[Hodor]

Hallo, werte Freunde und jene, die es werden wollen

Ihr kennt sie sicherlich - diese Momente in eurem Leben, die ihr rückblickend gerne ändern würdet. Fehler, die ihr begangen habt. Entscheidungen, deren Auswirkungen euch verfolgen.

Fragt ihr euch nicht auch des Öfteren: "Was wäre wenn?" und spinnt euch in Gedanken eine alternative Zeitlinie, in der diese bestimmte Entscheidung anders fiel und euer Leben gänzlich anders verlief? Was für Momente fallen euch da als erstes ein? Wenn ihr die Möglichkeit hättet, EINE Entscheidung/Tat in eurem Leben zu ändern/widerrufen, welche wäre das?

Ich persönlich denke des Öfteren über diese Dinge nach, gerade in letzter Zeit. Denn gerade in letzter Zeit werden mir Fehler deutlich bewusst, welche ich in der Vergangenheit gemacht habe, die eine große negative Auswirkung auf mich hatten.

Eine länger zurückliegende Entscheidung, die ich gerne geändert hätte, wäre meine Ausbildung. Diese war - wenn man meine aktuelle berufliche Laufbahn betrachtet - für die Katz'. Diese 3 Jahre hätte ich mit einem besseren Schulabschluss oder anders produktiver einsetzen können.

Wie ist es bei euch? Erzählt mal

[Defc]

Ich denke jeder fragt sich hin und wieder mal "was-wäre-wenn?", das ist wohl ganz normal.
Man spinnt sich verschiedene Wege zusammen und entwickelt daraus eine Wunschvorstellung der aktuellen Gegenwart, basierend auf den korrigierten Entscheidungen aus der Vergangenheit.

Ich habe manchmal natürlich auch solche Momente, denke dann aber sehr schnell "hättest du es jedoch anders gemacht, wärst du heute nicht hier" und spätestens dann sind diese kurzen, geistreichen Ausflüge vorbei.
Wäre ich unglücklich, wäre das sicher was anderes, bin ich jedoch nicht - zudem habe ich gelernt, dass jede Entscheidung in dem Moment, in dem ich sie traf, durchaus richtig war, sonst hätte ich sie ja nicht getroffen. Am Ende summiert sich alles zu vielen kleinen und großen Erfahrungen, die mich vorwärts gebracht haben, obgleich sie zu Beginn oft wirkten wie harte Niederschläge.

Ein Beispiel wäre meine Zeit bei der Hotelsoftware-Firma: mieses Arbeitsklima, schlechte Bezahlung, Probleme mit dem Chef - in Summe also eine eher schlechte Zeit, die immerhin knapp 6 Jahre anhielt. Jetzt - 1 1/2 Jahre nach meinem Abgang - sehe ich diese Zeit längst nicht mehr so negativ, sondern vielmehr als Erfahrung die mir meinen jetzigen Job leichter machen, weil ich gelernt habe mit sehr widrigen Bedingungen umzugehen.
Was ich damit sagen will: manchmal muss man Entscheidungen nicht auf den Moment herunterbrechen, in dem man sie traf, sondern die Folgen, die oft sehr viel später sichtbar werden, erkennen und an ihnen eben diese Entscheidungen messen.
Das man trotzdem mal Fehler macht gehört zum "Mensch sein" einfach dazu und ist daher ein nicht unwichtiger Bestandteil unseres Lebens, unserer Existenz.

[urphate]

Klar gibt es auch in meinem Leben solche Momente.
Aber letztendlich ist es müßig, sich darüber Gedanken zu machen.
Denn wenn du dich im Leben für etwas entscheidest, dann hälst du diese Entscheidung ja in diesem Moment meistens für die richtige.
Und wenn du dich im Nachhinein fragst, was denn gewesen wäre wenn, dann würdest du dich das genauso fragen, wenn du dich anders entschieden hättest.

Ich habe z.B. meine Entscheidung zur Selbsständigkeit schon öfter hinterfragt, weil sie halt Vor-und Nachteile mit sich bringt, aber wäre ich im Angestelltenverhältnis, würde ich mir sicher vorstellen, wie toll es wäre, mein eigener Herr zu sein.

[Ambi]

Manchmal wenn ich schlechte Phasen habe denke ich eher "Hätte ich das damals mal nicht gemacht" als "Was wäre Wenn"

[mondy]

Selten bis gar nicht. Ich glaube das machen die erfahrungen aus und die Entscheidungen, die ich für mich getroffen habe. Wenn x passiert, reagiere ich mit y.

Was wäre wenn... ist für mich wie ... hätte hätte fahrradkette. Man weiss es nicht. Es ist mir eine überlegung nicht wert. Im nachhinein bereue ich nichts.

Daneben bin ich zufrieden mit meinem leben. Ich kann mich für viele dinge begeistern und wenn mich etwas stört, treffe ich entscheidungen.

[Gleichgewicht]

In kleinen Dingen so ziemlich jeden Tag. Auch heute schon.

Ich trifft spontan Entscheidungen, die nicht falsch sind aber ich eine bessere Alternative hätte wählen können. Und dann ärgere ich mich furchtbar, wenn mir 30 Minuten danach der Gedankenblitz kommt.

Als große Lebensfrage aber nicht unbedingt. Wenn Dinge an mir anders wären, wäre ich auch ein anderer Mensch. Und ich mag mich als Mensch mit meinen Fehlern.

[clegg]

Ich bin im Grunde genommen sehr zufrieden wie alles in meinem Leben gelaufen ist, und bin mit dem Ist Stand sehr glücklich.
Grundlegende andere Entscheidungen würde ich rückblickend nicht treffen wollen.
Kleinere sicherlich. Einmal war ich auf einer Party, und ein hübsches Mädchen meiner damaligen Klasse wollte die Party verlassen und fragte mich, ob ich denn mit zu ihr wolle. Dies mit eindeutigen Gesten.
Leider dachte ich es wäre gut noch eine Gratisflasche Wein zu holen. Und als wir schon im Auto waren kamen noch zwei weitere Damen, die ebenfalls bei ihr übernachten wollten. So wurde dann doch nur ein normales, wenn auch nettes Besäufniss daraus.
Hätte ich den wein stehen lassen wären wir weg gewesen. Die Chance ergab sich dann auch nicht wieder.

[Stiller Leser]

Wenn man nochmal die Wahl hätte, hat bestimmt jeder irgendwo was, was man gerne anders gelöst hätte.

Aber so ist es nun mal nicht. In Zukunft anders handeln bei ähnlich gelagerten Fällen, ist das, was wir machen können.
Stellt sich sowieso die Frage, wie das Leben verlaufen wäre, hätte man denn die Möglichkeit gehabt. Vielleicht wäre es schlechter verlaufen, vielleicht besser, wohl auf jeden Fall anders.

[Lirva]

Ich sehe das ähnlich wie die meisten meine Vorredner.

Klar gibt es solche Momente. Aber grundsätzlich bin ich recht zufrieden und schlussendlich ist es jetzt einfach so wie es ist. Wenn man etwas ändern will, muss man jetzt aktiv werden und nicht der Vergangenheit nachtrauern. Klar - das ist manchmal einfacher gesagt als getan.

Wenn ich meinen jetzigen Beruf ansehe, war meine Ausbildung sowie Zusatzausbildung im Automobilgewerbe teilweise auch für die Katz. Trotzdem habe ich sehr viel gelernt und irgendwie hat es zu meinem Weg dazu gehört um dahin zu kommen, wo ich jetzt bin.

Vielleicht kommen solche Momente auch erst mit zunehmendem Alter.

[short message]

Ich finde sowas sinnlos.

[clegg]

"Ich bereue nichts. Reue ist sinnlos. Du hast es ja schon gemacht - du hast dein Leben gelebt. Es nützt dir nichts, zu wünschen, es wäre anders."

Lemmy hat es treffend formuliert, trotzdem macht sich sicher jeder mal solche Gedanken, auch wenn es nichts bringt.

[Orkjäger XD]

Ja, ich habe manchmal solche Phasen.

Hauptsächlich betrifft es meine Studienwahl und meine damalige Entscheidung nicht Maschinenbau an der TU Dresden zu studieren. Die Gedanken kommen insbesondere dann, wenn ich mal wieder das Gefühl habe, zu wenig zu können. Als Wirtschaftsingenieur bin ich zwar breit aufgestellt, aber manchmal nagt es an mir und ich habe das Gefühl, dass ich ingenieursmäßig nicht viel kann. Das ist auch ein Grund, warum ich jetzt im Master reine Produktionstechnik studiere und versuche so viel es geht aufzuholen.
Ich bin mir aber auch sehr bewusst, dass ich dazu neige, mich selbst zu unterschätzen und meine Fähigkeiten klein zu reden.
Ich bin mir auch darüber bewusst, dass ich durch meine Entscheidung einen Weg eingeschlagen habe, auf dem ich sehr viel erlebt und gelernt habe, zwischenmenschlich, hochschulpolitisch und über mich selbst. Wer weiß, ob ich ähnlich gereift wäre, wenn ich mich anders entschieden hätte.

Eine andere Sache über die ich mir lange den Kopf zerbrochen habe ist, dass ich mich für ein Praktikum in einer anderen Stadt entschieden hatte und dadurch eine mögliche Beziehung verloren habe. Sie war schlicht nicht bereit für eine Fernbeziehung, was ich ihr auch nicht verübeln kann. Das hat insbesondere dann an mir genagt, wenn ich Stress und Ärger im Unternehmen hatte.

Alles in allem ziehen mich derartige Gedanken meist nur runter und ich versuche sie zu vermeiden. Ich besinne mich auf das was ich heute kann und wer ich heute bin. Und den Orki der ich heute bin, mag ich dann doch ganz gern. Und wenn ich meinen Mitbewohner so anschaue, dann bin ich froh, dass mein Weg so viele Schnörkel und Stolpersteine hatte und ich nicht immer den einfachsten Weg gewählt habe.

Ich lebe mein Leben, lerne gezielt das was ich möchte und hab mich auch insofern weiterentwickelt, dass ich nächstes Jahr alleine ins Ausland gehen werde. Ob Erasmus oder auf eigene Faust ist dabei egal, ich werde es machen. Die einzige Sache die dazwischen kommen kann ist Corona, aber auch da werde ich einen Weg finden.

[Quantenirrwisch]

Ich durchlebe in solchen Momenten ganz bestimmte einzelne Situationen, in denen ich mich heute anders verhalten würde (zum Beispiel etwas doofes sagen oder soetwas). Das ist mir dann so unangenehm, dass ich unkontrolliert anfange, mit mir selbst zu sprechen. Ein Glück ist mir soetwas noch nie vor anderen Menschen passiert.

[lali]

Eigentlich nicht. Es sind vielleicht sehr kleine, immer aktuelle Entscheidungen oder Verhaltensweisen, die ich mal in Frage stelle, Antworten, die ich gegeben habe usw. Aber so wirklich wichtige Entscheidungen, würde ich keine anders getroffen haben wollen.

Und ja, ähnlich wie Quantenirrwisch kläre ich öfter mal aktuelle Situationen mit mir selbst durch Monolge.

[Dark_Bauer]

Rückblickend denke ich mir das nie.
Es gibt auch keine Entscheidung, die ich bereue.
Oder wo mich ein anderer Ausgang wirklich interessiert.

Vor einer Entscheidung denke ich natürlich über mögliche Ausgänge nach.
Aber rückblickend verliere ich mich nicht in sowas

[Dunkler Fürst]

Klar hatte ich diese Momente. Wie wäre mein Leben verlaufen wenn ich nicht diesen Unfall gehabt hätte, der mich in den Rollstuhl gebracht hat. Wahrscheinlich würde ich ein komplett anderes Leben führen. Wer weiß, vielleicht wäre ich verheiratet und hätte Kinder?

[Raziel]

Beim Einschlafen denke ich manchmal darüber nach, was wäre, wenn ich morgen in meiner Vergangenheit als Kind aufwache, ich aber alles aus meinem jetzigen Leben noch weiß. Wenn ich morgen als 3-jähriger mit dem Verstand eines 23-jährigen aufwache. Ich finde den Gedanken ganz interessant, wie das Leben wohl verlaufen würde, wenn man den ursprünglichen Ablauf kennt. Die größte Hürde wäre dabei wohl, sich im Kindesalter wie ein Kind zu verhalten und nicht wie ein Erwachsener. Und nicht in der langweiligen Grundschule durchzudrehen.
Besonders interessant finde ich, wie man versuchen könnte, Tode von nahestehenden Personen zu verhindern und wie sich die gesamte Zukunft dadurch verändern würde.

[Quantenirrwisch]

Eigentlich nicht. Es sind vielleicht sehr kleine, immer aktuelle Entscheidungen oder Verhaltensweisen, die ich mal in Frage stelle, Antworten, die ich gegeben habe usw. Aber so wirklich wichtige Entscheidungen, würde ich keine anders getroffen haben wollen.

Und ja, ähnlich wie Quantenirrwisch kläre ich öfter mal aktuelle Situationen mit mir selbst durch Monolge.

Oh - wenn du sagst "klären", dann klingt das so konstruktiv. Ich kläre in solchen Momenten garnichts, sondern sage hauptsächlich Beleidungen in den Raum

[clegg]

Beim Einschlafen denke ich manchmal darüber nach, was wäre, wenn ich morgen in meiner Vergangenheit als Kind aufwache, ich aber alles aus meinem jetzigen Leben noch weiß. Wenn ich morgen als 3-jähriger mit dem Verstand eines 23-jährigen aufwache. Ich finde den Gedanken ganz interessant, wie das Leben wohl verlaufen würde, wenn man den ursprünglichen Ablauf kennt. Die größte Hürde wäre dabei wohl, sich im Kindesalter wie ein Kind zu verhalten und nicht wie ein Erwachsener. Und nicht in der langweiligen Grundschule durchzudrehen.
Besonders interessant finde ich, wie man versuchen könnte, Tode von nahestehenden Personen zu verhindern und wie sich die gesamte Zukunft dadurch verändern würde.

Klingt ein wenig nach Zurück in die Zukunft. Und dass wurde irgendwann schon ganz schön kompliziert.
Wobei ich mir da überlege wie es denn dann wäre, wenn ich aus dem Gedanken etwas besser zu machen, erst recht was Falsches mache würde?
Und dann könnte dass Leben gar nicht mehr so weiterlaufen wie bisher gewohnt, und dann käme vielleicht der nächste Gedanke, "ach hätte man doch alles so belassen".

[Raziel]

Klingt ein wenig nach Zurück in die Zukunft. Und dass wurde irgendwann schon ganz schön kompliziert.
Wobei ich mir da überlege wie es denn dann wäre, wenn ich aus dem Gedanken etwas besser zu machen, erst recht was Falsches mache würde?
Und dann könnte dass Leben gar nicht mehr so weiterlaufen wie bisher gewohnt, und dann käme vielleicht der nächste Gedanke, "ach hätte man doch alles so belassen".

Zu dem Schluss komme ich auch immer. Verhindert man den Tod einer Person, verursacht man damit vielleicht den Tod einer anderen Person. Dennoch ein interessantes Gedankenspiel.