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Hilfe beim Thema NAS für Einsteiger

  1. #1 Zitieren
    General Avatar von Nobbi Habogs
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    Da ich noch gar keine Erfahrung in Sachen NAS habe, bräuchte ich mal bitte eure Einschätzung und Rat, dass ich keine dummen Sachen mache und ob das überhaupt so geht wie ich mir das vorstelle:
    Selbstbewusst wie ich bin, habe ich vor kurzem mal folgende Konfiguration bestellt, die bald geliefert wird:
    https://geizhals.de/?cat=WL-1600083

    Synology DiskStation DS218
    2x Seagate SkyHawk 6TB (ST6000VX001; CMR, Dauerbetrieb)


    Ich hatte eigentlich vor nur ein 2-Bay NAS zu benutzen für eben die beiden HDDs. Aber dachte mir dann ich hol mir ein 4-Bay NAS und kann die 2 Festplatten aus meinem PC gänzlich verbannen zugunsten der Lautstärke. Für Synology hab ich mich nur entschieden, weil die sehr verbreitet sind, einen hohen Absatz haben (also kompletter Schrott kanns schonmal nicht sein) und die Software wohl angeblich einsteigerfreundlich ist.

    Für folgenden Einsatz würde ich das gerne benutzen:
    NAS steht in der PC-Bastelecke anschlossen an einen einfachen 8-Port Switch. An dem Switch sind alle Geräte in meinem Zimmer eingesteckt. Ein Patchkabel verbindet FritzBox und Switch. Der Desktop-PC meines Vaters ist direkt an de FritzBox angeschlossen.
    Frage 1) Wenn man Vater auf das NAS zugreift, würde sich mein Ping verschlechtern? Einfache Geräte/Switches knicken ja gerne ein wenn mehrere Geräte anschlossen sind, war früher jedenfalls immer so auf LAN Partys. Oder betrifft das nur die Bandbreite und weniger den Ping?

    Zudem interessiert mich die Konfigugarionsmöglichkeit:
    Die 2x 6TB Platten würde ich gerne im RAID1 betreiben, während ich 1x 2TB und 1x 3TB aus meinem PC als JBOD betreiben möchte.
    Oder ist es auch möglich nur Partitionen im RAID laufen zu lassen? Sprich 100GB RAID1 für die wichtigen Dokumente und die restlichen 2x ~5,9TB als JBOD?

    Joa ansonsten wars das glaub ich.
    Mit einem korrupten Speicherstand ist nicht zu spaßen. Sicherheitshalber würde ich die beiden Slots über und unter dem korrupten besser auch frei lassen. Man weiß ja nie. - Matteo
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  2. #2 Zitieren
    Springshield  Avatar von Homerclon
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    Zitat Zitat von Nobbi Habogs Beitrag anzeigen
    NAS steht in der PC-Bastelecke anschlossen an einen einfachen 8-Port Switch. An dem Switch sind alle Geräte in meinem Zimmer eingesteckt. Ein Patchkabel verbindet FritzBox und Switch. Der Desktop-PC meines Vaters ist direkt an de FritzBox angeschlossen.
    Frage 1) Wenn man Vater auf das NAS zugreift, würde sich mein Ping verschlechtern? Einfache Geräte/Switches knicken ja gerne ein wenn mehrere Geräte anschlossen sind, war früher jedenfalls immer so auf LAN Partys. Oder betrifft das nur die Bandbreite und weniger den Ping?
    Ich hatte zwar noch kein NAS, aber wir hatten mal einen Funk-Router der nur einen LAN-Port hatte. Deshalb hatte ich einen LAN-Hub dazwischen geschaltet - um zwei PCs an den Router anschließen zu können. Was leider dazu führte das man sich gegenseitig behinderte, und teilweise konnte der jeweils andere dann gar keine Verbindung mehr zum Internet aufbauen.

    Eine hohe Bandbreite hilft zwar dabei auch bei gleichzeitiger Nutzung einen niedrigeren Ping zu bewahren, aber negativ beeinflusst wird es.
    Mit einer hohen Bandbreite können zwar Datenpakete in kürzerer Zeit übertragen werden, aber trotzdem immer nur eines nacheinander. Mit QoS kann eine Priorisierung vorgenommen werden damit die Anwendungen die einen niedrigen Ping benötigen priorisiert werden, aber ob das bei der geplanten Konstellation effektiv möglich ist, bin ich überfragt. Netzwerktechnik ist nicht mein Fachgebiet.

    Du kannst es mal ausprobieren, aber das NAS direkt an die Fritzbox anzuschließen würde potentielle Probleme vorbeugen. Viele Fritzboxen sind dafür auch vorbereitet, die kann man oftmals auch um eine (eingeschränkte) NAS-Funktionalität erweitern, indem schlicht eine externe USB-Festplatte angeschlossen wird.


    Die weiteren Fragen, speziell RAID überlasse ich den anderen. Ein RAID hab ich nämlich auch noch nicht eingerichtet.

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  3. #3 Zitieren
    Tieftöner Avatar von Lookbehind
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    Zitat Zitat von Nobbi Habogs Beitrag anzeigen
    Da ich noch gar keine Erfahrung in Sachen NAS habe, bräuchte ich mal bitte eure Einschätzung und Rat, dass ich keine dummen Sachen mache und ob das überhaupt so geht wie ich mir das vorstelle:
    Selbstbewusst wie ich bin, habe ich vor kurzem mal folgende Konfiguration bestellt, die bald geliefert wird:
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    Ich hatte eigentlich vor nur ein 2-Bay NAS zu benutzen für eben die beiden HDDs. Aber dachte mir dann ich hol mir ein 4-Bay NAS und kann die 2 Festplatten aus meinem PC gänzlich verbannen zugunsten der Lautstärke. Für Synology hab ich mich nur entschieden, weil die sehr verbreitet sind, einen hohen Absatz haben (also kompletter Schrott kanns schonmal nicht sein) und die Software wohl angeblich einsteigerfreundlich ist.
    Ich hab keine eigenen Erfahrungen mit den Synology-Teilen, oder generell fertigen NAS-Geräten für Consumer, kann daher nicht sagen obs "was besseres" gegeben hätte. Aber die schlechteste Wahl wird es wohl nicht gewesen sein. Insbesondere, wenn du eine Kiste haben willst, die du nur aufstellst, einschaltest und wenig Sorgen mit hast. Vergiss aber nicht regelmäßig Updates zu installieren. Wäre nicht das erste NAS was lustigen Sicherheitslücken zum Opfer gefallen ist, die eigentlich schon seit 2 Jahren gestopft sind.

    Ich bau mir die Dinger immer selber, weil ich doch immer etwas spezielle Ansprüche habe, die die meisten kleinen NAS-Geräte nicht erfüllen, und die die es erfüllen, sind wieder so teuer, dass selber bauen sich wieder lohnt. Aber ich bin auch nicht der typische Anwender, ich hab Spaß dran, mich in die Kommandozeile zu vergraben.

    Zitat Zitat von Nobbi Habogs Beitrag anzeigen
    Für folgenden Einsatz würde ich das gerne benutzen:
    NAS steht in der PC-Bastelecke anschlossen an einen einfachen 8-Port Switch. An dem Switch sind alle Geräte in meinem Zimmer eingesteckt. Ein Patchkabel verbindet FritzBox und Switch. Der Desktop-PC meines Vaters ist direkt an de FritzBox angeschlossen.
    Frage 1) Wenn man Vater auf das NAS zugreift, würde sich mein Ping verschlechtern? Einfache Geräte/Switches knicken ja gerne ein wenn mehrere Geräte anschlossen sind, war früher jedenfalls immer so auf LAN Partys. Oder betrifft das nur die Bandbreite und weniger den Ping?
    Ja, beides. Ob das aber letztlich wirklich ein Problem wird, würde ich auf einen Versuch ankommen lassen. Also ich mutmaße jetzt mal ein bisschen, weil das schon recht unspezifisch gefragt ist, aber ich glaube ich weiß worum es dir geht.

    Beim Ping ist halt immer die Frage: Wo hin? Meine Vermutung ist, dass du Latenz von deinem Rechner über den Switch und die FritzBox zu irgendeinem Game-Server im Internet meinst. Den gleichen Pfad wirst du wahrscheinlich im Bezug auf die Bandbreite im Kopf haben.
    Klar, wenn sich die Daten vom NAS auf dem Weg zu deinem Vater die Leitung teilen müssen, mit deinen Daten, die du zum Zocken ins Internet schicken willst, dann teilen diese beiden Streams sich auch die Bandbreite der einen Leitung. Und spätestens wenn die Bandbreite der Leitung an ihr Limit stößt, geht auch der Ping nach oben. Die Qualität der verbauten Netzwerk-Technik spielt auch eine Rolle. Ein billiges Switch ist da evtl nicht in der Lage mit zu halten. Wenn die Leitung nen Knick hat, geht vielleicht auch was verloren, und so weiter. ... in der Theorie!

    In der Praxis würde ich es einfach mal drauf ankommen lassen. Auch günstige Netzwerk-Hardware taugt heute manchmal schon was (manchmal auch nicht) und nicht jeder Zugriff auf das NAS wird die Bandbreite voll auslasten. Da spielen noch verdammt viele andere Faktoren eine Rolle.

    Zitat Zitat von Nobbi Habogs Beitrag anzeigen
    Zudem interessiert mich die Konfigugarionsmöglichkeit:
    Die 2x 6TB Platten würde ich gerne im RAID1 betreiben, während ich 1x 2TB und 1x 3TB aus meinem PC als JBOD betreiben möchte.
    Oder ist es auch möglich nur Partitionen im RAID laufen zu lassen? Sprich 100GB RAID1 für die wichtigen Dokumente und die restlichen 2x ~5,9TB als JBOD?
    ...
    Technisch geht das, ja. Ob die Synology das auch zu lässt, ist eine andere Frage (ich an Stelle der Entwickler hätte die Möglichkeit nicht eingebaut). ... und wie sinnvoll das ist ... well, auch dazu gibt es mehrere Ebenen, aber ... du brauchst schon einen sehr speziellen Anwendungsfall, damit ich sowas empfehlen würde.

    Allgemein würde ich eher empfehlen sich mal Gedanken zu machen, ob das RAID überhaupt sein muss.

    RAID kann eine von zwei Dingen (und manchmal beide, das wird bei deinem Setup aber schwer) bereitstellen:
    1. Performance. Da sich die Arbeitslast auf mehr Spindeln verteilt, kann ein RAID gegebenenfalls schnellere Schreib und/oder Lese-Geschwindigkeiten ermöglichen.
    2. Redundanz. RAID ermöglicht den unterbrechungsfreien Betrieb im Falle eines fatalen Festplattenschadens. Die Kiste läuft einfach weiter, obwohl sich gerade eine der Spindeln zerlegt hat.

    Für Punkt 1 ist RAID heut zu Tage der falsche Ansatz. Jedenfalls auf dem Level auf dem du dich gerade bewegst. Wenn du mehr Performance willst, dann wäre der erste Schritt nicht auf RAID zu setzen, sondern den drehenden Rost durch SSDs zu ersetzen.

    Punkt 2 ist oft das, was sich Leute von ihrem RAID versprechen, denken aber oft nicht darüber nach was das genau heißt. Ich habe da etwas fett markiert, nicht ganz ohne Grund. Es gibt da nämlich ein generelles Missverständnis, das immer und immer und immer wieder auftaucht, schon seit mindestens 30 Jahren falsch ist, aber einfach nicht sterben will. RAID ist NICHT dazu da, dich vor Datenverlust zu bewahren! Das ist nicht die Aufgabe von RAID und das wird es auch nicht leisten. RAID bewahrt dich vor Downtime! Was RAID leistet ist, dass die Kiste 24/7 verfügbar ist, auch wenn eine der Platten ausgefallen ist. Es sorgt wirklich nur dafür, dass die Kiste einfach weiter läuft! Nicht mehr und nicht weniger.

    Wenn es dir einfach nur darum geht, dass du keine Daten verlieren möchtest, selbst wenn eine der Platten kaputt geht, dann brauchst du dafür kein RAID. Dafür gibt es ein anderes Werkzeug und das heißt Backup!
    Es ist ein durchaus valider Ansatz sein NAS nicht mit RAID zu betreiben und einfach nur die Backups up to date zu halten. Und wenn dann die Platte im NAS stirbt, baut man ne neue ein, holt seine Daten aus dem Backup und weiter gehts. Der große Unterschied ist, dass das NAS halt zwischendurch mal aus ist und nicht 24/7 durch läuft. Aber sind wir mal ehrlich: Braucht man das in einem Heim-Setup wirklich so dringend?
    Naja, manchmal hätte man es gerne. Ich sage auch nicht das RAID im Heimeinsatz grundsätzlich falsch ist. Aber man sollte sich bewusst dafür entscheiden, und wissen wofür man sich da entscheidet, und das es eben auch anders gehen kann.

    tl;dr: RAID ist KEIN Backup!
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  4. #4 Zitieren
    Tieftöner Avatar von Lookbehind
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    Zitat Zitat von Homerclon Beitrag anzeigen
    Ich hatte zwar noch kein NAS, aber wir hatten mal einen Funk-Router der nur einen LAN-Port hatte. Deshalb hatte ich einen LAN-Hub dazwischen geschaltet - um zwei PCs an den Router anschließen zu können. Was leider dazu führte das man sich gegenseitig behinderte, und teilweise konnte der jeweils andere dann gar keine Verbindung mehr zum Internet aufbauen.
    Ein ... Hub? Ernsthaft? Wirklich ein Hub? Wann war das? Die Dinger sind doch seit mindestens 15 Jahren tot!
    Wenn das wirklich ein Hub war, dann wundert es mich absolut nicht, dass die Performance in den Keller ging. Ein Switch darf es dann schon sein.

    Zitat Zitat von Homerclon Beitrag anzeigen
    Eine hohe Bandbreite hilft zwar dabei auch bei gleichzeitiger Nutzung einen niedrigeren Ping zu bewahren, aber negativ beeinflusst wird es.
    Mit einer hohen Bandbreite können zwar Datenpakete in kürzerer Zeit übertragen werden, aber trotzdem immer nur eines nacheinander. Mit QoS kann eine Priorisierung vorgenommen werden damit die Anwendungen die einen niedrigen Ping benötigen priorisiert werden, aber ob das bei der geplanten Konstellation effektiv möglich ist, bin ich überfragt. Netzwerktechnik ist nicht mein Fachgebiet.
    Bedingt. Switches die QoS können sind mitunter gar nicht mehr so teuer. Ich hab hier zwei 8-Port Managed Switches von D-Link, die mich damals glaube ich um die 30€ das Stück gekostet haben und echt was taugen. Das Problem ist: Die Gegenseite muss das auch unterstützen, sonst bringt es nix. Und bei solchen Features ist die FritzBox dann ganz schnell raus. Da braucht es richtige Router.

    Aber wie bereits erwähnt, ich würds erstmal auf nen Versuch ankommen lassen. Meine Vermutung ist, dass es gar nicht so wild wird, wenn seine Kabel und Switches nicht totaler Murks sind oder er wirklich dauerhaft tonnenweise Bandbreite braucht. Aber dann kann man das Netzwerk immer noch aufrüsten oder umbauen.

    Zitat Zitat von Homerclon Beitrag anzeigen
    Du kannst es mal ausprobieren, aber das NAS direkt an die Fritzbox anzuschließen würde potentielle Probleme vorbeugen. Viele Fritzboxen sind dafür auch vorbereitet, die kann man oftmals auch um eine (eingeschränkte) NAS-Funktionalität erweitern, indem schlicht eine externe USB-Festplatte angeschlossen wird.
    ...
    Ähhh ... naja. Also die Vorbereitung der FritzBox, von der du da sprichst, hilft ihm hier nix. Die FritzBox kann selbst als Mini-NAS fungieren, wenn man eine externe Platte ansteckt. Das ist ganz nett, aber nix dolles. Das macht aber ein daran angestecktes richtiges NAS nicht schneller oder besser. Im Gegenteil, die Synology wird die NAS-Funktionalität der FritzBox ganz schön alt aussehen lassen.
    Kurz: Die NAS-Features der FritzBox schaden zwar nicht, helfen hier aber auch nix.

    Ob es wirklich aus Performance-Sicht besser ist, das NAS an die FritzBox an zu schließen, statt ans Switch, kommt darauf an, wer das Ding überwiegend und wie nutzt. Wenn das NAS in erster Linie für seinen Vater ist, dann ja, stecks an die FritzBox. Ein Hop weniger zwischen Host und Client kann nicht schaden. Das fügt aber einen Hop mehr zwischen das NAS und den Rechner von Nobbi. Und wenn er da schon ein 8-Port Switch rum liegen hat, wette ich, da steht auch mehr als ein Rechner. Und wenn die jetzt alle auf das NAS zugreifen wollen, müssen die jetzt alle durch die eine Leitung zur FritzBox, zusammen mit dem ganzen Internet-Datenverkehr. Da wäre es dann wieder besser das NAS am Switch zu haben.
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  5. #5 Zitieren
    Springshield  Avatar von Homerclon
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    Zitat Zitat von Lookbehind Beitrag anzeigen
    Ein ... Hub? Ernsthaft? Wirklich ein Hub? Wann war das? Die Dinger sind doch seit mindestens 15 Jahren tot!
    Wenn das wirklich ein Hub war, dann wundert es mich absolut nicht, dass die Performance in den Keller ging. Ein Switch darf es dann schon sein.
    Hab nochmal nachgesehen, war doch ein Switch.

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  6. #6 Zitieren
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    Zitat Zitat von Lookbehind Beitrag anzeigen
    Klar, wenn sich die Daten vom NAS auf dem Weg zu deinem Vater die Leitung teilen müssen, mit deinen Daten, die du zum Zocken ins Internet schicken willst, dann teilen diese beiden Streams sich auch die Bandbreite der einen Leitung. Und spätestens wenn die Bandbreite der Leitung an ihr Limit stößt, geht auch der Ping nach oben. Die Qualität der verbauten Netzwerk-Technik spielt auch eine Rolle. Ein billiges Switch ist da evtl nicht in der Lage mit zu halten. Wenn die Leitung nen Knick hat, geht vielleicht auch was verloren, und so weiter. ... in der Theorie!
    Klar der Knotenpunkt wäre das eine Patchkabel vom Switch zum Router/Modem, weil meine Daten zu Internet Gameserver laufen als auch die Daten vom NAS im LAN. Ich hab nur keine Ahnung, aber spontan fällt mir der Begriff Full Duplex ein und schmeiß den einfach mal rein^^

    Ich arbeite mich jetz mal durch die Antworten
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  7. #7 Zitieren
    General Avatar von Nobbi Habogs
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    Zitat Zitat von Lookbehind Beitrag anzeigen
    Ich bau mir die Dinger immer selber, weil ich doch immer etwas spezielle Ansprüche habe, die die meisten kleinen NAS-Geräte nicht erfüllen, und die die es erfüllen, sind wieder so teuer, dass selber bauen sich wieder lohnt. Aber ich bin auch nicht der typische Anwender, ich hab Spaß dran, mich in die Kommandozeile zu vergraben.
    Ich könnte auch noch einen Shuttle PC umbauen, aber das Ding ist mir zu groß, verbraucht mir auch zuviel und wäre mir zudem etwas zu umständlich im Gegensatz zum genannten "einfach aufstellen und anmachen". Vorallem, da man das NAS ja fernsteuern kann.


    Zitat Zitat von Lookbehind Beitrag anzeigen
    Technisch geht das, ja. Ob die Synology das auch zu lässt, ist eine andere Frage (ich an Stelle der Entwickler hätte die Möglichkeit nicht eingebaut). ... und wie sinnvoll das ist ... well, auch dazu gibt es mehrere Ebenen, aber ... du brauchst schon einen sehr speziellen Anwendungsfall, damit ich sowas empfehlen würde.
    Es ginge mir darum, dass die wirklich sehr wichtigen Daten bzw. Dokumente redundant sind und den restlichen Speicher nutzen kann um alle Filme und Images draufzuklatschen, was ich als nicht so wichtig erachte. Ich hab mal ein RAID0 betrieben und kenne auch die Modi alle, aber ich habe keine Praxiserfahrung mit redundanten Daten und dem Austausch einer ggf. defekten Platte. Ich stelle mir das so vor, dass wenn eine Platte ausfällt, tausche ich sie aus und schieb ne neue rein. Dann wird alles von der anderen (intakten) übertragen und das System arbeitet dann wieder normal.

    Zitat Zitat von Lookbehind Beitrag anzeigen
    Allgemein würde ich eher empfehlen sich mal Gedanken zu machen, ob das RAID überhaupt sein muss.
    RAID kann eine von zwei Dingen (und manchmal beide, das wird bei deinem Setup aber schwer) bereitstellen:
    1. Performance. Da sich die Arbeitslast auf mehr Spindeln verteilt, kann ein RAID gegebenenfalls schnellere Schreib und/oder Lese-Geschwindigkeiten ermöglichen.
    2. Redundanz. RAID ermöglicht den unterbrechungsfreien Betrieb im Falle eines fatalen Festplattenschadens. Die Kiste läuft einfach weiter, obwohl sich gerade eine der Spindeln zerlegt hat.

    Punkt 2 ist oft das, was sich Leute von ihrem RAID versprechen, denken aber oft nicht darüber nach was das genau heißt. Ich habe da etwas fett markiert, nicht ganz ohne Grund. Es gibt da nämlich ein generelles Missverständnis, das immer und immer und immer wieder auftaucht, schon seit mindestens 30 Jahren falsch ist, aber einfach nicht sterben will. RAID ist NICHT dazu da, dich vor Datenverlust zu bewahren! Das ist nicht die Aufgabe von RAID und das wird es auch nicht leisten. RAID bewahrt dich vor Downtime! Was RAID leistet ist, dass die Kiste 24/7 verfügbar ist, auch wenn eine der Platten ausgefallen ist. Es sorgt wirklich nur dafür, dass die Kiste einfach weiter läuft! Nicht mehr und nicht weniger.
    Ich weiß, das wurde uns auch früher gepredigt in meiner IT-Systemkaufmann Ausbildung, aber ich finde für einen aktiven Otto-Normal-Nutzer ist das schon eine Sicherheit. Natürlich keine, wo man sich zurücklehnt weil es eben NICHT automatisiert ist, aber man ist halt nicht komplett aufgeschmissen wenn die eine Festplatte den Geist aufgibt. Wirklich Idiotensicher wäre RAID1 nur, wenn man von dem RAID regelmäßig ein Backup anlegen lässt. Aber dann kann man sich auch das RAID sparen.

    Zitat Zitat von Lookbehind Beitrag anzeigen
    Wenn es dir einfach nur darum geht, dass du keine Daten verlieren möchtest, selbst wenn eine der Platten kaputt geht, dann brauchst du dafür kein RAID. Dafür gibt es ein anderes Werkzeug und das heißt Backup!
    Es ist ein durchaus valider Ansatz sein NAS nicht mit RAID zu betreiben und einfach nur die Backups up to date zu halten. Und wenn dann die Platte im NAS stirbt, baut man ne neue ein, holt seine Daten aus dem Backup und weiter gehts. Der große Unterschied ist, dass das NAS halt zwischendurch mal aus ist und nicht 24/7 durch läuft. Aber sind wir mal ehrlich: Braucht man das in einem Heim-Setup wirklich so dringend?
    Naja, manchmal hätte man es gerne. Ich sage auch nicht das RAID im Heimeinsatz grundsätzlich falsch ist. Aber man sollte sich bewusst dafür entscheiden, und wissen wofür man sich da entscheidet, und das es eben auch anders gehen kann.
    Nein, man braucht natürlich kein RAID. Aber im RAID wird alles automatisch dupliziert. Die extrem wichtigen Daten sind ja eh nur 10 GB groß, die kann ich auf nem USB Stick und irgendeiner Festplatte in die Schublade legen und fertig. Aber die ganzen anderen Daten, die nicht sensibel sind, aber man eben über Jahrzente angehäuft hat, will man halt auch eher ungern verlieren.
    Und da sich diese Datensammlung regelmäßig erweitert, müsste ich mindestens alle 6 Monate das BackUp manuell erneuern. Manuell!
    Jedes mal 3-4 TB Daten kopieren dauert ne halbe Ewigkeit, in der ich die Platte auch nicht benutzen kann. Ausgehend von 80 MB/s würde das ca. 12h dauern.
    Aber gut das wäre ja auch nur einmal... Gibt es da etwas, was die Daten automatisch auffüllt? Ich hab mich nie mit diesen BackUp Kram beschäftigt, weil ich solch "magischen" BackUp Knöpfen einfach null vertraue. Was ich gesichert haben wollte hab ich halt SELBER doppelt gespeichert auf verschiedenen Festplatten und regelmäßig den SMART Status überprüft. Dann wäre das aufjedenfall mal, zusätzlich zum RAID1, eine sinnvolle Sache für die sensiblen Daten.

    Zitat Zitat von Lookbehind Beitrag anzeigen
    Bedingt. Switches die QoS können sind mitunter gar nicht mehr so teuer. Ich hab hier zwei 8-Port Managed Switches von D-Link, die mich damals glaube ich um die 30€ das Stück gekostet haben und echt was taugen. Das Problem ist: Die Gegenseite muss das auch unterstützen, sonst bringt es nix. Und bei solchen Features ist die FritzBox dann ganz schnell raus. Da braucht es richtige Router.
    Aber wie bereits erwähnt, ich würds erstmal auf nen Versuch ankommen lassen. Meine Vermutung ist, dass es gar nicht so wild wird, wenn seine Kabel und Switches nicht totaler Murks sind oder er wirklich dauerhaft tonnenweise Bandbreite braucht. Aber dann kann man das Netzwerk immer noch aufrüsten oder umbauen.
    Das stimmt, ich erwarte auch nicht, dass der 12€ Switch da herausragendes leistet. Wenn es erforderlich sein sollte, kaufe ich einen besseren Switch und das NAS oder mein PC bekommt ein eigenes Patchkabel. Aber wenn er tut, wärs auch okay. Die Bandbreite kann ich sowieso begrenzen. Ich nutze NetLimiter 4 und kann die Bandbreite vom gesamten PC, über Anwendungen, bis hin zu jeden Prozess mitsamt seinen einzelnen Verbindungen regulieren bzw. blocken. Wenn ich also merke über meine Leitung im LAN gehen von theoretischen 1000MBit/s effektiv "nur" 500 Mbit/s, dann regulier ich die Bandbreite am PC meines Vaters auf 300-400 MBit/s um das LAN nicht komplett auszulasten, damit meine Datenpakete flott ins Internet wandern. So macht man das ja auch mit Downloads über Steam und dergleichen, dann steigt der Ping nämlich auch nicht, oder fast nicht an (z.B. von 19 auf 22 oder so). Da die Datenpakete so klein sind fürs Zocken, haben sie vermutlich auch eine geringe Priorität und wenn man parallel volle Suppe saugt, hat man statt 19ms plötzlich 60-80ms und teilweise spürbare Schwankungen.


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    Ähhh ... naja. Also die Vorbereitung der FritzBox, von der du da sprichst, hilft ihm hier nix. Die FritzBox kann selbst als Mini-NAS fungieren, wenn man eine externe Platte ansteckt. Das ist ganz nett, aber nix dolles. Das macht aber ein daran angestecktes richtiges NAS nicht schneller oder besser. Im Gegenteil, die Synology wird die NAS-Funktionalität der FritzBox ganz schön alt aussehen lassen.
    Kurz: Die NAS-Features der FritzBox schaden zwar nicht, helfen hier aber auch nix.
    Das NAS Feature der FritzBox hab ich schonmal spaßeshalber benutzt. Sie ist nicht schlecht, aber ich hab es vorallem deshalb nicht benutzt, weil ich eben sowieso alle Festplatten aus meinem PC verbannen will, damit der flüsterleise unhörbar wird.

    Zitat Zitat von Lookbehind Beitrag anzeigen
    Ob es wirklich aus Performance-Sicht besser ist, das NAS an die FritzBox an zu schließen, statt ans Switch, kommt darauf an, wer das Ding überwiegend und wie nutzt. Wenn das NAS in erster Linie für seinen Vater ist, dann ja, stecks an die FritzBox. Ein Hop weniger zwischen Host und Client kann nicht schaden. Das fügt aber einen Hop mehr zwischen das NAS und den Rechner von Nobbi. Und wenn er da schon ein 8-Port Switch rum liegen hat, wette ich, da steht auch mehr als ein Rechner. Und wenn die jetzt alle auf das NAS zugreifen wollen, müssen die jetzt alle durch die eine Leitung zur FritzBox, zusammen mit dem ganzen Internet-Datenverkehr. Da wäre es dann wieder besser das NAS am Switch zu haben.
    Für mein Vater wäre es nur, damit er mal ein paar Filme schauen kann. Der hat eh keine Ahnung davon, aber ich würde es trotzdem so einrichten wollen, dass er es zumindest nutzen kann.

    An dem 8 Port Switch wären die Ports aktuell wie folgt verteilt:
    1. Fritzbox (übergeordnetes LAN / Internet)
    2. Mein PC
    3. NAS
    4. Playstation 4
    5. Fernseher
    6. 50cm Patchkabel (Internet für PC Bastelecke, Testrechner, etc)
    7. Port für Besuch der bei mir mit PC vorbeikommt und ne Weile bleibt
    8. *frei*
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  8. #8 Zitieren
    Springshield  Avatar von Homerclon
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    Zitat Zitat von Nobbi Habogs Beitrag anzeigen
    Ich weiß, das wurde uns auch früher gepredigt in meiner IT-Systemkaufmann Ausbildung, aber ich finde für einen aktiven Otto-Normal-Nutzer ist das schon eine Sicherheit. Natürlich keine, wo man sich zurücklehnt weil es eben NICHT automatisiert ist, aber man ist halt nicht komplett aufgeschmissen wenn die eine Festplatte den Geist aufgibt.
    Ein Kryptotrojaner kann auch aufs NAS zugreifen, und dann ist da auch alles weg. Ich denke mal nicht, das du vor hast den NAS mit einer Passwortsicherung zu versehen, die bei Schreibzugriffen jedes mal erst das Passwort verlangt. Dann dürfte das NAS vor Kryptotrojaner sicher sein.

    Die extrem wichtigen Daten sind ja eh nur 10 GB groß, die kann ich auf nem USB Stick und irgendeiner Festplatte in die Schublade legen und fertig.
    Dann eher eine HDD, denn jegliche Flashspeicher brauchen Strom. SSD wie auch USB-Sticks verlieren ihre Daten zwar nicht sofort - sonst wären sie ja ungeeignet als Festspeicher -, aber nach einer gewissen Zeit sind die Daten weg.
    Zumindest 1x im Jahr sollte man Flash-Speicher mit einer Stromquelle verbinden.

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  9. #9 Zitieren

    Metasyntaktische Variable
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    Zitat Zitat von Homerclon Beitrag anzeigen
    Ein Kryptotrojaner kann auch aufs NAS zugreifen, und dann ist da auch alles weg. Ich denke mal nicht, das du vor hast den NAS mit einer Passwortsicherung zu versehen, die bei Schreibzugriffen jedes mal erst das Passwort verlangt. Dann dürfte das NAS vor Kryptotrojaner sicher sein.
    Nicht mal dann, denn der Trojaner könnte das Passwort ja bei der Eingabe mitloggen. Man könnte allerdings ein Protokoll verwenden, das zwar Uploads neuer Dateien erlaubt, den Zugriff auf einmal geschriebene aber nicht mehr gestattet. FTP kann bspw. so eingestellt werden. Jedoch ist das dann wieder eine recht spezielle Konfiguration, die die Web-GUI der meisten NAS-System nicht hergibt.

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    Zitat Zitat von foobar Beitrag anzeigen
    Man könnte allerdings ein Protokoll verwenden, das zwar Uploads neuer Dateien erlaubt, den Zugriff auf einmal geschriebene aber nicht mehr gestattet. FTP kann bspw. so eingestellt werden.
    Ich glaube als "snapshot" ist dies verfügbar.
    Die Frage ist, ob man via Cronjob da Täglich einen Snapshot machen kann bei Synology.

    Dies ersetzt zwar immer noch kein Backup, erhöht aber die Datensicherheit ggf. nochmals, vor allem wenn Hinz und Kunz der Familie Zugriff haben.

    Bei ZFS Systemen (TrueNAS Core) geht dass.
    [Bild: AMD_Threadripper.png] Bei Hardware gibt es keine eigene Meinung, bei Hardware zählen nur die Fakten.


    Probleme mit der Haarpracht? Starres Haar ohne Glanz? TressFX schafft Abhilfe. Ja, TressFX verhilft auch Ihnen zu schönem und Geschmeidigen Haar.
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  11. #11 Zitieren
    Tieftöner Avatar von Lookbehind
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    FullDuplex heißt nur, dass Daten in beide Richtungen gleichzeitig gesendet werden können. Wenn dein Vater Daten vom NAS haben will, und dein Spiel den gerade abgegebenen Schuss an den Server melden möchte, fließen die aber in die gleiche Richtung durch die Leitung zwischen deinem Switch und der FritzBox.

    Zitat Zitat von Nobbi Habogs Beitrag anzeigen
    Ich könnte auch noch einen Shuttle PC umbauen, aber das Ding ist mir zu groß, verbraucht mir auch zuviel und wäre mir zudem etwas zu umständlich im Gegensatz zum genannten "einfach aufstellen und anmachen". Vorallem, da man das NAS ja fernsteuern kann.
    Ich wollte das NAS nicht schlecht reden, oder deine Entscheidung in Frage stellen. Das sind schon durchaus valide Gründe für ein fertiges NAS und es gibt noch etliche mehr. Die Dinger sind schon nicht schlecht. Ich wollte nur erwähnen, warum ich mich mit den Geräten an sich nicht auskenne, wohl aber mit der verwendeten Technik und dabei eben darauf hin weisen, dass ich nicht weiß, ob und wie die Fähigkeiten der Technik an sich, in so einem NAS verwendbar sind.

    Zitat Zitat von Nobbi Habogs Beitrag anzeigen
    ...

    Nein, man braucht natürlich kein RAID. Aber im RAID wird alles automatisch dupliziert. Die extrem wichtigen Daten sind ja eh nur 10 GB groß, die kann ich auf nem USB Stick und irgendeiner Festplatte in die Schublade legen und fertig. Aber die ganzen anderen Daten, die nicht sensibel sind, aber man eben über Jahrzente angehäuft hat, will man halt auch eher ungern verlieren.
    Und da sich diese Datensammlung regelmäßig erweitert, müsste ich mindestens alle 6 Monate das BackUp manuell erneuern. Manuell!
    Jedes mal 3-4 TB Daten kopieren dauert ne halbe Ewigkeit, in der ich die Platte auch nicht benutzen kann. Ausgehend von 80 MB/s würde das ca. 12h dauern.
    Aber gut das wäre ja auch nur einmal... Gibt es da etwas, was die Daten automatisch auffüllt? Ich hab mich nie mit diesen BackUp Kram beschäftigt, weil ich solch "magischen" BackUp Knöpfen einfach null vertraue. Was ich gesichert haben wollte hab ich halt SELBER doppelt gespeichert auf verschiedenen Festplatten und regelmäßig den SMART Status überprüft. Dann wäre das aufjedenfall mal, zusätzlich zum RAID1, eine sinnvolle Sache für die sensiblen Daten.

    Um es noch mal kurz zusammen zu fassen: Vor Datenverlust schützt ein Backup. RAID nur ist dafür da, dass du die Daten auch im Fall eines Platten-Schades JETZT verfügbar hast. Also JETZT, nicht erst in 5 Minuten, sondern SOFORT! Aber ein Backup ersetzt das nicht.

    Generell hast du natürlich recht: Man will seine Backup-Lösung verstehen, damit man 1. weiß was sie leisten kann und was nicht, und 2. im Ernstfall auch damit umgehen kann. Dann kann man das auch automagisieren.

    Ich mach übrigens keine monatlichen Backups, sondern tägliche und heb den Kram auch noch bis zu 2 Jahre auf

    Zitat Zitat von Nobbi Habogs Beitrag anzeigen
    Das stimmt, ich erwarte auch nicht, dass der 12€ Switch da herausragendes leistet. Wenn es erforderlich sein sollte, kaufe ich einen besseren Switch und das NAS oder mein PC bekommt ein eigenes Patchkabel. Aber wenn er tut, wärs auch okay. Die Bandbreite kann ich sowieso begrenzen. Ich nutze NetLimiter 4 und kann die Bandbreite vom gesamten PC, über Anwendungen, bis hin zu jeden Prozess mitsamt seinen einzelnen Verbindungen regulieren bzw. blocken. Wenn ich also merke über meine Leitung im LAN gehen von theoretischen 1000MBit/s effektiv "nur" 500 Mbit/s, dann regulier ich die Bandbreite am PC meines Vaters auf 300-400 MBit/s um das LAN nicht komplett auszulasten, damit meine Datenpakete flott ins Internet wandern. So macht man das ja auch mit Downloads über Steam und dergleichen, dann steigt der Ping nämlich auch nicht, oder fast nicht an (z.B. von 19 auf 22 oder so). Da die Datenpakete so klein sind fürs Zocken, haben sie vermutlich auch eine geringe Priorität und wenn man parallel volle Suppe saugt, hat man statt 19ms plötzlich 60-80ms und teilweise spürbare Schwankungen.
    Ähhh ... naja. Also normalerweise gibt die Paket-Größe nicht die Priorität an, und in einer idealen Welt gibt es ohnehin keine Priorisierung von Datenpaketen. Nunja, ich will jetzt hier auch keine Vorlesung über Netzwerktechnik halten. Ich vermute dass dein aktuelles Setup keine bis wenig Probleme machen wird.

    Zitat Zitat von Nobbi Habogs Beitrag anzeigen
    Das NAS Feature der FritzBox hab ich schonmal spaßeshalber benutzt. Sie ist nicht schlecht, aber ich hab es vorallem deshalb nicht benutzt, weil ich eben sowieso alle Festplatten aus meinem PC verbannen will, damit der flüsterleise unhörbar wird.
    Naja, wie gesagt die NAS-Funktion in der FritzBox is ne nette Spielerei, kann aber gegen die Kiste, die du dir da jetzt bestellt hast, bei weitem nicht an stinken.

    Zitat Zitat von Nobbi Habogs Beitrag anzeigen
    Für mein Vater wäre es nur, damit er mal ein paar Filme schauen kann. Der hat eh keine Ahnung davon, aber ich würde es trotzdem so einrichten wollen, dass er es zumindest nutzen kann.
    ...
    Ach, "mal nen Film" ... wie süß ... ja ... da kommt eh kaum Bandbreite bei rum. Da wird es wahrscheinlich wenig Probleme geben.

    Wie groß ist so ein Film in Full-HD? Sagen wir mal 10GB für ein einfaches Rechenbeispiel, und er geht eine Stunde und 40 Minuten, damit wir auf leicht rechenbare 100 Minuten kommen. Dann sind das 600 Minuten Spielzeit. 10.000 MegaByte * 8 Bit/Byte / 600 Sekunden = 133 MegaBit/Sekunde ... am Anfang sicherlich n bisschen mehr, weil wegen Buffering, aber ... bis zum GigaBit is da noch ne Menge Luft.

    Zitat Zitat von Multithread Beitrag anzeigen
    Ich glaube als "snapshot" ist dies verfügbar.
    Die Frage ist, ob man via Cronjob da Täglich einen Snapshot machen kann bei Synology.

    Dies ersetzt zwar immer noch kein Backup, erhöht aber die Datensicherheit ggf. nochmals, vor allem wenn Hinz und Kunz der Familie Zugriff haben.

    Bei ZFS Systemen (TrueNAS Core) geht dass.
    Das kommt ein bisschen darauf an, ob, wie und welche Features das Web-Frontend verfügbar macht. Snapshotting ist keine Erfindung von ZFS, das gibts auch mit anderen Technologien. BTRFS und LVM kommen einem da spontan in den Sinn. Beide sind vom Linux-Kernel nativ unterstützt, und da die Synologies (wie quasi alle fertigen NAS-Systeme) auf Linux basieren, ist die Technologie an sich auf jeden Fall vorhanden. Ist halt die Frage ob und wie das in deren Frontend zugänglich gemacht wird. Da ich mit den Geräten aber keine persönliche Erfahrung habe, kann ich das nicht sagen.
    Lookbehind ist offline

  12. #12 Zitieren
    General Avatar von Nobbi Habogs
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    Um es noch mal kurz zusammen zu fassen: Vor Datenverlust schützt ein Backup. RAID nur ist dafür da, dass du die Daten auch im Fall eines Platten-Schades JETZT verfügbar hast. Also JETZT, nicht erst in 5 Minuten, sondern SOFORT! Aber ein Backup ersetzt das nicht.
    Generell hast du natürlich recht: Man will seine Backup-Lösung verstehen, damit man 1. weiß was sie leisten kann und was nicht, und 2. im Ernstfall auch damit umgehen kann. Dann kann man das auch automagisieren.
    Kann tauscht man denn dann die defekte Platte einfach aus und wird/kann das (von guten) RAID Controllern automatisch wieder auf die neue Platte zurückgespiegelt werden oder wie geht das? Habe da halt gar keine Erfahrungswerte.
    Mit einem korrupten Speicherstand ist nicht zu spaßen. Sicherheitshalber würde ich die beiden Slots über und unter dem korrupten besser auch frei lassen. Man weiß ja nie. - Matteo
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  13. #13 Zitieren
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    Zitat Zitat von Nobbi Habogs Beitrag anzeigen
    Kann tauscht man denn dann die defekte Platte einfach aus und wird/kann das (von guten) RAID Controllern automatisch wieder auf die neue Platte zurückgespiegelt werden oder wie geht das? Habe da halt gar keine Erfahrungswerte.
    Darauf ein klares: Kommt drauf an ™

    Also ja, es gibt Setups, wo du einfach die kaputte Platte raus ziehst, eine neue rein steckst, und das System startet automatisch den Rebuild. Bei anderen muss man den Rebuild einmal händisch anstoßen. Mal mehr, mal weniger kompliziert. Bei Setups mit Platten im RAID und welchen ohne, wie du sie oben beschreibst, ist das mitunter gar nicht so einfach zu automatisieren, weil es da viele Variablen gibt.

    Letztlich kommt es auf die genaue Implementierung an. Aber da das ja ein Consumer-NAS ist, wo der Hersteller davon ausgehen muss, dass der Kunde im Zweifelsfall von nix nen Plan hat, sich aber darauf verlässt, dass das NAS seine Daten nicht verliert (der Gedanke RAID = Backup is ja leider immer noch verbreitet), vermute ich mal, dass die da eine ziemlich einfach zu bedienende Lösung für gefunden haben, die wahrscheinlich auch relativ deppensicher gestaltet ist. Selbst wenn du da noch manuell tätig werden musst, wird dir das Gerät wahrscheinlich nicht mit dem Zaunpfahl winken, sondern dich damit schlagen.

    Wichtig ist, dass du irgendwo eine Möglichkeit der Benachrichtigung aktivierst. Denn die kaputte Platte tauschen zu können ist die eine Sache. Mit bekommen, dass sie kaputt ist, eine andere.

    Eine kleine Anekdote aus dem Berufsleben dazu:
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

    Eine Geschichte von "Früher"™

    Ich habe mal bei einem IT-Dienstleister gearbeitet der für kleine und mittelständische Unternehmen die IT gemanget hat. Das ging von kleinen Sachen wie E-Mail und Webhosting für einen lokalen DJ, bis zu Unternehmen mit einigen hundert Mitarbeitern, die auch mal 2-8 Server in ihrem Keller stehen hatten. Einen solchen Kunden haben wir dann "neu" dazu bekommen, deren alter IT-Dienstleister hat seine Koffer gepackt und ist abgehauen, wir sollten übernehmen. Die hatten auch ein paar Server in der Abstellkammer stehen (3-4 Stück oder so), die verschiedene Dienste bereit stellten, alles nix besonders. Die funktionierten auch an sich und waren kein totaler Murks, also haben wir die erstmal laufen lassen. Die wurden ja auch schließlich benutzt. Etwa 1-2 Wochen, nachdem wir den Kunden übernommen hatten, wurde ich gebeten doch mal nach einem Fehler zu gucken, der bei denen regelmäßig auftrat. Also auf den Server verbunden und mal ein bisschen umgeschaut, was man dazu wohl raus finden kann. Erster Halt: Log-Files. ... und im Syslog fand ich dann Meldungen über ein kaputtes RAID ... und diese Meldungen gingen über 2 Monate zurück, weiter reichten die Log-Files nicht in die Vergangenheit.
    Die hatten seit Ewigkeiten eine kaputte Platte in ihrem Server, und keiner hats gemerkt. Wäre noch eine kaputt gegangen, wäre der Server abgeschmiert.
    3 Dinge waren dann sofort nötig:
    1. Ein Backup des Servers anlegen (falls der Rebuild fehlschlagt)
    2. Monitoring einrichten damit wir über sowas einen Alarm bekommen
    3. Zwei neue Platten einbauen, eine als Ersatz für die kaputte und eine als Hot-Spare

    Als ich das gemerkt habe, is mir damals schon ein bisschen das Herz in die Hose gerutscht. Denn der Rebuild ist immer auch ein kritischer Moment. Das einfachste Beispiel ist ein RAID1 aus zwei Platten. Eine von beiden geht kaputt und wird ersetzt, um das RAID jetzt wieder zu vervollständigen müssen alle Daten die auf der alten, noch heilen Platte, liegen, auf die neue übertragen werden. Also müssen einmal alle Daten von der alten Platte gelesen werden und das neben der normalen Operation auf der alten Platte, denn das System soll ja non-stop weiter laufen. Das sorgt für ganz schön Stress auf der alten Platte und es passiert durchaus häufig, dass die beim Rebuild auf Grund ihres Alters dann die Fühler streckt. RAID tot durch Rebuild!

    Darum: Backups! Backups! Backups! Gibt es von Daten kein Backup, sind sie auch nicht wichtig.
    Lookbehind ist offline

  14. #14 Zitieren
    Pretty Pink Pony Princess  Avatar von Multithread
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    Zitat Zitat von Lookbehind Beitrag anzeigen
    Um es noch mal kurz zusammen zu fassen: Vor Datenverlust schützt ein Backup. RAID nur ist dafür da, dass du die Daten auch im Fall eines Platten-Schades JETZT verfügbar hast. Also JETZT, nicht erst in 5 Minuten, sondern SOFORT! Aber ein Backup ersetzt das nicht.
    Ich denke du siehst das für den Normalen Anwender etwas zu eng.

    Für die meisten Endanwender reduziert ein NAS die Wahrscheindlichkeit eines Datenausfalles bereits massiv.
    Am meisten, wenn auch wirklich auf das NAS ge-Backuped wird, und nicht nur direkt auf dem NAS (mit Raid-Parity) gearbeitet wird.

    Ein solches NAS ist ein mMn wichtiger und grosser Schritt hin zu einem korrekten Backup nach der 3-2-1 Regel


    Der Letzte schritt zu einem sehr guten Backup ist dann, das man ein Offside-Backup des NAS macht, bzw. so 1 mal im Monat zwischen 2 Backuplatten wechselt, welche sich an einem anderen Ort befinden (Haus von Elter, Kind, oä.) und welche regelmäßig getauscht werden (für die Aktualität).
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  15. #15 Zitieren
    Tieftöner Avatar von Lookbehind
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    Zitat Zitat von Multithread Beitrag anzeigen
    Ich denke du siehst das für den Normalen Anwender etwas zu eng.
    Und ich glaube du verstehst mich falsch. Es geht mir darum zu verhindern, dass Leute glauben sie hätten eine Sicherung, weil da ja zwei Platten drin. Schutz vor Datenverlust geht einfacher und billiger als mit einem NAS und/oder RAID.

    Zitat Zitat von Multithread Beitrag anzeigen
    Für die meisten Endanwender reduziert ein NAS die Wahrscheindlichkeit eines Datenausfalles bereits massiv.
    Am meisten, wenn auch wirklich auf das NAS ge-Backuped wird, und nicht nur direkt auf dem NAS (mit Raid-Parity) gearbeitet wird.

    Ein solches NAS ist ein mMn wichtiger und grosser Schritt hin zu einem korrekten Backup nach der 3-2-1 Regel
    ...
    Ja, wenn das NAS für die Backups genutzt wird, und die eigentliche (Arbeits-)kopie immer noch auf dem Desktop-System liegt, dann ja. Aber was ich leider sehr oft sehe ist, dass die Leute ihre ganzen Daten auf das NAS schieben, und NUR da hin, und dann sagen "mir kann nix passieren, da sind ja 2 Platten drin". Und das geht halt katastrophal in die Hose!
    Lookbehind ist offline

  16. #16 Zitieren
    General Avatar von Nobbi Habogs
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    Zitat Zitat von Lookbehind Beitrag anzeigen
    Darauf ein klares: Kommt drauf an ™
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    Zitat Zitat von Lookbehind Beitrag anzeigen
    Also ja, es gibt Setups, wo du einfach die kaputte Platte raus ziehst, eine neue rein steckst, und das System startet automatisch den Rebuild. Bei anderen muss man den Rebuild einmal händisch anstoßen. Mal mehr, mal weniger kompliziert. Bei Setups mit Platten im RAID und welchen ohne, wie du sie oben beschreibst, ist das mitunter gar nicht so einfach zu automatisieren, weil es da viele Variablen gibt.
    Gut, die Regel ist also, dass die Funktion wie beschrieben gewünscht ist und mal mehr, mal weniger kompliziert umgesetzt wird. Wie das genau aussieht, werde ich sowieso nachlesen müssen.

    Zitat Zitat von Lookbehind Beitrag anzeigen
    Selbst wenn du da noch manuell tätig werden musst, wird dir das Gerät wahrscheinlich nicht mit dem Zaunpfahl winken, sondern dich damit schlagen.
    Bitte nicht [Bild: wenigerton.gif]

    Zitat Zitat von Lookbehind Beitrag anzeigen
    Wichtig ist, dass du irgendwo eine Möglichkeit der Benachrichtigung aktivierst. Denn die kaputte Platte tauschen zu können ist die eine Sache. Mit bekommen, dass sie kaputt ist, eine andere.
    Darum kümmer ich mich selbst. Mein einziges Ziel ist, dass ich nicht direkt alle Daten verliere, wenn mal eine Festplatte kaputt geht bzw. um Risikominimierung.

    Zitat Zitat von Lookbehind Beitrag anzeigen
    Eine kleine Anekdote aus dem Berufsleben dazu:
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    Ich habe mal bei einem IT-Dienstleister gearbeitet der für kleine und mittelständische Unternehmen die IT gemanget hat. Das ging von kleinen Sachen wie E-Mail und Webhosting für einen lokalen DJ, bis zu Unternehmen mit einigen hundert Mitarbeitern, die auch mal 2-8 Server in ihrem Keller stehen hatten. Einen solchen Kunden haben wir dann "neu" dazu bekommen, deren alter IT-Dienstleister hat seine Koffer gepackt und ist abgehauen, wir sollten übernehmen. Die hatten auch ein paar Server in der Abstellkammer stehen (3-4 Stück oder so), die verschiedene Dienste bereit stellten, alles nix besonders. Die funktionierten auch an sich und waren kein totaler Murks, also haben wir die erstmal laufen lassen. Die wurden ja auch schließlich benutzt. Etwa 1-2 Wochen, nachdem wir den Kunden übernommen hatten, wurde ich gebeten doch mal nach einem Fehler zu gucken, der bei denen regelmäßig auftrat. Also auf den Server verbunden und mal ein bisschen umgeschaut, was man dazu wohl raus finden kann. Erster Halt: Log-Files. ... und im Syslog fand ich dann Meldungen über ein kaputtes RAID ... und diese Meldungen gingen über 2 Monate zurück, weiter reichten die Log-Files nicht in die Vergangenheit.
    Die hatten seit Ewigkeiten eine kaputte Platte in ihrem Server, und keiner hats gemerkt. Wäre noch eine kaputt gegangen, wäre der Server abgeschmiert.
    3 Dinge waren dann sofort nötig:
    1. Ein Backup des Servers anlegen (falls der Rebuild fehlschlagt)
    2. Monitoring einrichten damit wir über sowas einen Alarm bekommen
    3. Zwei neue Platten einbauen, eine als Ersatz für die kaputte und eine als Hot-Spare

    Als ich das gemerkt habe, is mir damals schon ein bisschen das Herz in die Hose gerutscht. Denn der Rebuild ist immer auch ein kritischer Moment. Das einfachste Beispiel ist ein RAID1 aus zwei Platten. Eine von beiden geht kaputt und wird ersetzt, um das RAID jetzt wieder zu vervollständigen müssen alle Daten die auf der alten, noch heilen Platte, liegen, auf die neue übertragen werden. Also müssen einmal alle Daten von der alten Platte gelesen werden und das neben der normalen Operation auf der alten Platte, denn das System soll ja non-stop weiter laufen. Das sorgt für ganz schön Stress auf der alten Platte und es passiert durchaus häufig, dass die beim Rebuild auf Grund ihres Alters dann die Fühler streckt. RAID tot durch Rebuild!

    Darum: Backups! Backups! Backups! Gibt es von Daten kein Backup, sind sie auch nicht wichtig.
    Mir ist das ja durchaus bewusst, was ein RAID 1 macht. Ich kenne auch die Ausfallquoten von Festplatten, ich werde daher den Teufel tun, die Daten von den alten Festplatten sofort zu löschen nachdem sie auf dem 6 TB RAID gelandet sind. Denn wenn Festplatten ausfallen, dann am Anfang (1-6 Monate) oder am Ende, selten mittendrin in ihrer durchschnittlichen Lebenszeit.
    Für Firmen gilt diese Backup Regel auch, weil die nötigen Kosten keine finanzielle Relevanz für die Firma haben dürften.
    Ich hätte die Daten die ich möchte auf 2 Platten redundant und zusätzlich ein Backup für wirklich wichtige Daten. Bisher habe ich nix redundant, außer meine sehr wichtigen Daten, was ich aber jetz kein richtiges Backup ist, die Daten liegen nur auf 2 versch. Datenträgern die aktiv benutzt werden. Wenn ich das Pech haben sollte, das beide Platten im RAID innerhalb kürzester Zeit gleichzeitig kaputt gehen, dann ist das halt so. Aber ich kopier ja nicht nochmal alles dreifach und vierfach oder erstelle Backups von meinem Datengrab. Das sind die Daten halt nicht wert. Jedenfalls nicht, dass einfach nochmal 150€ im Schrank verschimmeln. Denn auch die Backups muss man regelmäßig überprüfen, ob die funktionieren, sonst hat das ja auch wiederum keinen Sinn. Für mich jedenfalls nicht.


    Zitat Zitat von Multithread Beitrag anzeigen
    Für die meisten Endanwender reduziert ein NAS die Wahrscheindlichkeit eines Datenausfalles bereits massiv.
    Am meisten, wenn auch wirklich auf das NAS ge-Backuped wird, und nicht nur direkt auf dem NAS (mit Raid-Parity) gearbeitet wird.
    Eben, man muss ja auch auf die Verhältnismäßigkeit achten. Klar, jemand der nich viel mit Computern macht, für den würde es eher Sinn machen mit 2 Backup Festplatten zu arbeiten. Ich gehe davon aus Lookbehind wäre froh, wenn er wenigstens überhaupt mal IRGENDEIN Backup finden würde bei manchen Personen/Unternehmen.

    Zitat Zitat von Lookbehind Beitrag anzeigen
    Und ich glaube du verstehst mich falsch. Es geht mir darum zu verhindern, dass Leute glauben sie hätten eine Sicherung, weil da ja zwei Platten drin. Schutz vor Datenverlust geht einfacher und billiger als mit einem NAS und/oder RAID.
    Ja, wenn das NAS für die Backups genutzt wird, und die eigentliche (Arbeits-)kopie immer noch auf dem Desktop-System liegt, dann ja. Aber was ich leider sehr oft sehe ist, dass die Leute ihre ganzen Daten auf das NAS schieben, und NUR da hin, und dann sagen "mir kann nix passieren, da sind ja 2 Platten drin". Und das geht halt katastrophal in die Hose!
    Den Leuten kann man halt auch nicht helfen. Ich weiß, dass es nicht zu 100% sicher ist und mathematisch gibt es sowieso nix absolut sicheres. Das beste RAID bringt nix, wenn man nie wieder dabei guckt. Aber technisch gesehen erhöht es die Ausfallsicherheit massiv, wenn man richtig damit umgeht und regelmäßig die Hardware überprüft.


    Bis dahin schonmal vielen Dank an alle Beteiligten
    Mit einem korrupten Speicherstand ist nicht zu spaßen. Sicherheitshalber würde ich die beiden Slots über und unter dem korrupten besser auch frei lassen. Man weiß ja nie. - Matteo
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