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Günstige NAS Lösung

  1. #1 Zitieren
    Knetmaster  Avatar von Wombel
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    Howdy Folks,

    ich hätte gerne mal ein paar Meinungen gehört, ich bin relativ unschlüssig was ich machen soll.

    Also.
    Zuhause habe ich über 2 Stockwerke ein relativ ausgedehntes LAN Netzwerk. Ca. 10 Dosen, 2 Switches und eben ein Router. Am LAN und am WLAN hängen 4 Laptop/PCs, 4 Handys, 2 Drucker usw. soweit alles in bester Ordnung. Wir haben bisher keine Laufwerke untereinander freigegeben, bis auf 1-2 mal Hausaufgaben der Kinder war bisher auch kein Datenaustausch notwendig.

    Nun aber will ich Nägel mit Köpfen machen und will einen entsprechenden Netzwerkspeicher installieren. Die einfachste Lösung wäre via USB an den Router eine externe Festplatte zu stöpseln und diese als Netzlaufwerk zu konfigurieren. Habe es mit dem Speedport Smart 3 Router mit einer alten Platte probiert, klappt soweit. Aber sehr langsam, Flaschenhals USB 2.0 Port am Router.

    Lange Rede, kurzer Sinn. Ich spiele mit dem Gedanken eine 6GB NAS ins LAN zu integrieren. Eine NAS deshalb, dann muss ich nicht irgendwelche Rechner laufen lassen, das Ding ist immer an,- Zugriff jederzeit sofort. Anschlüsse sind wie gesagt massig vorhanden, der Speicherplatz wäre auch üppig und der Datenaustausch ist ebenfalls recht flott. (Ich habe Cat6 Kabel und Dosen in der Bude verbaut.)

    Bei meiner Recherche bin ich auf das Ding hier gestoßen …
    https://www.amazon.de/dp/B074DXNT7V/...n_0_title&th=1

    … und würde jetzt eben gerne wissen, ob es hierzu Meinungen, ggf. schon Erfahrungen oder Empfehlungen für etwas Besseres gibt. Vom Geld her würde ich nicht unbedingt mehr ausgeben wollen, so bei max. 220EUR ist oberste Schmerzgrenze.
    Danke im Voraus schon mal!
    Wombel ist offline

  2. #2 Zitieren

    Metasyntaktische Variable
    Avatar von foobar
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    Also diese Nutzungsart (einfache SMB-Dateifreigaben mit vielleicht max. 2-3 gleichzeitig zugreifenden Usern), das kann im Prinzip jedes halbwegs aktuelle NAS, da braucht man nichts Spezielles für. Wenn der Speedport nicht schnell genug ist, würde es auch eine Fritzbox mit externer Platte tun. Die 75xx-Serie hat USB3.0 und liefert da auch brauchbare Transferraten. Kostet evtl. ein bisschen mehr, aber dafür ist man auch den Speedport los. Der macht als LKW-Unterlegkeil eine deutlich bessere Figur.

    Ansonsten ist das WD-NAS ok. An Komplettgeräten mit 6 TB oder mehr gibt es keine nennenswert günstigeren Alternativen. Allerdings kriegst du es bspw. bei Digitalo günstiger als bei Amazon (für 185 inkl. Versand, Link).

    Schwieriger wird es, wenn evtl. später noch andere Nutzungen dazu kommen. Wenn man, um nur mal ein Beispiel zu nennen, eine eigene Nextcloud hosten und im Internet freigeben will, damit man Termine, Kontakte, Dateien und so weiter mit dem Smartphone abgleichen kann, ohne gleich alles an Google, Apple oder sonst einen Megakonzern schicken zu müssen. Das geht schneller als man denkt, dass solche Anforderungen später dazu kommen. Wo die Kiste ja schon mal da ist, kann sie doch eigentlich auch… Und dann kann es schwierig werden, denn großartig aufrüstbar sind die Dinger nicht.

    Bei vielen aktuellen Geräten kann man über eine Art App-Store weitere Software nachrüsten. Und evtl. ist da dann dabei, was man braucht (in dem o.g. Fall halt z.B. eben Nextcloud). Vielleicht gratis, vielleicht mit Aufpreis. QNAP ist glaube ich bekannt dafür, nachträglich Funktionen kostenpflichtig zu machen. Erweiterungen, die früher mal gratis waren, werden offenbar nun nur noch im Abo verhökert (also gegen monatlichen Obolus). Was will der doofe Kunde denn machen? Jetzt hat er das Gerät ja schon gekauft! Wenn sie damit durchkommen, wird es nicht lange dauern, bis die anderen Anbieter nachziehen.

    Ferner ist wichtig, dass die Software (inkl. der evtl. installierten Erweiterungen) auf dem NAS aktuell gehalten werden muss. Viele Hersteller machen sich aber nicht die Mühe, alte und längst abverkaufte Modelle lange zu pflegen. Irgendwann endet der Support und dann guckt man als Kunde dumm aus der Wäsche. Das ist halt der grundsätzliche Nachteil eines NAS: Man ist dem Anbieter komplett ausgeliefert. Wenn der sein Geschäftsmodell ändert, den Support einstellt, Pleite geht oder irgendwas dieser Art, dann hat das finanzielle und sicherheitstechnische Konsequenzen. Die besten Chancen hat man vermutlich mit einem Gerät von einem der bekannten und großen NAS-Spezialisten (Synology, QNAP oder Buffalo), aber am Ende ist es schwer, hier verlässliche Aussagen zu machen.

    In der c't war kürzlich ein interessanter Artikel dazu. Ein Mann hatte festgestellt, dass alle Dateien von seinem NAS verschwunden waren und statt dessen ein Erpresserschreiben darauf lag. Wenn er seine Daten zurück haben wolle, solle er bitte 400 Euro in Bitcoin zahlen. Und er konnte sich nicht erklären, wie die Angreifer Zugang erlangt haben könnten. Sein Netz sei sicher und das NAS auch nicht im Internet freigegeben und so. Es stellte sich dann heraus, dass in der NAS-Software eine Sicheheitslücke war, mit der man die Kontrolle über das Gerät übernehmen konnte. In diesem speziellen Fall hatte der Hersteller zwar einen Patch bereit gestellt, der Mann hatte das aber nicht mitbekommen und ihn deshalb nicht installiert. Das alleine wäre aber kein Problem gewesen, solange man das NAS nicht aus dem Internet erreichen konnte. Hier kam aber dann dazu, dass das NAS selbst und ungefragt via UPnP eine Portfreigabe am Router eingerichtet hatte. Dieser (ein vom Provider gestelltes Gerät, quasi das Vodafone-Äquivalent zum Speedport) hat das dann auch brav ausgeführt. Sichere Vorgaben sind für Weicheier. Denn heutzutage soll ja alles automatisch und ohne Konfiguration durch den Benutzer gehen. Das ist die hässliche Unterseite der schönen Welt, in der alles bequem und automatisch gehen muss.

    Eine eventuelle Alternative wäre ein Raspberry Pi 4 mit einer externen USB3-Platte. Das kriegst du auch für unter 200 Euro. Der Nachteil ist, dass das nicht schön bequem einfach ist. Man kriegt es nicht schlüsselfertig gereicht. Da muss man halt selbst alles einrichten und sich vielleicht auch mit Linux etwas auskennen bzw. befassen wollen. Der Vorteil wiederum wäre, dass das Ding problemlos noch mehr machen kann, wenn der Bedarf kommt. Nextcloud? Eigener Mailserver mit unbegrenztem Speicherplatz? Lokaler AirPrint-Server? VoIP-Telefonanlage? Heimautomatisation? Alles kein Problem.


    In jedem Fall Gedanken machen musst du dir evtl. noch über ein Backup. Denn ein NAS (egal ob mit oder ohne RAID) ist kein Backup. Wenn es nur eine einzige Kopie der Daten gibt (hier eben auf dem NAS), dann sind die Daten auch nicht wichtig.
    foobar ist offline Geändert von foobar (21.01.2021 um 21:49 Uhr) Grund: Als ob ich fehlerfrei mehr als 3 Sätze am Stück schreiben könnte...

  3. #3 Zitieren
    Knetmaster  Avatar von Wombel
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    Danke für die Antwort.
    Deckt sich ziemlich mit anderen Aussagen und meinen Erfahrungen.

    > Hat denn jemand schon Erfahrung mit dem WD Teil?
    Da insbesondere die MyCloud Software bzw. die damit verbundene Zwangsregistrierung heftig bekrittelt wird, wären ein paar Erfahrungen aus erster Hand interessant.
    Wombel ist offline

  4. #4 Zitieren
    Tieftöner Avatar von Lookbehind
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    Nicht aus erster Hand, aber man hört, dass Western Digital seine NAS-Büchsen recht stiefmütterlich behandelt und wohl schon nach wenigen Jahren nicht mehr pflegt. Also ... offiziell schon, nur kommt da einfach irgendwann kein Update mehr. Das ist für die auch mehr ein ... hm ... wie nennt sich das? Werbeprodukt? Also, das NAS ist einfach nicht deren Hauptprodukt, und das merkt man wohl auch.

    Aber wie gesagt sind das nur Erfahrungsberichte, die mir zugetragen wurden. Selber hatte ich mit so einem Teil noch nicht zu tun.
    Lookbehind ist offline

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