Das Minidump ist tatsächlich interessant. BlueScreenView hat zwar nur Hinweise auf den Dateisystemtreiber von Windows gefunden, was so direkt noch nicht viel aussagen muss (nachdem das Dateisystem bereits auf Fehler überprüft und ggf. repariert wurde, was bei solchen Fehlern eine der ersten Maßnahmen sein sollte), aber unter WinDbg befindet sich ein Kopierschutztreiber einigermaßen verdächtig auf dem gesicherten Stackabschnitt.
Falls dieser KS-Treiber nicht mehr gebraucht wird, z.B. für ein längst deinstalliertes Spiel, würde ich die ProtectDisc-Software komplett deinstallieren, z.B. über die Systemsteuerung, über das Startmenü oder über welchen funktionierenden Weg auch immer. Das System danach zu durchforsten, könnte sich lohnen. Der vom Hersteller vorgesehene Weg ist wegen erhoffter Vollständigkeit der Methode erst mal zu bevorzugen. Kontrollieren kann man danach immer noch.
Der Name des Produktes lautet "ProtectDisc", und zwar in der Version "11". Die Datei des verdächtigen Treibers heißt "acedrv11.sys". Der Service heißt vermutlich "acedrv11" (oder sehr ähnlich).
Falls der Uninstaller(eintrag) absolut nicht zu finden ist, kannst du den Service (leider nicht das ganze Paket), dazu alternativ (oder bei Unvollständigkeit der Deinstallation ergänzend), einzeln deinstallieren. Aber hangeln wir uns mal schrittweise hindurch, um nebenbei Informationen zu gewinnen und, im Fall lediglich einer Deaktivierung, die Sache rückgängig machen zu können, anstatt gleich mit dem Vorschlaghammer anzufangen:
Eingabeaufforderung mit Administratorrechten (wichtig) öffnen, dann eingeben und bestätigen:
sc query
Dort mal die lange Liste durchgucken, ob sich acedrv11 oder etwas sehr ähnliches finden lässt. Falls der Service nicht exakt so heißt, bitte mal angeben wie er heißt und dort vorerst aufhören (z.B. um Windows nicht zu zerschießen). Falls er exakt so heißt (egal ob groß oder klein), kannst du ihn einzeln anzeigen lassen (erspart das Durchsuchen der langen Liste):
sc query acedrv11
Bevor du den Dienst testweise deaktivierst, möchtest du dir den Starttyp notieren (z.B. automatisch, manuell oder deaktiviert):
sc qc acedrv11
Da sollte dann z.B. so etwas stehen:
START_TYPE : 0 BOOT_START
Die Nummer kodiert den Starttyp, aber besser notierst du beides. Das brauchst du, falls du die Aktion rückgängig machen willst.
Den Dienst solltest du folgendermaßen deaktivieren können (genau so eingeben und, wie üblich, mit Enter bestätigen):
sc config acedrv11 start= disabled
Dann die Erfolgskontrolle, wie man sich denken kann, wieder mit:
sc qc acedrv11
Ausgabe enthält im Erfolgsfall:
START_TYPE : 4 DISABLED
Zwar kann man versuchen, den Dienst zu stoppen, aber manchmal will er nicht, weswegen es vielleicht nicht verkehrt wäre, Windows gleich einen Neustart einlegen zu lassen. Falls du, um einen Neustart zu vermeiden, ein Stoppen versuchen willst, kannst du das so probieren (kann funktionieren, scheitert aber oft):
sc stop acedrv11
So kannst du wiederum den Status abfragen:
sc query acedrv11
Da sollte dann so etwas stehen:
STATE : 1 STOPPED
Falls du den Dienst einzeln (entfernt nicht das ganze Paket, wirkt aber) deinstallieren willst, sollte das so funktionieren:
sc delete acedrv11
Und so guckst du wiederum, ob der Dienst deinstalliert wurde:
sc query acedrv11
Es sollte sich nach erfolgreicher Deinstallation in etwa ergeben:
[SC] EnumQueryServicesStatus:OpenService FEHLER 1060:
Der angegebene Dienst ist kein installierter Dienst.
Dass es wirklich an diesem Kopierschutztreiber liegt, kann ich nicht garantieren (habe auch gerade nicht die Zeit und Lust, tiefer in die Analyse einzusteigen). Die grobe Vorabanalyse deutet allerdings schon einigermaßen deutlich darauf hin, dass es daran liegen könnte. Und wer nicht wagt, der nicht gewinnt, oder wie heißt es so schön.
Natürlich übernehme ich für nichts eine Gewähr!
Eine (halb)manuelle Deinstallation kann auch nach Deinstallation über einen offiziellen Uninstaller, z.B. per Systemsteuerung, nötig sein, falls die Deinstallation unvollständig durchgeführt wurde (es soll Drecksbuden geben, die das absichtlich tun, aber meistens ist es Schlamperei).
Alternativ könnte man die Registry direkt bearbeiten, aber dort ist die Gefahr, Windows zu zerschießen oder unstartbar zu machen, noch größer.