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Gothicforum
Erstmal würde ich gern wissen, was der PC (Laptop) kann. Z.b. hat man in Windows 'nen Gerätemanager und Systemsteuerung, wo man sich alle Hardware anzeigen lassen kann und auch alle Software.
Ich vermisse bei Linux total eine abschließende Liste, was da jetzt alles drauf ist oder nicht.
Es gibt verschiedene Programme, die das können. Je nachdem, welche Distri bei dir zum Einsatz kommt, können die schon installiert sein. Oder aber auch nicht. Dann musst du sie nachinstallieren. Mit grafischer Oberfläche ist beispielsweise Hardinfo, welches optisch dem Gerätemanager schon recht nahe kommt. Alternativen wären I-Nex, LSHW-GTK, Sysinfo oder unter KDE der HAL Device Manager. Im Textmodus (d.h. in einem Terminalfenster) gibt es beispielsweise inxi, lshw und hwinfo.
In Windows gibt es z.B. eine Liste "Programme und Funktionen", wo ich von A bis Z sortiert eine Liste habe, was alles auf dem PC installiert ist. Und was ich nicht brauche, kann ich dort deinstallieren. So 'ne Liste würd ich mir gern auf dem Linux-Laptop angucken und dann all den Rotz deinstallieren, den ich eh nicht benutze.
Also zunächst mal ist die Prämisse falsch. Unter „Programme und Funktionen” findest du nicht alle installierten Programme, sondern nur diejenigen, die sich die Mühe gemacht haben, sich dort einzutragen. Und manchmal auch welche, die gar nicht mehr vorhanden sind, aber vergessen haben, sich auszutragen. Die Liste ist also nicht immer und zwangsläufig 100% korrekt.
Unter Linux ist die Paketverwaltung dein erster Ansatz. Linux ist frei, nichts ist verbindlich und entsprechend kannst du durchaus Programme an der Paketverwaltung vorbei installieren. Und dann musst du dich selber kümmern. Aber sofern du das nicht machst und immer die Paketverwaltung nutzt, dann kennt sie tatsächlich alle installierten Programme und Bibliotheken. Denn sie führt selber Buch darüber, was installiert wurde, und verlässt sich nicht auf das, was die Programme melden. Übrigens bedeutet das auch, dass die Paketverwaltung automatisch Bibliotheken wieder deinstallieren kann, wenn kein noch vorhandenes Programm sie mehr benötigt. Das System müllt also nicht auf Dauer so zu wie Windows.
Aber wieder gibt es nicht das eine Programm, sondern mehrere verschiedene Ansätze. Welche Paketverwaltung und welches grafische Oberfläche zur vereinfachten Bedienung bei dir vorhanden sind, hängt von deiner Distri ab. Bei Linux Mint (welches IMHO sehr zu empfehlen ist für Anfänger) gibt es ein Programm namens „Anwendungsverwaltung”. Da kann man Software aus dem Katalog der Distri installieren, oder über das Hamburger-Menü in der rechten oberen Ecke alle installierten Programme anzeigen lassen. Bei Ubuntu gibt es glaube ich ein „Software Center”, evtl. kann man da was sehen (habe gerade keines zur Hand). Im Terminalfenster kann man bei Debian-basierten Distris (Debian, Ubuntu, Mint, etc.) auch mit „apt list --installed” anzeigen lassen.
Zur Hardware konnte ich ein Menü namens "Informationen" finden, wo ich sehen kann, dass dies Teile der Hardware sind: intel core i5 8250u, intel uhd graphics 620.
Ich habe grad mal danach im Internet geguckt, scheinbar ist das Gaming-fähig, kann das sein?
Zumindest nicht anhand dieser Daten. Die UHD 620 ist eine in die CPU integrierte Grafikeinheit, die gerade gut genug für Google Earth und ganz einfache bzw. alte 3D-Spiele ist. Es kann höchstens noch ein 3D-Beschleunigerchip verbaut sein, den du noch nicht gefunden hast.
Was mir noch fehlt ist der Rest der Hardware. Womit z.b. benutzt er WLAN und Bluetooth?
Beides habe ich zwar deaktiviert bzw. Flugmodus eingeschaltet, aber ich würde gerne die Hardware, die dafür zuständig ist, so richtig funktionsunfähig machen, sodass er sich nur noch mit dem Internet verbinden kann, wenn ich ein Kabel einstecke.
Ich habe nämlich kein Bock auf dieses unwissentlich mit einer Cloud verbunden sein oder sowas, oder dass irgendwelche Linux-Server meine Festplatte auslesen oder was auch immer.
Richtig funktionsunfähig wird es dann, wenn du die Hardware ausbaust. Dazu musst du das Gerät aufschrauben. Irgendwo steckt vermutlich ein WLAN-Modul im M.2-2230-Format drin (Bild), etwa in der Größe eines 5-Mark-Stücks. Die meisten haben auch gleich das Bluetooth-Modul mit dabei. Wenn du das ausbaust, kann garantiert nix mehr passieren. Nicht alle Laptops lösen das über so ein Modul, aber die allermeisten.
Willst du das Modul nur in Software lahmlegen, musst du herausfinden, welche Hardware es konkret ist und den dafür zuständigen Treiber dann blacklisten. Dafür wirst du wahrscheinlich zum Terminalfenster greifen müssen.
Allerdings kann ich dich schon mal dahingehend beruhigen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass „irgendwelche Linux-Server” deine Festplatte auslesen werden, vernachlässigbar klein ist. Wenn du bereit bist, Windows auf der Maschine zu installieren, dann solltest du mit Linux erst recht kein Problem haben.