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Warum wird mit Alkohol so locker umgegangen, aber mit Cannabis nicht? (aus PE)

  1. #61 Zitieren
    General Avatar von Fussel333
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    Zitat Zitat von Kyle07 Beitrag anzeigen
    Antwort zum Thread-Titel: Pech.

    Cannabis und viele andere Drogen wurden vor ca. 100 Jahren nur auf Druck von Ägypten international verboten.

    Auf die schnelle hab ich gefunden:


    Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Drogenpolitik#Geschichte
    Hmmm... das ist nicht ganz falsch aber auch nicht ganz richtig. Fakt ist: Cannabiskonsum war bereits im Mittelalter verboten. Es galt als sogenannter Teil der Travestie der Messe. Also eine Umkehrung der heiligen Messe der christlichen Kirche. Die christliche Kirche war eben gegen alles was dem Menschen irgendwie Vergnügen bereitet.

    Bei Alkohol hatte man da irgendwie eine Ausnahme gemacht. Jetzt könnte man sich fragen wieso?

    Schätze mal es geht eben um den Einheits- bzw. Konformitätsgedanken. Alle Gläubigen sollen eben möglichst gleich sein... das schließt den Konsum von Rauschmitteln nicht aus. Deswegen durfte bzw. darf es eben nur ein Rauschmittel geben.

    In der Schule wurde mir ja öfters immer eingetrichtert das Cannabiskonsumenten alle früher oder später auf Diamorphin landen... bzw. besser bekannt als Heroin. Das galt als wissenschaftlich erwiesen. Soviel zum Thema Wissenschaft. Aber es stimmt insofern das fast alle Heroinkonsumenten bevor sie mit Heroin angefangen haben, vorher Cannabis konsumiert hatten. Die meisten steigen dann um. Aber es stimmt nicht insofern das alle Cannabiskonsumenten irgendwann Heroin konsumieren. Das Cannabis jetzt in Deutschland als Medizin freigegeben wurde ist schonmal ein großer Schritt. Wenngleich in aller Regel nur auf teuren Privatrezept.

    Ein ehemaliger Arbeitskollege erzählte mir mal. Seine Mutter war nach einer Indienreise zum Hinduismus konvertiert. Er war auf einer Tour durch Indien und Nepal. Dort hatten sie auch in einem buddhistischen Kloster halt gemacht. Dieses lag etwas abseits in den Bergen. Die dortigen Mönchen bauten wohl auch Cannabis also Hanf an. Diesen nutzen sie um ihre Hühner füttern zu können, außerdem aßen sie ihn auch selbst und stellten sich daraus ihre Kleidung her. Des weiteren gebrauchten sie ihn für Meditationszwecke.

    Zu den üblichen Meditationsritualen kamen Menschen aus der näheren Umgebung, aber auch aus dem vornehmlich westlichen Ausland. Cannabis ist für diese Mönche wohl so etwas wie für christliche Mönche hierzulande der Wein oder aber auch das Bier. Ein heiliges Sakrament. Ohne ihn könnten sie gar nicht überleben. Dieses Kloster ist sozusagen so eine Art Schutzraum... ebenfalls wieder analog zu einer christlichen Kirche. Die Vertreter der Exekutive gehen dort nicht rein. Weil wegen Tradition usw. Jedenfalls kann man dort ohne sich Gedanken über Strafverfolgung machen zu müssen... Cannabis konsumieren. Um es mal so zu formulieren. Denn in Nepal drohen harte Strafen... und der Zustand in den Gefängnissen ist sehr schlecht. In Indien gilt für Drogenhandel sogar die Todesstrafe.

    Er erzählte mir sie wären in so eine Höhle gegangen. Dann hätte ein Mönch etwas getrocknetes Cannabis in eine Räucherschale gegeben und damit quasi die Meditation eröffnet. Allerdings sagte er auch das die Mönche sich vom Erwerb dieser Zeremonien keinen Luxus können. Sondern sich Blattgold davon kaufen... welches sie dann an den Buddha kleben. Wenn dieser ganz aus Gold ist, freuen sie sich wohl ganz doll.

    Aber naja, jetzt erklär doch mal einer denn buddhistischen Mönchen das sie bald alle auf Heroin sind.

    Aus einem bestimmten Grund könnte man die Cannabisprohibition auch als eine Maßnahme sehen. Der restlichen Welt, also aus der Perspektive der christlich-westlichen heraus. Dem Rest der Welt eben ihren Glauben aufzuzwingen. Das ganze unter dem Deckmantel der Wissenschaft.

    Ist eben wie damals zu Zeit der Hexenverfolgung in Europa. Um diese Menschen verfolgen zu können bzw. zu dürfen. Musste die Kirche auf die weltliche Gerichtsbarkeit zurück greifen. In unserem Falle dann wohl die Wissenschaft.
    Fussel333 ist offline

  2. #62 Zitieren
    Mythos Avatar von Apubec
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    Zitat Zitat von Kyle07 Beitrag anzeigen
    Antwort zum Thread-Titel: Pech.

    Cannabis und viele andere Drogen wurden vor ca. 100 Jahren nur auf Druck von Ägypten international verboten.

    Auf die schnelle hab ich gefunden:


    Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Drogenpolitik#Geschichte
    Wikipedia, ich lach mich schlapp. Bild dir deine Meinung!

    Das Verbot von Cannabis hatte reine wirtschaftliche Interessen aber auch rassistische.
    Das eine wurde mit dem anderen verbunden.
    In Zeiten der Ressourcenknappheit wird sich das wieder ändern, aber sehr, sehr langsam.

    [Video]
    Es gibt kein gut und böse, kein Richtig und kein Falsch, nur Entscheidungen und Konsequenzen.
    Apubec ist offline

  3. #63 Zitieren
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    Zitat Zitat von Fussel333 Beitrag anzeigen
    Hmmm... das ist nicht ganz falsch aber auch nicht ganz richtig. Fakt ist: Cannabiskonsum war bereits im Mittelalter verboten. Es galt als sogenannter Teil der Travestie der Messe. Also eine Umkehrung der heiligen Messe der christlichen Kirche. Die christliche Kirche war eben gegen alles was dem Menschen irgendwie Vergnügen bereitet.
    Cannabiskonsum war im europäischen Mittelalter nicht verboten, weil es (als Rauschmittel) schlicht nicht bekannt war. Erst ab dem Spätmittelalter finden sich erst in arabischen Quellen Verweise auf Cannabis als Rauschmittel, es kam aus Ostasien. Noch einige Jahrhunderte später (frühe Neuzeit) fand es größere Verbreitung in Europa.
    ulix ist offline Geändert von ulix (07.01.2021 um 11:55 Uhr)

  4. #64 Zitieren
    General Avatar von Fussel333
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Cannabiskonsum war im europäischen Mittelalter nicht verboten, weil es (als Rauschmittel) schlicht nicht bekannt war. Erst ab dem Spätmittelalter finden sich erst in arabischen Quellen Verweise auf Cannabis als Rauschmittel, es kam aus Ostasien. Noch einige Jahrhunderte später (frühe Neuzeit) fand es größere Verbreitung in Europa.
    Das wage ich zu bezweifeln. Es gibt Hanffunde aus dem Jahr 5500 v. Chr. bei Eisenberg (Thüringen). Es ist wohl anzunehmen das den Menschen schon damals neben der Nutzung als Rohstoff für Kleidung, Nahrung usw. auch die medizinische und aber auch die berauschende Wirkung durchaus bekannt war.

    Moderner Nutzhanf darf ja einen bestimmten THC-Gehalt nicht überschreiten. Glaube nicht das die Menschen sich damals die Mühe gemacht hatten. In einem aufwendigen Zuchtverfahren... den Hanf THC ärmer zu machen.

    Es gibt Berichte von irischen Hofdamen die sich bei ihrer Partnerwahl von Cannabis inspirieren ließen. Man kann sich das wohl vorstellen wie so eine Art "Herzblatt" nur das die Damen des Hauses alle... wir würden sagen... bekifft waren.

    Im slawischen Kulturbereich gilt Hanf seid jeher als Volksmedizin. Man sollte dabei nicht vergessen das die Hexenverfolgung vor allem im Bereich des heiligen römischen Reiches deutscher Nation auf fruchtbaren Boden fiel. In den Randgebieten eher weniger.
    Fussel333 ist offline

  5. #65 Zitieren
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    Zitat Zitat von Fussel333 Beitrag anzeigen
    Das wage ich zu bezweifeln. Es gibt Hanffunde aus dem Jahr 5500 v. Chr. bei Eisenberg (Thüringen). Es ist wohl anzunehmen das den Menschen schon damals neben der Nutzung als Rohstoff für Kleidung, Nahrung usw. auch die medizinische und aber auch die berauschende Wirkung durchaus bekannt war.

    Moderner Nutzhanf darf ja einen bestimmten THC-Gehalt nicht überschreiten. Glaube nicht das die Menschen sich damals die Mühe gemacht hatten. In einem aufwendigen Zuchtverfahren... den Hanf THC ärmer zu machen.

    Es gibt Berichte von irischen Hofdamen die sich bei ihrer Partnerwahl von Cannabis inspirieren ließen. Man kann sich das wohl vorstellen wie so eine Art "Herzblatt" nur das die Damen des Hauses alle... wir würden sagen... bekifft waren.

    Im slawischen Kulturbereich gilt Hanf seid jeher als Volksmedizin. Man sollte dabei nicht vergessen das die Hexenverfolgung vor allem im Bereich des heiligen römischen Reiches deutscher Nation auf fruchtbaren Boden fiel. In den Randgebieten eher weniger.
    Ich sag ja: Als Rauschmittel. Natürlich wurde es zur Seil- und Textilherstellung benutzt.
    Hinweise für die Nutzung als Rauschmittel gibt es in allen überlebenden Quellen des europäischen Mittelalters keine. Also wirklich gar keine. Zumindest keine mir bekannte, hast du einen Link zu deinen irischen Hofdamen?

    Hanf kann seine berauschende Wirkung nur entfalten, wenn man es raucht/verdampft oder in warmen Fett löst und dann oral konsumiert. Wahrscheinlich ist, dass es (in Europa) aber nicht so als Volksmedizin eingesetzt wurde, sondern einfach so oder im Wassersud (vollkommen unwirksam) eingenommen wurde. So wie sehr viele andere Pflanzen und Kräuter.

    Im arabischen Kulturkreis wurde zweifellos im Mittelalter Hanf auch geraucht, und in fett gelöst und dann verspeist. Aber in Europa? Eher nicht so. Kann natürlich sein, dass hier und da eine Kräuterfrau um die berauschende Wirkung wusste, aber weit verbreitet war dieses Wissen auf keinen Fall, sonst gäbe es mehr Quellen.

    Niemand beschreibt, dass speziell die Blüten konsumiert wurden, niemand beschreibt dass diese verbrannt oder in heißem Fett gelöst wurden. Und wenn die Leute das nicht gemacht haben, dann wurden sie auch nicht high. Auch beschreibt niemand eine berauschende oder schmerzstillende Wirkung. Hildegard von Bingen zum Beispiel sagt nur, das Zeug sei gut für die Verdauung.

    Ist halt sehr speziell, wie Hanf konsumiert werden muss damit er berauscht, da kommt man nicht mal einfach so drauf. Man muss die Blüten nutzen, die zur richtigen Zeit geerntet werden müssen (und die sonst keine Verwendung haben, also warum warten bis die reif sind?), und auch ganz bestimmte Methoden des Konsums wählen, die auch nicht unbedingt zufällig entdeckt werden. Hanf hat auch keinen wohligen Geschmack, so dass man es groß als Gewürz verwendet hätte.

    Beim Koka reicht kauen der normalen Blätter für eine anregende Wirkung, beim Tabak auch. Auf Alkohol kommt man, wenn man die Suppe oder den Saft zu lange stehen lässt, also ganz aus Versehen.
    ulix ist offline Geändert von ulix (07.01.2021 um 13:54 Uhr)

  6. #66 Zitieren
    Mythos Avatar von Apubec
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Ich sag ja: Als Rauschmittel. Natürlich wurde es zur Seil- und Textilherstellung benutzt.


    Hanf kann seine berauschende Wirkung nur entfalten, wenn man es raucht/verdampft oder in warmen Fett löst und dann oral konsumiert. .
    Das kommt auf die Sorte Hanf an, derer man sich bedient.
    Rauschmittel oder Seil, Papier und Textilherstellung usw. sind zwei paar Schuhe.
    Es gibt kein gut und böse, kein Richtig und kein Falsch, nur Entscheidungen und Konsequenzen.
    Apubec ist offline

  7. #67 Zitieren
    General Avatar von Fussel333
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Ich sag ja: Als Rauschmittel. Natürlich wurde es zur Seil- und Textilherstellung benutzt.
    Hinweise für die Nutzung als Rauschmittel gibt es in allen überlebenden Quellen des europäischen Mittelalters keine. Also wirklich gar keine. Zumindest keine mir bekannte, hast du einen Link zu deinen irischen Hofdamen?

    ...
    Nur weil es nicht schriftlich festgehalten wurde. Heißt ja nicht, dass es nicht passiert ist. Vielleicht waren die potentiellen Autoren einfach zu bekifft... und dementsprechend zu träge um noch was auf Papier zu bringen?

    Aber es gibt Berichte wonach Cannabis im europäischen Mittelalter bei Hochzeiten und Beerdigungen des einfaches Volkes seine Verwendung fand. Es sollen sogar Menschen eine Tarantel in einen Sack gesteckt haben und sich dann absichtlich von ihr haben beißen lassen. Verrückt oder??? Vielleicht kommt daher der Ausdruck wie von der Tarantel gestochen.

    Hier ein anderer Link:

    Zitat Zitat von welt.de
    Wann war die Menschheit wohl das erste Mal bekifft? Archäologen haben bei Ausgrabungen in Zentralasien in Holzbrennern die frühesten Rückstände von psychoaktivem Cannabis gefunden. Die Menschen rauchten es demnach zu einem besonderen Anlass.

    Cannabis zählt zu den ältesten Zier- und Nutzpflanzen der Welt. Seit Jahrtausenden wird es als Ölsaat- und Faserpflanze insbesondere in Ostasien angebaut. Mittlerweile können wir sogar ungefähr sagen, woher das grüne Kraut stammt. Biologen gehen davon aus, dass es vor 4000 Jahren in der Gegend um das nordöstliche Plateau Tibets seinen geografischen Ursprung hatte.
    ...
    Quelle: https://www.welt.de/kmpkt/article195...ten-China.html

    Zitat Zitat von hanf4you
    In Osteuropa wurde Cannabis häufig verwendeten, allerdings vor allem zu rituellen Zwecken, darunter als Bestandteil von Hexen-Getränken, zur Vertreibung des Teufels und zur Verwendung bei Hochzeiten. Mit wenigen Ausnahmen beziehen sich Kräuterheiler der Renaissance auf die römischen bzw. griechischen Überlieferungen durch Dioscorides, Galen und Plinius. Otto Brun-fels (1488 bis 1534) der als der „Vater der deutschen Botanik” gilt, schreibt, dass der Saft der Cannabis-Blätter, ins Ohr geträufelt, Schmerzen lindert und Würmer heraustreibt. Die gekochte Wurzel der Pflanze könne auf kranke Extremitäten aufgetragen werden, um Schmerzen zu lindern.
    Der Pflanzenheilkundler Fuchs war der erste, der in seiner Schrift aus dem Jahr 1542 den Begriff Cannabis sativa verwen-dete. Es enthält eine sehr detaillierte Beschreibung der Pflanze mit männlichen und weiblichen Blütenständen. Auch Fuchs verweist auf römische und griechische Ärzte, erwähnt aber auch die psychischen Eigenschaften der Samen (aufgrund der Anhaftung von Harz).
    Quelle: https://hanf4you.wordpress.com/2016/...d-mittelalter/
    Fussel333 ist offline

  8. #68 Zitieren
    Das Ziel ist im Weg Avatar von urphate
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    "alle ding sind gifft unnd nichts ohne gifft / allein die dosis macht das ein ding kein gifft ist" Paracelsus 1493-1541

    Die Behandlung des Konsums eines wie auch immer gearteten Rausch- oder Genussmittels hängt darüber hinaus von der gesellschaftlichen Akzeptanz und dem jeweiligen Erkenntnisstand ab.

    Tabak war in Europa zunächst ein Genußmittel für Wohlhabende und Adlige, dann eins für immer größere Gesellschaftsschichten und heute gibt es viele, die Rauchen als asozial bezeichnen. Verboten ist es grundsätzlich nicht, aber seine Anwendung ist eigentlich stark eingeschränkt.

    Seht euch einen Film aus der Wirtschaftswunderzeit an, da kam Vater aus dem Büro nach hause, die Frau des Hauses kredenzte einen Drink aus der Hausbar und es wurde erstmal gequarzt, heute rauchen im Film fast nur noch die Bösen. Auch Lucky Luke musste von seinen Selbstgedrehten auf Strohhalme umsteigen, weil Rauchen eben ungesund ist.

    Wer ein Glas teuern Single Malt oder Rotwein trinkt, ist ein Genießer, wenn er sich eine ganze Flasche reinzieht, ist er Alkoholiker.
    Es gab auch Zeiten, da war das Trinken von Alkohol weitaus gesünder als das Trinken von Wasser. Und regelmäßige Alkoholabgaben haben viele Jahrhunderte lang den Kampfgeist der Truppe aufrecht erhalten. (Nicht umsonst heißt es ja: Ein Held ist entweder blöd oder besoffen). Im puritanischen Amerika wurde der Alkoholkonsum ja auch mal verboten (wie übrigens in Irland auch)

    Heroin ist (war) ein eingetragener Markenname der Beyer AG und wurde, neben zahlreichen anderen Anwendungen, auch als Hustenmittel verabreicht.
    Im 1.Weltkrieg war es noch üblich, dem Sohn oder Mann an der Front ein Carepaket mit warmen Socken, Nähzeug, Tabak und Kokain zu schicken, erhältlich in jeder Drogerie.

    Und beim Cannabiskonsum denken halt die meisten an Subkultur, wiel Cannabis halt noch keinerlei gesellschaftliche Akzeptanz hat.
    Mer hale Pol

    Wär ich ein Huhn, wär ich eine Legende
    urphate ist offline

  9. #69 Zitieren
    General Avatar von Fussel333
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    Zitat Zitat von urphate Beitrag anzeigen
    "alle ding sind gifft unnd nichts ohne gifft / allein die dosis macht das ein ding kein gifft ist" Paracelsus 1493-1541

    Die Behandlung des Konsums eines wie auch immer gearteten Rausch- oder Genussmittels hängt darüber hinaus von der gesellschaftlichen Akzeptanz und dem jeweiligen Erkenntnisstand ab.

    Tabak war in Europa zunächst ein Genußmittel für Wohlhabende und Adlige, dann eins für immer größere Gesellschaftsschichten und heute gibt es viele, die Rauchen als asozial bezeichnen. Verboten ist es grundsätzlich nicht, aber seine Anwendung ist eigentlich stark eingeschränkt.

    Seht euch einen Film aus der Wirtschaftswunderzeit an, da kam Vater aus dem Büro nach hause, die Frau des Hauses kredenzte einen Drink aus der Hausbar und es wurde erstmal gequarzt, heute rauchen im Film fast nur noch die Bösen. Auch Lucky Luke musste von seinen Selbstgedrehten auf Strohhalme umsteigen, weil Rauchen eben ungesund ist.

    Wer ein Glas teuern Single Malt oder Rotwein trinkt, ist ein Genießer, wenn er sich eine ganze Flasche reinzieht, ist er Alkoholiker.
    Es gab auch Zeiten, da war das Trinken von Alkohol weitaus gesünder als das Trinken von Wasser. Und regelmäßige Alkoholabgaben haben viele Jahrhunderte lang den Kampfgeist der Truppe aufrecht erhalten. (Nicht umsonst heißt es ja: Ein Held ist entweder blöd oder besoffen). Im puritanischen Amerika wurde der Alkoholkonsum ja auch mal verboten (wie übrigens in Irland auch)

    Heroin ist (war) ein eingetragener Markenname der Beyer AG und wurde, neben zahlreichen anderen Anwendungen, auch als Hustenmittel verabreicht.
    Im 1.Weltkrieg war es noch üblich, dem Sohn oder Mann an der Front ein Carepaket mit warmen Socken, Nähzeug, Tabak und Kokain zu schicken, erhältlich in jeder Drogerie.

    Und beim Cannabiskonsum denken halt die meisten an Subkultur, wiel Cannabis halt noch keinerlei gesellschaftliche Akzeptanz hat.
    Und das wird auch so bleiben... solange das Amtschristentum unser Land beherrscht.
    Fussel333 ist offline

  10. #70 Zitieren
    banned
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    Zitat Zitat von Apubec Beitrag anzeigen
    Das kommt auf die Sorte Hanf an, derer man sich bedient.
    Nein, kommt es nicht. Der Körper kann die Cannabinoide nur verarbeiten, wenn diese in Fett* gelöst sind oder als Dampf in die Lunge gelangen, das gilt sowohl für THC alsauch CDB sowie auch alle anderen Cannabinoide.

    * oder Alkohol.
    ulix ist offline

  11. #71 Zitieren
    Trillionär  Avatar von void
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    Zitat Zitat von da_irga Beitrag anzeigen
    weil die gesetzgeber selbst bier und andere alkoholische getränke trinken. wäre ja doof, wenn man genau das verbietet, was man selbst gern zu sich nimmt.
    genauso wenig verstehe ich, warum so scharf gegen tabak vorgegangen wird im verhältnis zu alkohol oder cannabis. ich will tabak auch nicht schönreden. aber gleiches recht für alle genussmittel wär schon nicht verkehrt. vor allem sterben ja durch alkohol deutlich mehr leute als an tabakkonsum.
    Hinkt deine Begründung nicht insofern, als Gesetzgeber ja auch rauchen und nicht nur alkoholische Getränke trinken?
    void ist offline

  12. #72 Zitieren
    General Avatar von Fussel333
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    Zitat Zitat von void Beitrag anzeigen
    Hinkt deine Begründung nicht insofern, als Gesetzgeber ja auch rauchen und nicht nur alkoholische Getränke trinken?
    Es soll ja sogar Gesetzgeber geben... die konsumieren Hanf oder auch andere Sachen.
    Fussel333 ist offline

  13. #73 Zitieren
    Mythos Avatar von Apubec
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Nein, kommt es nicht. Der Körper kann die Cannabinoide nur verarbeiten, wenn diese in Fett* gelöst sind oder als Dampf in die Lunge gelangen, das gilt sowohl für THC alsauch CDB sowie auch alle anderen Cannabinoide.

    * oder Alkohol.
    Eine Hanfnutzpflanze mit einem THC Gehalt von weniger als 0,2%, damit könntest du dich nicht berauschen, Bekifften oder sonst etwas.
    Es gibt kein gut und böse, kein Richtig und kein Falsch, nur Entscheidungen und Konsequenzen.
    Apubec ist offline

  14. #74 Zitieren
    banned
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    Zitat Zitat von Apubec Beitrag anzeigen
    Eine Hanfnutzpflanze mit einem THC Gehalt von weniger als 0,2%, damit könntest du dich nicht berauschen, Bekifften oder sonst etwas.
    Nutzhanf ist eine Züchtung, die es in der Natur nicht gab. Genauso wenig gab es die hochgezüchteten Sorten. Aber 5-10% THC waren in Indien oder so vor 1000 Jahren schon normal.
    ulix ist offline

  15. #75 Zitieren
    Mythos Avatar von Apubec
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Nutzhanf ist eine Züchtung, die es in der Natur nicht gab. Genauso wenig gab es die hochgezüchteten Sorten. Aber 5-10% THC waren in Indien oder so vor 1000 Jahren schon normal.
    Das ist mir neu, aber gut - man lernt nie aus.
    Es gibt kein gut und böse, kein Richtig und kein Falsch, nur Entscheidungen und Konsequenzen.
    Apubec ist offline

  16. #76 Zitieren
    banned
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    Im Mittelalter wurde auch schon Hasch geraucht, nur halt nicht in Europa (wohl aber im arabisch-sprachigen Raum, in Indien, in Persien). Und das ballert fast zwangsläufig ordentlich rein.
    ulix ist offline

  17. #77 Zitieren
    Mythos Avatar von Apubec
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Im Mittelalter wurde auch schon Hasch geraucht, nur halt nicht in Europa (wohl aber im arabisch-sprachigen Raum, in Indien, in Persien). Und das ballert fast zwangsläufig ordentlich rein.
    Bei der ganzen Debatte um die Legalisierung geht es mir weniger um das Zeug was da besonders rein ballert.
    Damit kenne ich mich nicht aus, weil ich kein Konsument in der Hinsicht bin.

    Mir geht es hauptsächlich um Aufklärung der gänzlich verfälschten Cannabis Sache.
    Ein weiterer Aspekt ist natürlich die Nachhaltigkeit der Pflanze, mit der Umwelt und Ressourcen schonender hantiert werden könnte.
    Was für Möglichkeiten Hanf bietet geht bis hin zum Hausbau.
    Aber das hatten wir schon in einem anderen Thread.
    Es gibt kein gut und böse, kein Richtig und kein Falsch, nur Entscheidungen und Konsequenzen.
    Apubec ist offline

  18. #78 Zitieren
    General Avatar von Fussel333
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Im Mittelalter wurde auch schon Hasch geraucht, nur halt nicht in Europa (wohl aber im arabisch-sprachigen Raum, in Indien, in Persien). Und das ballert fast zwangsläufig ordentlich rein.
    Das halte ich für eine reine Mutmaßung...
    Fussel333 ist offline

  19. #79 Zitieren
    banned
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    Zitat Zitat von Fussel333 Beitrag anzeigen
    Das halte ich für eine reine Mutmaßung...
    Ich habe die Logik hinter dieser Einschätzung ja ausreichend begründet.

    Für das eine gibt es zahlreiche Quellen.

    Für das andere keine.
    ulix ist offline

  20. #80 Zitieren
    General Avatar von Fussel333
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Ich habe die Logik hinter dieser Einschätzung ja ausreichend begründet.

    Für das eine gibt es zahlreiche Quellen.

    Für das andere keine.
    Ich auch... das Verfahren Haschisch selber herzustellen ist nun wirklich kein großer Akt. Wieso sollte es denn Menschen im Mittelalter nicht bekannt gewesen sein?
    Fussel333 ist offline

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