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    Stiller Leser ist offline

    Anforderungsprofil an zukünftige Übersetzer?

    Das Gedicht von Amanda Gormann soll ins niederländische übersetzt werden.
    Offenbar gab es bei der Wahl des Übersetzers, Marieke Lucas Rijneveld, gewisse Aufregung.

    https://www.spiegel.de/kultur/litera...e-819d1593eb2f
    "Ich bin schockiert über die Aufregung um meine Beteiligung daran, Amanda Gormans Botschaft zu verbreiten, und ich verstehe die Menschen, die sich verletzt dadurch fühlen, dass die Wahl von Meulenhoff darauf fiel, mich zu fragen«, schrieb Rijneveld, die nicht nur Romane, sondern auch Gedichte veröffentlicht hat. Rijneveld betonte in dem Tweet weiterhin: »Was mich interessiert, ist der Reichtum der Sprache«; die Aufgabe wäre gewesen, »Kraft, Ton und Stil« zu übertragen."

    "Zu den Kritikern der Wahl von Rijneveld zählte Janice Deul, nach ihrer Selbstbezeichnung »Mode- und Kulturaktivistin«. Sie hatte einen Meinungsartikel in der niederländischen Tageszeitung »De Volkskrant« über das Thema geschrieben. Sie wolle Rijnevelds Qualitäten keineswegs schmälern, hieß es darin, aber »warum wählt man nicht eine Autorin aus, die – wie Gorman – Spoken-Word-Künstlerin ist, jung, eine Frau und: unapologetically black?« – ganz selbstverständlich Schwarz also."

    Wie soll ich mir das vorstellen? Männer übersetzen männliche Autoren, Frauen weibliche Autoren, natürlich mit der richtigen Hautfarbe, am besten noch mit den gleichen Wurzeln?

    (Passt auch gut in den anderen Thread rein, der ist aber gerade geschlossen)
    https://forum.worldofplayers.de/foru...altung-Politik

  2. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #2 Zitieren
    So weit die Füße tragen.. Avatar von Almalexia
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    Almalexia ist offline
    Ich verstehe das Problem nicht. Es ist doch egal, wer das Gedicht übersetzt. Solang der Übersetzer der Sprache mächtig ist. Wichtig ist doch, das der Übersetzer die Botschaft übersetzt... Ansonsten kann ich das doch gleich durch den Google Translator jagen....
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  3. Beiträge anzeigen #3 Zitieren
    Forenkater Avatar von Matteo
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    Matteo ist offline
    Finds immer wieder lustig und entlarvend zugleich, wenn Aktivisten, die vermeintlich gegen Diskriminierung kämpfen fordern, dass ein Posten doch bitteschön nach den Kriterien Geschlecht und Hautfarbe vergeben werden soll.

  4. Beiträge anzeigen #4 Zitieren
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    ulix ist offline
    Thread Titel: 5 Ghz, Multi Core

    Im Ernst:
    Das Thema ist komplex. Zuerst einmal geht es denjenigen, die gern möchten dass Minderheiten Minderheiten verkörpern/übersetzen darum, dass Minderheiten eben in diesen Feldern historisch massiv unterrepräsentiert und diskriminiert waren - und weiterhin sind. Auch darum, dass die Darstellung u.a. dadurch oft durch plumpe Stereotypen (bis hin zum offenen Rassismus) geprägt war (und ist). Die Logik hinter solchen Forderungen ist also meist eine der ausgleichenden Gerechtigkeit.

    Natürlich ist es trotzdem schwierig und problematisch, da zu strikt zu agieren, und es gehört ja dazu Autor/Übersetzer/Schauspieler/Synchronsprecher etc. zu sein, dass man Figuren schreibt/verkörpert, die nicht einem selbst entsprechen.

    Eine Gratwanderung also. Man sollte sich das von Fall zu Fall anschauen. Nun glaube ich aber, dass es genug fähige Afro-Niederländer*Innen gibt, die das Ganze hätten übersetzen können, von daher... und die ursprünglich vorgesehene Übersetzerin scheint das ja ebenso zu sehen. Andererseits:
    Anfang vergangener Woche hatte der Verlag Rijneveld als seine Traumlösung bezeichnet und gesagt, »Amanda Gorman selbst reagierte ebenfalls sofort enthusiastisch über die Wahl« Rijnevelds.
    Wenn das wirklich so war, dann würde ich sagen scheiß halt auf die Kritiker.
    Geändert von ulix (01.03.2021 um 15:54 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #5 Zitieren
    Auserwählter
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    Stiller Leser ist offline
    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Thread Titel: 5 Ghz, Multi Core

    Im Ernst:
    Das Thema ist komplex. Zuerst einmal geht es denjenigen, die gern möchten dass Minderheiten Minderheiten verkörpern/übersetzen darum, dass Minderheiten eben in diesen Feldern historisch massiv unterrepräsentiert und diskriminiert waren - und weiterhin sind. Auch darum, dass die Darstellung u.a. dadurch oft durch plumpe Stereotypen (bis hin zum offenen Rassismus) geprägt war (und ist). Die Logik hinter solchen Forderungen ist also meist eine der ausgleichenden Gerechtigkeit.

    Natürlich ist es trotzdem schwierig und problematisch, da zu strikt zu agieren, und es gehört ja dazu Autor/Übersetzer/Schauspieler/Synchronsprecher etc. zu sein, dass man Figuren schreibt/verkörpert, die nicht einem selbst entsprechen.

    Eine Gratwanderung also. Man sollte sich das von Fall zu Fall anschauen. Nun glaube ich aber, dass es genug fähige Afro-Niederländer*Innen gibt, die das Ganze hätten übersetzen können, von daher... und die ursprünglich vorgesehene Übersetzerin scheint das ja ebenso zu sehen.
    Wenn der andere Thread offen wäre, hätte ich es da platziert und wenn es dorthin verschoben wird, habe ich auch nichts dagegen.

    Man bekommt Ungleichheit nicht mit Ungleichheit weg.

    Sie sieht es sicher ähnlich, siehe ihre Nachricht.

    Was soll sie auch schreiben?

    Naja, wird schon.

    EDIT:
    Deine Quote aus dem Artikel hab ich glatt übersehen. Vor Gott sind alle Menschen gleich. Zusammenführen, nicht spalten. Ja.
    Geändert von Stiller Leser (01.03.2021 um 16:04 Uhr)

  6. Beiträge anzeigen #6 Zitieren
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    ulix ist offline
    Ich bin mittlerweile so weit dass ich ganz pragmatisch Quoten als Übergangslösung in Ordnung finde.

    Natürlich bräuchte es in einer utopischen Post-Rassismus und Post-Sexismus Gesellschaft solche Quoten gar nicht, aber in so einer Gesellschaft leben wir halt nicht.

    Gerade bei sowas wie Übersetzungen kommt es halt auch stark auf den Inhalt an. Ginge es um die Übersetzung eines Gedichtes über die Schönheit des Waldes (z.B.) wärs halt auch egaler, wer das übersetzt. Es geht aber thematisch um die Lebensrealität der schwarzen Minderheit in den USA. Da ist es doch passender, wenn man jemanden aus der schwarzen Minderheit in den Niederlanden findet.

  7. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #7 Zitieren
    So weit die Füße tragen.. Avatar von Almalexia
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    Almalexia ist offline
    Mein Gott. Man muss doch nicht auf jede Kritik antworten. Man kann die Ansicht von Janice Deul zur Kenntnis nehmen und weiter machen.
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  8. Beiträge anzeigen #8 Zitieren
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    Stiller Leser ist offline
    Zitat Zitat von Almalexia Beitrag anzeigen
    Mein Gott. Man muss doch nicht auf jede Kritik antworten. Man kann die Ansicht von Janice Deul zur Kenntnis nehmen und weiter machen.
    Offenbar war es ein wenig mehr. Janice Deul hat es halt geschafft als eine der Kritiker genannt zu werden.

    "Ich bin schockiert über die Aufregung um meine Beteiligung daran,"

    Standhalten ist nicht immer leicht.

  9. Beiträge anzeigen #9 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Weltenschmerz
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    Weltenschmerz ist offline
    Zitat Zitat von Almalexia Beitrag anzeigen
    Mein Gott. Man muss doch nicht auf jede Kritik antworten. Man kann die Ansicht von Janice Deul zur Kenntnis nehmen und weiter machen.
    Ein wenig Kritikfähigkeit schadet keinem. Nichtmal uns Österreichern.
    Ich bin sowas von Sig.

  10. Beiträge anzeigen #10 Zitieren
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    Stiller Leser ist offline
    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Ich bin mittlerweile so weit dass ich ganz pragmatisch Quoten als Übergangslösung in Ordnung finde.

    Natürlich bräuchte es in einer utopischen Post-Rassismus und Post-Sexismus Gesellschaft solche Quoten gar nicht, aber in so einer Gesellschaft leben wir halt nicht.

    Gerade bei sowas wie Übersetzungen kommt es halt auch stark auf den Inhalt an. Ginge es um die Übersetzung eines Gedichtes über die Schönheit des Waldes (z.B.) wärs halt auch egaler, wer das übersetzt. Es geht aber thematisch um die Lebensrealität der schwarzen Minderheit in den USA. Da ist es doch passender, wenn man jemanden aus der schwarzen Minderheit in den Niederlanden findet.
    Der Inhalt kommt vom Autoren. Ein Übersetzer übersetzt und soll da keine eigenen Gedanken, keine eigenen Ideen verpflanzen, sondern hoffentlich so nahe, wie es die Sprache eben möglich macht, am Original dran sein. Die Leser dann werden sowieso ihre eigenen Gedanken dazu entfalten.

    Ich weiß nicht genau, wie das bei Lyrik ist.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Die_S%C3%A4ulen_der_Erde
    Im deutschen Wiki ist der Übersetzer nicht mal eine Zeile wert.

    Oder Herr der Ringe, bei der Tolkien wohl am liebsten gleich selbst die Übersetzungen durchgeführt hätte. Sein Werk.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Herr_der_Ringe
    "Tolkien hatte einen nicht unerheblichen Einfluss auf Teile der ersten deutschen Übersetzung, weil er 1967, enttäuscht von Übersetzungen vom Englischen in andere germanische Sprachen, Richtlinien zu den Namen im Herrn der Ringe (Guide to the Names in The Lord of the Rings) verfasste, die sich vor allem an Übersetzer anderer Schwestersprachen des Englischen, speziell des Deutschen und Dänischen, richteten. In beiden Sprachen stand eine Übersetzung des Herrn der Ringe zum damaligen Zeitpunkt noch aus, weshalb Tolkien den Übersetzern in seinen Kommentaren seine Hilfe bereits ab dem Frühstadium der Übersetzung anbot und hinzufügte, dass er dies ohne Bezahlung zu tun gedenke und den Übersetzern mit seinen Kommentaren nicht zuletzt auch einen Teil ihrer Arbeit erheblich erleichtern könne. Aufgrund von Tolkiens Tod kurz nach Erscheinen der deutschen Übersetzung von Margaret Carroux sowie der dänischen von Ida Nyrop Ludvigsen entstanden nur diese beiden Übertragungen des Herrn der Ringe mit direkter Hilfe Tolkiens.

    Vor allem eine gute Übersetzung der Namen war dem Autor wichtig, da die Übersetzer vorher erschienener Versionen in Niederländisch und Schwedisch sich hierbei teils große Freiheiten genommen hatten, was Tolkien ob seiner vorangegangenen jahrelangen Ausarbeitung der Namen seiner Charaktere als Anmaßung empfand. So fügte er seinen Kommentaren eine Liste der Namen bei, die in keinem Fall abgeändert werden dürften und betonte ebenfalls, dass alle Namen in Elbisch gleicherweise unangetastet bleiben sollten. Zudem machte Tolkien Vorschläge zu den Übersetzungen der verbleibenden Namen und stand mit den Übersetzern in regem Austausch. So geschah es zum Beispiel, dass auf Tolkiens Anregung das englische Wort „elves“ mit „Elben“ (anstatt „Elfen“) übersetzt wurde, um durch dessen Verwandtschaft zum urdeutschen Wort Alb (vgl. Albtraum) auch eine größere historische (Pseudo-)Authentizität im Deutschen zu erreichen (das Wort Elf hielt Tolkien für eine deutsche Entlehnung aus dem Englischen). Andere englische Namen übersetzte Carroux nicht wörtlich, sondern fand ein etymologisches Pendant. Der Name der Riesenspinne Shelob besteht aus den Partikeln she- („sie“, im Englischen eine gängige Vorsilbe für die betonte Weiblichkeit einer Sache / eines Wesens) und dem Dialektwort lob für „Spinne“. Für das Deutsche zog Carroux das Dialektwort Kanker für Weberknecht heran und gab ihm die feminine Nachsilbe -a, sodass aus Shelob im Deutschen Kankra wurde. Auch an sich treffende wörtliche Übersetzungen wurden von Tolkien in Zweifel gezogen: Wegen dessen Verwendung bei der Regionalgliederung des sog. Dritten Reiches und der daraus folgenden negativen Nebenbedeutung räumte der Autor ein, dass man von dem deutschen Wort Gau als passendste Übersetzung für Shire unter Umständen absehen müsse. Carroux stimmte mit ihm darin überein und entschied sich für das Wort Auenland."
    Geändert von Stiller Leser (01.03.2021 um 18:01 Uhr)

  11. Beiträge anzeigen #11 Zitieren
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    ulix ist offline
    Zitat Zitat von Stiller Leser Beitrag anzeigen
    Der Inhalt kommt vom Autoren. Ein Übersetzer übersetzt und soll da keine eigenen Gedanken, keine eigenen Ideen verpflanzen, sondern hoffentlich so nahe wie, es die Sprache eben möglich macht am Original dran sein. Die Leser dann werden sowieso ihre eigenen Gedanken dazu entfalten.
    Wer schonmal irgendwas ordentlich Literarisches übersetzt hat, der weiß dass Übersetzen nicht nur Handwerk, sondern auch Kunst ist, und eine perfekte Übersetzung unmöglich ist. Nun sind Niederländisch und Englisch nah beeinander, trotzdem wird es auch hier unmöglich sein, objektiv "richtig", geschweige denn "perfekt" zu übersetzen.

  12. Beiträge anzeigen #12 Zitieren
    Auserwählter
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    Stiller Leser ist offline
    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Wer schonmal irgendwas ordentlich Literarisches übersetzt hat, der weiß dass Übersetzen nicht nur Handwerk, sondern auch Kunst ist, und eine perfekte Übersetzung unmöglich ist. Nun sind Niederländisch und Englisch nah beeinander, trotzdem wird es auch hier unmöglich sein, objektiv "richtig", geschweige denn "perfekt" zu übersetzen.
    Dem stimme ich zu. Genug, was sich nicht 1:1 übersetzen lässt.

  13. Beiträge anzeigen #13 Zitieren
    Operaist Avatar von Alo
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    Alo ist offline
    Lol. Als wenn so viel Fame mit einer Übersetzung einhergehen würde.

    Ich kenne nicht einen einzigen Übersetzer von berühmten Werken, weder schwarz, noch weiß, noch Mann, noch Frau.
    Und das liegt ganz sicher nicht daran, dass ich niemals eine Universität von innen gesehen hätte.

    Am absurdesten finde ich, dass da die Hautfarbe thematisiert wird. Ich meine, am Ende ist die Person nur eine Fußnote im Buch. Bei einer Frau würde ich dann ja wenigstens noch am Namen erkennen können, dass es eine Frau war, aber die Hautfarbe erkennt man normalerweise nicht am Namen. Welchen mittelbaren oder unmittelbaren positiven Effekt erhofft man sich also davon?

    Wirkt auf mich, als wenn sich da Aktivisten an etwas aufreiben, dass die ganze Sache gar nicht wirklich wert ist.
    Geändert von Alo (02.03.2021 um 10:48 Uhr)

  14. Beiträge anzeigen #14 Zitieren
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    ulix ist offline
    Man darf dabei nicht vergessen dass in der heutigen Gesellschaft - Corona hilft dabei nicht - Twitter gern mit der Wirklichkeit verwechselt wird. Das heißt dann wenn sich 50 Leute bei Twitter laut aufregen, wird das schon als Shitstorm angesehen, und so mancher kuscht dann direkt. Rechte heulen dann gern was von Cancel Culture daher.


    Zitat Zitat von Alo Beitrag anzeigen
    Am absurdesten finde ich, dass da die Hautfarbe thematisiert wird. Ich meine, am Ende ist die Person nur eine Fußnote im Buch. Bei einer Frau würde ich dann ja wenigstens noch am Namen erkennen können, dass es eine Frau war, aber die Hautfarbe erkennt man normalerweise nicht am Namen. Welchen mittelbaren oder unmittelbaren positiven Effekt erhofft man sich also davon?
    Das wurde bereits erklärt. Übersetzung (vor allem von Literarischem/Lyrischen) ist immer auch Interpretation des Werkes. Und jemand der Teil der schwarzen Minderheit in den Niederlanden ist, ist näher an der Lebensrealität einer Schwarzen in den USA, die ein Gedicht darüber geschrieben hat wie es ist Teil der schwarzen Minderheit in den USA zu sein.

    Da muss man sich nicht so blöd stellen und so tun als würde man diesen offensichtlichen Zusammenhang nicht verstehen. Ob man diese Erklärung dann auch annimmt und für hinreichend hält ist eine andere Frage.
    Geändert von ulix (02.03.2021 um 11:09 Uhr)

  15. Beiträge anzeigen #15 Zitieren
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    Langschwert ist offline
    Zitat Zitat von Alo Beitrag anzeigen
    Lol. Als wenn so viel Fame mit einer Übersetzung einhergehen würde.

    Ich kenne nicht einen einzigen Übersetzer von berühmten Werken, weder schwarz, noch weiß, noch Mann, noch Frau.
    Das ist sehr schade. Falls du Interesse hättest, das zu ändern, dann würde ich dir vorschlagen, einen Blick auf den Shakespeare-Übersetzer August Wilhelm Schlegel zu werfen.

  16. Beiträge anzeigen #16 Zitieren
    Held Avatar von Tiha
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    Tiha ist offline
    Zitat Zitat von Alo Beitrag anzeigen
    Lol. Als wenn so viel Fame mit einer Übersetzung einhergehen würde.

    Ich kenne nicht einen einzigen Übersetzer von berühmten Werken, weder schwarz, noch weiß, noch Mann, noch Frau.
    Du kennst Martin Luther nicht?

  17. Beiträge anzeigen #17 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von bob sheknowdas
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    bob sheknowdas ist offline
    Zitat Zitat von Alo Beitrag anzeigen
    Ich kenne nicht einen einzigen Übersetzer von berühmten Werken, weder schwarz, noch weiß, noch Mann, noch Frau.
    Und das liegt ganz sicher nicht daran, dass ich niemals eine Universität von innen gesehen hätte.
    Von Erika Fuchs hast du bestimmt schonmal gehört...

  18. Beiträge anzeigen #18 Zitieren
    Auserwählter
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    Stiller Leser ist offline
    Zitat Zitat von bob sheknowdas Beitrag anzeigen
    Von Erika Fuchs hast du bestimmt schonmal gehört...
    Also ich bin zwar nicht Alo. Aber von meiner Seite aus kann ich sagen, dass ich von der noch nie zuvor gehört habe. Sehr interessant. Wenn ich an Mickey Maus und Donald Duck denke, denke ich an Walt Disney. Wobei der vermutlich am wenigsten bei den Heften, die ich als Kind gelesen habe, beigetragen hat.

    Wenig ist natürlich relativ. Sind seine Figuren.

  19. Beiträge anzeigen #19 Zitieren
    Operaist Avatar von Alo
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    Alo ist offline
    Zitat Zitat von bob sheknowdas Beitrag anzeigen
    Von Erika Fuchs hast du bestimmt schonmal gehört...
    Ne, tatsächlich nicht.

    Zitat Zitat von Tiha Beitrag anzeigen
    Du kennst Martin Luther nicht?
    Von dem tatsächlich schon.

    Zitat Zitat von Langschwert Beitrag anzeigen
    Das ist sehr schade. Falls du Interesse hättest, das zu ändern, dann würde ich dir vorschlagen, einen Blick auf den Shakespeare-Übersetzer August Wilhelm Schlegel zu werfen.
    Klingt mir nach einem weißen Mann. Abgelehnt

    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Das wurde bereits erklärt. Übersetzung (vor allem von Literarischem/Lyrischen) ist immer auch Interpretation des Werkes. Und jemand der Teil der schwarzen Minderheit in den Niederlanden ist, ist näher an der Lebensrealität einer Schwarzen in den USA, die ein Gedicht darüber geschrieben hat wie es ist Teil der schwarzen Minderheit in den USA zu sein.

    Da muss man sich nicht so blöd stellen und so tun als würde man diesen offensichtlichen Zusammenhang nicht verstehen. Ob man diese Erklärung dann auch annimmt und für hinreichend hält ist eine andere Frage.
    Das hat mir blöd stellen nichts zu tun. Ich halte einfach die Erklärung für hanebüchen. Wir reden hier schließlich nicht von einer Übersetzung der Bibel oder des Kapitals, sondern von Gedichten.
    Der Aufwand eine eigene Übersetzung, von einer weiblichen POC, zu erstellen sollte vergleichsweise gering sein.
    Stattdessen geht es hier eigentlich wieder ganz klischeemäßig um das Konkurrieren um Subventionen. Natürlich ohne zu erwähnen, dass einem das Ganze nicht wichtig genug ist um es ohne staatliche Fördergelder selbst zu übersetzen.

    Das ist halt der Kontext der sich mir nicht erschließt. Malcolm X hat sich wahrscheinlich schon mehrmals im Grab überschlagen :|

    Sorry, aber gerade als jemand aus universitären Kontext verstehe ich nie, warum Leute Dinge immer wieder so inszinieren als wenn es da um das Wichtigste der Welt ginge, aber natürlich nur so lange der Staat Subventionen vergibt. So lange es keine Gelder gibt, wird, obwohl die Dringlichkeit sich ja nicht geändert haben durfte, einfach nichts getan.
    Geändert von Alo (03.03.2021 um 07:51 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #20 Zitieren
    Auserwählter
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    Stiller Leser ist offline
    Zitat Zitat von Alo Beitrag anzeigen
    Stattdessen geht es hier eigentlich wieder ganz klischeemäßig um das Konkurrieren um Subventionen. Natürlich ohne zu erwähnen, dass einem das Ganze nicht wichtig genug ist um es ohne staatliche Fördergelder selbst zu übersetzen.
    Ich stehe gerade ein wenig auf dem Schlauch.

    Meulenhoff ist doch ein Verlaghaus. Ich hätte jetzt eigentlich gedacht, dass das eine private Geschichte ist. Der Verlag beauftragt. Der Auftragnehmer liefert seine Arbeit ab und wird dafür bezahlt. Und dann gibt es das ganze auch in niederländischer Sprache.

    In Deutschland war es der Suhrkamp-Verlag. Was man sät kostet 11,00 € bei Thalia (Taschenbuch) und 22,00 € (Gebunden) und ist von … Marieke Lucas Rijneveld.

    Es wird damit Geld verdient.

    Welche Subventionsquellen werden denn da angezapft?

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