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    Die wichtigsten Karten:

    Ferelden
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    Thedas
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    Viel Spaß!
    Shepard Commander ist offline Geändert von Shepard Commander (28.03.2023 um 22:00 Uhr)
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    Helden tun so etwas

    [Bild: KtgE3tZmvNOrh3xHiLarissa_klein.jpg] & [Bild: Mini3.jpg] & [Bild: Kiliansmall.jpg]

    Ein hohes Surren, Stille, gefolgt von einem plötzlichen Klatschen und Schmerzen am Hals. Gisele bereute den Schlag an ihren Nacken sofort. Das Innenleder ihrer Panzerhandschuhe hatte die Mücke erwischt, die gleich einem geschickten Schwerfechter die Lücke in der Rüstung gefunden und die Stelle freier Haut zwischen Panzerplatte und schwarzem Zopf gefunden hatte. Sie hatte zu stark zugeschlagen, die Kante ihres Silberithandschuhs hatte ihren Hals gestreift.

    Merde“, murmelte sie, die Zähne aufeinandergepresst und zerrieb das zerquetschte Insekt zwischen Daumen und Zeigefinger zu einem schwarzen Brei. Der Wald nahm zunehmend die Form versumpften Landes an, ein Umstand, den sie bei ihrer elfengeführten Flucht nicht so wahrgenommen hatte. Der übliche Baumbestand wurde durch Schwarzerle und Moorbirke ergänzt und ihre gepanzerten Füße sanken bei jedem Schritt tiefer ins durchfeuchtete Erdreich. Schmatzende Geräusche begleiteten ihren Marsch. Dazu diese Mücken.

    Kilian sah die Schwierigkeiten, mit der seine Gefährtin zu kämpfen hatte. Er wusste aber auch, dass sie zu stolz war, um sich jetzt zur Umkehr bewegen zu lassen. Auch Artur kämpfte mit den Gegebenheiten, während Kilians Rüstung leicht genug war, um ihn nicht in derlei Schwierigkeiten zu ziehen. Der Zwerg, Fafnir, der dem Kampf so munter entgegenging, als befände er sich auf einem Sonntagsspaziergang, hatte scheinbar keine Probleme. Der alte Zwerg war scheinbar eins mit seiner Rüstung.

    Sagt mir, Ritter, sind wir uns nicht bereits begegnet? Auf den Straßen dieses Landes?“, sprach Kilian Ser van Markham an. Er hatte in den vergangenen Monaten durch viele Begegnungen erlebt und nicht alle blieben ihm im Gedächtnis. Die Machart der Panzerung des Ritters aber ließ ihn eine verschwommene Erinnerung fühlen. „Ich mag mich irren, aber so feine Arbeit ist nichts, was man alltäglich...

    Larissas erhobene Hand gebot Einhalt, noch ehe Kilian seinen Satz beenden konnte. Zwei von der Brut, widerliche Wesen. Im Dämmerlicht des Waldes und außerhalb des Zustands einer tosenden Schlacht sahen die Biester noch widerwärtiger aus. Ihre vernarbte, graue Haut glänzte, als sei sie mit Fetten beschmiert. Lippenlose Münder, starrende Augen und schartige Waffen. Kilian duckte sich, Gisele und Artur, die in ihrer Bewegung eingeschränkter waren, verbargen die gewappneten Leiber hinter dicken Bäumen. Feia erklärte ihren Plan, worauf die Dalish einen merklichen Kloss runterschluckte und mit einem knappen Nicken ihr Einverständnis bedeutete. Die Elfen sahen zu Kilian, der stillschweigend zum Anführer erklärt worden war. Der schwarze Ritter nickte seine Zustimmung.

    Larissa legte einen Pfeil auf die Sehne und drückte sich in einen Farn. Sie hob den Bogen, drückte ein wippendes Blatt hinab und schaute über den Pfeilschaft auf den größeren Brutkrieger. Langsam spannte sie die Sehne. Rechts sah sie den Schatten der schwarzhaarigen Elfe. Sie war kaum mehr als das: ein Schatten. Larissas Muskeln verhärteten, als ihre Finger die Sehne und den Pfeil umklammerten und sie in einer gleichartigen Bewegung den Bogen spannte.

    Seid schnell und leise; schlagt ohne Zögern zu und lasst eure Beute nicht leiden. So lautet mein Weg“, zitierte sie flüsternd den Weg des Pfeils, im Gedenken an die Jagdgöttin Andruil. Sie war zwar nicht auf der Jagd, aber etwas Besseres fiel ihr nicht ein. Sie beendete das Gebet. „So lautet mein Weg“, wiederholte sie und schoss.

    Der Pfeil pfiff durch den Wald, leiser als das Rascheln der Blätter. Mit dumpfem Krachen bohrte er sich in den Hals des Hurlock. Das Monster gurgelte, verspritzte schwarzes Blut, drehte sich einmal im Halbkreis und brach dann zusammen. Im selben Moment sprang Feia vor. Zwei Klingen blitzten einmal auf. Ein erstickter Schrei und noch mehr Blut, das den Erdboden tränkte.

    Widerliche Kreatur“, sagte Gisele. Die Sechs hatten sich um die beiden toten Wesen versammelt. Die Orlaisianerin stieß das Biest mit dem Fuß an. „Wo zwei sind, sind sicherlich noch mehr. Wir sollten weiter, aber halten wir die Waffen bereit.“ Mit diesen Worten zog sie ihr Schwert, eine lange, stabile Klinge. Kilian stimmte zu, setzte den Helm auf den Kopf, hob seinen Schild und zog sein Schwert.
    Ich gehe voraus.

    *

    Das Krachen von Schwertern auf Rüstungen, das Brüllen sterbender Brut. Lärm des Kampfes hallte durch den Wald. Kilian regte den behelmten Kopf während Larissa ihre Ohren spitzte. „Es kommt von dort, wo ich Euch gefunden habe“, rief die Dalish dem Ritter zu.
    Überlebende!“, schlussfolgerte Kilian, schwang sich auf sein Pferd und gab ihm die Sporen. „Folgt mir!

    Giseles hübsches Gesicht verschwand, als sie ihr Visier hinunterklappte. Sie stieg nicht auf das Pferd, beschleunigte aber ihre Schritte. Auch Larissa, die Artur einen kurzen, skeptischen Blick zuwarf, beeilte sich, überholte die Orlaisianerin und erreichte fast Kilian, der durch das Geäst brach, bereit jeden Überlebenden zu schützen.

    Als Larissa durch die Sträucher und auf die Lichtung sprang, erkannte sie nur einen einzigen Überlebenden. Kilian preschte zur linken Flanke. Sein Pferd ritt zwei der kleineren Monster einfach nieder, ein drittes Wesen fiel mit gespaltenem Schädel zu Boden und verendete dort zuckend.

    Larissa spannte den Bogen und schoss drei Pfeile in die ihr an den nächsten stehenden Bestien. Hinter ihr brachen die anderen aus dem Unterholz, allen voran der Zwerg mit einem dröhnenden Schlachtruf auf den Lippen. Seine Axt wartete auf die Fratze des Genlock, der zwei Unterarm-lange Dolche zückte und kreischend auf seinen gepanzerten Kontrahenten zulief.

    Auf einem der beiden bepackten Wagen stand breitbeinig eine Elfe mit blondem, fast silbrigem Haar die mit einem langen Schwert einen Hurlock köpfte. Auf der Lichtung lag etwa ein dutzend getöteter. Einige davon waren verschmort. Larissa fand den Grund dafür heraus, als die schwertschwingende Elfe einen fünf Fuß langen Strahl an Feuer auf der Mitte ihrer Hand sprühen ließ und einen Genlock, der den Wagen erklimmen wollte, einäscherte.
    Eine Elfe!“, rief Larissa hinter sich und deutete auf den Wagen.
    Eine Magierin!“, dröhnte es aus Giseles Helm. Die Kriegerin rannte gegen einen Hurlock, stieß ihn zurück und hieb seinen Brustkorb mit einem Hieb entzwei. Larissa schoss einer mannshohen Bestie einen Pfeil in die Brust, die im Begriff war, den Platz des verbrannten Genlock einzunehmen. Die silberhaarige Elfe wirbelte herum und hieb dem Wesen den Kopf von den Schultern.
    Schlagt sie zurück! Formiert euch!“, rief Kilian von seinem Pferd aus. Sein Schwert beschrieb einen Halbkreis um die Wagen herum. Larissa sprang rasch auf den zweiten Wagen, der nicht von der Silberhaarigen besetzt war. Sie zog einen Pfeil und schoss ihn ins Getümmel. Ein Genlock begann zu hinken und wurde von Kilians Pferd überrannt.
    Helft uns!“, rief der Templer zu der Elfenmagierin. „Schließt euch uns an! Feia, passt auf, hinter Euch!

    Artur hackte drei Hurlock auseinander, Gisele pfählte ein Genlock mit ihrem Schwert, Fafnirs Axt sauste einmal hin und einmal her und zwei kleine Brutwesen fielen kopflos zu Boden. Immer mehr Brut drang aus dem Unterholz.
    Kämpft! Lasst nicht nach!“ Die Ochsen, die die Wagen bei der Reise gezogen hatten, waren fort. Vielleicht tot. Sie mussten die Brut zerschlagen, bevor sie mit der Bergung beginnen konnten.
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    [Bild: Artur_mal_ohne_Helm_mini.jpg][Bild: Pd3emXcS7L16I9W4GhFeieobenohne_klein.jpg][Bild: Fafnir.klein.jpg]

    Die Dunkle Brut stank nach Krankheit und Verwesung, so empfand es Feia auf jedenfall nachdem ihre Klingen zum ersten Mal mit ihrem Blut benetzt worden waren. Ihr Blut war schwarz und zäher als normales Blut. Vermutlich würde es ein hervorragendes Klingengift abgeben, doch für solche Gedanken blieb nur wenig Zeit.
    Verbrannte Dunkle Brut roch wenig überraschend noch schlimmer, dennoch beschwerte sich die Schwarzhaarige nicht das die silberhaarige Elfe sie in Brand steckte. Sie hinterfragte auch nicht was eine zaubernde Elfe, schwertschwingend im Wald trieb. Sie hatte ihrem jungen Leben schon genügend Unfug gesehen und selbst angestellt. Das würde auch erst dann wichtig werden wenn es um das Rauchfleisch ging, welches sich die Unbekannte zweifellos für sich selbst sichern wollte. Welchen Zweck hätte es für sie sonst bei diesem Karren zu verweilen?
    "Feia, passt auf, hinter Euch!", rief der Templer und erinnerte sie daran ihren Kopf wieder fürs Kämpfen einzuschalten. Behände wich die Elfe dem Schwinger eines Brut Säbels aus, welcher brachial durch die Luft schnitt. Kurz darauf drang eine Zwergenaxt schwungvoll in das Schlüsselbein des schwingenden Hurlocks ein und spaltete dessen Brustkorb. Feia nickte Fafnir zu, welcher sich jedoch sofort einem nahen Genlock widmete, diesen mit schnellen Schwingern traktierend. Die blasse Elfe band den Esel am Karren fest, um zu verhindern das er reißaus nahm, jedoch hoffend damit nicht sein Verderben zu besiegeln.
    Artur blockierte eine Seite des Karren, stoppte anfliegende Pfeile mit seinem Schild und Rüstung. Seine Silberitklinge schnitt tief in sich nähernde Brut und schon die Berührung dieses Materials schien deren abstoßenden Körper zu quälen.
    Fafnir agierte wie eine Festung aus Zwergenstahl, dennoch agil und todbringend was immer auch in die Reichweite seiner Axt geriet. Bester Orzammar Stahl in der Hand eines erfahrenen Orzammar Zwerges waren Gefahren mit denen die Brut an der Oberfläche vermutlich nicht gerechnet hatten.
    Feia hatte keine Rüstung aus feinem Stahl, nur Schwerter aus ihr unbekanntem Material. So alt sie vermutlich auch waren, die Elfenschmiede von damals hatten ihr Handwerk verstanden, noch immer waren sie leicht und scharf.
    Die Elfe agierte mit ihnen als Plänkler, sich zwischen den vier Gepanzerten bewegend, welche die Seiten des Wagens abdeckten und die ankommende Brut blockierten. Vom Wagen herab gaben die beiden Blondinen ihnen Feuer, eine im wahrsten Sinne des Wortes, wobei die Erschöpfung der fremden Elfe ins Gesicht geschrieben stand. Wer wusste schon wie lange sie der Brut vor ihrem Ankommen standgehalten hatte.
    Feia tänzelte um zwei Genlocks herum, welche Artur flankieren wollten und trieb einen von ihnen die Klinge durch den Nacken, was dem Ritter die Gelegenheit gab den anderen mit seinem Schild umzuwerfen.
    Die Schwarzhaarige steckte eines ihrer Schwerter weg und entnahm eine orange pulsierende Phiole aus ihrem Gürtel.
    Zielsicher warf sie diese auf eine kleine Gruppe Brut, worauf diese mit dem Bersten eine Feuersbrunst entfesselte, zwei Genlocks in Brand steckend. Der aufkommende Geruch ließ die Elfe diese Aktion fast schon wieder bereuen.

    Fafnir rammte seinen Axtstiel einem großen Hurlock gegen den behelmten Schädel und brachte ihn dann mit einem weiteren Hieb gegen die Knie auf annehmbare Zwergenhöhe. Den Stiel auf halber Höhe gepackt, befreite er den Kopf vom Rumpfe.
    Die Brut schien langsam eine Art Respekt von dem kleinen Kämpfer zu entwickeln, fächerte sie sich doch mehr auf und griff mit weniger Schwung. Ein Vorteil vom Wuchs des Zwerges war, das die Pfeile der Dalish ohne Bedenken seiner Sicherheit über ihn hinweg segelten, flankierende Gegner ausschaltend.

    Feia focht in der Nähe der Kriegerin namens Giselle, deren Rüstung selbst bei dem schwachem Licht im Wald silbern funkelte. Jedoch hielt sie vermutlich genauso gut Pfeile ab, wie sie diese anlockte und schwarze Blutflecken trübten inzwischen den Glanz. Die Elfe schleuderte einem Hurlock ein Wurfmesser in den Nacken, als plötzlich eine Bande Genlocks aus dem Unterholz vor ihr stürmte. Die himmelblauen Augen weiteten sich überrascht, als sie schon dem ersten kleinem Monster auswich.
    Ihre freie Hand entkorkte eine Flasche mit einem tiefschwarzen Inhalt, worauf aus dieser ein dichter schwarzer Rauch waberte, welcher sofort sie und den kleinen Trupp einhüllte. Während die Genlocks wie wild durch den Rauch hackte, blieb die Elfe ruhig, die Bewegungen im Rauch spürend und sich langsam in ihm fortbewegend.

    Artur blockte den Hieb einer Hurlock- Axt und konterte mit seinem Schwert, als er den Rauch in seinem rechten Sichtfeld bemerkte. Konzentriert trieb er den Hurlock mit schweren Schlägen in die Defensive und brachte ihn zu Fall. Als sich sein Schwert in dessen Kehle grub, verflüchtigte sich plötzlich der Rauch wieder, so schnell wie er gekommen war.
    Die schwarzhaarige Elfe wurde enthüllt, schwarzes Blut tropfte von ihrer Klinge und ihren Händen. Um sie herum lagen vier tote Genlocks zwei sahen so aus als hätten sie sich gegenseitig erschlagen, mit der Waffe des gegenüberliegenden im Körper steckend.
    Feia strich sich leicht erschöpft eine schwarze Strähne aus dem Gesicht, welche klebrig des Genlock Bluts war.
    "Langsam werden es weniger, oder?", verkündete sie zaghaft lächelnd, sich dann wieder zum Wald drehend.
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  4. #4 Zitieren
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    [Bild: Mini3.jpg] & [Bild: wDMU1xILana_Klein.jpg] & [Bild: KtgE3tZmvNOrh3xHiLarissa_klein.jpg] & [Bild: Kiliansmall.jpg]

    Kilians Pferd ritt zwei Brutwesen nieder. Der schwarzgekleidete Ritter sprang aus dem Sattel, warf seinen Schild zu Boden und stürmte zu den sich am Boden windenden Kreaturen. Dem einen hieb er das Schwert durch das Gesicht, dann stellte er sich breitbeinig über das größere von beiden und durchstieß den lapidaren Brustpanzer und versenkte die Klinge in einem schwarzen Herz.
    Im selben Moment spaltete Artur mit einem einzigen Schwerthieb einen schwachen Schild, den Arm darunter und das Schlüsselbein eines Genlocks. Die unbekannte Elfe wirbelte herum, ließ ihr Schwert tanzen. Der Hurlock, der zurückstolperte parierte die Hiebe so gut er konnte, dann fiel er über eine Wurzel und die silberhaarige Elfe kam über ihn wie ein Feuersturm und hackte ihn mit groben Hieben auseinander. Die Lichtung war übersät mit hässlichen Leichen. Die Brut hatte weit über zwanzig Kämpfer verloren, die Angreifer keinen einzigen.
    Gisele stand hinter einem zuckenden Hurlock, der auf den Knien den Himmel anfauchte, ehe sie mit einem tiefen, raschen Schnitt ihres Dolches seine Kehle auftrennte. Röchelnd stürzte der Hurlock zu Boden – der Kampf war beendet. Gisele säuberte ihren Dolch am Rock ihres letzten Opfers, zog ihr reingerammtes Schwert aus dem Boden. Schimmernde Bündel von Sonnenstahlen erhellten die Lichtungen. Fafnir ließ sich auf einen eigens geschaffenen Berg aus Leichen fallen, setzte den Helm ab und tastete seine Taschen ab. Sicherlich wollte er sich eine Siegespfeife gönnen. Der Zwerg war beinahe für ein gutes Drittel der erschlagenen Brut verantwortlich.
    Sie kommen wieder. Schon sehr bald“, sagte Larissa und wischte sich Schweiß aus der Stirn. Sie hüpfte vom Wagen, huschte los und begann damit, verschossene Pfeile einzusammeln, so sie beim Auftreffen nicht gebrochen waren.
    Die Dalish hat recht“, beschied Ser Kilian und zog sich den Helm vom Kopf. Die Erschöpfung stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Wir sollten uns beeilen. Holt die Pferde. Aber zuerst…“ Er wandte sich zu der Elfe um. „Ich kenne Euch. Ihr wart auch bei dem Tross, habt Euch aber stets weit hinten gehalten und alleine gelagert, etwas abseits des Lagers.
    Und ich kenne Euch“, gab die Elfe zurück. „Und darum habe ich abseits gelagert.“ Kilian nickte. Die Situation war schwierig. Eine Abtrünnige hier und er ein Templer.
    Vielleicht…“, setzte er nach kurzem Schweigen an. „Vielleicht ist der Feind meines Feindes in diesem Falle mein Freund.
    Nennt mich wie Ihr wollt, Templer – wenn Ihr versucht mich gefangen zunehmen, töte ich Euch!
    Ser Kilian von Xerox schob sein Schwert zurück in die Scheide, nachdem er es vom schwarzen Blut der erschlagenen Kreaturen gesäubert hatte. Auch die Elfe ließ ihre Klinge verschwinden. Ihr kalter Blick wanderte über die Anwesenden.
    Wie ist Euer Name?“, fragte Gisele, die der Magierin sogar mehr Skepsis entgegenbrachte, als es der Templer tat.
    Lana, so Ihr denn einen Namen braucht“, antwortete die Elfe. Sie warf ihren Kopf zurück und reckte das Kinn, was ihre an Mondschein erinnernde Blässe zur Geltung brachte. Larissa bestaunte das interessante Gesicht. In ihren Augen hatte die Elfe weniger Ähnlichkeit zu ihr und ihrem Volk, als es so manche Menschen hatte.
    Schwingt keine Reden, beeilt euch“, rief Kilian, der sein Pferd zu den Karren führte. „Die Pferde und Esel hierher.“ Larissa war wie immer abgeneigt die Tiere zu versklaven, folgte aber Feia und der Elfe namens Lana, um die im Unterholz gebliebenen Zugtiere zu holen. Die Dalish betrachtete die schwarzhaarige Elfe. Ihre Elixiere waren so tödlich wie ihre Klingenkunst. Sie hätte eine gute Verteidigerin des Dalish-Clans abgegeben.
    Wie habt Ihr so kämpfen gelernt?“, fragte die junge Elfe ihre entfernte Verwandte. „Das erinnert mich an die Krieger der Dalish. Wart Ihr bei einem Clan?“ Larissa legte den Kopf schief und betrachtete die Schwarzhaarige.
    Die drei Elfen brachten die Pferde und Esel. Rasch wurden sie vor die Karren gespannt. Der Tag wurde dunkler und es würde nicht sicherer werden, wenn sie bis zur Nacht brauchen würden. In den Wäldern Ferelden gab es ältere und gefährlichere Geschöpfe als die Brut.
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    [Bild: Artur_mal_ohne_Helm_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg][Bild: Pd3emXcS7L16I9W4GhFeieobenohne_klein.jpg][Bild: Fafnir.klein.jpg]

    Mit dem Bogen in der Hand und in ihre gräuliche Rüstung gehüllt trat Mealla auf den Palisadensteg. Die Panzerung drückte auf ihre Prellungen, doch es ging wieder. So wie die Lage aussah, hatte sie in der Hinsicht auch bald keine große Wahl mehr.
    Morgana stand auch auf der Palisade und schaute nachdenklich in den Horizont. Die Elfe wusste wonach sie Ausschau hielt, noch war von der Gruppe jedoch keine Spur zu erkennen. Mit ihrem Kleid wirkte sie recht deplatziert auf der Barrikade, für Mealla jedoch weniger als das Aufgebot welches man notdürftig bewaffnet hatte. Bei ein paar der "Soldaten" war sie sich noch nicht sicher ob sie wussten das man das spitze Ende des Speers von sich weghielt.
    "Ihnen wird schon nichts passiert sein.", meinte sie optimistisch und riss die Hexe aus ihren Gedanken. Sie drehte sich zu ihr.
    "Auf meiner Reise mit euch, habe ich gelernt das die beiden sehr gut sind darin sich zu durchzuschlagen. Sie ergänzen sich gut.", fügte sie freundlich an. Natürlich waren noch andere als Artur und Larissa unterwegs, aber auch die hatten durchaus kompetent gewirkt. Ein echter Zwergenkrieger war beim Kampf gegen die Brut unbezahlbar. So sagte man zumindestens.
    "Ich weiß. Ich kenne sie schon lange genug. Allerdings brauchen sie dennoch manchmal jemand der ein Auge auf sie hat.", erwiderte Morgana mit einem Lächeln. Sie erinnerte sich noch gut an ihr Treffen mit den Beiden. Und wie sie in einem Akt der blinden Pflichterfüllung in einen Stollen voller Brut laufen wollten. Wie lange das schon her schien. Sie hätte nie gedacht das sie durch einen Zufall zwei Leuten begegnen würde dessen Wohlergehen ihr so viel bedeuteten.
    "Eure Rüstung straft euren Optimismus irgendwie lügen.", stellte sie dann fest, wieder in die Gegenwart tretend.
    "Ich bin optimistisch, aber auch realistisch. Was ich ebenfalls auf unserer Reise gelernt habe, ist das wenn jemand von uns kurz verschwindet er normalerweise mit Ärger oder einer wütenden Meute im Schlepptau wieder zurück kommt.", stellte sie stoisch fest und schmunzelte dabei. Es würde sie nicht wundern wenn der Ritter und die Dalish mit einer Meute Oger hinter sich aus dem Wald rennen würden. Morgana schien kurz den Mund öffnen zu wollen, schien es dann aber als solides Argument gelten lassen.
    Mealla ging ein Stück des Stegs, vorbei an einer der Hilfsoldaten der sie ein bisschen blöd angaffte, zu der anwesenden Kriegerin namens Logan. Scheinbar hatte sie beschlossen nach der blamablen Vorstellung direkt als Wachhabende zu fungieren. Vielleicht hielt sie auch Ausschau nach ihrer Elfenkameradin, die beiden hatten sich nach Meallas Beobachtung recht gut verstanden.
    "Ich hoffe es stört euch nicht, wenn ich eure wackere Wachtruppe bis zur Wiederkehr meiner Freunde verstärke.", fragte sie höflich und lehnte sich dann leicht gegen die hölzerne Palisade.

    *
    Feia hatte bisher keine Dalish kennen gelernt die sich mit Alchemie beschäftigt hatten, weswegen sie leicht von Larissas Frage überrascht war. Allerdings nahmen Dalish eigentlich bei jeder tollen Fähigkeit eines Elfen an das diese von ihren Clans stammten, insofern war es naheliegend. Feia war auch nicht beleidigt sondern lächelte nur verlegen.
    "Nun, ich bin Clans begegnet. Aber es waren kurze Begegnungen, manche freundlich und manche..etwas rau im Umgangston. Die flachen Ohren, ihr versteht.", erklärte sie höflich. "Ich hatte viele Lehrer, aus vielen verschiedenen Ecken der Welt. Wenn es euch interessiert, erzähle ich euch es gerne. Ich würde aber vorziehen das im Innern des Dorfes zu machen.", meinte sie und schaute dann in Richtung des Waldes. Jetzt war er ruhig, doch konnte jederzeit etwas Böses heraus schlüpfen.
    Die andere Elfe stapfte derweil schon wortlos zu den Pferden. Feia fand sie sonderbar, konnte sie nicht einordnen. Die Frage aus welchem Gesindeviertel sie stammte erübrigte sich bei ihren Anblick und ihrer Magie. Sie war eine Exotin, wie Feia. Doch wenn Feia Feuer war, so war sie Eis. Distanziert, unnahbar und mit einer tödlichen Eleganz.

    Pferde und Esel mussten nun vollbringen was der tote Ochse nicht mehr konnte. Feia kannte sich nicht sehr gut mit Fuhrwerken aus, fand aber das der Esel nicht mit den Pferden eingespannt werden konnte. So räumte sie stattdessen mit Fafnirs Hilfe ein paar der Waren auf den Eselsrücken um den Wagen und damit die Pferde beim ziehen zu erleichtern.
    Der Zwerg hatte die Ruhe weg und schmauchte sogar entspannt seine Pfeife während er einen schweren Sack auf den Esel drappierte. Er war ruhig aber effizient, vermutlich weil er auch um einiges kräftiger war als die Elfe. Doch da alle anpackten um loszumachen, bekamen sie den Karren halbwegs schnell wieder flott und ruckelten in Richtung der Straße.
    Sobald sie aus dem Wald rauskamen würden sie schneller sein, wenn auch auffälliger. Jedoch konnte man auch im Wald mit einem Karren nicht unaufällig sein.
    "Wir sollten vielleicht ein paar dieser Zobelpelze runterschmeißen.", schlug Feia vor, den Esel hinter sich führend.
    "Auf das Lamento des Händlers wenn wir nur mit den Lebensmitteln zurückkommen hätten wir unsere Freude. Vermutlich kommt er auf die Idee uns den Schinken zu verkaufen.", meinte Artur, welcher neben den Karren einherging.
    "Sein La-was?", fragte Feia und legte den Kopf leicht schief. "Sein Gejammer.", erklärte Artur der Elfe.
    "Ahhh. Ihr müsst eure feine Sprache ein wenig bei mir vereinfachen Herr Ritter.", erklärte die Schwarzhaarige.
    "Er kann froh sein wenn der hiesige Lord nicht den ganzen Karren beschlagnahmt. Und letztendlich ist das Kriegsbeute und gehört damit den Bergenden.", warf Fafnir ein welcher inzwischen nicht mehr rauchte und hinter dem Karren lief.
    "Eine Art von Faustrecht?" "Axtrecht!" "Ist mir alles recht.", schloss Feia und grinste zufrieden. Mit dem Recht zu nehmen was man brauchte war sie mehr als vertraut. Die Gruppe näherte sich dem Waldrand und damit der Straße. Bald würden sie den Wald hinter sich lassend. Plötzlich erschallte ein markerschüttender Schrei aus der Ferne. Er klang gequält und unnatürlich. Feia merkte wie sich eine Gänsehaut bei ihr bildete und schaute verwirrt in den Wald.
    "Was war das?", fragte sie unsicher. Fafnirs Blick verfinsterte sich und er setzte seinen Helm wieder auf.
    "Sharlock! Oder Kreischer wie man sie auch nennt. Wir sollten uns beeilen. Achtet auf eure Rücken!"
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    [Bild: Kiliansmall.jpg] & [Bild: KtgE3tZmvNOrh3xHiLarissa_klein.jpg] & [Bild: Logan_klein.jpg]

    Logan schaute über die hölzerne Brustwehr. Sie warf einen Blick in den dunkler werdenden Wald, doch nichts wies auf die Rückkehr der Truppe hin. Im Stillen bedauerte sie, dass sie keinen Protest angeschlagen hatte. Sollten sie auf eine große Gruppe der Brut treffen, wäre ihr Schicksal besiegelt – und vielleicht auch das von Berewic.

    Die Elfe namens Mealla riss die Kriegerin aus ihren Gedanken, als sie die Brüstung erklomm und sich neben sie lehnte. Sie sah müde und erschöpft aus, ein Wesen, dass sein ganzes Leben lang Kämpfe geführt hatte. Vermutlich ein elfischer Spiegel ihrer selbst, argwöhnte die Menschenfrau.
    Ihr seid willkommen“, sagte sie. „Tatsächlich fühle ich mich sicherer, wenn Ihr und nicht diese Tölpel ein wachsames Auge auf die Vorgänge hier habt. Manchmal erscheint es mir wie ein gottgegebenes Wunder, dass wir nicht schon längst alle die Mägen der Dunklen Brut füllen, bei den Leuten hier…“
    Insgeheim nötigte der Widerstand der Bewohner ihr einen gewissen Respekt ab. Sie hätten in heilloser Panik fliehen können, doch hatten sie sich zum Kampf entschlossen und trotz schlechter Ausrüstung und unzulänglicher Übungen, geschweige denn von Kampferfahrung, den grotesk gestalteten Monstren getrotzt, welche die königliche Armee aufgerieben hatten.
    Kein Lärm drang aus dem Wald herüber. Die Stille legte sich über den Wald wie ein Leichentuch.
    Ich hoffe, dass sie es schaffen. Ihre Waffen würden uns fehlen.“ Logan hatte das unbestimmte Gefühl, dass die Brut nicht lange mit einem neuerlichen Angriff warten würde. Bis dahin aber hielt sie Wache und Mealla war eine willkommene Ablenkung.
    Verzeiht meine Direktheit“, begann sie daher in einem Tonfall, der mehr Freundlichkeit beinhaltete als üblich. „Aber, ähnlich wie meine Begleiterin Feia, seid ihr als Elfe mit Waffen und kämpferischen Stolz in den Augen ein seltener Anblick in Ferelden. Gehe ich richtig in der Annahme, dass Ihr nicht aus diesen Landen kommt?
    Sie fing den Blick der Elfe auf, die eine gewisse Skepsis erahnen ließ und hob beschwichtigend die mit Leder behandschuhten Hände.
    Ich verurteile das nicht“, sagte Logan. „Abgesehen davon, dass meine Weggefährtin ebenfalls eine Elfe ist, schadet es nicht zu erwähnen, dass auch durch meine Adern etwas Elfenblut fließt.

    *

    Der Abstand, in dem die grässlichen Schreie, die an den in Agonie getauchten letzten Ausstoß eines durch tödliche Gewalt Sterbenden erinnerten, wurde immer geringer. Die Truppe bewegte sich nur langsam vorwärts – zu langsam, aber gerade so schnell es die Tiere zuließen, welche die Wagen zogen. Ihre Augen rollten, Panik stand darin und so war es die Aufgabe der Denkenden, die Tiere zu beruhigen und ihnen das Gefühl zu geben, dass der Weg ungefährlich sei. Gleichsam fühlte sich wohl jeder hier wie ein Schaf, dass der Beobachtung der Wölfe argwöhnte. Immerhin waren sie gepanzerte und schwer bewaffnete Schafe, die ihr Leben teuer verkaufen würde. Aber zählte das bei Abscheulichkeiten wie der Brut? Diese grausamen Wesen waren von einer Raserei beseelt, die ihnen wohl jedes Opfer recht sein ließ, solange sie nur töten konnten.

    Keiner sprach, als sie so rasch wie möglich vorrückten. Immer wieder stolperte jemand leicht, fiel aber nicht. Plötzlich streckte Larissa die Hand in die Höhe und der Zug stoppte. Die Elfe legte einen Pfeil auf die Sehne und spannte den Bogen. Sie spitzte wortwörtlich die Ohren, während ihre Augen zwischen dem Grün umherzuckten. Der Wald schien den Atem anzuhalten. Plötzlich zog sie die Sehne bis zum Kinn und ließ den Pfeil abschnellen. Das Geschoss pfiff durch die Luft, sauste ins Gebüsch und traf mit einem fleischig-schmatzenden Geräusch sein Ziel und wurde mit einem hochfrequenten Schmerzensschrei quittiert. Alle rissen ihre Waffen hoch, doch zur Überraschung aller griff niemand an. Der Templer nickte Ser Artur zu und die beiden Männer näherten sich dem Gebüsch.

    Dort lag und röchelte sterbend ein Wesen mit langem Gesicht und spitzen Zähnen wie Ohren. Die Haut war grau und ledrig, die Augen bösartig. Kilian stieß das Wesen mit der Spitze seines Schwertes an.
    Kreischer“, sagte er, obwohl es mehr eine Frage war. Der Zwerg, der den Männern gefolgt war, nickte bestätigend.
    Wieso greifen sie nicht an? Die Brut kämpft doch nie allein…
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    [Bild: Artur_mal_ohne_Helm_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg][Bild: Pd3emXcS7L16I9W4GhFeieobenohne_klein.jpg][Bild: Fafnir.klein.jpg]

    Der Wind wehte leicht über Meallas Haare, welche sich leicht über die Palisade gelehnt hatte. Es war ein schöner Tag, der Himmel strahlte im hellsten Blau, als scherte er sich nicht um die Schrecken welche unter ihm stattfanden.
    Was sollte er auch? Die Brut konnte vieles, doch nicht den Himmel verderben. Die kleine fluffige Wolke am Himmel, sie würde auch dort sein wenn der Boden grau und verdorrt war. Mealla hatte den Kopf zu Logan gedreht und hörte dieser höflich zu.
    Die Kämpferin war schmerzhaft pragmatisch, eine Eigenschaft die sie mit Mealla teilte. Doch in dieser harten Erscheinung steckte ein freundliches Wesen, geprägt durch Jahre von Kampf und Entbehrungen. Auch dies war der Elfe nicht fremd.
    "Ein Makel in vielen Ländern welche ich bereist habe. Ein lächerlicher, zweifellos. Zwerg, Elf, Mensch wenn wir uns schneiden tropft immer das gleiche rote Blut.", erwiderte sie freundlich und lächelte nachdenklich.
    "Aber ihr habt recht, ich komme nicht aus diesen Landen, sondern dem Norden. Ich habe schon fast ganz Thedas bereist, euer Land stellt in gewisser Weise die Endstation da. Auch wenn ich trotz aller Anzeichen hoffe, nicht im wortwörtlichen Sinne.", fügte sie an. Dieses Land forderte seinen Tribut, selbst die Wüste von Anderfels war nicht so gefährlich gewesen. Merkwürdig, wo alles so friedlich am Horizont grünte.
    "Ein raues Land, doch es hat seinen Charme. Ich bin allerdings wohl auch zur falschen Zeit hierher gekommen. Länder im Krieg sind selten eine schöne Erfahrung. Doch man trifft interessante Reisegefährten.", meinte sie anerkennend.
    "Selbst in diesem kleinen Ort kommen ein Dutzend verschiedene Charaktere zusammen, doch in der Hitze der Gefahren verschwinden die Unterschiede. Ich bin froh mit den Leuten reisen zu dürfen, mit denen ich reise.", gab sie zu.
    "Eure Weggefährtin scheint auch das Herz am rechten Fleck zu haben, wirkt sie auch so fehl am Platz wie ich. Reist ihr schon lange mit ihr?", erkundigte sie sich neugierig. Ihr Blick wanderte kurz zu den Wäldern, doch dort war nichts zu erkennen.

    **

    "Sicherlich eine Vorhut!"
    , meinte Fafnir auch die Bemerkung des Templers. Er rückte seine Ausrüstung zurecht.
    "In den Tiefen Wegen nutzen sie diese Bastarde um Verwirrung zu stiften, Trupps zu dezimieren. Bis dann die Hauptstreitmacht auftaucht und aus dem Schatten tritt! Wir sollten nicht verweilen, sondern uns beeilen.", fügte er an.
    "Strengt eure langen Beine an, das wird der Lauf eures Lebens. Wenn sie uns vor den Palisaden erreichen, kann euch Gott der Welt helfen.", spornte er dann die Gruppe an und begann seine kurzen Beine zu bewegen.
    Der Expertise des Fachzwerges folgend, setzte die Gruppe seinen Rat um und nahm die Beine in die Hand. Kreischer waren schnell, doch der Rest der Brut war es nicht. Und sie hatten keine Kavallerie, was gut für die Gruppe war.
    "Ist das mit der Brut wie mit den Bären?", erkundigte sich Feia, neben Fafnir herlaufend. Die leichtfüßige Elfe hatte es eindeutig leichter sein Tempo zu halten, als der deutlich atmende Zwerg.
    "Bären? Was für Bären, Mädchen?", erkundigte sich Fafnir, sich auf seine Atmung konzentrierend.
    "Na, ihr wisst schon. Ich muss nicht schneller laufen als der Bär. Sondern nur schneller als ihr.", scherzte sie.
    "Ihr macht Scherze?", entgegnete Fafnir entrüstet, lief aber instinktiv schneller als die Elfe.
    "Hilft es?", erwiderte die Schwarzhaarige freundlich und motivierte dann den Esel hinter sich.
    "Schneller mein Kleiner, du willst ganz sicher nicht Salami werden.", sprach sie was diesen ein wenig spuren ließ.

    Artur hasste laufen, wie jeder anständige Ritter es hasste. Dennoch tat er die Hälfte der Zeit in Ferelden nichts anderes, als von irgendjemand davon zu laufen. Positiv war die daraus entstandene Konstitution.
    "Wie ich durch Ferelden davon lief. Sollte ich als Titel für eventuelle Reiseberichte in Erwägung ziehen. Oder Mordred schenken, der ist da irgendwie erfahrener als ich.", murmelte er, während seine schweren Stiefel über die Straße schritten.
    Plötzlich war weit am Horizont das Dorf zu sehen. Selten hatte er sich über den Anblick eines Kuhkaffs so gefreut wie gerade.
    Weniger gefiel ihm stattdessen die dunkle Brut welche krachen aus dem Unterholz hinter ihnen gebrochen kam.
    "Sie kommen.", rief er lautstark und setzte zum Endspurt an. Kurz darauf flogen die erste Pfeile, wovon einer wirkungslos an seiner Panzerung abprallte. Der Ritter fluchte lautstark.

    "Haltet mal kurz.", meinte Feia an Fafnir gewandt und drückte ihm die Zügel des Esel in die Hand. Die Elfe begann beim Laufen in ihren Taschen zu kramen und fand schließlich was sie suchte. Eine Phiole mit einer wabernden schwarzen Flüssigkeit.
    "Achtung!", rief sie und schmiss diese im hohen Bogen weit hinter die Gruppe. Eine dichte schwarze Nebelwand tauchte hinter ihnen auf, welche sich in Richtung der Brut ausbreitete. Feia machte auf dem Absatz kehrt, zurück zu Fafnir und dem Esel.

    "Ich hasse es wenn ich Recht habe.", meinte Mealla und unterbrach das aktuelle Gesprächsthema zwischen ihr und Logan.
    Tatsächlich tauchte die kleine Gruppe wieder auf, doch hatte sie tatsächlich ein Kohorte dunkler Brut im Schlepptau.
    "Wir alarmieren mal besser die glorreiche Stadtwache.", meinte sie stoisch und legte dann einen Pfeil auf die Sehne ihres Bogens. In einiger Entfernung sah sie eine schwarze Nebelwand aufsteigen, welche die Gruppe von der Brut trennte.
    "Seltsam. Aber praktisch.", murmelte Mealla und zog die Sehne an ihre Wange. Die Anstrengung schmerzte, doch sie zitterte nicht. Sie wartete bis die erste Brut aus dem Nebel stolperte, dann entließ sie den Pfeil von der Sehne.
    Die Elfe hoffte das die Waren den Ärger wert waren.
    numberten ist offline Geändert von numberten (12.09.2021 um 23:15 Uhr)
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    Das Scheppern der Glocke riss ganz Berewic aus dem Dämmerschlaf. Die Wache, die Logan mithilfe der Autorität des jungen Lords aufgestellt hatte, eilte mit panisch-verwirrten Blicken aus der geduckten Hütte neben dem Tor. Sie rückten ihre Helme zurecht, hielten ihre Speere und schauten fragend zu Logan heraus, die das Seil der gusseisernen Glocke losließ. „Was steht ihr da so rum? Rauf auf den Wehrgang!“, donnerte die Kriegerin. Neben ihr ließ Mealla einen Pfeil von der Sehne schnellen.
    „Alle Bogenschützen sofort zu den Zinnen!“
    Sofort begann wildes, eisernes Gerödel.

    „Los, Männer. Los, los, los!“, rief einer der ambitionierteren Milizionären. Die Kämpfer eilten auf die Mauer, ihre Waffen in der Hand. Sie sahen sich der Dunklen Brut gegenüber, die eine kleine Gruppe verfolgte. Eine sich auflösende Nebelwand war der einzige Schutz zwischen ihnen und den Monstren. Ein Armbrustbolzen zischte am Ohr eines fluchenden Ritters vorbei und schlug mit einem dumpfen Zittern in die hölzerne Balustrade ein.
    „Beim Erbauer!“, flehte ein junger Verteidiger mit erstickter Stimme.
    „Reiß dich zusammen, das ist doch nicht dein erster Kampf“, blaffte ihn ein anderer an. „Es ist trotzdem jedes Mal schlimm“, pflichtete ein Dritter dem Jüngeren bei.
    „Ruhe, ihr alle!“, brüllte Logan. Sie hatte ihr Schwert gezogen. „Bogenschützen!“ Alle Männer und Frauen, die mit Bögen – ob schwere Kriegswaffen aus der Zeit des Krieges gegen Orlais oder leichten Jagdbögen – bewaffnet waren, zogen die Sehnen zurück.
    „Zielt hoch und hinter die Gruppe“, befahl Logan.
    „Pfeilhagel!“, rief sie dann, ihr Schwert schnellte vor und seine Spitze deutete in die Richtung der angreifenden Brut. Dreidutzend Pfeile surrten von der Mauer herab, überflogen die kleine Gruppe an Flüchtenden und gingen auf die Verfolger nieder. Ein Kreischer stolperte, von mindestens fünf Geschossen getroffen und seine langen Arme, überschlug sich und blieb tot im Staub liegen. Ein weiteres Brutwesen stürzte, von Meallas mit Präzision abgeschossenen Pfeil getroffen. Er hatte die Kehle durchbohrt. Der Abstand zu der Gruppe vergrößerte sich. Der zweite Pfeilhagel verschwand im Unterholz und wurde nur von knurrenden, herausfordernden Lauten quittiert.
    „Bögen senken“, ordnete Logan an. „Öffnet das Tor!“

    Kurz nachdem die schweren, hölzernen und eisenverkleideten Flügeltore wieder geschlossen waren, kehrte Ruhe ein. Sofort kamen nicht nur Wachleute, sondern auch Bürger des Dorfes sowie die Überlebenden des Trosses mitsamt der Händler in Richtung der geretteten Karren. „Endlich“, rief ein mit Seide verkleideter Pfeffersack und raffte gierig den teuersten Besitz zusammen.
    „Pfoten weg“, empörte sich Larissa. „Das gehört nicht Euch!“
    „Schweig, Spitzohr. Da wo ich herkomme, erdreisten sich Elfen ni-…“
    Blanker, kalter Stahl drückte sich sachte aber bestimmend gegen den Hals des Menschen, der augenblicklich erstarrte und die Augen weit aufriss. Ein Rinnsal Blut bahnte sich seinen Weg auf der bemerkenswert rosigen Haut des Kerls, während seine Lippen bebten.
    „Sie hat gesagt: Pfoten weg“, schnarrte die silberhaarige Elfe und bleckte ihre unnatürlich langen Eckzähne, die weiß wie Porzellan und spitz wie Speerspitzen wirkten. Die beringten Finger des Händlers öffneten sich und die Waren fielen zurück auf den Haufen der geborgenen Gegenstände.

    „Alle herhören: Wer kann schreiben?“, sagte Kilian, der auf dem größeren Karren stand, um den Überblick zu haben. Ein paar Hände hoben sich, Larissas war nicht dabei. „Wer kann so schreiben, dass andere es lesen können?“
    Fast die Hälfte der Hände ging wieder runter.
    „Ihr kennt meine Handschrift doch, Ser Kilian.“
    Der Templer wandte sich um. „Lady Seren! Ich… ich hätte nicht gedacht, dass…“
    „Wundert Euch nicht, Ser Kilian, und lasst uns später sprechen. Ich vermisse den Turm und bin erpicht auf Neuigkeiten von dort.“
    „Die Tage sind düster, Mylady. So, wie überall“, sagte der Templer und legte die Hände lässig auf dem Schwert ab.
    „Wobei braucht Ihr meine Hilfe?“
    „Wir sollten das, was wir hier haben, inventieren. Und das muss jemand mit einer guten Handschrift tun“, erklärte Kilian.
    Niemand hatte Ambitionen dem autoritär auftretenden Magierjäger seinen Plan zu vermiesen, zumal die orlaisianischen Schwertkämpferin ihn mit Nicken und Zuspruch unterstützte und den meisten, die nicht zu der erlauchten Gruppe harter Kämpfer zählten, wussten, dass diese beiden wertvoll für Berewic und das eigene Überleben waren.

    „Hier.“ Die Kriegerin aus Orlais hatte sich aus dem Pulk gelöst, in dessen Mitte Kilian von Xerox laut Gegenstände nannte, die er aus der Masse hob, kurz vorzeigte und dann zur Einlagerung weitergab, während Nimues Federkiel über Pergament flog.
    Die Kriegerin, die sich ihrer Rüstung entledigt und nun wieder bequemere Klamotten aus Leinen sowie einen gewachsten Ledermantel trug, reichte Fafnir dem Zwerg, der dem Treiben zusah und vermutlich an Pökelfleisch dachte, ein kleines Ledersäckchen. Der Zwerg nahm es mit gerunzelter Stirn entgegen.
    „Pfeifenkraut“, erklärte die Orlaisianerin. „Ihr… raucht sehr viel davon.“

    *

    Auch Logan war beim Wagen, befasste sich aber nicht mit den Waren.
    „Ihr schießt sehr gut. Im Gegensatz zu diesen Leuten hier“, richtete sie sich an Mealla. „Ich überlege, in den nächsten Tagen das Training für die Miliz auszurichten. Und sicherlich brauchen wir auch Bogenschützen…“
    Shepard Commander ist offline
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    Das Scheppern der Glocke riss ganz Berewic aus dem Dämmerschlaf. Die Wache, die Logan mithilfe der Autorität des jungen Lords aufgestellt hatte, eilte mit panisch-verwirrten Blicken aus der geduckten Hütte neben dem Tor. Sie rückten ihre Helme zurecht, hielten ihre Speere und schauten fragend zu Logan heraus, die das Seil der gusseisernen Glocke losließ. „Was steht ihr da so rum? Rauf auf den Wehrgang!“, donnerte die Kriegerin. Neben ihr ließ Mealla einen Pfeil von der Sehne schnellen.
    „Alle Bogenschützen sofort zu den Zinnen!“
    Sofort begann wildes, eisernes Gerödel.

    „Los, Männer. Los, los, los!“, rief einer der ambitionierteren Milizionären. Die Kämpfer eilten auf die Mauer, ihre Waffen in der Hand. Sie sahen sich der Dunklen Brut gegenüber, die eine kleine Gruppe verfolgte. Eine sich auflösende Nebelwand war der einzige Schutz zwischen ihnen und den Monstren. Ein Armbrustbolzen zischte am Ohr eines fluchenden Ritters vorbei und schlug mit einem dumpfen Zittern in die hölzerne Balustrade ein.
    „Beim Erbauer!“, flehte ein junger Verteidiger mit erstickter Stimme.
    „Reiß dich zusammen, das ist doch nicht dein erster Kampf“, blaffte ihn ein anderer an. „Es ist trotzdem jedes Mal schlimm“, pflichtete ein Dritter dem Jüngeren bei.
    „Ruhe, ihr alle!“, brüllte Logan. Sie hatte ihr Schwert gezogen. „Bogenschützen!“ Alle Männer und Frauen, die mit Bögen – ob schwere Kriegswaffen aus der Zeit des Krieges gegen Orlais oder leichten Jagdbögen – bewaffnet waren, zogen die Sehnen zurück.
    „Zielt hoch und hinter die Gruppe“, befahl Logan.
    „Pfeilhagel!“, rief sie dann, ihr Schwert schnellte vor und seine Spitze deutete in die Richtung der angreifenden Brut. Dreidutzend Pfeile surrten von der Mauer herab, überflogen die kleine Gruppe an Flüchtenden und gingen auf die Verfolger nieder. Ein Kreischer stolperte, von mindestens fünf Geschossen getroffen und seine langen Arme, überschlug sich und blieb tot im Staub liegen. Ein weiteres Brutwesen stürzte, von Meallas mit Präzision abgeschossenen Pfeil getroffen. Er hatte die Kehle durchbohrt. Der Abstand zu der Gruppe vergrößerte sich. Der zweite Pfeilhagel verschwand im Unterholz und wurde nur von knurrenden, herausfordernden Lauten quittiert.
    „Bögen senken“, ordnete Logan an. „Öffnet das Tor!“

    Kurz nachdem die schweren, hölzernen und eisenverkleideten Flügeltore wieder geschlossen waren, kehrte Ruhe ein. Sofort kamen nicht nur Wachleute, sondern auch Bürger des Dorfes sowie die Überlebenden des Trosses mitsamt der Händler in Richtung der geretteten Karren. „Endlich“, rief ein mit Seide verkleideter Pfeffersack und raffte gierig den teuersten Besitz zusammen.
    „Pfoten weg“, empörte sich Larissa. „Das gehört nicht Euch!“
    „Schweig, Spitzohr. Da wo ich herkomme, erdreisten sich Elfen ni-…“
    Blanker, kalter Stahl drückte sich sachte aber bestimmend gegen den Hals des Menschen, der augenblicklich erstarrte und die Augen weit aufriss. Ein Rinnsal Blut bahnte sich seinen Weg auf der bemerkenswert rosigen Haut des Kerls, während seine Lippen bebten.
    „Sie hat gesagt: Pfoten weg“, schnarrte die silberhaarige Elfe und bleckte ihre unnatürlich langen Eckzähne, die weiß wie Porzellan und spitz wie Speerspitzen wirkten. Die beringten Finger des Händlers öffneten sich und die Waren fielen zurück auf den Haufen der geborgenen Gegenstände.

    „Alle herhören: Wer kann schreiben?“, sagte Kilian, der auf dem größeren Karren stand, um den Überblick zu haben. Ein paar Hände hoben sich, Larissas war nicht dabei. „Wer kann so schreiben, dass andere es lesen können?“
    Fast die Hälfte der Hände ging wieder runter.
    „Ihr kennt meine Handschrift doch, Ser Kilian.“
    Der Templer wandte sich um. „Lady Seren! Ich… ich hätte nicht gedacht, dass…“
    „Wundert Euch nicht, Ser Kilian, und lasst uns später sprechen. Ich vermisse den Turm und bin erpicht auf Neuigkeiten von dort.“
    „Die Tage sind düster, Mylady. So, wie überall“, sagte der Templer und legte die Hände lässig auf dem Schwert ab.
    „Wobei braucht Ihr meine Hilfe?“
    „Wir sollten das, was wir hier haben, inventieren. Und das muss jemand mit einer guten Handschrift tun“, erklärte Kilian.
    Niemand hatte Ambitionen dem autoritär auftretenden Magierjäger seinen Plan zu vermiesen, zumal die orlaisianischen Schwertkämpferin ihn mit Nicken und Zuspruch unterstützte und den meisten, die nicht zu der erlauchten Gruppe harter Kämpfer zählten, wussten, dass diese beiden wertvoll für Berewic und das eigene Überleben waren.

    „Hier.“ Die Kriegerin aus Orlais hatte sich aus dem Pulk gelöst, in dessen Mitte Kilian von Xerox laut Gegenstände nannte, die er aus der Masse hob, kurz vorzeigte und dann zur Einlagerung weitergab, während Nimues Federkiel über Pergament flog.
    Die Kriegerin, die sich ihrer Rüstung entledigt und nun wieder bequemere Klamotten aus Leinen sowie einen gewachsten Ledermantel trug, reichte Fafnir dem Zwerg, der dem Treiben zusah und vermutlich an Pökelfleisch dachte, ein kleines Ledersäckchen. Der Zwerg nahm es mit gerunzelter Stirn entgegen.
    „Pfeifenkraut“, erklärte die Orlaisianerin. „Ihr… raucht sehr viel davon.“

    *

    Auch Logan war beim Wagen, befasste sich aber nicht mit den Waren.
    „Ihr schießt sehr gut. Im Gegensatz zu diesen Leuten hier“, richtete sie sich an Mealla. „Ich überlege, in den nächsten Tagen das Training für die Miliz auszurichten. Und sicherlich brauchen wir auch Bogenschützen…“


    [Bild: Artur_mal_ohne_Helm_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg][Bild: Pd3emXcS7L16I9W4GhFeieobenohne_klein.jpg][Bild: Fafnir.klein.jpg]

    Morgana wartete ab bis sich der Trubel ein wenig gelegt hatte, bevor sie sich aus der Menschentraube löste und zu ihren beiden Gefährten schritt. Die Hexe umarmte die Dalish und gab ihr einen kurzen Kuss, dann umarmte sie kurz Artur.
    "Ich bin froh das ihr beide es wieder heil zurück geschafft habt. Nicht das ich Zweifel hatte...", erklärte sie fröhlich.
    "Ja, in Sachen, Brut die uns verfolgt, rangiert die Sache wohl auf den unteren Plätzen. Auch wenn ich mir nicht sicher bin ob das eine gute Sache ist. Ich könnte mir schönere Dinge vorstellen die mich verfolgen. Das Glück zum Beispiel."
    Morgana nickte wissend, dann schweifte ihr Blick zu dem Wagen welcher gerade komissioniert wurde. Auflistungen von Dingen und dabei wichtig tun, das war wahrlich Nimues Welt.
    "Ihr seid wohl mit reicher Beute zurückgekommen. Und Nimue hat jemanden bei den sie sich ausheulen kann. Ein Gewinn für jeden.", stellte sie fest. Natürlich waren Bekannte von Nimue, vor allem Templer selten ein Gewinn für sie.
    "Ach ja, der Templer. Scheint mir ein ordentlicher Bursche zu sein. Recht pragmatisch, selbst als diese seltsame Elfe Zauber gewirkt hat. Vielleicht war es auch nur der falsche Zeitpunkt sich mit ihr anzulegen. Schien mir keine von diesen netten Elfen zu sein wie Larissa, Mealla oder dieser schwarzhaarige Wildfang der uns begleitet hat.", erwiderte Artur beschwichtigend.
    "Zaubernde Elfe? Meint ihr diese silberhaarige? Und wer ist die andere?", erkundigte sich Morgana und schaute in die Menge. Keine der beiden angesprochenen Elfen schien noch zugegen zu sein. Artur schaute sich selbst um.
    "Na ja, die machte auch nicht unbedingt einen geselligen Eindruck. Was diese Feia angeht, die hat offensichtlich ein Talent zu verschwinden. Allerdings scheint sie selten die Klappe zu halten, also werdet ihr zweifellos begegnen.", meinte der Ritter.
    Morgana schaute ihn kurz fragend an, nickte dann aber nur knapp. Eine schwarzhaarige Elfe namens Feia. Stimmt, das kleine Mädchen hatte von ihr erzählt. Nach Arturs Beschreibung konnte sie wirklich jene aus Highever sein.
    "Nun, eine Überraschung jagt die andere, nicht wahr?", stellte sie stoisch fest.

    *

    "Oh, ich danke euch meine Liebe.", meinte Fafnir und nahm den Beutel mit dem Kraut entgegen. Er verstaute ihn in seiner Tasche. Tatsächlich war es wohl keine schlechte Idee sich nach der Rennerei ein Pfeifchen zu gönnen.
    "Mehr als früher. Einer der Vorteile des Alters ist es mehr Zeit für solche Kleinigkeiten zu nehmen. Und Pfeifenkraut ist eine der Annehmlichkeiten der Oberfläche. Fernab der Sonne wachsen solche Pflanzen nicht. Nur ein verrückter Nugküsser, raucht die Pilzgewächse der Tiefen Wege. Nicht das ich einmal einen Legionär gesehen habe der es getan hat...", erzählte er.
    "Aber ich schweife ab. Erneuten Dank..Gisele, nicht wahr? Darf ich euch mit diesem Namen ansprechen, oder bevorzugt ihr den Namen eures Hauses oder einen dieser zahlreichen Titel die ihr Oberflächler euer eigen nennt?", erkundigte er sich schroff aber gleichzeitig äußerst höflich. Leute die so kämpfen konnten hatten oft irgendeinen Titel, aber Fafnir hatte bei der Maße an Menschen hier schon die Übersich verloren.

    *
    "Ach, ich weiß nicht. So schlecht sind sie nicht. Ich sah schon meine Begleiter von ihrem Pfeilhagel niedergestreckt werden. Die Wilderei in den nahen Wäldern scheint sich also bezahlt gemacht zu haben.", erwiderte Mealla anerkennend.
    "He, wir wildern nicht in den Wäldern!", meinte ein Mann aus dem Pulk, dessen Klamotten aus verschiedenen Tierfellen zu bestehen schien. Ein ausgeblichenes Fuchsfell zierte seine Schulter, während sein Messer einen Hirschhorngriff hatte.
    "Richtig und ich bin ein Zwerg.", meinte Mealla nur knapp, nach einem kurzen Blick.
    "Das hättet ihr wohl gerne!", merkte eine Stimme weiter weg an, bevor sie sich wieder ihrem Gespräch widmete.
    "Autsch. Tiefschlag. Wie unerwartet.", sagte Mealla leicht grinsend und widmete sich wieder Logan.
    "Aber dennoch schadet ihnen wohl nicht etwas zusätzliches Training. Vor allem wenn sie einen koordinierten Pfeilhagel abgeben sollen. Ich kann euch gerne dabei unterstützen, auch wenn ich bezweifle das wir viel Zeit haben werden." sagte sie.
    "Vielleicht sollten wir morgen schon anfangen. So nahe wie die Brut schon in den Wäldern ist, bezweifle ich das es lange dauern wird bis sie einen frontalen Angriff wagen. All das unverderbte Leben muss sie ganz wild machen. Und diese kleine Aktion heute hatte sicher auch ihre Wirkung.", merkte sie noch nachdenklich an.

    *

    Feia hatte sich eine etwas ruhigere Ecke gesucht, nachdem sie ihre eigene kleine Beute verstaut hatte. Gewürze welche sie auf dem Wagen entdeckt hatte. Kein großer Wert für das Dorf und kein Grund es dem Händler zu geben. Feia konnte damit viel mehr anstellen. Zahlreiche Rezepte gingen ihr durch den Kopf zur Hebung der Moral, die der Abenteurer, aber auch ihrer eigenen. Nachdem sie sich ihrer Rüstung entledigt hatte, saß sie jetzt auf einer größeren Holzkiste, neben sich die Elfenschwerter liegend. Behutsam reinigte sie die Klingen, achtsam mit einem Tuch die alten Klingen entlangfahrend. Obwohl das Blut der Brut aussah und roch wie Teer, ging es erstaunlich gut wieder ab. Falls so als würden sich die alten Elfenklingen weigern das verderbte Blut auf ihrer metallenen Oberfläche zu tragen. Die Elfe würde es nicht wundern, die Schwerter waren schon immer eine positive Überraschung. Seit sie die Klingen damals gefunden hatte, in der Waffenkammer des orlaisianischen Lords. Kriegsbeute aus dem Erhabenen Marsch gegen die Dales war es gewesen, teilweise schon mit Staub bedeckt.
    Mit Feia waren die beiden Klingen wieder aus ihrem jahrhundertelangen Schlummer erwacht. Keine Gelegenheit mehr Staub anzusetzen. Sanft glitt das Tuch ein paar der eingeätzten elfischen Runen entlang. Dann hob Feia den Kopf.
    Sie erblickte die Quelle der nahen Schritte, es war die Dalish von ihrem kleinen Abenteuer.
    "Heda! Waldschwester.", rief sie der blonden Elfe zu und winkte ihr kurz. Sie erinnerte sich an die Fragen der Elfe im Wald.
    "Larissa, richtig?", fragte sie nochmal nach, ihr Namensgedächtnis austestend. Die Dalish machte eine zustimmende Geste.
    "Wenn ihr noch wollt, jetzt hätte ich Zeit eure Fragen zu beantworten.", erklärte sie höflich und bot der anderen Elfe an auf einer Kiste neben ihr Platz zu nehmen. Der Mund der bleichen Elfe formte ein fröhliches Lächeln.
    numberten ist offline
  10. #10 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Shepard Commander
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    [Bild: Mini3.jpg] & [Bild: Logan_klein.jpg] & [Bild: KtgE3tZmvNOrh3xHiLarissa_klein.jpg]


    Larissa pfiff ein Lied. Nicht, dass sie guter Dinge wäre. Es war ihre Art, sich zu beruhigen. Seit Wochen stand ihre Welt Kopf. Kämpfe, lange Märsche und noch mehr Kämpfe. Sie pfiff also, während sie sich den Weg zur Garnison suchte. Die meisten der hervorragend ausbalancierten und kunstvollen Elfe-Pfeile, die sie am Anfang der Reise gehabt hatte, waren verschossen. Egal, wie viele sie aus den Leichen ihrer Feinde zog oder Fehlschüsse aufhob, es wurden immer weniger.

    Ihren Weg beendete sie nicht, denn die Elfe namens Feia hielt sie auf und sprach sie an. Es stimmte, Larissa hatte sich gewundert, woher ein Flachohr so kämpfen konnte. Eigentlich hätte sie nichts mehr verwundern sollen, war Mealla doch ebenfalls keine Dalish. Aber Mealla war in ihren Augen mehr Mensch als Elf und diese hier aber mehr Elf, als Mensch.
    Sie bedeutete der anderen Elfe, ihr zur Waffenkammer zu folgen.
    Eure Art zu kämpfen war beeindruckend. Erinnerte mich an meinen Freund Mordred, der kämpft ähnlich. Aber Mordred ist kein Elf, Ihr schon. Ihr habt Feuer geworfen und Eure Kurzschwertkunst ist denen der Dalish sehr ähnlich.“ Sie legte den Kopf schief. „Und doch wäre ich überrascht, wenn ich wirklich mit einer Clanschwester sprechen würde, oder?

    *

    Gisele reicht“, antwortete die Kriegerin. „Meine Titel sind in diesem Land weder erwünscht noch nützlich. Zudem bin ich nur eine Söldnerin, nicht besser als die anderen Männer, die diesen Tross beschützten.
    Die Kriegerin fühlte ihre Arme ab. Der Kampf war vorüber, die Flucht auch. Nun ebbte die Kampfeswut ab und würde dem Schmerz Platz machen. Sie würde sich später einmal komplett checken müssen. Auch, wenn die Brut vielleicht nicht darauf verzichtete, brauchte sie kein Gift. Ihre verderbten Klingen könnten Gisele auch bei einem kleinen Kratzer vergiften.

    Noch ehe der Zwerg eine kleine Abhandlung über Pfeifenkraut verfassen konnte, gesellten sich die hellhaarige Kriegerin und die Elfenbogenschützin zu den beiden. Zwischen der Elfe und dem Zwerg hatte sich eine eigentümliche Dynamik entwickelt.
    Herr Zwerg“, sagte Logan. Sie schaute zu Gisele. „Ihr, Euren Namen habe ich vergessen. Aber das Schwert da… Ihr seid eine Söldnerin.
    Das bin ich“, antwortete Gisele in ihrem unverkennbaren Akzent, der Logan die Nase rümpfen ließ.
    Hilfe abzuweisen ist dieser Tage nicht klug, schätze ich“, sagte Logan mehr zu sich selbst als zu Gisele.
    Mealla hat sich bereiterklärt, die Miliz im Schießen zu schulen. Ihr seid ein Zwerg und damit der vermutlich erfahrenste Feind der Brut. Eure Hilfe könnte mit Gold nicht aufzuwiegen sein.“ Sie schaute in die Knopfaugen des Zwerges und hoffte, dass er jetzt keine fürstliche Belohnung erwartete. „Wenn wir einem entschlossenen Angriff der Brut standhalten wollen, dürfen wir keine Möglichkeit ausschließen. Das gilt auch für Euer Schwert und Eure fremdländische Kampfkunst“, wandte sie sich gehässig an Gisele. Die Orlaisianerin zeigte keine Regung.
    Shepard Commander ist offline
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    Drachentöter Avatar von numberten
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    [Bild: Mini3.jpg] & [Bild: Logan_klein.jpg] & [Bild: KtgE3tZmvNOrh3xHiLarissa_klein.jpg]


    Larissa pfiff ein Lied. Nicht, dass sie guter Dinge wäre. Es war ihre Art, sich zu beruhigen. Seit Wochen stand ihre Welt Kopf. Kämpfe, lange Märsche und noch mehr Kämpfe. Sie pfiff also, während sie sich den Weg zur Garnison suchte. Die meisten der hervorragend ausbalancierten und kunstvollen Elfe-Pfeile, die sie am Anfang der Reise gehabt hatte, waren verschossen. Egal, wie viele sie aus den Leichen ihrer Feinde zog oder Fehlschüsse aufhob, es wurden immer weniger.

    Ihren Weg beendete sie nicht, denn die Elfe namens Feia hielt sie auf und sprach sie an. Es stimmte, Larissa hatte sich gewundert, woher ein Flachohr so kämpfen konnte. Eigentlich hätte sie nichts mehr verwundern sollen, war Mealla doch ebenfalls keine Dalish. Aber Mealla war in ihren Augen mehr Mensch als Elf und diese hier aber mehr Elf, als Mensch.
    Sie bedeutete der anderen Elfe, ihr zur Waffenkammer zu folgen.
    Eure Art zu kämpfen war beeindruckend. Erinnerte mich an meinen Freund Mordred, der kämpft ähnlich. Aber Mordred ist kein Elf, Ihr schon. Ihr habt Feuer geworfen und Eure Kurzschwertkunst ist denen der Dalish sehr ähnlich.“ Sie legte den Kopf schief. „Und doch wäre ich überrascht, wenn ich wirklich mit einer Clanschwester sprechen würde, oder?

    *

    Gisele reicht“, antwortete die Kriegerin. „Meine Titel sind in diesem Land weder erwünscht noch nützlich. Zudem bin ich nur eine Söldnerin, nicht besser als die anderen Männer, die diesen Tross beschützten.
    Die Kriegerin fühlte ihre Arme ab. Der Kampf war vorüber, die Flucht auch. Nun ebbte die Kampfeswut ab und würde dem Schmerz Platz machen. Sie würde sich später einmal komplett checken müssen. Auch, wenn die Brut vielleicht nicht darauf verzichtete, brauchte sie kein Gift. Ihre verderbten Klingen könnten Gisele auch bei einem kleinen Kratzer vergiften.

    Noch ehe der Zwerg eine kleine Abhandlung über Pfeifenkraut verfassen konnte, gesellten sich die hellhaarige Kriegerin und die Elfenbogenschützin zu den beiden. Zwischen der Elfe und dem Zwerg hatte sich eine eigentümliche Dynamik entwickelt.
    Herr Zwerg“, sagte Logan. Sie schaute zu Gisele. „Ihr, Euren Namen habe ich vergessen. Aber das Schwert da… Ihr seid eine Söldnerin.
    Das bin ich“, antwortete Gisele in ihrem unverkennbaren Akzent, der Logan die Nase rümpfen ließ.
    Hilfe abzuweisen ist dieser Tage nicht klug, schätze ich“, sagte Logan mehr zu sich selbst als zu Gisele.
    Mealla hat sich bereiterklärt, die Miliz im Schießen zu schulen. Ihr seid ein Zwerg und damit der vermutlich erfahrenste Feind der Brut. Eure Hilfe könnte mit Gold nicht aufzuwiegen sein.“ Sie schaute in die Knopfaugen des Zwerges und hoffte, dass er jetzt keine fürstliche Belohnung erwartete. „Wenn wir einem entschlossenen Angriff der Brut standhalten wollen, dürfen wir keine Möglichkeit ausschließen. Das gilt auch für Euer Schwert und Eure fremdländische Kampfkunst“, wandte sie sich gehässig an Gisele. Die Orlaisianerin zeigte keine Regung.


    [Bild: Pd3emXcS7L16I9W4GhFeieobenohne_klein.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg][Bild: Fafnir.klein.jpg]

    Die Dalish hatte offensichtlich ein festes Ziel und forderte stattdessen Feia auf ihr zu folgen. Die Schwarzhaarige hatte nichts besseres zu tun und raffte ihre Sachen auf und stopfte sie in eine kleine Tasche. Die Schwerter in die Scheiden gestopft, klemmte sie diese unter den Arm und schritt neben der blonden Elfe entlang.
    Während Larissa sprach befestige sie ihre Schwerter wieder an ihrem Gürtel, wo sie aufgrund der provisorischen Befestigung ein wenig zu frei schwangen. Die Dalish endete mit einer Frage, Feia nutzte den fragenden Blick um kurz zu verweilen und ihre Klingen ordentlich zu befestigen.
    "Eure Intuition trügt euch nicht. Ich bin keine Clanschwester, nur eine Verwandte aus den Städten der Menschen. Ein fröhliches Flachohr, wie euresgleichen uns gerne tituliert. Feia reicht aber vollständig aus, falls ihr nach Anreden sucht.", erwiderte sie mit einem leicht schelmischen Grinsen. Sie schüttelte kurz ihre rabenschwarzen Locken.
    "Doch reiste ich einst mit vielen Gefährten, welche mir Lehrer in vielerlei Fertigkeiten waren. Wir waren eine bunte Schar, ähnlich der Gruppe mit welcher ihr reist. Menschen, Elfen, Zwerge, Gestalten aus allen Winkeln der Erde. Die Straße war unsere Heimat und die Wälder oftmals unser Obdach. Ich betrachtete diese Leute als eine Familie."
    , erklärte sie ehrlich, die aufkommende Wehmut in ihrer Stimme unterdrückend. Ihr Lächeln überspielte den Schmerz.
    "Sicher, kein Vergleich zu euren Clans. Doch auf eine eigentümliche Weise gibt es wohl dennoch Gemeinsamkeiten. Dalish traf ich jedoch auch recht viele. In den Smaragdebenen, oder nahe Halamshiral. Die alten Länder der Dales haben immer noch eine große Anziehung auf die Clans. Interessante Begegnungen. Wir handelten oft mit Gegenständen welche wir auf unseren Reisen erworben hatten.", erzählte sie während die beiden Elfen ihren Weg zur Waffenkammer fortsetzten.
    "Ich gebe zu, man sieht selten Dalish abseits ihrer Clans, vor allem nicht in so einer Gesellschaft wie der Euren. Jedoch erscheinen sie mir als ordentliche Truppe. Reist ihr schon lange mit ihnen?"

    "Nun denn, wenn ihr es einfach haltet, dann werde ich mich nicht beschweren. Gisele ist ein Name den ich mir merken kann.", erwiderte Fafnir freundlich und nickte der Schwarzhaarigen zu. Kurz darauf sprach ihn die hellhaarige Kriegerin an, welche scheinbar eine Art Feldwebel Funktion innerhalb dieses Ortes zu haben schien. Er wartete das Geplänkel zwischen ihr und der Söldnerin ab, bevor er sich zu Wort meldete.
    "Das kommt darauf an, was ihr unter meiner Hilfe versteht meine Dame. Soll ich die wackeren, doch zerbrechlichen Seelen dieser Bewohner zu einem Kern aus Eisen schmieden? Ich denke das ist eine Aufgabe die jenseits unserer Zeit und meiner Fähigkeiten liegt. Aber ich kann sie mit einem Stock schlagen und hoffen das sie lernen dem auszuweichen. Wenn sie sich nicht beim Bogenschießen ihre eigenen Ohren abreißen.", erklärte er mit breitem Stand und fester Stimme.
    "Wenn es darum geht mit meinem Körper eure Bresche zu schließen. Das ist eine andere Geschichte. Vorerst bin ich hier und ich glaube das es nach dem heutigen Tag zu spät ist zu gehen. Die Brut wird den Kreis schließen. Und solange ich hier verweile, fällt jedwede Brut die mir und meiner Axt Wege kreuzt.", verkündete er selbstbewusst.
    "Lasst sie kommen, ihre Welle muss sich an euren Bollwerken brechen, wie armseelig diese auch sein mögen. Dann wird sie sich zerstreuen und ein einfacheres Ziel suchen. Hier an der Oberfläche hat sie mehr Auswahl als unten in den Tiefen Wegen.", meinte er und stützte sich dann an einem der Stützpfeiler der Palisade ab. Holz, was für eine schwache Substanz für eine Befestigung. Doch hier an der Oberfläche gab es keine prächtigen Steinmetzgilden wie unter Tage.
    "Solange ich jedoch hier verweile, sollte ich wohl das Beste daraus machen. Ihr da, Mealla.", sprach er die Elfe an.
    "Ja bitte?", erwiderte diese leicht verwundert und sah fragend zum Zwerg hinab.
    "Euer redseliger Begleiter, wie hieß er noch gleich, ihr wisst schon Goldlöcken.." "Mordred?", erwiderte Mealla amüsiert fragend.
    "Ja, genau Mordred. Reizender Bursche, er sprach davon das der örtliche Lord seine Gastfreundschaft zeigt und sicher etwas hat um meine Kehle zu befeuchten. Ich denke es wird Zeit ihn um diesen Gefallen zu bitten.", verkündete Fafnir.
    "Sicher, wenn ihr meint. Ihr habt sicher nach dem heutigen Tag einen Stein bei ihm im Brett.", erwiderte Mealla positiv.
    Fafnir sah sie ein wenig ratlos an und kratzte sich an seiner Halbglatze.
    "Stein im Brett? Verstehe ich nicht. Sicher meint ihr Stein im Bett, aber das ist wohl so ein Oberflächending. In Orzammar sind die meisten Betten aus Stein.", philosophierte er und stieß sich vom Pfeiler ab.
    "Gut..... zu wissen.", meinte Mealla perplex, innerlich notierend für ihre Ankunft in Orzammar ein Kissen bereit zu haben.
    "Aber nein, das meinte ich nicht. Ich erkläre es euch auf den Weg den Hügel hinauf. Immerhin müssen wir auch noch eine Unterkunft für einen wackeren Krieger wie euch finden.", fügte sie an.
    "Angesichts all der Neuankömmlinge wird man wohl eine ganze Menge an Unterkünften finden müssen.", merkte Fafnir an.
    "Unser Haus ist schon recht voll, aber ich bin mir sicher jeder hier im Dorf wird sich freuen einen Kämpfer eures Kalibers zu beherbergen. Aber da fragt ihr besser Lord Ulric oder diesen alten Ritter."
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    Wenn Larissa während ihrer Reisen eins gelernt hatte, dann, dass nicht alle Klingenohren in den Städten der Menschen festsaßen und ihnen ihre Schemlen-Ärsche küsste. Nein, viele von ihnen waren frei auf eine andere Art und Weise. Nicht so frei wie die Dalish, nicht auf dem alten Weg und scheinbar stets gejagt von ihren Häschern und dem Schicksal, dass ihnen zugedacht worden war, aber dennoch frei. Feia war nur ein weiteres Beispiel dafür und ein gutes. Die Schwarzhaarige hatte Halamshiral besucht, ein Ort, von dem Larissa viel gesehen, ihn aber noch nie besucht hatte. Und wenn doch, dann war sie zu jung gewesen, um es zu verstehen. Die Alten am Feuer hatten oft von dem Ort gesprochen. Sie hatten seinen Glanz gelobt und die Wichtigkeit, die der Name für alle Elfen, gleich welchen Alters und welcher Herkunft, haben sollte. Halamshiral – das Ende der Reise. Larissa hob an, etwas zu sagen, was die Dalish oft sagten. Oder eher: was sie prophezeiten. Eines Tages würden die Elfen sich vereinen und würden geschlossen dem Weg zu ihrer Befreiung und dem Wiedererstehen der Dales gehen. Allerdings klang dieser Aufruf zum Krieg in den Geschichten der Alten immer so endgültig und klar gezeichnet. Dass manche Flachohren lieber in den Menschenstädten wohnten oder dass manche Elfen sich mit den Schemlen anfreunden würden, so wie sie es getan hatte, war in diesen Liedern nicht bedacht worden.
    Die Reisen der anderen Elfe klangen spannend und zweifelsohne hatte sie mehr nützliche Fähigkeiten erlernt, als Larissa es bisher von ihrer Gruppe hatte. Mordreds sporadischer Schwertunterricht hatte sie nicht zur meisterhaften Fechterin werden lassen und ihrer eigenen Unlust geschuldet ähnelten ihre Schreibversuche noch immer zackigen Runen, als schöner und leserlicher Schrift.
    Eine gefühlte Ewigkeit“, antwortete Larissa auf die Frage der anderen Elfe. „Ich habe meinen Clan verlassen, um in der Welt Wissen zu finden, obwohl ich keine unserer Gelehrten bin. Ich bin keine Bewahrerin des alten Wissens oder Hüterin eines Clans – nicht einmal eine Anwärterin auf so einen Posten. Ich bin nur eine Jägerin.“ Sie zuckte die zierlichen Schultern. Die beiden Frauen bogen um eine Ecke. Vor ihnen befand sich die mit einem Schleppdach versehene, an die Palisade gelehnte, Garnison. Sie war mehrere Stockwerke hoch und beinahe fensterlos. Einige Menschen in der zusammengewürfelten Uniform der Wache standen vor dem unverschlossenen Loch des aus groben Holzbalken gehauenen Türrahmens. Wie die meisten anderen Gebäude nahe der Mauer auch bestand die Garnison aus Fachwerk und Lehm mit vereinzelten, herausgebrochenen Steinelementen.
    Seit ich von meinem Clan aus ausgebrochen bin, habe ich viel erlebt und wenig gelernt“, resümierte sie. „Außer, dass Verbundenheit wirklich auch außerhalb des Clans existiert und dass loyale Freunde einen jede Gefahr durchstehen lassen. Und Gefahren, davon habe ich etliche sehen müssen.“ Sie seufzte schwer und schüttelte das beklemmende Gefühl des Momentes ab, in dem die Krähen von Antiva sie entführt und als Köder für Mordred benutzt hatten. Von Morgana sagte sie nichts. Elfe oder nicht, Feia war keine der Gefährten, mit denen sie ihre Reise teilte. Und auch wenn ihr dieses Flachohr auf den ersten Blick noch sympathischer erschien als Mealla oder Nimue wollte sie es mit der Offenheit – anders als die unverschlossene Garnison – nicht gleich übertreiben. Stattdessen schenkte sie Feia ein Lächeln. „Gehört die hellhaarige Kriegerin denn schon lange zu Euch?“, erkundigte sie sich im Gegenzug. Ihre Schritte trugen sie zu den Wachen. Larissa hörte, wie zwei der Männer tuschelten und in abschätzigem Tonfall das Wort „Elfen“ murmelten. Ein gewisser Alltagsrassismus ließ sich offenbar nicht einmal dann ganz verhindern, wenn es sich bei den Opfern dessen um die altruistischen Retter des Tages handelte.
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    Feia ignorierte das Tuscheln der Wachen und Passanten. Sie war mit dem Unbill und der Ignoranz von Menschen aufgewachsen. Tuscheln war nicht das Schlimmste gewesen und würde es auch niemals sein. Der Wunsch das es sich ändern konnte, blieb jedoch. Der Weg zum Paradies war halt holprig und mit Dornen gesäumt.
    "Logan?", erwiderte sie und lachte kurz. Die Elfe schüttelte den Kopf, wodurch die schwarzen Locken wild wackelten.
    "Nein, das kann ich nicht behaupten. Wir trafen uns vor kurzer Zeit in einer Taverne am Wegesrand. Sie hatte Schwierigkeiten und ich bin hilfsbereiter als es gesund für mich ist. Ein Fluch für mich, eine Wohltat für Andere.", scherzte sie einsichtig.
    "Wohl auch der Grund warum ich noch hier bin, ohne Aussicht auf Gewinn oder Verbundenheit für diesen Ort.", gab sie zu.
    Letztendlich gab es dafür nicht viel Sinn. Es war nicht ihr Land, nicht ihre Heimat. Aber was war noch Heimat? Und war der Kampf gegen diese Monster nicht jedermanns Kampf. Fest stand für Feia das sie diese Leute nicht einfach ihrem Schicksal überlassen konnte. Sie hatte gefühlt schon ihr halbes Leben gegen Monster gekämpft. Die versteckten und jetzt halt die offensichtlichen.
    "Aber ich mag sie, obwohl wir nur so kurz zusammen reisen. Sie wirkt vielleicht etwas grob, aber ich mag ihre direkte Art. Sie ist eine Art Mensch auf die man sich verlassen kann. Subtil und robust wie eine Metallstange.", erklärte sie freundlich.
    Tatsächlich fand Feia Logan auch feinsinniger als es ihre Feldwebel Manier vermuten ließ. Genauso wie Feia ernster war als es ihre unbeschwerte Art ausstrahlte. Dinge waren nicht immer so wie sie auf den ersten Blick schienen.

    "Aber wenn ich mir so anhöre was ihr so erzählt, habt ihr mehr gelernt als so manch anderer der auf lange Reisen geht. Jede Gefahr die man übersteht lässt einen wachsen. Insofern seid ihr vermutlich schon ein gutes Stück gewachsen seit ihr euren Clan verlassen habt.", erklärte sie mit einem ehrlichen Lächeln. Wenn es danach ging war sie selbst schon zwei Meter groß.

    Sie schaute sich in der Waffenkammer der Garnison um. Alle guten Sachen waren schon von den Wachen, Bewohnern und anderen Verteidigern beanspruch worden. Das was vermutlich noch frei war konnte keiner Übungspuppe ein Leid zu fügen.
    "Ich hoffe ihr sucht nichts besonderes an diesem Ort. Diese Kammer spiegelt die Schlichtheit von Berewic sehr gut wieder.", merkte Feia an, nachdem sie sich umgeschaut hatte. Ihr Tonfall klang jedoch weniger negativ als die Worte selbst. Das hier war keine trotzige Burg, oder ein großes Feldlager. Nur ein Dorf in ungünstigen Zeiten.
    "Habt ihr eigentlich ein Ziel, mit euren Gefährten. Mit euren Freunden?", erkundigte sie sich höflich, während sie ein verschlissenen Schild begutachtete.
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    Feia ignorierte das Tuscheln der Wachen und Passanten. Sie war mit dem Unbill und der Ignoranz von Menschen aufgewachsen. Tuscheln war nicht das Schlimmste gewesen und würde es auch niemals sein. Der Wunsch das es sich ändern konnte, blieb jedoch. Der Weg zum Paradies war halt holprig und mit Dornen gesäumt.
    "Logan?", erwiderte sie und lachte kurz. Die Elfe schüttelte den Kopf, wodurch die schwarzen Locken wild wackelten.
    "Nein, das kann ich nicht behaupten. Wir trafen uns vor kurzer Zeit in einer Taverne am Wegesrand. Sie hatte Schwierigkeiten und ich bin hilfsbereiter als es gesund für mich ist. Ein Fluch für mich, eine Wohltat für Andere.", scherzte sie einsichtig.
    "Wohl auch der Grund warum ich noch hier bin, ohne Aussicht auf Gewinn oder Verbundenheit für diesen Ort.", gab sie zu.
    Letztendlich gab es dafür nicht viel Sinn. Es war nicht ihr Land, nicht ihre Heimat. Aber was war noch Heimat? Und war der Kampf gegen diese Monster nicht jedermanns Kampf. Fest stand für Feia das sie diese Leute nicht einfach ihrem Schicksal überlassen konnte. Sie hatte gefühlt schon ihr halbes Leben gegen Monster gekämpft. Die versteckten und jetzt halt die offensichtlichen.
    "Aber ich mag sie, obwohl wir nur so kurz zusammen reisen. Sie wirkt vielleicht etwas grob, aber ich mag ihre direkte Art. Sie ist eine Art Mensch auf die man sich verlassen kann. Subtil und robust wie eine Metallstange.", erklärte sie freundlich.
    Tatsächlich fand Feia Logan auch feinsinniger als es ihre Feldwebel Manier vermuten ließ. Genauso wie Feia ernster war als es ihre unbeschwerte Art ausstrahlte. Dinge waren nicht immer so wie sie auf den ersten Blick schienen.

    "Aber wenn ich mir so anhöre was ihr so erzählt, habt ihr mehr gelernt als so manch anderer der auf lange Reisen geht. Jede Gefahr die man übersteht lässt einen wachsen. Insofern seid ihr vermutlich schon ein gutes Stück gewachsen seit ihr euren Clan verlassen habt.", erklärte sie mit einem ehrlichen Lächeln. Wenn es danach ging war sie selbst schon zwei Meter groß.

    Sie schaute sich in der Waffenkammer der Garnison um. Alle guten Sachen waren schon von den Wachen, Bewohnern und anderen Verteidigern beanspruch worden. Das was vermutlich noch frei war konnte keiner Übungspuppe ein Leid zu fügen.
    "Ich hoffe ihr sucht nichts besonderes an diesem Ort. Diese Kammer spiegelt die Schlichtheit von Berewic sehr gut wieder.", merkte Feia an, nachdem sie sich umgeschaut hatte. Ihr Tonfall klang jedoch weniger negativ als die Worte selbst. Das hier war keine trotzige Burg, oder ein großes Feldlager. Nur ein Dorf in ungünstigen Zeiten.
    "Habt ihr eigentlich ein Ziel, mit euren Gefährten. Mit euren Freunden?", erkundigte sie sich höflich, während sie ein verschlissenen Schild begutachtete.


    [Bild: KtgE3tZmvNOrh3xHiLarissa_klein.jpg]

    Die blumige Beschreibung von der Kriegerin ließ den Schluss zu, dass man es hier mit einer weiblichen Artur zu tun hatte. Und von diesen wandelnden Kriegsgeräten eine mehr auf der eigenen Seite zu wissen, gab mehr Mut im Hinblick auf die kommenden Schlachten. Auch ohne die Erfahrung dutzender Schlachten wusste die Dalish, dass neben der Bürgerwehr eine schlagkräftige Truppe auf die Brut wartete. Der Zwergenkrieger und die schwarzhaarige Schwertkämpferin in ihrer Rüstung konnten schon in eine Bresche springen und diese schließen. Und dann noch diese magiebegabte Elfe… Wenn die Monstren auf leichte Beute aus waren, dann würden sie einen hohen Preis zahlen müssen.

    Die Waffenkammer roch modrig, faules Holz und feuchte Erde. Larissas Fingerkuppen streiften über die Befiederung einiger Pfeile. Manche waren alt, zerfleddert und kaum brauchbar, wenn überhaupt dann auf kurze Distanz. Viele waren offenbar aus den Beständen von Jägern, die Zuflucht hinter den Mauern Berewics gesucht hatten und durchaus brauchbar. Ein paar langstielige, mit grauen Gänsefedern bestückten, schwere Pfeile waren in Leinen eingewickelt. Larissa prüfte die Balance eines Pfeils auf dem Zeigefinger und entschied, dass Meallas großer Kriegsbogen die Kettenhemden der Brut damit durchbohren könnte.

    Feias lebensfrohe Art belustigte Larissa. Sie lächelte ob des Mutmachens der vermutlich um einiges älteren und weiseren Elfe. Als Feia nach dem Ende der Reise fragte, musste Larissa unwillkürlich kichern.
    Meinen Freunden, ja. Ein Ziel haben wir, auch wenn ich manchmal bezweifle, dass wir jemals ankommen.“ Sie hob abwehrend die Hände. „Ich glaube nicht, dass wir hier sterben. Irgendwie haben wir schon so viele Gefahren bestanden, dass ich zuversichtlich bin, solange wir zusammenhalten. Aber wir stolpern von einem Abenteuer ins nächste.“ Larissa orientierte sich gen Sonne, hörte auf das Rauschen des Windes, das Singen der Vögel. Sie deutete in eine Himmelsrichtung. „Nach Orzammar. Wir wollen nach Orzammar, der großen Zwergenstadt.“ Larissa schob mit dem Fuß eine scheinbar leere Kiste zur Seite und ließ sich darauf nieder. „Ich habe ein Schwert, ein altes. Ungefähr so lang.“ Sie deutete die Länge der Waffe an. „Ich hab’s gefunden, im Wald. Aber es ist zerbrochen. Die Zwerge können doch alles reparieren. Vielleicht schaffen sie es bei meinem Schwert. Nimue will dort mehr über Lyrium herausfinden. Und Mordred, soweit ich weiß, berühmt werden. Als menschlicher Barde in Orzammar.“ Sie lächelte Feia zu.
    Ihr könnt sicher mitkommen. Also, falls ihr kein Ziel habt.“ Sie legte den Kopf schief, als ein Gedanke aufblühte. „Oder habt ihr ein Ziel? Also, außer Shemlen-Dörfer zu schützen.
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    [Bild: KtgE3tZmvNOrh3xHiLarissa_klein.jpg]

    Die blumige Beschreibung von der Kriegerin ließ den Schluss zu, dass man es hier mit einer weiblichen Artur zu tun hatte. Und von diesen wandelnden Kriegsgeräten eine mehr auf der eigenen Seite zu wissen, gab mehr Mut im Hinblick auf die kommenden Schlachten. Auch ohne die Erfahrung dutzender Schlachten wusste die Dalish, dass neben der Bürgerwehr eine schlagkräftige Truppe auf die Brut wartete. Der Zwergenkrieger und die schwarzhaarige Schwertkämpferin in ihrer Rüstung konnten schon in eine Bresche springen und diese schließen. Und dann noch diese magiebegabte Elfe… Wenn die Monstren auf leichte Beute aus waren, dann würden sie einen hohen Preis zahlen müssen.

    Die Waffenkammer roch modrig, faules Holz und feuchte Erde. Larissas Fingerkuppen streiften über die Befiederung einiger Pfeile. Manche waren alt, zerfleddert und kaum brauchbar, wenn überhaupt dann auf kurze Distanz. Viele waren offenbar aus den Beständen von Jägern, die Zuflucht hinter den Mauern Berewics gesucht hatten und durchaus brauchbar. Ein paar langstielige, mit grauen Gänsefedern bestückten, schwere Pfeile waren in Leinen eingewickelt. Larissa prüfte die Balance eines Pfeils auf dem Zeigefinger und entschied, dass Meallas großer Kriegsbogen die Kettenhemden der Brut damit durchbohren könnte.

    Feias lebensfrohe Art belustigte Larissa. Sie lächelte ob des Mutmachens der vermutlich um einiges älteren und weiseren Elfe. Als Feia nach dem Ende der Reise fragte, musste Larissa unwillkürlich kichern.
    Meinen Freunden, ja. Ein Ziel haben wir, auch wenn ich manchmal bezweifle, dass wir jemals ankommen.“ Sie hob abwehrend die Hände. „Ich glaube nicht, dass wir hier sterben. Irgendwie haben wir schon so viele Gefahren bestanden, dass ich zuversichtlich bin, solange wir zusammenhalten. Aber wir stolpern von einem Abenteuer ins nächste.“ Larissa orientierte sich gen Sonne, hörte auf das Rauschen des Windes, das Singen der Vögel. Sie deutete in eine Himmelsrichtung. „Nach Orzammar. Wir wollen nach Orzammar, der großen Zwergenstadt.“ Larissa schob mit dem Fuß eine scheinbar leere Kiste zur Seite und ließ sich darauf nieder. „Ich habe ein Schwert, ein altes. Ungefähr so lang.“ Sie deutete die Länge der Waffe an. „Ich hab’s gefunden, im Wald. Aber es ist zerbrochen. Die Zwerge können doch alles reparieren. Vielleicht schaffen sie es bei meinem Schwert. Nimue will dort mehr über Lyrium herausfinden. Und Mordred, soweit ich weiß, berühmt werden. Als menschlicher Barde in Orzammar.“ Sie lächelte Feia zu.
    Ihr könnt sicher mitkommen. Also, falls ihr kein Ziel habt.“ Sie legte den Kopf schief, als ein Gedanke aufblühte. „Oder habt ihr ein Ziel? Also, außer Shemlen-Dörfer zu schützen.


    [Bild: Pd3emXcS7L16I9W4GhFeieobenohne_klein.jpg]

    Der Optimismus der Dalish hatte etwas erfrischendes für Feia. Auch wenn sie es versuchte, es war für sie selbst nicht immer so einfach unbeschwert zu leben wie früher. Zu schmerzhaft waren die Einschnitte gewesen die ihr das Leben beschert hatte.
    Dennoch war sie nicht zur Zynikerin geworden, solche traf man dieser Tage mehr als genug. Sicher, das Ende der Welt stand scheinbar bevor. Aber musste man es deswegen allen noch schwerer machen?
    Die Elfe setzte sich auf eine Art hölzerne Werkbank und zog ein kleines Messer heraus das jemand in das knorrige Holz gesteckt hatte. Nebensächlich begutachtete sie die kleine Klinge und ließ sie spielerisch durch ihre Finger kreisen.
    Das Angebot der Dalish mitzureisen, stoppte Feias Spiel. Ein Ausdruck der Verwunderung huschte über ihr Gesicht, abgelöst von einem erfreuten Lächeln. Fremden misstraute man eher zu diesen Zeiten, lud sie nicht auf Reisen ein.
    "Eine mehr als undankbare Aufgabe, vermutlich nichts für das hohe Alter geeignet.", erwiderte sie scherzhaft.
    "Seid bedankt für das Angebot Larissa, jetzt verstehe ich wie eure Gruppe so groß geworden ist.", erklärte sie amüsiert und begann wieder nachdenklich mit dem kleinen Messer zu spielen. Ziele? Hatte sie überhaupt noch ein Ziel? Die Rache trieb sie noch an, doch hatte sie ihre Spur nach Highever komplett verloren. Der Schutz ihrer Verwandten in Highever war zu einem neuen Anliegen geworden, doch war das nichts was sie alleine bewerkstelligen konnte.
    "Nein, ich kann nicht sagen das ich ein großes Ziel habe. Ich habe mich ein wenig auf meinem Weg verloren wenn man so will. Ich weiß nicht ob ihr das Gefühl kennt, wenn man nicht zurück kann, aber noch nicht weiß wohin es gehen soll.", meinte Feia und schüttelte leicht den Kopf, die schwarzen Locken in Schwingung versetzend.
    "Ich hatte noch nicht für das danach geplant. Noch nicht meine Gefährtin gefragt wie ihre Pläne sind wenn wir diese Sache ausgesessen haben. Und ob ich überhaupt ein Teil davon sein kann oder sollte.", resümierte sie nachdenklich.
    "Ich wüsste nicht was ich in Orzammar sollte, aber andererseits war ich noch nie dort. Ein ehemaliger Gefährte von mir, ein Zwerg, schwärmte immer davon. Obwohl er es nie betreten hat, er war an der Oberfläche geboren. Nun das letzte Königreich er Zwerge. Da ist Schwärmen wohl normal. Wir Elfen reden immerhin auch von unseren Reichen obwohl diese schon lange tot sind.", sprach sie ihre Gedanken laut aus, Larissa anschauend aber gleichzeitig ein wenig abwesend wirkend.
    Feia beendete ihre Gedankengänge die doch zu nichts führten und wirkte plötzlich wieder fokussiert.
    "Nun, ich habe auch nicht vor hier mein Ende zu finden. Also wäre es vermutlich ganz gut Pläne für später zu schmieden. Ich danke euch für das Angebot und werde vielleicht darauf zurückkommen.", sagte die Elfe und hüpfte von der Werkbank.
    "Bis dahin hat man vielleicht trotz der Widrigkeiten Zeit sich besser kennen zu lernen. Euch und eure Gefährten. Vielleicht merkt ihr ja auch nach einem Tag mit mir das euer Angebot keine gute Idee ist.", scherzte Feia und grinste leicht schelmisch.
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  16. #16 Zitieren
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    Mit der Abenddämmerung kam die Kälte. Die Wachmannschaft auf der Wehrplattform von Berewics Tor zog Mäntel enger um die zitternden Schultern und drängte sich an den Feuerkorb. Von einem Fuß auf den anderen tretend fielen neidische Blicke ins Zentrum des Dorfes, wo warmes Licht golden aus den Fenster- und Türspalten der hügelkrönenden großen Halle drang, in der ein Wildschwein über einem großen Feuer geröstet wurde. Während die Dorfbewohner ihr Heim bewachten, gab Lord Ulfric das Festmahl, dass der Gruppe um Artur versagt geblieben war. Kilian, der Templer, hatte dagegen protestiert sich an den geborgenen Waren der Händler im Übermaße zu bedienen, aber Ulfric hatte das letzte Wort und wollte den – mehr oder minder freiwilligen – Verteidigern seinen Dank ausdrücken.
    Im ehemaligen Bürgermeisterpalas, der neben dem Bratenfeuer über zwei große Feuerschalen verfügte, standen zwei lange Tafeln parallel zueinander, jeweils mit ebenso langen Bänken ausstaffiert, die zur Bequemlichkeit der Gäste mit Fellen und Decken aufgelegt waren. An einer kürzeren, quer zu den Tischen stehenden Tafel, saß ein elegant gewandeter Lord Ulfric auf einem Stuhl mit hoher Lehne, die seine Nieren vor den zugigen Winden schützte. Selbst seinen bandagierten Arm hatte er mit einem Seidentuch und Armreifen etwas Würde verliehen. Flankiert wurde sein Platz von vier weiteren Stühlen für die Ehrengäste; besetzt von seinem Berater, Ser Peredur und den Rittern Ser Artur und Ser Kilian. Ser Arian vom Weißen Turm hätte ebenfalls ein Platz an dieser Tafel des Adels zugestanden, er zog es aber vor bei seinem Mündel auf einem der Bänke zu sitzen. Das Kind war eine Elfe und damit hatte die Halle, vermutlich nicht einmal ganz Berewic, jemals so viele Elfen auf einmal beherbergt. Den letzten Ehrenplatz, direkt zur Linken des Lords, besetzte daher Nimue Seren, der als Zirkelmagierin ebenso viel Respekt wie Furcht entgegengebracht wurde. Mit einem Umhang aus Fuchsfell, der hervorragend mit ihrem offenen roten Haar korrespondierte, dem Goldschmuck im ihren Hals und einer Edelstein-Brosche machte sie sich vermutlich am besten an der Tafel.
    Die restlichen Gäste, aufgeteilt auf die beiden Bänke, waren alle Neuankömmlinge in Berewic. Morgana saß neben Larissa, deren legendärer Appetit schon zweieinhalb Teller Suppe, Brot und ein faustgroßes Käsestück gekostet hatte und welche wiederum neben Feia saß. Neben der messerschwingenden Elfe hatte sich ihre Gefährtin Logan niedergelassen. Sie kaute auf einem Kanten Brot und starrte nachdenklich ins knisternde Feuer. Ihr gegenüber auf der anderen Bank saß die schwarzhaarige Orlaisianerin namens Gisele, die ihrerseits schwieg und weiten Abstand von jeglichem Alkohol nahm. Ein Umstand, den Mordred und sein Saufkumpan Haesten begrüßten, die sich jeweils einen Humpen Bier und ein Methorn gesichert hatten. Beide Männer warfen verstohlene Blicke die Bank hinauf auf die silberhaarige und in schattenhaftes Schwarz gekleidete Elfe, Lana, die ihre Fangzähne in ein gebratenes Huhn schlug und keinerlei Notizen von den sich gegenseitig aufstachelnden Männern nahm. Neben Lana saß Mealla, die kaum etwas aß und immer wieder versehentlich von Abyss, Arians Schützling, angestoßen wurde. Der alte, in grün und braun gekleidete Ritter trank dunkles Flechtenbier aus einem der erbeuteten Fässer und unterhielt sich über den Tisch hinweg mal mit Peredur und Ulfric, der begeistert nickte. Am dichtesten am Kopf der Tafel saß Fafnir, der Zwerg, der seinen Teller mit allerlei Köstlichkeiten belegt hatte. Neben seiner Hand, die ein Brot zerrupfte, lag seine Pfeife auf dem Tisch aus deren Kopf ein nie enden wollender Rauchfaden stieg und an der gelegentlich zog.

    Ulfric hatte sich bemüht, dem Mahl möglichst feierlich zu gestalten. Er hatte ein paar junge Mädchen Berewics in feiner Kleidung aus den Kisten der Händler gesteckt, um ihnen mehr das gehobene Aussehen einer echten Dienerschaft zu geben und ließ sie mit Karaffen voller Wein und Bier um den Tisch schwirren, damit die Becher der Gäste niemals leer wurden. Sogar einen Barden hatte er gefunden, ein Bewohner des Ortes, der nur ein Instrument spielte – die Laute – und dessen Talent kaum über die Grenze Berewics bekannt war. Er kannte, soweit man sagen konnte, nur drei Stücke und füllte die Zeit zwischen den Wiederholungen mit improvisiertem Geklimper. Wenn ihm eine seiner eigenen Melodien gefiel, spielte er sie so lange, bis er meinte er könne nun erneut zu einer Ballade über die Ritterin Aveline ansetzen. Wäre Mordred nicht so heiter im Trinkgelage oder hätte er sich durch sein Auftreten Chancen bei der Silberhaarigen versprochen, hätte er zweifellos eine bessere Unterhaltung geboten.
    Beim Mahl waren noch drei weitere Männer anwesend. Lot, der Mann, der die Gruppe um Artur im Wald aufgelesen hatte und als Anführer der Wache galt. Hugh, ein Jäger, der mit ein paar seiner Wilderer-Kameraden die Gegend um Berewic ausspähte und ein Händler namens Jan van Dyke. Er gehörte mit zu den Händlern der Karawane und war offenbar weder ein Freund von Elfen noch von Orlaisianern oder Provinzen. Sein feistes Gesicht mit feuchten Augen und dem Tick, diese ständig aufeinanderzupressen, zeigte den Ausdruck, als würde sein Teller mit einem Kuhfladen und nicht mit Speisen belegt sein. Dennoch hatte Ulfric ihn als Quelle von außerhalb der Mauern eingeladen. Bisher hielt er sich allerdings zurück. Die Gespräche waren ganz unterschiedlicher Natur. Mordred und Haesten waren laut und lustig und prahlten mit Eroberungen; zu diesem Zweck hatten sie als Maßeinheit die Größe der Brüste ihrer Gefährtinnen erwählt. Manche Gespräche, wie das von Morgana und Larissa, waren privat und wurde flüsternd gehalten, andere waren eher Geschichten aus der Vergangenheit und luden zum Zuhören ein. Wieder andere arteten in Diskussionen aus.

    Nachdem der Barde seine dritte Auflage von „So wertvoll ist die Freiheit“ beendet hatte – diesmal mit einer kleinen Änderung in den Namen der Freiheitskämpfer, sodass sich Ulfrics Vater nun unter ihnen befand – klopfte der junge Herr mit seinem Becher auf den Tisch. Die Laute verstummte. Einige der Gäste aßen noch, aber der Hauptgang war verzerrt, die Bäuche gefüllt und der angenehme Teil des abends vorbei. Ulfric erhob sich, was etwas umständlich war, da er seinen schweren Stuhl zurückschieben und sich mit seiner heilen Hand gleichzeitig am Tischrand festhalten musste. Es gelang, worauf er in die Runde lächelte, als sei dies nicht mehr als ein Geburtstagsfest.
    Meine lieben Freunde und Gäste“, eröffnete er. „Ich hoffe, dass ihr alle euch stärken konntet.“ Dabei zwinkerte er Mealla zu, die einen beinahe unberührten Teller vor sich stehen hatte. „Leider ist unser heutiges Abendessen keine reine Lustbarkeit. Ernste Dinge sind zu bereden und ernste Tage liegen sowohl hinter als auch vor uns.“ Er schwieg einen Moment, um seinen Worten Gewicht zu verleihen. Haesten rülpste in die Stille, worauf Logan ihn wütend anzischte. Ulfric schaffte es aber, seine würdevolle Haltung zu bewahren und fuhr fort. „Die Rückeroberung der Handelsgüter waren ein großer Erfolg. Und das ohne einen Verlust“, erklärte der junge Lord freudig. „Zudem haben wir mit Lady Seren eine nützliche Heilerin an unserer Seite. Ihrer Magie ist es zu verdanken, dass schon drei unserer Verletzten auf dem Weg der Besserung sind, die wir vor ein paar Tagen schon bald für Tod erklärt hätten.“ Er strahlte Nimue an und legte seine freie Hand auf ihre. Als er sie wieder losließ, zog Nimue ihre Hand vom Tisch und rümpfte die Nase. Das entging dem Lord, der offenbar nicht nur sein Überleben, sondern auch einen Sieg witterte. Er würde als Verteidiger von Berewic in die Bücher des Dorfes und vielleicht sogar des Bannorns seines Vaters eingehen, als Vernichter der Dunklen Brut und als Friedensstifter zwischen den Völkern. Zumindest konnte sein träumerischer Blick so gedeutet werden. Vielleicht stellte er sich auch nur Nimues nackten Leib in seinem Bett vor, wobei der Jüngling vermutlich sogar bessere Chancen bei der drahtigen Logan hatte.
    Wie stehen wir da, Peredur?“, rief er, laut genug, dass jeder auch wirklich aufmerksam blieb.
    Besser als vor einer Woche“, sagte der Berater, die knöcherigen Finger auf dem Tisch verschränkt. „Aber es fehlt an Armbrustbolzen, Klingen und gute, starke Rüstungen. Unsere Schmiede…
    Ja!“, unterbrach ihn Ulfric. Der Waffenschmied von Berewic war fort, bei Ostagar gefallen und der jetzige Schmied und einstige frisch ausgelernte Lehrling war mehr ein Huf-, als ein Rüstungsschmied. „Herr Zwerg“, wandte er sich an Fafnir, der dem Tisch am nächsten saß. Ulfrics Augen funkelten erwartungsvoll, als er sagte: „Die Fähigkeiten Eures Volkes im Umgang mit dem Schmiedehammer sind legendär. Könntet Ihr der Miliz diesen Dienst erweisen und unseren Schmied unterstützen?
    Die Händler führten frisch geschmiedete Glefen-Spitzen aus Denerim mit sich“, unterrichtete Peredur seinen Lord. „Wir müssen nur die Stangen für die Klingen herstellen.
    Ein Mann am Ende der Tafel erhob sich, Hugh der Jäger.
    Nahe der Stadt haben wir viele Waffen der Dunklen Brut gefunden. Einige davon wirkten durchaus brauchbar.
    Nein!“, fielen ihm Arian und Lana gleichzeitig ins Wort. Die beiden wechselten einen kurzen, überraschten Blick, dann deutete der alte Ritter höflich auf die Elfe. Die sah sich einen Moment zweifelnd um, dann sagte sie: „Die Waffen der Kreaturen sind verderbt wie ihr Blut. Wer sie trägt, kann diesem Fluch ebenfalls anheimfallen.
    Und dann?“, fragte Hugh und machte keinen Hehl daraus, dass die Stimme einer Elfe für ihn nicht schwerer wog, als das Flüstern aus der sie gemacht war. Ihre Sprache, wie auch ihre Hautfarbe, ähnelte frisch gefallenem Schnee – schön und lebensgefährlich kalt zugleich.
    Dann werdet Ihr sterben“, sagte Lana beinahe einladend. „Oder als ein Sklave der Brut in einem fauligen, wandelnden Kadaver enden. ‚Ghul‘ nennt man Euch dann. Hugh der Ghul, verdammt bis ein Schwert oder eine Axt Euren Kopf – und damit Euch von Eurem Leid – erlöst.“ Sie entblößte ihre spitzen Zähne zu einem schrecklichen Lächeln. Ulfric schluckte hart und sagte: „Kein besonders erstrebenswertes Schicksal, denke ich. Also werden unsere Waffen wohl reichen müssen.
    Ihr habt es selbst herausgefunden: Die Brut stirbt, wie alle anderen Wesen auch“, erklärte Mordred. „Nehmt einen Hammer oder eine Sichel, hackt auf sie ein und sie bluten und sterben.“ Er zuckte die Schultern und beobachtete die Schankmaid sehr aufmerksam, die ihm sein Trinkhorn füllte.
    Wir haben vier Ritter. Vier!“, sagte Ulfric und hob zur Untermalung seiner Worte vier Finger der heilen Hand. Dabei strahlte er in die Runde.
    Ein Titel macht uns nicht unbesiegbar“, sagte Ritter und Templer Kilian. „Ausbildung und gute Waffen sind der Schlüssel. Berewic hat sich gut gewehrt, aber viele sind verletzt oder gar tot.
    Ihr vergesst, Ser“, meldete sich Logan zu Wort und stützte ihre narbenverzierten Unterarme auf das grobe Holz der Tafel. „Dass hier am Tisch eine ganze Gruppe tüchtiger Schwertfechter und verschlagener Kämpfer sitzt. Und die Magie…“ Sie hob einen drohenden Finger. Verhaltene Blicke wurden ausgetauscht. Nicht jeder wusste um die magischen Begabungen einiger der anwesenden.
    Ich vergesse es nicht. Die Frage, die ich mir stelle, ist, ob es ausreichen wird.
    Euer Gemüt ist so herzerfrischend wie Euer Gesicht, Templer“, sagte Lana und begann damit ein kleines Schneidemesser in den vor ihr liegenden Hühnerknochen zu hacken. Kilian reckte das Kinn, sagte aber nichts. Der brüchige Frieden, den er und die Elfe geschlossen hatten, war zu labil, um ihn großartig zu provozieren.
    Kilian schlug, wie zuvor Ulfric, den Becher auf den Tisch, als Gemurmel die beredsame Stille des Raumes zu übertünchen drohte.
    Lord Ulfric hat einen der Händler zu uns gebeten“, sagte er und machte eine weitschweifende Armbewegung. „Berichtet, was Ihr uns berichtet habt.
    Jan van Dyke erhob sich und wischte sich die fettglänzenden Finger an einem Tuch ab, sehr darauf achten, dabei keinen der Ringe von seinen kurzen Fingern zu streifen. Der Umstand, dass bei diesem Mahl ein großer Teil des guten Essens und Trinkens aus seinem Fundus und dem seiner Pfeffersack-Kumpane stammte, hatte seinen Appetit auf gut gemästetes Hähnchen keinen Abbruch getan. Er räusperte sich und sagte: „Die Gefahr steht vor den Toren von Berewic aber auch im Rücken der Brut.“ Larissa fiel auf, dass sich seine Finger während des Sprechens in ständiger Bewegung befanden, als wären sie die überfetten Beine einer ertastenden Spinne. Kilian, der im Gegensatz wusste, was sich hinter dieser verwirrenden Äußerung verbarg, bedeutete dem Händler weiterzusprechen. „Das heißt, dass das Bannorn im Aufruhr ist.“
    Wissen wir schon“, sagte Mordred gelangweilt. Der Händler funkelte ihn aus nassen Augen heraus an.
    „Unweit von hier herrscht Bürgerkrieg. Arl Howe…“
    Arl Howe ist ein Verräter“, warf Logan ein. Wieder unterbrochen schaute van Dyke erst zu ihr und dann zu Ulfric.
    „Aber genießt er nicht die Unterstützung von König Loghain?“
    König?“ Logan schnaubte verächtlich. „Ich wusste nicht, dass der Teyrn jetzt herrscht und sollte er Howe unterstützen, ist auch er ein Feind.
    Ihr sagtet“, unterbrach Ulfric, ehe sich die Gemüter erhitzten: „…, dass Howes Truppen von Highever aus ins Kernland vorstoßen – und sich damit im Rücken der Brut befinden.
    Jan van Dyke nickte bedächtig, überließ die taktische Schussfolgerung aber den Militärs. Sie folgte prompt.
    Die Brut kann kein gesteigertes Interesse an Berewic haben“, mutmaßte Ser Arian. Haesten lachte, trank einen großen Schluck Bier und äußerte, dass niemand gesteigertes Interesse an dem Ort haben würde. Peredur, der geistesabwesend einen großen Hund gestreichelt hatte, der seinen Kopf in der Hoffnung auf etwas vom Festmahl zwischen seinen und Arturs Sitz gesteckt hatte, sagte: „Die Brut könnte also auch an zwei Fronten kämpfen.
    Das entscheidende Wort hierbei ist ‚Fronten‘“, nahm Kilian die Planung wieder auf. „So wie ich die Lage bewerte, haben wir zwei Möglichkeiten. Wir verschanzen uns hier und verteidigen uns bestmöglich, um auf Entsatz zu hoffen, oder wir nehmen die kampffähigen Männer und Frauen und greifen die Brut unsererseits an. Vielleicht gelingt es uns, ihre Reihen zu durchbrechen und uns mit den Truppen Howes zu vereinigen.
    Logan war taktlos genug, um auf den Boden auszuspucken.
    Ich riskiere mein Leben nicht für Howes Hurensöhne“, sagte sie ingrimmig.
    Der Plan wäre gut“, sagte Arian, ohne auf Logans Einwurf zu achten. „Vorausgesetzt wir schaffen es, einen Boten zu Howes Kommandanten zu schicken und ihn dazu zu bewegen, seine Kampfeinheit auf die Brut zu richten, statt auf die Lords des Bannorn. Wir könnten die Brut in die Zange nehmen.
    Wir sind zu wenige“, wandte nun Nimue ein. Getuschel flammte überall in der Halle auf. Mordreds Trinkhorn wurde geräuschvoll aufgefüllt.
    Ser van Markham“, richtete sich Kilian an den Ritter, der bisher geschwiegen hatte. „Ihr gehörtet zur Schwarzen Garde habe ich gehört. Wie Ihr komme ich aus dem Land jenseits des Wachen Meeres. Natürlich kenne ich die Geschichten über die Garde, entsprechend kann ich Eure militärischen Fähigkeiten nicht anzweifeln. Was denkt Ihr, nach allem war Ihr gehört und gesehen habt?
    Shepard Commander ist offline
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    Drachentöter Avatar von numberten
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    Mit der Abenddämmerung kam die Kälte. Die Wachmannschaft auf der Wehrplattform von Berewics Tor zog Mäntel enger um die zitternden Schultern und drängte sich an den Feuerkorb. Von einem Fuß auf den anderen tretend fielen neidische Blicke ins Zentrum des Dorfes, wo warmes Licht golden aus den Fenster- und Türspalten der hügelkrönenden großen Halle drang, in der ein Wildschwein über einem großen Feuer geröstet wurde. Während die Dorfbewohner ihr Heim bewachten, gab Lord Ulfric das Festmahl, dass der Gruppe um Artur versagt geblieben war. Kilian, der Templer, hatte dagegen protestiert sich an den geborgenen Waren der Händler im Übermaße zu bedienen, aber Ulfric hatte das letzte Wort und wollte den – mehr oder minder freiwilligen – Verteidigern seinen Dank ausdrücken.
    Im ehemaligen Bürgermeisterpalas, der neben dem Bratenfeuer über zwei große Feuerschalen verfügte, standen zwei lange Tafeln parallel zueinander, jeweils mit ebenso langen Bänken ausstaffiert, die zur Bequemlichkeit der Gäste mit Fellen und Decken aufgelegt waren. An einer kürzeren, quer zu den Tischen stehenden Tafel, saß ein elegant gewandeter Lord Ulfric auf einem Stuhl mit hoher Lehne, die seine Nieren vor den zugigen Winden schützte. Selbst seinen bandagierten Arm hatte er mit einem Seidentuch und Armreifen etwas Würde verliehen. Flankiert wurde sein Platz von vier weiteren Stühlen für die Ehrengäste; besetzt von seinem Berater, Ser Peredur und den Rittern Ser Artur und Ser Kilian. Ser Arian vom Weißen Turm hätte ebenfalls ein Platz an dieser Tafel des Adels zugestanden, er zog es aber vor bei seinem Mündel auf einem der Bänke zu sitzen. Das Kind war eine Elfe und damit hatte die Halle, vermutlich nicht einmal ganz Berewic, jemals so viele Elfen auf einmal beherbergt. Den letzten Ehrenplatz, direkt zur Linken des Lords, besetzte daher Nimue Seren, der als Zirkelmagierin ebenso viel Respekt wie Furcht entgegengebracht wurde. Mit einem Umhang aus Fuchsfell, der hervorragend mit ihrem offenen roten Haar korrespondierte, dem Goldschmuck im ihren Hals und einer Edelstein-Brosche machte sie sich vermutlich am besten an der Tafel.
    Die restlichen Gäste, aufgeteilt auf die beiden Bänke, waren alle Neuankömmlinge in Berewic. Morgana saß neben Larissa, deren legendärer Appetit schon zweieinhalb Teller Suppe, Brot und ein faustgroßes Käsestück gekostet hatte und welche wiederum neben Feia saß. Neben der messerschwingenden Elfe hatte sich ihre Gefährtin Logan niedergelassen. Sie kaute auf einem Kanten Brot und starrte nachdenklich ins knisternde Feuer. Ihr gegenüber auf der anderen Bank saß die schwarzhaarige Orlaisianerin namens Gisele, die ihrerseits schwieg und weiten Abstand von jeglichem Alkohol nahm. Ein Umstand, den Mordred und sein Saufkumpan Haesten begrüßten, die sich jeweils einen Humpen Bier und ein Methorn gesichert hatten. Beide Männer warfen verstohlene Blicke die Bank hinauf auf die silberhaarige und in schattenhaftes Schwarz gekleidete Elfe, Lana, die ihre Fangzähne in ein gebratenes Huhn schlug und keinerlei Notizen von den sich gegenseitig aufstachelnden Männern nahm. Neben Lana saß Mealla, die kaum etwas aß und immer wieder versehentlich von Abyss, Arians Schützling, angestoßen wurde. Der alte, in grün und braun gekleidete Ritter trank dunkles Flechtenbier aus einem der erbeuteten Fässer und unterhielt sich über den Tisch hinweg mal mit Peredur und Ulfric, der begeistert nickte. Am dichtesten am Kopf der Tafel saß Fafnir, der Zwerg, der seinen Teller mit allerlei Köstlichkeiten belegt hatte. Neben seiner Hand, die ein Brot zerrupfte, lag seine Pfeife auf dem Tisch aus deren Kopf ein nie enden wollender Rauchfaden stieg und an der gelegentlich zog.

    Ulfric hatte sich bemüht, dem Mahl möglichst feierlich zu gestalten. Er hatte ein paar junge Mädchen Berewics in feiner Kleidung aus den Kisten der Händler gesteckt, um ihnen mehr das gehobene Aussehen einer echten Dienerschaft zu geben und ließ sie mit Karaffen voller Wein und Bier um den Tisch schwirren, damit die Becher der Gäste niemals leer wurden. Sogar einen Barden hatte er gefunden, ein Bewohner des Ortes, der nur ein Instrument spielte – die Laute – und dessen Talent kaum über die Grenze Berewics bekannt war. Er kannte, soweit man sagen konnte, nur drei Stücke und füllte die Zeit zwischen den Wiederholungen mit improvisiertem Geklimper. Wenn ihm eine seiner eigenen Melodien gefiel, spielte er sie so lange, bis er meinte er könne nun erneut zu einer Ballade über die Ritterin Aveline ansetzen. Wäre Mordred nicht so heiter im Trinkgelage oder hätte er sich durch sein Auftreten Chancen bei der Silberhaarigen versprochen, hätte er zweifellos eine bessere Unterhaltung geboten.
    Beim Mahl waren noch drei weitere Männer anwesend. Lot, der Mann, der die Gruppe um Artur im Wald aufgelesen hatte und als Anführer der Wache galt. Hugh, ein Jäger, der mit ein paar seiner Wilderer-Kameraden die Gegend um Berewic ausspähte und ein Händler namens Jan van Dyke. Er gehörte mit zu den Händlern der Karawane und war offenbar weder ein Freund von Elfen noch von Orlaisianern oder Provinzen. Sein feistes Gesicht mit feuchten Augen und dem Tick, diese ständig aufeinanderzupressen, zeigte den Ausdruck, als würde sein Teller mit einem Kuhfladen und nicht mit Speisen belegt sein. Dennoch hatte Ulfric ihn als Quelle von außerhalb der Mauern eingeladen. Bisher hielt er sich allerdings zurück. Die Gespräche waren ganz unterschiedlicher Natur. Mordred und Haesten waren laut und lustig und prahlten mit Eroberungen; zu diesem Zweck hatten sie als Maßeinheit die Größe der Brüste ihrer Gefährtinnen erwählt. Manche Gespräche, wie das von Morgana und Larissa, waren privat und wurde flüsternd gehalten, andere waren eher Geschichten aus der Vergangenheit und luden zum Zuhören ein. Wieder andere arteten in Diskussionen aus.

    Nachdem der Barde seine dritte Auflage von „So wertvoll ist die Freiheit“ beendet hatte – diesmal mit einer kleinen Änderung in den Namen der Freiheitskämpfer, sodass sich Ulfrics Vater nun unter ihnen befand – klopfte der junge Herr mit seinem Becher auf den Tisch. Die Laute verstummte. Einige der Gäste aßen noch, aber der Hauptgang war verzerrt, die Bäuche gefüllt und der angenehme Teil des abends vorbei. Ulfric erhob sich, was etwas umständlich war, da er seinen schweren Stuhl zurückschieben und sich mit seiner heilen Hand gleichzeitig am Tischrand festhalten musste. Es gelang, worauf er in die Runde lächelte, als sei dies nicht mehr als ein Geburtstagsfest.
    Meine lieben Freunde und Gäste“, eröffnete er. „Ich hoffe, dass ihr alle euch stärken konntet.“ Dabei zwinkerte er Mealla zu, die einen beinahe unberührten Teller vor sich stehen hatte. „Leider ist unser heutiges Abendessen keine reine Lustbarkeit. Ernste Dinge sind zu bereden und ernste Tage liegen sowohl hinter als auch vor uns.“ Er schwieg einen Moment, um seinen Worten Gewicht zu verleihen. Haesten rülpste in die Stille, worauf Logan ihn wütend anzischte. Ulfric schaffte es aber, seine würdevolle Haltung zu bewahren und fuhr fort. „Die Rückeroberung der Handelsgüter waren ein großer Erfolg. Und das ohne einen Verlust“, erklärte der junge Lord freudig. „Zudem haben wir mit Lady Seren eine nützliche Heilerin an unserer Seite. Ihrer Magie ist es zu verdanken, dass schon drei unserer Verletzten auf dem Weg der Besserung sind, die wir vor ein paar Tagen schon bald für Tod erklärt hätten.“ Er strahlte Nimue an und legte seine freie Hand auf ihre. Als er sie wieder losließ, zog Nimue ihre Hand vom Tisch und rümpfte die Nase. Das entging dem Lord, der offenbar nicht nur sein Überleben, sondern auch einen Sieg witterte. Er würde als Verteidiger von Berewic in die Bücher des Dorfes und vielleicht sogar des Bannorns seines Vaters eingehen, als Vernichter der Dunklen Brut und als Friedensstifter zwischen den Völkern. Zumindest konnte sein träumerischer Blick so gedeutet werden. Vielleicht stellte er sich auch nur Nimues nackten Leib in seinem Bett vor, wobei der Jüngling vermutlich sogar bessere Chancen bei der drahtigen Logan hatte.
    Wie stehen wir da, Peredur?“, rief er, laut genug, dass jeder auch wirklich aufmerksam blieb.
    Besser als vor einer Woche“, sagte der Berater, die knöcherigen Finger auf dem Tisch verschränkt. „Aber es fehlt an Armbrustbolzen, Klingen und gute, starke Rüstungen. Unsere Schmiede…
    Ja!“, unterbrach ihn Ulfric. Der Waffenschmied von Berewic war fort, bei Ostagar gefallen und der jetzige Schmied und einstige frisch ausgelernte Lehrling war mehr ein Huf-, als ein Rüstungsschmied. „Herr Zwerg“, wandte er sich an Fafnir, der dem Tisch am nächsten saß. Ulfrics Augen funkelten erwartungsvoll, als er sagte: „Die Fähigkeiten Eures Volkes im Umgang mit dem Schmiedehammer sind legendär. Könntet Ihr der Miliz diesen Dienst erweisen und unseren Schmied unterstützen?
    Die Händler führten frisch geschmiedete Glefen-Spitzen aus Denerim mit sich“, unterrichtete Peredur seinen Lord. „Wir müssen nur die Stangen für die Klingen herstellen.
    Ein Mann am Ende der Tafel erhob sich, Hugh der Jäger.
    Nahe der Stadt haben wir viele Waffen der Dunklen Brut gefunden. Einige davon wirkten durchaus brauchbar.
    Nein!“, fielen ihm Arian und Lana gleichzeitig ins Wort. Die beiden wechselten einen kurzen, überraschten Blick, dann deutete der alte Ritter höflich auf die Elfe. Die sah sich einen Moment zweifelnd um, dann sagte sie: „Die Waffen der Kreaturen sind verderbt wie ihr Blut. Wer sie trägt, kann diesem Fluch ebenfalls anheimfallen.
    Und dann?“, fragte Hugh und machte keinen Hehl daraus, dass die Stimme einer Elfe für ihn nicht schwerer wog, als das Flüstern aus der sie gemacht war. Ihre Sprache, wie auch ihre Hautfarbe, ähnelte frisch gefallenem Schnee – schön und lebensgefährlich kalt zugleich.
    Dann werdet Ihr sterben“, sagte Lana beinahe einladend. „Oder als ein Sklave der Brut in einem fauligen, wandelnden Kadaver enden. ‚Ghul‘ nennt man Euch dann. Hugh der Ghul, verdammt bis ein Schwert oder eine Axt Euren Kopf – und damit Euch von Eurem Leid – erlöst.“ Sie entblößte ihre spitzen Zähne zu einem schrecklichen Lächeln. Ulfric schluckte hart und sagte: „Kein besonders erstrebenswertes Schicksal, denke ich. Also werden unsere Waffen wohl reichen müssen.
    Ihr habt es selbst herausgefunden: Die Brut stirbt, wie alle anderen Wesen auch“, erklärte Mordred. „Nehmt einen Hammer oder eine Sichel, hackt auf sie ein und sie bluten und sterben.“ Er zuckte die Schultern und beobachtete die Schankmaid sehr aufmerksam, die ihm sein Trinkhorn füllte.
    Wir haben vier Ritter. Vier!“, sagte Ulfric und hob zur Untermalung seiner Worte vier Finger der heilen Hand. Dabei strahlte er in die Runde.
    Ein Titel macht uns nicht unbesiegbar“, sagte Ritter und Templer Kilian. „Ausbildung und gute Waffen sind der Schlüssel. Berewic hat sich gut gewehrt, aber viele sind verletzt oder gar tot.
    Ihr vergesst, Ser“, meldete sich Logan zu Wort und stützte ihre narbenverzierten Unterarme auf das grobe Holz der Tafel. „Dass hier am Tisch eine ganze Gruppe tüchtiger Schwertfechter und verschlagener Kämpfer sitzt. Und die Magie…“ Sie hob einen drohenden Finger. Verhaltene Blicke wurden ausgetauscht. Nicht jeder wusste um die magischen Begabungen einiger der anwesenden.
    Ich vergesse es nicht. Die Frage, die ich mir stelle, ist, ob es ausreichen wird.
    Euer Gemüt ist so herzerfrischend wie Euer Gesicht, Templer“, sagte Lana und begann damit ein kleines Schneidemesser in den vor ihr liegenden Hühnerknochen zu hacken. Kilian reckte das Kinn, sagte aber nichts. Der brüchige Frieden, den er und die Elfe geschlossen hatten, war zu labil, um ihn großartig zu provozieren.
    Kilian schlug, wie zuvor Ulfric, den Becher auf den Tisch, als Gemurmel die beredsame Stille des Raumes zu übertünchen drohte.
    Lord Ulfric hat einen der Händler zu uns gebeten“, sagte er und machte eine weitschweifende Armbewegung. „Berichtet, was Ihr uns berichtet habt.
    Jan van Dyke erhob sich und wischte sich die fettglänzenden Finger an einem Tuch ab, sehr darauf achten, dabei keinen der Ringe von seinen kurzen Fingern zu streifen. Der Umstand, dass bei diesem Mahl ein großer Teil des guten Essens und Trinkens aus seinem Fundus und dem seiner Pfeffersack-Kumpane stammte, hatte seinen Appetit auf gut gemästetes Hähnchen keinen Abbruch getan. Er räusperte sich und sagte: „Die Gefahr steht vor den Toren von Berewic aber auch im Rücken der Brut.“ Larissa fiel auf, dass sich seine Finger während des Sprechens in ständiger Bewegung befanden, als wären sie die überfetten Beine einer ertastenden Spinne. Kilian, der im Gegensatz wusste, was sich hinter dieser verwirrenden Äußerung verbarg, bedeutete dem Händler weiterzusprechen. „Das heißt, dass das Bannorn im Aufruhr ist.“
    Wissen wir schon“, sagte Mordred gelangweilt. Der Händler funkelte ihn aus nassen Augen heraus an.
    „Unweit von hier herrscht Bürgerkrieg. Arl Howe…“
    Arl Howe ist ein Verräter“, warf Logan ein. Wieder unterbrochen schaute van Dyke erst zu ihr und dann zu Ulfric.
    „Aber genießt er nicht die Unterstützung von König Loghain?“
    König?“ Logan schnaubte verächtlich. „Ich wusste nicht, dass der Teyrn jetzt herrscht und sollte er Howe unterstützen, ist auch er ein Feind.
    Ihr sagtet“, unterbrach Ulfric, ehe sich die Gemüter erhitzten: „…, dass Howes Truppen von Highever aus ins Kernland vorstoßen – und sich damit im Rücken der Brut befinden.
    Jan van Dyke nickte bedächtig, überließ die taktische Schussfolgerung aber den Militärs. Sie folgte prompt.
    Die Brut kann kein gesteigertes Interesse an Berewic haben“, mutmaßte Ser Arian. Haesten lachte, trank einen großen Schluck Bier und äußerte, dass niemand gesteigertes Interesse an dem Ort haben würde. Peredur, der geistesabwesend einen großen Hund gestreichelt hatte, der seinen Kopf in der Hoffnung auf etwas vom Festmahl zwischen seinen und Arturs Sitz gesteckt hatte, sagte: „Die Brut könnte also auch an zwei Fronten kämpfen.
    Das entscheidende Wort hierbei ist ‚Fronten‘“, nahm Kilian die Planung wieder auf. „So wie ich die Lage bewerte, haben wir zwei Möglichkeiten. Wir verschanzen uns hier und verteidigen uns bestmöglich, um auf Entsatz zu hoffen, oder wir nehmen die kampffähigen Männer und Frauen und greifen die Brut unsererseits an. Vielleicht gelingt es uns, ihre Reihen zu durchbrechen und uns mit den Truppen Howes zu vereinigen.
    Logan war taktlos genug, um auf den Boden auszuspucken.
    Ich riskiere mein Leben nicht für Howes Hurensöhne“, sagte sie ingrimmig.
    Der Plan wäre gut“, sagte Arian, ohne auf Logans Einwurf zu achten. „Vorausgesetzt wir schaffen es, einen Boten zu Howes Kommandanten zu schicken und ihn dazu zu bewegen, seine Kampfeinheit auf die Brut zu richten, statt auf die Lords des Bannorn. Wir könnten die Brut in die Zange nehmen.
    Wir sind zu wenige“, wandte nun Nimue ein. Getuschel flammte überall in der Halle auf. Mordreds Trinkhorn wurde geräuschvoll aufgefüllt.
    Ser van Markham“, richtete sich Kilian an den Ritter, der bisher geschwiegen hatte. „Ihr gehörtet zur Schwarzen Garde habe ich gehört. Wie Ihr komme ich aus dem Land jenseits des Wachen Meeres. Natürlich kenne ich die Geschichten über die Garde, entsprechend kann ich Eure militärischen Fähigkeiten nicht anzweifeln. Was denkt Ihr, nach allem war Ihr gehört und gesehen habt?


    [Bild: Artur_mal_ohne_Helm_mini.jpg] [Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg] [Bild: Mealla_portrait.jpg] [Bild: Pd3emXcS7L16I9W4GhFeieobenohne_klein.jpg] [Bild: Fafnir.klein.jpg]

    Feia war heiteren Gemütes und fühlte sich unbeschwert. Ein Umstand der einen Abend wie diesen in eine rauschende Festivität oder solide Katastrophe verwandeln konnte. Momentan plätscherte jedoch alles nur so vor sich hin, was sie ein wenig langweilte. Logan war eindeutig nicht in festlicher Stimmung, ihre beiden anderen Sitznachbarinnen mehr im gegenseitigen Gespräch vertieft. Die schwarzhaarige Menschenfrau hatte die Elfe überrascht wiedererkannt, es aber bisher bei einem freundlichen Nicken und kurzen Gesprächen belassen. Die Dalish forderte mehr ihre Aufmerksamkeit, sowie auch das Aufkommen der gedeckten Tafel. Feia sprach ihr amüsiert den Appetit einer Stadtelfe zu. In Orlais eine Beleidigung, galt es doch für schlechte Tischmanieren und eine bedürftige Gefräßigkeit. Aus Feias Mund war es ein Kompliment. Die Elfe probierte selbst recht eifrig und kämpfte sich mit einem alten Silberlöffel und einem kleinen Messer durch die Speisen.
    Fereldische Küche war sehr einfach, aber dafür kräftig. So als würde jemand einem eine Mahlzeit durch den Schlund bis in den Magen stopfen. Keine Raffinesse, aber es machte satt. Und die requirierten Speisen vom Händler sorgten für ein wenig Flair.
    Der Zwerg hatte sich einen großen Schinken gesichert von dem er sich ab und an eine Scheibe abschnitt und sich einverleibte. Generell schien jede Speise welche die Tafel passierte, einen gewissen Zoll an den Bärtigen zu entrichten.
    Ähnlich wie keine Magd Haesten und Mordred passieren konnte ohne deren Krüge zu füllen. Feia beneidete sie ein wenig für ihren Rausch. Sie hatte etwa fünf Krüge Met getrunken spürte aber nichts. Vermutlich würden die beiden die schwachen Vorräte von Berewic geleert haben bevor es soweit war. Oder ohnmächtig sein.

    Mealla fühlte sich elend, war sich aber nicht sicher wieso. War die kleine Anstrengung des heutigen Tages schon zu viel gewesen für ihren geschwächten Körper? Falls ja konnte sie sich auch direkt in die Palisaden schmeißen, mehr Nutzen würde sie dann auch nicht bringen. Ihr Körper reagierte jedoch widerspenstig auf die Speisen, auch wenn sie ihn zur Suppe gezwungen hatte. Ansonsten kaute sie recht lustlos auf einem Kanten Brot herum und trank Wein um die aufkommenden Schmerzen zu betäuben. Vermutlich würde sie diesen im späteren Verlauf wieder auskotzen.
    Ihre Sitznachbarn luden auch nicht unbedingt zu Gesprächen ein. Um ehrlich zu sein kam sie sich ein wenig abgekapselt vom Rest ihrer Gefährten vor. Die silberhaarige Elfe strahlte die Sympathie einer Tevinter Marmor Statue aus und die andere Sitznachbarin guckte kaum über die Tischkante. In ihrem Alter hatte Mealla schon zahlreiche mörderische Trainings absolviert und war ganz sicher nicht an große Tafeln geladen worden.
    Dem zum Trotz war die Elfe nicht sauer auf das Mädchen, sondern schob ihr ab und an feine Stücke der Tafel zu welche sie selbst zu verzehren keine Energie zeigte.

    "Uh, jetzt werden die großen Reden geschwungen und Ehrungen verteilt. Sicher vor allem an sich selbst.", feixte Feia als Ulfric sich zu seiner Rede erhoben hatte. Logan strafte sie mit einem milden missbilligenden Blick, was die Elfe mit einem entschuldigenden Lächeln konterte.

    Fafnir lauschte der Rede des Adligen ungerührt wie ein Stein, ab und an kleine Dampfschwaden entlassend. Einmal schaffte er es einen Rauchring über die ganze Tafel zu schicken, was das kleine Elfenmädchen mit einem freudigen Kichern preiste. Der Zwerg brummte zufrieden. Weniger zufrieden war er, in welchem Zusammenhang man seinen Namen nannte. Der Gesichtsausdruck des Zwerges wirkte als ob Ulfric ihn gebeten hatte die Naht seiner Hose zu flicken.
    Glücklicherweise lenkte der alte Perebur das Thema in eine andere Richtung, bevor Fafnir den Jungspund fragen konnte ob er für ihn wie ein Schmied aussah. Ein Mitglied des Krieger Clans schmiedete nicht und ein Schmied kämpfte nicht. So war es Regel in Orzammar. Was er konnte war die Arbeiten der Oberflächler im Großteil als minderwertig zu bezeichnen, aber das konnte man auch ohne seine Expertise. Selbst das Elfenmädchen konnte das vermutlich.

    Artur hatte seinen Ehrensitz mit der Würde eines Mannes genommen der sich nicht hemmungslos betrinken konnte wie es Haesten und Mordred gerade traten. Schlecht gelaunt, aber gute Miene zeigend. Der Barde war ohne Talent, Lord Ulfric feierte ein kleines Scharmützel wie einen großen Sieg. Und Nimue war zwar als eine seiner Gefährten am Ehrentisch, jedoch auch die fleischgewordene Inkarnation einer Spaßbremse. Immerhin Ser Kilian war ein angenehmer Tischgenosse, hatte Artur doch lange in den freien Marschen gelebt.
    Die Rede des jungen Adligen lauschte Artur interessiert jedoch recht unbeeindruckt. Er nutzte seine exponierte Stellung um einen Blick auf die Tafel zu werfen, insbesondere seine Gefährten. Larissa wirkte interessiert aber unentschlossen, Morgana war schwer zu entschlüsseln. Mordred war mehr als angeheitert und damit leicht für dumme Ideen zu begeistern. Mealla sah aus als würde sie gleich mit dem Gesicht auf ihrem Teller einrasten. Dieser Umstand beunruhigte ihn ein wenig.
    Was ihn auch beunruhigte war die Idee Arl Howes Truppen in ihre Richtung zu lotsen. Immerhin war er da nicht alleine.
    "Meine Meinung, Ser Kilian?", erwiderte er als sich das Wort des Templers an ihn richtete. Der blonde Ritter baute sich an der Tafel auf, ein Umstand der ihn aufgrund seiner Statur nicht sonderlich schwer fiel.
    "Was haben wie hier in Berewic? Ein Haufen Bewohner die im Angesicht der Zerstörung um ihr Leben kämpft. Und eine Ansammlung erfahrener Kämpen welche aus verschiedenen Gründen ihren Weg hier hin gefunden haben. Das reicht vielleicht um einen Ort wie diesen zu verteidigen, aber in die Schlacht zu ziehen? Sich durch die Brut zu schlagen? Dafür reicht mein Vertrauen nicht. Vor allem mein Vertrauen in die Truppen von Arl Howe.", erklärt er entschieden, was von einigen Anwesenden mit Nicken quittiert wurde. Der Arl hatte es wohl geschafft sich in kurzer Zeit mit vielen zu verscherzen.
    "Angenommen wir würden es schaffen uns zu seiner Heerschar durchzuschlagen, diese zu finden in all dem Chaos. Sie dazu überreden Berwic zu entsetzen. Wird es dann noch stehen wenn wir ankommen?", fragte er in die Runde.
    "Man bräuchte die besten Soldaten um sich durchzuschlagen, diese würden bei der Verteidigung fehlen. Gute Kämpfer sind rar gesät in diesem Ort, seien wir ehrlich.", erklärte er und schüttelte leicht den Kopf.
    "Also sprecht ihr euch für die Verteidigung aus. Den Ort halten und hoffen das die Brut die Lust verliert und weiterzieht?", fragte Lord Ulfric skeptisch. Die Aussicht auf Entsatz musste ihm allzu verlockend erscheinen.
    "Die Brut ist wie eine marodierende Räuberbande. Stößt sie auf zu viel Widerstand verliert sie das Interesse. Ich denke nicht das der Erzdämon Berewic als sein Ziel auserkoren hat. Es liegt einfach nur an der falschen Stelle.", warf Ser Peredur ein.
    "Richtig. Wäre es eine normale Schar Marodeure. Dann würde ich vorschlagen einen Trupp zu bilden, nachts ihr Lager zu überfallen und den Anführer zu töten. Das würde sie wohl zerstreuen. Aber so funktioniert die Brut wohl nicht. Und ein Erzdämon ist sicher kein Ziel für keinen von uns.", fügte Artur halb scherzhaft an.
    Ein amüsiertes Schnauben gefolgt von einem brummigen Lachen schallte durch den Raum. Bei jedem Lacher stieg eine weiße Rauchwolke auf. Fafnir nahm seine Pfeife vom Mund und erhob sich, sich zu der Tafel drehend.
    "Ihr Oberflächler und eure liebenswerte Ignoranz. Einmal alle tausend Jahre lässt sich die Brut bei euch blicken und schon denkt ihr sie durchschaut zu haben.", bemerkte er provokant an.
    "Dann erhellt uns mit euerer tiefen Weisheit, Meister Zwerg.", erwiderte Peredur leicht piktiert.
    "Sehr gerne doch. Sicher, dieser "Erzdämon" treibt die Brut aus den Löchern, hoch zu euch. Aber normalerweise pennen diese Gestalten tausend Jahre, wachen auf und werden dann von den Wächtern erschlagen. Auf jedenfall die bisherigen vier Male.
    Denkt ihr die Brut schläft auch in diesen Abständen? Schön wäre es."
    , erklärte er und zog bedeutungsschwanger an seiner Pfeife.
    "Nein, sie kämpft weiter, organisiert sich in Kriegsbanden, wie wohl jene die jetzt euren Thaig belagert. Wer führt diese Horden an? Kein Erzdämon, sondern ein Alpha oder einer ihrer verderbten Magier. Jemand der Brut der sich als gerissener oder stärker von ihnen gezeigt hat. Selbst euer Erzdämon kann nicht jede Brut selbst kommandieren. Dieser Alpha hat Berwic als Ziel ins Auge gefasst, er hetzt seine Kriegsbande gegen euer Dorf. Erschlagt ihn und sie werden sich zerstreuen, sich neu gruppieren und woanders ihr Treiben fortsetzen.", erklärte der Zwerg und schlug seine Faust auf den Tisch.
    "Nun das klingt besser als Brut zu erschlagen bis dieser langweilig wird oder unser Arm taub ist. Wie sieht dieser Alpha aus?", erkundigte sich Feia interessiert bei dem Zwerg. Fafnir legte seine Pfeife ab und ließ sich auf den Stuhl fallen.
    "Keine Ahnung Mädchen. Man erkennt ihn wenn er sich zeigt. Das wird er jedoch erst wenn die Brut sich in ihrer vollen Stärke zeigt. Selbst wenn sie ein Heerlager hat, wäre es Selbstmord ohne diese Kenntnis dort anzugreifen. Hässlich sind sie alle!"
    Feia schaute etwas enttäuscht drein und schien eine trotzige Antwort auf der Zunge zu haben. Blieb dann jedoch schweigend sitzend, nachdenklich auf ihren Teller schauend.
    Auch Artur hörte den Worten des Zwergs nachdenklich zu. Ein gut platzierter Pfeil, oder eine Klinge im Dunkel konnte diesen Alpha sicherlich fällen. Für beides waren fähige Leute anwesend. Allerdings mussten sie ihn dafür erst finden.
    "Ich danke für einen Einblick in euer Wissen Meister Fafnir. Den Anführer dieser Kriegsbande zu töten erscheint mir schwierig, aber möglich. Allerdings müssen wir ihn dazu erst herauslocken. Den Hammer auf uns fallen lassen. Ein riskanter Plan. Jedoch wäre ich bereit ihn zu riskieren.", meinte Artur und nahm einen Schluck aus seinem Krug.
    numberten ist offline
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    [Bild: Artur_mal_ohne_Helm_mini.jpg] [Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg] [Bild: Mealla_portrait.jpg] [Bild: Pd3emXcS7L16I9W4GhFeieobenohne_klein.jpg] [Bild: Fafnir.klein.jpg]

    Feia war heiteren Gemütes und fühlte sich unbeschwert. Ein Umstand der einen Abend wie diesen in eine rauschende Festivität oder solide Katastrophe verwandeln konnte. Momentan plätscherte jedoch alles nur so vor sich hin, was sie ein wenig langweilte. Logan war eindeutig nicht in festlicher Stimmung, ihre beiden anderen Sitznachbarinnen mehr im gegenseitigen Gespräch vertieft. Die schwarzhaarige Menschenfrau hatte die Elfe überrascht wiedererkannt, es aber bisher bei einem freundlichen Nicken und kurzen Gesprächen belassen. Die Dalish forderte mehr ihre Aufmerksamkeit, sowie auch das Aufkommen der gedeckten Tafel. Feia sprach ihr amüsiert den Appetit einer Stadtelfe zu. In Orlais eine Beleidigung, galt es doch für schlechte Tischmanieren und eine bedürftige Gefräßigkeit. Aus Feias Mund war es ein Kompliment. Die Elfe probierte selbst recht eifrig und kämpfte sich mit einem alten Silberlöffel und einem kleinen Messer durch die Speisen.
    Fereldische Küche war sehr einfach, aber dafür kräftig. So als würde jemand einem eine Mahlzeit durch den Schlund bis in den Magen stopfen. Keine Raffinesse, aber es machte satt. Und die requirierten Speisen vom Händler sorgten für ein wenig Flair.
    Der Zwerg hatte sich einen großen Schinken gesichert von dem er sich ab und an eine Scheibe abschnitt und sich einverleibte. Generell schien jede Speise welche die Tafel passierte, einen gewissen Zoll an den Bärtigen zu entrichten.
    Ähnlich wie keine Magd Haesten und Mordred passieren konnte ohne deren Krüge zu füllen. Feia beneidete sie ein wenig für ihren Rausch. Sie hatte etwa fünf Krüge Met getrunken spürte aber nichts. Vermutlich würden die beiden die schwachen Vorräte von Berewic geleert haben bevor es soweit war. Oder ohnmächtig sein.

    Mealla fühlte sich elend, war sich aber nicht sicher wieso. War die kleine Anstrengung des heutigen Tages schon zu viel gewesen für ihren geschwächten Körper? Falls ja konnte sie sich auch direkt in die Palisaden schmeißen, mehr Nutzen würde sie dann auch nicht bringen. Ihr Körper reagierte jedoch widerspenstig auf die Speisen, auch wenn sie ihn zur Suppe gezwungen hatte. Ansonsten kaute sie recht lustlos auf einem Kanten Brot herum und trank Wein um die aufkommenden Schmerzen zu betäuben. Vermutlich würde sie diesen im späteren Verlauf wieder auskotzen.
    Ihre Sitznachbarn luden auch nicht unbedingt zu Gesprächen ein. Um ehrlich zu sein kam sie sich ein wenig abgekapselt vom Rest ihrer Gefährten vor. Die silberhaarige Elfe strahlte die Sympathie einer Tevinter Marmor Statue aus und die andere Sitznachbarin guckte kaum über die Tischkante. In ihrem Alter hatte Mealla schon zahlreiche mörderische Trainings absolviert und war ganz sicher nicht an große Tafeln geladen worden.
    Dem zum Trotz war die Elfe nicht sauer auf das Mädchen, sondern schob ihr ab und an feine Stücke der Tafel zu welche sie selbst zu verzehren keine Energie zeigte.

    "Uh, jetzt werden die großen Reden geschwungen und Ehrungen verteilt. Sicher vor allem an sich selbst.", feixte Feia als Ulfric sich zu seiner Rede erhoben hatte. Logan strafte sie mit einem milden missbilligenden Blick, was die Elfe mit einem entschuldigenden Lächeln konterte.

    Fafnir lauschte der Rede des Adligen ungerührt wie ein Stein, ab und an kleine Dampfschwaden entlassend. Einmal schaffte er es einen Rauchring über die ganze Tafel zu schicken, was das kleine Elfenmädchen mit einem freudigen Kichern preiste. Der Zwerg brummte zufrieden. Weniger zufrieden war er, in welchem Zusammenhang man seinen Namen nannte. Der Gesichtsausdruck des Zwerges wirkte als ob Ulfric ihn gebeten hatte die Naht seiner Hose zu flicken.
    Glücklicherweise lenkte der alte Perebur das Thema in eine andere Richtung, bevor Fafnir den Jungspund fragen konnte ob er für ihn wie ein Schmied aussah. Ein Mitglied des Krieger Clans schmiedete nicht und ein Schmied kämpfte nicht. So war es Regel in Orzammar. Was er konnte war die Arbeiten der Oberflächler im Großteil als minderwertig zu bezeichnen, aber das konnte man auch ohne seine Expertise. Selbst das Elfenmädchen konnte das vermutlich.

    Artur hatte seinen Ehrensitz mit der Würde eines Mannes genommen der sich nicht hemmungslos betrinken konnte wie es Haesten und Mordred gerade traten. Schlecht gelaunt, aber gute Miene zeigend. Der Barde war ohne Talent, Lord Ulfric feierte ein kleines Scharmützel wie einen großen Sieg. Und Nimue war zwar als eine seiner Gefährten am Ehrentisch, jedoch auch die fleischgewordene Inkarnation einer Spaßbremse. Immerhin Ser Kilian war ein angenehmer Tischgenosse, hatte Artur doch lange in den freien Marschen gelebt.
    Die Rede des jungen Adligen lauschte Artur interessiert jedoch recht unbeeindruckt. Er nutzte seine exponierte Stellung um einen Blick auf die Tafel zu werfen, insbesondere seine Gefährten. Larissa wirkte interessiert aber unentschlossen, Morgana war schwer zu entschlüsseln. Mordred war mehr als angeheitert und damit leicht für dumme Ideen zu begeistern. Mealla sah aus als würde sie gleich mit dem Gesicht auf ihrem Teller einrasten. Dieser Umstand beunruhigte ihn ein wenig.
    Was ihn auch beunruhigte war die Idee Arl Howes Truppen in ihre Richtung zu lotsen. Immerhin war er da nicht alleine.
    "Meine Meinung, Ser Kilian?", erwiderte er als sich das Wort des Templers an ihn richtete. Der blonde Ritter baute sich an der Tafel auf, ein Umstand der ihn aufgrund seiner Statur nicht sonderlich schwer fiel.
    "Was haben wie hier in Berewic? Ein Haufen Bewohner die im Angesicht der Zerstörung um ihr Leben kämpft. Und eine Ansammlung erfahrener Kämpen welche aus verschiedenen Gründen ihren Weg hier hin gefunden haben. Das reicht vielleicht um einen Ort wie diesen zu verteidigen, aber in die Schlacht zu ziehen? Sich durch die Brut zu schlagen? Dafür reicht mein Vertrauen nicht. Vor allem mein Vertrauen in die Truppen von Arl Howe.", erklärt er entschieden, was von einigen Anwesenden mit Nicken quittiert wurde. Der Arl hatte es wohl geschafft sich in kurzer Zeit mit vielen zu verscherzen.
    "Angenommen wir würden es schaffen uns zu seiner Heerschar durchzuschlagen, diese zu finden in all dem Chaos. Sie dazu überreden Berwic zu entsetzen. Wird es dann noch stehen wenn wir ankommen?", fragte er in die Runde.
    "Man bräuchte die besten Soldaten um sich durchzuschlagen, diese würden bei der Verteidigung fehlen. Gute Kämpfer sind rar gesät in diesem Ort, seien wir ehrlich.", erklärte er und schüttelte leicht den Kopf.
    "Also sprecht ihr euch für die Verteidigung aus. Den Ort halten und hoffen das die Brut die Lust verliert und weiterzieht?", fragte Lord Ulfric skeptisch. Die Aussicht auf Entsatz musste ihm allzu verlockend erscheinen.
    "Die Brut ist wie eine marodierende Räuberbande. Stößt sie auf zu viel Widerstand verliert sie das Interesse. Ich denke nicht das der Erzdämon Berewic als sein Ziel auserkoren hat. Es liegt einfach nur an der falschen Stelle.", warf Ser Peredur ein.
    "Richtig. Wäre es eine normale Schar Marodeure. Dann würde ich vorschlagen einen Trupp zu bilden, nachts ihr Lager zu überfallen und den Anführer zu töten. Das würde sie wohl zerstreuen. Aber so funktioniert die Brut wohl nicht. Und ein Erzdämon ist sicher kein Ziel für keinen von uns.", fügte Artur halb scherzhaft an.
    Ein amüsiertes Schnauben gefolgt von einem brummigen Lachen schallte durch den Raum. Bei jedem Lacher stieg eine weiße Rauchwolke auf. Fafnir nahm seine Pfeife vom Mund und erhob sich, sich zu der Tafel drehend.
    "Ihr Oberflächler und eure liebenswerte Ignoranz. Einmal alle tausend Jahre lässt sich die Brut bei euch blicken und schon denkt ihr sie durchschaut zu haben.", bemerkte er provokant an.
    "Dann erhellt uns mit euerer tiefen Weisheit, Meister Zwerg.", erwiderte Peredur leicht piktiert.
    "Sehr gerne doch. Sicher, dieser "Erzdämon" treibt die Brut aus den Löchern, hoch zu euch. Aber normalerweise pennen diese Gestalten tausend Jahre, wachen auf und werden dann von den Wächtern erschlagen. Auf jedenfall die bisherigen vier Male.
    Denkt ihr die Brut schläft auch in diesen Abständen? Schön wäre es."
    , erklärte er und zog bedeutungsschwanger an seiner Pfeife.
    "Nein, sie kämpft weiter, organisiert sich in Kriegsbanden, wie wohl jene die jetzt euren Thaig belagert. Wer führt diese Horden an? Kein Erzdämon, sondern ein Alpha oder einer ihrer verderbten Magier. Jemand der Brut der sich als gerissener oder stärker von ihnen gezeigt hat. Selbst euer Erzdämon kann nicht jede Brut selbst kommandieren. Dieser Alpha hat Berwic als Ziel ins Auge gefasst, er hetzt seine Kriegsbande gegen euer Dorf. Erschlagt ihn und sie werden sich zerstreuen, sich neu gruppieren und woanders ihr Treiben fortsetzen.", erklärte der Zwerg und schlug seine Faust auf den Tisch.
    "Nun das klingt besser als Brut zu erschlagen bis dieser langweilig wird oder unser Arm taub ist. Wie sieht dieser Alpha aus?", erkundigte sich Feia interessiert bei dem Zwerg. Fafnir legte seine Pfeife ab und ließ sich auf den Stuhl fallen.
    "Keine Ahnung Mädchen. Man erkennt ihn wenn er sich zeigt. Das wird er jedoch erst wenn die Brut sich in ihrer vollen Stärke zeigt. Selbst wenn sie ein Heerlager hat, wäre es Selbstmord ohne diese Kenntnis dort anzugreifen. Hässlich sind sie alle!"
    Feia schaute etwas enttäuscht drein und schien eine trotzige Antwort auf der Zunge zu haben. Blieb dann jedoch schweigend sitzend, nachdenklich auf ihren Teller schauend.
    Auch Artur hörte den Worten des Zwergs nachdenklich zu. Ein gut platzierter Pfeil, oder eine Klinge im Dunkel konnte diesen Alpha sicherlich fällen. Für beides waren fähige Leute anwesend. Allerdings mussten sie ihn dafür erst finden.
    "Ich danke für einen Einblick in euer Wissen Meister Fafnir. Den Anführer dieser Kriegsbande zu töten erscheint mir schwierig, aber möglich. Allerdings müssen wir ihn dazu erst herauslocken. Den Hammer auf uns fallen lassen. Ein riskanter Plan. Jedoch wäre ich bereit ihn zu riskieren.", meinte Artur und nahm einen Schluck aus seinem Krug.


    [Bild: Arian__klein.jpg] & [Bild: wDMU1xILana_Klein.jpg] & [Bild: mordred_klein.png] & [Bild: zq0QcywsNnimueblaurot_klein.jpg] & [Bild: Logan_klein.jpg] & [Bild: Mini3.jpg] & [Bild: Kiliansmall.jpg] & [Bild: Haesten_small.jpg]

    Die Brauen nachdenklich gesenkt tippte sich Kilian an die Lippen. Seine Finger rochen noch immer nach dem Leder seiner Handschuhe; ein Geruch, der ihm ebenso bekannt war, wie der eisenhaltige Gestank von Blut.
    „Ein Alpha“, wiederholte er das ungewohnte Wort und sah den Zwerg an, der – obwohl er die Frage nach Schmiedearbeit so geschickt ignorierte – Rauchschwaden wie eine geschäftige Esse aufsteigen ließ. „Ich habe noch nie davon gehört, aber ich kann und will Euch Eure Erfahrung nicht absprechen, Meister Fafnir. Als Templer habe ich mein Leben dem Kampf gegen Geister und Dämonen und verbotener Magie gewidmet. Triefende Monster, obwohl nicht weniger gefährlich, sind neu für mich.“ Er schenkte dem Zwerg ein Lächeln und fuhr sich durch den kratzigen Bart. Seit er den Turm verlassen hatte, hatte er keine Zeit mehr zur Rasur gefunden.
    „Wir müssen diesen Alpha erschlagen!“, entschied Lord Ulfric eifrig, obwohl ihm wie jedem anderen klar sein musste, dass das „wir“ in diesem Satz rhetorischer Natur war.

    „Erzdämon“, spie plötzlich Lana das Wort aus. Ihre Augen funkelten, aber mehr sagte sie nicht. Verwunderte Blicke legten sich auf die Elfe, die ihren eigenen Gedanken nachzuhängen schien. „Erzdämon“, sagte nun auch die Kriegerin Gisele. Das „z“ klang durch ihren Akzent sanft, beinahe wie ein „s“, was die Sache an sich aber nicht furchtloser machte. „Erzdämon. Wieso Erzdämon? Ich dachte, dies sei keine Verderbnis.“
    „Seid keine Närrin, Orlaisianerin!“, fauchte Logan von der anderen Seite. „Dies ist eine Verderbnis.“
    „Wie sieht dieser Erzdämon den aus, Fereldenerin?“, giftete Gisele zurück. Wäre das knisternde Feuer nicht zwischen den beiden Frauen, die Flammen hätte auch so zu schlagen begonnen. Logan stutzte kurz, dann zuckten die Muskelstränge ihrer Schultern. „Sehe ich aus wie ein Wächter?“
    „Ich weiß nicht, wie ein Wächter aussieht“, sagte Gisele nonchalant. „Aber ebenso wenig glaube ich, dass das eine Verderbnis ist. Wenn es einen Alpha gibt, wie Meister Fafnir sagt, und dieser wie ein General ist, dann gibt es sicherlich auch einen König.“
    „Den Erzdämon“, beharrte Logan.
    „Der wäre in diesem Gleichnis wohl eher ihr Gott“, warf Ser Arian von seinem Platz an der Tafel ein.

    „Egal!“, rief Logan. Ihre Faust donnerte auf den Tisch, ließ die Krüge beben und die junge Elfe erschreckt die Luft einsaugen. „Ich war bei Ostagar. Ich habe die Brut erlebt, die dunkle Horde und was sie mit der Armee des Königs und den Wächtern gemacht haben. Es sind Bestien, beflügelt von einem unbändigen Willen zu töten. Sie kämpften, als wäre der Erzdämon selbst unter ihnen – und vielleicht war er das auch.“
    „Auch ich war in Ostagar“, sagte Arian ruhig.
    „So wie ich“, sagte Nimue und drückte den schönen Rücken durch. Geschmeide an ihrem Hals glänzte im Licht der Kerzen.
    „Und ich!“, meldete sich Mordred wichtigtuerisch. Die Blicke der Anwesenden richteten sich auf ihn, worauf er etwas kleinlaut hinzufügte: „Naja, als Kriegsberichterstatter sozusagen.“ Logan gab ein verächtliches Schnauben von sich.

    „Gut“, nahm Arian erneut das Wort. „Nun sitzen wir Veteranen dieser schrecklichsten aller Schlachten auf fereldrischem Boden also hier in Berewic und stehen Auge in Auge mit dem Feind, der unseren König erschlug und unser Land ins Chaos stürzte. Und Erzdämon oder nicht, die Bedrohung ist real. Egal, wie oft wir mit der Brut die Klingen kreuzten, unsere Erfahrung wird nicht an die der Zwerge reichen. Ihr habt es doch selbst gehört: Orzammar steht in ständigem Krieg mit der Brut und hat…“, hier nickte er dem Zwerg respektvoll zu: „…stets widerstanden. Wenn Meister Fafnir sagt, dass wir den Alpha erschlagen sollten, so sollte dies unsere vordringlichste Strategie sein.“
    „Und wer wird das Monster erschlagen?“, raunte Haesten. „Etwa Ihr, alter Mann?“
    Arians sonst so freundliche Miene verfinsterte sich. „Dieser alte Mann schickt dich gleich in die nächste Welt.“
    Haesten erhob sich ruckartig, geriet sofort in ein alkoholschwangeres Wanken und wurde von seinem Trinkgenossen am Ärmel wieder auf seinen Sitzplatz gezogen. Mordred fand, dass Alkohol erhitzte Gemüter am besten abkühlte und ließ rasch nachschenken.
    „Wir sprechen uns noch“, sagte Haesten mit erstaunlicher Stimmenkontrolle, die seiner eingeschränkten Motorik eine kühle Gegenstimme verlieh. Er stieß seinen Zeigefinger in Arians Richtung, was die junge Elfe Abyss einen flehenden Blick an ihren Beschützer richten ließ. Der neigte sich etwas herab und flüsterte ihr beruhigend zu.

    Lord Ulfric war kurz davor etwas zu sagen, als sein Berater das Wort nahm.
    „Streit ist der schlechteste aller Ratgeber. Wir müssen zusammenstehen, wenn wir Berewic – und unsere Leben – retten wollen.“ Er warf einen Blick auf das Elfenmädchen. „Alle Leben.“ Arian verstand und nickte.
    „Verstehe ich es richtig, Meister Fafnir, dass wir also abwarten, bis wir angegriffen werden? Dann zeigt sich der Alpha als derjenige, der die Brut in die Schlacht führt?“, fragte Kilian.
    „Die Brut hat schon einige Male angegriffen, ist euch dort keine besondere Bestie aufgefallen?“, richtete Arian das Wort an die anwesenden Bürger und den Lord. Die meisten schüttelten den Kopf und wichen seinem Blick aus.
    „Ich glaube, ich…“, meldete sich Hugh, der Jäger. Er wirkte unsicher, aber erhob trotzdem die Stimme.
    „Mir ist einer von den großen Kerlen aufgefallen. Er wirkte wesentlich weniger wild als die anderen. Als ich einen Pfeil auf ihn abgeschossen habe, ist er einfach zur Seite gesprungen. Richtig auszulachen schien er mich.“
    „Wie sah er aus?“, wollte Logan wissen. Hugh zuckte die Achseln.
    „Groß. Mit einem gehörnten Helm. Er hatte einen runden Schild und einen dicken Speer an dessen Ende kurz vor der Spitze…“, er erschauerte. „Da war ein Menschenschädel aufgespießt.“
    „Bastard“, zischte Logan.
    „Das ist es also“, nahm Kilian seine Überlegung wieder auf. „Wir warten hier, lassen die Brut angreifen und erschlagen dann den Anführer.“
    Mordred leerten seinen Krug ohne abzusetzen, unterdrückte einen Rülpser und sagte: „Vermutlich sollte ein Trupp erfahrener Kämpfer dann einen Ausfall machen, zum Biest vordringen und…“ Er legte seinen Daumen an den Hals und machte eine durchziehende Bewegung.
    „Ihr meldet Euch dann wohl gerade freiwillig zum Anführer dieses Kommandos?“, fragte Logan gehässig nach.
    „Ich…“, stammelte Mordred. Seine von Alkohol geröteten Wangen erbleichten. „Ich habe keine Rüstung“, erklärte er. „Und die Waffenkammer von Berewic…“
    „Dachte ich es mir“, sagte die Kriegerin. „Ich werde den Ausfall anführen, wenn es Euch beliebt, Lord.“ Sie blickte zu Ulfric. Erfreut, dass seine Autorität geschätzt wurde, lächelte er und gab Logan mit einem Wink seiner gesunden Hand seinen Segen.
    „Ich komme mit“, sagte Arian.
    „Nein!“, rief das Elfenmädchen und packte seinen Arm.
    „Ihr solltet nicht gehen“, sagte Gisele mit Blick auf Abyss. „Aber ich gehe.“ Logan knirschte mit den Zähnen, dann nickte sie.
    „Wenn die Zeit gekommen ist, werde ich Euch begleiten“, sagte Peredur. Der alte Mann strahlte die Erfahrung eines Lebens als Krieger aus. Dass er ob seines höheren Ranges als Ritter dem Kommando der Kriegerin unterwarf, war zum jetzigen Zeitpunkt genau richtig. Haesten stürzte sein Met herunter; es sickerte über seinem Mundwinkel in seinen Bart. Er donnerte den Becher auf den Tisch und wischte mit wirscher Handbewegung alle Bedenken fort.
    „Bei allen Göttern, ich werde mich doch nicht hinter Mauern verkriechen, wenn es Schädel zu spalten gibt! Ich bin dabei!“
    „Und ich“, sagte Lot, seiner Stimme alle Festigkeit verleihend, die er aufbringen konnte.
    „So der Erbauer will, werde ich mich dem Kampf anschließen“, erklärte Kilian seine Absicht.

    „Gut!“, rief Ulfric laut. Vielleicht wollte er verhindern, dass sich noch mehr Leute der Truppe anschlossen, besonders Peredurs Bereitschaft schockierte ihn. „Hoffen wir, dass die Brut bis dahin noch viele unserer Pfeile zu spüren bekommt.“
    Shepard Commander ist offline
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    Drachentöter Avatar von numberten
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    [Bild: Arian__klein.jpg] & [Bild: wDMU1xILana_Klein.jpg] & [Bild: mordred_klein.png] & [Bild: zq0QcywsNnimueblaurot_klein.jpg] & [Bild: Logan_klein.jpg] & [Bild: Mini3.jpg] & [Bild: Kiliansmall.jpg] & [Bild: Haesten_small.jpg]

    Die Brauen nachdenklich gesenkt tippte sich Kilian an die Lippen. Seine Finger rochen noch immer nach dem Leder seiner Handschuhe; ein Geruch, der ihm ebenso bekannt war, wie der eisenhaltige Gestank von Blut.
    „Ein Alpha“, wiederholte er das ungewohnte Wort und sah den Zwerg an, der – obwohl er die Frage nach Schmiedearbeit so geschickt ignorierte – Rauchschwaden wie eine geschäftige Esse aufsteigen ließ. „Ich habe noch nie davon gehört, aber ich kann und will Euch Eure Erfahrung nicht absprechen, Meister Fafnir. Als Templer habe ich mein Leben dem Kampf gegen Geister und Dämonen und verbotener Magie gewidmet. Triefende Monster, obwohl nicht weniger gefährlich, sind neu für mich.“ Er schenkte dem Zwerg ein Lächeln und fuhr sich durch den kratzigen Bart. Seit er den Turm verlassen hatte, hatte er keine Zeit mehr zur Rasur gefunden.
    „Wir müssen diesen Alpha erschlagen!“, entschied Lord Ulfric eifrig, obwohl ihm wie jedem anderen klar sein musste, dass das „wir“ in diesem Satz rhetorischer Natur war.

    „Erzdämon“, spie plötzlich Lana das Wort aus. Ihre Augen funkelten, aber mehr sagte sie nicht. Verwunderte Blicke legten sich auf die Elfe, die ihren eigenen Gedanken nachzuhängen schien. „Erzdämon“, sagte nun auch die Kriegerin Gisele. Das „z“ klang durch ihren Akzent sanft, beinahe wie ein „s“, was die Sache an sich aber nicht furchtloser machte. „Erzdämon. Wieso Erzdämon? Ich dachte, dies sei keine Verderbnis.“
    „Seid keine Närrin, Orlaisianerin!“, fauchte Logan von der anderen Seite. „Dies ist eine Verderbnis.“
    „Wie sieht dieser Erzdämon den aus, Fereldenerin?“, giftete Gisele zurück. Wäre das knisternde Feuer nicht zwischen den beiden Frauen, die Flammen hätte auch so zu schlagen begonnen. Logan stutzte kurz, dann zuckten die Muskelstränge ihrer Schultern. „Sehe ich aus wie ein Wächter?“
    „Ich weiß nicht, wie ein Wächter aussieht“, sagte Gisele nonchalant. „Aber ebenso wenig glaube ich, dass das eine Verderbnis ist. Wenn es einen Alpha gibt, wie Meister Fafnir sagt, und dieser wie ein General ist, dann gibt es sicherlich auch einen König.“
    „Den Erzdämon“, beharrte Logan.
    „Der wäre in diesem Gleichnis wohl eher ihr Gott“, warf Ser Arian von seinem Platz an der Tafel ein.

    „Egal!“, rief Logan. Ihre Faust donnerte auf den Tisch, ließ die Krüge beben und die junge Elfe erschreckt die Luft einsaugen. „Ich war bei Ostagar. Ich habe die Brut erlebt, die dunkle Horde und was sie mit der Armee des Königs und den Wächtern gemacht haben. Es sind Bestien, beflügelt von einem unbändigen Willen zu töten. Sie kämpften, als wäre der Erzdämon selbst unter ihnen – und vielleicht war er das auch.“
    „Auch ich war in Ostagar“, sagte Arian ruhig.
    „So wie ich“, sagte Nimue und drückte den schönen Rücken durch. Geschmeide an ihrem Hals glänzte im Licht der Kerzen.
    „Und ich!“, meldete sich Mordred wichtigtuerisch. Die Blicke der Anwesenden richteten sich auf ihn, worauf er etwas kleinlaut hinzufügte: „Naja, als Kriegsberichterstatter sozusagen.“ Logan gab ein verächtliches Schnauben von sich.

    „Gut“, nahm Arian erneut das Wort. „Nun sitzen wir Veteranen dieser schrecklichsten aller Schlachten auf fereldrischem Boden also hier in Berewic und stehen Auge in Auge mit dem Feind, der unseren König erschlug und unser Land ins Chaos stürzte. Und Erzdämon oder nicht, die Bedrohung ist real. Egal, wie oft wir mit der Brut die Klingen kreuzten, unsere Erfahrung wird nicht an die der Zwerge reichen. Ihr habt es doch selbst gehört: Orzammar steht in ständigem Krieg mit der Brut und hat…“, hier nickte er dem Zwerg respektvoll zu: „…stets widerstanden. Wenn Meister Fafnir sagt, dass wir den Alpha erschlagen sollten, so sollte dies unsere vordringlichste Strategie sein.“
    „Und wer wird das Monster erschlagen?“, raunte Haesten. „Etwa Ihr, alter Mann?“
    Arians sonst so freundliche Miene verfinsterte sich. „Dieser alte Mann schickt dich gleich in die nächste Welt.“
    Haesten erhob sich ruckartig, geriet sofort in ein alkoholschwangeres Wanken und wurde von seinem Trinkgenossen am Ärmel wieder auf seinen Sitzplatz gezogen. Mordred fand, dass Alkohol erhitzte Gemüter am besten abkühlte und ließ rasch nachschenken.
    „Wir sprechen uns noch“, sagte Haesten mit erstaunlicher Stimmenkontrolle, die seiner eingeschränkten Motorik eine kühle Gegenstimme verlieh. Er stieß seinen Zeigefinger in Arians Richtung, was die junge Elfe Abyss einen flehenden Blick an ihren Beschützer richten ließ. Der neigte sich etwas herab und flüsterte ihr beruhigend zu.

    Lord Ulfric war kurz davor etwas zu sagen, als sein Berater das Wort nahm.
    „Streit ist der schlechteste aller Ratgeber. Wir müssen zusammenstehen, wenn wir Berewic – und unsere Leben – retten wollen.“ Er warf einen Blick auf das Elfenmädchen. „Alle Leben.“ Arian verstand und nickte.
    „Verstehe ich es richtig, Meister Fafnir, dass wir also abwarten, bis wir angegriffen werden? Dann zeigt sich der Alpha als derjenige, der die Brut in die Schlacht führt?“, fragte Kilian.
    „Die Brut hat schon einige Male angegriffen, ist euch dort keine besondere Bestie aufgefallen?“, richtete Arian das Wort an die anwesenden Bürger und den Lord. Die meisten schüttelten den Kopf und wichen seinem Blick aus.
    „Ich glaube, ich…“, meldete sich Hugh, der Jäger. Er wirkte unsicher, aber erhob trotzdem die Stimme.
    „Mir ist einer von den großen Kerlen aufgefallen. Er wirkte wesentlich weniger wild als die anderen. Als ich einen Pfeil auf ihn abgeschossen habe, ist er einfach zur Seite gesprungen. Richtig auszulachen schien er mich.“
    „Wie sah er aus?“, wollte Logan wissen. Hugh zuckte die Achseln.
    „Groß. Mit einem gehörnten Helm. Er hatte einen runden Schild und einen dicken Speer an dessen Ende kurz vor der Spitze…“, er erschauerte. „Da war ein Menschenschädel aufgespießt.“
    „Bastard“, zischte Logan.
    „Das ist es also“, nahm Kilian seine Überlegung wieder auf. „Wir warten hier, lassen die Brut angreifen und erschlagen dann den Anführer.“
    Mordred leerten seinen Krug ohne abzusetzen, unterdrückte einen Rülpser und sagte: „Vermutlich sollte ein Trupp erfahrener Kämpfer dann einen Ausfall machen, zum Biest vordringen und…“ Er legte seinen Daumen an den Hals und machte eine durchziehende Bewegung.
    „Ihr meldet Euch dann wohl gerade freiwillig zum Anführer dieses Kommandos?“, fragte Logan gehässig nach.
    „Ich…“, stammelte Mordred. Seine von Alkohol geröteten Wangen erbleichten. „Ich habe keine Rüstung“, erklärte er. „Und die Waffenkammer von Berewic…“
    „Dachte ich es mir“, sagte die Kriegerin. „Ich werde den Ausfall anführen, wenn es Euch beliebt, Lord.“ Sie blickte zu Ulfric. Erfreut, dass seine Autorität geschätzt wurde, lächelte er und gab Logan mit einem Wink seiner gesunden Hand seinen Segen.
    „Ich komme mit“, sagte Arian.
    „Nein!“, rief das Elfenmädchen und packte seinen Arm.
    „Ihr solltet nicht gehen“, sagte Gisele mit Blick auf Abyss. „Aber ich gehe.“ Logan knirschte mit den Zähnen, dann nickte sie.
    „Wenn die Zeit gekommen ist, werde ich Euch begleiten“, sagte Peredur. Der alte Mann strahlte die Erfahrung eines Lebens als Krieger aus. Dass er ob seines höheren Ranges als Ritter dem Kommando der Kriegerin unterwarf, war zum jetzigen Zeitpunkt genau richtig. Haesten stürzte sein Met herunter; es sickerte über seinem Mundwinkel in seinen Bart. Er donnerte den Becher auf den Tisch und wischte mit wirscher Handbewegung alle Bedenken fort.
    „Bei allen Göttern, ich werde mich doch nicht hinter Mauern verkriechen, wenn es Schädel zu spalten gibt! Ich bin dabei!“
    „Und ich“, sagte Lot, seiner Stimme alle Festigkeit verleihend, die er aufbringen konnte.
    „So der Erbauer will, werde ich mich dem Kampf anschließen“, erklärte Kilian seine Absicht.

    „Gut!“, rief Ulfric laut. Vielleicht wollte er verhindern, dass sich noch mehr Leute der Truppe anschlossen, besonders Peredurs Bereitschaft schockierte ihn. „Hoffen wir, dass die Brut bis dahin noch viele unserer Pfeile zu spüren bekommt.“


    [Bild: Artur_mal_ohne_Helm_mini.jpg] [Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg] [Bild: Mealla_portrait.jpg] [Bild: Pd3emXcS7L16I9W4GhFeieobenohne_klein.jpg] [Bild: Fafnir.klein.jpg]

    Morgana rollte leicht mit den Augen angesichts des überschwänglich ausbreitendem Heroentum in der Halle. Immerhin hatte sich noch keiner ihrer Begleiter dazu hingerissen sich an die Spitze dieses Unterfangens zu stellen, Haesten sah sie mehr als nützliches Ärgernis seit ihrer Flucht an. Immerhin selbst im betrunkenem Zustand schien Mordreds Selbsterhaltung sein Hasardeurtum zu überwiegen. Jegliche Kommentare unterlassend nahm sie einen Schluck aus ihrem Krug.
    An sich fand sie den Vorschlag des Zwerges auch nicht schlecht, nur die sich abzeichnende Umsetzung. Diesen Alpha in einem flammenden Inferno zu einem Häufchen Asche zu reduzieren erschien ihr da wesentlich praktischer.
    Nicht das sie diesen Vorschlag bringen konnte und Nimue war sich dafür vermutlich zu fein. Die Hexe brauchte keine große Aufmerksamkeit, ihr war es lieber das sich die Leute vermutlich fragten warum sie überhaupt an diesem Tisch saß.

    "Wo ihr von Pfeilen sprecht.., wir haben hier an diesen Tischen mindestens drei gute Bogenschützen.", warf Artur nach Ulfrics abschließenden Worten ein. Sein Blick ging über Larissa, diesen Hugh und Mealla. Letztere sah zwar eher aus als würde ihr Kopf gleich die Tischplatte küssen, allerdings hatten die meisten der Anwesenden ihre Schüße von den Palisaden beobachten können.
    "Dieser Alpha mag klug und geschickt sein, aber die wenigsten können mehreren guten Pfeilen ausweichen. Oder Magie.", stellte er nüchtern fest. Diese sachliche Einschätzung nahm der heroischen Stimmung ein wenig das Momentum, jedoch konnte er auch Zustimmung erkennen.
    "Also, nur um uns mehr Optionen offen zu halten. Es ist schließlich überhaupt nicht sicher ob und wie sich dieser Alpha zeigen wird. Die Hauptsache er ist am Ende tot.", merkte er entschlossen Gemurmel ging durch den Saal.
    "Wohl gesprochen. Eine flexible Taktik wird uns am Ende des Tages den Sieg ermöglichen.", stimmte Ser Ulfric Artur zu, der überrascht war das der Fereldener das Wort Taktik kannte. Das Hinterland überraschte einen doch immer wieder.
    "Ja, erst müssen wir abwarten was die Brut ins Feld führt und wie all die wackeren Verteidiger hier sich dagegen behaupten. Ihr da Hugh. Ihr habt sie ausgekundschaftet. Wisst ihr ihre Zahlen. Habt ihr Oger gesehen?", fragte Fafnir den Jäger.
    "Was bei Andrastes bleichen Hintern ist denn jetzt schon wieder ein Oger?", erkundigte sich Feia sehr direkt.
    "Ein großes Ungetüm, was in der Lage ist Felsen zu schleudern und einen Mann mit bloßen Händen zu zerreißen."
    "Was ist groß für euch?", hakte Feia nach was ihr einen missbilligenden Blick vom Zwerg und einen Ellbogen unbekannter Herkunft in die Rippen verschaffte. Angesichts der spitzen Knochigkeit vermutete sie jedoch Logan.
    "Groß wie ein Tor und genauso breit. Ihr würdet ihm kaum über das Knie gehen Mädchen. Diese Wesen sind rohe Stärke!", erwiderte Fafnir in einem ernsten Tonfall der von Feia mit einem ernsten Gesicht aufgenommen wurde.
    "Solchen Wesen sind wir nicht begegnet. Sie hätten sich wohl kaum verstecken können.", erwiderte Hugh was zu einer Erleichterung im Raum führte. Fafnir nickte leicht und verbarg seine Skepsis hinter seinem Bart. Oger marschierten nur mit größeren Scharen und zeigten sich erst in der Hitze der Schlacht.
    "Wie viele es sind ist schwer zu sagen. Die Wälder scheinen voll von ihnen zu sein, verbergen jedoch ihre wahre Stärke."
    "Da dieser Ort immer noch steht scheint ihre Zahl wohl zu klein zu sein. Oder sie plündern das Umland in kleinen Trupps.", mutmaßte Peredur nachdenklich. Artur nickte leicht zustimmend.
    "Ja, zuerst die einfachen Früchte bevor man sich daran macht die Nuss zu knacken. Nach dem heutigen Tag könnte ich mir jedoch denken das sie ihre Trupps wieder sammeln. Wir haben ins Hornissennest gestochen, ihnen die Beute genommen. Das wird ihre Aufmerksamkeit erregt haben.", sprach Artur unheilvoll ohne jedoch allzu besorgt zu klingen.
    "Nun, während sie sich sammeln, werden wir uns vorbereiten. Die Welle der Verderbnis wird Berewic nicht verschlingen sondern an ihr Branden wie an einem Fels. Dank der tapferen Bewohner und den entschloßenen Kämpen in diesen Hallen.", verkündete Ulfric feierlich, offensichtlich selbst überzeugt von seinen Worten. Er hob seinen Krug und prostete in die Runde.
    "Wohl gesprochen mein Herr.", stimmte ihn Feia zu und schlug auf die Tafel vor ihr.
    "Genug vom Tod für heute. Ihr da, Herr Aromaki. Ihr wart doch Dichter oder dergleichen. Falls dem so ist, spielt mal etwas erheiterndes!", forderte Feia den Antivaner gutgelaunt auf. Kurz drehte sie sich zu dem anderen selbsternannten Barden um.
    "Nichts gegen euch mein Freund, aber wenn ich noch einmal die Ballade der Ritterin Aveline heute abend hören muss, greife ich verzweifelt in die Saiten. Und dagegen ist die Brut weniger fürchterlich.", entschuldigte sie sich freundlich und schaute dann erwartungsvoll zu Mordred.
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    [Bild: Artur_mal_ohne_Helm_mini.jpg] [Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg] [Bild: Mealla_portrait.jpg] [Bild: Pd3emXcS7L16I9W4GhFeieobenohne_klein.jpg] [Bild: Fafnir.klein.jpg]

    Morgana rollte leicht mit den Augen angesichts des überschwänglich ausbreitendem Heroentum in der Halle. Immerhin hatte sich noch keiner ihrer Begleiter dazu hingerissen sich an die Spitze dieses Unterfangens zu stellen, Haesten sah sie mehr als nützliches Ärgernis seit ihrer Flucht an. Immerhin selbst im betrunkenem Zustand schien Mordreds Selbsterhaltung sein Hasardeurtum zu überwiegen. Jegliche Kommentare unterlassend nahm sie einen Schluck aus ihrem Krug.
    An sich fand sie den Vorschlag des Zwerges auch nicht schlecht, nur die sich abzeichnende Umsetzung. Diesen Alpha in einem flammenden Inferno zu einem Häufchen Asche zu reduzieren erschien ihr da wesentlich praktischer.
    Nicht das sie diesen Vorschlag bringen konnte und Nimue war sich dafür vermutlich zu fein. Die Hexe brauchte keine große Aufmerksamkeit, ihr war es lieber das sich die Leute vermutlich fragten warum sie überhaupt an diesem Tisch saß.

    "Wo ihr von Pfeilen sprecht.., wir haben hier an diesen Tischen mindestens drei gute Bogenschützen.", warf Artur nach Ulfrics abschließenden Worten ein. Sein Blick ging über Larissa, diesen Hugh und Mealla. Letztere sah zwar eher aus als würde ihr Kopf gleich die Tischplatte küssen, allerdings hatten die meisten der Anwesenden ihre Schüße von den Palisaden beobachten können.
    "Dieser Alpha mag klug und geschickt sein, aber die wenigsten können mehreren guten Pfeilen ausweichen. Oder Magie.", stellte er nüchtern fest. Diese sachliche Einschätzung nahm der heroischen Stimmung ein wenig das Momentum, jedoch konnte er auch Zustimmung erkennen.
    "Also, nur um uns mehr Optionen offen zu halten. Es ist schließlich überhaupt nicht sicher ob und wie sich dieser Alpha zeigen wird. Die Hauptsache er ist am Ende tot.", merkte er entschlossen Gemurmel ging durch den Saal.
    "Wohl gesprochen. Eine flexible Taktik wird uns am Ende des Tages den Sieg ermöglichen.", stimmte Ser Ulfric Artur zu, der überrascht war das der Fereldener das Wort Taktik kannte. Das Hinterland überraschte einen doch immer wieder.
    "Ja, erst müssen wir abwarten was die Brut ins Feld führt und wie all die wackeren Verteidiger hier sich dagegen behaupten. Ihr da Hugh. Ihr habt sie ausgekundschaftet. Wisst ihr ihre Zahlen. Habt ihr Oger gesehen?", fragte Fafnir den Jäger.
    "Was bei Andrastes bleichen Hintern ist denn jetzt schon wieder ein Oger?", erkundigte sich Feia sehr direkt.
    "Ein großes Ungetüm, was in der Lage ist Felsen zu schleudern und einen Mann mit bloßen Händen zu zerreißen."
    "Was ist groß für euch?", hakte Feia nach was ihr einen missbilligenden Blick vom Zwerg und einen Ellbogen unbekannter Herkunft in die Rippen verschaffte. Angesichts der spitzen Knochigkeit vermutete sie jedoch Logan.
    "Groß wie ein Tor und genauso breit. Ihr würdet ihm kaum über das Knie gehen Mädchen. Diese Wesen sind rohe Stärke!", erwiderte Fafnir in einem ernsten Tonfall der von Feia mit einem ernsten Gesicht aufgenommen wurde.
    "Solchen Wesen sind wir nicht begegnet. Sie hätten sich wohl kaum verstecken können.", erwiderte Hugh was zu einer Erleichterung im Raum führte. Fafnir nickte leicht und verbarg seine Skepsis hinter seinem Bart. Oger marschierten nur mit größeren Scharen und zeigten sich erst in der Hitze der Schlacht.
    "Wie viele es sind ist schwer zu sagen. Die Wälder scheinen voll von ihnen zu sein, verbergen jedoch ihre wahre Stärke."
    "Da dieser Ort immer noch steht scheint ihre Zahl wohl zu klein zu sein. Oder sie plündern das Umland in kleinen Trupps.", mutmaßte Peredur nachdenklich. Artur nickte leicht zustimmend.
    "Ja, zuerst die einfachen Früchte bevor man sich daran macht die Nuss zu knacken. Nach dem heutigen Tag könnte ich mir jedoch denken das sie ihre Trupps wieder sammeln. Wir haben ins Hornissennest gestochen, ihnen die Beute genommen. Das wird ihre Aufmerksamkeit erregt haben.", sprach Artur unheilvoll ohne jedoch allzu besorgt zu klingen.
    "Nun, während sie sich sammeln, werden wir uns vorbereiten. Die Welle der Verderbnis wird Berewic nicht verschlingen sondern an ihr Branden wie an einem Fels. Dank der tapferen Bewohner und den entschloßenen Kämpen in diesen Hallen.", verkündete Ulfric feierlich, offensichtlich selbst überzeugt von seinen Worten. Er hob seinen Krug und prostete in die Runde.
    "Wohl gesprochen mein Herr.", stimmte ihn Feia zu und schlug auf die Tafel vor ihr.
    "Genug vom Tod für heute. Ihr da, Herr Aromaki. Ihr wart doch Dichter oder dergleichen. Falls dem so ist, spielt mal etwas erheiterndes!", forderte Feia den Antivaner gutgelaunt auf. Kurz drehte sie sich zu dem anderen selbsternannten Barden um.
    "Nichts gegen euch mein Freund, aber wenn ich noch einmal die Ballade der Ritterin Aveline heute abend hören muss, greife ich verzweifelt in die Saiten. Und dagegen ist die Brut weniger fürchterlich.", entschuldigte sie sich freundlich und schaute dann erwartungsvoll zu Mordred.


    [Bild: wDMU1xILana_Klein.jpg] & [Bild: mordred_klein.png] & [Bild: KtgE3tZmvNOrh3xHiLarissa_klein.jpg]

    Der Sänger wirkte nicht im mindesten von Feias Anmaßung gestört, sondern viel eher erleichtert, dass er zumindest vorübergehend erlöst wurde. Die Stimmung im Saal, die irgendwo zwischen heroischem Aufbruch und nervenzerrender Ernsthaftigkeit schwang, musste durch ein anderes Lied als die langsam vorgetragene Ballade aufgelockert werden. Mordred, nicht in der Notwendigkeit sein Schwert gegen die Brut zu führen, war in seinem Element und erhob sich. Er wankte leicht. Haesten lachte ihn aus, als er rücklings über die Bank stolperte und beinahe mit dem Gesicht aufgeschlagen wäre.
    Sobald ich meine Harfe habe, geht es“, behauptete er und unterdrückte ein Rülpsen. Nach dem Abebben des Gesangs legte sich eine nur vom Knistern des Feuers unterbrochene Stille über den Saal. „Diese Harfe“, erklärte Mordred, als er das Instrument in der Hand hielt: „…hat eine Geschichte. Es war also damals, als meine tapfere Gefährten und ich in den Hinterhalt einer Bande Dalish gerieten. Doch zum Glück…
    Halt die Klappe und fang an zu spielen!“, rief Logan, worauf Gelächter und Zustimmung in Form von Fäusten auf dem Tisch geäußert wurden. Mordred schlug ein paar Takte an, spielte eine leise, silbrige Melodie. Er hatte nicht gelogen: er spielte fehlerlos. Sein Publikum honorierte sein erstes Lied mit Applaus. Plötzlich erhob sich die Elfe, Lana und schwebte leichten Schrittes zu dem Barden. Ihre Zähne blitzten, als sie lächelte und ihn um ein Lied bat. „Kennt Ihr diese Melodie?“, fragte sie. Mordred bejahte, lieh sich aber die Laute des Hausbarden. Dieser wurde aufgefordert, ein Tamburin zur Unterstützung zu benutzen.
    Dieses Lied stammt aus meiner Heimat“, erklärte Gisele. „Wenn ich darf, würde ich gerne mitspielen. Wartet kurz.“ Mit wenigen Schritten ihrer langen Beine war sie aus der Halle und kehrte bald darauf mit einer silbernen Querflöte zurück.

    Die anderen schauten den beiden Barden und der Kriegerin gespannt zu. Lana blieb vorne stehen und musterte die Musiker wie ein Offizier seine Truppe. Mordred zupfte die Saiten seines Instruments, entlockte der Laute die Melodie und staunte dann, als Lana mit reiner, klarer Stimme zu singen begann. Als Könner seiner Kunst überspielte er seine Irritation, worauf sie anderen Musiker einsetzten. Die Flammen loderten in den Feuerschalen und warfen scharfe Schatten, flackerten auf Giseles silberner Flöte und in dem ein oder anderen Augen glitzerte eine Träne. Das Elfenmädchen lehnte sich in die Arme ihres menschlichen Beschützers, Larissas Hand suchte unter dem Tisch die Finger der Hexe und Nimue schien sich mit geschlossenen Augen förmlich von der Musik tragen zu lassen. Ein großer Jagdhund legte den Kopf auf den Stiefel von Hugh dem Jäger und selbst Haesten verzichtete auf lautes Rülpsen, nachdem er sein Horn geleert hatte.

    Als das Lied beendet war, klatschten einige, dann mehr und schließlich gab es einen kurzen, aber ehrlichen Applaus für die Musiker. Lana verneigte sich, ihr langes Silberhaar berührte beinahe den dreckigen Steinfußboden. Ulfric, der sicherlich gelernt hatte, dass ein Adliger sich so benahm, sammelte mühsam ein paar Münzen aus seinem Beutel und reichte sie den Vier.
    Lana und Gisele setzten sich, während Mordred seine Laute wieder gegen die Harfe tauschte und ein weiteres Lied mit typisch antivanischer Melodie zu spielen begann.
    Hoffnung“, sagte Larissa und lächelte ihrer Freundin zu. „Die Leute haben Hoffnung. Ich glaube, das hier ist nicht das Ende des Weges.
    Shepard Commander ist offline
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