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  1. #41
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    "Wen kümmern die biologischen Verhältnisse...", brummte Leif und klang dabei wohlig verschlafen. Die Sonne machte ihn tatsächlich fertig, aber nicht auf eine unangenehme oder gefährliche Art und Weise. In Kombination mit dieser Nähe zu Luceija war es pure Erholung und die hatte er schmerzlich vermisst, wie er in jenem Moment registrierte. "Edna war für mich wie eine Mutter, das ist sie noch. Sie hat mich großgezogen und hat aus mir gemacht, was ich bin, betrachtet man die positiven Seiten. Meiner Mutter kann man keinen Vorwurf machen, sie war eben einfach nicht da. So war es bei dir und Sergio sicher auch. Wenn er für dich dein Vater ist, bedarf es keiner Rechtfertigung, Müslischleuder.", sprach der Schwede ihr zu und lächelte, weil ihm ganz plötzlich etwas anderes einfiel. "Ich hatte bisher nicht den Eindruck, dass dieser Hauskauf hier dir recht war, aber wenn ich dich jetzt reden höre-...dann bin ich froh, dass dieser Fleck Erde wohl jeden Credit wert war."


    Zaghaft nickte sie. "Sono felice di essere qui, nonostante tutto. Forse sarebbe stato meglio se non fossi stato qui, ma... ora ci sono. E mi rendo conto solo ora di quanto mi sia mancato tutto questo. Ich bin trotz allem froh hier zu sein. Vielleicht wäre es besser gewesen ich wäre nicht hier, aber-..ich bins jetzt. Und ich merke erst jetzt wie sehr ich all das hier vermisst hab." Tiefes Ausatmen, ehe tiefes Einatmen folgte. Die Lunge füllte sich komplett mit der salzigen Frische, mit dem typischen, einzigartigen Meergeruch, an den sie sich jahrelang gewöhnt und dann so lange verloren hatte. Die fucking Citadel war ein Witz hiergegen. Ein kleines bisschen korrigierte die Sizilianerin ihren Sitz und lehnte sich etwas mehr gegen den Schweden, während sie weiterhin Blicke auf ihre Heimat warf und die Hand ihres Exfreundes streichelte. Sie wechselte, ziemlich unbewusst, zurück ins Englische als sie neu ansetzte: "Ist nicht so, dass ich deine Tante großartig hätte...naja...kennenlernen können, abgesehn davon, dass mein Ersteindruck den ich hinterlassen hab wohl ziemlich negativ war, aber irgendwie kams mir garnicht so vor als wärst du so wie sie. Du bist irgendwie-...eh...", sie suchte nach einem Wort und schien nicht drauf zu kommen. Klopfte dazu sanft mit ihrem Zeigefinger nachdenklich auf seinen Handrücken.
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  2. #42
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    Zaghaft nickte sie. "Sono felice di essere qui, nonostante tutto. Forse sarebbe stato meglio se non fossi stato qui, ma... ora ci sono. E mi rendo conto solo ora di quanto mi sia mancato tutto questo. Ich bin trotz allem froh hier zu sein. Vielleicht wäre es besser gewesen ich wäre nicht hier, aber-..ich bins jetzt. Und ich merke erst jetzt wie sehr ich all das hier vermisst hab." Tiefes Ausatmen, ehe tiefes Einatmen folgte. Die Lunge füllte sich komplett mit der salzigen Frische, mit dem typischen, einzigartigen Meergeruch, an den sie sich jahrelang gewöhnt und dann so lange verloren hatte. Die fucking Citadel war ein Witz hiergegen. Ein kleines bisschen korrigierte die Sizilianerin ihren Sitz und lehnte sich etwas mehr gegen den Schweden, während sie weiterhin Blicke auf ihre Heimat warf und die Hand ihres Exfreundes streichelte. Sie wechselte, ziemlich unbewusst, zurück ins Englische als sie neu ansetzte: "Ist nicht so, dass ich deine Tante großartig hätte...naja...kennenlernen können, abgesehn davon, dass mein Ersteindruck den ich hinterlassen hab wohl ziemlich negativ war, aber irgendwie kams mir garnicht so vor als wärst du so wie sie. Du bist irgendwie-...eh...", sie suchte nach einem Wort und schien nicht drauf zu kommen. Klopfte dazu sanft mit ihrem Zeigefinger nachdenklich auf seinen Handrücken.


    Seine Augen öffneten sich. Leif grinste erwartungsvoll und reckte schließlich den Kopf, als sie nichts weiter sagte. Dieser halbe Satz hing in seinen Ohren und er konnte sich kaum vorstellen, dass da etwas negatives kam, aber neugierig, wenn nicht sogar leicht nervös war er doch. "Irgendwie was?", säuselte er zuckersüß und drückte sich gegen ihre Wange, nur um dem Drang schwerer Lider wieder nachzugeben und ihre Anwesenheit zu genießen.
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  3. #43
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    Seine Augen öffneten sich. Leif grinste erwartungsvoll und reckte schließlich den Kopf, als sie nichts weiter sagte. Dieser halbe Satz hing in seinen Ohren und er konnte sich kaum vorstellen, dass da etwas negatives kam, aber neugierig, wenn nicht sogar leicht nervös war er doch. "Irgendwie was?", säuselte er zuckersüß und drückte sich gegen ihre Wange, nur um dem Drang schwerer Lider wieder nachzugeben und ihre Anwesenheit zu genießen.


    Er hatte problemlos geschafft ihr wieder das Lächeln auf die Lippen zu zaubern, einfach nur mit der Art wie er eben war. Sie 'hmmm'te ihre Gedanken frei heraus, bevor sie aus ihrer Überlegung brach und antwortete: "...naja, irgendwie-...anders? So ganz anders als sie. Nicht so-..schrullig, naja - halt, schrullig bist du auch manchmal. Hmm...vielleicht...sagen wir, dein Hass gegen mich ist nicht so extrem groß. Nicht immer jedenfalls." Sie gab es gut und gerne mit diesem Lächeln zu verstehen. Nahm die Hand nach hinauf an seine Wange, streichelte sanft über sie und begutachtete währenddessen, mit einem leichten Blick nach oben, seine andere. "Sie ist einfach nicht so: du.", flüsterte sie längst etwas mehr und ihr Blick-...gottverdammt, sie warf niemandem diese Blicke zu. Wieso war es immer nur so schwer ihm auch nur ein bisschen zu widerstehen? Wieso so schwer ihn nicht einfach von sich zu drücken und sich wieder aufs Wesentliche zu besinnen? Ihr Blick verriet sie eindeutig. Gerade deshalb war es wichtig diesen wieder abzuwenden und nach vorn zurück zu sehen. In ihr dieses Gefühl. Dieses eindeutige Kribbeln. Dieses eindeutige Zeichen. Sssh, Körper. Sie musste sich fassen.
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  4. #44
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    Er hatte problemlos geschafft ihr wieder das Lächeln auf die Lippen zu zaubern, einfach nur mit der Art wie er eben war. Sie 'hmmm'te ihre Gedanken frei heraus, bevor sie aus ihrer Überlegung brach und antwortete: "...naja, irgendwie-...anders? So ganz anders als sie. Nicht so-..schrullig, naja - halt, schrullig bist du auch manchmal. Hmm...vielleicht...sagen wir, dein Hass gegen mich ist nicht so extrem groß. Nicht immer jedenfalls." Sie gab es gut und gerne mit diesem Lächeln zu verstehen. Nahm die Hand nach hinauf an seine Wange, streichelte sanft über sie und begutachtete währenddessen, mit einem leichten Blick nach oben, seine andere. "Sie ist einfach nicht so: du.", flüsterte sie längst etwas mehr und ihr Blick-...gottverdammt, sie warf niemandem diese Blicke zu. Wieso war es immer nur so schwer ihm auch nur ein bisschen zu widerstehen? Wieso so schwer ihn nicht einfach von sich zu drücken und sich wieder aufs Wesentliche zu besinnen? Ihr Blick verriet sie eindeutig. Gerade deshalb war es wichtig diesen wieder abzuwenden und nach vorn zurück zu sehen. In ihr dieses Gefühl. Dieses eindeutige Kribbeln. Dieses eindeutige Zeichen. Sssh, Körper. Sie musste sich fassen.


    Dieser Blick verwirrte ihn. Und der Bruch dabei umso mehr. Gerade als sich da irgendetwas zu entwickeln schien, sah sie wieder nach vorn und von ihm weg. Es war keins ihrer üblichen Spiele, nein, es war ganz anders gewesen. Leif seufzte innerlich, presste kurz ungesehen die Lippen aufeinander, die er zu gern auf ihre gesetzt hätte und war bemüht um Kontrolle. "Sie hasst dich nicht. Meine Ehe hat bei ihr einfach mehr Spuren hinterlassen als bei mir. Hätte sie mehr Zeit mit dir, würde sie dich lieben. Das sage ich nicht, weil ich dich beruhigen will, es ist die Wahrheit.", erklärte er Luceija und war sich dabei ziemlich sicher. Edna mochte Menschen mit Charakter und den hatte die Sizilianerin definitiv. Umgekehrt war es nicht anders und seine Tante-...Nunja, wer sie kannte, der liebte sie. So ging die Sache immer aus. "Außerdem war die Sympathie deines Bruder für mich Anfangs ebenfalls ziemlich gering. Ganz zu schweigen vom Rest deiner oder-...seiner Familie, die mich beäugt haben, wie einen Scharlatan, dessen Kernkompetenz vor allem die geforderte, absolute Diskretion ist. Und von Zora will ich gar nicht anfangen.", bemerkte er kichernd.
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  5. #45
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    Dieser Blick verwirrte ihn. Und der Bruch dabei umso mehr. Gerade als sich da irgendetwas zu entwickeln schien, sah sie wieder nach vorn und von ihm weg. Es war keins ihrer üblichen Spiele, nein, es war ganz anders gewesen. Leif seufzte innerlich, presste kurz ungesehen die Lippen aufeinander, die er zu gern auf ihre gesetzt hätte und war bemüht um Kontrolle. "Sie hasst dich nicht. Meine Ehe hat bei ihr einfach mehr Spuren hinterlassen als bei mir. Hätte sie mehr Zeit mit dir, würde sie dich lieben. Das sage ich nicht, weil ich dich beruhigen will, es ist die Wahrheit.", erklärte er Luceija und war sich dabei ziemlich sicher. Edna mochte Menschen mit Charakter und den hatte die Sizilianerin definitiv. Umgekehrt war es nicht anders und seine Tante-...Nunja, wer sie kannte, der liebte sie. So ging die Sache immer aus. "Außerdem war die Sympathie deines Bruder für mich Anfangs ebenfalls ziemlich gering. Ganz zu schweigen vom Rest deiner oder-...seiner Familie, die mich beäugt haben, wie einen Scharlatan, dessen Kernkompetenz vor allem die geforderte, absolute Diskretion ist. Und von Zora will ich gar nicht anfangen.", bemerkte er kichernd.


    Wieder ein kurzes Lachen. Oh er hatte so recht gehabt. Und ihre ersten Begegnungen hatte sie nicht mal mit gänzlicher, geistiger Verfassung beigewohnt weil sie meist im Koma oder kurz davor herumgedümpelt war. "Hmm...Touchè.", klang sie besonders Etepetete. "Ich hab nicht viel mitbekommen, aber ich bin sicher, dass dich meine Familie mit all der großschnäuzigen, überdirekten Herzlichkeit Willkommen geheißen hat, richtig?" Oh, die Ironie. "Besonders mein leiblicher Vater ist ein verdammter Quell an Offenheit, Gastfreundschaft und unendlicher Dankbarkeit, die natürlich weit über die Grenzen von Credits hinaus geht." Tatsächlich-...stimmte davon sogar einiges, aber das wusste Luceija selbst kaum. Sie hatte nicht viel Zeit mit ihrer Familie verbracht. Die meiste mit Gil, die wenigste Hayden, mit Gaius hatte sie viel gesprochen oder sprechen müssen und verdammt, sie waren sich in vielen Dingen wirklich ähnlich, aber eben niemals so, wie sie und Sergio - aber zu allen bestand immer noch diese eigenartige Distanz. Die Offenheit, die sie Leif schenkte, schenkte sie keinem Gaius. Sie lachte kurz und sanft. "Tut mir wirklich leid, dass du dich da durchboxen musstest. Sind sie dir sehr auf die Nerven gegangen?"
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  6. #46
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    Marco Lagos

    "Auh....."
    Er erwachte und spürte als erstes den immer noch anhaltenden, brennenden Schmerz an seinem Hinterkopf, wo der Gewehrkolben ihn getroffen hatten.
    "Was ist -"
    Mehr bekam er nicht heraus, denn sogleich traf ihn ein weiterer Schlag, diesmal krachend auf seine Nase. Er spuckte ein wenig Blut aus, schüttelte sich und merkte, wie seine Sicht langsam klarer wurde. Er merkte jetzt auch, dass er die Hände auf dem Rücken festgemacht war, offenbar an einer Heizung. Mehrere Männer mit Waffen standen vor ihm.
    "Stephen?"
    Marco sah sich um und bemerkte den Blonden dann zu seiner Linken in einigen Meter Abstand, ebenfalls in der gleichen Position wie er fixiert.
    Verdammt. Nun erinnerte er sich auch wieder, was passiert war. Hatte man sie wirklich erwartet? Nun hatten sie ein Problem. Es sei denn natürlich, Crusher konnte sie hier rausholen.
    Die Wachmänner machten für jemanden Platz. Vielleicht für den Grund ihres Hierseins, ihr Ziel?



    Beyo Vhan

    "Bitte." erwiderte er, noch lachend, auf ihre erste Bemerkung. "Ich weiß, Sie halten mich für einen Idioten, aber um nach unserer gemeinsamen Geschichte Interesse an Ihnen zu entwickeln, geschweige denn zu glauben wirklich bei Ihnen landen zu können....kommen Sie schon."
    Dazu hätte er nicht bloß ein Idiot, sondern komplett wahnhaft sein müssen.
    Hanna jedoch setzte nach, hielt ihm seine (zugegebenermaßen vielleicht etwas seltsam anmutende) Verhaltensweise vor und machte klar, wie wenig sie vorhatte sich auf seine Art des Gesprächs einzulassen.
    "Nein, hören Sie, Sie verstehen das völlig falsch. Ich habe nur - "
    Was haben Sie erwartet? Wollten Sie mir einhändig Zöpfe flechten während ich Ihnen von meinem Tag erzähle?
    Beyo wollte ein weiteres Mal erwidern, stoppte sich dann aber selbst. Seufzend stellte er das Glas ab. "Sie haben Recht. Es tut mir Leid."
    Das hier führte zu nichts. Zu viel war zwischen Ihnen vorgefallen, als dass sie einfach einen Abend gemeinsam verbringen könnten, so als wären sie Freunde.
    Er schloss die Flasche, in welcher noch ein wenig von dem Turianertrunk drinnen war, und steckte sie zurück in seine Tasche. Ihre ließ er ihr stehen.
    "Vielleicht können Sie den Drink alleine ja etwas mehr genießen."
    Ein zweites Mal richtete er sich auf. Diesmal jedoch ließ er ein wenig Abstand zwischen sich und der Blonden, wie sie es offenbar vorzog.
    "Wir werden uns wohl nicht wiedersehen." sprach er. "Es tut mir Leid, unter welchen Umständen es passiert ist. Aber ich bin trotzdem froh, Sie kennengelernt zu haben. Auch wenn Sie gegenteiliger Meinung sind, so möchte ich dass Sie wissen, dass ich Sie als Freundin betrachte. Wohin auch immer Sie nun oder auch zukünftig im Leben aufbrechen, ich wünsche Ihnen alles Gute dabei."
    Sein Blick fiel zur Tür. Es war wohl besser, es nicht weiter in die Länge zu ziehen.
    "Leben Sie wohl Hanna. Und seien Sie vorsichtig."
    Er wandte sich um, ging durch die sich öffnende Tür, hörte kurt darauf wie sie sich hinter ihm schloss und ging die Treppe hinunter, ohne sich umzudrehen. Erst als er wieder draußen war blieb er kurz stehen und atmete tief durch.
    Nicht jedes Kapitel im Leben ließ sich so abschließen, wie man es sich wünschte. Aber er war trotzdem froh, dass er es getan hatte.


    Eine Flasche wurde geschlossen, ein Kapitel im Leben eines Turianers ebenso. Vhan stand auf, schaute mit einer Mischung aus Selbsterkenntnis und Trauer zu Hanna herüber und sagte: „Wir werden uns wohl nicht wiedersehen.“ Quod esset demonstrandum, wie beiden wohl bewusst sein musste. Es klang so sehr nach Abschied, dass Hanna sich fragte, ob Vhan doch die Tendenz zum Suizid hatte. Würde er sich von der Plattform des Skycar-Parkplatzes stürzen? Oder hatte er in seinem Drink etwas, was ihn langsam, aber sicher umbrachte? Vielleicht war ihm einfach nach etwas Drama, um Hannas steinernes Herz zu erweichen.
    Auch wenn Sie gegenteiliger Meinung sind, so möchte ich, dass Sie wissen, dass ich Sie als Freundin betrachte“, sagte Vhan. Hanna wusste darauf nichts zu erwidern. Sie dachte noch immer an seine gebleckten Lefzen und den Hass in seinen Augen, als er wie ein Berserker auf sie losgegangen war. Er hatte bereut, aber diesen Ausdruck vergaß Hanna nicht. Sie sah ihn vor ihrem geistigen Auge funkeln, während Vhan Menschen und Aliens bedrängte, sie schlug, bedrohte, folterte. Es fiel ihr schwer zu glauben, dass diese Person, die so viel Leid über ihre Zeitgenossen gebracht hatte, im Versuch von Smalltalk scheiterte. Und es machte sie wütend, dass er bei ihr war. Einer von den Bösen, der sie sympathisch fand. Verdrehte Welt.

    Vhan brach die Zelte ab. Allerdings nicht, ohne das Verhalten eines Gentlemans an den Tag zu legen.
    Leben Sie wohl Hanna. Und seien Sie vorsichtig“, sagte er zum Abschied.
    Hmm, danke, Vhan.“ Sie verschränkte die Arme, ihr Gesicht war aber freundlicher, die Wogen geglättet. „Ich weiß zu schätzen, dass Sie sich Ihrer Verantwortung stellen. Werden Sie ein besserer Turianer als der, den ich bei der Jagd nach Gavros kennenlernte.“ Der rote Turianer trat aus der Tür, die Tasche in der übrigen Hand. Er blickte nach vorne, in den Gang vor ihm. Sein Rücken war das letzte, was Hanna von Beyo Vhan sah.
    Wir sehen uns im nächsten Leben.
    Die Türschlösser zischten. Hanna kehrte zum Sofa zurück, zündete sich eine Zigarette an, warf das Glas mit dem Sprung unter Klirren in den Mülleimer und das von Vhan in den Abwasch. Der erste Abend ihres Urlaubs hatte schwer begonnen. Hanna aktivierte via Omnitool den riesigen Holofernseher, schaltete auf einen x-beliebigen Sportkanal und schaute sich ein paar in enge Sportleroutfits verpackte Asari im Biotikball-Match gegen eine Sammelmannschaft aus Turianern, Menschen und sogar einem Drell mit der Nummer Siebenundsiebzig an.
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  7. #47
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    Wieder ein kurzes Lachen. Oh er hatte so recht gehabt. Und ihre ersten Begegnungen hatte sie nicht mal mit gänzlicher, geistiger Verfassung beigewohnt weil sie meist im Koma oder kurz davor herumgedümpelt war. "Hmm...Touchè.", klang sie besonders Etepetete. "Ich hab nicht viel mitbekommen, aber ich bin sicher, dass dich meine Familie mit all der großschnäuzigen, überdirekten Herzlichkeit Willkommen geheißen hat, richtig?" Oh, die Ironie. "Besonders mein leiblicher Vater ist ein verdammter Quell an Offenheit, Gastfreundschaft und unendlicher Dankbarkeit, die natürlich weit über die Grenzen von Credits hinaus geht." Tatsächlich-...stimmte davon sogar einiges, aber das wusste Luceija selbst kaum. Sie hatte nicht viel Zeit mit ihrer Familie verbracht. Die meiste mit Gil, die wenigste Hayden, mit Gaius hatte sie viel gesprochen oder sprechen müssen und verdammt, sie waren sich in vielen Dingen wirklich ähnlich, aber eben niemals so, wie sie und Sergio - aber zu allen bestand immer noch diese eigenartige Distanz. Die Offenheit, die sie Leif schenkte, schenkte sie keinem Gaius. Sie lachte kurz und sanft. "Tut mir wirklich leid, dass du dich da durchboxen musstest. Sind sie dir sehr auf die Nerven gegangen?"


    "Nein. Ich bin nur eine so riesige Familie nicht gewohnt und im Grunde habe ich sie ja ohnehin mehr als Arzt kennengelernt und weniger als dein Freund.", gab er zu bedenken und verdammt, er bereute nicht die Aussage, aber wohl den Umstand. Man konnte diesen Gedanken am Klang seiner Stimme so deutlich ablesen, als habe er es gesagt und irgendwie hatte Leif den Gedanken, dass er sofort das Thema wechseln müsse. Ganz lösen konnte er sich aber doch nicht. Ihr Blick hatte ihn längst zu sehr umgedreht, auch wenn er längst nicht mehr an ihm haftete. Er küsste sie erneut am Hals. Dann knapp unterhalb ihres Ohrs. Aufdringlich...Ja, scheiße, vielleicht war das so. Er würde wohl das Risiko hinnehmen müssen, dass sie ihn zurechtwies und verschwand, aber irgendwie lief all das in diesem Moment ganz automatisch. Als wären sie gar nicht auseinander und hätte nicht diese schwierige Vergangenheit. Er musste sich bremsen. Wenigstens für den Moment. "Also...", flüsterte er schließlich und besah an Luceija vorbei diesen Apfel, "...willst du dich der Gefahr nochmal stellen und es mit deinem Widersacher, dem Apfel, aufnehmen?", wollte er wissen und da zeigte sich: Auch er war recht gut darin, vom wesentlichen abzulenken.
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  8. #48
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    "Nein. Ich bin nur eine so riesige Familie nicht gewohnt und im Grunde habe ich sie ja ohnehin mehr als Arzt kennengelernt und weniger als dein Freund.", gab er zu bedenken und verdammt, er bereute nicht die Aussage, aber wohl den Umstand. Man konnte diesen Gedanken am Klang seiner Stimme so deutlich ablesen, als habe er es gesagt und irgendwie hatte Leif den Gedanken, dass er sofort das Thema wechseln müsse. Ganz lösen konnte er sich aber doch nicht. Ihr Blick hatte ihn längst zu sehr umgedreht, auch wenn er längst nicht mehr an ihm haftete. Er küsste sie erneut am Hals. Dann knapp unterhalb ihres Ohrs. Aufdringlich...Ja, scheiße, vielleicht war das so. Er würde wohl das Risiko hinnehmen müssen, dass sie ihn zurechtwies und verschwand, aber irgendwie lief all das in diesem Moment ganz automatisch. Als wären sie gar nicht auseinander und hätte nicht diese schwierige Vergangenheit. Er musste sich bremsen. Wenigstens für den Moment. "Also...", flüsterte er schließlich und besah an Luceija vorbei diesen Apfel, "...willst du dich der Gefahr nochmal stellen und es mit deinem Widersacher, dem Apfel, aufnehmen?", wollte er wissen und da zeigte sich: Auch er war recht gut darin, vom wesentlichen abzulenken.


    "Uff...", schnaubte sie mit aufgeblähten Wangen und hob die Brauen, während sie den Blick auf den Apfel richtete und ihn fokussierte wie einen Erzfeind. Der war es nun auch. "...mein Erzfeind. Also doch." Wieder biss sie sich sacht auf die Lippe und atmete tief ein und aus. Richtete ihren Blick auf das grüne, kaputtgebissene, längst sandige Ding und streckte ihre Hand aus. Es war hier kein sicherer Stand, aber darauf kam es ja wohl nicht an, richtig? Sie konzentrierte sich, ihre Hand, der gesamte, ausgestreckte Arm nahm eine fast routiniertere Haltung ein. "Sollte-...ich aufstehen oder-..", sie unterbrach sich. Dachte offensichtlich wieder zu viel nach. Verwirrte sich mit ihrem Gewirr eines inneren Monolog. Sie schüttelte den Kopf und die schwarzen Strähnen gaben sich dieser Bewegung hin. Sie sich selbst schließlich der ihrer Hand und ihres Körpers. Sie betrachtete den Apfel, nicht ihre Hand. Dann wieder ihre Hand, nicht den Apfel. Das eine oder das andere? Sie konzentrierte sich auf den Apfel, aber starrte ihn weniger in Grund und Boden als vorher. Sondern versuchte, irgendwie, nachzufühlen, wie sich dieser Apfel in ihrer Hand anfühlen würde. Eben hatte sie ihn noch gehalten. Wusste, er war an einer Seite etwas feucht, dadurch, dass Stelle abgebissen waren und Fruchtsaft frei austrat. An der andere Stelle das beinahe wachsartige grün einer festen Schale, dass sich unter ihren Fingern glatt anfühlte. Luceija wusste kaum ob es der absolut richtige Weg war, aber trotz dessen, dass sie ihn sah, versuchte sie ihn wie gedanklich zu kopieren. Ihre Fingerkuppen bewegten sich sanft und die Augen der Sizilianerin schlossen sich nicht komplett, aber fast. Ein wenig würde man glauben, sie schwebe in Trance, befördere sich in einen anderen Bewusstseinszustand als der Apfel in geistiger Kopie immer realer wurde. Sie bemerkte den Abdruck eines Zahnes, der sich in das Fruchtfleisch gedrückt hatte und eine, für einen Apfel, scharfe Kante hinterließ. Fühlte den Rand ab, beidseitig, an einer andern Stelle fühlte sie eine sich zart braun verfärbte Stelle die etwas weicher war als der Rest - längst nicht breiig. Kleine Unebenheiten, Löcher oder dergleichen, eine verwachsene Stelle die die makellose Schönheit der Frucht beeinträchtigte - alles schien fast so, als sei es bereits in ihren Händen. Als die Augen, fast automatisch, zufielen. Und sie die Bewegung, die sie bereits verinnerlicht hatte, ausführte, nachdem ein sanfter Atemzug zwischen ihren Lippen hervorgekrochen kam. Und irgendwas-...war anders. Sie sah es nicht, aber spürte, dass irgendetwas anders war. Es war, als zog etwas an ihr, sie hätte das Gefühl nicht mal als unangenehm beschrieben, aber besonders angenehm - gewohnt war sie es nicht. Es zog kurz wie bei einem Kopfschmerz in ihrem Hinterkopf. Dann in ihrem Rückgrat. Sie öffnete ihre Lippen. Da kam kein Ton, keine Frage, keine Ablenkung. Sie zog die Brauen angestrengt zusammen, es begann sich etwas zu verkrampfen, aber Luci versuchte ihr Bestes, gegen zu steuern. Was mit ihr geschah wusste sie nicht. Die Augen blieben geschlossen. Aber etwas-...etwas war gänzlich anders.
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  9. #49
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    "Uff...", schnaubte sie mit aufgeblähten Wangen und hob die Brauen, während sie den Blick auf den Apfel richtete und ihn fokussierte wie einen Erzfeind. Der war es nun auch. "...mein Erzfeind. Also doch." Wieder biss sie sich sacht auf die Lippe und atmete tief ein und aus. Richtete ihren Blick auf das grüne, kaputtgebissene, längst sandige Ding und streckte ihre Hand aus. Es war hier kein sicherer Stand, aber darauf kam es ja wohl nicht an, richtig? Sie konzentrierte sich, ihre Hand, der gesamte, ausgestreckte Arm nahm eine fast routiniertere Haltung ein. "Sollte-...ich aufstehen oder-..", sie unterbrach sich. Dachte offensichtlich wieder zu viel nach. Verwirrte sich mit ihrem Gewirr eines inneren Monolog. Sie schüttelte den Kopf und die schwarzen Strähnen gaben sich dieser Bewegung hin. Sie sich selbst schließlich der ihrer Hand und ihres Körpers. Sie betrachtete den Apfel, nicht ihre Hand. Dann wieder ihre Hand, nicht den Apfel. Das eine oder das andere? Sie konzentrierte sich auf den Apfel, aber starrte ihn weniger in Grund und Boden als vorher. Sondern versuchte, irgendwie, nachzufühlen, wie sich dieser Apfel in ihrer Hand anfühlen würde. Eben hatte sie ihn noch gehalten. Wusste, er war an einer Seite etwas feucht, dadurch, dass Stelle abgebissen waren und Fruchtsaft frei austrat. An der andere Stelle das beinahe wachsartige grün einer festen Schale, dass sich unter ihren Fingern glatt anfühlte. Luceija wusste kaum ob es der absolut richtige Weg war, aber trotz dessen, dass sie ihn sah, versuchte sie ihn wie gedanklich zu kopieren. Ihre Fingerkuppen bewegten sich sanft und die Augen der Sizilianerin schlossen sich nicht komplett, aber fast. Ein wenig würde man glauben, sie schwebe in Trance, befördere sich in einen anderen Bewusstseinszustand als der Apfel in geistiger Kopie immer realer wurde. Sie bemerkte den Abdruck eines Zahnes, der sich in das Fruchtfleisch gedrückt hatte und eine, für einen Apfel, scharfe Kante hinterließ. Fühlte den Rand ab, beidseitig, an einer andern Stelle fühlte sie eine sich zart braun verfärbte Stelle die etwas weicher war als der Rest - längst nicht breiig. Kleine Unebenheiten, Löcher oder dergleichen, eine verwachsene Stelle die die makellose Schönheit der Frucht beeinträchtigte - alles schien fast so, als sei es bereits in ihren Händen. Als die Augen, fast automatisch, zufielen. Und sie die Bewegung, die sie bereits verinnerlicht hatte, ausführte, nachdem ein sanfter Atemzug zwischen ihren Lippen hervorgekrochen kam. Und irgendwas-...war anders. Sie sah es nicht, aber spürte, dass irgendetwas anders war. Es war, als zog etwas an ihr, sie hätte das Gefühl nicht mal als unangenehm beschrieben, aber besonders angenehm - gewohnt war sie es nicht. Es zog kurz wie bei einem Kopfschmerz in ihrem Hinterkopf. Dann in ihrem Rückgrat. Sie öffnete ihre Lippen. Da kam kein Ton, keine Frage, keine Ablenkung. Sie zog die Brauen angestrengt zusammen, es begann sich etwas zu verkrampfen, aber Luci versuchte ihr Bestes, gegen zu steuern. Was mit ihr geschah wusste sie nicht. Die Augen blieben geschlossen. Aber etwas-...etwas war gänzlich anders.


    Leif hatte sein Kinn noch immer auf der Schulter der Sizilianerin abgelegt, die Augen geschlossen und ehrlich gesagt nicht erwartet, dass sie ernsthaft noch einmal loslegte, aber dann spürte er es. Was in ihrer Wahrnehmung dieses 'anders' war, manifestierte sich in einem seichten blau. Wie der Nebel, der Leif umgab, wenn er seine Biotik nutzt, aber das hier war nicht ER. Ein Fakt den sie scheinbar übersah. Diese wabernde und noch sehr schüchterne Blau war undurchsichtiger als seines. Wie echter Nebel, ja, bei Leif war es klarer, besser zu durchblicken, aber jeder Biotiker hatte hier seine eigene Signatur. Er öffnete die Augen, als er es wahrnahm. Diese leichte Vibration, auf kleinster Ebene. Als würde im Abstand von einer Sekunde eine angenehme, wohlige Welle durch jede Körperzelle geschickt. So fühlte es sich nur an, wenn man es gewohnt war. Jeder Anfänger hatte andere Symptome. Manche erbrachen, anderen wurde schwarz vor Augen und sogar Kopfschmerzen konnten einen einholen. "Luci...", flüsterte Leif und sah nicht, ob ihre Augen ebenfalls geschlossen waren, aber das hier MUSSTE sie sehen. "Das ist nicht von mir.", beteuerte er und meinte damit den Nebel. Dass der Apfel sich weiterhin nicht bewegte, war vollkommen egal.
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  10. #50
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    Leif hatte sein Kinn noch immer auf der Schulter der Sizilianerin abgelegt, die Augen geschlossen und ehrlich gesagt nicht erwartet, dass sie ernsthaft noch einmal loslegte, aber dann spürte er es. Was in ihrer Wahrnehmung dieses 'anders' war, manifestierte sich in einem seichten blau. Wie der Nebel, der Leif umgab, wenn er seine Biotik nutzt, aber das hier war nicht ER. Ein Fakt den sie scheinbar übersah. Diese wabernde und noch sehr schüchterne Blau war undurchsichtiger als seines. Wie echter Nebel, ja, bei Leif war es klarer, besser zu durchblicken, aber jeder Biotiker hatte hier seine eigene Signatur. Er öffnete die Augen, als er es wahrnahm. Diese leichte Vibration, auf kleinster Ebene. Als würde im Abstand von einer Sekunde eine angenehme, wohlige Welle durch jede Körperzelle geschickt. So fühlte es sich nur an, wenn man es gewohnt war. Jeder Anfänger hatte andere Symptome. Manche erbrachen, anderen wurde schwarz vor Augen und sogar Kopfschmerzen konnten einen einholen. "Luci...", flüsterte Leif und sah nicht, ob ihre Augen ebenfalls geschlossen waren, aber das hier MUSSTE sie sehen. "Das ist nicht von mir.", beteuerte er und meinte damit den Nebel. Dass der Apfel sich weiterhin nicht bewegte, war vollkommen egal.


    Ihr Kopf hob sich leicht. Noch immer kroch das eigenartige Gefühl durch ihren Körper. Es war ähnlich dem was sie empfand, wenn Leif seine Biotik durch sie hindurch schickte, ähnlich euphorisierend, ähnlich-..speziell. Aber dann doch nicht gänzlich. Letztlich erschien es so, als erwecke sie etwas. Als wäre das, was in ihr schlummerte endlich, endlich zu etwas nutze, auch, wenn ein wirklicher Nutzen längst noch nicht zu sehen war, jedenfalls nicht in diesem Ausmaß. Die Schwarzhaarige spürte deutlich wie anstrengend es war. Wie der stetige, aber sanfte Strom etwas aus ihr zu ziehen schien und die Anstrengung mit Erschöpfung ersetzte. Und trotzdem war es gut. So gut, dass sie glaubte nicht genug davon bekommen zu können. Auf Leifs wispern hin öffnete sie die Augen. Zunächst vorsichtig und langsam, dann weiter. Da war-..blauer Nebel. Überall. Es surrte in einem bekannten, langsamen Ton, drängte sich auf und wurde wie zu einer einzigartigen Hintergrundmusik. Ihre plötzlich wachen, grünen Augen glaubten, von dem Opiat im wahrsten Sinne geblendet worden zu sein, aber-..fuck. Leif sah es auch. Und er hatte nichts genommen, richtig..? "Scheiße..", flüsterte sie fassungslos und blickte auf ihre Hand, die all das hier entstehen ließ. Sanft zitterte, während ihr Körper zunehmend unter enormer Anspannung stand, ihr Atem etwas schwerer wurde. "-...i-ich bin das..", flüsterte sie als könne sie es selbst kaum glauben. Einmal hatte sie es zumindest schon gewirkt, aber so wirklich gesehen, von nahem beobachtet wie der kontinuierliche Nebel um ihre Hand schwirrte, hatte sie nie. Dazu kostete das hier alles einfach enorme Kraft, die sie nie gehabt hatte. War es Glück? Die neue Technik? Talent? Letztlich war es vor allem egal, denn das hier-..das hier war real. Erst lächelte sie. Keuchte. Lächelte. Und lachte dann. Vielleicht fast ein bisschen wahnsinnig, aber gott, VERDAMMT, in einer so erleichterten Weise. "-...das...das bin ICH! SCHEISSE LEIF DAS BIN ICH!" Sie wagte es fast nicht den Arm zu heben, zu bewegen, ihn irgendwie weiter zu nutzen weil das Gebilde so fragil wirkte wie ein gebrechliches, vom aussterben bedrohtes Tier, dass sich darauf niedergelassen hatte. Aber verdammt, das hier-..das war ein Erfolg, richtig?!
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  11. #51
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    Ihr Kopf hob sich leicht. Noch immer kroch das eigenartige Gefühl durch ihren Körper. Es war ähnlich dem was sie empfand, wenn Leif seine Biotik durch sie hindurch schickte, ähnlich euphorisierend, ähnlich-..speziell. Aber dann doch nicht gänzlich. Letztlich erschien es so, als erwecke sie etwas. Als wäre das, was in ihr schlummerte endlich, endlich zu etwas nutze, auch, wenn ein wirklicher Nutzen längst noch nicht zu sehen war, jedenfalls nicht in diesem Ausmaß. Die Schwarzhaarige spürte deutlich wie anstrengend es war. Wie der stetige, aber sanfte Strom etwas aus ihr zu ziehen schien und die Anstrengung mit Erschöpfung ersetzte. Und trotzdem war es gut. So gut, dass sie glaubte nicht genug davon bekommen zu können. Auf Leifs wispern hin öffnete sie die Augen. Zunächst vorsichtig und langsam, dann weiter. Da war-..blauer Nebel. Überall. Es surrte in einem bekannten, langsamen Ton, drängte sich auf und wurde wie zu einer einzigartigen Hintergrundmusik. Ihre plötzlich wachen, grünen Augen glaubten, von dem Opiat im wahrsten Sinne geblendet worden zu sein, aber-..fuck. Leif sah es auch. Und er hatte nichts genommen, richtig..? "Scheiße..", flüsterte sie fassungslos und blickte auf ihre Hand, die all das hier entstehen ließ. Sanft zitterte, während ihr Körper zunehmend unter enormer Anspannung stand, ihr Atem etwas schwerer wurde. "-...i-ich bin das..", flüsterte sie als könne sie es selbst kaum glauben. Einmal hatte sie es zumindest schon gewirkt, aber so wirklich gesehen, von nahem beobachtet wie der kontinuierliche Nebel um ihre Hand schwirrte, hatte sie nie. Dazu kostete das hier alles einfach enorme Kraft, die sie nie gehabt hatte. War es Glück? Die neue Technik? Talent? Letztlich war es vor allem egal, denn das hier-..das hier war real. Erst lächelte sie. Keuchte. Lächelte. Und lachte dann. Vielleicht fast ein bisschen wahnsinnig, aber gott, VERDAMMT, in einer so erleichterten Weise. "-...das...das bin ICH! SCHEISSE LEIF DAS BIN ICH!" Sie wagte es fast nicht den Arm zu heben, zu bewegen, ihn irgendwie weiter zu nutzen weil das Gebilde so fragil wirkte wie ein gebrechliches, vom aussterben bedrohtes Tier, dass sich darauf niedergelassen hatte. Aber verdammt, das hier-..das war ein Erfolg, richtig?!


    Leif war sich über eines ganz im Klaren: So euphorisch hatte er Luceija wohl noch NIE, wirklich NIE gesehen. Das Selbstbewusstsein in ihrer Stimme, wenn die auch wackelig war, schoss durch die Decke und es war ungemein ansteckend. "DU BIST DAS!", hüpfte seine Stimme hinter ihrer her und er wusste nicht recht wohin mit seinen Armen und ließ sie überraschend los, denn ihm kam ein fabelhafter Gedanke! Vorsichtig, damit er nichts an ihr und ihrer Konzentration störte, schälte er sich von der Sizilianerin, krabbelte in Windeseile hinter ihr hervor durch den Sand und setzte sich in ihrem Sichtfeld wieder auf den Hinter. Beinahe kippte er nach hinten, fing sich aber wieder, aktivierte die Kamera seines Omnitools und machte eine Aufnahme. Zuerst ein Foto, damit er diesen Moment auch wirklich absolut sicher im Kasten hatte und dann ein Video, welches immer noch lief, als er sprach. "Vergiss den Apfel, das hier ist absolut großartig, Müslischleuder!", jubelte er und lachte ausgelassen, so begeistert war er allein von ihrem Anblick. Sie hielt weiter aufrecht, was sie vermutlich selbst nicht ganz verstand, aber das war egal. Das Gefühl stimmte, das sah Leif ihr an. Er sah an der der Übertragung der Kamera vorbei und grinste breit, vom einen Ohr zum anderen. "Ich bin stolz auf dich."
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  12. #52
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    Leif war sich über eines ganz im Klaren: So euphorisch hatte er Luceija wohl noch NIE, wirklich NIE gesehen. Das Selbstbewusstsein in ihrer Stimme, wenn die auch wackelig war, schoss durch die Decke und es war ungemein ansteckend. "DU BIST DAS!", hüpfte seine Stimme hinter ihrer her und er wusste nicht recht wohin mit seinen Armen und ließ sie überraschend los, denn ihm kam ein fabelhafter Gedanke! Vorsichtig, damit er nichts an ihr und ihrer Konzentration störte, schälte er sich von der Sizilianerin, krabbelte in Windeseile hinter ihr hervor durch den Sand und setzte sich in ihrem Sichtfeld wieder auf den Hinter. Beinahe kippte er nach hinten, fing sich aber wieder, aktivierte die Kamera seines Omnitools und machte eine Aufnahme. Zuerst ein Foto, damit er diesen Moment auch wirklich absolut sicher im Kasten hatte und dann ein Video, welches immer noch lief, als er sprach. "Vergiss den Apfel, das hier ist absolut großartig, Müslischleuder!", jubelte er und lachte ausgelassen, so begeistert war er allein von ihrem Anblick. Sie hielt weiter aufrecht, was sie vermutlich selbst nicht ganz verstand, aber das war egal. Das Gefühl stimmte, das sah Leif ihr an. Er sah an der der Übertragung der Kamera vorbei und grinste breit, vom einen Ohr zum anderen. "Ich bin stolz auf dich."


    Zugegeben, Luceija war durchaus irritiert als der Schwede verschwunden war - für sie deutlich bemerkbar, weil die Wärme an ihrem Rücken verschwand - , aber er kam so schnell wieder, dass sie die Frage gar nicht hätte stellen können. Und zugegebenermaßen auch nicht mehr notwendig wurde, als es KLICK machte und eine Kamera den Moment unerwartet festhielt wie sie es mit der Biotik tat. Sie schenkte ihm ein Lächeln. Hier ein wirklich, wirklich ehrliches als er das Video startete, und sie filmte, wie sie mit dieser neugewonnenen Macht hantierte. Noch unbeholfen, ja. Aber sie hatte es wenigstens bis hier her geschafft. Es war eine Basis, dass sah nunmehr auch sie. Der Apfel blieb weiter unberührt im Sand liegen und niemand schien sich mehr für ihn zu interessieren. Nicht einmal sie. Denn Luci, als sie in die Augen ihres Exfreundes sah und hörte wie er sagte "Ich bin stolz auf dich.", fühlte sich urplötzlich derartig gut, dass sie das Gefühl bekam, alles erreichen zu können. Wirklich alles. Ein Blick zurück auf ihre Hände - beide, wie sie schnell merkte - ließ sie fassungslos zurück. Wie es sich anfühlte wirklich Glücklich zu sein, wenigstens einen Moment lang, schien sie beinahe schon vergessen zu haben - aber eben nicht jetzt. Nicht so.

    Sie keuchte schwer, ihre Glieder fühlten sich an als hätte sie Steine geschleppt und damit einen Marathon absolviert. Es laugte aus. So unheimlich stark. Trotzdem: Sie lachte. Glücklich, wirklich glücklich. Presste sich auf die Beine zurück und achtete wie bei einem rohen Ei darauf, dass sie ihre Hand nicht zu sehr bewegte, wobei es ein bisschen aussah, als sei sie versteift. Doch kaum, dass sie stand und ihr diese Freude scheinbar niemals aus dem Gesicht zu reißen war, schnaubte sie. "Verdammt, das ist so-...so...SO GUT!", gab sie zu. Leif würde sicher wissen, wovon sie sprach. Ihr Körper erschien wenigstens in diesem Moment wie ein Anderer, wie vorbereitet auf alles, was da kommen konnte und so...so UNHEIMLICH frei. "Siehst du das?!", fragte sie Leif und doch irgendwie nicht Leif, hob die Hand sogar an und konnte die Biotik halten. "LO VEDI SERGIO, SONO UNA FOTTUTA LEGGENDA BIOTICA! SIEHST DU DAS SERGIO, ICH BIN EINE VERDAMMTE, BIOTISCHE LEGENDE!", rief sie ins Meer und den Himmel, das Wasser und die Luft hinein, in dieser stillen Hoffnung, dass der, der das hier erschaffen hatte - neben Leif - sehen, mitbekommen, mitfühlen konnte, wie unglaublich das Resultat war. Auch, wenn es im Vergleich vermutlich nichtig war. Und wieder lachte sie. Also war sie noch nicht wahnsinnig geworden. Sondern einfach auf ihre, ja, fast typische Art niedlich-überheblich.
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  13. #53
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    Leif kannte dieses Gefühl nur zu gut selbst. Diese Übermacht, die den eigenen Körper flutete, vollständig einnahm und dafür sorgte, dass man glaubte, nichts könne der eigenen Person etwas anhaben. Es war großartig, hatte manch einen in den Wahnsinn getrieben, doch die meisten waren nach einer Weile einfach nur daran gewohnt, wie man nach einem halben Jahr eben an sein neues Auto gewohnt und immer weniger euphorisch der Fahrt darin entgegensah. All das aber musste Luceija jetzt nicht wissen. Dieser Moment stand jedem Biotiker zu, wie Leif fand. Sie sollte es genießen, denn es würde rasch wieder verfliegen. "Beweg dich ein bisschen, entspann deinen Körper, es wird nur besser. Du brauchst so viel Kraft dafür, dass du es anfangs nicht lang aufrecht erhalten kannst. Nutz die wenigen Minuten und gewöhn dich ein wenig mehr daran."
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  14. #54
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    Leif kannte dieses Gefühl nur zu gut selbst. Diese Übermacht, die den eigenen Körper flutete, vollständig einnahm und dafür sorgte, dass man glaubte, nichts könne der eigenen Person etwas anhaben. Es war großartig, hatte manch einen in den Wahnsinn getrieben, doch die meisten waren nach einer Weile einfach nur daran gewohnt, wie man nach einem halben Jahr eben an sein neues Auto gewohnt und immer weniger euphorisch der Fahrt darin entgegensah. All das aber musste Luceija jetzt nicht wissen. Dieser Moment stand jedem Biotiker zu, wie Leif fand. Sie sollte es genießen, denn es würde rasch wieder verfliegen. "Beweg dich ein bisschen, entspann deinen Körper, es wird nur besser. Du brauchst so viel Kraft dafür, dass du es anfangs nicht lang aufrecht erhalten kannst. Nutz die wenigen Minuten und gewöhn dich ein wenig mehr daran."


    Sie tat genau das, was Leif ihr riet. Versuchte dieses zarte Etwas so lange aufrecht zu erhalten wie es nur ging. Ihre Finger sanft zu bewegen, sich an das Gefühl zu gewöhnen welches dort war und sie umspielte. Dabei merkte sie durchaus, wie sehr die Kräfte an ihr, im wahrsten Sinne, zerrten. Wie es schien als ziehe man weiter an ihrem Nacken, überstrecke sie permanent, jede ihrer Bewegungen fühlte sich an wie ein Echo ihrer selbst. Als multipliziere sie sich unbemerkt und setzte sich direkt wieder zusammen. Das hier war einzigartig. Und auch einzigartig ermüdend und anstrengend. Zu laufen war kaum im langen Maße möglich, sie hielt es aus, aber ihre Kraft wich viel zu schnell und die Überanstrengung, vielleicht auch der Tabletten wegen, drohte, ins Gegenteil über zu schwappen. Schwindel keimte auf, Übelkeit, aber selbst diese Symptome schien sie versuchen zu ignorieren, weil es sich so-..unheimlich GUT anfühlte. "Ich-...ich liebe es...das ist unglaublich.", flüsterte sie beinahe. In einer längst eingesessenen Ehrfurcht vor, ja, irgendwo vor sich selbst. Vor ihm, der ihr immer heiliger wurde und nach diesem Gefühl definitiv bald einer Gottheit glich. "Ich-...ich-...", kam irgendwann und die blauen Schwaden schienen wie zu flackern. Einzubrechen, langsam schwächer zu werden, ehe sie der Schwindel vollends einholte und sie ihre Erschöpfung in die Knie zwang. Aber was solls - da war Sand, in den sie mehr stolperte als sich setzte. Bevor sie jegliche Anspannung aus ihrem Körper entließ, diese Biotik freigab und sich rücklings in den weichen Sandstrand fallen lassen konnte. "Shit...", säuselte sie und immernoch: Da war das Lächeln. Ein erschöpftes Lächeln, dass sie neben beinahe tauben Gliedern und einer sanft schweißbedeckten Stirn hervorbrachte. Erfolg. Ein wirklicher Erfolg. "-...ich habs geschafft..", sagte sie im Ausatmen. Drückte ihre Wange in den Sand. Atmete schwer. Schien so, als wäre Laufen nie wieder eine Option. Aber - oh ja - das hier war einzigartig.
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  15. #55
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    Die Kamera war aus und doch war da noch dieser Beobachter. Der Schwede kroch ein weiteres Mal durch den Sand, ließ sich direkt neben Luceija fallen und drehte den Kopf so, dass er sie ansehen konnte. "Das war sehr gut.", lobte er flüsternd und wandte den Blick wieder nach oben, wurde von der Sonne geblendet und schloss die Augen. Es war nicht seine Errungenschaft, weil er aber wusste was sie durchmachte, fühlte es sich wie ein verdammter Sieg für ihn an. Cerberus wäre zufrieden. Vorerst. Mit diesem Gedanken fand er eine wohlige Ruhe und hätte glatt unter der Sonne einschlafen wollen.
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  16. #56
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    Seevas gleichmäßige Schritte hallten hohl von den schmucklosen Wänden des schnurgeraden Tunnels wider, der von dem tief herabstürzenden Lift direkt zum Eingang der Docks führte. Der „Armendocks“, wie man sie auf der Citadel hinter vorgehaltener Hand nannte. Sie waren isolierter, als der Rest der Citadel und führten direkt in die Tips. Wer hier landete, hatte sich den denkbar schwersten Start für ein Leben auf der Citadel ausgesucht. Es waren Leute von Omega, Leute aus den Kolonien, Leute ohne Perspektive oder mit zu großen Träumen, die hier strandeten. Oder solche, die nicht wahrgenommen werden wollten. Schmuggler. Drogendealer. Mörder.

    Seeva T’Saari war nicht ohne Ziel unterwegs. Die Armendocks waren nicht das Terrain, in dem sie sich gerne aufhielt, obwohl man sie hier schon so oft gesehen hatte, dass sie still als Teil der Gesellschaft hingenommen wurde. Falls jemand wusste, dass sie zu den Spectre gehörte, schwieg dieser jemand es aus. Die Wahrheit war, dass man sie für eine Auftragsmörderin hielt, ein Image, dass sie wie einen Schild oder eine Verkleidung aufrechterhielt. Man übersah geflissentlich die an ihrer Hüfte schaukelnden Waffen, schaute weg, wenn ihre grünen Augen scannend über die schattenhaften Gesichter jener huschten, die eine Existenz am breiten Fuße der Citadel vorzogen. Die Leute erkannten die Zielstrebigkeit der Asari und ließen sie in Ruhe.

    In den Docks hatte sich im Laufe der Jahrhunderte eine Subkultur gebildet. Eine Parallelgesellschaft, ähnlich wie jene, die in den Tips lebte. Tatsächlich bestand eine enge Verbindung zwischen dem Armenbezirk und diesen Docks. Viele der jüngst ausgelöschten Banden in den Devil’s Tips hatten hier ihre illegalen Vorräte aufgestockt. Es gab Händler mit einer Auslage, die bei neugierigen Blicken mit schmutzigen Tüchern abgedeckt wurden. Der Kram war eindeutig illegal, wenn auch nicht ganz so schlimm wie all das, was nicht in der Auslage zu finden war und nur auf Nachfrage und die Nennung eines Empfehlenden hervorgeholt wurde. Irgendwann vor gut hundertfünfzig Jahren hatte Seeva den Versuch unternommen, die Flut an illegalen Gerätschaften und Waffen einzudämmen, war aber schnell an ihre Grenzen gestoßen. Es schien so, als bestünde gar kein echtes Interesse seitens damaligen Justizapparates, den Verkauf von Waffen zu verringern. Seeva konnte sich daran erinnern, dass man ihr gegenüber tatsächlich geäußert hatte, dass die Waffen von den Gangs in den Tips bloß dazu genutzt werden würden, um sich damit gegenseitig zu erschießen – ein Umstand, den C-Sicherheit offenbar begrüßte. Ironischerweise reichte die Bewaffnung der Gangs so sehr an professionelles Equipment heran, dass der Bezirk sich bei dem Angriff der Geth vor wenigen Jahren effektiv verteidigen konnte. Dass C-Sicherheit die Tips vor einigen Wochen nahezu ohne Verluste ausräuchern konnte, grenzte in Seevas Augen an ein Wunder.

    Ihre Schritte trugen die Spectre den in artifizielles Leuchten getauchten Gang zu einer billigen Kaschemme, die in klischeehaft flackerndem Neonlicht ihren batarianischen Namen in die Dunkelheit des Docks brannte. Hier gab es keine Batarianer, zumindest keine, die man sehen konnte. Stattdessen erkannte Seeva nach dem Eintreten in den geduckten Raum, dessen glaslose Fenster mit Fetzen alter Decken gegen neugierige Blicke abgeschirmt waren, mehrere Turianer, die sich auf einen wackeligen Tisch stützten. Die ihr zugedrehten Rücken waren mit blauem Stahl gepanzert – Blue Suns. Seeva ging auf den Tisch zu, die Turianer bemerkten sie und stoben lautlos auseinander, jeder in eine andere Ecke des Raumes. Seeva trat an den Tisch und sah dem einzigen Menschen in der Gruppe in die von Falten umkränzten Augen. John Coltrane sah sie mit wissendem Blick an.
    Wie geht’s Angel?“, fragte Seeva und legte beide zu lockeren Fäusten geballten Hände auf der Tischplatte ab.
    Gut“, antwortete Coltrane. „Sie wird es überleben, auch wenn sie ihr Gesicht jetzt dauernd im Spiegel nach Narben absucht.“ Seeva nickte.
    Ist er hier?
    Diesmal nickte Coltrane und deutete mit einem Kopfrucken in den hintergelagerten Teil der recht leeren Kneipe. Die Wände waren durch fehlende Licht so schwarz, dass man den Gang in den Anbau nur erahnen konnte.
    Warten Sie hier“, sagte Seeva. Coltrane quittierte den Befehl mit einem erneuten Nicken.
    Es gab keine Musik in dieser Bar, keine fleißigen Bedienungen. Irgendwo in der hintersten Ecke putzte ein Mensch oder Batarianer – es war durch die vielen Schals und die Mütze nicht klar zu erkennen – mit einem schmutzigen Fetzen ein noch schmutzigeres Glas. Hier und da leuchteten Augenpaare aus dem Dunkel auf, erloschen aber sobald Seeva einen Blick zu ihnen warf. Ihre Schritte federten auf dem offenbar mir gelöcherten Gummimatten ausgelegtem Boden, der den Tritt verschluckte und an dem die Sohlen der eigenen Schuhe unangenehm klebten. Seeva erkannte das fahle Spiegeln des flüchtigen Lichts auf dem Helmvisier, noch ehe ihr Ziel sie sah. Die Asari beschleunigte ihre Schritte geringfügig. Sie sah sich um. Hier, in dieser lichtlosen Ecke, war niemand außer ihr und dem, der vor ihr saß. Fast niemand.

    Awan ´Rheda vas Verdune saß mit gebeugtem Rücken über den Tisch geneigt, zischelte seinem Gegenüber etwas zu. Er verstummte, als die Gestalt Seevas direkt an seinem Platz stehen blieb, aufgerichtet wie ein Schatten drohenden Unheils. Der Quarianer war in ein aufgeregt vorgetragenes Gespräch mit einer anderen Person vertieft gewesen, die Seeva nun als Artgenossin erkannte. Die Asari starrte die Spectre auf großen, blauen Augen heraus an. Seevas Blick huschte zu den Waffen, die sowohl die Asari als auch Awan trugen, allerdings machte niemand der beiden Anstalten, zu ihnen zu greifen. In der Mitte des Tisches lag ein kleiner Haufen verschiedenster Zahlungsmittel – Credit-Chips, Quasar-Taler, ausgebauter und polierter Platinen und sogar einige altmodische Münzen, die höchstens noch Sammlerwert hatten.
    Hallo Awan“, sagte Seeva kalt.
    C-… Commander“, stotterte der Quarianer. „W-.. was f-f-für ein Zufall.“ Er bemühte sich Contenance zu wahren und seine Stimme zu zügeln. Er räusperte sich und fuhr in etwas gefassterem Ton fort: „Ich habe nichts zu berichten. Ihr Befehl war eindeutig.“ Seeva bedeutete der Asari mit einem Wink ihrer Hand, dass sie auf ihrer Sitzbank durchrutschen solle. Sie gehorchte und machte der Spectre Platz, die ihre Augen nicht von dem Quarianer ließ.
    Was haben Sie vor?“, fragte Seeva und deutete auf den Haufen vor ihr. Ihre Stimme war zu einem unangenehmen Schnarren geworden.
    Ich… hab überhaupt nichts vor“, log Awan und gestikulierte mit den dreifingrigen Händen, als würde er sich über eine Petitesse austauschen.
    Ich dachte bloß, es wäre für uns von Vorteil, wenn…
    Wenn Sie sich absetzen?“, beendete Seeva seinen Satz. Der Quarianer schwieg. Sie konnte seine Gedanken hinter dem Dunkel des Visiers arbeiten sehen. „Wissen Sie, es fällt schwer jemandem zu vertrauen, der sein Gesicht hinter einer verspiegelten Maske verbirgt. Trotzdem hätte ich gedacht, dass Geld und die Aussicht auf den Schutz der Spectre Ihnen Motivation genug wären, Awan.
    Ich hatte nie vor…“, setzte Awan an, schwieg dann aber. Er wusste, dass jeder Versuch einer Ausrede unweigerlich in Abneigung gipfeln würde.
    Sie hätten nicht fliehen sollen.
    Nein! Ich hätte niemals mitmachen sollen. Dieses ganze Spionieren, Entführen, diese Kämpfe…“ Seeva hörte den Graus in seinen Worten, empfand aber wenig Mitleid. Feiglinge wie Awan waren der Grund dafür, dass Männer wie Decius Vhan ihr Werk ungestraft fortsetzen konnten.
    Vermutlich haben Sie Recht. Sie waren der falsche Mann für den Job. Tut mir leid.“ Ein unangenehmes Schweigen, nur unterbrochen von den heftiger werdenden, pfeifenden Atemzügen des Quarianers und dem nervösen Herumrutschen der Asari neben Seeva.
    Und… jetzt?
    Seeva zuckte mit den Schultern. „Ich denke, dass wir jetzt einen Schlussstrich ziehen müssen. Ich kann mir keine losen Enden leisten.
    Hören Sie, Sie müssen sich keine Sorgen machen, um mich… Ich finde schon…
    Vor Seevas geistigem Auge sah sie Awan an dem ausgestreckten Arm dieses Monsters von Petalin baumeln, das Helmvisier gebrochen, wehrlos strauchelnd. Eine lange Klinge schälte seinen Überlebensanzug von seinem Körper.
    Glauben Sie mir, Awan, wenn ich Ihnen sage, dass mir das hier keinen Spaß bringt“, sagte Seeva mit leisem Bedauern in der Stimme.
    Was? Warten Sie…

    Der Knall der Pistole war so laut, dass er die ganze Kaschemme erzitterte. Seeva war schnell, hatte ihre Waffe aus dem Halfter und auf das Herz des Quarianers gerichtet, noch ehe er dazu kam seinen Satz zu beenden. Merkwürdig gefärbtes Blut spritze gegen die Rückseite seiner Sitzbank. Einen Moment leuchteten die Augen hinter dem Visier in grellem Weiß, dann erloschen sie und der tödlich getroffene Quarianer schlug dumpf auf dem Tisch auf, den Kopf inmitten der Credits.

    Fuck!“, schrie die Asari neben Charis. Auch sie war schnell, sogar schneller, als Seeva es erwartet hatte. Sie war weggerückt und hatte zu der an ihrem Gürtel hängenden Predator gegriffen. Seeva aber war schneller, packte ihre Artgenossen im Nacken und schlug deren Kopf mit Wucht auf die Tischplatte vor ihr. Benommen taumelte sie hoch, da stand Seeva bereits. Ihre Wange war von dem Schlag aufgeplatzt, Blut sickerte aus dem feinen Riss und aus ihrer Nase. Sie blinzelte zu der Spectre hinauf, die kurz zu dem toten Awan schaute, dann zu der anderen. Sie wandte sich der Asari zu, die Pistole locker in der Hand. Sie richtete sie beinahe lässig auf die Brust ihrer Artgenossin.
    Scheiße, ich habe nichts gesehen! Ich werde nichts sagen“, schrie die Asari panisch und hob sich ergebend die Hände.
    Ich weiß“, antwortete Seeva mit der Abgebrühtheit eines Killers.
    Nein! Bitte! Ich… ich kann Ihnen nützlich sein!“, rief die Asari. Tränen liefen ihr über die Wange und vermischten sich mit dem Rinnsal an Blut.
    Seeva hielt inne. Die andere Asari bewies Überlebensinstinkt und nutzte das Zögern des Spectre.
    Ich habe ein Schiff, ein nicht registriertes Schiff. Ich bin eine Schmugglerin und kann Sie oder Ihre Waren oder was auch immer ungesehen von der Citadel schmuggeln.
    Seeva hob eine tätowierte Augenbraue und dachte nach. Den Finger noch immer am Abzug spielend, wog sie den Nutzen der anderen ab.
    Sie sind sehr jung“, stellte Seeva schließlich fest. „Ich bezweifle, dass Sie genug Erfahrungen haben, um meinem Anspruch gerecht zu werden – und der Aufgabe, die ich zu erfüllen habe.“ Sie biss sich auf die Unterlippe und hob die Waffe.
    Nein!“ Die Asari riss die Hände hoch, als könnten ihre bloßen Hände ein Profil abhalten. „Ich habe auf Omega geschmuggelt, in den Terminus-Systemen, im Rats-Sektor. Ich habe Kontakte zu den Eclipse-Schwestern. Ich…
    Die Specte ließ die Waffe sinken.
    Wie ist dein Name?
    Charis“, antwortete die Asari hektisch. „Charis Vale.
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  17. #57
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Die Kamera war aus und doch war da noch dieser Beobachter. Der Schwede kroch ein weiteres Mal durch den Sand, ließ sich direkt neben Luceija fallen und drehte den Kopf so, dass er sie ansehen konnte. "Das war sehr gut.", lobte er flüsternd und wandte den Blick wieder nach oben, wurde von der Sonne geblendet und schloss die Augen. Es war nicht seine Errungenschaft, weil er aber wusste was sie durchmachte, fühlte es sich wie ein verdammter Sieg für ihn an. Cerberus wäre zufrieden. Vorerst. Mit diesem Gedanken fand er eine wohlige Ruhe und hätte glatt unter der Sonne einschlafen wollen.


    Wieder stahl sich ein zartes, nunmehr viel erschöpfteres Lächeln auf die Lippen. Sie genoss die Nähe, die Sonne, die auf ihren ausgezehrten Körper brannte, den Wind, der es schaffte die Hitze wieder zu relativieren, den Geruch-...und auch diese Hand, die sie im Sand, eher nur per Gefühl, erreichte und noch die Kamera hielt die sie beide für die Forschung und Protokollierung benutzten. Sie spürte die Halteschlaufe des Gerätes und wie Leifs Hand darin verflochten war. Legte ihre Finger wieder seitlich an seinen Handrücken und hielt ihn ohne jeglichen Druck oder jedwedes Klammern. "Ja.. . Ja, war es.. .", seufzte sie. Fast schon eine zweideutige Szenerie, wenn man den Umstand der Biotik nicht im Blick gehabt hätte. Aber Luceija genoss nur noch mehr, dass sie sich diese Freiheit nehmen konnten, einfach eine Weile hier zu liegen. Zu entspannen, sich im Erfolg regelrecht zu sonnen und-..wenigstens kurz, einzuknicken und zu akzeptieren, dass ihr schwarz vor Augen wurde, der Kopf zur Seite in den Sand kippte und die Hand an Kraft verlor. Selbst diese Ohnmacht hatte sie sich jetzt irgendwie verdient, oder..?
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  18. #58
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Wieder stahl sich ein zartes, nunmehr viel erschöpfteres Lächeln auf die Lippen. Sie genoss die Nähe, die Sonne, die auf ihren ausgezehrten Körper brannte, den Wind, der es schaffte die Hitze wieder zu relativieren, den Geruch-...und auch diese Hand, die sie im Sand, eher nur per Gefühl, erreichte und noch die Kamera hielt die sie beide für die Forschung und Protokollierung benutzten. Sie spürte die Halteschlaufe des Gerätes und wie Leifs Hand darin verflochten war. Legte ihre Finger wieder seitlich an seinen Handrücken und hielt ihn ohne jeglichen Druck oder jedwedes Klammern. "Ja.. . Ja, war es.. .", seufzte sie. Fast schon eine zweideutige Szenerie, wenn man den Umstand der Biotik nicht im Blick gehabt hätte. Aber Luceija genoss nur noch mehr, dass sie sich diese Freiheit nehmen konnten, einfach eine Weile hier zu liegen. Zu entspannen, sich im Erfolg regelrecht zu sonnen und-..wenigstens kurz, einzuknicken und zu akzeptieren, dass ihr schwarz vor Augen wurde, der Kopf zur Seite in den Sand kippte und die Hand an Kraft verlor. Selbst diese Ohnmacht hatte sie sich jetzt irgendwie verdient, oder..?


    Fünfzehn Minuten waren faktisch nur vergangen. Leif kam es vor, als seien es Stunden. Die Sonne brannte, wandte sich mehr und mehr vom Tag ab und hing wie ein angenehm einschläfernder Schleier über allem. Der Schwede, der sich langsam begann wohlzufühlen, streckte Hände und Füße von sich und gähnte, bevor er wie eine Kugel zu Luceija herumrollte und in das Gesicht der Sizilianerin sah. Ihr Kopf war zur Seite gekippt und sie 'schlief' wie ein Stein. Die Erschöpfung war ihr nicht anzusehen. Vollkommen entspannt ihre Züge, die von ein paar Haarsträhnen verdeckt wurden. Leif strich sie, traditionsgemäß, aus ihrem Gesicht. Als habe er wieder einen grundsätzlichen Freifahrtsschein hierfür, lehnte sich leicht nach vorn und küsste Luceija auf die Wange, ehe er über ihre Mundwinkel glitt und auf ihren Lippen landete. "Du solltest was essen, Süße."
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  19. #59
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    Fünfzehn Minuten waren faktisch nur vergangen. Leif kam es vor, als seien es Stunden. Die Sonne brannte, wandte sich mehr und mehr vom Tag ab und hing wie ein angenehm einschläfernder Schleier über allem. Der Schwede, der sich langsam begann wohlzufühlen, streckte Hände und Füße von sich und gähnte, bevor er wie eine Kugel zu Luceija herumrollte und in das Gesicht der Sizilianerin sah. Ihr Kopf war zur Seite gekippt und sie 'schlief' wie ein Stein. Die Erschöpfung war ihr nicht anzusehen. Vollkommen entspannt ihre Züge, die von ein paar Haarsträhnen verdeckt wurden. Leif strich sie, traditionsgemäß, aus ihrem Gesicht. Als habe er wieder einen grundsätzlichen Freifahrtsschein hierfür, lehnte sich leicht nach vorn und küsste Luceija auf die Wange, ehe er über ihre Mundwinkel glitt und auf ihren Lippen landete. "Du solltest was essen, Süße."


    Sie wachte wieder mit einem wohligen Seufzen aus einem traumlosen Loch auf. Es war als raste sie dem Licht entgegen, bis sie die brennende Sonne realisierte und dann, sofort danach, diesen Kuss, der so verdammt gewohnt schien, dass sie ihn nicht mal ablehnte. Ihr Körper allein hätte das vermutlich nicht zugelassen, auch, wenn es jedes Mal sinnvoller gewesen wäre. "...mmmhm. Okay. Was hast du?", fragte sie nach und begriff gar nicht erst, dass er nicht schon mit Essen hier stand. Nach ein paar Sekunden und der Möglichkeit dieser jungen Frau, sich aufzurichten, die Hände im Sand, setzten sich alle Erinnerungen zusammen. Sie seufzte wieder. Luceija hatte immer noch ein gewisses Maß an Euphorie in sich. Scheinbar ins Nichts schien sie zu schmunzeln als sie darüber nachdenken musste, wie sie jedem, besonders auf Omega, regelrecht die Fresse poliert hatte, wenn man sie Süße nannte und es bei Leif, schon im North Bent, irgendwie-..er hatte diesen Freifahrtsschein. Buchstäblich.
    "Ich werd' uns 'nen Caffè machen...", raunte sie und brachte sich behäbig auf die Beine.
    Luceija ist offline

  20. #60
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Langsam fuhr die Hand der Halbasiatin über die mahagonifarbene Tischplatte und griff nach dem schmalen Glas vor ihr. Sie bezweifelte das es echtes Mahagoni Holz von der Erde war, schrumpfender Regenwald hatte es unfassbar teurer werden lassen. Jedoch gab es unzählige unberührte Dschungelplaneten, wie sie selbst festgestellt hatte. Vielleicht sollte sie diesen mal Baumhändlern zur Rodung empfehlen. Oder Großwildjägern. Wenn sie so darüber nachdachte ließ sich damit vermutlich wirklich Geld machen. Ihre Finger umschlossen das Glas und hoben es an die rotgeschminkten Lippen. Ihre Aufmerksamkeit widmete sich wieder den tatsächlichen Angelegenheiten. Kathys braune Augen taxierten den Mann vor ihr, während sie einen kurzen Schluck nahm und das Glas wieder abstellte. Obwohl offensichtlich entspannt, strahlte er eine rohe Kraft aus die ihr gefiel. Wie ein Rautier in feinem Zwirn. Lächelnd lehnte sie sich in ihren Stuhl zurück.
    "Nun, sind sie einverstanden?", fragte sie erwartungsvoll und beobachtete dabei genau die Reaktion ihres Gegenübers.
    Dieser blieb zunächst stoisch gelassen, scheinbar die Reflektion in seinem Whiskyglas beobachtend. Dann sah er zu ihr und lächelte schmal.
    "Wie könnte man zu so einem großzügigen Angebot, dazu von einer Dame wie ihnen nein sagen? Ich bin der Ihre.", erklärte er und hob sein Glas. Kathy erwiderte den Gruß mit ihrem Glas und nickte zufrieden. "Das freut mich zu hören. Sie werden es nicht bereuen."

    Nachdem ihr Gast sie verlassen hatte, drehte sie sich zu Yuika um, welche das kleine Gespräch stumm mit etwas Abstand verfolgt hatte.
    "Was denken sie?", erkundigte sich Kathy neugierig bei der Japanerin. Diese rutschte etwas näher an ihre Chefin heran.
    "Er hat eine gewisse...Reputation. Im Guten, aber auch im Schlechten. Zweifellos fähig, wenn sie seine Dienste brauchen."
    "Nun, die Informationen die ihre Schwester mir besorgt haben, legen nahe das ich mich etwas breiter aufstellen sollte. Für den Fall das die Dinge in den Tips eine ungünstige Richtung nehmen. Betrachten sie ihn als eine Art Back-up. So sehr ich sie und ihre Schwester schätze, sie können nicht alles für mich erledigen.", erwiderte Kathy und leerte den Gin Fizz in ihrem Glas.
    Die Dinge gerieten ins Rollen. Lange würde es nicht mehr dauern bis sie wohl eine dieser ersten "Proben" haben würde. Lästig.
    Jedoch lag Shareen gut im Zeitplan, bis dahin sollte alles abgewickelt sein. Was sie daran erinnerte ihren Part zu erledigen.
    Sie aktivierte ihr Omnitool und öffnete ein Textfeld, gab dann in das Adressfeld Charis Daten ein.

    Hallo,
    ich weiß nicht ob sie schon nach Illium abgeflogen sind. Falls nicht und ihr Angebot ernst war, hätte ich Fracht welche zufälligerweise ihr geplantes Reiseziel erreichen soll. Nichts wildes, keine großen unbekannten Faktoren wie beim letzten Lieferjob. Dennoch natürlich gut bezahlt.
    Falls sie also für ihren Abflug, Interesse an einem kleinem Start-up haben, melden sie sich innerhalb der nächsten drei Tage. Ansonsten finde ich schon jemanden.
    Sollten sie schon unterwegs sein, gute Reise.
    O.


    Kathy hatte nicht verfolgt was mit dem Lagerhaus seit der Übergabe passiert war, also konnte Charis wirklich schon längst weg sein. Alternativ das Schiff wieder verloren oder andersweitig in Schwierigkeiten stecken, die Möglichkeit bestand wohl immer.
    Sie würde sehen ob die Schmugglerin antwortete, wenn nicht würde sie schon Ersatz finden. Der Job war nicht so anspruchsvoll, jedoch bevorzugte sie in solchen Sachen Leuten deren Expertise sie vertrauen konnte.
    "Gehen wir wieder nach vorne.", verkündete sie, woraufhin die beiden Frauen zurück in den Hauptsaal des Babylon gingen.
    numberten ist offline

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