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Ys IX: Monstrum Nox

  1. #1 Zitieren
    Forentroll Avatar von Harbinger
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    ...ist seit einer Woche in Europa und Amerika für PS4 draußen, nachdem es schon im September 2019 in Japan erschien (Erscheinungsdatum für PC und Switch: Irgendwann Q2/Q3). Es ist der neunte (nummerierte... die Serie ist da nicht so schlimm wie "Resident Evil", aber ein paar weitere Teile haben sich da schon dazwischen gemogelt) Teil der seit 1987 existierenden Action-RPG-Reihe, die mit ihren ersten Teilen des "Bump Combat System" groß gemacht hat und inzwischen eher was für Freunde von partybasierten Open-World-Spielen zu bieten hat. Ich bin recht großer Fan der Reihe, fand den direkten Vorgänger "Lacrimosa Of Dana" exzellent und hab mir "Monstrum Nox" gestern relativ spontan gekauft, weil ich "Yakuza: Like A Dragon" einfach nicht mehr ausgehalten habe. Und ich bin absolut begeistert. Gewohnt schnelles, actionreiches Kampfsystem, das nicht zu Button-Mashing verkommt, große Welt in der es viel zu erkunden und entdecken gibt, Adol Christin ist nach wie vor so in etwa der schnuffigste Protagonist, den man sich nur wünschen kann, und diesmal scheint die Story sich irgendwo in der Schnittmenge zwischen Gothic Horror und Superhelden aufzuhalten. I love it! Außerdem: Das Einführen von Superkräften in die Erkundung der (im Vergleich zu "Lacrimosa Of Dana") deutlich weniger schlauchigen Karten weckt wohlige Erinnerungen an mein herzallerliebstes "Prototype". Ich bin noch nicht weit, aber prinzipiell haben mich "Ys"-Spiele noch nie enttäuscht, also bin ich guter Dinge, dass das hier auch liefern wird.

    Das musste ich nur mal gerade loswerden. Hat's sonst noch wer?
    Harbinger ist offline

  2. #2 Zitieren
    objektiv falsch Avatar von Heinz-Fiction
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    Hab davon gehört, aber das war es auch schon. Prinzipiell bin ich offen für JRPGs, jedoch enttäuschen mich die meisten irgendwie. Persona 4 allerdings fand ich gut. Na jedenfalls müssen die meinen sweetspot treffen. Yakuza Like a Dragon fand ich in Kombination aller Elemente immernoch sehr gut, obwohl das Kampfsystem kacke war. Aber es war immerhin nicht so kacke wie zuvor. Ich nehme an, diese Y-Serie verfolgt einen etwas ernsteren Ansatz? Ich weiß halt nix darüber. Überzeug mich mal Harbiboi. Warum sollte ich mir Monstrum Nox kaufen?

    Was ist denn so toll am Kampfsystem? "Gewohnt schnelles, actionreiches Kampfsystem, das nicht zu Button-Mashing verkommt" klingt irgendwie so als ob es nur knapp über Buttonmashing wäre
    Was kann man denn so entdecken in der Spielwelt? In den mir bekannten Open Worlds kann ich selten was entdecken, weil mir schon vorher gezeigt wird, was mich erwartet

    Erleuchte mich mal
    "Taucht ein in die Schönheit der deutschen Sprache. Ich tue das. Für mich sind Anglizismen ein No-Go"
    Heinz-Fiction ist offline Geändert von Heinz-Fiction (12.02.2021 um 23:35 Uhr)

  3. #3 Zitieren
    Forentroll Avatar von Harbinger
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    Zitat Zitat von Heinz-Fiction Beitrag anzeigen
    Yakuza Like a Dragon fand ich in Kombination aller Elemente immernoch sehr gut, obwohl das Kampfsystem kacke war.
    Ich bin noch nicht sonderlich weit, gerade erst Chapter 2 angefangen, aber mir stieß halt bislang extrem sauer auf, dass auf fünf Minuten Gameplay gefühlt eine Stunde ununterbrochene Zwischensequenzen kamen. Die sind zwar gut und unterhaltsam, aber fuck noch eins, wenn ich mir ein Videospiel kaufe, dann will ich ein Videospiel spielen.

    "Ys" allgemein ist unter den JRPGs wohl eher... speziell. Gerade unter lange laufenden Marken fällt mir nämlich sonst keins ein, das einerseits komplett actionbasiert ist und andererseits so einen Fokus auf Kontinuität (gepaart mit recht niedrigem Scope) legt. (Fast) Alle "Ys"-Spiele sind storytechnisch miteinander verbunden, hauptsächlich darüber, dass es "relativ" kleine Abenteuer sind, die Adol Christin, bester Mensch des Universums, erlebt, nachdem er höchstwahrscheinlich mal wieder ein Schiffsunglück hatte. Klar, am Ende tötet Adol wahrscheinlich einen dunklen Gott und rettet die Welt, aber für Adol ist das halt einfach Dienstag. Klingt übertrieben, ist aber jetzt gar nicht so Marke "God Of War" oder so, Adol ist am Ende des Tages einfach nur ein normaler Junge aus dem Schwarzwald (die Welt von "Ys" ist sehr stark an unsere Welt angelehnt, was manchmal zu merkwürdigen Wortkonstruktionen führt, zum Beispiel den Kontinent "Afroca" oder das omnipräsente "Romun Empire"), der nicht besonders helle ist aber dafür stets gut gelaunt und zuversichtlich und ziemlich gut mit seinem Schwert zulangen kann. Und da er einen unstillbaren Durst auf Abenteuer hat, schlittert er mit schöner Regelmäßigkeit in absolut haarsträubende Geschichten rein und kämpft sich da mit bloßer Willenskraft und unerschütterlicher Frisur wieder raus, sehr zum Leidwesen seiner Freunde und der höheren Mächte dieses Universums, die sich oft fragen, was dieser rothaarige Knilch hier eigentlich will, wo man doch einen legendären Helden für diese Aufgabe bräuchte. Es ist ziemlich bonkers, aber dadurch kann es Dinge tun, die andere Reihen, wie beispielsweise "Final Fantasy", einfach nicht tun können. "Lacrimosa Of Dana" war im Grunde eine Survival-Geschichte, da es darum geht, dass Adol ein Bootsunglück hatte (mal wieder...) und mit einer Reihe von anderen Leuten auf einer einsamen Insel gestrandet ist. Wie gesagt, "Monstrum Nox" bedient sich ein Stück weit bei "Avengers", weil Adol hier plötzlich zum Superhelden wider Willen wird und sich mit einem Team von anderen Superhelden herumschlagen muss. Und ich persönlich habe wahnsinnigen Spaß daran, auf die "Ys"-Reihe insgesamt blicken zu können und dann auf Teil 9 zu deuten und zu sagen "Ach ja, das ist der Teil, in dem Adol 'Captain Ameroca' ist".

    Aber du willst wahrscheinlich eher was zum Gameplay wissen, oder? Das Kampfsystem ist extrem twitchig, was wahrscheinlich hauptsächlich daher kommt, dass es vom zuvor genannten Bump-Combat-System abstammt. In den ersten "Ys"-Spielen gab es noch gar keinen Angriffsknopf, du hast Gegnern Schaden gemacht, indem du gegen sie gelaufen bist. Allerdings musstest du sie entweder von hinten, von der Seite oder "off-center" treffen, damit du selbst keinen Schaden nimmst. Klingt simpel, ist es auch, hat aber dafür gesorgt, dass die Spiele einen unglaublichen Drive, eine extrem hohe Geschwindigkeit entwickelt haben. Wenn Fernkämpfer unter den Gegnern ins Spiel kamen, dann entwickelte das ganze beinahe so eine Bullet-Hell-Dynamik. Hauptsache war aber immer: Niemals stehen bleiben. Mit der Zeit hat sich das natürlich etwas verändert, zuerst wurde ein Angriffsknopf eingeführt, dann Blocken und Ausweichen, Partymitglieder (seit "Ys Seven", wenn ich micht nicht täusche... ja, das hat so einen merkwürdigen Namen) mit verschiedenen Arten von Angriffen, gegen die Gegner resistent oder anfällig sein können, etc. Seit entweder "Ys Seven" oder "Ys: Memories Of Celceta" (was interessanterweise so in etwa der dritte Versuch war, ein "Ys IV" zu basteln... die Historie ist ganz interessant, kann man mal nachschlagen, wenn man interessiert ist) gestaltet sich das dann folgendermaßen: Du hast eine Party von bis zu drei Charakteren, zwischen denen du auf Knopfdruck hin und her schalten kannst, die können alle normal angreifen, blocken, ausweichen, bis zu vier Spezialfähigkeiten gleichzeitig ausrüsten (aktiviert durch "Blocken halten und dann einen der Face-Buttons drücken") und nach Aufladen einer Leiste gewisse Superangriffe machen. Kämpfe sind schnell (ich glaube, bis "Memories Of Celceta" gab es Boni dafür, den Combo-Meter hoch zu halten, das wurde inzwischen aber wieder abgeschafft), oft gegen große Gruppen von Gegnern mit relativ wenigen Hitpoints und twitchig. Vielleicht am Besten vergleichbar mit so was wie "Hades". Nur eben seit "Lacrimosa Of Dana" in full 3D, wobei die neuen Möglichkeiten von "Monstrum Nox" das jetzt erst wirklich auszunutzen scheinen (Grappling-Hook-Angriff mit dem du dich direkt an Gegner heranziehen kannst, Wände hoch laufen, etc. Ich bin noch nicht so weit, da kommt bestimmt noch mehr). Kurzum, komplex aber intuitiv benutzbar und einfach durch und durch spaßig.

    Mit "Dinge zu Entdecken" meinte ich nicht wirklich, dass du tolle neue Vistas geboten bekommst, sondern eben, dass es im Gegensatz zu vielen anderen Open World Spielen Sinn macht, die Welt nach verborgenen Kleinigkeiten zu durchsuchen, da coole Sachen manchmal etwas kniffliger versteckt aber normalerweise immer nützlich sind. Hier gibt's keine Haiku-Spots, an denen man neue Stirnbänder bekommt, die nur kosmetische Auswirkungen haben, alles, was du in der Spielwelt entdecken kannst, ist dem Gameplay zuträglich. Und wie in jedem "Ys"-Spiel seit "Memories Of Celceta" bekommst du gewisse coole Belohnungen für Fortschritt im Bezug auf das Aufdecken der Karte, was die Exploration auch weiterhin unterstützt.

    Kurzum: charmant schwachsinnige Welt und Story, gutes Gameplay, cooler Soundtrack (haben "Ys"-Spiele immer), nicht unbedingt ein Hingucker aber trotzdem (wahrscheinlich) ein fantastisches Spiel.
    Harbinger ist offline

  4. #4 Zitieren
    objektiv falsch Avatar von Heinz-Fiction
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    Ja, ich meinte das Gameplay. Eine hinreißende Story ist immer schön, aber wie du schon schreibst, spiele ich Videospiele, weil sie Spiele sind und keine interaktiven Filme. Insofern danke ich dir für deinen Bericht; ich denke ich werde es mir anschauen, sobald die PC-Version da ist. Klingtschon recht faszinierend das ganze und innovative Ansätze mag stehe ich positiv gegenüber

    Zitat Zitat von Harbinger Beitrag anzeigen
    Ich bin noch nicht sonderlich weit, gerade erst Chapter 2 angefangen, aber mir stieß halt bislang extrem sauer auf, dass auf fünf Minuten Gameplay gefühlt eine Stunde ununterbrochene Zwischensequenzen kamen. Die sind zwar gut und unterhaltsam, aber fuck noch eins, wenn ich mir ein Videospiel kaufe, dann will ich ein Videospiel spielen.
    Das ändert sich bis zum Ende des Spiels auch nicht. Erst etwa ab Chapter 5 kommt noch mehr typisches Yakuza-Gameplay dazu, die Zwischensequenzen bleiben dennoch sehr ausufernd bis zum Ende des Spiels. Ich kann deinen Punkt da verstehen, manchmal hatte ich schlicht keine Lust, Yakuza zu spielen, weil ich mit der nächsten langen Zwischensequenz rechnen musste. Die durchweg knuffigen Charaktere wiegen das aber wieder auf imo
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    Heinz-Fiction ist offline Geändert von Heinz-Fiction (13.02.2021 um 14:13 Uhr)

  5. #5 Zitieren
    Forentroll Avatar von Harbinger
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    Wenn du erst mal nur mal reinschnuppern willst, dann kann ich dir auch den direkten Vorgänger, "Ys VIII: Lacrimosa Of Dana" empfehlen, den gibt's gerade für 40% billiger auf Steam.
    Zitat Zitat von Heinz-Fiction Beitrag anzeigen
    Das ändert sich bis zum Ende des Spiels auch nicht. Erst etwa ab Chapter 5 kommt noch mehr typisches Yakuza-Gameplay dazu, die Zwischensequenzen bleiben dennoch sehr ausufernd bis zum Ende des Spiels. Ich kann deinen Punkt da verstehen, manchmal hatte ich schlicht keine Lust, Yakuza zu spielen, weil ich mit der nächsten langen Zwischensequenz rechnen musste. Die durchweg knuffigen Charaktere wiegen das aber wieder auf imo
    Mein Hauptproblem mit den Zwischensequenzen war hauptsächlich, dass sie es relativ unmöglich machen, sinnvolle "Spielesessions" zu planen. Vor ein paar Tagen hatte ich noch etwa 'ne Stunde Zeit, bevor ich verabredet war, dachte mir, ich spiel gerade noch ein wenig Yakuza weiter und so zwanzig Minuten bevor ich los musste, fing eine Zwischensequenz an, die tatsächlich ohne mögliche Unterbrechung, ohne Gelegenheit irgendwo zu unterbrechen und zu speichern etwa 30 Minuten gedauert hat. Und das ist halt einfach irgendwie kacke.
    Harbinger ist offline

  6. #6 Zitieren
    objektiv falsch Avatar von Heinz-Fiction
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    Zitat Zitat von Harbinger Beitrag anzeigen
    Wenn du erst mal nur mal reinschnuppern willst, dann kann ich dir auch den direkten Vorgänger, "Ys VIII: Lacrimosa Of Dana" empfehlen, den gibt's gerade für 40% billiger auf Steam.
    Danke, das werde ich bei Gelegenheit

    Zitat Zitat von Harbinger Beitrag anzeigen
    Mein Hauptproblem mit den Zwischensequenzen war hauptsächlich, dass sie es relativ unmöglich machen, sinnvolle "Spielesessions" zu planen. Vor ein paar Tagen hatte ich noch etwa 'ne Stunde Zeit, bevor ich verabredet war, dachte mir, ich spiel gerade noch ein wenig Yakuza weiter und so zwanzig Minuten bevor ich los musste, fing eine Zwischensequenz an, die tatsächlich ohne mögliche Unterbrechung, ohne Gelegenheit irgendwo zu unterbrechen und zu speichern etwa 30 Minuten gedauert hat. Und das ist halt einfach irgendwie kacke.
    Ja, so ein Problem hatte ich auch ein, zwei mal. Da musste ich Teile des Spiels nachspielen. Schön ist anders. Zudem gibt es später im Spiel eine Stelle, an der der Schwierigkeitsgrad sprunghaft ansteigt durch einen Kampf. Dieser befindet sich allerdings außerhalb des eigentlichen Spielgebiets, man kann also nicht zum grinden zurückkehren (was leider nötig ist). Ich musste ehrhebliche Teile des Spiels erneut spielen, das hat mich so demotiviert, dass ich das Spiels fast abgebrochen hätte. Man sollte sich wirklich immer viel Zeit nehmen für ne Spielsession.
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  7. #7 Zitieren
    Provinzheld
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    Lacrimosa of Dana kannst du auch zum selben Preis wie bei Steam auf GOG holen momentan falls du keine Lust auf Clientzwang hast.
    Fogger ist offline

  8. #8 Zitieren
    objektiv falsch Avatar von Heinz-Fiction
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    Zitat Zitat von Fogger Beitrag anzeigen
    Lacrimosa of Dana kannst du auch zum selben Preis wie bei Steam auf GOG holen momentan falls du keine Lust auf Clientzwang hast.
    Darauf lege ich keinen Wert, aber dennoch danke für den Hinweis
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