Blick an.
    Rheyla war lange genug bei C-Sec um zu wissen, dass es Situationen gab, in denen der Finger zu jedem Zeitpunkt am Abzug liegen musste. Situationen, in denen jedes Zögern das eigene Ableben bedeuten konnte. Was Beyo beschrieb klang genau wie eine solche Situation und ein Teil von ihr konnte sein Handeln verstehen. Aber ein anderer Teil von ihr war skeptisch. Hätte er nicht seine Waffe überprüfen müssen? Warum hatte er einen tödlichen Schoss abgegeben, anstatt zu versuchen, sein Ziel lediglich auszuschalten? Hatte ihn dieses Gas so sehr beeinflusst? Und warum hatte er Kyron nicht mit Medi-Gel retten können?
    Doch keine dieser Fragen drang aus ihrem Mund. Rheyla konnte sich nicht vorstellen, dass eine Erklärung für diese Dinge sie wirklich zufrieden stellen würde. Am Ende war ihr Bruder nämlich immer noch tot.
    "Warum hatte Gavros es so sehr auf dich abgesehen? Wofür wollte sie Rache?"


    "Nein. Nicht nur er. Über 400 andere ebenso." fügte er mit düsterer Miene hinzu.
    Sie fragte die Frage die sich wohl die meisten Bewohner der Station gestellt hat, allen voran natürlich die armen Seelen die Angehörige bei diesem Alptraum verloren hatten. Die Frage nach dem Warum.
    Beyo wusste nicht, ob sie wirklich nicht wusste wieso. Ob sie den Artikel, den Ethan Caine nach dem Interview mit ihm veröffentlich hatte nicht gelesen hatte, vielleicht aus Angst über noch mehr Schmerzen.
    Oder aber ob sie es einfach noch einmal von ihm hören wollte, persönlich, mit seinen eigenen Worten. Es war wohl egal wieso sie es ihn fragte. So oder so verdiente sie eine Antwort.
    "Weil ich es war, der ihr Leben ruiniert hat." antwortete er langsam. "Ihres und das ihres Freundes Kalio. Meinet......unseretwegen ist er für beinahe ein Jahrzehnt im Gefängnis gelandet. Wegen eines falschen Geständnisses, welches wir ihm abgenommen haben....."
    Mit absoluter Sicherheit musste sie schon von dem anstehenden Prozess gegen ihn gehört haben. Dass er sich vor Gericht verantworten würde, weil er alles wofür aufrechte Polizisten standen, wie sie es selber einer war, in den Dreck gezogen hatte und das über Jahre hinweg. Aber es auf eine so persönliche Weise zu erfahren war sicherlich noch etwas anderes.
    "Kurz nach seiner Entlassung hat er sich das Leben genommen."
    Er faltete die Hände zusammen. "Und sie.....nun, sie hat ihre gesamte verfügbare Lebenskraft daran gesetzt einen Plan zu entwickeln sich an den Verantwortlichen zu rächen. Wovon nur noch ich übrig war, zu dem Zeitpunkt als sie auf die Station zurückkehrte....also hat sie sich in meiner Nähe platziert......als Sekretärin bei mir angefangen.....bis....nun, den Rest kennst du ja."
    Knapp blieb er bei seiner Ausführung. Alles bis ins letzte Detail zu erzählen würde wohl den Rahmen sprengen. Aber auch in dieser abgekürzten Form taten die Worte ihre Wirkung. Nicht nur bei ihr. Auch er durchlebte die Ereignisse von vor wenigen Wochen aufs Neue.
    Und er musste an Kyron denken und was er wohl ihm gegenüber empfunden hätte, hätte er die Wahrheit über ihn gekannt. Stattdessen musste er sterben, ohne zu wissen warum.
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  7. #27
    Provinzheld Avatar von Majonese
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    "Nein. Nicht nur er. Über 400 andere ebenso." fügte er mit düsterer Miene hinzu.
    Sie fragte die Frage die sich wohl die meisten Bewohner der Station gestellt hat, allen voran natürlich die armen Seelen die Angehörige bei diesem Alptraum verloren hatten. Die Frage nach dem Warum.
    Beyo wusste nicht, ob sie wirklich nicht wusste wieso. Ob sie den Artikel, den Ethan Caine nach dem Interview mit ihm veröffentlich hatte nicht gelesen hatte, vielleicht aus Angst über noch mehr Schmerzen.
    Oder aber ob sie es einfach noch einmal von ihm hören wollte, persönlich, mit seinen eigenen Worten. Es war wohl egal wieso sie es ihn fragte. So oder so verdiente sie eine Antwort.
    "Weil ich es war, der ihr Leben ruiniert hat." antwortete er langsam. "Ihres und das ihres Freundes Kalio. Meinet......unseretwegen ist er für beinahe ein Jahrzehnt im Gefängnis gelandet. Wegen eines falschen Geständnisses, welches wir ihm abgenommen haben....."
    Mit absoluter Sicherheit musste sie schon von dem anstehenden Prozess gegen ihn gehört haben. Dass er sich vor Gericht verantworten würde, weil er alles wofür aufrechte Polizisten standen, wie sie es selber einer war, in den Dreck gezogen hatte und das über Jahre hinweg. Aber es auf eine so persönliche Weise zu erfahren war sicherlich noch etwas anderes.
    "Kurz nach seiner Entlassung hat er sich das Leben genommen."
    Er faltete die Hände zusammen. "Und sie.....nun, sie hat ihre gesamte verfügbare Lebenskraft daran gesetzt einen Plan zu entwickeln sich an den Verantwortlichen zu rächen. Wovon nur noch ich übrig war, zu dem Zeitpunkt als sie auf die Station zurückkehrte....also hat sie sich in meiner Nähe platziert......als Sekretärin bei mir angefangen.....bis....nun, den Rest kennst du ja."
    Knapp blieb er bei seiner Ausführung. Alles bis ins letzte Detail zu erzählen würde wohl den Rahmen sprengen. Aber auch in dieser abgekürzten Form taten die Worte ihre Wirkung. Nicht nur bei ihr. Auch er durchlebte die Ereignisse von vor wenigen Wochen aufs Neue.
    Und er musste an Kyron denken und was er wohl ihm gegenüber empfunden hätte, hätte er die Wahrheit über ihn gekannt. Stattdessen musste er sterben, ohne zu wissen warum.


    Rheyla gab ein Schnauben von sich. "Ja, ich und die ganze Citadel..."

    Die Turianerin wandte ihren Blick ab und dachte über seine Worte nach. Es schien ihm nicht leicht zu fallen, all diese Dinge noch einmal Revue passieren zu lassen, doch sie nahm keine Rücksicht darauf. Sie musste es einfach hören. Von ihm. Doch nun wusste sie nicht weiter. Sie wusste nicht einmal genau, was sie sich erhofft hatte. Trost? Verständnis? Irgendetwas, um sich besser zu fühlen?

    "Und das ist die Wahrheit?", fragte Rheyla fast schon herausfordernd, ihre eisfarbenen Augen bohrten sich in seine. "Es ist alles so passiert?"
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  8. #28
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    Rheyla gab ein Schnauben von sich. "Ja, ich und die ganze Citadel..."

    Die Turianerin wandte ihren Blick ab und dachte über seine Worte nach. Es schien ihm nicht leicht zu fallen, all diese Dinge noch einmal Revue passieren zu lassen, doch sie nahm keine Rücksicht darauf. Sie musste es einfach hören. Von ihm. Doch nun wusste sie nicht weiter. Sie wusste nicht einmal genau, was sie sich erhofft hatte. Trost? Verständnis? Irgendetwas, um sich besser zu fühlen?

    "Und das ist die Wahrheit?", fragte Rheyla fast schon herausfordernd, ihre eisfarbenen Augen bohrten sich in seine. "Es ist alles so passiert?"



    "Ja."
    Auch wenn es ihm schwerfiel, schaute er zurück in ihre Augen. Stellte sich den gesammelten Emotionen welche sie auf ihn entlud. "Ich wünschte es wäre anders, aber genau so ist es passiert."
    Er seufzte. "Wenn ich könnte, würde ich alles wieder ungeschehen machen.....die Zeit zurückdrehen, bis zu dem Punkt wo alles schief lief.....mich davon abhalten, diese katastrophalen Entscheidungen zu treffen. Wenn ich könnte. Aber es ist völlig gleich wie viele Worte ich noch auf ein derartiges Szenario verschwende.....wir wissen beide, dass es nicht möglich ist."
    Wieder ließ er einige Moment vergehen ehe er weitersprach und seine Ausführung beendete.
    "Alles was mir nun noch bleibt ist mich den Konsequenzen zu stellen. Wie auch immer diese aussehen mögen. Es liegt nicht mehr in meiner Hand....."
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  9. #29
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Eine Sekunde. Nur eine...Sekunde. Luceija zog den Vorhang hinter sich zu, schirmte die Dreiergruppe wenigstens für einen kurzen Moment vom restlichen Geschehen hinter ihnen ab und verbarg diese dunkle Seite des noch unerforschten Areals dieses Stockwerkes dahinter. "Gib mir 'nen Moment. Ich muss nachdenken.", sagte sie und setzte sich auf die andere, gegenüberliegende Seite des Sofas. Selbst von hier hatte man einen beeindruckenden Ausblick auf die feiernde Meute, sieben Stockwerke unter ihnen und um sie herum. Halb Palermo schien hier zu sein - tatsächlich aber war dieser Club für viele der ganzen Erde ein beliebtes Ausflugsziel. Selbst ein paar Aliens fanden sich hier ein - meist eher Asari als der Rest, aber zumindest Luceija hatte nie mehr als eine an einem Abend gesehen. War vielleicht besser so.
    "Wenn sie dir Táotuō gegeben hat, brauchst du...", sinnierte sie halblaut, legte den Kopf in den Nacken und gegen das weiche Polster und die Hand gegen ihre Stirn. Sie schloss die Augen. Nur einen Moment. "uuuuh-....ja. Stimmt. Passt schon." Das schöne an VIP-Separees wie diesem war die Minibar. Luci nahm sich nur kurz die Zeit zu verschnaufen, bevor sie zur Minibar lief, sich davor kniete, öffnete und die Flaschen durchsuchte. "Energy-..energy-....ener-....ah-...ich dachte nicht, dass ich das mal sage aber: DAS ist jetzt sicher das Beste, was dir passieren kann." Sie nahm eine auffällig Blau-Orange-Neongrün gestreifte Flasche heraus, die kurz unter dem aufschraubbaren Deckel in einem unheilvollen, grünen Kreis leuchtete. Marketing-Gag eben. Es sah wenigstens so "sporty" aus wie es sich darstellen wollte: Auf seinem Cover war eine Daumen-Hoch-Frau und ein Daumen-Hoch-Kerl zu sehen, dahinter ein Hanar der ähnliches tat oder einfach nur niedlich aussehen sollte. Alle - und sie meinte alle - trugen ein Schweißband um das, was die Stirn darstellen sollte. "Hier-..", sagte Luceija, setzte sich neben Hanna und hielt Leif die Dose hin, auf der groß 'TUPARI - DER SPORTSDRINK' in Englisch, sowohl der Asarischen als auch Salarianischen Sprache stand. "-..trink das. Danach geht's dir besser. Du brauchst die Mineralien und den netten, aufweckenden 'Zusatzstoff' den sie in dieses Zeug mischen. Glaub mir, hat schon so manchen Junkies den Abend versaut das zu kombinieren."


    "Denk nur dran das Zeug nicht zu trinken, wenn du nichts genommen hast.", sagte sie und stand dann nochmal kurz auf. Holte sich selbst-...Nunja. Hier gab es nicht viel mehr als Weißwein. Besser als nichts. Auch Hanna stellte sie das Getränk auf den Couchtisch vor sie beide.


    Nur widerwillig öffnete Leif die Augen und zuerst auch nur eines. Die Neonfarben der Flasche kratzten sofort an seiner Netzhaut und provozierten weitere Kopfschmerzen. "Urgh.", kommentierte er missmutig und sah zu Luceija. Der Blick war eindeutig. Er nahm an. Begutachtete die Flasche und drehte sich in aller Langsamkeit auf den Rücken, ohne dabei Hannas Oberschenkel sofort zu verlassen. "Das Zeug ist zu hundertprozent radioaktiv.", schnatterte der Schwede und verzog die Mundwinkel. Sah ein bisschen neidisch auf den Weißwein, der den beiden Frauen zur Verfügung stand. Knurrend setzte er, ein wenig trotzig sogar, die ihm gebotene Flasche an die eigenen Lippen und trank. Zwei Schluck. Dann verzog er dramatisch das Gesicht und war sich seiner Gegenzeichnung der Tatsache, dass dieses Zeug nicht SO furchtbar war, sehr wohl bewusst. "Ich muss das nicht austrinken, oder? Das ist-...Das sichert mir doch einen Herzinfarkt.", war er sich sicher und wurde auf eine ungute Art an den Fraß der Allianz erinnert, nachdem er sich nicht einmal auf Elysium während drei Tagen des Hungers verzehrt hatte. Hilfesuchend sah er auch Hanna an, als er sich endlich aufrappelte. "Was hab ich so schlimmes genommen, dass ich dieses Zeug trinken muss?", wollte er hingegen von Luceija wissen.
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  10. #30
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    Nur widerwillig öffnete Leif die Augen und zuerst auch nur eines. Die Neonfarben der Flasche kratzten sofort an seiner Netzhaut und provozierten weitere Kopfschmerzen. "Urgh.", kommentierte er missmutig und sah zu Luceija. Der Blick war eindeutig. Er nahm an. Begutachtete die Flasche und drehte sich in aller Langsamkeit auf den Rücken, ohne dabei Hannas Oberschenkel sofort zu verlassen. "Das Zeug ist zu hundertprozent radioaktiv.", schnatterte der Schwede und verzog die Mundwinkel. Sah ein bisschen neidisch auf den Weißwein, der den beiden Frauen zur Verfügung stand. Knurrend setzte er, ein wenig trotzig sogar, die ihm gebotene Flasche an die eigenen Lippen und trank. Zwei Schluck. Dann verzog er dramatisch das Gesicht und war sich seiner Gegenzeichnung der Tatsache, dass dieses Zeug nicht SO furchtbar war, sehr wohl bewusst. "Ich muss das nicht austrinken, oder? Das ist-...Das sichert mir doch einen Herzinfarkt.", war er sich sicher und wurde auf eine ungute Art an den Fraß der Allianz erinnert, nachdem er sich nicht einmal auf Elysium während drei Tagen des Hungers verzehrt hatte. Hilfesuchend sah er auch Hanna an, als er sich endlich aufrappelte. "Was hab ich so schlimmes genommen, dass ich dieses Zeug trinken muss?", wollte er hingegen von Luceija wissen.



    Luci, die ihm den Tupari Sportsdrink endlich übergeben hatte und sich selbst wieder setzte, rollte sanft mit den Augen. "Mmmhm - dir wachsen davon drei bis sechs Arme und dir fallen nach deinem Herzinfarkt sicher auch die hübschen Haare aus.", reagierte sie mit Sarkasmus. "Trink alles. Und hab ein bisschen mehr vertrauen. Ich hätte dir die Scheiße sicher nicht in den Hals geworfen - und du hattest noch Glück. Manche haben Pech, erwischen zu hohe Dosen, dann überläd es dein Implantat und Woosh, brät es dir dein Hirn noch knuspriger als mir auf Proteus mit Omega-Enkaphalin. Also sei froh darum, dass es sich mit nem überworbenen Sportsdrink lösen lässt. Du musst nichtmal kotzen! Abend gerettet!", gestikulierte sie viel zu ausschweifend. Setzte dann ein kurzes Lächeln auf. "Na jetzt trink schon aus."
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  11. #31
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    Charis ließ diese merkwürdige Prozedur aus Vorstellung und Geschacher über sich ergehen. Irgendwie war es seltsam, dass es alles Aliens waren, die sie begrüßten. Orlowski wirkte ansonsten wie eine Frau, die vornehmlich ihre eigene Rasse in ihren Dienst stellte. Abgesehen von freischaffenden Schmugglerinnen. Nun standen hier aber eine Asari, ein Volus und ein Kroganer. Und die Asari spielte dann ein Hologramm ab, nachdem sie und er Volus nach einem quälenden Hin und Her gegen eine Bonuszahlung votierten. Charis konnte den kugelrunden Alien nicht leiden. Er erinnerte sie an Omon Vornost, den Volus-Händler in dessen Lagerhalle sie geschlafen hatte, wofür der Geizkragen ihre schmugglerischen Fähigkeiten in Anspruch nehmen wollte. Er hatte sie immer als minderwertig erachtet, sie ein „dummes Stück“ genannt und auch mit anderen Nettigkeiten nicht gespart. Verglichen mit Vornost schien sogar T’Saari eine geradezu freigiebige und fürsorgliche Arbeitgeberin zu sein.
    Ihre aktuelle Arbeitgeberin – oder zumindest Auftraggeberin – erschien nun in Lebensgröße, wenn auch komplett blau eingefärbt und unscharf an den Rändern.
    Miss Orlowski“, sagte Charis und lächelte gekünstelt. Es gefiel ihr nicht, dass Katharina sie vor diesen anderen Aliens mit ihrem Vornamen ansprach. Sie versuchte, professionell zu bleiben um nicht den Neid der anderen zu provozieren, indem sie auch Orlowski beim Vornamen nannte. „Alles bestens. Der Kaffee schmeckte hervorragend. Oder exquisit, wie die Leute auf Ilium zu sagen pflegen. Ist doch so, oder?“, sagte sie an den Volus gewandt, ohne eine Antwort zu erwarten.
    Keine Vorkommnisse auf der Route, keine Patrouillen. Ich glaube tatsächlich, dass Ihr Vorschlag, den ich bei unserer gemeinsamen Freundin eingereicht habe, Früchte getragen hat. Keine Probleme beim Abflug von der Citadel.“ Sie lächelte, diesmal ehrlich. Ob T’Saari nun aktiv geworden war oder nicht, vermutlich verdankte sie den problemlosen Abflug einzig und allein ihren über Jahrzehnte erlernten Fähigkeiten. Ja, sie war ein Profi in ihrem Fach. So, wie der Volus seine Zahlen auswendig kennen mochte wie ein Geschäftsführer sein Hauptbuch, so wie Orlowskis Ninjas das Handwerk des Tötens beherrschten, so war sie eine exzellente Schmugglerin. Und das war etwas, auf das sie stolz war. Sichtlich stolz.
    Es tut gut wieder im Geschäft zu sein.


    Das Kathy Hologramm lächelte zufrieden. Es war gut das ihr Vorschlag von der Spectre angenommen worden war. Das ersparte Charis und vermutlich damit auch ihr potenzielle zukünftige Scherereien. Außerdem konnte die Schmugglerin dadurch bei Verhandlungen nicht argumentieren das die Citadel wegen der Fahndung ein gefährliches Pflaster sei.
    "Das glaube ich ihnen.", erwiderte sie wohlwollend, das Gefühl der Asari durchaus nachvollziehend.
    "Und es freut mich natürlich, dass alles ohne Probleme verlief. Zeigt mir erneut das sie die richtige Wahl für solche Aufträge sind.", erklärte sie zufrieden. Wenn die Schmugglerin nicht hüfthoch in Scheiße versank, war sie ihr Geld wert. Den kürzlich verursachten Ärger, das war eine andere Frage. Auf manche Dinge hatte man nur wenig Einfluss.
    "Wo sie jedoch gerade vom Geschäft reden. Wie sehen ihre Pläne jetzt aus? Machen sie noch einen kleinen Landurlaub in Nos Astra, oder kehren sie zeitnah zur Citadel zurück?", erkundigte sich die Halbasiatin worauf ihr blaues Ebenbild die Arme verschränkte.
    "In letzterem Fall hätte ich eine kleine Aufgabe für sie. Zu anderen Konditionen als diese Lieferung, versteht sich.", bot sie gewinnend an.
    Sie ersparte der Schmugglerin die Formulierung mit Bezahlung, immerhin waren andere Personen anwesend. Und Erzählungen das die Asari Flüge umsonst machte, waren ganz sicher nicht gut fürs Geschäft. Von den Umständen mal ganz abgesehen.
    "Interesse?"
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  12. #32
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    Luci, die ihm den Tupari Sportsdrink endlich übergeben hatte und sich selbst wieder setzte, rollte sanft mit den Augen. "Mmmhm - dir wachsen davon drei bis sechs Arme und dir fallen nach deinem Herzinfarkt sicher auch die hübschen Haare aus.", reagierte sie mit Sarkasmus. "Trink alles. Und hab ein bisschen mehr vertrauen. Ich hätte dir die Scheiße sicher nicht in den Hals geworfen - und du hattest noch Glück. Manche haben Pech, erwischen zu hohe Dosen, dann überläd es dein Implantat und Woosh, brät es dir dein Hirn noch knuspriger als mir auf Proteus mit Omega-Enkaphalin. Also sei froh darum, dass es sich mit nem überworbenen Sportsdrink lösen lässt. Du musst nichtmal kotzen! Abend gerettet!", gestikulierte sie viel zu ausschweifend. Setzte dann ein kurzes Lächeln auf. "Na jetzt trink schon aus."


    Witzigerweise waren es Luceijas Drogenerfahrungen, die Leif vielleicht das Leben, zumindest aber seinen Abend, rettete. Das Energy-Sportgetränk würde antitoxisch wirken, versprach die Italienierin. Seine Drogenerfahrung würde Leif ohne große Nachwirkungen vergessen können.
    Geht es dir gut, Cousin? Willst du nach Hause? Schlafen?
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  13. #33
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    Das Kathy Hologramm lächelte zufrieden. Es war gut das ihr Vorschlag von der Spectre angenommen worden war. Das ersparte Charis und vermutlich damit auch ihr potenzielle zukünftige Scherereien. Außerdem konnte die Schmugglerin dadurch bei Verhandlungen nicht argumentieren das die Citadel wegen der Fahndung ein gefährliches Pflaster sei.
    "Das glaube ich ihnen.", erwiderte sie wohlwollend, das Gefühl der Asari durchaus nachvollziehend.
    "Und es freut mich natürlich, dass alles ohne Probleme verlief. Zeigt mir erneut das sie die richtige Wahl für solche Aufträge sind.", erklärte sie zufrieden. Wenn die Schmugglerin nicht hüfthoch in Scheiße versank, war sie ihr Geld wert. Den kürzlich verursachten Ärger, das war eine andere Frage. Auf manche Dinge hatte man nur wenig Einfluss.
    "Wo sie jedoch gerade vom Geschäft reden. Wie sehen ihre Pläne jetzt aus? Machen sie noch einen kleinen Landurlaub in Nos Astra, oder kehren sie zeitnah zur Citadel zurück?", erkundigte sich die Halbasiatin worauf ihr blaues Ebenbild die Arme verschränkte.
    "In letzterem Fall hätte ich eine kleine Aufgabe für sie. Zu anderen Konditionen als diese Lieferung, versteht sich.", bot sie gewinnend an.
    Sie ersparte der Schmugglerin die Formulierung mit Bezahlung, immerhin waren andere Personen anwesend. Und Erzählungen das die Asari Flüge umsonst machte, waren ganz sicher nicht gut fürs Geschäft. Von den Umständen mal ganz abgesehen.
    "Interesse?"


    Charis nicht existente Ohren spitzen sich, als Katharina Orlowski von einem erneuten Geschäft sprach. Eigentlich hätte sie skeptisch sein sollen, hätte vorsichtig werden sollen. T’Saari könnte so etwas als Insubordination deuten – und die entzog ihr nicht nur Privilegien wie steckbrieffreie Citadel-Zeit, sondern im Zweifel auch das Leben. Ihr Schmugglerherz aber witterte eine Chance.
    Sehr geschickt, Orlowski. Ich bin für Schmeicheleien durchaus empfänglich, besonders, wen sie so wahr sind. Natürlich bin ich für einen weiteren Job zu haben, solange er wieder mehr oder minder auf meinem Rückweg liegt.“ Wirklich wählerisch konnte sie nicht sein, trotzdem versuchte sie es. „Allerdings ist ein Landurlaub auch eines meiner Anliegen. Unsere Freundin hat viele interessante Bekanntschaften. Und eine davon hat mir ein Getränk von der Erde empfohlen, dass ‚Guinness‘ heißt. Das klang vielversprechend.
    Sie zuckte mit den Schultern und fragte sich, ob die Hologramm-Charis ebenfalls lebensgroß war, oder ob sie als Miniatur auf Orlowskis Omnitool erschien.
    Um was handelt es sich denn? Etwas, was mit diesem geizigen Clown hier zu tun hat?“, fragte die Schmugglerin giftig und deutete auf den Volus, der ihr so vehement das Trinkgeld verwehrt hätte, mit dem sie dieses ominöse Gesöff sicherlich problemlos hätte erstehen können. Bestimmt hatte die Kugel die Größe der Kisten mit Rotem Sand schon bemessen und auf den Quadratmeter kalkuliert. Sicherlich eine bis auf den letzten Mikrocredit gezahlte Kondition.
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  14. #34
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Nisha war zufrieden, sehr sogar. Es hatte so gut getan mal wieder den Schläger zu schwingen und den Kopf freizubekommen. Und wie sich zeigte war sie auch nicht komplett eingerostet. Schnelle, treffsichere Pässe und ein guter Schuss Richtung Tor. Auch die Mädels der Mannschaft machten einen echt netten Eindruck. Hatten sie nach dem Training direkt zum nächsten eingeladen und sie mit offenen Armen empfangen.
    Außerdem gefiel ihr die Vielfalt. Natürlich gab es andere Menschen, Hockey war ja eine menschliche Sportart, aber auch Turianerinnen, Salarianerinnen sowie Asari. Auch eine Batarianerin war dabei, welche entgegen dem Klischee äußertst gutmütig und gelassen war.
    Lächelnd schritt die Inderin durch die Straßen der Station, schlenderte an den zahlreichen Läden vorbei. Bei einem Sportgeschäft blieb sie kurz am Schaufenster stehen, überlegte ob sie sich vielleicht neue Klamotten für das Spiel besorgen sollte. Nachdenklich betrachtete sie ein rotes Outfit und passende Knieschoner, verwarf dann jedoch vorerst den Gedanken.
    Erstmal sollte sie ein paar weitere Trainings besuchen und schauen ob sie es mit ihrer Arbeit unter einen Hut bringen konnte. Gutgelaunt ging sie weiter. Sie war froh das Rose sie quasi aus dem Büro geprügelt hatte, dafür musste sie sich beizeiten bei der Asari bedanken. Letztendlich wirkte Rose immer ein wenig bärbeißig und genervt, war aber doch eine gute Kollegin. Nisha checkte ihr Omnitool, jedoch hatte sich Rose nicht gemeldet das sie Hilfe brauchte. Vermutlich war die Asari schon längst zu Hause, sie blieb sicher nicht länger im Revier als nötig.

    Auch Nisha beschloss nach Hause zu gehen, jedoch einen kleinen Umweg zu machen. Unweit von hier gab es dieses kleine authentische, indische Restaurant, welches dieses hervorragende Linsencurry zubereitete, außerdem einen guten veganen Lassi.
    Während sie dort angekommen auf ihre Bestellung wartete, beobachtete sie entspannt den Menschenstrom welcher durch die Passage ging. Es war nicht viel los um die Zeit, auch wenn Zeit auf dieser Station die Bedeutung verlor. Ein wenig vermisste sie den Tag-Nacht Zyklus, ihr Körper hatte sich nur langsam daran gewöhnt. Auch das einem nie der Wind durch das Haar wehte, oder die Sonne schien. Nun dafür blieb es stets angenehm warm und es stank nicht so wie in manchen Ecken Kalkuttas. Selbst in den Tips nicht.
    Kurz blieb ihr Blick an einem der Passanten hängen. Irgendwie hatte sie den Eindruck das Gesicht vorhin in der Reflektion des Schaufensters hinter ihr beobachtet zu haben. Die Inderin versuchte sein Gesicht näher zu betrachten, doch da war er schon wieder in der Menge verschwunden. Hatte sie sich vielleicht auch eingebildet.
    "Ihre Bestellung, bitte sehr meine Liebe. Kommen sie bald wieder.", riss sie die freundliche indische Dame aus den Gedanken.
    "Vielen Dank, werde ich gerne machen.", erwiderte sie lächelnd, nahm das Essen entgegen und überwies den Betrag. Es duftete herrlich, Zeit nach Hause zu gehen, bevor es kalt wurde.
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  15. #35
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Kannte man ihn und seine Arbeit nicht, man hätte nie annehmen können, dass ausgerechnet Leif ein Arzt war. Seine Augen wurden derart groß und ungläubig während der Erklärung der Sizilianerin, dass es aussah, als erfahre er gerade von der Nicht-Existenz des Weihnachtsmannes. "Nagut...und...noch nicht.", antwortete Leif erst Luceija und dann Hanna. Erhob sich etwas von der Blonden und setzte sich langsam aber sicher wieder auf und trank gefühlt in Zeitlupe, dabei immer wieder die Schwarzhaarige ansehend. Als er die Flasche absetzte, kam ein Grinsen dahinter zum Vorschein. "Irgendein unzüchtiges Interesse daran mich so schnell wieder fit zu machen, Müslischleuder?", wollte Leif wissen und machte da weiter, wo er vor seinem beinahe Absturz aufgehört hatte.
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  16. #36
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Witzigerweise waren es Luceijas Drogenerfahrungen, die Leif vielleicht das Leben, zumindest aber seinen Abend, rettete. Das Energy-Sportgetränk würde antitoxisch wirken, versprach die Italienierin. Seine Drogenerfahrung würde Leif ohne große Nachwirkungen vergessen können.
    Geht es dir gut, Cousin? Willst du nach Hause? Schlafen?


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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen
    Kannte man ihn und seine Arbeit nicht, man hätte nie annehmen können, dass ausgerechnet Leif ein Arzt war. Seine Augen wurden derart groß und ungläubig während der Erklärung der Sizilianerin, dass es aussah, als erfahre er gerade von der Nicht-Existenz des Weihnachtsmannes. "Nagut...und...noch nicht.", antwortete Leif erst Luceija und dann Hanna. Erhob sich etwas von der Blonden und setzte sich langsam aber sicher wieder auf und trank gefühlt in Zeitlupe, dabei immer wieder die Schwarzhaarige ansehend. Als er die Flasche absetzte, kam ein Grinsen dahinter zum Vorschein. "Irgendein unzüchtiges Interesse daran mich so schnell wieder fit zu machen, Müslischleuder?", wollte Leif wissen und machte da weiter, wo er vor seinem beinahe Absturz aufgehört hatte.


    Luceijas Augenbrauen hoben sich und sie seufzte lang. Lange blieb ihr Gesichtsausdruck verdächtig neutral in diesem Zustand, ließ sie nur gelegentlich blinzeln und scheinbar nach einer Antwort suchen. Sie stemmte ihren linken Arm gegen die Rückenlehne und sah zu ihm. Wenigstens kurz über Hanna hinweg. Die Hand stützte ihren Kopf. "Naja, eigentlich steh ich auf halbtote Männer, deren Hirn durch schlecht gemischte Pillen durchbrennt und so wunderbar süß-zuckend am Boden vor sich hinkrepieren, während ihnen Schaum aus der Fresse läuft. Aber ich dachte ich mach' heute mal 'ne Ausnahme und schau mich, wenn du außer Lebensgefahr bist, draußen um und schau' mal, wer grade wen auspeitscht." Sie sah von ihm ab und bedeutend über die Rückenlehne, an der sie eh seitlich lehnte, hinweg in einen Gang den sie gerade nicht sah, weil sie den Vorhang zugezogen hatte.

    "Hat was erschreckend beruhigendes sich mit 'nem guten Whiskey an 'ne Kabine zu setzen und einfach zuzusehen was passiert. Beruhigt die Nerven. Besser als je-..aah! FAST jede Serie.", erst jetzt grinste sie düster und ließ offen wie ernst sie irgendwas davon meinte.
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  17. #37
    Provinzheld Avatar von Majonese
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    "Ja."
    Auch wenn es ihm schwerfiel, schaute er zurück in ihre Augen. Stellte sich den gesammelten Emotionen welche sie auf ihn entlud. "Ich wünschte es wäre anders, aber genau so ist es passiert."
    Er seufzte. "Wenn ich könnte, würde ich alles wieder ungeschehen machen.....die Zeit zurückdrehen, bis zu dem Punkt wo alles schief lief.....mich davon abhalten, diese katastrophalen Entscheidungen zu treffen. Wenn ich könnte. Aber es ist völlig gleich wie viele Worte ich noch auf ein derartiges Szenario verschwende.....wir wissen beide, dass es nicht möglich ist."
    Wieder ließ er einige Moment vergehen ehe er weitersprach und seine Ausführung beendete.
    "Alles was mir nun noch bleibt ist mich den Konsequenzen zu stellen. Wie auch immer diese aussehen mögen. Es liegt nicht mehr in meiner Hand....."

    "Hoffen wir, dass du bekommst, was du verdienst!" Rheylas Aussage mochte für die meisten Leute äußerst feindselig klingen, doch sie beide waren Turianer. Wenn Beyo nur einen Funken Anstand hatte und die Wahrheit sagte, dann stand er zu seinen Taten und erwartete die Gerechtigkeit der Gemeinschaft, vertreten durch ein Gericht. Vermutlich war ihm ein gerechtes Urteil sogar wichtiger, als ihr selbst.
    Rheyla wandte sich mit verschränkten Armen dem metallenen Kunstwerk vor ihr zu, doch erneut galt ihre Aufmerksamkeit nicht der seltsamen Struktur vor ihr. Beyos Worte schwirrten ihr durch den Kopf, gepaart mit Bildern ihres Bruders, sowie den Erinnerungen an die Ereignisse rund um Braelyn Gavros. Ihr war klar, dass sie Zeit brauchen würde, um das Gehörte einzuordnen und ihre nächsten Schritte zu überdenken.
    "Beyo...", sagte sie langsam und überlegte zögernd, wie viel sie ihm wirklich preisgeben wollte. "Meine Eltern haben ein...Angebot erhalten. Uns wurde anwaltliche Hilfe angeboten...zu einem guten Preis...um die Umstände von Kyrons Tod zu untersuchen und im Zweifel...Klage gegen dich zu erheben." Ihr Blick war abschätzend. "Und ich glaube nicht, dass meine Familie die einzige ist, die so ein Angebot bekommen hat. Dir ist klar, was das bedeuten würde?"
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  18. #38
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Luceijas Augenbrauen hoben sich und sie seufzte lang. Lange blieb ihr Gesichtsausdruck verdächtig neutral in diesem Zustand, ließ sie nur gelegentlich blinzeln und scheinbar nach einer Antwort suchen. Sie stemmte ihren linken Arm gegen die Rückenlehne und sah zu ihm. Wenigstens kurz über Hanna hinweg. Die Hand stützte ihren Kopf. "Naja, eigentlich steh ich auf halbtote Männer, deren Hirn durch schlecht gemischte Pillen durchbrennt und so wunderbar süß-zuckend am Boden vor sich hinkrepieren, während ihnen Schaum aus der Fresse läuft. Aber ich dachte ich mach' heute mal 'ne Ausnahme und schau mich, wenn du außer Lebensgefahr bist, draußen um und schau' mal, wer grade wen auspeitscht." Sie sah von ihm ab und bedeutend über die Rückenlehne, an der sie eh seitlich lehnte, hinweg in einen Gang den sie gerade nicht sah, weil sie den Vorhang zugezogen hatte.

    "Hat was erschreckend beruhigendes sich mit 'nem guten Whiskey an 'ne Kabine zu setzen und einfach zuzusehen was passiert. Beruhigt die Nerven. Besser als je-..aah! FAST jede Serie.", erst jetzt grinste sie düster und ließ offen wie ernst sie irgendwas davon meinte.


    "Logisch.", bemerkte Leif nüchtern und man merkte ihm an, dass er langsam wieder klarer wurde. Ein kurzer Seitenblick traf Hanna, bei der er sich mit einem Achselzucken bereits für seine folgende Bemerkung entschuldigte. Der Energydrink in seiner Hand war leer und fand den Weg auf den Tisch vor ihnen. "Jeder braucht mal ein bisschen Inspiration. Willst du mir später davon erzählen oder soll ich mit in diese Kabine kommen und mir gleich ansehen wie du's dir vorstellst?", hakte er nach und kicherte diabolisch. Gut. Vielleicht war er gar nicht so klar wie angenommen. Diese Bemerkung ging definitiv zu weit für sein nüchternes Ich.
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  19. #39
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    "Logisch.", bemerkte Leif nüchtern und man merkte ihm an, dass er langsam wieder klarer wurde. Ein kurzer Seitenblick traf Hanna, bei der er sich mit einem Achselzucken bereits für seine folgende Bemerkung entschuldigte. Der Energydrink in seiner Hand war leer und fand den Weg auf den Tisch vor ihnen. "Jeder braucht mal ein bisschen Inspiration. Willst du mir später davon erzählen oder soll ich mit in diese Kabine kommen und mir gleich ansehen wie du's dir vorstellst?", hakte er nach und kicherte diabolisch. Gut. Vielleicht war er gar nicht so klar wie angenommen. Diese Bemerkung ging definitiv zu weit für sein nüchternes Ich.


    Ihr Lächeln wich ein wenig. Wurde vielleicht noch dunkler. Einmal mehr überkam sie dieser Schauer aus dem Nichts, den es galt zu überstehen, stark zu bleiben, durch die Nase hindurch auszuatmen und standzuhalten, was ihr Körper und Hormone andichten wollten. Sie regelrecht versuchten in die Knie zu zwingen. Sie sah zu ihm, dann drehten sich ihre Augen zu Hanna, bis nur noch ein halbseitiges, typisches Lächeln auf ihrem Gesicht haftete, ehe sie dann nochmal zu Leif zurück blickte. "Um dich nochmal zu retten wenn die Nächste zu dir kommt und dir mit 'nem Lächeln was in den Hals schiebt? Ich wette es sind bald nicht mehr nur Pillen." Davon war sie sogar überzeugt. "Die ist dann vielleicht sogar nackt und zwingt dich in die Knie oder zu irgendwas anderem, was man sicher nicht mit Sportsdrink aus deinem Gedächtnis lösch'n kann.", betonte sie und drückte ihm den Zeigefinger an die Stirn, wodurch sie ihn sacht zurückschob. Dann wandte sie sich dem Couchtisch zu, griff nach dem Weißwein und zwei Gläsern, die sie im nächsten Moment befüllen wollte. Eines davon dachte sie der Blondine an, das andere sich selbst. Dann lehnte sie sich sanft seufzend zurück. "Nicht, dass ich garantieren könnte, dass die dann die Sache wirklich überlebt.", nuschelte sie nach und halb ins Glas.
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  20. #40
    Ritter Avatar von Tjordas
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    Mit ausdrucksloser Miene sah Akina zu, während Ward vermutlich gerade gegen mehrere Vorschriften hinsichtlich Lagerorten von verschreibungspflichtigen Medikamenten verstieß. Sie war sich da nicht komplett sicher, auch ob es die Lage verbessern oder verschlechtern würde, das obere Fach als Essensfach zu kennzeichnen. Vielleicht sollte sie noch nachschauen ob er im Instrumentenschrank Suppendosen lagerte. Vielleicht hatte er auch saure Gurken in seiner Schreibtischschublade, wie ihr Büronachbar. Proteus war schon merkwürdig.
    Schließlich konnte sie an den Medikamentenschrank, welcher eine sanfte Kühle in ihr Gesicht strahlte. Die Farbe Orage überwiegte, passend zu ihrem Omnitool, dessen Scanner jetzt die Codes der Schachteln auslas und mit dem derzeitigen Inventar abglich. Ohne war es fast unmöglich die Übersicht zu bekommen, außer man kannte alle Barcodes auswendig.
    "Vielleicht wäre ein neues Kennzeichnungssystem ja eine gute Idee. Und vielleicht ein kleiner privater Kühlschrank für sie?", schlug sie unverbindlich vor, die Lasagne nur nebensächlich mit einem Blick streifend.
    "Obwohl, Miss Asciath hatte ja scheinbar keine Probleme das Morphinsulfat zu finden, in gewisser Hinsicht scheint es also zu funktionieren."
    Die Japanerin hatte die entsprechenden Dosen entdeckt. Da die mit den Opiaten leer war, keine besonders große Kunst. Die Japanerin machte ein paar Fotos, schrieb das Leergewicht auf und nahm dann die leere Dose als Beweisstück aus dem Schrank. Nebenbei machte sie auch ein Foto von der Lasagne im Medikamentenschrank, nur für den Fall. Vielleicht gab es ja eine Art jährliche Hygieneschulung, da brauchte man immer Fotomaterial. Pflichtbewusst notierte sie den aktuellen Bestand des Medizinschrank nach Kontrolle und schloss diesen dann.
    "So, hat nicht lange gedauert. Sie sollten das Morphinsulfat am Besten zeitnah auffüllen, wenn Miss Preston es für die Therapie braucht. Von ihnen bräuchte ich dann noch eine Unterschrift, dann bin ich fertig. Ihre Aussage schreibe ich dann noch nieder, die müssen sie dann ebenfalls bestätigen.", erklärte sie höflich und vergrößerte das Protkoll holografisch, sodass das Unterschriftenfeld leicht zu sehen war.
    "Ich denke, sonst haben sie nichts mehr zu diesem Vorfall was in meinen Bericht sollte?", fragte sie noch vorsichtshalber nach.


    Der Doktor irgnorierte die Sticheleien und Kommentare Akinas von nun an größtenteils, entgegenete ihnen stattdessen immer nur ein kurzes Lächeln. Er fand wohl, dass zu diesem Thema schon genug gesagt war, doch er behielt seine Höflichkeit und Geduld. Anschließend überflog Julian die holografische Einblendung seines offenbar automatisch transkribierten Geständnisses nur wenige Sekunden lang - eigentlich unmöglich, um es wirklich aufzunehmen - setzte dann aber dennoch seinen Zeigefinger auf die Projektion an und setzte seine lockere Unterschrift darunter, während er jedoch nicht seine Hand beobachtete, sondern Akina direkt und mit einem leichten Lächeln ansah.
    "Nein, ich denke, das ist alles, was in den Bericht muss. Nur zwischen uns beiden, abseits des Protokolls, möchte ich Sie erneut noch einmal wissen lassen: Ich habe genau das getan, was nötig war. Ich bedauere , dass Sie das momentan noch nicht sehen können", legte er mit einem kurzen Nicken fest, ehe er seine Haltung begradigte und eine relativ gut gelungene, leichte Verbeugung vollführte. Ohne weitere Abschiedworte begab er sich danach an seinen Schreibtisch und begann mit seiner Arbeit, öffnete von dort aus Akina die Eingangstür und überließ es ihr selbst, wann es Zeit war zu gehen. Erst als die Tür hinter ihr einige Sekunden zugeglitten war, erwachte er aus seiner starren Arbeitshaltung, entriegelte eilig die Schreibtischschublade und holte dort die beiden Kameras heraus. Natürlich waren die Aufnahmen darauf bereits auf andere Speichermedien übertragen und vom internen Speicher der Geräte gelöscht worden, doch der Besuch Akinas ließ Julians Gedanken nicht los. Erneut verknüpfte er beide mit seinem Omnitool und ließ einen Digitalschredder über die Speicher der Geräte laufen, um auch die letzten Spuren der Daten mit Einsen und Nullen zu überschreiben - nur um sicherzugehen. Dann legte er beide zurück an ihren eigentlichen Aufbewahrungsort: ein Geräte- und Instrumentenschrank an der Seite des Raumes. Mit beiden Händen schloss er die Flügeltüren und hielt sie eine Weile fest zugedrückt, als könnten sie wieder aufspringen und der Inhalt des Schrankes ihn überschütten. Er seufzte kurz, legte seinen Kopf in den Nacken und ließ ihn kreisen. Dann lockerte er die Schultern und fuhr mit seiner geplanten Arbeit fort.

    Im Untergeschoss der Station angelangt begrüßten Julian bereits zwei Soldaten. Er hatte sich mit Ihnen schon vor der Umsiedelung Vandernots in die Schießbahn ein wenig angefreundet, Ihnen hin und wieder ein paar Alkoholverzehrmarken für die Bar zugesteckt oder Ihnen mit Phils Hilfe ein paar zusätzliche Freigänge nach Ithaka im System eingetragen. Anfangs waren es Gefälligkeiten, die Sie als freundliche Geste des neuen Leiters annahmen. Doch je öfter die beiden Wachmänner ungefragt bekamen, was sie wollten, desto öfter fragten sie auch direkter nach etwas, ließen vielleicht nur einen Wunsch im Gespräch fallen, den ihnen der medizinische Leiter mit britischer Höflichkeit sofort erfüllte. Schon bevor die beiden also nun den Eingang zum improvisierten Behandlungsraum Vandernots bewachten, waren sie schrittweise über eine Woche hinweg in Julians Abhängigkeit geraten, der sein Zuckerbrot später auch hin und wieder um einen Peitschenhieb ergänzte - andeutete, drohte, erpresste... und dabei doch immer lächelte. Sie bekamen, was sie wollten - nur wussten beide oft nicht mehr, ob sie es überhaupt wirklich wollten, oder nur fragten, weil sie Angst hatten, was herauskommen würde, wenn dieses fragile und illegale Abhängigkeitsverhältnis bröckelte. So redeten sich die beiden Kameraden ein, sie würden all das wollen, was man ihnen in den letzten Tagen bot: Eingeschleuste Frauen aus Ithaka für eine nächtliche Party auf dem Zimmer. Ein zufällig ungewöhnlich hoch ausfallender Sold, der auf Nachfrage natürlich nur ein Rechnungsfehler zu ihren Gunsten sein konnte. Eine Zahnkostenbehandlung für die in Armut aufgewachsene Nichte auf der Erde, geleistet über den Decknamen eines nicht existenten Wöhltätigkeitsvereins. Aber nie hatten die beiden jemals auch nur eine einzige Gegenleistung erbringen müssen. Auf Nachfrage hatte Julian ihnen stets kurz auf die Schulter geklopft oder abgewinkt und gesagt 'Das kriegen wir schon irgendwann geregelt' - Und Irgendwann war heute.
    "Gentlemen", lächelte Julian, als er mit hinter dem Rücken verschränkten Händen vor den beiden stehenblieb und jedem zunickte. Beide erwiderten das Nicken fast synchron, sagten jedoch nichts.
    "Wie Sie sicher wissen, wurde über eine Aufsichtspflicht für sämtliche Untersuchungen an Ms Vandernot entschieden. Wissen Sie beide zufällig, ab wann diese gültig ist?", fragte er neutral und unbefangen. Die beiden sahen sich an, woraufhin der Größere für beide antwortete:
    "Soweit ich weiß, ab sofort, Doktor. Haben Sie die Mail von Ravi nicht bekommen? Stets zwei Soldaten und ein zusätzlicher Mediziner oder Psychologe neben Ihnen."
    "Jaja, weiß ich doch, ich kenne die Regeln. ich kann mich nur wirklich überhaupt nicht mehr erinnern, ab wann diese Regelung gültig war. Ich hätte schwören können, dass sie erst ab 0.00 Uhr in Kraft treten würde. Ich wollte auch noch einmal in der Mail nachsehen, aber es scheint einen Glitch gegeben zu haben. Ein kurzer Serverausfall oder sowas. Zumindest ist die Mail nicht mehr in meinem Postfach. Bei Ihnen vielleicht?"
    Die Soldaten sahen sich wieder ungläubig an, woraufhin beide ihre Omnitools prüften und kurz danach erstaunt zu Julian aufsahen.
    "Komisch oder?", nahm er Ihnen die Reaktion vorweg, "Einfach verschwunden. Sind Sie beide sicher, dass das ab sofort gelten sollte? Wäre doch unpraktisch. Gerade heute, wo Sie beide Ausgang hätten. Ich habe sogar Gerüchte gehört, dass Lily und Amber heute im Dark Temple tanzen. Es soll sogar ein Platz für sie beide in den Private Booths reserviert worden sein, sagte mir der Besitzer. Keine Ahnung, wem Sie beide das zu verdanken haben, so teuer wie Lily und Amber sind, aber jemand scheint es echt gut mit Ihnen zu meinen. Und da sollen Sie ausgerechnet heute hier bleiben, um eine Routineuntersuchung zu beaufsichtigen, bei der Sie nicht mal wissen, worauf sie eigentlich achten sollen? Zu traurig."
    "Jetzt wo Sie's sagen, Dok", setzte der andere nun schluckend an, "Ich könnte auch schwören, da hätte 0:00 Uhr drin gestanden. Und ich mein... der Landgang war ja auch schon eingetragen. Muss ja alles seine Richtigkeit haben, oder?"
    Der andere nickte nur zustimmend.
    "Na was stehen Sie dann noch hier, wie die Ölgötzen. Um 0:00 Uhr ist doch ohnehin längst Wachablösung, also haben Sie doch bis morgen genug Zeit, um im Temple ein bisschen Dampf abzulassen. Ich mach das hier mit Vandernot schon alleine."
    Wie durch einen einprogrammierten Reflex sahen sich beide wieder schwer schluckend an. Der Linke kratzte sich verlegen unter seinem Barrett, der andere deutete mit dem Kopf in Richtung des Korridorausgangs.
    Nichteinmal zehn Sekunden später schloss sich die Tür zum Patientenraum hinter Julian und das hallende Gelächter der beiden gut gelaunten Soldaten verstummte hinter der schalldichten Tür. Vandernot lag alleine auf ihrer Liege, die noch geschienten Hände auf ihrem Bauch, während ein wackeliges Gestell ein Comicbuch direkt über ihrer Nase hielt. Etwas erschreckt sah sie zu Julian hinüber.
    "Dr. Ward - Ist schon wieder Behandlung?", fragte sie verwirrt, tauchte unter ihrem Buchgestell hervor und setzte sich auf den Rand der Liege auf, versuchte sich dann mit den in steife Carbonfaserhandschuhe gesteckten Händen ihre langen, blonden, leicht lockigen Haare aus dem Gesicht zu streichen - mittelmäßig erfolgreich.
    "Ja, Yenny, sieht so aus. Die Werte von vorhin sind besorgniserregend und ich muss angesichts dessen ein paar Folgeexperimente und auch ein paar Messungen durchführen. Wenn sich bewahrheitet, was ich befürchte, müssen wir Sie wohl ab morgen unter Aufsicht untersuchen lassen. Zur Sicherheit der Station. Nicht meine Entscheidung."
    "Meine Güte...", äußerte sie mit leiser Stimme betroffen und sah mit zusammengepressten Lippen zu Boden. "Bin ich schon so wahnsinnig?"
    "Nein, Yenny, Unsinn", beruhigte er sie mit einfühlsamem Ton und setzte sich neben sie auf die Liege.
    "Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme. Sie wissen ja, was hier vom Copiloten angerichtet wurde. Aber der war in einem ganz anderen Zustand als Sie - nur macht das Ganze den Nicht-Medizinern hier natürlich Angst. Und dann lassen wir hier auch noch auf Ihren Wunsch die Kameras und die ganze Elektronik ausschalten - das macht die Leute eben nervös. Aber keine Sorge: Wir bringen Sie wieder in Ordnung. Dazu muss ich nur besser verstehen, was diese Naniten mit Ihnen machen. Ich bin zuversichtlich, da eine Lösung zu finden. Sie müssen nur mitarbeiten, hm? Mit mir an einem Strang ziehen."
    Yenny nickte, zunächst betreten, dann zunehmend optimistisch.
    "Sie sind der Doktor, schätz ich"
    Julian lächelte, sprang dann von seiner Liege auf und klatschte in die Hände.
    "Hervorragend! Dann lassen Sie uns keine Zeit verlieren. Sie kennen ja das Prozedere: Erst der Gewebescan", er deutete nach rechts zu der mannshohen Maschine, die einem halbierten, hohlen Zylinder glich. Yenny fiel sofort ihr neugewonnenes Lächeln aus dem Gesicht.
    "Ist das wirklich nötig?... Ich meine... Sie wissen ja, ich tu mir schon mit den kleinen Scnannern schwer, aber das große Ding da... Ich weiß nicht, es wurde die letzten Male immer schlimmer. Und letztes Mal war es fast, als würde es mein Gehirn grillen... Müssen wir das machen?"
    Julian seufzte betroffen, legte eine Hand auf Yennys Schulter und nickte verständnisvoll.
    "Natürlich nicht, Yenny. Verzeihen Sie, dass ich Ihnen soviel zumute. Naja, wir können das natürlich auch mit dem Handscanner machen. Der hat eine viel geringere EM-Strahlung und erzielt bei hautnaher Abtastung genausogute Ergebnisse. Sie müssten sich nur kurz freimachen, dann nehme ich den Gewebescan manuell vor. Es sei denn, das macht Ihnen etwas aus?"
    Die Maschinistin zögerte kurz, doch beruhigte sie das warme Lächeln des Briten. Ein kurzer Blick zu der verhassten Maschine am Ende des Raumes besiegelte die Entscheidung.
    "Natürlich, Dok. Nichts was die Crew beim Poker nicht schon gesehen hätte oder?"
    Sie sprang von der Liege auf und drehte Julian den Rücken zu: Mit einem weißen Patientenkittel bekleidet, war ihr Rücken halb entblößt. Der Kittel war nur am Nacken und an der Taille mit zwei dünnen Bändern zusammengeknotet.
    "Sie müssten mir da nur kurz helfen", schmunzelte sie etwas unbeholfen und hob beide Hände an, die weiterhin starr in den Schienen fixiert waren.
    "Natürlich", brummte Julian und zog mit seinen behandschuhten Fingern beide Knoten auf.
    Wenig später ließ Vandernot den Scan relativ routiniert über sich ergehen, da sie in dem bärtigen Briten mit der warmen Stimme keinerlei Bedrohung sah. Auf einem Podest in der Mitte des Raumes stehend und entkleidet, waren ihre vor der Brust verschränkten Arme die längste Zeit ihre einzige Bedeckung. Zum ersten Mal seit Langem war sie froh über die recht fahle Beleuchtung und die starke Beheizung des improvisierten Raumes, als sie hier so schutzlos stand. Umso glücklicher war sie, dass Julian die Sache sehr professionell anging, sie selten direkt ansah, sondern sich auf das sichelförmige Gerät in seiner Hand konzentrierte, mit dem er ihre Körperstellen langsam Zentimeter für Zentimeter in einem schwebenden Abstand von nur einer Haaresbreite abtastete. Hin und wieder forderte er sie auf, die Haltung zu ändern - schulterbreit oder eng zu stehen, die Arme in T-Pose auszustrecken oder seitlich hinunterzustrecken, während er um sie herumlief wie ein Schneider beim Maßnehmen - wäre Sie dabei nicht nackt gewesen. Doch mit einigen Scherzen oder kurzen Anekdoten lockerte er die Situation stets auf, brachte sie zu einem, wenn auch beschämten Lächeln, und beruhigte sie. Schon bald verspürte sie nicht mehr Scham vor ihrem Arzt, als sie es in einem Badeanzug im Urlaub vor ihren Freunden tun würde. Wenige Minuten später schaltete Julian das Gerät ab, das Yenny nur geringe, kaum spürbare Schmerzen bereitet hatte und resümierte zufrieden: "Fertig", woraufhin Yenny erleichtert seufzte und vom Podest herunter trat, doch sofort ermahnte Julian sie, hielt sie zurück, indem er einen Finger unter ihrem Hals zwischen ihre Schlüsselbeinknochen drückte und schob sie so wieder zurück auf das Podest.
    "Der Gewebescan ist fertig. Aber heute brauchen wir noch ein paar weitere Daten, Yenny. Keine Sorge, Sie machen das super", lächelte er erneut. Sie schluckte, versuchte aber ebenfalls zu lächeln. Der Doktor öffnete einen beunruhigenden Aluminiumkoffer auf einem Tisch und nahm eines der dutzenden Kabelbündel darin heraus, an dessen Ende eine Elektrode saß, die er demonstrativ hochhielt.
    "Keine Sorge, das tut noch nicht weh. Passive Detektoren, kein aktiver Stromfluss. Wir messen ihre Körperströme bei verschiedenen Stimuli."
    Noch während er erklärte, trat er an sie heran und begann, überall an ihrem Körper Saugelektroden anzusetzen. Kaum einen Muskel an ihr ließ er dabei aus.
    "Wir müssen sehen, was an Ihrem Nervensystem durch die EM-Felder gereizt wird. Und auch, wie es sich durch die Naniten verändert. Je mehr Sie dabei aushalten, desto besser. Wir brauchen so viele Daten wie möglich", machte er ihr unmissverständlich klar, als er die letzten Elektroden an ihrer Wirbelsäule hinab ansetzte. Dann nahm er ein Elektrodennetz für ihren Kopf zur Hand, stellte sich direkt vor sie, nur wenige Zentimeter zwischen den beiden.
    "Kopf nach hinten", lächelte er sie freundlich an, als er das Kommando gab, so dicht an ihr, dass sie seine Zahnpasta und sein Aftershave roch. Sie leistete seinem Befehl folge und warf die Haare nach hinten, legte dann den Kopf in den Nacken, als er ihr das Netz überstülpte.
    "Arme auseinander", gab er weitere Kommandos, irgendwo zwischen ärztlicher Autorität und gutem Freund. Sie tat, was er sagte, schluckte jedoch schwer, als er, direkt vor ihr stehend, mit den Armen um ihre Taille herumgriff, um die von unten hinauflaufenden Kabel Paar für Paar mit dem Elektrodennetz zu verbinden. Dabei streckte er den Kopf über ihre Schulter und sah an ihrem Rücken hinab, um zu erkennen, wo er die Stecker anzusetzen hatte.
    "Stellen Sie sich einfach vor, Sie tanzen", beruhigte er sie, mit seiner sanften Stimme direkt an ihrem Ohr, als er nach einiger zeit peinlicher Stille ihr Unwohlsein spürte.
    "Sie meinen, wie damals auf meinem Abschlussball mit Johnny Stevens?", lächelte sie halb gezwungen und versuchte weiterhin, sich so wenig wie möglich zu bewegen.
    "Kommt drauf an", schmunzelte Julian, "Wie sah er denn aus?"
    Sie lachte - er blieb halbernst in seiner typisch britischen Manier des trockenen Witzes, bei der man nie genau wusste, welcher Satz ernst gemeint war.
    "Schrecklich. Er war der sonderlichste Typ der ganzen Schule - aber in unserem Jahrgang gab es mehr Mädchen als Jungs, also war ich froh, überhaupt einen Tanzpartner abzukriegen, der größer war als ich in High Heels"
    Der Doktor legte den Kopf leicht zur Seite und brummte nachdenklich, halb über ihre Geschichte, halb über seine momentane Arbeit, denn er hatte Schwierigkeiten, einen der Stecker mit dem Nackenkabel zu verbinden, ohne dass seine Arme, die um Yenny herumführten, sie berühren sollten. Sie beide waren etwa gleich groß, Julian vielleicht nur wenige Zentimeter größer.
    "Hm, ich fürchte, ich wäre dann also bei Ihnen damals auch abgeblitzt - Oder hätte ich auch Heels tragen dürfen?", kommentierte er wieder mit der besagten Trockenheit, woraufhin Yenny albern auflachte, halb aus Verlegenheit über die Situation, doch auch, da ihr sein Humor gefiel.
    "Hm, Nein, ich glaube, Sie hätte ich auch so akzeptiert", schmunzelte Sie dann und sah an die Decke, im Versuch, sich selbst etwas abzulenken. Seine Finger fanden unterdessen den Steckverbinder in Yennys Nacken und steckten die letzte Elektrode ein. Dann trat er einen Schritt von ihr zurück, legte die Hände auf ihre Handschienen und drückte die Arme wieder zurück an ihren Körper, um ihr zu signalisieren, dass er fertig war.
    "So? Wieso das?", hakte er nach.
    "Ihr After Shave riecht auch besser", schmunzelte sie ihn an und zwinkerte sogar kurz.
    "Na dann, warten Sie nur, bis Sie meinen Badeschaum riechen", entgegnete er mit einem gespielten Heben der Brauen und brachte sie erneut zum Lachen. Doch dann drehte er sich trotz ihrer Hand, die sich kurz nach ihm ausstreckte, um und ging zu seinem Metallkoffer, aus dem er nach und nach insgesamt sechs Stative herausnahm und sie um Yennys Podest herum positionierte. Auf jedem davon waren kleine Antennen mit Parabolschilden angebracht, die er auf sie ausrichtete. Sie wagte nicht zu fragen, worum es ging. Er steckte die Kabel der Stative in ein kleines, handliches Gerät in seiner Hand und stellte sich in zwei Metern Abstand vor seine Patientin. Dann schaltete er das Gerät ein. Yenny zuckte sogleich zusammen und hielt sich die Stirn.
    "Okay, meine Liebe: Das wird nicht einfach, aber je länger Sie durchhalten, desto besser kann ich Ihnen helfen. Bereit?"
    Sie wollte zögern, wollte Nein sagen, doch da durchfuhr sie bereits die erste Welle brennenden Schmerzes in ihren Schläfen. Sie wollte zusammensinken, doch Julian forderte sie immer wieder auf, so gerade und regungslos wie möglich stehenzubleiben. Die Schmerzen variierten. Mal waren sie brennend, mal klopfend, mal stechend. Manchmal war es nur ihr Kopf, dann wieder ihre Muskeln, später ihre Haut, ihre Fingerspitzen, ihre Augen. Jede empfindliche Körperstelle, aber auch jede, die sie eigentlich für unempfindlich gehalten hätte, hatte Julian mit seinen Geräten irgendwie ansteuern und in Schmerzen versetzen können. Nach einigen Minuten wollte sie aufgeben, doch ihr Arzt trieb sie weiter an: Erst motvierend, später drohend. Wolle sie etwa sterben? Wolle sie etwa enden wie der Copilot? Wolle sie ihre Familie denn nie wieder sehen? Sie kämpfte. Gerade als sie dachte, die Sache sei bald zu Ende, da Julian nun wohl wirklich jeden Nerv an ihrem Körper zum Brennen gebracht hatte, begann er damit, mit den elektromagnetischen Wellen mehrere Regionen gleichzeitig anzusteuern. Sie weinte schon lange, doch hier begann sie zu schreien. Erst tief und seufzend, dann hochfrequent und schrill. Die schalldichte Kammer schluckte ihre leidvollen Klänge wie ein schwarzes Loch. Ab diesem Punkt hätte sie aufgegeben, doch sie konnte es nicht äußern, denn ihr Mund gehorchte ihr nicht. Sie wollte zusammensacken, doch auch ihre Muskeln weigerten sich, blieben steif, ließen sie unwillkürlich zucken wie eine stümperhaft gespielte Marionette. Sie war im Begriff, das Bewusstsein verlieren, doch irgendein Stich oder Schlag holte sie immer dann zurück, wenn sie aus dem Dasein driften wollte. Dann begann eine Stimme zu ihr zu sprechen - doch es war nicht die von Julian. Das Hier und Jetzt war lange nicht mehr existent für sie. Yenny konnte die Stimme nicht verstehen. Sie war mehr wie ein langes Dröhnen und Brummen und Heulen wie ein gewaltiges, rostiges Stahltor, das sich öffnete. Obwohl ihre Augen geschlossen waren, erschienen ihr schemenhaft Gestalten von Menschen. Erst nach Minuten, ihr kam es vor wie eine Stunde, war es vorbei. In der selben Sekunde, in der das Signal der Stative endete, fiel sie zu Boden wie ein Sack und rutschte, Kopf voraus, vom Podest auf den kalten Paneelboden. Warme Hände umfassten sie kurz darauf. Jemand trug sie. Sie erinnerte sich an ihre Kindheit, als man sie ins Bett trug, wenn sie bei einem Vid engeschlafen war. Ihre Wange schmiegte sich an den Stoff des Oberarms, der sie hielt. Alles war weich nach diesem Nagelbett. Alles war schwerelos nach dieser Bürde. Ihr Körper sank auf ein Polster und sie öffnete die Augen. Sie sah Julian. Sein Blick war ohne Lächeln, ohne Wärme, ohne den quirligen Witz, den er sonst immer und überall ausstrahlte. So sah er ganz anders aus. Er sagte etwas. Sie war sicher, es war eine Entschuldigung, aber sie hörte sie nicht, doch war sie auch nicht nötig. Sie war nicht wütend, wie man es war, wenn jemand Leid zufügte. Ihr Adrenalin - und vielleicht auch irgendein eben verabreichtes Schmerzmittel - ließen sie denken, dass sie glücklich war. Und Julian dankte sie. Sie wusste nicht, wie ihr das alles hätte helfen sollen, doch als sie in seine ernsten graublauen Augen sah, vertraute sie ihm, dass es ihre Rettung sei. Sie streckte die Hand nach seinem Nacken aus. Sie fühlte nichts. Ihr kam die Erkenntnis, dass ihre Hand noch immer geschient - dass sie nicht in irgendeine Art des Körperlosen aufgestiegen war. Ihre Kopfhaut kribbelte wohlig, als Julian ihr das Elektrodennetz vom Kopf zog. Die Totenstille um sie wurde allmählich zu einem Rauschen, das viel zu helle Licht um sie wieder zu den fahlen Lampen, die sie waren. Sie sah zu, wie ihr Arzt die Elektroden vorsichtig von ihren Armen, dann von ihren Beinen ablas, dann von ihrer Bauchdecke und ihrem Solarplexus. Als er nach der Elektrode über ihrer Brust griff, hielt sie seine Hand - oder drückte vielmehr nur mit den starren Handschuhen gegen seine und führte seine Finger auf diese Weise ein Stück hinab. Mit der anderen noch in seinem Nacken zog sie ihn zu sich hinunter. Er wehrte sich nicht. Das Gefühl in ihren Lippen kehrte zurück, als sie seine berührten. Gerade rechtzeitig, als sein Gesicht in ihren Hals versank und er zu ihr auf die Liege stieg, kehrte auch das Gefühl in ihrem Körper zurück. Sie ließ es ihn nicht sofort wissen.

    Leena Preston - Sporthalle - Wenige Stunden später

    Leena stieß die Hallentür auf. Sie hatte die Nacht über kaum geschlafen und das machte sich in ihrem Gleichgewichtssinn bemerkbar - und auch darin, dass sie eine eigentlich selbstöffnende Glastür mit aller Gewalt aufschieben wollte. Ein Heulen des Türmotors machte ihren Fehler offenbar und leena wich zurück, bis die Tür sich selbst geöffnet hatte.
    In der Mitte der Sporthalle stand Akina gerade im Ausfallschritt und machte eine kreisende Bewegung ihres Arms, bevor sie an der hölzernen Übungspuppe einen Schlag landete, der das dumpfe Geräusch des Aufpralls hallend durch den Sportsaal trieb.
    "Lieutenant Watabe!", rief Leena ungeduldig, "Ich muss so schnell es geht mit Ihnen sprechen - Es geht um Iiyama!", rief sie ihr zu und klammerte sich dabei an ein Holopad zwischen ihrem Brustkorb und ihren verschränkten Armen. Sie wollte zu Akina hinübersprinten, doch der weiche Mattenboden irritierte sie und so blieb sie am Rand der Halle stehen und wartete, bis Akina zu ihr kam.
    "Ms. Watabe. Ich meine: Lieutenant. Ich habe mich, wie versprochen, für Iiyamas Behandlung außerhalb der Isolationshaft eingesetzt. Er beginnt seit seiner Verlegung eine ähnliche EM-Sensitivität zu entwickeln wie Vandernot. Aber anders... ist schwer zu erklären... Ich weiß, Sie sind beschäftigt, aber das könnte wichtiger sein, als es klingt... haben Sie eine Minute?", fragte ise, zugegebenermaßen viel zu spät, als sie an Akina hinuntersah und die Karateuniform ihr zum ersten Mal auffiel.
    Tjordas ist offline

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