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Zitat von Lina
Die du nicht bekommen wirst.
Mit den richtigen Fragen, hast du die Antwort schon gegeben.
Die durchaus zufriedenstellend geklärt wurden.
Es gibt kein gut und böse, kein Richtig und kein Falsch, nur Entscheidungen und Konsequenzen.
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Die Definition "menschlichen Lebens" ist somewhat willkürlich, das sollte einem vorab klar sein.
Verhütet eine Frau mit der Minipille kann es durchaus zur Befruchtung einer Eizelle kommen. Bei einer Gestagenpille ist dies weniger wahrscheinlich und bei anderen/weiteren Wirkstoffen (sogenannte Kombipillen) noch weniger wahrscheinlich, kann theoretisch aber auch vorkommen.
https://www.frauenaerzte-im-netz.de/...gestagenpille/
https://de.wikipedia.org/wiki/Antiba...ngsmechanismus
Zitat von wikipedia
Die herkömmliche Minipille enthält das Gestagen Levonorgestrel. Das primäre Wirkprinzip beruht auf Veränderung der Konsistenz des Zervixschleims, also des Schleimpfropfs im Gebärmutterhals, so dass die Passage von Spermien in die Gebärmutter hinein stark erschwert wird. Zudem wird die Gebärmutterschleimhaut so verändert, dass eine befruchtete Eizelle sich nicht einnisten kann (Nidationshemmung).
https://de.wikipedia.org/wiki/Minipille
Eine befruchtete Eizelle ist prinzipiell ein menschliches Leben. Dann teilt die sich halt und es werden zwei Zellen, dann werden es immer mehr und ihr kennt das ja wie das funktioniert. Mitose und Meiose, das Baby wächst und wächst und wächst.
In Deutschland gilt das dann ab 12 Wochen als "Leben" und man kann das auch medizinisch begründen wo man die Grenze zieht, aber ob man die jetzt da zieht oder früher oder später, das ist ja nicht in Stein gemeißelt.
Lehnt man Abtreibungen generell ab, dann muss man konsequenterweise auch die Verhütung via Pille ablehnen, da diese eine sehr frühe Abtreibung sein kann. Die möglicherweise befruchtete Eizelle wird dann halt nicht erst nach 12 Wochen gekillt, sondern schon früher und das ganz ohne Beratung und alles. Also klar wird die Frau beraten bevor sie die Pille verschrieben bekommt, aber nicht vor jedem "Schwangerschaftsabbruch", der durch die Pille vonstatten geht (nach deutschem Recht gilt die Schwangerschaft erst ab der Nidation).
Das nur mal so zur Information am Rande.
Wie im EP schon angemerkt wurde ist nach den Menschenrechten jedes Leben gleich wert. Wie man das begründen soll, dass Vergewaltigungsopferembryos "weniger wert" sind als "Unfallembryos" ist daher eine sehr berechtigte Frage.
Kann man imho eigentlich nur damit begründen, dass das Wohlergehen der potenziellen Mutter über dem Leben des Embryos steht. Was ist nun aber mit einer Frau, die durch ein "Unfallbaby" ähnlich schwer psychisch belastet wird wie ein Vergewaltigungsopfer? Zum Beispiel so ne 14jährige aus armem Elternhaus, die zum ersten Mal mit ihrem Freund in die Kiste steigt und dann auf einmal schwanger wird - das ist für die vielleicht auch nicht so knorke ein Baby zu gebären.
Wer entscheidet das denn bitte wie belastend das für die betreffende Frau ist?
Ich würde ja sagen, das entscheidet die betreffende Frau selbst. Man kann sie beraten und alles, schön und gut, aber die letzte Entscheidung muss doch bei ihr und ihr allein liegen.
Das Recht abtreiben zu dürfen darf man imho daher nicht an die Art der Empfängnis koppeln. Ob Loch im Kondom, Pille vergessen, Spirale kaputt oder Freund macht drei Tage nach der geplanten Empfängnis Schluss, der Grund ist doch völlig egal. Bewertet wird doch, ob es "Mord" ist oder nicht wenn man abtreibt. Und das ist vollkommen unabhängig davon wie "das Leben" entstanden ist.
Infos zur Definition bis wann man Abtreibungen erlaubt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwan...he_Kontroverse
https://de.wikipedia.org/wiki/SKIP-Argumente
https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%B...hen_F%C3%B6tus
In nahezu allen Erste-Welt-Ländern sind Abtreibungen legal:
https://en.wikipedia.org/wiki/Aborti...n_abortion_law
Meine persönliche Meinung deckt sich mit der Gesetzgebung in diesen "blauen" Ländern, sprich "legal on woman's request" - und man kann von mir aus persönlich auch anderer Meinung sein, sollte diese Gesetzgebung aber dennoch befürworten.
So wie man auch selber vll nicht seine Organe spenden möchte, weil Religion oder was auch immer sagt die Organe sind heilig und müssen in ägyptischen Urnen mit ins Jenseits gehen, aber dann lasst doch bitte die anderen ihre Organe spenden.
Lasst die Frauen selbst entscheiden. Wenn ihr nen Haufen Zellen ohne neuronale Aktivität schon als menschliches Leben seht, klar akzeptiere ich, aber wenn andere Frauen das anders sehen, dann lasst sie den Haufen Zellen ohne neuronale Aktivität doch aus ihrem Körper rausspülen.
Meine Meinung.
"wenn ich jmd respektlos behandelt habe warst dass immer nur du" - wahre Freunde!
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EDL: Es wird Menschenansammlungen in allen Größenordnungen geben in hinreichender Zahl.
Mission Impossible mit Heinzi Cruise
Geändert von Heinzi (24.10.2020 um 21:01 Uhr)
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Zum einen klingt eine Aussage wie "die Frau" soll das selbst entscheiden ja durchaus erstmal gut und richtig. So gesehen ist es aber wohl einfach nur die bequemste Art um sich diesem Thema nicht stellen zu müssen.
Leider ist das nicht so einfach. Oftmals ist der Einfluss von außen so stark dass viele Frauen gar nicht so recht wissen wo ihnen der Kopf steht. Manchmal ist es der Vater der unbedingt die Abtreibung will, manchmal die Familie. Dann kommen oftmals unbegründete Ängste ins Spiel. So in der Art "mein Leben ist nun vorbei" usw.
Sicher wird es dazu kein Studien geben, wie auch. Ich würde aber mal behaupten das in etwa die Hälfte der (vor allem jungen) Frauen nicht aus eigenem Wunsch abtreiben. Wie gesagt, ich denke, das relativ häufig äußere Einflusse letztendlich daran "Schuld" sind wenn eine Frau abtreibt.
Junge Frauen die mit einer Abtreibung hadern, muss eins klar sein ... ein Kind kann und wird Türen schließen. Ein Kind wird aber auch Türen öffnen. Es sind nunmal zu oft unbegründete Ängste und äußere Einflüsse die junge Frauen den Schritt der Abtreibung gehen lassen. Was man auch auf keinen Fall unter den Tisch fallen lassen darf, sind die "Väter" die halt sehr oft die (Sex)Partnerin bedrängen und durchaus auch unter eine Art Druck setzen können.
Wie ich zur Abtreibnung stehe habe ich schon geschrieben. Ich bin nun auch nicht Grundsätzlich dagegen, natürlich nicht. Es ist auch vollkommen richtig das die Frau das letztendlich entscheiden muss. Aber! wer entscheidet das denn wirklich? Entscheiden die Frauen das wirklich selbst? Diese Fragen sollte sich jeder stellen. Ich möchte gar nicht wissen wieviele Frauen ein Kind austragen würden aber sie tun es nicht weil sie von der Außenwelt so unter Druck gesetzt wurden und sich am Ende "ergeben"
Edit: Deshalb mal meine Meinung dazu. Man sollte Frauen nicht ausreden ein Kind auszutragen, sondern man sollte sie dazu animieren. Bei solchen Gesprächen muss dann aber auch der Partner mit einbezogen werden. Denn schließlich ist er ja auch daran beteiligt gewesen und sollte auch durchaus ein Mitsprachrecht haben. Aber auch in dem Fall liegt die finale Entscheidung bei der Frau.
Geändert von Lina (24.10.2020 um 21:28 Uhr)
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Zitat von Lina
Zum einen klingt eine Aussage wie "die Frau" soll das selbst entscheiden ja durchaus erstmal gut und richtig. So gesehen ist es aber wohl einfach nur die bequemste Art um sich diesem Thema nicht stellen zu müssen.
Leider ist das nicht so einfach. Oftmals ist der Einfluss von außen so stark dass viele Frauen gar nicht so recht wissen wo ihnen der Kopf steht. Manchmal ist es der Vater der unbedingt die Abtreibung will, manchmal die Familie. Dann kommen oftmals unbegründete Ängste ins Spiel. So in der Art "mein Leben ist nun vorbei" usw.
Sicher wird es dazu kein Studien geben, wie auch. Ich würde aber mal behaupten das in etwa die Hälfte der (vor allem jungen) Frauen nicht aus eigenem Wunsch abtreiben. Wie gesagt, ich denke, das relativ häufig äußere Einflusse letztendlich daran "Schuld" sind wenn eine Frau abtreibt.
Junge Frauen die mit einer Abtreibung hadern, muss eins klar sein ... ein Kind kann und wird Türen schließen. Ein Kind wird aber auch Türen öffnen. Es sind nunmal zu oft unbegründete Ängste und äußere Einflüsse die junge Frauen den Schritt der Abtreibung gehen lassen. Was man auch auf keinen Fall unter den Tisch fallen lassen darf, sind die "Väter" die halt sehr oft die (Sex)Partnerin bedrängen und durchaus auch unter eine Art Druck setzen können.
Wie ich zur Abtreibnung stehe habe ich schon geschrieben. Ich bin nun auch nicht Grundsätzlich dagegen, natürlich nicht. Es ist auch vollkommen richtig das die Frau das letztendlich entscheiden muss. Aber! wer entscheidet das denn wirklich? Entscheiden die Frauen das wirklich selbst? Diese Fragen sollte sich jeder stellen. Ich möchte gar nicht wissen wieviele Frauen ein Kind austragen würden aber sie tun es nicht weil sie von der Außenwelt so unter Druck gesetzt wurden und sich am Ende "ergeben"
Eigentlich ist es eben doch ganz einfach.
Entweder man glaubt an die Freiheit des Menschen oder man tut es nicht.
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Zitat von Lina
Zum einen klingt eine Aussage wie "die Frau" soll das selbst entscheiden ja durchaus erstmal gut und richtig. So gesehen ist es aber wohl einfach nur die bequemste Art um sich diesem Thema nicht stellen zu müssen.
[...]
Junge Frauen die mit einer Abtreibung hadern, muss eins klar sein ... ein Kind kann und wird Türen schließen. Ein Kind wird aber auch Türen öffnen. Es sind nunmal zu oft unbegründete Ängste und äußere Einflüsse die junge Frauen den Schritt der Abtreibung gehen lassen. Was man auch auf keinen Fall unter den Tisch fallen lassen darf, sind die "Väter" die halt sehr oft die (Sex)Partnerin bedrängen und durchaus auch unter eine Art Druck setzen können.
Natürlich spielen äußere Einflüsse eine Rolle. Das tun sie ja auch anderswo.
Aber salopp gesagt kann man doch nicht "ein paar alte weiße Männer" entscheiden lassen, was sie für das Beste für die Frau halten. Wenn eine Frau mit einem Mann verheiratet ist, der ihr nicht guttut, dann kommt ja auch kein Gericht daher und reicht für sie die Scheidung ein. Wenn eine Frau Brustkrebs hat und sich einer Behandlung verweigert, kann man sie auch nicht einfach ohne ihr Einverständnis operieren. Es ist immer die Entscheidung des Individuums, Vollbesitz geistiger Kräfte usw vorausgesetzt.
Was man machen kann ist sie zu beraten. Hey, lass dich von dem Kerl scheiden, wir helfen dir. Lass dich operieren, wir helfen dir. Bekomme das Kind, wir helfen dir.
Aber wenn sie nicht will kann man sie ja nicht dazu zwingen.
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Also ne Frau die niemals Kinder haben will, aber durch unachtsamkeit Schwanger wird zu zwingen, das Kind zu behalten, empfinde ich schon als ziemlich drakonische Bestrafung
"Taucht ein in die Schönheit der deutschen Sprache. Ich tue das. Für mich sind Anglizismen ein No-Go"
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Auszug aus einem Buch:
"...moralische Debatten von heute [...] rivalisierende moralische Argumente:
a. Jeder Mensch hat bestimmte Rechte hinsichtlich der eigenen Person und des eigenen Körpers. Aus dem Wesen dieser Rechte folgt, dass in der Phase, in der der Embryo wesentlicher Bestandteil des Körpers der Mutter ist, diese ein Recht darauf hat, frei zu entscheiden, ob sie abtreiben will oder nicht. Die Abtreibung ist somit moralisch zulässig und sollte gesetzlich gestattet sein.
b. Ich kann nicht wollen, dass meine Mutter abgetrieben hätte, als sie mit mir schwanger war, ausgenommen vielleicht, wenn sicher wäre, dass der Embryo tot oder schwer geschädigt ist. Aber wenn ich das in meinem eigenen Fall nicht wollen kann, wie kann ich dann anderen das Recht auf Leben abstreiten, das ich für mich selbst beanspruche? Ich würde gegen die Goldene Regel handeln, würde ich einer Mutter ein generelles Recht auf Abtreibung zugestehen. Ich bin dadurch selbstverständlich nicht zu der Ansicht verpflichtet, dass Abtreiben gesetzlich verboten werden sollte.
c. Mord ist Unrecht. Mord tötet unschuldiges Leben. Ein Embryo ist ein bestimmbares Individuum, das sich von einem Neugeborenen nur dadurch unterscheidet, dass es sich in einer früheren Phase des langen Weges zu den Fähigkeiten eines Erwachsenen befindet; wenn überhaupt ein Leben unschuldig ist, dann das eines Embryos. Wenn Kindestötung Mord ist, was der Fall ist, dann ist Abtreibung Mord. Abtreiben ist damit nicht nur moralisch verwerflich, sondern sollte auch gesetzlich verboten werden."
Möchtet ihr eher nach John Locke (a), kantisch (b) oder doch eher thomistisch (c) handeln?
"Moral" wurde totdiskutiert, dieser Thread ist ein Zeugnis davon - keiner hier kann anders als mit Pseudoargumenten um sich schlagen?
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Zitat von Heinzi
Natürlich spielen äußere Einflüsse eine Rolle. Das tun sie ja auch anderswo.
Aber salopp gesagt kann man doch nicht "ein paar alte weiße Männer" entscheiden lassen, was sie für das Beste für die Frau halten. Wenn eine Frau mit einem Mann verheiratet ist, der ihr nicht guttut, dann kommt ja auch kein Gericht daher und reicht für sie die Scheidung ein. Wenn eine Frau Brustkrebs hat und sich einer Behandlung verweigert, kann man sie auch nicht einfach ohne ihr Einverständnis operieren. Es ist immer die Entscheidung des Individuums, Vollbesitz geistiger Kräfte usw vorausgesetzt.
Was man machen kann ist sie zu beraten. Hey, lass dich von dem Kerl scheiden, wir helfen dir. Lass dich operieren, wir helfen dir. Bekomme das Kind, wir helfen dir.
Aber wenn sie nicht will kann man sie ja nicht dazu zwingen.
Natürlich soll sie niemand zwingen. Davon habe ich auch nichts geschrieben.
Genau das mit der Beratung meinte ich. Wenn man jungen Frauen zeigt das das Leben nicht vorbei ist und ihnen Perspektiven zeigt, dann würden sich sicherlich mehr dazu entscheiden ihr Kind auszutragen.
Ich bitte darum das man mich nicht falsch versteht. Ich bin nicht gegen Abtreibung, ich bin für das Austragen. Das ist ein kleiner aber feiner Unterschied. Ich stand damals im Grunde auch vor einem Scherbenhaufen und ich habe auch heute immer mal Phasen wo ich mir denke das eine Abtreibung besser gewesen wäre. Unter dem Strich hat Joel mein Leben aber so sehr bereichert und ich könnte nicht mehr ohne Leben. Ich hatte was die Psyche angeht zwar ein paar schwer Jahre aber auch die gingen vorbei. Nachdem ich wieder meinen Familiären Backround hatte hat sich meine Situation auch recht schnell gebessert. Genau das wäre zum Beispiel ein Grund wo man über eine Abtreibung nachdenken sollte. Wenn keine Familie da ist, keine Freunde usw. Dann kann ein Kind zu einer zu großen Belastung werden. Denn auch hier kann ich nur aus eigener Erfahrung reden ... ich wüsste nicht was mit mir heute wäre, wenn ich mich nicht wieder meiner Familie zugewand hätte. Wenn ich sie nicht hätte, hmmm das wäre alles vielleicht nich so gut gelaufen für uns.
Geändert von Lina (24.10.2020 um 21:44 Uhr)
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Zitat von GVE
Auszug aus einem Buch:
"...moralische Debatten von heute [...] rivalisierende moralische Argumente:
a. Jeder Mensch hat bestimmte Rechte hinsichtlich der eigenen Person und des eigenen Körpers. Aus dem Wesen dieser Rechte folgt, dass in der Phase, in der der Embryo wesentlicher Bestandteil des Körpers der Mutter ist, diese ein Recht darauf hat, frei zu entscheiden, ob sie abtreiben will oder nicht. Die Abtreibung ist somit moralisch zulässig und sollte gesetzlich gestattet sein.
b. Ich kann nicht wollen, dass meine Mutter abgetrieben hätte, als sie mit mir schwanger war, ausgenommen vielleicht, wenn sicher wäre, dass der Embryo tot oder schwer geschädigt ist. Aber wenn ich das in meinem eigenen Fall nicht wollen kann, wie kann ich dann anderen das Recht auf Leben abstreiten, das ich für mich selbst beanspruche? Ich würde gegen die Goldene Regel handeln, würde ich einer Mutter ein generelles Recht auf Abtreibung zugestehen. Ich bin dadurch selbstverständlich nicht zu der Ansicht verpflichtet, dass Abtreiben gesetzlich verboten werden sollte.
c. Mord ist Unrecht. Mord tötet unschuldiges Leben. Ein Embryo ist ein bestimmbares Individuum, das sich von einem Neugeborenen nur dadurch unterscheidet, dass es sich in einer früheren Phase des langen Weges zu den Fähigkeiten eines Erwachsenen befindet; wenn überhaupt ein Leben unschuldig ist, dann das eines Embryos. Wenn Kindestötung Mord ist, was der Fall ist, dann ist Abtreibung Mord. Abtreiben ist damit nicht nur moralisch verwerflich, sondern sollte auch gesetzlich verboten werden."
Möchtet ihr eher nach John Locke (a), kantisch (b) oder doch eher thomistisch (c) handeln?
"Moral" wurde totdiskutiert, dieser Thread ist ein Zeugnis davon - keiner hier kann anders als mit Pseudoargumenten um sich schlagen?
Zwar hat Kant schon etwas zu Mord und Pflicht zur Zeugung gesagt, aber deine Argumentation in b entspricht doch nicht Kant, da es ihm stets um die reine Vernunft geht und nicht um subjektives Wollen, Wünschen etc.., denn dann wäre es ja der suizidal Geneigten in der Tat zugesprochen eine Abtreibung vorzunehmen, beispielsweise in der festen Überzeugung, dass Leben ein Leiden ist, das Niemandem zugemutet werden sollte. Aber wenn Pflicht und Legitimität auf solchen subjektiven Gefühlen basierte würde man eben nicht mehr über allgemeine Grundsätze reden und damit dann auch nicht mehr über Pflicht, was sich sebst widerspräche.
Geändert von Oblomow (24.10.2020 um 22:13 Uhr)
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Zitat von Lina
Natürlich soll sie niemand zwingen. Davon habe ich auch nichts geschrieben.
Genau das mit der Beratung meinte ich. Wenn man jungen Frauen zeigt das das Leben nicht vorbei ist und ihnen Perspektiven zeigt, dann würden sich sicherlich mehr dazu entscheiden ihr Kind auszutragen.
Wie Wocky in Beitrag #44 zitierte ist eine Beratung in Deutschland ja Pflicht. Das finde ich auch gut so. Ich glaube da sind wir ziemlich d'accord. Eine Abtreibung kann ja auch negative psychische Folgen haben (à la what if I didn't).
Zitat von Lina
Ich bitte darum das man mich nicht falsch versteht. Ich bin nicht gegen Abtreibung, ich bin für das Austragen. Das ist ein kleiner aber feiner Unterschied. Ich stand damals im Grunde auch vor einem Scherbenhaufen und ich habe auch heute immer mal Phasen wo ich mir denke das eine Abtreibung besser gewesen wäre. Unter dem Strich hat Joel mein Leben aber so sehr bereichert und ich könnte nicht mehr ohne Leben.
Nachvollziehbar.
Und ich glaube sehr viele Mütter sehen das ähnlich wie du. Danke für die (persönliche) Erklärung sowie die Abgrenzung im zweiten Satz, das hat deinen Standpunkt zu dem Thema gut erläutert.
Meine Mama hat die Einstellung "Embryo ist Leben, ich würde niemals abtreiben", aber auch ohne diese würde sie heute ihr ungeplantes "Unfallkind" (meine jüngste Schwester) aus schon kaputter Ehe (eigentlich war der Plan wenn die Kinder alt genug sind trenne ich mich ) auch nicht mehr missen wollen (durch das Angeln ihres neuen Mannes hat's dann doch noch mit der zeitnahen Trennung zwei Jahre später geklappt).
(eine Beratung vor einer Austragung gibt es ja nicht, der Gesetzgeber scheint also auch eher in die Richtung zu denken, dass Austragen der "Normzustand" sein sollte)
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Mission Impossible mit Heinzi Cruise
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Zitat von Lina
Natürlich soll sie niemand zwingen. Davon habe ich auch nichts geschrieben.
Genau das mit der Beratung meinte ich. Wenn man jungen Frauen zeigt das das Leben nicht vorbei ist und ihnen Perspektiven zeigt, dann würden sich sicherlich mehr dazu entscheiden ihr Kind auszutragen.
Ich bitte darum das man mich nicht falsch versteht. Ich bin nicht gegen Abtreibung, ich bin für das Austragen. Das ist ein kleiner aber feiner Unterschied. Ich stand damals im Grunde auch vor einem Scherbenhaufen und ich habe auch heute immer mal Phasen wo ich mir denke das eine Abtreibung besser gewesen wäre. Unter dem Strich hat Joel mein Leben aber so sehr bereichert und ich könnte nicht mehr ohne Leben. Ich hatte was die Psyche angeht zwar ein paar schwer Jahre aber auch die gingen vorbei. Nachdem ich wieder meinen Familiären Backround hatte hat sich meine Situation auch recht schnell gebessert. Genau das wäre zum Beispiel ein Grund wo man über eine Abtreibung nachdenken sollte. Wenn keine Familie da ist, keine Freunde usw. Dann kann ein Kind zu einer zu großen Belastung werden. Denn auch hier kann ich nur aus eigener Erfahrung reden ... ich wüsste nicht was mit mir heute wäre, wenn ich mich nicht wieder meiner Familie zugewand hätte. Wenn ich sie nicht hätte, hmmm das wäre alles vielleicht nich so gut gelaufen für uns.
Es wäre für dich ganz gut, etwas weniger emotional an das Thema heranzugehen. Um andere Standpunkte vielleicht auch besser zu verstehen.
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Zitat von Jetsgreen
Es wäre für dich ganz gut, etwas weniger emotional an das Thema heranzugehen. Um andere Standpunkte vielleicht auch besser zu verstehen.
Welche Standpunkte verstehe ich denn nicht?
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Zitat von Lina
Welche Standpunkte verstehe ich denn nicht?
Ich habe nicht gesagt, dass du etwas nicht verstehst.
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Zitat von Jetsgreen
Ich habe nicht gesagt, dass du etwas nicht verstehst.
Welche Standpunkte soll ich denn dann deiner Meinung nach besser verstehen?
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Zitat von Lina
Welche Standpunkte soll ich denn dann deiner Meinung nach besser verstehen?
Naja, sagen wir mal gegenseitiges Verständnis. Ich finde, du bist sehr emotional und da du dich mehrfach quasi gerechtfertigt hast, bzw. meintest dies tun zu müssen, wäre es vielleicht besser weniger emotional involviert zu sein.
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Faszinierend!
Zitat von Jetsgreen
Es wäre für dich ganz gut, etwas weniger emotional an das Thema heranzugehen. Um andere Standpunkte vielleicht auch besser zu verstehen.
Zitat von Lina
Welche Standpunkte verstehe ich denn nicht?
Zitat von Jetsgreen
Ich habe nicht gesagt, dass du etwas nicht verstehst.
Zitat von Lina
Welche Standpunkte soll ich denn dann deiner Meinung nach besser verstehen?
Zitat von Jetsgreen
Naja, sagen wir mal gegenseitiges Verständnis. Ich finde, du bist sehr emotional und da du dich mehrfach quasi gerechtfertigt hast, bzw. meintest dies tun zu müssen, wäre es vielleicht besser weniger emotional involviert zu sein.
Könntet ihr dies bitte via PN klären?
Danke!
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Bei dieser Debatte empfinde ich es immer als recht heuchlerisch, wenn von Seiten der Politik über „Recht auf Leben“ oder „Wert des Lebens“ gefaselt wird.
Der unnötige Tod von vielen, vielen Menschen wird bei zahlreichen politischen Entscheidungen und Handlungen in Kauf genommen. Aber wenn es um die Entscheidung eines Individuums über den eigenen Körper geht, an dessen System ein anderes Leben in Potenz hängt, dann zählt plötzlich jede moralische Eventualität.
Und diejenigen, die dies auf politischer Ebene dann unter der Prämisse „Wert des Lebens“ thematisieren sind in aller Regel nie diejenigen, die mit den Konsequenzen leben müssen.
Wer den Wert des Lebens auf moralphilosophischer Ebene zum Thema bei politischen Entscheidungen machen will (was ja prinzipiell wünschenswert wäre), der muss dies dann aber bitteschön auch konsequent bei allen Themen machen und nicht nur bei denen, die für einen selbst billig und je nach gesellschaftlicher Stimmung gewinnbringend sind.
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Zitat von Stiller Leser
Was heißt absolut sicher? Und was meinst Du mit eine tolle Kindheit bescheren können?
Du kannst planen, wie Du willst, was passieren wird, weißt Du nicht.
Viele von uns heute wären gar nicht hier, wenn die Eltern und Großeltern so gedacht hätten. Man kann immer nur versuchen, das beste aus einer Situation zu machen. So manches Kind armer Eltern lebt gewiss besser im Sinne von toller Kindheit. Gewiss, wirtschaftlich abgesichert geht alles eine Nummer besser. Aber das ist nur ein Punkt von vielen.
Schöner Beitrag.
Zitat von Lord Rhapthorne
Ich würde sogar einen Schritt weiter gehen, Abtreibung sollte immer legal sein, das Kind kann man auch noch später machen.
Ich - als Linksradikaler - würde so weit nicht gehen.
In den USA gibt es ja einen kleinen radikalen Teil der "Linken" (also liberaler Identitätspolitik-Freaks), die in Opposition gegen die radikalen Abtreibungsgegner tatsächlich das fordern, was die radikalen Abtreibungsgegner allen Befürwortern der Legalität von Abtreibungen gern vorwerfen:
Dass man bis zur Geburt abtreiben dürfen sollte.
Das finde ich bizarr.
Irgendwann zwischen Monat 3 und 6 sollte Schluss sein, bin da aber wissenschaftlich nicht auf dem neuesten Stand. Spätestens dann, wenn der Fötus Schmerz empfinden kann und sich das Gehirn anfängt zu entwickeln. Ausnahmen sollten dann nur noch in medizinischen Notfällen erlaubt sein, also auch nicht wenn das Kind mit Behinderung geboren würde (finde Eugenik nicht so toll ), und auch nicht wenn es sich beim Kind um die Konsequenz einer Vergewaltigung handelt.
Bis zu diesem Punkt aber, ob man ihn jetzt nach Woche 12 oder nach Woche 24 ansetzt, sollte jede Abtreibung erlaubt sein. Egal welche Motivation dahinter stecken sollte. Natürlich ohne Pflichtberatung.
Geändert von ulix (25.10.2020 um 12:40 Uhr)
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Pflichtberatung muss nicht bedeuten das die Frau dazu gezwungen wird eine Beratungsstelle aufzusuchen. Es kann auch bedeuten das der Arzt, der die Abtreibung durchführt, dazu verpflichtet wird, über die Risiken aufzuklären. Da darf es keine Ausnahme gehen. Das muss definitiv Pflicht sein.
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Zitat von Lina
Edit: Deshalb mal meine Meinung dazu. Man sollte Frauen nicht ausreden ein Kind auszutragen, sondern man sollte sie dazu animieren. Bei solchen Gesprächen muss dann aber auch der Partner mit einbezogen werden. Denn schließlich ist er ja auch daran beteiligt gewesen und sollte auch durchaus ein Mitsprachrecht haben. Aber auch in dem Fall liegt die finale Entscheidung bei der Frau.
Ich stimme dem zu, aber nur unter folgender Bedingung:
Das Stigma für Frauen, die ihr Kind abgeben (weil sie sich ihm nicht gewachsen fühlen, etc.), muss verschwinden. Gleichzeitig muss natürlich dafür gesorgt werden, dass Heim-Unterbringung höchsten Wohlfahrts- und Erziehungsstandards entspricht.
Zitat von Lina
Pflichtberatung muss nicht bedeuten das die Frau dazu gezwungen wird eine Beratungsstelle aufzusuchen. Es kann auch bedeuten das der Arzt, der die Abtreibung durchführt, dazu verpflichtet wird, über die Risiken aufzuklären. Da darf es keine Ausnahme gehen. Das muss definitiv Pflicht sein.
Ähhh, das gehört aber doch sowieso vor größeren Eingriffen zur ärztlichen Pflicht, ganz unabhängig davon ob es eine Abtreibung ist oder eine Blinddarm-Entfernung.
Da braucht man also doch keine Sonderregeln.
Geändert von ulix (25.10.2020 um 13:02 Uhr)
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