Wenn über gesellschaftspolitische Themen diskutiert und gestritten wird enden die Überlegungen zu möglichen Lösungsstrategien sehr häufig mit der Feststellung: Besser Bildung würde da helfen.
Fachkräftemangel? Bildungssystem muss sich entsprechend anpassen!
Populismus und Extremismus auf dem Vormarsch? Mehr Bildung!
Bessere Aufstiegschancen für sozial schwache Schichten? In Bildung investieren!
Soziale Medien, schlechte Ernährung, Perspektivlosigkeit, Gewalt, Drogenkonsum…Da muss man aufklären, am besten innerhalb des Bildungssystems.
Das Bildungssystem scheint demnach das zu sein, was für Homer Simpson der Alkohol ist: „Die Ursache und die Lösung aller Probleme“.
Aber kann ein Bildungssystem überhaupt so viel leisten? Und schließen sich vielleicht manche Ziele in der Bildung gegenseitig aus? Unser klassisches Schulsystem scheint sein Hauptaugenmerk darauf zu richten, Wirtschaftstauglichkeit als Endprodukt zu erzeugen. Bleibt da noch genug Platz für die Bildung zum bewussten und politisch oder gesellschaftlich engagierten Staatsbürger? Zufrieden mit dem Ergebnis des Bildungssystems scheint niemand so richtig zu sein. Für die Wirtschaft wird noch nicht genug praxisnah und gezielt gebildet, für andere ist viel zu wenig Raum für eigenes Denken und Kreativität.
Was wären demnach notwendige Reformen für Bildung in der heutigen Gesellschaft?