Zitat von
Jean-Luc Picard
In welcher Hinsicht wird denn Deiner Meinung nach nicht gleichermaßen berichtet?
Nach meinem Gefühl spürt man oft die Angst Linker oder Liberaler, bei zu offen geäußerter Kritik in den Verdacht zu geraten, am Ende doch rechter Gesinnung zu sein.
Die sogenannte Nazikeule. Man muss schon aufpassen wenn man Ausländer wegen ihres kulturellen Backgrounds kritisieren will mit Hinweisen auf eventuell bestehende
"Rückständigkeiten" bezüglich patriarchalisch-religiöser Prägung in ihren jeweiligen Gesellschaften.
Es ist, als hätten Flüchtlinge und andere Ausländer einen Bonus, der ihnen mehr Spielraum einräumt in ihren jeweiligen religiösen und gesellschaftspolitischen Befindlichkeiten, auch wenn diese noch so antilinks sind.
Wenn man beispielsweise in der Flüchtlingshilfe merkt, dass Flüchtlingseltern durchsetzen können, dass ihre Sprößlinge nicht mehr mit einem zusammensein dürfen, weil man ein entspanntes Verhältnis zu Homosexualität und Gleichberechtigung hat, merkt man schon, dass da einiges faul ist.
Sollten muslimische Mädchen Burkinis tragen dürfen im Sportunterricht? Bei solchen Themen zeigen Linke meinem Dafürhalten nach ein viel zu großes Verständnis für diskriminierende Denkmuster. Eine bedenkliche Toleranz gegenüber Intoleranz.
Und ähnlich nimmt man auch die übliche Berichterstattung war. Von klarer Kante ist da nichts zu spüren. Es sei denn, der katholische Papst hat mal wieder vom Leder gezogen.
Da schreit die geballte Linke sofort auf.
Will die politische Linke den Kampf gegen den Islamismus also nicht länger Rassisten und halbseidenen Hobbyislamforschern überlassen, dann muss sie sich endlich gründlich mit dieser Ideologie als ihrem wohl blindesten Fleck beschäftigen.
Sie muss klarstellen, dass in ihrer Idee von der gerechten Gesellschaft der Glaube eine Sache zwischen dem Einzelnen und seinem Gott ist. Niemals jedoch kann sie Glaube als eine die Freiheit einschränkende Sache zwischen einzelnen Individuen akzeptieren. Zumal wenn diese im behaupteten Auftrag eines Gottes oder einer wie auch immer gearteten Ideologie meinen, Recht sprechen und exekutieren zu können. Die Durchsetzung dieses Prinzips ist noch keine hinreichende, wohl aber eine notwendige Voraussetzung für linke Politik.
Es schadet nicht, Hegel gelesen zu haben
Es schadet uns Linken (und auch allen anderen) nicht, ein bisschen Hegel*, Feuerbach und Marx gelesen zu haben, um dies zu begründen. Es ist jedoch absolut nicht notwendig, um diese naheliegenden Schlussfolgerungen zu ziehen. (Kühnert)
(* Hegel nicht. )
Ich finde, selbst Kühnert ist hier noch vorsichtig. Er stützt sich zu sehr auf den Terror und lässt die alltäglichen Konflikte außen vor.
Was er aber sicher meint ist die rigorosere Bekämpfung von religiös-patriarchalisch-intolerantem Gedankengut, völlig unabhängig davon, wo die jeweiligen Typen herkommen und
welchen Aufenthaltsstatus sie gerade haben.