Ergebnis 1 bis 10 von 10

Linux verstehen oder Windows bekommen?

  1. #1 Zitieren
    Veteran
    Registriert seit
    Jun 2012
    Beiträge
    640
    Ich habe einen Laptop, auf dem auf Anraten eines Bekannten damals Linux als Betriebssystem drauf ist.
    Aber ich finde den Umgang voll komisch, z.b. dass man alle Programme scheinbar aus einer Cloud runterläd, oder so, einfach indem man einen Befehl in die Kommandozeile eingibt..

    Ich hab also zwei Fragen:

    1. Kann mir jemand ein so richtig solides Tutorial für Linux empfehlen, nach dem ich so richtig mit Linux umgehen können werde?

    2. Wenn ich mich entscheiden würde, lieber Windows zu installieren, woher bekommt man Windows (bestes Angebot oder so)? Muss man dafür bezahlen oder kann man es einfach runterladen oder so? Ich glaube, ich habe bisher immer nur PCs gekauft, wo es schon drauf war, daher weiß ich sowas nicht so wirklich...
    Kann man auch Windows 7 noch kriegen?
    ..und wie entfernt man Linux so richtig vorher?
    Gothicforum ist offline

  2. #2 Zitieren
    Springshield  Avatar von Homerclon
    Registriert seit
    Aug 2004
    Ort
    Erde
    Beiträge
    18.568
    Zitat Zitat von Gothicforum Beitrag anzeigen
    Ich habe einen Laptop, auf dem auf Anraten eines Bekannten damals Linux als Betriebssystem drauf ist.
    Aber ich finde den Umgang voll komisch, z.b. dass man alle Programme scheinbar aus einer Cloud runterläd, oder so, einfach indem man einen Befehl in die Kommandozeile eingibt..
    Ja, ist vergleichbar mit einem App Store. Hat Windows allerdings auch eingeführt, nur als Vorwarnung.
    Man kann die Programme aber auch erst herunterladen und dann installiert, das geht weiterhin. Was auch nötig ist, wenn das Programm mal nicht im "App Store" verfügbar ist.

    1. Kann mir jemand ein so richtig solides Tutorial für Linux empfehlen, nach dem ich so richtig mit Linux umgehen können werde?
    Es gibt nicht das Linux, Linux ist nur ein Kernel (Kern-Software eines Betriebssystem). Darauf aufbauend gibts unzählige Variante, so das man all diese Varianten oft unter Linux zusammenfasst.
    Erschwerend kommt hinzu, das man bei Linux die Bedienoberfläche (alias GUI) austauschen kann, und man bei manchen Linux-Varianten direkt bei der Installation bzw. vor der herunterladen auswählen kann welches GUI verwendet werden soll. Es gibt auch eine GUI die ahmt Windows fast 1:1 nach.

    Also: Es gibt zwar mehr oder wenige große Ähnlichkeiten bei der Bedienung (bspw. die Kommandos für die Kommandozeile bleiben gleich), aber für Details müsste man wissen welche Variante + GUI genau du nutzt.

    2. Wenn ich mich entscheiden würde, lieber Windows zu installieren, woher bekommt man Windows (bestes Angebot oder so)? Muss man dafür bezahlen oder kann man es einfach runterladen oder so? Ich glaube, ich habe bisher immer nur PCs gekauft, wo es schon drauf war, daher weiß ich sowas nicht so wirklich...
    Kann man auch Windows 7 noch kriegen?
    ..und wie entfernt man Linux so richtig vorher?
    Herunterladen kann man Windows direkt bei Microsoft, aber nur als Testversion. Zum freischalten zur Vollversion braucht man einen Key. Der wird bei vielen Shops angeboten, auch bei Microsoft selbst sind diese zu bekommen.
    Günstig bekommt man die Keys bei pro-jex.de. Dort haben schon mehrere hier im Forum bestellt, ohne nennenswerte Probleme (evtl. musste der Key mal reklamiert werden, aber spätestens der Ersatz ging sofort).

    Win7 gibts zwar noch, aber wenn du mit dem Laptop ins Internet willst, solltest du es nicht mehr verwenden. Falls du noch ein Windows 7 (oder 8(.1)) Key hast, kannst du den aber zu einem Win10-Key upgraden, das geht noch immer.

    Linux vorher richtig entfernen: Festplatte formatieren. Das ist während des Windows Installations-Prozesses möglich.

    - Keine verdammte Hechtrolle zum ausweichen in Kämpfe!
    - 01100100 00100111 01101111 01101000 00100001
    Homerclon ist offline

  3. #3 Zitieren

    Metasyntaktische Variable
    Avatar von foobar
    Registriert seit
    Sep 2004
    Ort
    Direkt hinter dir! Buh!
    Beiträge
    24.045
    Zitat Zitat von Gothicforum Beitrag anzeigen
    Aber ich finde den Umgang voll komisch, z.b. dass man alle Programme scheinbar aus einer Cloud runterläd, oder so, einfach indem man einen Befehl in die Kommandozeile eingibt..
    Bin mir nicht ganz sicher, was daran „komisch” ist. Im Wesentlichen ist das der Sinn einer Distribution. Wie Homerclon schon schrieb, gibt es das eine Linux nicht. Es ist nicht wie bei Windows oder MacOS, wo ein Konzern verbindlich festlegt, wie es auszusehen hat, welche Anwendungen zum Lieferumfang gehören, und so weiter. Jeder kann damit machen, was er will.

    Distributionen sind halt Zusammenstellungen von Linux (dem eigentlichen Kern) mit Anwendungen und Bibliotheken, von denen die jeweiligen Macher der Meinung sind, dass die so Sinn machen. Und da gibt es eben unterschiedliche Meinungen und Schwerpunkte und entsprechend ist jede Distri ein wenig anders. Ist ein bisschen wie Käsekuchen. Jeder hat sein eigenes Rezept, von dem er glaubt, es wäre das beste. Natürlich kann die Vielfalt, wenn man aus der Windows-Monokultur kommt, am Anfang etwas verwirrend wirken. Der Vorteil ist aber umgekehrt, dass für jeden was dabei ist und man nicht, wie bei Windows, dieses Friss-oder-Stirb hat.

    Wenn du Windows kaufst, kriegst du halt nur das nackige Windows mit nur ein paar, sehr rudimentären Anwendungen (Krams wie Notepad, Wordpad oder den Taschenrechner). Alles andere musst du dir selbst von wo anders zusammen suchen, oft gegen weiteres Geld kaufen, und dann selber zusehen, wie du es installiert und aktuell gehalten kriegst. Deswegen hast du unter Windows auch gefühlte 10.000 Updater. War der Rechner eine Woche nicht mehr an, kommen erstmal die Meldungen. Browser ist veraltet, bitte updaten. Virenscanner, bitte updaten. Java ist nicht mehr aktuell, ein neues Office ist verfügbar, vom PDF-Reader gibt’s eine neue Version und warte erst, was passiert, wenn du Steam anwirfst. Jeder Updater sieht irgendwie anders aus, kommt zu einem anderen Zeitpunkt, will evtl. seinen eigenen Neustart haben und müllt ggf. noch das Systray zu.

    Zu jeder Linux-Distri, die etwas auf sich hält, gehören hingegen bereits tausende von Programmen für alle möglichen Zwecke, die von Freiwilligen so zurecht gepackt wurden, dass sie problemlos in der jeweiligen Distri laufen. Weil aber nicht jeder alle diese Programme braucht (und es auch viel unnötigen Festplattenplatz belegen würde) werden die nicht einfach alle gleich installiert. Sondern die Distris installieren i.d.R. nur eine Grundausstattung. Und den Rest zieht man sich dann eben bei Bedarf von den Servern eben jener Distri nach. Im Prinzip hast du das auch bei Windows, beispielsweise sind Komponenten wie Hyper-V oder .NET nicht von Anfang an vorinstalliert, sondern werden über die Systemsteuerung nachgeholt. Nur bietet Windows halt eben lediglich ein paar Dutzend Komponenten an, während Linux-Distris mit Tausenden von Anwendungen deutlich umfangreicher ausgestattet sind.

    Angenehmer Nebeneffekt: Da alles von einer zentralen Paketverwaltung installiert wird, kann die auch die Aktualität der Anwendungen sicherstellen. Anstatt dass jedes Programm mit seinem eigenen Updater für sich selbst kämpfen muss, sagt die Paketverwaltung dir halt dann: „11 Programme können aktualisiert werden. Klicke hier für Details oder hier zum Durchführen.” Und zack, mit drei Klicks ist alles auf dem neusten Stand.

    1. Kann mir jemand ein so richtig solides Tutorial für Linux empfehlen, nach dem ich so richtig mit Linux umgehen können werde?
    Stelle dir mal vor, jemand verlangt von dir so ein Tutorial für Windows. Wie kann ich mit Windows richtig umgehen? Was genau willst du dem da zeigen? Natürlich gibt es ein paar Grundlagen, aber letztlich kommt es darauf an, was er denn machen will. Und jedes Buch oder Online-Tutorial hat eine andere didaktische Vorgehensweise und andere Ansätze. Da hat jeder seine eigenen Vorlieben. Der eine mag’s lieber eher technisch, der andere findet das zu trocken. Google dir im Zweifel einfach mal ein paar Tutorials und schaue dann, welche davon dich ansprechen.

    Meine persönliche Empfehlung ist aber, einfach mal mit dem System herum zu spielen. Nicht hinsetzen und sagen: „Jetzt lerne ich Linux!”, denn das ist demotivierend. Es gibt unheimlich viel zu lernen, wo fängt man an, wo hört man auf? Kein klares Ziel, kein definiertes Ende und wirklich was zu erreichen gibt es auch nicht. Setze dir statt dessen konkrete Ziele für individuelle Probleme. Zum Beispiel: „Heute schreibe ich mal einen Brief unter Linux.” Oder: „Wie kann ich eigentlich meine Musiksammlung unter Linux abspielen?
    Solche Sachen. Kleine, überschaubare Aufgaben. Da hast du ein konkretes Ziel, auf das du hinarbeiten kannst. Und auch etwas, mit dem du Google füttern kannst, wenn du nicht weiter weißt. Ok, vielleicht hast du den Brief noch so geschrieben gekriegt, weil LibreOffice schon vorinstalliert war und du es bereits von Windows kennst. Aber wie druckst du den nun aus? Und dann: „<Name der Distri> drucker einrichten” bei Google einwerfen wird wahrscheinlich deutlich hilfreichere Resultate liefern als so unspezifische Fragen dazu, wie man „Linux lernt”.

    Ruhig auch mal rumprobieren. Aller Anfang ist schwer. Aber bei jedem Problem, das du löst, lernst du auch wieder 5 andere Dinge, die die Lösung des nächsten Problems dann etwas einfacher machen. Und irgendwann steht dann dein Linux-Wissen dem von Windows nicht mehr nach. So habe ich zumindest damals gelernt (noch vor dem Durchbruch des Internets). Wie gesagt, jeder ist anders. Vielleicht ist ein gedrucktes Buch, das du von vorne bis hinten durchlesen kannst, eher was für dich. Muss man ausprobieren.

    Feeling a bit masochistic and want to read more of my diatribes? Check out Foobar's Rantpage.

    foobar erklärt die Welt der Informatik: Was ist ein Zeichensatz?Was ist die 32Bit-Grenze?Warum sind Speicheroptimierer Unsinn?Wie teste ich meinen RAM?Was ist HDR?Was ist Tesselation?Warum haben wir ein Urheberrecht?Partitionieren mit MBR oder GPT?Was hat es mit dem m.2-Format auf sich?Warum soll ich meine SSD nicht zum Anschlag befüllen?Wer hat an der MTU gedreht?UEFI oder BIOS Boot?Was muss man über Virenscanner wissen?Defragmentieren sinnvoll?Warum ist bei CCleaner & Co. Vorsicht angesagt?Was hat es mit 4Kn bei Festplatten auf sich?Was ist Bitrot?Was sind die historischen Hintergründe zur (nicht immer optimalen) Sicherheit von Windows?Wie kann ich Datenträger sicher löschen?Was muss ich bzgl. Smartphone-Sicherheit wissen?Warum sind Y-Kabel für USB oft keine gute Idee?Warum sind lange Passwörter besser als komplizierte?Wie funktionieren Tintenstrahldrucker-Düsen?Wie wähle ich eine Linux-Distribution für mich aus?Warum ist Linux sicherer als Windows?Sind statische Entladungen bei Elektronik wirklich ein Problem?Wie repariere ich meinen PC-Lüfter?Was ist die MBR-Lücke?Wie funktioniert eine Quarz-Uhr?Was macht der Init-Prozess unter Linux und wie schlimm ist SystemD?Mainboard-Batterie - wann wechseln?Smartphone ohne Google?
    foobar ist gerade online Geändert von foobar (30.10.2020 um 03:12 Uhr)

  4. #4 Zitieren
    Veteran
    Registriert seit
    Jun 2012
    Beiträge
    640
    Ok, da sind jetzt ne Menge Fragen aufgeworfen worden.


    Ich fang mal ganz pragmatisch ganz klein an.
    Erstmal würde ich gern wissen, was der PC (Laptop) kann. Z.b. hat man in Windows 'nen Gerätemanager und Systemsteuerung, wo man sich alle Hardware anzeigen lassen kann und auch alle Software.
    Ich vermisse bei Linux total eine abschließende Liste, was da jetzt alles drauf ist oder nicht.

    In Windows gibt es z.B. eine Liste "Programme und Funktionen", wo ich von A bis Z sortiert eine Liste habe, was alles auf dem PC installiert ist. Und was ich nicht brauche, kann ich dort deinstallieren. So 'ne Liste würd ich mir gern auf dem Linux-Laptop angucken und dann all den Rotz deinstallieren, den ich eh nicht benutze.

    Zur Hardware konnte ich ein Menü namens "Informationen" finden, wo ich sehen kann, dass dies Teile der Hardware sind: intel core i5 8250u, intel uhd graphics 620.
    Ich habe grad mal danach im Internet geguckt, scheinbar ist das Gaming-fähig, kann das sein? Die Intention war es nicht beim Anschaffen des Laptops.

    Was mir noch fehlt ist der Rest der Hardware. Womit z.b. benutzt er WLAN und Bluetooth?
    Beides habe ich zwar deaktiviert bzw. Flugmodus eingeschaltet, aber ich würde gerne die Hardware, die dafür zuständig ist, so richtig funktionsunfähig machen, sodass er sich nur noch mit dem Internet verbinden kann, wenn ich ein Kabel einstecke.
    Ich habe nämlich kein Bock auf dieses unwissentlich mit einer Cloud verbunden sein oder sowas, oder dass irgendwelche Linux-Server meine Festplatte auslesen oder was auch immer.
    Gothicforum ist offline

  5. #5 Zitieren
    Springshield  Avatar von Homerclon
    Registriert seit
    Aug 2004
    Ort
    Erde
    Beiträge
    18.568
    Zitat Zitat von Gothicforum Beitrag anzeigen
    Zur Hardware konnte ich ein Menü namens "Informationen" finden, wo ich sehen kann, dass dies Teile der Hardware sind: intel core i5 8250u, intel uhd graphics 620.
    Ich habe grad mal danach im Internet geguckt, scheinbar ist das Gaming-fähig, kann das sein? Die Intention war es nicht beim Anschaffen des Laptops.
    Die UHD Graphic 620 ist nur sehr, sehr eingeschränkt Spiele-fähig. Ja, sie kann Spiele darstellen, aber je nach Spiel wird die Auflösung und Details eher bei niedrig liegen.
    Der Core i5 8250U ist da schon besser aufgestellt. Allerdings muss man nicht speziell darauf achten, Hardware zu erhalten die zumindest im Ansatz Spielefähig ist.

    Was mir noch fehlt ist der Rest der Hardware. Womit z.b. benutzt er WLAN und Bluetooth?
    Beides habe ich zwar deaktiviert bzw. Flugmodus eingeschaltet, aber ich würde gerne die Hardware, die dafür zuständig ist, so richtig funktionsunfähig machen, sodass er sich nur noch mit dem Internet verbinden kann, wenn ich ein Kabel einstecke.
    Wenn du keinen physischen Schalter direkt am Gerät hast, bliebe - auch nur sofern vom Hersteller berücksichtigt - das ausbauen. Schau mal nach einer Wartungsklappe. Andernfalls bliebe nur die Mutwillige Zerstörung. Könnte aber zu unerwünschten Nebeneffekten kommen, wenn man einen zerstörten WLAN-Adapter - der üblicherweise auch Bluetooth zur Verfügung stellt - im Gerät belässt.
    Die Software-Seitige Deaktivierung lässt sich jederzeit unbemerkt vom Nutzer aufheben. Das würde aber nur Spyware und dergleichen tun.

    Ich habe nämlich kein Bock auf dieses unwissentlich mit einer Cloud verbunden sein oder sowas, oder dass irgendwelche Linux-Server meine Festplatte auslesen oder was auch immer.
    Da würde ich mir zwar eher bei Windows als bei Linux sorgen machen, aber das ist ein anderes Thema.


    Die anderen Fragen überlasse ich den Experten, meine Erfahrung mit Linux ist dazu zu begrenzt.

    - Keine verdammte Hechtrolle zum ausweichen in Kämpfe!
    - 01100100 00100111 01101111 01101000 00100001
    Homerclon ist offline

  6. #6 Zitieren

    Metasyntaktische Variable
    Avatar von foobar
    Registriert seit
    Sep 2004
    Ort
    Direkt hinter dir! Buh!
    Beiträge
    24.045
    Zitat Zitat von Gothicforum Beitrag anzeigen
    Erstmal würde ich gern wissen, was der PC (Laptop) kann. Z.b. hat man in Windows 'nen Gerätemanager und Systemsteuerung, wo man sich alle Hardware anzeigen lassen kann und auch alle Software.
    Ich vermisse bei Linux total eine abschließende Liste, was da jetzt alles drauf ist oder nicht.
    Es gibt verschiedene Programme, die das können. Je nachdem, welche Distri bei dir zum Einsatz kommt, können die schon installiert sein. Oder aber auch nicht. Dann musst du sie nachinstallieren. Mit grafischer Oberfläche ist beispielsweise Hardinfo, welches optisch dem Gerätemanager schon recht nahe kommt. Alternativen wären I-Nex, LSHW-GTK, Sysinfo oder unter KDE der HAL Device Manager. Im Textmodus (d.h. in einem Terminalfenster) gibt es beispielsweise inxi, lshw und hwinfo.

    In Windows gibt es z.B. eine Liste "Programme und Funktionen", wo ich von A bis Z sortiert eine Liste habe, was alles auf dem PC installiert ist. Und was ich nicht brauche, kann ich dort deinstallieren. So 'ne Liste würd ich mir gern auf dem Linux-Laptop angucken und dann all den Rotz deinstallieren, den ich eh nicht benutze.
    Also zunächst mal ist die Prämisse falsch. Unter „Programme und Funktionen” findest du nicht alle installierten Programme, sondern nur diejenigen, die sich die Mühe gemacht haben, sich dort einzutragen. Und manchmal auch welche, die gar nicht mehr vorhanden sind, aber vergessen haben, sich auszutragen. Die Liste ist also nicht immer und zwangsläufig 100% korrekt.

    Unter Linux ist die Paketverwaltung dein erster Ansatz. Linux ist frei, nichts ist verbindlich und entsprechend kannst du durchaus Programme an der Paketverwaltung vorbei installieren. Und dann musst du dich selber kümmern. Aber sofern du das nicht machst und immer die Paketverwaltung nutzt, dann kennt sie tatsächlich alle installierten Programme und Bibliotheken. Denn sie führt selber Buch darüber, was installiert wurde, und verlässt sich nicht auf das, was die Programme melden. Übrigens bedeutet das auch, dass die Paketverwaltung automatisch Bibliotheken wieder deinstallieren kann, wenn kein noch vorhandenes Programm sie mehr benötigt. Das System müllt also nicht auf Dauer so zu wie Windows.

    Aber wieder gibt es nicht das eine Programm, sondern mehrere verschiedene Ansätze. Welche Paketverwaltung und welches grafische Oberfläche zur vereinfachten Bedienung bei dir vorhanden sind, hängt von deiner Distri ab. Bei Linux Mint (welches IMHO sehr zu empfehlen ist für Anfänger) gibt es ein Programm namens „Anwendungsverwaltung”. Da kann man Software aus dem Katalog der Distri installieren, oder über das Hamburger-Menü in der rechten oberen Ecke alle installierten Programme anzeigen lassen. Bei Ubuntu gibt es glaube ich ein „Software Center”, evtl. kann man da was sehen (habe gerade keines zur Hand). Im Terminalfenster kann man bei Debian-basierten Distris (Debian, Ubuntu, Mint, etc.) auch mit „apt list --installed” anzeigen lassen.

    Zur Hardware konnte ich ein Menü namens "Informationen" finden, wo ich sehen kann, dass dies Teile der Hardware sind: intel core i5 8250u, intel uhd graphics 620.
    Ich habe grad mal danach im Internet geguckt, scheinbar ist das Gaming-fähig, kann das sein?
    Zumindest nicht anhand dieser Daten. Die UHD 620 ist eine in die CPU integrierte Grafikeinheit, die gerade gut genug für Google Earth und ganz einfache bzw. alte 3D-Spiele ist. Es kann höchstens noch ein 3D-Beschleunigerchip verbaut sein, den du noch nicht gefunden hast.

    Was mir noch fehlt ist der Rest der Hardware. Womit z.b. benutzt er WLAN und Bluetooth?
    Beides habe ich zwar deaktiviert bzw. Flugmodus eingeschaltet, aber ich würde gerne die Hardware, die dafür zuständig ist, so richtig funktionsunfähig machen, sodass er sich nur noch mit dem Internet verbinden kann, wenn ich ein Kabel einstecke.
    Ich habe nämlich kein Bock auf dieses unwissentlich mit einer Cloud verbunden sein oder sowas, oder dass irgendwelche Linux-Server meine Festplatte auslesen oder was auch immer.
    Richtig funktionsunfähig wird es dann, wenn du die Hardware ausbaust. Dazu musst du das Gerät aufschrauben. Irgendwo steckt vermutlich ein WLAN-Modul im M.2-2230-Format drin (Bild), etwa in der Größe eines 5-Mark-Stücks. Die meisten haben auch gleich das Bluetooth-Modul mit dabei. Wenn du das ausbaust, kann garantiert nix mehr passieren. Nicht alle Laptops lösen das über so ein Modul, aber die allermeisten.

    Willst du das Modul nur in Software lahmlegen, musst du herausfinden, welche Hardware es konkret ist und den dafür zuständigen Treiber dann blacklisten. Dafür wirst du wahrscheinlich zum Terminalfenster greifen müssen.

    Allerdings kann ich dich schon mal dahingehend beruhigen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass „irgendwelche Linux-Server” deine Festplatte auslesen werden, vernachlässigbar klein ist. Wenn du bereit bist, Windows auf der Maschine zu installieren, dann solltest du mit Linux erst recht kein Problem haben.

    Feeling a bit masochistic and want to read more of my diatribes? Check out Foobar's Rantpage.

    foobar erklärt die Welt der Informatik: Was ist ein Zeichensatz?Was ist die 32Bit-Grenze?Warum sind Speicheroptimierer Unsinn?Wie teste ich meinen RAM?Was ist HDR?Was ist Tesselation?Warum haben wir ein Urheberrecht?Partitionieren mit MBR oder GPT?Was hat es mit dem m.2-Format auf sich?Warum soll ich meine SSD nicht zum Anschlag befüllen?Wer hat an der MTU gedreht?UEFI oder BIOS Boot?Was muss man über Virenscanner wissen?Defragmentieren sinnvoll?Warum ist bei CCleaner & Co. Vorsicht angesagt?Was hat es mit 4Kn bei Festplatten auf sich?Was ist Bitrot?Was sind die historischen Hintergründe zur (nicht immer optimalen) Sicherheit von Windows?Wie kann ich Datenträger sicher löschen?Was muss ich bzgl. Smartphone-Sicherheit wissen?Warum sind Y-Kabel für USB oft keine gute Idee?Warum sind lange Passwörter besser als komplizierte?Wie funktionieren Tintenstrahldrucker-Düsen?Wie wähle ich eine Linux-Distribution für mich aus?Warum ist Linux sicherer als Windows?Sind statische Entladungen bei Elektronik wirklich ein Problem?Wie repariere ich meinen PC-Lüfter?Was ist die MBR-Lücke?Wie funktioniert eine Quarz-Uhr?Was macht der Init-Prozess unter Linux und wie schlimm ist SystemD?Mainboard-Batterie - wann wechseln?Smartphone ohne Google?
    foobar ist gerade online

  7. #7 Zitieren
    Veteran
    Registriert seit
    Jun 2012
    Beiträge
    640
    Entschuldigung, dass ich grad eventuell aufgeworfene Nachfragen nicht beantworte;
    mir ist grad noch was wichtiges eingefallen:
    Wie installiere ich einen spezifischen Drucker?
    (der Laptop hat kein CD/DVD-Fach, daher kann ich die CD, die zum Drucker gehört, nicht verwenden.)
    Gothicforum ist offline

  8. #8 Zitieren

    Metasyntaktische Variable
    Avatar von foobar
    Registriert seit
    Sep 2004
    Ort
    Direkt hinter dir! Buh!
    Beiträge
    24.045
    Zitat Zitat von Gothicforum Beitrag anzeigen
    (der Laptop hat kein CD/DVD-Fach, daher kann ich die CD, die zum Drucker gehört, nicht verwenden.)
    Wäre vermutlich eh nur der Windows-Treiber drauf. Bei den meisten System kann man http://localhost:631 im Browser aufrufen. Da landet man auf der Konfigurationsoberfläche von CUPS, welches bei praktisch allen modernen Distris für das Drucken zuständig ist. Da hat man dann oben so eine Leiste, in der es unter anderem den Punkt „Verwaltung” gibt. Da kommt dann eine Seite, auf der es einen „Drucker hinzufügen” Knopf geben sollte. Da muss man sich dann durchklicken (Anschluss wählen, Hersteller und Modell, etc). Wenn dein Drucker nicht dabei ist, kann es sein, dass du erst ein Paket installieren musst, in dem der zuständige Treiber steckt.

    Viele Desktop-Oberflächen für Linux bieten aber auch eine eigene Oberfläche zum Einrichten von Druckern.

    Im Zweifel einfach mal Namen der Distri und des Druckers bei Google einwerfen. Oder zur Not hier posten.

    Feeling a bit masochistic and want to read more of my diatribes? Check out Foobar's Rantpage.

    foobar erklärt die Welt der Informatik: Was ist ein Zeichensatz?Was ist die 32Bit-Grenze?Warum sind Speicheroptimierer Unsinn?Wie teste ich meinen RAM?Was ist HDR?Was ist Tesselation?Warum haben wir ein Urheberrecht?Partitionieren mit MBR oder GPT?Was hat es mit dem m.2-Format auf sich?Warum soll ich meine SSD nicht zum Anschlag befüllen?Wer hat an der MTU gedreht?UEFI oder BIOS Boot?Was muss man über Virenscanner wissen?Defragmentieren sinnvoll?Warum ist bei CCleaner & Co. Vorsicht angesagt?Was hat es mit 4Kn bei Festplatten auf sich?Was ist Bitrot?Was sind die historischen Hintergründe zur (nicht immer optimalen) Sicherheit von Windows?Wie kann ich Datenträger sicher löschen?Was muss ich bzgl. Smartphone-Sicherheit wissen?Warum sind Y-Kabel für USB oft keine gute Idee?Warum sind lange Passwörter besser als komplizierte?Wie funktionieren Tintenstrahldrucker-Düsen?Wie wähle ich eine Linux-Distribution für mich aus?Warum ist Linux sicherer als Windows?Sind statische Entladungen bei Elektronik wirklich ein Problem?Wie repariere ich meinen PC-Lüfter?Was ist die MBR-Lücke?Wie funktioniert eine Quarz-Uhr?Was macht der Init-Prozess unter Linux und wie schlimm ist SystemD?Mainboard-Batterie - wann wechseln?Smartphone ohne Google?
    foobar ist gerade online

  9. #9 Zitieren
    Veteran
    Registriert seit
    Jun 2012
    Beiträge
    640
    Zitat Zitat von foobar Beitrag anzeigen
    Im Zweifel einfach mal Namen der Distri und des Druckers bei Google einwerfen. Oder zur Not hier posten.
    ubuntu 18.04.1 (64bit)
    epson et 2650

    Kann einer so sagen, was ich in die Kommandozeile eingeben muss, um das zu intallieren?
    Gothicforum ist offline

  10. #10 Zitieren

    Metasyntaktische Variable
    Avatar von foobar
    Registriert seit
    Sep 2004
    Ort
    Direkt hinter dir! Buh!
    Beiträge
    24.045
    Zitat Zitat von Gothicforum Beitrag anzeigen
    ubuntu 18.04.1 (64bit)
    epson et 2650

    Kann einer so sagen, was ich in die Kommandozeile eingeben muss, um das zu intallieren?
    https://www.google.com/search?q=epso...0+ubuntu+18.04

    Bereits der erste Treffer liefert eine Schritt-für-Schritt-Anleitung. Da ich weder diesen Drucker noch diese Distri zur Hand habe, kann ich nicht sagen, ob die wirklich funktioniert. Aber sie scheint auf den ersten Blick plausibel.

    Auf der Epson-Seite kann man außerdem nach Linuxtreibern für den ET-2650 suchen und findet drei Stück (Druckertreiber, Druckerutility und Scannertreiber).

    Ob Ubuntu wirklich optimal ist für einen Anfänger wie dich... Hmmm... weiß ich nicht. Ich würde im Zweifel auf das aktuelle Linux Mint 20 (Cinnamon) umsteigen. Das kommt in der Optik und dem Verhalten dem dir vermutlich bekannten Windows deutlich näher. Man kann auch Ubuntu nutzen. Das ist nicht grundsätzlich falsch, eher eine Abwägungssache. Ich persönliche gebe unerfahrenen Windows-Umsteigern immer Mint. Bisher hat sich das bewährt. Aber natürlich sind meine persönlichen Erfahrungen keine repräsentative Stichprobe.

    Feeling a bit masochistic and want to read more of my diatribes? Check out Foobar's Rantpage.

    foobar erklärt die Welt der Informatik: Was ist ein Zeichensatz?Was ist die 32Bit-Grenze?Warum sind Speicheroptimierer Unsinn?Wie teste ich meinen RAM?Was ist HDR?Was ist Tesselation?Warum haben wir ein Urheberrecht?Partitionieren mit MBR oder GPT?Was hat es mit dem m.2-Format auf sich?Warum soll ich meine SSD nicht zum Anschlag befüllen?Wer hat an der MTU gedreht?UEFI oder BIOS Boot?Was muss man über Virenscanner wissen?Defragmentieren sinnvoll?Warum ist bei CCleaner & Co. Vorsicht angesagt?Was hat es mit 4Kn bei Festplatten auf sich?Was ist Bitrot?Was sind die historischen Hintergründe zur (nicht immer optimalen) Sicherheit von Windows?Wie kann ich Datenträger sicher löschen?Was muss ich bzgl. Smartphone-Sicherheit wissen?Warum sind Y-Kabel für USB oft keine gute Idee?Warum sind lange Passwörter besser als komplizierte?Wie funktionieren Tintenstrahldrucker-Düsen?Wie wähle ich eine Linux-Distribution für mich aus?Warum ist Linux sicherer als Windows?Sind statische Entladungen bei Elektronik wirklich ein Problem?Wie repariere ich meinen PC-Lüfter?Was ist die MBR-Lücke?Wie funktioniert eine Quarz-Uhr?Was macht der Init-Prozess unter Linux und wie schlimm ist SystemD?Mainboard-Batterie - wann wechseln?Smartphone ohne Google?
    foobar ist gerade online

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •