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Thief’s Shalebridge Cradle mission taught me to fear asylum/orphanage combo platters

  1. #1 Zitieren
    General Avatar von Bullseye
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    Ich möchte einen wirklich sehr schönen aktuellen Artikel verlinken, den ich gerade gelesen habe.

    https://www.polygon.com/2020/10/11/2...ebridge-cradle

    After 25 minutes, I start thinking that maybe this whole level is just empty, meant to creep me out with audio design and the story of a tortured orphan kid.
    Wir hatten vor Jahren mal einen langen Thread, der von genau dieser Gruselmission gehandelt hat. Selbst die größten Thief 3 Hater unter uns mussten eingestehen, dass diese Mission es in sich hatte und zu den besten der Reihe gehört. Ist es nicht interessant, wie in der Retroperspektive durch das schlechte Thief (4) Reboot auch Thief Deadly Shadows plötzlich als legitimerer Teil der Reihe erscheint? Zwar nicht von Looking Glass, aber immerhin eine echte Fortsetzung.

    Shalebridge Cradle, das war schon etwas. Solche Missionen würde man heute vielleicht als DLC rausbringen.


    edit: Kann jemand das Thema bitte in die Diskussion verschieben?
    Bullseye ist offline Geändert von Bullseye (05.11.2020 um 14:50 Uhr)

  2. #2 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Jet
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    Aaaaach, die gottverfluchte Wiege. Ich glaube, mit dem ersten Besuch dieses Levels entspann sich die größte Hassliebe meiner Videospielgeschichte...

    Thief 3 war für mich immer der liebevolle, etwas fremde Bruder der ersten beiden Teile. Machte vieles anders, aber nicht wirklich schlechter. Obwohl ich Deadly Shadows weitaus seltener spiele als Dark Project oder The Metal Age, hängen an dem Spiel wahnsinnig viele Erinnerungen meiner Pubertät. Unter anderem die Shalebridge-Wiege, in die ich mich dann irgendwann nur noch in Begleitung meines besten Freundes und meiner ersten Freundin reinwagte. Das Erlebnis, zu dritt vorm Rechner zu hocken und abwechselnd bis tief in die Nacht zu spielen war unser weitaus reizvollerer Ersatz zum Filmeabend unter Freunden.

    Den ersten Trip startete ich jedoch allein. Ich kann mich noch sehr gut dran erinnern, dass ich maßlos überfordert war und, rückblickend betrachtet, offensichtlich gar nicht verarbeiten konnte, wie krass das Stimmungsbild von Thief 3 plötzlich kippte; ins Bedrohliche, Unbekannte, Irrationale. Was der Thief-Reihe schon vorher gern als "Düster" zugeschrieben wurde -etwa das Schleichen durch dunkle Herrenhäuser, der Nervenkitzel beim Umgehen der Wachen etc.- barg für mich bis dato immer ein Gefühl der Vertrautheit. In der Wiege war mit einem Schlag nichts mehr davon zu spüren, und die mich umgebende Akustik fuhr mit Geschützen auf, denen ich damals nicht standhalten konnte. Der im Artikel zurecht als Innovation beschriebene Trick, die komplette erste Levelhälfte ohne Gegner auszustatten funktionierte so gut, dass ich dem Ganzen bis heute nicht traue - obwohl ich es definitiv besser wissen müsste.


    Wie unfassbar viel diese Mission in ihrer Wirkung richtig gemacht hat, merke ich bis heute. Mein letzter Besuch in der Wiege ist mindestens fünf Jahre her. Trotzdem kenne ich das ganze Level in- und auswendig; einfach, weil es sich mit jeder dunklen Ecke ins Gehirn gebrannt hat. Das markerschütternde Kreischen, als der Generator ansprang und mir das Gefühl gab, den dümmsten Fehler meines Lebens begangen zu haben - obwohl ich die komplette Stunde zuvor durchgehend wimmernd um Licht gefleht hatte...das vergisst man nicht.
    Ich machte einmal den fatalen Fehler, vor zwei Jahren eine Stealth-Mission einer Pen&Paper-Runde mit dem Soundtrack der Wiege zu umrahmen. Binnen weniger Minuten war am Spieltisch eine Atmosphäre erreicht, die ich selbst als Spielleiter als "eindeutig drüber" abheften musste und eine Pause ausrief. Zwei meiner Mitspieler - alle über 20 Jahre alt - klagten am nächsten Morgen, dass sie in der Nacht fürchterliche Albträume gehabt hatten. Ich konnte das Erlebnis nur zu gut nachvollziehen.

    Ich gebe gern zu, dass ich bis heute kein vergleichbares Erlebnis in einem Videospiel durchlebt habe, was auch nur annähernd an Spannung und Dichte an die Shalebridge-Wiege heranreicht - und ich bin auch nicht besonders traurig darum Immerhin weiß ich bis heute nicht, ob ich die Wiege als eine Erfahrung werten soll, die man unbedingt mal gemacht haben muss - oder lieber ganz vermeiden sollte; was wieder nur für die perfide Genialität dieses Levels spricht.


    Da würde mich mal interessieren, ob hier jemand in den letzten 15-16 Jahren seit Spielrelease eine ähnliche Erfahrung in anderen Videospielen gemacht hat? Vielleicht bin ich auch durch Nostalgie ein bisschen zu sehr darin verhaftet, aber allein das Kapitel "The Forsaken" in Thief 4 empfinde ich bis heute als Frechheit, weil es so unglaublich bemüht versucht, das große Vorbild zu kopieren und meiner Meinung nach kläglich daran scheitert. Die Wiege darf aber gerne auf dem Thron bleiben, das hat sich die Mission einfach redlich verdient!

    Mensch, Bullseye. Jetzt muss ich meinen seit nem halben Jahr aufgeschobenen Thief3-Run definitiv mal starten!

    MfG
    "Es gibt Menschen, die geizen mit ihrem Verstand wie andere mit ihrem Geld!"
    Jet ist offline Geändert von Jet (05.11.2020 um 19:54 Uhr)

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