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Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

Wieviele Stunden sie schon hier waren - Giuseppina wusste es nicht und brachte auch um Himmels Willen nicht mehr zusammen, wann die Uhr begonnen hatte zu ticken um ihr selbiges anzuzeigen. Es schien ewig. Die eigenen Knochen reagierten wie bei einem kleinen Phantomschmerz auf die Säge, der Klang wie immer ungünstig, vielleicht deshalb schaltete einer ein kleines Radio ein und ließ den Klang des Schreckensmomentes in sanften Popballaden untergehen. Vermutlich besser als das Surren an sich. Sie assistierte ihm gut, aber gelangte trotzdem an einen Punkt, an dem sie nicht weiter wusste. An dem sie stockte, obwohl sie verdammt oft alles durchgelesen und sich verinnerlicht hatte. Giusy war eine gute Ärztin, verdammt, wie konnte es ihr passieren, dass sie voller Verwirrung in die Augen Leifs sah und stammelte? "Ich-..."...begann sie. "Wir müssen-...", begann sie ein zweites Mal und schließlich konnte sie, auch im Hinblick auf den Zustand von Ms. Brown unter der Abdeckung, eben nicht weiter hadern, sondern musste zugeben, etwas atemlos: "Keine Ahnung.". Sie schluckte schwer und deutlich. "Es tut mir leid."
Ihre Freude war dem Gesicht entnommen worden. Hier herrschte nun milde Panik und der Rausch von Unsicherheit. "Die-... .", nein. Das war falsch. Den Schritt hatten sie bereits. Welcher war der nächste? Gedanklich suchte sie ihre Aufschriebe ab, die Lippen standen ihr offen, eine Antwort aber blieb sie dem Schweden schuldig. Und zugegeben, das gefiel ihr garnicht.
"...es tut mir leid Doktor.", hauchte sie ratlos. Entsetzt über sich selbst.


Leifs Blick nahm sie in aller Ausführlichkeit in die Mangel. "Es tut mir leid.", hörte er sie sagen und wandte sich ab. Sein Blick flog auf die Galeria und suchte ein paar Studenten ab. Giuseppina war an einer der einfachsten Schritte gescheitert. Eine Handvoll junger Männer und Frauen boten sich für die Antwort an und schließlich trat eine junge Frau vor, eben jene, die seine Schülerin hier unten zuvor angesehen und sich hatte Glück wünschen lassen. Sie drückte auf einen der Knöpfe an der Gegensprechanlage und nickte. "Giuseppina würde im nächsten Schritt Lidocain in die Enden der Nerven spritzen, Doktor. Ein Lokalanästhetikum.", erklärte sie sicher und nahm die Hand beinahe schon vom Knopf, registrierte jedoch frühzeitig genug das Leif noch eine Frage hatte. "Eine Vorbeugung um Phantomschmerzen im Stumpf möglichst zu vermeiden. Er könnte das Ergebnis und die anschließende Reha negativ beeinträchtigen und unter anderem dafür sorgen dass das Zusammenspiel aus Elektroden, Muskeln und Prothese nicht wie gewünscht funktioniert.", erklärte sie hastig weiter und ließ den Operateur nicken. "Machen Sie sich steril und tauschen Sie den Platz mit Doktor Cavallaro, dann können Sie aus nächster Nähe beobachten, was Sie eben erläutert haben.", antwortete Leif, erntete eine gehörige Portion verwirrter Blicke und ließ nicht nur alle Vorbereitungen für die neue Studentin an seiner Seite treffen, sondern sich ebenso die Handschuhe wechseln, bis sie endlich weitermachen konnten. Simona musste hier, unbewusst, durchaus etwas Geduld beweisen.