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  1. #61
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    Decius Vhan

    Isabel Rivera gab sich die größte Mühe beim Klang von Decius Vhans Stimme nicht nervös an ihren Fingernägeln zu puhlen, eine Unart, die sie sich seit der Oberstufe abtrainiert hatte. Der kalte Klang von Vhans und das unterschwellige Wissen, dass er einen Mord befohlen hatte, machten dieses Gespräch zu einem Spießrutenlauf. Und er begann mit dem zischenden Öffnen der Eingangstür. Isabel schaute in die Gesichter mehrerer Turianer, einige davon zeigten unverhohlene Abscheu. Ob es wegen ihrer Rasse oder Profession war, das wusste Rivera nicht.

    Die Journalistin trug einen schwarzen Pullover und eine dunkelgrüne Hose mit dünnem Gürtel und silberner Schnalle – gedämpfte Farben, mehr beruhigend für sie selbst. Sie fuhr mit der rechten Hand den Riemen ihrer Umhängetasche hinunter, die sie über die Schulter trug und die all das Equipment des Interviews transportierten. So gewappnet betrat sie das Arbeitszimmer des Clan-Oberhaupts. Es war opulent, geradezu beschreibend für den grauen Patriarchen, der jetzt vor ihr stand an einem gigantischen Schreibtisch aus dunklem Onyx-Stein. Rivera näherte sich mit geradem, schnellem Schritt, blieb vor dem Schreibtisch stehen und schaute zu Mister Vhan herüber. „Mister Vhan, vielen Dank, dass Sie sich Zeit für mich nehmen.“ Sie musterte ihr Gegenüber – eine Figur wie aus Stein, bewegter Fels und der Aura des arktischen Eises. Seine Anwesenheit verängstigte die Journalistin mehr, als sie es je hätte vermuten mögen. „Ich habe einige unbequeme Fragen an Sie.


    ***

    Aira Takeda

    Zu Gilles‘ Glück tauchte die Japanerin bald auf. Es wäre eine Schande gewesen, wenn er seinen Sieg allein hätte begießen und den Beigeschmack einer Niederlage hätte hinnehmen müssen. Nach dem anfänglichen Geplänkel ging es dann auch schon ins Restaurant an sich. Nathan, der seinem Date die altmodisch eingehängte innere Tür öffnete, stellte fest, dass sie nach Rosenblüten duftete. „Wäre nett, dieses Aroma heute Nacht in meinem Bett zu haben“, dachte er und grinste kurz in sich hinein. Doch beim Flirten war, ebenso wie bei einem Attentat, Vorsicht geboten. Worte mussten gleich Schüssen gut platziert sein und ein frühzeitiges Entdecken der Intention des Attentäters hätte in beiden Fällen das Scheitern zufolge.

    Nathan begleitete Airi an den Tisch, den man ihnen zugewiesen hatte und bejahte ihren Getränkewunsch. Sie würde schon wissen, was es gab und er war mehr als gewillt ihr einen Teil der Führungsrolle bei diesem Tanz zu überlassen. „Sie sehen übriges bezaubernd aus. Das Outfit unseres ersten Treffens hatte seinen Reiz, kommt aber nicht an Ihren derzeitigen Look heran“, schmeichelte der Attentäter. „Und was Ihren Körperschmuck angeht: Ich habe absolut nichts dagegen. Im Gegenteil, er fasziniert mich. Ich selbst habe leider keine offenen oder versteckten Tattoos zur Erkundung…“ Gilles nahm sich die Frechheit heraus, Airis Unterarm zu berühren und mit dem Zeigefinger die Form einer gestochenen Schlange nachzuzeichnen. Das sie nicht sofort zurückzog wertete er als gutes Zeichen. „Was Ihre, hoffentlich nicht ganz ernst gemeinte, Frage angeht: beruflich. Allerdings brauchen Sie sich keine Sorgen machen, hier war lediglich der Ort einer Informationsübergabe. Meines Wissens nach ist hier noch nie ein Schuss gefallen und das einzige, was hier stirbt, sind die Krabbentiere in der traditionell japanischen Küche – so hat man sie mit zumindest einmal beschrieben.“ Dass der Scharfschütze hier schon ein weiteres Date hergeführt hatte, sparte Gilles lieber aus.

    Der Sake kam, die beiden hoben die Gläser und stießen an. „Es gibt hier ein Gericht, das nennt sich Sannakji. Das ist wohl für die wirklich mutigen – Erstickungsgefahr!“ Für Nathan war das nichts. Er verzichtete gänzlich auf Fleisch, Fisch oder sonst irgendetwas Geschlachtetes. Stattdessen wählte er Kappa-Maki und Kanisuja mit Avocado von Terra Nova. Mit den lasierten Stäbchen aus Echtholz stellte er sich nicht ungeschickt an, auch wenn Airis über Jahre perfektionierte Handhabung seine Technik weit in den Schatten stellte. Einmal, nur ein einziges Mal, rutschte ihm ein Stück Sushi zwischen den Stäbchen hindurch. Das kaschierte er mit der Andeutung eines entschuldigenden Lächelns. Bisher hatten die beiden nicht viel geredet, was Gilles nun zu ändern gedachte. „Also Airi, ich darf Sie doch so nennen? Wie hat es Sie in diese Galaxie verschlagen? Ich muss zugeben, dass ich in meiner Zeit in diesem Beruf noch nie auf jemanden mit asiatischen Wurzeln getroffen bin. Meines Wissens nach bleiben Anhänger der japanischen Todesschwadronen auf der Erde.“ Er tastete mit den Augen die Umgebung ab, es schien sich aber niemand für das Paar zu interessieren. „Wobei wir natürlich auch nicht über die Arbeit reden müssen, entschuldigen Sie. Wenn Sie lieber möchten können Sie auch auf die folgende Frage antworten: Welcher Ort in der Galaxie hat Sie am meisten beeindruckt und wieso?“ Er lächelte und schenkte Airi seine vollste Aufmerksamkeit.


    ***

    Kael & van Zan

    Malonigrus Petalin

    Petalins Welt wurde von der Dunkelheit schwärzer als die Nacht verschluckt. John injizierte dem Turianer eine hohe Dosis des Narkotikums, sodass der schwere, schwarze Körper ungebremst auf dem Boden aufschlug. John versetzte dem Betäubten einen kräftigen Tritt in die Seite, dann noch einen. Und noch einen. „Das reicht jetzt!“, schnalzte Seevas Stimme wie ein Peitschenknall durch den Raum. „Bringt ihn weg. Coltrane, kümmern Sie sich um Ihre Leute. Qatar, sorge Sie dafür, dass hier keine Spuren zurückbleiben.“ Odessa, die gegen die Wand neben der Tür lehnte, sagte sie: „Achten Sie darauf, dass uns niemand beobachtet.“ Die Attentäterin nickte, wandte sich auf der Tür und verschmolz ihrer Natur entsprechend mit dem Schatten. Seeva machte sich indes zum Schlafzimmer der Quarianerin auf, passierte dabei John Coltrane, der sich um seine angeschossene Kameradin kümmerte. Der starke Energieschild hatte die Projektile verlangsamt und verglühen lassen, was die Haut der Blue Sun verbrannt hatte. Coltrane versorgte sie mit Medigel, nachdem Petalin kaum mehr als ein flach atmendes Stück Fleisch war. Da die Kämpferin aufrecht saß und starrte mit glasigen Augen an die Decke. „Scheiße nochmal, Angel, ich habe dir doch gesagt, dass du immer deinen verdammten Helm aufsetzten sollst“, fluchte Coltrane und deckte die Brandwunde gewissenhaft mit Medigel ab. „Palermo?“, fragte die Frau. „Tot. Und das wärst du auch fast gewesen“, knurrte John.

    Im Schlafzimmer schaute Seeva nach der Quarianerin. Das Zimmer war dunkel, klein, kaum größer als Seevas Duschkabine zuhause und voll mit blinkenden elektronischen Gegenständen, beschriebenen Transparenten und Texten sowohl in digitaler als auch analoger Form. „Miss Kael, es wird noch eine Weile dauern, bis Ihre Wohnung wieder im von Ihnen gewohnten Zustand ist. Gibt es einen Ort, einen sicheren Ort, an dem Sie sich solange aufhalten können?“ „Ich könnte bei einigen Freunden unterkommen… Nein, warten Sie, ich habe eine bessere Idee! Ich muss nur kurz eine Nachricht schreiben, dann kann ich mich direkt auf den Weg machen.“ „Gut. Ich lasse einen meiner Männer hier, bis Sie aufbrechen. Passen Sie auf sich auf.“ Seeva ließ Schlafzimmer und Aktivistin hinter sich. „Bereit?“ John, Tiberias und die Frau namens Angel standen in der Zimmermitte. Die Blue Sun sah schon wieder besser aus. Alle nickten. „Gut. Einpacken und mitnehmen.“ Sie aktivierte ihr Omnitool. „Awan, bringen Sie den Transporter und landen Sie nahe der Ladestation des Hauskomplexes. Wir kommen dorthin.“ Der Quarianer am anderen Ende der Leitung bestätigte den Befehl knapp. „Odessa, herkommen.“ Die Attentäterin tauchte auf. „Sie bleiben hier, bis die Quarianerin bereit ist zu gehen.“ Sie nickte. „Ist draußen alles sauber?“ „Denke schon…“ „Was heißt das?“ „Ich dachte, ich hätte jemanden gesehen, der diesen Gang hier beobachtet, aber…“ Seeva legte den Kopf schief. „Nichts. Vergessen Sie’s.“ Odessa zog ihre Carnifex und prüfte den Ladezustand. „Soll ich sie erledigen?“, fragte sie und nickte in Richtung Schlafzimmer. Der Blick des Spectre war arktisch. Odessa hob ergebend die Hände. „Alles klar. Ihr wird nichts geschehen.

    *

    Hanar waren ganz sonderbare Wesen. Ihre Bewegungen waren stets anmutig, nie von Hast ergriffen. Selbst die tausendjährigen Asari wirkten gegen die Art und Weise ihrer Existenz hektisch und dem Grundgedanken „Memento mori“ unterworfen. Sie waberten lautlos ihres Weges. Xis Weg führte ihn in einen dunklen, viereckigen Raum, der Geräusche und Licht aussperrte. Seine Biolumineszenz ließ seine direkte Umgebung in seichtem Blau schimmern. In dem Raum ohne Licht stand ein Stuhl, der mit Schrauben am Boden verankert war. Und auf dem Stuhl war ein Individuum. Ein großes, fleischiges, ebenfalls lichtloses Individuum – Petalin, Vhans Kettenhund. Xis Tentakel kitzelten, als seine Toxine einem triebhaften Angriff-oder-Verteidigung-Instinkt gehorchten. „Diese Person glaubte, dass der Gefangene bald sprechen und Antworten geben wird“, säuselte das Alien. Seeva, die ebenfalls in dem Raum war und aus Petalins Rücken in sein Blickfeld trat, verschränkte die Arme und schaute auf den Turianer herab. „Oh ja, das denke ich auch…“ Sie gab dem Gefangenen eine Ohrfeige, dann eine zweite. Knurrend erwachte Petalin zum Leben. „Aufwachen, Sie Müllhaufen“, sagte Seeva und feuerte ihm noch eine. „Ich habe einige unbequeme Fragen an Sie.
    Shepard Commander ist offline Geändert von Shepard Commander (06.08.2020 um 18:05 Uhr)

  2. #62
    #16  Avatar von Forenperser
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    Zitat Zitat von eis engel Beitrag anzeigen
    Er packte sie und drückte sie unsanft in die nächste Wand
    "Genug gespielt!" zischte der braunhaarige leise, aber wütend. Lucia erstarrte in der Bewegung, unfähig sich dagegen zu wehren. "Bitte?" tat sie und blickte unschuldig zu ihm auf. Doch Marco ließ sich davon nicht beirren.
    "Ich will Antworten von dir, hier und jetzt! Ansonsten garantiere ich für nichts! Und spiel mir jetzt ja nichts mehr vor!"
    Eigentlich hätte sie sich ja denken können, dass es früher oder später zu dieser Aussprache kommt, allerdings hoffte sie, dass sie bis dahin den Mut gehabt hätte Marco auszuschalten.
    "Ich we... weiß nicht, wa... was d... du von... mi... mir hören w...i.... willst...;" begann Lucia los zu stammeln und überlegte, wie sie aus dieser Situation wieder heraus kam.
    "Daria hat den Be... Befehl euch zu töten. I... Ich... wi... will euch he.... helfen."
    Marco blickte sie ungläubig an und sein Griff wurde fester.
    Lucia verzog ihr Gesicht zu einer schmerzhaften Fratze. "Na schön.... ich sags dir. Aber lass mich los!!" schimpfte die rothaarige. Marco lockerte seinen Griff leicht, dachte aber im Traum nicht daran, sie los zu lassen.
    "ExoGeni hat ziemlichen Mist gebaut und hat einen Sündenbock gesucht. Dich! Wir haben die Söldnergruppe angeheuert, damit die dich schnell und unkompliziert ausschaltet, damit es keine Verbindung zu ExoGeni gibt. Ich sollte die Beobachter Rolle übernehmen und als Stephen sich dazu entschied, dich nicht zu töten, wurdet ihr zum Staatsfeind von ExoGeni erklärt und ihr zum Abschuss frei gegeben. Kurzfristig entschied die Chefin euch doch am Leben zu lassen und zu ihr zu bringen, aber warum.... das weiß ich nicht." erklärte Lucia schließlich.

    ~~~


    Stephen hatte seine Position gewechselt und suchte nach Jones....


    Marco Lagos

    "Also hast du die ganze Zeit für sie gearbeitet und hast uns ausgehorcht?" fragte Marco, konnte seine Wut dabei nicht verbergen.
    "Und diese ganze Geschichte mit deiner Familie, war das auch bloß eine Lüge? Ach, was frage ich überhaupt."
    Er schlug den Pfeil nur wenige Centimeter neben ihrem Hals in die Wand und lockerte dann schließlich plötzlich seinen Griff, sodass sie zu Boden sank.
    "Eigentlich sollte ich dich zum Teufel jagen." murmelte er, immer noch wütend. "Aber dafür ist später noch Zeit. Erst einmal müssen wir Stephen finden. Ich schätze mal deine kleine *Freundin* hat ihn auch nicht bloß zu einer harmlosen Knutscherei entführt, hm?"

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    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen
    "Ah, da sind sie ja. Haben sie was von unserer Revierqualle erfahren?", erkundigte sich Rose und biss von ihrem Pyjak Spieß ab.
    Nisha stellte sich zu ihr an den kleinen Stehtisch des Imbisslokals und schaute ihrer Kollegin irritiert beim Kauen zu, dann sich im Lokal um. Eine klassisches Diner, wenn man so wollte. Sauberer als man es in den Tips erwarten würde. Hinter dem Verkaufstresen, wischte ein Kroganer ebendiesen. Die Narben auf seinem Schädel legten nahe das er nicht immer Gesottenes verkauft hatte. Oder vielleicht nur hier.
    "Ja, wenn auch nicht viel. Warum treffen wir uns hier?", erwiderte die Inderin während Rose sich den Mund abwischte.
    "Weil der Bursche dort hinten die besten Pyjak Spieße der Station macht? Wollen sie auch was?", entgegnete die Asari und hielt ihr einen Spieß mit einer goldgelben glänzenden Soße hin. Nisha ging leicht zurück und winkte ab. "Nein, danke. Sie wissen doch, ich esse kein Fleisch."
    "Stimmt, da war ja was. Entschuldigen sie meine Respektlosigkeit Kadam.",entschuldigte sich Rose, biss selbst ab und gab Nisha zu verstehen fortzufahren.
    "Opollo gibt zu überrumpelt worden zu sein, ist sich aber sicher das es der Maskenmann war. Wie die Gefangenen entkommen sind weiß er nicht.", erklärte Nisha, während die Asari kauend zuhörte. Nachdenklich kaute die Detective und schluckte dann hörbar herunter.
    "Kaum zu glauben das er mal einen Fehler zugibt, normalerweise ist der Bursche aalglatt. Passt dennoch nur schwer mit Colberts Aussage zusammen."
    , fasste sie zusammen. "Nun Colbert weiß nicht genau wie der Maskierte entkommen ist oder wie er zum Fluchtfahrzeug gekommen ist. Vielleicht lagen unsere Leute auf dem Fluchtweg?" Rose schlürfte aus einem Strohhalm eine bunte Limonade.
    "Und erschießt im vorbeigehen auf drei Beamte? Ich weiß nicht, irgendwas stinkt hier. Und es ist nicht die Bude hier.", sprach Rose nachdenklich.
    "Ragan hast du eigentlich eine neue Putze? Sieht sauberer aus als sonst!", rief sie kurz dem Kroganer zu.
    "Neue Vermieterin, da muss man einen guten Eindruck machen.", sprach dieser knurrig aber gutgelaunt. Rose lachte.
    "Was haben sie über das Fahrzeug erfahren?", warf jetzt Nisha ein. "Unsere Kollegen waren ein wenig schlampig und es ist weg. Aber ich bin schon eine Weile hinterher. Vielleicht ist der nächste Ort ein Treffer. Sie fahren!", erwiderte die Asari und zerknüllte den Trinkbecher.

    "<Charmant> Detective Peresa'an. Schön mal wieder ihr hübsches Gesicht zu sehen. Wie kann ich ihnen helfen?", begrüßte Uwhre die Asari als diese den Laden der Floodul's betrat, dicht gefolgt.
    "<Aufmerksam> Oh und sie haben eine hübsche Kollegin mitgebracht, seien sie ebenfalls herzlich willkommen."
    , begrüßte er die Inderin ebenfalls. Diese lächelte leicht verlegen, nicht ganz sicher wie sie mit offensiver mehrtönniger Aufmerksamkeit umgehen sollte. Die meisten Elcor bisher schienen ihr nicht so direkt.
    "Uwhre, du alter Charmeur. Nicht immer direkt auf die neuen Weiber mein Lieber. Erstmal musst du mit mir vorlieb nehmen. Hallo Patin!", meldete sie sich und brüllte zur Begrüßung nach hinten in den Raum. Eine kurze gemurmelte Erwiderung war zu vernehmen.
    "Hörmal, ich brauche deine Hilfe mein Großer. Ich suche ein Unfallfahrzeug, grauer Keeler, vermutlich unregistriert. Ein paar Blutspritzer, möglicherweise. Klingelt da was bei euch?", fragte sie charmant und lächelte. Sie kannte die ganze Familie schon als deren Vater Floodul noch gelebt hatte und bevor dieser Manwi aufgenommen hatte.
    "<Hilfsbereit> Bei mir nicht, aber ich frage Patin. Patin?" "Ja?" "Haben wir einen grauen Keeler, Unfallfahrzeug, Blutspritzer auf dem Hof?", fragte er.
    "Das habe ich doch schon dem Kunden heute morgen gesagt, der ist zerlegt. Wieso fragen alle nach dem?", erwiderte Patin und gähnte kurz.
    "Davon weiß ich nichts, hat sicher mit Guthan geredet.<Entschuldigend> Er ist wohl schon zerlegt. Haben wir jetzt Probleme?" Rose seufzte.
    "Eigentlich schon, das war ein Beweismittel. Auch wenn ich weiß wie es hier läuft.", erwiderte die Asari resigniert.
    "Moment, was war das für ein Kunde heute morgen?", warf Nisha ein und trat dazu. Uwhre schaute sie an. "<Unwissend> Mit dem hat wohl Guthan geredet, ich rufe ihn."

    Kurze Zeit später kam Guthan aus dem hinteren Bereich geschritten. Er schaute zu Rose, ohne das man die Miene des Elcors lesen konnte.
    "<Überrascht> Detective, lange nicht mehr hier gesehen.", begrüßte er sie, "Was willst du Uwhre?", fragte er seinen Bruder.
    "Der Detective hat sich nach einem Wagen erkundigt und Petin meinte das du über diesen heute schon mit einem Kunden geredet hast."
    "Habe ich das, erinnere ich mich gar nicht dran?", erwiderte Guthan scheinbar skeptisch. Nisha schaute angestrengt zu, aber ohne Hilfe dieser war es nicht möglich die Emotionen eines Elcors zu lesen. Zumindestens für Nicht-Elcor.
    "Doch, der unbedingt wollte das wir es komplett verschrotten.", meldete sich Petin kurz zu Wort, scheinbar vom Trubel genervt.
    "Jungs, Guthan. Wollt ihr mir etwas mitteilen?", sagte Rose mit einem schiefen Grinsen. Guthan schaute sie starr an, in ihm schien es zu rattern.
    "Ich will euch nichts böses, eurem alten Herren zuliebe. Aber wenn ihr nicht kooperiert macht ihr euch der Vernichtung von Beweismitteln strafbar. In einem Mordfall!", ermahnte sie die Elcor wohlwollend.
    "<Zerknirscht> Es war ein Mensch, rote Haare. Irgendeine Hautkrankheit oder Verbrennung im Gesicht. Mehr weiß ich nicht, er trug eine Brille und eine Kappe. Hat dafür bezahlt das wir ihn nicht verraten. Mehr weiß ich nicht, ich schwöre es bei meinem toten Vater.", gab der Elcor schließlich zu. Rose lächelte.
    "So kommen wir doch weiter. Wie groß?" "<überlegend> Kleiner als ich." "Ach?", erwiderte die Asari sarkastisch und hob eine tätowierte Augenbraue. Der Elcor senkte leicht den Kopf.
    "Ich weiß es nicht, aus meiner Perspektive gibt es fast nur kleiner, als ich. Schwer zu schätzen. Vielleicht weiß Manwi mehr, er hat auch mit ihm geredet.", erklärte der Elcor den Beamten.
    "Das machen wir, ich gehe kurz raus, bis gleich Männer.", verkündete Rose und ging in Richtung Hof, Nisha zum folgen aufrufend.


    Niall O'Grady

    Mit einem Drehen des Zündschlosses stellte der Ire den Motor des neuen Keelers ab. "Huh."
    Das Fahrgefühl war dem vorherigen durchaus ähnlich. Die Farbgebung war zwar nicht so schön wie die des alten, aber deutlich unauffälliger.
    Sich umsehend zog Niall das Tor der verlassenen Garage zu und stieg hinab in sein Versteck.

    ***

    Das Brummen des Rasierers war das einzige, was in dem dunklen, ehemaligen Kellerraum ertönte. Büschelweise fielen die roten Haare des jungen Ex-Polizisten zu Boden.
    Es sah schlecht aus. Natürlich hatten die fetten Elcor nicht ihre Klappe gehalten. Was hatte er sich auch von ein paar beschränkten Schrotthändlern erwartet? Nun hatte die Polizei einen Suchbefehl auf jemanden mit seinem Erscheinungsbild an diesem Tag raus gegeben.
    Doch das war nicht einmal das Schlimmste. Nein, das Schlimmste war, dass die Villagers ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt hatten. Die einzige örtliche Gruppierung, von der er sich Unterstützung erhofft hatte, hatte überall mit Plakaten und Durchsagen mobil gegen ihn gemacht.
    Papa Gorion war tot. Ermordet von einem feigen Attentäter, der eine Rüstung und Maske wie seine getragen hatte und nun unauffindbar war. Eine weitere Person die ihm schaden wollte. Und es auch geschafft hatte. Er war völlig alleine. Verbrecher, Zivilisten, Polizisten - alle wollten seinen Kopf.
    Aber er konnte deswegen jetzt nicht aufgeben. Gerade jetzt galt es umso mehr weiterzumachen. Dieses Phantom, wer er auch war......er musste es aus dem Verkehr ziehen. Doch dafür brauchte er erst einmal neue Informationen. Und dafür wiederum musste er nochmals ungesehen in die Menge eintauchen.
    Die letzten Haare fielen zu Boden. Nun griff Niall in das kleine Kästchen und setzte sich die grünfarbenen Kontaktlinsen ein. Bei seinem verletzten Auge zuckte er einmal kurz aufgrund der Schmerzen.
    Doch der härteste Teil kam noch. Niall nahm das ekelhaft klebrige Zeug aus der Verpackung und besah es sich. Der Verkäufer hatte ihn gewarnt. Die ersten paar Stunden würden furchtbar brennen, hatte er gesagt. Und sich dabei auf den Regelfall bezogen. Wie würde es dann für ihn sein? Und wie würde es erst sein.....sich das Ding irgendwann einmal wieder runterzureißen?
    Es brachte nichts darüber nachzudenken. Er zog sich die Gesichtsmaske mit einem Ruck über den Kopf und spürte sofort, wie das selbstklebende, organische Material sich mit seiner Haut verband.
    "Guh....."
    Die Schmerzen kamen ohne jede Vorwarnung. Er versuchte die Zähne zusammenzubeißen. Presste die Kieferhälften so feste aufeinander wie es ging. Doch im nächsten Moment entfuhr ihm trotzdem ein Schrei, der so laut war dass er dutzendfach an den kalten Kellerwänden widerhallte.

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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen

    Isabel Rivera gab sich die größte Mühe beim Klang von Decius Vhans Stimme nervös an ihren Fingernägeln zu puhlen, eine Unart, die sie sich seit der Oberstufe abtrainiert hatte. Der kalte Klang von Vhans und das unterschwellige Wissen, dass er einen Mord befohlen hatte, machten dieses Gespräch zu einem Spießrutenlauf. Und er begann mit dem zischenden Öffnen der Eingangstür. Isabel schaute in die Gesichter mehrerer Turianer, einige davon zeigten unverhohlene Abscheu. Ob es wegen ihrer Rasse oder Profession war, das wusste Rivera nicht.

    Die Journalistin trug einen schwarzen Pullover und eine dunkelgrüne Hose mit dünnem Gürtel und silberner Schnalle – gedämpfte Farben, mehr beruhigend für sie selbst. Sie fuhr mit der rechten Hand den Riemen ihrer Umhängetasche hinunter, die sie über die Schulter trug und die all das Equipment des Interviews transportierten. So gewappnet betrat sie das Arbeitszimmer des Clan-Oberhaupts. Es war opulent, geradezu beschreibend für den grauen Patriarchen, der jetzt vor ihr stand an einem gigantischen Schreibtisch aus dunklem Onyx-Stein. Rivera näherte sich mit geradem, schnellem Schritt, blieb vor dem Schreibtisch stehen und schaute zu Mister Vhan herüber. „Mister Vhan, vielen Dank, dass Sie sich Zeit für mich nehmen.“ Sie musterte ihr Gegenüber – eine Figur wie aus Stein, bewegter Fels und der Aura des arktischen Eises. Seine Anwesenheit verängstigte die Journalistin mehr, als sie es je hätte vermuten mögen. „Ich habe einige unbequeme Fragen an Sie.


    Decius Vhan

    Der alte Turianer verzog keine Miene als Rivera eintrat. Vertreter ihrer eigenen Rasse hätten das Erscheinungsbild der Menschenfrau wohl als attraktiv bezeichnet. Für ihn jedoch machte es keinen Unterschied. In seinen Augen waren sie alle gleich abstoßend.
    Und nicht bloß was das Äußere betraf.
    "Setzen Sie sich." erwiderte er nur tonlos, ohne auf ihre Begrüßung einzugehen. "Bringen wir es hinter uns. Ich habe viele wichtige Geschäfte zu erledigen." Er wartete, bis sie ihm gegenüber Platz genommen hatten. "Ich denke wir müssen keine weitere Zeit mit falschen Freundlichkeiten verschwenden." hauchte Decius ihr in einem eisigen Ton entgegen. "Was Sie mir in ihrer E-Mail geschrieben haben......sind schwere Anschuldigungen. Und Sie können sich sicher sein, dass ich mir eine derartige Rufschädigung von niemandem gefallen lassen." Er faltete die Hände und beugte sich leicht zu ihr herüber.
    Die Unsicherheit, die von ihr ausging, konnte man nahezu riechen. Ob sie jetzt wohl realisierte dass sie sich übernommen hatte?
    "Also, stellen Sie mir ihre Fragen."

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    Zitat Zitat von Khardim Beitrag anzeigen
    Mit zwei großen Schritten war Nura in ihrem Schlafzimmer, sie hörte über ihren hämmernden Puls hinweg noch ganz weit weg die Apartmenttür aufgleiten. Hektisch riss sie eine Schublade auf und wühlte nach der uralten Pistole, die sie für ihre Pilgerreise bekommen hatte. Der Griff fühlte sich fremd an, als sie die Waffe schließlich zwischen alten externen Festplatten und ein paar Kabeln fand, aber immerhin war etwas, an dem sie sich festhalten konnte. Sie drehte sich um, richtete die Pistole auf den Durchgang zum Flur und versuchte so gut es ging die Tränen zu unterdrücken, die immer stärker über ihre Wangen strömten.

    Das Rauschen in ihren Ohren wurde immer lauter. Dennoch hörte sie Schritte auf dem Flur, vorsichtige Schritte.
    ,,Miss Kael“, rief jemand, eine Frau. „Ich weiß, dass Sie hier sind und dass Sie mich hören können. Kommen Sie bitte hervor, es wird Ihnen nichts geschehen. Wir wissen, dass Sie Angst haben. Sie haben sich an einen gemeinsamen Freund gewandt, darum sind wir hier – zu Ihrem Schutz.“
    Die Waffe in Nuras Hand fing noch stärker an zu zittern, sie spürte wie ihre Beine unter ihr nachgeben wollten.
    ,,Meint sie van Zan? Oder ein Trick? … Ich kann nicht mehr…“

    „Miss Kael, ich gehöre zur Exekutive der Citadel. Kommen Sie bitte hervor. Ich verspreche Ihnen, es wird Ihnen nichts passieren.“
    In Nuras Kopf begann es schummrig zu werden, ihr Herz konnte nicht mehr schneller schlagen. Mit kleinen, unsicheren Schritten ging sie vorwärts. Ob sie nun im Flur erschossen oder im Schlafzimmer ohnmächtig werden würde macht am Ende keinen Unterschied. Mit der Pistole in ihren zittrigen Händen trat sie in den Flur und stand einer ganzen Gruppe von Leuten gegenüber, die zwar alle Waffen trugen, diese aber komprimiert am Körper trugen. Nura schluchzte, ein Geräusch das ihr ebenso fremd und falsch vorkam, so wie die ganze Situation.
    „Legen Sie die Waffe weg, ehe Sie noch jemanden oder sich selbst damit verletzen“, sagte die Asari, die die Gruppe anführte. Sie war groß, stark und Nura konnte mit einem Blick erkennen, dass sie nicht zum ersten Mal jemandem gegenüberstand, der eine Waffe auf sie richtete.
    ,,Keelah se‘lai …“, formte ihr Geist wie von allein, als sie die Waffe sinken ließ.
    Sie konnte einfach nicht mehr. Sie merkte, wie ihre Beine jede Kraft verloren, jemand fing sie auf.

    ,,Miss Kael, mein Name ist Seeva T’Saari. Ich bin ein Spectre und Sie sind hier in meine Mission geraten. Dafür möchte ich mich entschuldigen. Bitte, setzten Sie sich“, hörte sie die Asari durch den dunklen Schleier sagen, der sich über ihr Bewusstsein zu legen versuchte. Jemand verfrachtete sie mit sanfter Gewalt auf einen Stuhl. Niemand zog eine Waffe oder versuchte, ihr einen schwarzen Sack über den Kopf zu stülpen. Nura spürte, wie sich eine Last von ihrer Brust hob und sie besser Luft bekam.
    ,,Ihre mutige Aktion vor dem Hause Vhan hat Sie in den Fokus von Kräften gerückt, mit denen ich mich zu beschäftigen gezwungen bin. Diese Kräfte werden in Form eines großen Turianers in Kürze auch hier erscheinen. Was ich von Ihnen brauche ist Ihre Kooperation und Ruhe: Bleiben Sie versteckt und kommen Sie nicht raus. Das ist für Sie am sichersten“, erklärte T’Saari sachlich und schaute ihr dabei in die Augen. Nura kämpfte gegen die Dunkelheit um sie herum an, hielt sich an den Augen der Asari fest und merkte, wie es um sie herum langsam heller wurde. Gleichzeitig wurde ihr unfassbar übel und sie hoffte einfach, nicht in ihren Helm brechen zu müssen.
    ,,In Ordnung“, brachte sie unter Mühe hervor und nickte.
    ,,Ich verstecke mich im Schlafzimmer.“ Sie stand langsam auf, doch ihre Beine hatten wieder Kraft gefunden und trugen sie. Trotzdem leicht unsicher ging sie zurück ins Schlafzimmer, legte sich auf den Boden und krabbelte unter ihr Bett. Da würde es immerhin niemand mitbekommen, wenn sie sich doch übergeben musste.

    Aus ihrem Versteck hörte sie, wie T’Saari und ihre Leute Aufstellung nahmen. Nura machte sich so klein sie konnte und hoffte, dass das Rettungskommando dem gewachsen war, was da kommen würde.
    Lange Zeit passierte gar nichts, sie hörte nichts außer ihrem Herzschlag, der immerhin etwas langsamer war als vor T’Saaris Eintreffen. Auch die Übelkeit ließ im Liegen nun etwas nach.

    Das leise Zischen der Apartmenttür ließ Nuras Herz wieder einen Satz machen, gefolgt von erneutem Stakkato in ihren Adern.
    „Huhu, Kael“, sagte eine unbekannte Stimme aus dem Flur.
    „Du hast Besuch vom Sensenmann.“
    Nura merkte, wie sich beim Klang dieser Stimme eine Gänsehaut den Weg ihren Rücken hinab suchte. Sie spürte einen Stich im Herzen, denn plötzlich war sie sich sicher, Simon nie wieder zu sehen. Diese Stimme, das wusste sie, war das letzte, was ihr Freund in seinem Leben gehört hatte.
    ,,Du wirst dafür bezahlen, bosh’tet!“, schwor sie sich, während sich ihre Fäuste ballten und sich ihre Kiefer aufeinander pressten.
    ,,Du und deine ganze Bande von Rassisten, die glauben alles tun zu können, weil sie stärker sind.“

    ,,Jetzt!“, rief T’Saari und wie nach einem Startschuss folgte ihrem Befehl der Lärm eines Handgemenges, dann Schüsse und Schreie. Das ganze Spektakel hielt nur Sekundenbruchteile an, bevor wieder T’Saari zu hören war:
    ,,Bringt ihn weg. Coltrane, sie kümmern sich um Ihre Leute. Qatar, sorgen Sie dafür, dass hier keine Spuren zurück bleiben.“

    Erneut brach im Flur Geschäftigkeit aus, Schritte, Dinge, die bewegt wurden, Gemurmel, halblaut geflüsterte Flüche. Als T’Saaris Stiefel in Nuras Blickfeld auftauchten, schob sie sich unter dem Bett hervor und stand auf. Sie erschrak, als sie die roten Spritzer auf der weißen Rüstung der Asari sah und schluckte schwer. T’Saari schien keinerlei Notiz davon zu nehmen und wirkte auch nicht außer Atem.
    ,,Miss Kael, es wird noch eine Weile dauern, bis Ihre Wohnung wieder im von Ihnen gewohnten Zustand ist. Gibt es einen Ort, einen sicheren Ort, an dem Sie sich solange aufhalten können?“
    Nura merkte erst nach einigen Sekunden, dass ihr der Mund offen stand. Immerhin konnte die Spectre nichts davon gesehen haben.
    ,,Ich könnte bei einigen Freunden unterkommen…“, begann sie und merkte dann, dass sie nicht nur bei keinem davon sicher wäre, sondern ihre Freunde zudem in Gefahr bringen würde, wenn Vhan den nächste Schergen auf sie ansetzen würde.
    ,,Ich muss untertauchen….“, dämmerte es ihr plötzlich.

    Nura schüttelte den Kopf, um Ordnung hineinzubekommen. T’Saari beobachtete die sichtbaren Gedankengänge der Quarianerin mit einer Mischung aus höflicher Distanzierung und schlecht verborgener Ungeduld.
    ,,Nein, warten Sie, ich habe eine bessere Idee!“, rief sie dann plötzlich und aktivierte ihr OmniTool.
    ,,Ich muss nur kurz eine Nachricht schreiben, dann kann ich mich direkt auf den Weg machen.“
    ,,Gut. Ich lasse einen meiner Männer hier, bis Sie aufbrechen. Passen Sie auf sich auf“, sagte T’Saari und wandte sich dann wieder dem Chaos im Flur zu.

    *

    ,,T’Saari und ihre Truppe sind grade mit einem turianerförmigen Paket aus dem Gebäude gekommen“, berichtete Vas, der den Hauseingang aus der Ferne beobachtete.
    ,,Ist Kael bei Ihnen?“
    ,,Ich kann sie nicht sehen und ein quarianerförmiges Paket haben sie auch nicht dabei.“

    Der Mann in Schwarz nickte zufrieden. Wenn T’Saari einen von Vhans Handlangern lebend zu fassen bekommen hatte würden sie bald alle Informationen haben, die sich brauchten. Wenn Kael die Auseinandersetzung überlebt hatte, umso besser. Auch mit angenehmen Überraschungen musste man rechnen.
    ,,Wenn sie rauskommen sollte, folgst Du ihr. Wenn sie in zwei Stunden nicht rausgekommen sein sollte, gehst Du rein und überredest sie dazu, dass ein Umzug fällig ist. Leichtes Gepäck.“
    ,,Geht klar“, bestätigte Vas und beendete das Gespräch.

    Es dauerte keine halbe Stunde bis Kael, gekleidet in einem weiten, verhüllenden Mantel des Gebäudes verließ. Vas erkannte sie nur an den dunkelroten Zierbändern an ihrem Helm, die prompt unter einer Kapuze verschwanden, als die Quarianerin auf den Gehsteig trat.
    Ein paar Minuten später hielt ein Taxi bei ihr an und nahm sie mit. Vas startete den Wagen und scherte in den Verkehrsfluss ein, um Kael zu folgen.



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    ***

    Kael & van Zan

    Malonigrus Petalin

    Petalins Welt wurde von der Dunkelheit schwärzer als die Nacht verschluckt. John injizierte dem Turianer eine hohe Dosis des Narkotikums, sodass der schwere, schwarze Körper ungebremst auf dem Boden aufschlug. John versetzte dem Betäubten einen kräftigen Tritt in die Seite, dann noch einen. Und noch einen. „Das reicht jetzt!“, schnalzte Seevas Stimme wie ein Peitschenknall durch den Raum. „Bringt ihn weg. Coltrane, kümmern Sie sich um Ihre Leute. Qatar, sorge Sie dafür, dass hier keine Spuren zurückbleiben.“ Odessa, die gegen die Wand neben der Tür lehnte, sagte sie: „Achten Sie darauf, dass uns niemand beobachtet.“ Die Attentäterin nickte, wandte sich auf der Tür und verschmolz ihrer Natur entsprechend mit dem Schatten. Seeva machte sich indes zum Schlafzimmer der Quarianerin auf, passierte dabei John Coltrane, der sich um seine angeschossene Kameradin kümmerte. Der starke Energieschild hatte die Projektile verlangsamt und verglühen lassen, was die Haut der Blue Sun verbrannt hatte. Coltrane versorgte sie mit Medigel, nachdem Petalin kaum mehr als ein flach atmendes Stück Fleisch war. Da die Kämpferin aufrecht saß und starrte mit glasigen Augen an die Decke. „Scheiße nochmal, Angel, ich habe dir doch gesagt, dass du immer deinen verdammten Helm aufsetzten sollst“, fluchte Coltrane und deckte die Brandwunde gewissenhaft mit Medigel ab. „Palermo?“, fragte die Frau. „Tot. Und das wärst du auch fast gewesen“, knurrte John.

    Im Schlafzimmer schaute Seeva nach der Quarianerin. Das Zimmer war dunkel, klein, kaum größer als Seevas Duschkabine zuhause und voll mit blinkenden elektronischen Gegenständen, beschriebenen Transparenten und Texten sowohl in digitaler als auch analoger Form. „Miss Kael, es wird noch eine Weile dauern, bis Ihre Wohnung wieder im von Ihnen gewohnten Zustand ist. Gibt es einen Ort, einen sicheren Ort, an dem Sie sich solange aufhalten können?“ „Ich könnte bei einigen Freunden unterkommen… Nein, warten Sie, ich habe eine bessere Idee! Ich muss nur kurz eine Nachricht schreiben, dann kann ich mich direkt auf den Weg machen.“ „Gut. Ich lasse einen meiner Männer hier, bis Sie aufbrechen. Passen Sie auf sich auf.“ Seeva ließ Schlafzimmer und Aktivistin hinter sich. „Bereit?“ John, Tiberias und die Frau namens Angel standen in der Zimmermitte. Die Blue Sun sah schon wieder besser aus. Alle nickten. „Gut. Einpacken und mitnehmen.“ Sie aktivierte ihr Omnitool. „Awan, bringen Sie den Transporter und landen Sie nahe der Ladestation des Hauskomplexes. Wir kommen dorthin.“ Der Quarianer am anderen Ende der Leitung bestätigte den Befehl knapp. „Odessa, herkommen.“ Die Attentäterin tauchte auf. „Sie bleiben hier, bis die Quarianerin bereit ist zu gehen.“ Sie nickte. „Ist draußen alles sauber?“ „Denke schon…“ „Was heißt das?“ „Ich dachte, ich hätte jemanden gesehen, der diesen Gang hier beobachtet, aber…“ Seeva legte den Kopf schief. „Nichts. Vergessen Sie’s.“ Odessa zog ihre Carnifex und prüfte den Ladezustand. „Soll ich sie erledigen?“, fragte sie und nickte in Richtung Schlafzimmer. Der Blick des Spectre war arktisch. Odessa hob ergebend die Hände. „Alles klar. Ihr wird nichts geschehen.

    *

    Hanar waren ganz sonderbare Wesen. Ihre Bewegungen waren stets anmutig, nie von Hast ergriffen. Selbst die tausendjährigen Asari wirkten gegen die Art und Weise ihrer Existenz hektisch und dem Grundgedanken „Memento mori“ unterworfen. Sie waberten lautlos ihres Weges. Xis Weg führte ihn in einen dunklen, viereckigen Raum, der Geräusche und Licht aussperrte. Seine Biolumineszenz ließ seine direkte Umgebung in seichtem Blau schimmern. In dem Raum ohne Licht stand ein Stuhl, der mit Schrauben am Boden verankert war. Und auf dem Stuhl war ein Individuum. Ein großes, fleischiges, ebenfalls lichtloses Individuum – Petalin, Vhans Kettenhund. Xis Tentakel kitzelten, als seine Toxine einem triebhaften Angriff-oder-Verteidigung-Instinkt gehorchten. „Diese Person glaubte, dass der Gefangene bald sprechen und Antworten geben wird“, säuselte das Alien. Seeva, die ebenfalls in dem Raum war und aus Petalins Rücken in sein Blickfeld trat, verschränkte die Arme und schaute auf den Turianer herab. „Oh ja, das denke ich auch…“ Sie gab dem Gefangenen eine Ohrfeige, dann eine zweite. Knurrend erwachte Petalin zum Leben. „Aufwachen, Sie Müllhaufen“, sagte Seeva und feuerte ihm noch eine. „Ich habe einige unbequeme Fragen an Sie.


    Malonigrus Petalin

    Einige seiner Glieder waren noch taub, als er aufwachte. Die Munition, mit welcher der Mensch auf ihn geschossen hatte, musste irgendeine Art Betäubungsmittel enthalten haben. Deshalb war auch sein Sichtfeld noch leicht verschwommen.
    Doch die Schläge der blauen Asari, welche er trotz des Schummerlichts erkannte, holten ihn wieder ins Hier und Jetzt.
    "So, haben wir das." Amüsiert grinste er. "Dann binde mich ruhig mal los, kleine Schwester. Kann es gar nicht erwarten mich ausgiebig mit dir zu unterhalten."
    Jetzt bemerkte er, was dort im Augenwinkel so dumpf leuchtend noch um ihn herumschwebte. "Und was ist das? Haben wir heute Meeresgetier-Schau?"
    Petalin lachte auf. "Was soll das werden, hm? Denken Sie beide ernsthaft, Sie könnten mich einschüchtern? Eine kleine blaue Tänzerin in Rüstung und eine zu groß geratene Qualle? Aber gerne, spiele ich eben mit, was möchten Sie wissen? Was könnte ein unbescholtener Bürger wie ich Ihnen schon erzählen?"
    Er testete nebenbei subtil wie fest seine Fesseln waren. Doch spontan fand er noch keinen strukturellen Schwachpunkt.
    Forenperser ist offline

  3. #63
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    Das hört man gern.“, entgegnete Neth auf die Antwort der Zwillinge. Die beiden sehen eindeutig wie welche aus, die uns verteidigen können, dachte sich der Salarianer, Aber ich darf niemals die oberster Regel jedes Söldners vergessen: Die Galaxie ist groß und Credits findest um jede Ecke – Leben kannst du aber nur einmal. Werde die beiden mal aushorchen müssen, um sicherzugehen, dass sie vertrauenswürdig sind…
    Der Salarianer hörte den amüsierten Tonfall der Menschenfrau, als sie die drei befragte, entschied sich aber ihn zunächst zu ignorieren. „Quasi um die Ecke.“, antwortete Neth anstatt der Asari, „Bekenstein ist nur ein Katzensprung von der Citadel entfernt. Dort sollte es auch weniger Kugeln und Explosionen geben, als auf Aite.“, hoffentlich aber dafür mehr Cerberus – mit den beiden vor uns, sollten wir bessere Chancen haben als damals auf Thessia. Ansonsten geht die Schnitzeljagd weiter…
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
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  4. #64
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    An irgendeinem Punkt konnte Hanna die widerliche Plörre, die im Revier aus der Maschine suppte, nicht mehr als Kaffee bezeichnen. Fast alle Kollegen ihrer Schicht waren bereits gegangen, nur noch die Führungsoffiziere und Ehrgeizigen saßen an ihren Schreibtischen, tippten oder telefonierten. Eine kleine Delegation menschlicher Beamter stand in der Kaffeeküche und unterhielt sich laut, scherzhaft und auf den Feierabend freuend. Sie waren die Tagschicht, die bald endete. Hanna brach bereits ihre dritte Überstunde an – unbezahlt. „Ilias, immer noch nicht weg?“ Detective Raúl Pérez von der Nachtschicht – obwohl die Nächte auf der Citadel nie kamen – tauchte neben ihr auf. „Gleich. Ich hab‘ meine Berichte fertig und wollte mir eigentlich noch etwas ansehen“, antwortete Hanna und legte die Hand auf das Datenpad, auf das sie Stella Morenos Tagebuch in Kopie übertragen hatte. „Gott, Ilias, Sie gehören doch in diesem Zyklus zur Frühschicht. Schlafen Sie hier irgendwo heimlich?“ Hannas nonverbale Antwort war ein ausgesteckter Mittelfinger. „Ich mache nur Spaß“, sagte Pérez und lehnte sich locker gegen den Schreibtisch. Er war muskulös, bärtig, hatte silberne Ohrstecker und war eindeutig südamerikanisch – oder zumindest mit Vorfahren von dort. Irgendwann während eines der wenigen gemeinsamen Einsätze hatte er eine spanische Lebensweisheit begonnen, die Hanna dann beendet hatte, worauf beide mit Erstaunen festgestellt hatten, dass der jeweils andere die Sprache beherrschte. Das war genug Anknüpfungspunkt für gelegentlichen Smalltalk. „Worum geht es bei Ihrem Fall?“, fragte Pérez. Hanna deaktivierte ihren Arbeitsbildschirm. „Ich denke, ich brauche Kaffee.“ „Soll ich Ihnen einen bringen? Wegen mir müssen Sie nicht Schluss machen“, sagte der Detective in ausweichendem Tonfall. „Nein, das Zeug hier schmeckt wie Spülwasser. Ich mache Feierabend und hol mir mal einen richtigen Kaffee.“ Pérez nickte und loggte sich mit seiner ID-Card auf dem Platz neben Hanna ein. Die Führungskräfte und Special Agents hatten feste Schreibtische und die meisten der anderen behielten ihre Tische aus Gewohnheit– Hanna eingeschlossen. Theoretisch jedoch war es möglich sich mit seiner ID-Card an jedem x-beliebigen Terminal auf dem Revier anzumelden und von dort aus zu arbeiten. „Sie sind doch Veteranin, Ilias; gehen Sie doch ins ‚De Espresso liber‘. Für Frontschweine gibt es den ersten Kaffee gratis.“ Hanna wusste, dass auch Pérez bei der Allianz gewesen war, ehe er zur Polizei gekommen war. Marineinfanterie. Das Café von dem er sprach war von einem ehemaligen Kampfpiloten gegründet worden und sprach vor allem menschliche Gäste an, die ehemalige oder aktive Militärs waren. Das Problem war jedoch, dass es zwei Bezirke vom Präsidium entfernt lag. „Mal sehen“, murmelte Hanna und packte die Dinge zusammen, die sie mitnehmen wollte. Sie zog die Lederjacke vom Stuhl und warf sie sich lässig über die Schulter. „Ruhige Schicht“, sagte sie und nickte dem Detective zu. „Hasta la proxima“, rief er ihr nach und machte sich daran, seine Log-In-Daten zu verifizieren.

    Hanna ging nicht ins „De Espresso liber“, sondern in das nähergelegene „Apollos’s Café“. Sie mochte es dort, es gab keinen Asari-Barista, die sie von der Arbeit abhalten und ihr einen Korb geben könnte. Sie ließ sich an dem langen Tresen nieder, so, dass die sie den Eingangsbereich im Blick behielt und trotzdem niemand hinter ihr über ihre Schulter auf ihr Datenpad schauen und die Ermittlungsfotos sehen konnte. Die Blondine zwinkerte energisch, um das aufkeimende Tief des Tages fortzublinzeln und sich der Karte zuzuwenden, die sie aber ohnehin nur kursorisch las und dann einen schwarzen Kaffee bestellte. „Ist mir egal, ob von der Erde oder den Kolonien, nur stark sollte er sein“, erklärte Hanna und legte auf dem Tresen vor sich ihr das Datenpad ab. Daneben legte sie ihren Notizblock mit Stift und ein Notiz-Tablet für Geistesblitze. Dass ein solcher sie an diesem dicken Ende eines Arbeitstages noch treffen würde bezweifelte Hanna allerdings. Die Agentin aktivierte ihr Datenpad und begann in dem Tagebuch zu lesen, ihr verschwamm aber derart die Schrift vor den Augen, dass sie wieder aufhörte und den noch kochenden Kaffee in Rekordzeit trank. Danach steckte sie sich eine Zigarette an und aschte in den jetzt leeren Keramikbecher – Aschenbecher hatte sie hier nicht gesehen.

    Hanna aktivierte die gängigsten Social-Media-Plattformen und suchte den Namen „Stella Moreno“. Interessanterweise ploppten gleich mehrere Profile mit diesem oder einem sehr ähnlichen Namen auf. „Stella Maria Moreno“, „Stella Morena“, „Estelle Morena“, und so weiter. Dass diese Plattformen alle Stella Morenos des Heimatplaneten, der Citadel und der Kolonien erfassten, machte die Suche nicht gerade einfach. Hanna grenzte es auf „Stella Moreno Citadel“ ein. Die Angabe des Ortes hinterließ drei Ergebnisse. Eins davon war ein mittlerweile deaktiviertes Profil und daher bedeutungslos. Stellas Profil wäre noch online – außer den Ermittlern und ihrer Mitbewohnerin wusste kaum jemand von ihrem Tod; ihr Mörder ausgeschlossen. Die Chance, dass man ihr Profil also noch nicht gelöscht hatte, näherte sich den hundert Prozent. Hanna scrollte. Und da war sie: ihr Opfer. Sie lächelte süß, im Hintergrund war anscheinend ein Strand. Vielleicht ihre Heimatkolonie? Hanna klickte das Profil an und wurde mit einer Stella konfrontiert, die lebendiger war als jene, die sie in der Realität gesehen hatte. Das Netz vergaß nicht und das Netz akzeptierte den Tod nicht so einfach. In ihrem Profil lebte Stella weiter, bis jemand es irgendwann mit administrativer Gewalt lahmlegen würde. Hanna fand heraus, dass Stella zu Lebzeiten das Feiern und das Posten von Bildern ihres hübschen Gesichts, meist in freudiger Pose – Kussmund, Zunge raus, Augen weit aufgerissen – gemocht hatte. Sie fand auch ein paar Videos, die Freunde von ihr gemacht und sie mit Namen darauf verlinkt hatten. Stella beim Tanzen, beim Mitsingen und beim Erklären, warum dieser Abend „der geilste seit langen Zeiten“ war. Sie war eine Frau gewesen, nach der sich die Leute umgedreht hatten, wenn sie einen Raum betrat. Mit perfekten weißen Zähnen, wachen brau-grauen Augen und einer Stimme, die wesentlich rauchiger war, als man es von einem so jungen Mädchen erwarten wollte. Sie lachte oft und laut und zog so die Aufmerksamkeit auf sich. Wie ihre Mitbewohnerin Chastain es angedeutet hatte, flirtete Moreno viel und deutlich. Hanna schaute sich die Videos und Fotos an, die oft und viel geteilt und kommentiert worden waren. Plötzlich entdeckte sie etwas, was ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Jemand hatte bei einem Bild, das Stella bei einer sehr opulenten Feier zeigte, mit nichts weiter als einem Totenkopf kommentiert. Ihr Opfer hatte dem Kommentator daraufhin einen Daumen nach Unten und eine rausgestreckte Zunge geschickt, war aber nicht weiter darauf eingegangen. Hanna stellte fest, dass das Bild nur zwei Tage vor Stellas Ermordung derart kommentiert worden war. Sie notierte sich den Namen des Schreibers und blies bläulichen Rauch in die Luft. Vielleicht keine ideale Spur, aber immerhin eine Spur.
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  5. #65
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen


    Das Dreiergespann kam in einem Hotel in der Nähe unter. Sie hatten keine besonders lange Überfahrt dorthin, vielleicht wäre ihr genereller Aufenthalt kaum sonderlich lange gewesen, aber Vigilio wollte sich absichern und hatte provisorisch zwei Zimmer gebucht: ein Einzel- und ein Doppelzimmer. Über Geld sprach man nicht, auch nicht bei den Ascaiaths wenn es nicht bitter nötig war, und deshalb war es eine Selbstverständlichkeit, dass Donal kein Zimmer von seinem ohnehin schon fürstlichen Lohn bezahlen musste. Reisekostenpauschale würden es manche nennen.
    Schnell war der Raum bezogen, die Koffer ließ er sich von einem Pagen auspacken und einräumen, sodass es wenigstens den Eindruck einer Heimat in der Ferne machte und noch während diese Arbeiten durchgeführt wurden, hatten sie sich schon weiter begeben. Waren eingestiegen und weiter gefahren, zu seiner Schwiegermutter und Zoras Mutter. Knapp vor deren Haustür stiegen sie aus. Zwar half er der Blondine, aber dieses Kreuz trug sie ganz alleine. Nicht weil er es ihr nicht abgenommen hätte, viel mehr, weil diese Frau ihn nicht ausstehen konnte und es seine Zeit, sich mit ihr zu streiten, einfach nicht wert war.


    'Haustür' war die wohl korrekte Bezeichnung in Bezug auf die große, gläserne und sehr einladende Tür des ANN-Citadel-Hauptquartiers, wenn man es denn so nennen mochte. Ihre Mutter sah darin wohl nichts Geringeres als ihr tatsächliches Zuhause und auch Zora war hier bereits ein- und ausgegangen, aber viel weniger Teil des Inventars, wohl aber dem ein oder anderen Mitarbeiter bekannt, wie man sehr schnell merkte. Die Sicherheitsschleuse durften sie trotz ihres Dienstausweises nicht überspringen, immerhin war sie seit ihrer Hochzeit nicht mehr fest angestellt, weder hier, noch bei Westerlund News, sondern immer nur als freiberufliche Stütze diverser Nachrichtensender- und Portale tätig. Wer die Blondine nicht kannte, der reckte den Kopf entweder wegen ihres Ehemannes oder aber weil die Ähnlichkeit Zora's zu ihrer Mutter doch sehr auffiel. In einem wilden Anflug von Paranoia bildetet die Journalistin sich kurz ein, jemand könne das Geheimnis ihrer Schwangerschaft durchschauen, aber das war so komplett unsinnig wie viele der hier diskutierten Verschwörungstheorien, denn denen, so war es tatsächlich, saßen selbst die besten Journalisten hin und wieder selbst auf. Nicht so Damian. Das kleine, sehr hagere Männlein vor dem Kopf eines verglasten (es war Milchglas) Büros, das niemand ohne seine Erlaubnis betreten durfte. Er war der treue Hund ihrer Mutter und kannte Zora gut. Ein schüchternes Lächeln stahl sich auf seine Lippen, aber es verschwand sofort, als der Mann einen Blick auf Vigilio warf. Er räusperte sich. "Zora, heyyy-...wie ist die Lage?", wollte er unter einer gewöhnungsbedürftigen Geste seiner Hand wissen, die nach einem Winken in seinem Haar verschwand. Zora kam sofort zum Punkt, ohne wirklich unhöflich zu sein. "Ist sie da? Ich hab keinen Termin, aber ein ziemlich wichtiges Anliegen. Familiär.", machte sie deutlich und sah den Assistenten eindringlich an. Legte dieses ungeduldige "Hmmm?", über ein zuckersüßes Lächeln und legte den Kopf schief. "Verdammt wichtig.", erinnerte sie nochmals und wenigstens nahm Damian es zum Anlass, sah kurz alibimäßig auf seinen Terminkalender (der eigentlich Carolines war) und nickte dann unschlüssig. "Ja, naja...also, ja, aber sie ist noch in 'nem Meeting, also wenn du fünf Minuten warten würdest, ich denke-...dann...das wird irgendwie schon gehen, schätze ich...?", mutmaßte der junge Mann und Zora sah über die Schulter zu wiederum ihrem Mann.
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  6. #66
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Aus irgendeinem Grund schaffte er es damit, dass sie noch um so vieles breiter grinste. Sie biss sich auf die Unterlippe, drückte sich mit diesem zittrigen Arm an der Küchenzeile ab und drehte sich, wobei sie jede Sekunde dieses Momentes nutzte um ihn anzusehen, bis es eben nicht mehr ging. Luci machte ein paar Schritte mit diesem bitteren, beschissen-dunklen Lachen, welches viel zu abfällig war für alles, was er gerade gesagt hatte. "Mhh...nein, die Chance hätte es nie gegeben.", war sie sich sicher und lehnte sich, mit ausgebreiteten Armen in den Türrahmen einer aufgeschobenen Türe der Küche, warf Blicke in einen schmalen Gang, das gegenüberliegende, geschlossene Labor, griff mit den zarten Fingern in die Einkerbungen des Türrahmens hinein um sich zu halten und sich regelrecht in es hinein zu lehnen. Dehnte so sanft die Arme, die eben noch unter der schweren Anstrengungen dieser Übungen gelitten hatten. "Du hättest sie früher oder später abgeschossen. Oder sie dich. Ist sogar wahrscheinlicher, dass sie dich losgeworden wär.", kommentierte sie mit einer Kälte, die nicht sofort nach Kälte klang und es damit vermutlich noch schlimmer machte. Das hier war eine subtile, zu ruhige Art der Kriegsführung. Eine, die zermürbend war. Schmerzlich. Und zerstörerischer als der offene Angriff. "Und was mich angeht...", erwähnte sie und drehte sich schließlich wieder im Türrahmen um, sodass sie ihn, der in der Küche stand, ansah. Ihre Arme waren kaum lang genug, damit sie mit den Händen den oberen Teil des Rahmens erreichen konnte, aber zumindest den obersten, für sie erreichbaren Punkte der linken und rechten Seitenteile, an denen sie sich nunmehr hielt, sanft gegen lehnte und Leif ungezügelt direkt mit ihrem kalten Blick in die Augen sah. "Sollen sie doch kommen.", schmetterte sie schlicht ab. Anstatt weiter zu ihm floh ihr Blick zur Decke, ohne zu wissen, wo diese Kameras versteckt waren, war das irgendwie eine natürliche Reaktion zu glauben, Beobachten müssten irgendwo 'oben' sein. "Alles gehört. Professor?! Na los! Schicken Sie ihre scheiß Schläger nochmal her und prügeln mir den Verstand ein, der Doktor Svensson hier fehlt, hm?" Das Signal war eindeutig. Sie ging nicht nur ihn sondern auch Cerberus an und es schien sie kaum zu interessieren. Stattdessen trafen ihn wieder blicke. Ein zweites Mal. "Was hast du schon von 'nem kleinen, erbärmlichen Junkie zu befürchten, hm? Das is keine realistische Zukunftsprognose die du da abgibst, Leif. Das ist einfach nur, was es eh schon ist. Also denk dir was besseres aus mit dem du glaubst mich treffen zu können." Ihr Lächeln wurde noch abwertender, wenn das überhaupt ging. "Ich hab viel mehr Karten gegen dich in der Hand als andersherum. Zwing mich nicht dazu sie auszuspielen.", knurrte sie ihn an und meinte es tatsächlich ernst.


    Sie spielte es nicht aus. Jedenfalls hatte sie nicht diese Oberhand, die sie sich wohl versprach, genau wie er es tat, doch stattdessen wurden Dinge gesagt und getan, an die sich am Ende wohl keiner von ihnen beiden würde erinnern wollen. Hatte er es je getan? Zuvor? Vielleicht. Doch dass Leif sich unter Umständen nicht an eine erste Ohrfeige, einen ersten und sehr offensiven Schlag in ihr Gesicht erinnern konnte, wenn denn da einer war, sagte zu viel über ihn aus, wovon er nichts hören wollte. Er war anders geworden. Haltloser, kühler, enthemmter. Vieles davon gefiel ihm kaum, aber noch weniger die Tatsache, dass sie beide in diesen unsanften Schlaf fielen, irgendwann am Ende dieser Nacht, Luceija deutlich früher als er, lädierter, wahrscheinlich ernüchternd und ausgelaugt von diesen vielen, viel zu vielen Konflikten, die diese Beziehung mittlerweile beherrschten und wohl zu etwas machte, das sich nicht mehr Beziehung nennen ließ. Es war nicht so, dass er sie in den Schlaf prügelte, aber er wollte es auch nicht benennen, nicht das hier, nicht jetzt. Dieser Schlaf drängte sich ihm viel zu aggressiv auf, da war die Chance der Sizilianerin auf ein großes Gefecht, welches sie für sich entscheiden konnte, längst vergangen.
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  7. #67
    Drachentöter Avatar von numberten
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    "Also, was haben wir jetzt?"
    , fragte Rose an Nisha gewandt, nachdem sie auf dem Rückweg von dem Schrottplatz waren.
    "Einen männlichen Mensch, Alter unbekannt, aber vermutlich nicht älter als 40. Rote Haare, Brandwunden im Gesicht."
    "Und etwas kleiner als sie.", fügte die Asari an. "Genau, also um die 1 Meter 70." "Das ist nicht viel." "Na ja, kleinwüchsig ist anders." Rose schüttelte amüsiert den Kopf.
    "Nein, ich meine diese Beschreibung. Die Größe von dem Burschen ist mir scheißegal.", verkündete Rose resigniert.
    "Mehr als wir vorher hatten. Brandwunden im Gesicht fallen auf und rote Haare sind selbst auf der Erde selten geworden, unter Kolonisten fast gar nicht mehr präsent. Rezessives Gen, zieht fast immer den kürzeren. Gibt es in größerer Zahl fast nur noch in Irland und Schottland.", erwiderte die Inderin optimistisch.
    "Sobald der Bursche mitbekommt das wir ihn suchen, wird er nicht mehr rothaarig sein, falls es Natur ist. Ihr Menschen färbt doch in allen Farben. Und auch sein Gesicht wird er wohl das nächste Mal besser verbergen.", erklärte sie und schob den Kaugummi von der linken zur rechten Wange. "Die Scanner der Station kann man auf Gesichtsplastiken einstellen, aber ich bezweifle das er diese Übergänge nutzen wird. Die Tips sind in dieser Hinsicht noch recht blind.", merkte sie an und spuckte schließlich den Kaugummi in ein Taschentuch.
    "Also?", fragte Nisha nach. "Fahnung rausgeben, Belohnungen in Aussicht stellen. Vielleicht hat jemand die Grillfresse gesehen und weiß mehr über ihn. Für ein paar Credits würden die meisten Bewohner der Tips ihre Großmutter verraten. Außer die führt ne Gang an, natürlich."

    Drei Tage später

    "Ich finde es einfach unbegreiflich. Zuerst eine Terroristin, jetzt ein Heckenschütze. Dazu noch die Unruhen. Dieses Viertel kommt nie zur Ruhe...Zapp..Mein Vater war ein guter Mann, der seine Leute beschützt hat, mich beschützt hat. Und diese feige Schlange hat ihn erschoßen, ohne Grund. Wir wissen schon warum wir uns nicht auf C-Sec verlassen. Es bleiben nur wir selbst..Zapp..Der Bursche ist nichts weiter als ein feiger Mörder. Fühlt sich groß damit zu entscheiden wer lebt und stirbt. Nicht besser als diese Gangs die immer noch herumlaufen. Wahrscheinlich arbeitet er für die...Zapp..Ich finde den Typen klasse. Manchmal denke ich mir auch einfach eine Knarre zu schnappen und..Peng..Mein ehemaliger Chef, meine Schlampe von Ex.." Zapp
    "Genug ExtraNet für heute.", verkündete Rose und schloss die Kanäle.
    "Puh, der weiß wie man sich unbeliebt macht. Und aus auf den Sack geht.", fügte sie sardonisch lächelnd an und ließ sich auf ihren Stuhl fallen.
    "Mit uns reden die Villagers nicht, aber mit der Presse. Darüber das wir nicht ermitteln, während sie uns keine Aussagen geben.", meinte Nisha resigniert. Rose verschränkte ihre Arme hinter dem Kopf und drehte sich einmal mit dem Stuhl. Dann blieb sie stehen, die Inderin anschauend.
    "Merken sie sich. Die Dummheit der Leute ist grenzenlos, ebenso wie ihr Eifer sich aufzuregen. Alles Betonköpfe. Wann kommt die Zeugin?"
    Nisha schaute auf die Uhr, dann in den Flur. Sie richtete sich leicht auf. "Offensichtlich jetzt."
    Die Tür zum Büro öffnete sich und Agent Lorans, trat kurz ein, begleitet von der Menschenfrau die Rose sofort wieder erkannte.
    "Miss Orlowski, sie hatte wohl einen Termin bei euch Mädels." "Ja, danke Lorans.", erwiderte Rose und erhob sich von dem Stuhl.
    "Schön das sie es einrichten konnten, wenn man sich auch immer zu schlechten Anlässen trifft. Schattenseiten des Berufs.", sprach die Asari und bat die Schwarzhaarige Platz zu nehmen, nachdem die Inderin sie kurz höflich begrüßte. Rose schloss die Tür. Die Augen der Halbasiatin schienen das Büro mit einer Mischung aus Nervösität und Neugier zu durchstreifen. "Kaffee?", bot Nisha an.
    "Gerne. Schwarz bitte. Agent..Kadam?", bedankte sich Kathy scheinbar von der Inderin aus den Gedanken gerissen.
    "Richtig. Warten sie einen Moment.", erwiderte Nisha freundlich und ging zur Kaffeemaschine der Asari.
    "Ich hätte auch nicht gedacht sie alsbald wieder zu sehen, Detective. Tragischer Fall.", erklärte Kathy und seufzte niedergeschlagen.
    "Hübsches Büro. Ich hatte schon Sorgen das ich in so einen kalten Verhörraum muss, wie in Polizeifilmen." Rose lachte kurz.
    "Keine Sorge die sind nur für Verdächtige, nicht für Zeugen. Sie sind doch nicht verdächtig, oder?", scherzte die Asari.
    "Wenn sie es nicht wissen.", entgegnete die Schwarzhaarige schlagfertig und nahm dankbar nickend die Tasse von Nisha entgegen.
    "Nun, da kann ich sie beruhigen. Danke das sie gekommen sind. Die potenziellen anderen Zeugen in dieser Geschichte sind..nicht kooperativ."
    "Das hatte ich schon befürchtet. Deswegen habe ich mich auf ihre Anfrage auch bereit erklärt zu kommen. Auch wenn ich wohl wenig nützliches gesehen habe. Nur schreckliches.", gab sie mit Betroffenheit in der Stimme preis.
    "Erzählen sie bitte. Was hat sie überhaupt zu den Villagers geführt?", erkundigte sich Nisha. Kathy nahm einen Schluck aus der Tasse.
    "Ich wollte mit Gorion reden. Sie wissen ja von meinem kleinen Problem und solange ihr Revier sich wieder neu aufstellt, hatte ich über Möglichkeiten nachgedacht diese unsichere Zeit zu überbrücken. Ich wollte ihn dazu bringen sich mit seinen Problemen mehr an die Öffentlichkeit zu wenden, sich mehr zu öffnen. Bewusstsein für die Probleme schaffen, damit man die Tips nicht nur dann bemerkt wenn es brennt. Abseits von ihrer verschlossenen Art, schienen mir die Villagers noch recht anständig.", gab die Menschenfrau zu.
    "Er war sicher begeistert von der Idee.", merkte Rose zynisch an. "Kann ich nicht behaupten, nein. Aber er wollte darüber nachdenken und als wir und deswegen erneut trafen nun..es ging so schnell. Eben hat er noch geredet, auf einmal war da eine blaue Wolke, dann der Schuss und..und warmes Blut in meinem Gesicht, Knochensplitter. Dann kippte sein lebloser Körper vom Stuhl, mit Resten die mal sein Kopf waren.", schilderte die Halbasiatin, zwischendurch stockend, die Kaffeetasse fester umklammernd. Sie stoppte kurz. "Verzeihung."
    "Nur keine Eile, das war sicher nicht einfach.", sprach Nisha einfühlsam und legte ihr sanft die Hand auf die Schulter.
    "Es geht schon, ich habe ja schon Tote gesehen, aber nicht sowas. Ich hatte kurz Angst das ich getroffen war.", erklärte sie.
    "Eindeutig ein Scharfschütze. Ich nehme an sie haben nichts gesehen?", warf Rose ein. Kathy schüttelte den Kopf.
    "Nein, ich bekam mit das der Schütze wohl gegenüber war, das die Villagers Leute losschickten, aber da war ich schon auf dem Weg raus. Es war die Hölle, glauben sie mir. Wie gesagt, ich habe niemanden gesehen.", sagte sie entschuldigend.
    "Nun, es deckt sich aber mit der Aussage und bestätigt einen Schuss aus Distanz. Ich danke ihnen für die Aussage.", sagte Rose nachdenklich.
    "Es heißt ja, es war dieser Maskenmann. Ich hörte das die Villagers ihn jagen, ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt haben. Können sie da mehr sagen?"
    "Leider können wir nichts über laufende Ermittlungen sagen, Miss Orlowski.", erklärte Nisha wohlwollend.
    "Aber es liegt natürlich nahe und das mit dem Kopfgeld stimmt sicherlich. Aber keine Sorge wir sind dem Mistkerl auf den Fersen.", erklärte die Asari routiniert.
    "Wenn sie noch Zeit für ein paar ergänzende Fragen hätten.."

    "Und Kadam. Ihre Meinung?", erkundigte sich Rose nachdem Katharina das Revier verlassen hatte. Die Inderin drehte sich zu ihr.
    "Sie hatten Recht, Detective. Sie hat einen netten Arsch.", erwiderte diese so stumpf das Rose lachen musste. Nisha grinste kurz.
    "Ich bin kein guter Einfluss, der Lieutenant dreht mir den Hals um.", erklärte die Asari und öffnete ein Hologramm.
    "Also, schauen wir uns die Vita unseres maskierten Rotschopf mal an. Er hat diesen Pimp aus dem Fenster geschmissen, dessen Leibwächter abgeknallt. Dann sich mit der Golden Mask angelegt, bis unsere Leute ihn störten. Bei der Flucht hat er nach Opollos Aussage Burnham erschossen. Und ein paar Tage nachdem er mit großem Tamtam bei den Villagers auftaucht, erschießt er deren Anführer. Subtil wie ein Hammer.", fasste die Asari zusammen.
    "Der letzte Punkt scheint sonderbar. Warum erschießt er ihn kurz nach seiner kleinen Rede?"
    , fragte Nisha skeptisch.
    "Wie mir scheint ist Geduld nicht seine große Stärke. Vielleicht so eine "Wer nicht für mich ist.".-Sache. Warum erschießt er Burnham? Leben sind für so einen Burschen doch nichts wert. Wir haben keine Ahnung was seine Ziele sind, vielleicht ist er wirklich nur jemand mit einer Waffe und viel Wut im Bauch.", antwortete die Asari unsicher.
    "Auf jedenfall hat er ein Talent sich Feinde zu machen. Wenn er so weiter macht, sollte er beten das wir ihn vor jemand anderen finden."
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  8. #68
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    'Haustür' war die wohl korrekte Bezeichnung in Bezug auf die große, gläserne und sehr einladende Tür des ANN-Citadel-Hauptquartiers, wenn man es denn so nennen mochte. Ihre Mutter sah darin wohl nichts Geringeres als ihr tatsächliches Zuhause und auch Zora war hier bereits ein- und ausgegangen, aber viel weniger Teil des Inventars, wohl aber dem ein oder anderen Mitarbeiter bekannt, wie man sehr schnell merkte. Die Sicherheitsschleuse durften sie trotz ihres Dienstausweises nicht überspringen, immerhin war sie seit ihrer Hochzeit nicht mehr fest angestellt, weder hier, noch bei Westerlund News, sondern immer nur als freiberufliche Stütze diverser Nachrichtensender- und Portale tätig. Wer die Blondine nicht kannte, der reckte den Kopf entweder wegen ihres Ehemannes oder aber weil die Ähnlichkeit Zora's zu ihrer Mutter doch sehr auffiel. In einem wilden Anflug von Paranoia bildetet die Journalistin sich kurz ein, jemand könne das Geheimnis ihrer Schwangerschaft durchschauen, aber das war so komplett unsinnig wie viele der hier diskutierten Verschwörungstheorien, denn denen, so war es tatsächlich, saßen selbst die besten Journalisten hin und wieder selbst auf. Nicht so Damian. Das kleine, sehr hagere Männlein vor dem Kopf eines verglasten (es war Milchglas) Büros, das niemand ohne seine Erlaubnis betreten durfte. Er war der treue Hund ihrer Mutter und kannte Zora gut. Ein schüchternes Lächeln stahl sich auf seine Lippen, aber es verschwand sofort, als der Mann einen Blick auf Vigilio warf. Er räusperte sich. "Zora, heyyy-...wie ist die Lage?", wollte er unter einer gewöhnungsbedürftigen Geste seiner Hand wissen, die nach einem Winken in seinem Haar verschwand. Zora kam sofort zum Punkt, ohne wirklich unhöflich zu sein. "Ist sie da? Ich hab keinen Termin, aber ein ziemlich wichtiges Anliegen. Familiär.", machte sie deutlich und sah den Assistenten eindringlich an. Legte dieses ungeduldige "Hmmm?", über ein zuckersüßes Lächeln und legte den Kopf schief. "Verdammt wichtig.", erinnerte sie nochmals und wenigstens nahm Damian es zum Anlass, sah kurz alibimäßig auf seinen Terminkalender (der eigentlich Carolines war) und nickte dann unschlüssig. "Ja, naja...also, ja, aber sie ist noch in 'nem Meeting, also wenn du fünf Minuten warten würdest, ich denke-...dann...das wird irgendwie schon gehen, schätze ich...?", mutmaßte der junge Mann und Zora sah über die Schulter zu wiederum ihrem Mann.



    Besagter Mann war ihr gefolgt, blieb aber nun, in unmittelbarer Nähe zum Büro der Schwiegermutter, auf einem gewissen Abstand. Die Hände in den Taschen seiner Anzughose lief er in langsamen Schritten im dezenten Hintergrund umher, sah sich um und bedachte das ANN-Gebäude mit teils abschätzigem und teils anerkennenden, kurzen Blicken. Zuletzt hatte sich sein Blick an einen großen Fernseher geheftet, auf dessen Bildschirm in seinen gigantischen, der Größe des Gebäudes angemessenen, Maßen, die aktuell aus diesem Gebäude gesendeten Nachrichten gezeigt wurden. Der Ton war recht Leise, eine Banderole unter dem Bildschirm führte Untertitel in verschiedenen Sprachen von Links nach Rechts und Rechts nach Links. Was er laß oder sah gefiel ihm nicht. Aufruhr in den Vierteln. Fast immer waren Aliens beteiligt. Manche Berichte über Individuen die als Verschwörungstheoretiker abgestempelt wurden, weil sie in dem Angriff auf den Ratssektor und den Tayseri-Ward mehr interpretierten und von ihrem Recht auf Demonstration Gebrauch machten. Er schnaubte hörbar, drehte sich aber erst um, als seine Frau ihn zu lange angesehen und er den Blick aus dem Augenwinkel irgendwann aufgeschnappt hatte.
    "Hm?", wollte er wissen, "Ist sie da?"
    Begeistert wirkte er nach wie vor nicht, trotzdem setzte er ein gewohnt charmantes Lächeln auf die Lippen und kaschierte alle Bedenken, die sich eben in seinem Kopf zusammengesetzt hatten. Er taxierte nunmehr seine Frau. Dann den hageren Mann hinter dem Tresen, der ihn gekonnt ignorierte. Ob es aus Angst, Respekt oder Missgunst war konnte er in keinem Fall sagen.
    "Wollte der Winzling wieder deine Nummer..?", fragte er mit leicht schelmischem Grinsen, kam ihr etwas näher - gerade nah genug um die Arme um ihre Hüfte zu legen.
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  9. #69
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    Sie spielte es nicht aus. Jedenfalls hatte sie nicht diese Oberhand, die sie sich wohl versprach, genau wie er es tat, doch stattdessen wurden Dinge gesagt und getan, an die sich am Ende wohl keiner von ihnen beiden würde erinnern wollen. Hatte er es je getan? Zuvor? Vielleicht. Doch dass Leif sich unter Umständen nicht an eine erste Ohrfeige, einen ersten und sehr offensiven Schlag in ihr Gesicht erinnern konnte, wenn denn da einer war, sagte zu viel über ihn aus, wovon er nichts hören wollte. Er war anders geworden. Haltloser, kühler, enthemmter. Vieles davon gefiel ihm kaum, aber noch weniger die Tatsache, dass sie beide in diesen unsanften Schlaf fielen, irgendwann am Ende dieser Nacht, Luceija deutlich früher als er, lädierter, wahrscheinlich ernüchternd und ausgelaugt von diesen vielen, viel zu vielen Konflikten, die diese Beziehung mittlerweile beherrschten und wohl zu etwas machte, das sich nicht mehr Beziehung nennen ließ. Es war nicht so, dass er sie in den Schlaf prügelte, aber er wollte es auch nicht benennen, nicht das hier, nicht jetzt. Dieser Schlaf drängte sich ihm viel zu aggressiv auf, da war die Chance der Sizilianerin auf ein großes Gefecht, welches sie für sich entscheiden konnte, längst vergangen.


    Tag X. Einmal mehr wachte sie auf und hatte kaum volle Orientierung. Diesmal auf dem Boden des Wohnzimmers. Es war immer wieder eine absolute Überraschung wo sie zunächst wach wurde und noch mehr, das Puzzle des Vortags wieder zusammen zu setzen um zu kombinieren, was passiert war und wie sie hier geendet hatte. Schnell drückte sie sich vom Boden ab, hart und unnachgiebig und unliebsam zu ihren Knochen und Muskeln. Sie hatte Abdrücke von der Maserung des Bodens auf ihrer Haut, vermutlich auch im Gesicht, aber das war das sekundäre Problem. "Aah....cazzo. L'occhio. Quasi dimenticavo. Fuck. Das Auge. Fast vergessen.", knurrte sie zu sich selbst und ertastete das Problem gleich selbst: Eine Platzwunde über ihrem Auge. Blut, dass auf es herunter tropfte und ihr die Sicht benebelt hatte. "Porca puttana. Bel colpo, fottuto bastardo. Verdammte scheiße. Gut getroffen, du mieser Sack.", gestand sie dem Arzt den harten Treffer zu und grinste beinahe. Ihre Konzentration lag, auf diesen wackeligen Beinen, aber erstmal, ins untere Gästeklo zu kommen, das Waschbecken an zu stellen um sich das verkrustete Blut aus dem Gesicht zu wischen. Und sie sah schnell im Spiegel: Noch mehr war nötig. "Holy shit."
    Wortwörtlich. Es war geschwollen. Sie sah aus wie ein verdammter Boxer nach einem Jahrzehntkampf und ließ sie schnauben, was weniger präzise verlief als sonst. Da hatte er ihr gerade erst die Wunde an der Stirn vernäht und die Fäden gezogen, da würde schon wieder die nächste Behandlung anstehen. Sie nahm es hin, zuckte mit einer Schulter und bemerkte beim Händewaschen, WIE sehr sie zitterte. Sie sah sich um. Kein Whiskey. Auch sehr unwahrscheinlich in einem Gästebad. Der Blick fiel abermals auf den Spiegel, sie würde sich MediGel aus dem Labor holen müssen. Trotzdem öffnete sie den Schrank. Schnaubte, als sie weniger vorfand als sie wollte. Ein paar Mullbinden. Eine leere Spritzenkanüle. Zahnpasta und eingepackte Zahnbürsten. Ein kleines Aftershave, einige Damenhygieneartikel die eindeutig nur für etwaigen Besuch gedacht waren, der selbiges vergessen hatte und Not tat, aber da war auch ein Schnupfen-Mittel und etwas leichtes gegen Kopfschmerzen. Sie überlegte. Schnaubte. Nahm dann diese letzten beiden ein. Es war nicht viel, aber wenigstens etwas, was sie ein bisschen runter brachte und vielleicht die erste Welle neutralisierte. Wasser hinterher, dann stellte sie den Hahn ab. Trocknete nur ihre Hände ab und konnte wenigstens wieder aus beiden Augen heraus sehen. Die Blutung war auch versiegt, also war alles, worum sie sich noch kümmern wollte, die Schwellung ihres Gesichtes. Ein Hoch auf die moderne Medizin - etwas MediGel würde die Sache schnell ein gutes Stück beheben können.
    Sie durchsuchte nahe Schränke - der Spender gab kaum noch viel her. Aber Luci wusste zumindest wo der Vorrat lag. Die neue Kartusche musste nur an einer Seite eingedrückt werden und in die Vorrichtung geschoben werden, aus welcher sie die alte zog. Den Müll ließ sie im Raum liegen. Achtlos. Bevor ihre Hand mehrere Pumpstöße des Mittels empfing und es sich, in der Reflexion der einen Lampe an der Krankenliege, im Gesicht auftrug. Hier ein bisschen, da ein bisschen. Abschwellen würde es vermutlich bis in einer halben Stunde. Zeit, sich die Hände zu waschen, weiter in die Küche krebsen und dort nach Alkohol zu suchen. Passte doch zum Frühstück, richtig? Viel mehr fand sie nicht als eine halbe Flasche Rotwein der offensichtlich nur zum Kochen gedacht war. Viel darüber nach dachte sie nicht, schraubte sie stattdessen auf und trank mehrere Züge wie eine Ertrinkende. Kurz kam das Gefühl auf, sich übergeben zu müssen, sie schluckte nochmals und konnte sich zusammenreißen. Und nun? Sie glaubte, sich setzen zu müssen, tat es aber nicht, sondern ging nach draußen und rollte über sich selbst die Augen, als sie sich in ein schattiges Plätzchen in den Sand setzte, den Rücken durchstreckte, schnaubte und sich zu konzentrieren versuchte. Vielleicht half das ihrer deutlich herausbrechenden Sucht? Sie musste sich irgendwie zusammenreißen. Meditieren also, hm? Ergab nicht viel Sinn, aber gut. Sie versuchte es. Atmete durch. Konzentration war nicht da. Doch lieber richtiges Training?
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  10. #70
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    Gilles-san

    Während sich Airi sowohl Jakobsmuscheln als auch Unagi Kabyaki aus dem "Fluss" fischte, beobachtete sie beiläufig die Auswahl von Gilles.
    Die Tatsache das er in einem Sushi Restaurant keinerlei Fisch oder Meeresfrüchte wählte, gaben gewisse Informationen über seine Ernährung.
    Vielleicht mochte er einfach die Rollen, legte mehr Wert auf die Verpackung als den Inhalt. Unzweifelhaft besser, als wenn er Airi nur in das Lokal eingeladen hatte weil sie Japanerin war, das hätte einen kleinen Beigeschmack gehabt. Immerhin stellte er sich mit den Stäbchen geschickt genug an um eine gewisse Routine zu erkennen.
    So genoss die Söldnerin die Reichtümer des Meeres alleine, auch wenn vermutlich keiner dieser Fische je das richtige Meer gesehen hatte. Ohne Zucht wäre der Großteil der klassischen Fischsorten für Sushi vermutlich schon lange ausgestorben.
    Eine gewisse verfressene Stille machte sich kurz breit, ein Zustand den der Attentäter mit Smalltalk zu ändern versuchte.
    Zunächst erlag er der Versuchung über die Arbeit zu reden, etwas was die Japanerin mit einem höflichen Lächeln quittierte, aber auch einer gewissen Ablehnung im Blick. Nicht ihr Lieblingsthema, auch wenn sie es vermutlich mit einem entfernen der lebensechten Fingerprothese ohne Worte hätte beantworten können. Ob wegen dem Blick, oder weil er es selbst bemerkte sprach er dann noch ein anderes, zufriedenstellenderes Thema an. Airi legte sachte die lasierten Stäbchen auf der Bambusmatte ab.
    "Glauben sie mir, es gibt genug von uns. Wir sind nur so gut, dass man uns bei der Arbeit nicht zu Gesicht bekommt.", scherzte sie über die erste Bemerkung ohne weiter auf die damit verbundene Frage einzugehen. Kurz legte sie die Stirn in Falten.
    "Mein Lieblingsort in dieser Galaxie? Schwer zu sagen. Ich sah einmal auf einer Reise durch die Milchstraße, eine Supernova. Muss im Opiuchus Sternbild gewesen sein. Natürlich war sie weit entfernt, niemand bei klarem Verstand fliegt an eine Supernova heran. Dennoch fühlte es sich an als würde man direkt davor stehen, all diesen bunten Farben. Und vermutlich noch tausende Farben die das menschliche Auge nicht wahrnehmen kann. Kosmische Energie, die ein letztes Mal aufbäumt, bevor sie im Dunkel der Galaxie verstirbt. Beeindruckend.", erklärte sie, kurz das Bild wieder vor Augen habend.
    "Was belebte Orte angeht, so mochte ich Illium. Ich gebe ehrlich zu, ich mag die Citadel nicht so. Alles so rundgelutscht, glänzend. Natürlich auch aufregend wenn man unter die Fassade schaut. Aber Illium hat einen besonderen Charme. Bis auf Mord ist gefühlt alles legal, doch es wirkt dennoch strahlend. Eine Perle mit eingeschlossenen Unreinheiten, wenn sie so wollen.", fügte sie an und lächelte gutgelaunt.
    "Nos Astra hat das gewisse etwas, eine unterschwellige Gefahr, nicht so offensichtlich wie Omega. Vielleicht kennen sie ja Fugu, auch wenn sie angesichts ihrer Essgewohnheiten wohl nie gegessen haben. Man kann ihn züchten, dann ist er komplett ungiftig. Schmeckt dann wie Knorpel, ein klein wenig nussig. Deswegen isst ihn aber niemand in Japan. Deswegen ist die Ausbildung als Koch nicht so schwer.", merkte sie an und lächelte selbstbewusst.
    "Man isst ihn, merkt wie es im Mund kribbelt. Die Lippen werden taub. Man weiß es ist das Gift, aber man weiß nicht ob es zu viel ist. Ob gleich das Atmen schwer fällt. Man gleich seinem Tod zuschaut, während das Herz zu schlagen aufhört. Eine Aufregung die man nicht genau beschreiben kann. Dieses Prickeln, das findet man zuweilen in Nos Astra."
    , schloss sie und nahm einen Schluck Sake.
    "Aber ansonsten bin ich kein großer Adrenalinjunkie, falls sie das jetzt denken, oder verspüre Todessehnsucht.", fügte sie an und lachte kurz.
    "Genug von mir, was ist ihr Lieblingsort Gilles-san?", erkundigte sie sich und lehnte sich leicht auf ihre Hände, ihn neugierig anschauend.
    "Oh und falls sie es verraten wollen, welchen Beruf geben sie eigentlich normalerweise bei ihren Dates vor?"
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  11. #71
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    Chris & Naomi und Neth Elaren

    Die beiden Geschwister hatten sich zurück gezogen. Sie wollten sich die ganze Sache mit der Artefaktsuche durch den Kopf gehen lassen und sich ein wenig unter die Leute mischen, um mehr über die Ereignisse auf Aite zu erfahren.
    Sahenia und Nairobi blickten kurz den Geschwister hinterher, bevor sich Nairobi zu Neth gesellte und Sahenia sich ihrem Omni widmete.
    Sie stöberte in ihren Nachrichten, überlegte sogar, ob sie Beyo bescheid sagen sollte, dass sie auf dem Weg zur Citadel ist. Ließ es aber dann doch bleiben und las dafür Yelynas Nachricht, in der sie sich für ihr Verhalten entschuldigte und um ein persönliches Gespräch bat.
    Sahenia hatte immer noch die verrückte Vorstellung vor Augen, die Yelyna auf Kyrons Beerdigung von sich gab und war sich nicht ganz sicher, ob sie sie in absehbarer Zeit sehen wollte. Daher entschied sie sich, ihr erst mal nicht zu antworten...

    Bald darauf kamen Chris und Naomi zurück und verkündeten, dass sie bei der Suche helfen würden, ihnen aber nicht die Arbeit abnahmen und für die Bezahlung und alles andere wichtige Chris zuständig sei.
    Das hört man gern.“, entgegnete Neth auf die Antwort der Zwillinge.
    "Wie schön." freute sich Nairobi sichtlich und lächelte die Zwillinge an. Auch Sahenia war sichtlich erleichtert über diese Entscheidung, zumal sie die Gruppe auf der Citadel verließ und sie froh darüber war, dass Neth und Nairobi zwei fähige Kämpfer an ihrer Seite hatten.
    "Ich schätze, was die Bezahlung angeht, bin ich zuständig." sagte Sahenia an Chris gewandt.
    Naomi sprang kurzerhand wieder auf ihre Kiste und ließ sich im Schneidersitz obendrauf nieder. "Und wisst ihr schon, wo's als nächstes hingeht?", wollte sie von oben herab wissen. "Schon eine heiße Spur für das nächste Reaper-Artefakt gefunden?"

    "Naomi!"

    "Oh, sorry, hab ich vergessen..." Sie senkte ihre Stimme und wiederholte mit einem verschwörerischen Raunen: "Schon eine Spur für das nächste Reaper-Artefakt gefunden?"
    Bekenstein ist nur ein Katzensprung von der Citadel entfernt. Dort sollte es auch weniger Kugeln und Explosionen geben, als auf Aite.“ antwortete Neth gleich, noch bevor eine der Asari reagieren konnte. Sahenia und Nairobi nickten zustimmend.

    "Hey Leute....," rief eine Salarianerin von den Ereignissen auf Aite noch völlig neben der Spur und alle Anwesenden blickten in ihre Richtung. So auch Neth, Chris, Naomi, Sahenia und Nairobi.
    Die Salarianerin redete erst wirres Zeug, bis sie schließlich zu dem kam, was sie eigentlich sagen wollte. "Wir haben irgendein Massenportal erreicht und sind bald auf der Citadel..."
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  12. #72
    corridore netto  Avatar von eis engel
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    Marco Lagos

    "Also hast du die ganze Zeit für sie gearbeitet und hast uns ausgehorcht?" fragte Marco, konnte seine Wut dabei nicht verbergen.
    Sie antwortete nicht, starrte ihn einfach nur hilflos an.
    "Und diese ganze Geschichte mit deiner Familie, war das auch bloß eine Lüge? Ach, was frage ich überhaupt."... "Die ist wahr!" sagte sie und fügte leise hinzu:
    "Nur nicht ganz so, wie beschrieben."
    Ein Pfeil schlug nur wenige Zentimeter neben ihrem Hals in die Wand. Sie erschrak, sah erst auf den Pfeil und dann geschockt zu Marco, der seinen Griff lockerte und sie zu Boden sank.
    "Bist du jetzt völlig übergeschnappt? Du hättest mich töten können." schrie sie ihn an.
    "Eigentlich sollte ich dich zum Teufel jagen." murmelte er, ihre Bemerkung völlig ignorierend und immer noch wütend. "Aber dafür ist später noch Zeit. Erst einmal müssen wir Stephen finden. Ich schätze mal deine kleine *Freundin* hat ihn auch nicht bloß zu einer harmlosen Knutscherei entführt, hm?" meinte er schließlich und ging los.
    Lucia folgte ihm Schulter zuckend. "Keine Ahnung."

    Jones hatte Stephen mit Dauerfeuer in seinem Versteck festgenagelt. Der Blondschopf überlegte, wie er aus dieser Situation heraus kommen konnte, ohne angeschossen zu werden, als er plötzlich ein gutes Stück hinter Jones Marco erspähte.
    "Marco, hier drüber!" schrie er, so laut er konnte, um den Lärm von Jones Waffe zu übertönen.
    Jones, der Angst hatte in einen Hinterhalt zu geraten, stellte das Feuer ein und blickte suchend über die Schulter. Diesen Moment nutzte Stephen, kam aus seiner Deckung hervor und sah gerade noch wie Marco einen Pfeil richtete und Jones auf ihn schießen wollte. Noch immer von seinem Killergen gepusht, zögerte Stephen nicht und erledigte Jones mit einem Kopfschuss, der reglos zu Boden sank.
    Der Blondschopf atmete erleichtert durch und er spürte, dass sich sein Puls langsam normalisierte. Marco kam auf ihn zu gelaufen, dicht gefolgt von Lucia.
    "Bist du okay?" erkundigte er sich an Marco gewandt und sah anschließend an ihm vorbei. "Und was macht die noch hier?"
    "Schickt mich bitte nicht weg, ich kann euch immer noch nützlich sein." flehte die rothaarige. Stephen warf Marco einen skeptischen, aber auch fragenden Blick zu.
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  13. #73
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    Besagter Mann war ihr gefolgt, blieb aber nun, in unmittelbarer Nähe zum Büro der Schwiegermutter, auf einem gewissen Abstand. Die Hände in den Taschen seiner Anzughose lief er in langsamen Schritten im dezenten Hintergrund umher, sah sich um und bedachte das ANN-Gebäude mit teils abschätzigem und teils anerkennenden, kurzen Blicken. Zuletzt hatte sich sein Blick an einen großen Fernseher geheftet, auf dessen Bildschirm in seinen gigantischen, der Größe des Gebäudes angemessenen, Maßen, die aktuell aus diesem Gebäude gesendeten Nachrichten gezeigt wurden. Der Ton war recht Leise, eine Banderole unter dem Bildschirm führte Untertitel in verschiedenen Sprachen von Links nach Rechts und Rechts nach Links. Was er laß oder sah gefiel ihm nicht. Aufruhr in den Vierteln. Fast immer waren Aliens beteiligt. Manche Berichte über Individuen die als Verschwörungstheoretiker abgestempelt wurden, weil sie in dem Angriff auf den Ratssektor und den Tayseri-Ward mehr interpretierten und von ihrem Recht auf Demonstration Gebrauch machten. Er schnaubte hörbar, drehte sich aber erst um, als seine Frau ihn zu lange angesehen und er den Blick aus dem Augenwinkel irgendwann aufgeschnappt hatte.
    "Hm?", wollte er wissen, "Ist sie da?"
    Begeistert wirkte er nach wie vor nicht, trotzdem setzte er ein gewohnt charmantes Lächeln auf die Lippen und kaschierte alle Bedenken, die sich eben in seinem Kopf zusammengesetzt hatten. Er taxierte nunmehr seine Frau. Dann den hageren Mann hinter dem Tresen, der ihn gekonnt ignorierte. Ob es aus Angst, Respekt oder Missgunst war konnte er in keinem Fall sagen.
    "Wollte der Winzling wieder deine Nummer..?", fragte er mit leicht schelmischem Grinsen, kam ihr etwas näher - gerade nah genug um die Arme um ihre Hüfte zu legen.


    "Liebling...",
    tätschelte sie die angelegte Hand ihres Mannes beinahe ein wenig mütterlich. Etwa eine Nebenwirkung der Hormone? Nebst ihrer zittrigen Anfälle war sie in den letzten Tagen überaus ruhig geworden, fast schon zu still, was Vigilio glücklicherweise deshalb nicht sofort merken durfte, weil er zu jeder Jahres-, Tages-, und Nachtzeit in Arbeit beinahe ertrank. Das hatte sie längst akzeptiert. "Die hat er schon längst, wenn er sie will, glaub's mir.", verwies sie auf die Tatsache, dass der junge Mann der Assistent ihrer Mutter war und damit vollen Zugriff auf deren Kontakte hatte. "Sie ist da, aber in einem Meeting. Fünf Minuten angeblich, also stellen wir uns wohl auf ne halbe Stunde ein, schätz ich.", gestand sie seufzend und scannte die Umgebung nach weiteren Sitzmöglichkeiten.
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  14. #74
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    Tag X. Einmal mehr wachte sie auf und hatte kaum volle Orientierung. Diesmal auf dem Boden des Wohnzimmers. Es war immer wieder eine absolute Überraschung wo sie zunächst wach wurde und noch mehr, das Puzzle des Vortags wieder zusammen zu setzen um zu kombinieren, was passiert war und wie sie hier geendet hatte. Schnell drückte sie sich vom Boden ab, hart und unnachgiebig und unliebsam zu ihren Knochen und Muskeln. Sie hatte Abdrücke von der Maserung des Bodens auf ihrer Haut, vermutlich auch im Gesicht, aber das war das sekundäre Problem. "Aah....cazzo. L'occhio. Quasi dimenticavo. Fuck. Das Auge. Fast vergessen.", knurrte sie zu sich selbst und ertastete das Problem gleich selbst: Eine Platzwunde über ihrem Auge. Blut, dass auf es herunter tropfte und ihr die Sicht benebelt hatte. "Porca puttana. Bel colpo, fottuto bastardo. Verdammte scheiße. Gut getroffen, du mieser Sack.", gestand sie dem Arzt den harten Treffer zu und grinste beinahe. Ihre Konzentration lag, auf diesen wackeligen Beinen, aber erstmal, ins untere Gästeklo zu kommen, das Waschbecken an zu stellen um sich das verkrustete Blut aus dem Gesicht zu wischen. Und sie sah schnell im Spiegel: Noch mehr war nötig. "Holy shit."
    Wortwörtlich. Es war geschwollen. Sie sah aus wie ein verdammter Boxer nach einem Jahrzehntkampf und ließ sie schnauben, was weniger präzise verlief als sonst. Da hatte er ihr gerade erst die Wunde an der Stirn vernäht und die Fäden gezogen, da würde schon wieder die nächste Behandlung anstehen. Sie nahm es hin, zuckte mit einer Schulter und bemerkte beim Händewaschen, WIE sehr sie zitterte. Sie sah sich um. Kein Whiskey. Auch sehr unwahrscheinlich in einem Gästebad. Der Blick fiel abermals auf den Spiegel, sie würde sich MediGel aus dem Labor holen müssen. Trotzdem öffnete sie den Schrank. Schnaubte, als sie weniger vorfand als sie wollte. Ein paar Mullbinden. Eine leere Spritzenkanüle. Zahnpasta und eingepackte Zahnbürsten. Ein kleines Aftershave, einige Damenhygieneartikel die eindeutig nur für etwaigen Besuch gedacht waren, der selbiges vergessen hatte und Not tat, aber da war auch ein Schnupfen-Mittel und etwas leichtes gegen Kopfschmerzen. Sie überlegte. Schnaubte. Nahm dann diese letzten beiden ein. Es war nicht viel, aber wenigstens etwas, was sie ein bisschen runter brachte und vielleicht die erste Welle neutralisierte. Wasser hinterher, dann stellte sie den Hahn ab. Trocknete nur ihre Hände ab und konnte wenigstens wieder aus beiden Augen heraus sehen. Die Blutung war auch versiegt, also war alles, worum sie sich noch kümmern wollte, die Schwellung ihres Gesichtes. Ein Hoch auf die moderne Medizin - etwas MediGel würde die Sache schnell ein gutes Stück beheben können.
    Sie durchsuchte nahe Schränke - der Spender gab kaum noch viel her. Aber Luci wusste zumindest wo der Vorrat lag. Die neue Kartusche musste nur an einer Seite eingedrückt werden und in die Vorrichtung geschoben werden, aus welcher sie die alte zog. Den Müll ließ sie im Raum liegen. Achtlos. Bevor ihre Hand mehrere Pumpstöße des Mittels empfing und es sich, in der Reflexion der einen Lampe an der Krankenliege, im Gesicht auftrug. Hier ein bisschen, da ein bisschen. Abschwellen würde es vermutlich bis in einer halben Stunde. Zeit, sich die Hände zu waschen, weiter in die Küche krebsen und dort nach Alkohol zu suchen. Passte doch zum Frühstück, richtig? Viel mehr fand sie nicht als eine halbe Flasche Rotwein der offensichtlich nur zum Kochen gedacht war. Viel darüber nach dachte sie nicht, schraubte sie stattdessen auf und trank mehrere Züge wie eine Ertrinkende. Kurz kam das Gefühl auf, sich übergeben zu müssen, sie schluckte nochmals und konnte sich zusammenreißen. Und nun? Sie glaubte, sich setzen zu müssen, tat es aber nicht, sondern ging nach draußen und rollte über sich selbst die Augen, als sie sich in ein schattiges Plätzchen in den Sand setzte, den Rücken durchstreckte, schnaubte und sich zu konzentrieren versuchte. Vielleicht half das ihrer deutlich herausbrechenden Sucht? Sie musste sich irgendwie zusammenreißen. Meditieren also, hm? Ergab nicht viel Sinn, aber gut. Sie versuchte es. Atmete durch. Konzentration war nicht da. Doch lieber richtiges Training?


    Unten im Haus merkte man nur schwerlich, was oben vor sich ging, sodass Leif die Schritte seiner Mitbewohnerin erst spät bemerkte. Vielleicht waren es nicht einmal Schritte, sondern irgendeine Art von Geräusch, jedenfalls wusste er, dass sie nach unten kam, noch bevor er sie wirklich sah. Seine Position im Labor behielt er lang genug bei, so lange, dass sie ungestört nach draußen auf die Terrasse fand, in ihrer Hand noch eine Flasche, die leicht einem Getränketyp zugeordnet werden konnte. Sein wenig begeisterter Blick sah es sofort, als er ihr folgte. Dabei fühlte er sich meist nicht gut. Nicht mit diesen Erziehungsmaßnahmen, nicht in seiner Rolle, aber sich hatte recht: Das hier hatte er sich selbst ausgesucht. Niemand hatte ihn gezwungen und doch merkte der Schwede, wie viel mehr ihre Beziehung mit jeder Rüge kaputt ging. Wie lästig er sich selbst wurde und diese Dinge doch sagte. "Hast du jetzt gelernt wie man Wasser zu Wein macht?", fragte er laut genug, damit sie es hörte. "Du sollst diesen Mist nicht mehr trinken, eigentlich solltest du das überhaupt nicht mehr, schon vergessen?"

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  15. #75
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    Unten im Haus merkte man nur schwerlich, was oben vor sich ging, sodass Leif die Schritte seiner Mitbewohnerin erst spät bemerkte. Vielleicht waren es nicht einmal Schritte, sondern irgendeine Art von Geräusch, jedenfalls wusste er, dass sie nach unten kam, noch bevor er sie wirklich sah. Seine Position im Labor behielt er lang genug bei, so lange, dass sie ungestört nach draußen auf die Terrasse fand, in ihrer Hand noch eine Flasche, die leicht einem Getränketyp zugeordnet werden konnte. Sein wenig begeisterter Blick sah es sofort, als er ihr folgte. Dabei fühlte er sich meist nicht gut. Nicht mit diesen Erziehungsmaßnahmen, nicht in seiner Rolle, aber sich hatte recht: Das hier hatte er sich selbst ausgesucht. Niemand hatte ihn gezwungen und doch merkte der Schwede, wie viel mehr ihre Beziehung mit jeder Rüge kaputt ging. Wie lästig er sich selbst wurde und diese Dinge doch sagte. "Hast du jetzt gelernt wie man Wasser zu Wein macht?", fragte er laut genug, damit sie es hörte. "Du sollst diesen Mist nicht mehr trinken, eigentlich solltest du das überhaupt nicht mehr, schon vergessen?"



    Sie, die die ganze Zeit unten war, zuckte mit der Schulter als der Kommentar fiel. "Ich trink ja nicht. Ich trage.", machte sie sehr einfach klar und verzog dabei nicht mal eine Miene, die besondere Freude deutlich machte. Ein kurzes Wippen mit den Brauen ging unter. Sie sah noch immer furchtbar aus, das geschwollene Gesicht beruhigte sich nur langsam unter dem Gel. Andeutend hob sie die Flasche an und bohrte sie schließlich neben sich in den Sand. Hände frei und entsprechend auch die Hände hebend. Nur kurz. Dann ließ sie sich rücklings in den Sand nieder und sah, recht ungerührt von der Hitze der Sonne, gen Himmel. Meditation war jetzt am Arsch, soviel war sicher. Es sei denn er machte mit. Vermutlich nicht. Vielleicht endete es in ganz andere. Sie kommentierte es nicht. Stattdessen begann sie zu schnauben und die Hand Richtung Sonne auszustrecken. Und wenn auch in seltsamer Haltung...weiter zu üben.
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    Decius Vhan

    Rivera schluckte hart, setzte sich und verschränkte die Finger ineinander. „Bleib ruhig, er kann dir nichts tun“, hallten Ethans Worte in ihrem Kopf nach. Dann entspannte sie ihren Rücken und sackte leicht ein, fühlte sich aber wesentlich wohler. Vhan saß ihr gegenüber, seine mangelnde Kooperation stand ihm ins Gesicht geschrieben. Für ihn war sie nur Zeitverschwendung, das wurde ihr klar. Und sie wollte seine Zeit so wenig wie möglich in Anspruch nehmen. „Gut. Bringen wir es hinter uns“, sagte sie laut und holte den Ausdruck eines Fotos hervor. Es war die Schützin. „Erstens: In welcher Verbindung stehen Sie zu dieser Frau – für das Protokoll: Das Bild zeigt die Attentäterin. Zweitens: Was hat es mit dem Wort ‚Mörder‘ direkt an Ihrem Anwesen auf sich? Und drittens: in welcher Beziehung standen Sie zu dem ermordeten Politiker?


    ***

    Petalin

    Entweder hatte er eine Scheißangst oder er wollte tatsächlich kooperieren. Petalin zumindest gab trotz seiner aggressiven Art vor, ihre Fragen beantworten zu wollen. „Gut, einen Versuch ist es wert“, sagte sie an Xi gewandt. Der Turianer sollte sich keinen Illusionen hingeben, dass die Methoden sich bei seiner Weigerung nicht doch ändern würden. Sie ging vor dem gefesselten Turianer auf und ab. „Fangen wir an“, sagte sie und stellte kurz sicher, dass die Aufnahmegeräte des Containers liefen. „Warum will Decius Vhan den Tod der Aktivisten?


    ***

    Airi Takeda

    Airi schien sich zu amüsieren oder zumindest ehrliches Interesse an diesem Date zu haben. Sie berichtete von der japanischen Küche, was Gilles zu der Meinung brachte, dass dieses Restaurant die richtige Wahl gewesen war. Und sie sprach von ihrem Lieblingsort Illium. Nathans Wege hatte ihn ein, zwei Mal auf diesen Planeten geführt und auch er empfand ihn als stilvoll. Allerdings waren die echten Gefahren dort nicht überbordende Politik oder Verstrickungen in selbige, sondern windige Vertragsklauseln, die es ihm als Attentäter in dieser doch recht illegalen Welt zum Teil erschwerten, seine Arbeit zu machen. Hier auf der Citadel wollte jemand jemanden tot sehen und heuerte ihn an – so wie Katharina Orlowski. Ein mündlicher Vertrag, ein Ziel, vielleicht mal ein Sonderwunsch. Ein Geschäft im Ehrenwort sozusagen. Da Attentate auf Illium weder legal noch illegal und Attentäter zum Teil etablierte Mitglieder der Gesellschaft waren, handelte man derartige Tötungen dort manchmal sogar vertraglich – wenn chiffriert – aus. Nathan war einmal aufgrund einer sehr merkwürdigen Umschreibung der Terminierung fast um sein Geld betrogen worden. Die Citadel war da wesentlich gerechter zu ihm.

    Dann lächelte er. „Das ist wohl nur fair“, sagte er und jagte mit dem Strohhalm in seinem zusätzlich bestellten Softdrink einen Eiswürfel. „Mein Lieblingsort… Hm. Der Planet ist egal, Hauptsache er hat ein schönes, warmes Klima, einen weiten Ozean und die Möglichkeit dort eine Yacht zu chartern. Aber Hawaii hat mir sehr gut gefallen.“ Er lächelte verführerisch, sagte: „Vielleicht sollten wir mal zusammen dort Urlaub machen“ und zwinkerte ihr zu. „Was das andere angeht: Ich kann in Ihrer Gegenwart gar nicht an irgendwelche anderen Dates denken, um ehrlich zu sein.“ Er zog denn Strohhalm aus dem Drink und tippte sich damit nachdenklich an die Lippe. „Aber wenn… Nun, ich war früher bei der Allianz und habe damals wahrheitsgemäß mit ,Soldat‘ geantwortet. Dabei bin ich geblieben.“ Er zuckte die Achseln, ein Zeichen, dass er sich mit dieser Halbwahrheit wohler fühlte, als einer Frau eine „Import-Export“ oder „Vertreter in der Metallbranche“-Lüge aufzutischen.
    Beide aßen den Rest des Suhsi auf, dann bestellten sie noch mehr Sake. „Das Leben ist seltsam, oder? Ich hatte noch nie ein Date mit jemandem aus unserem Gewerbe. Fühlt sich gut an, viel echter.“ Nathan lehnte sich im Sitz zurück und überschlug die Beine. „Es ist einfach ehrlicher so.“ Er schaute in die mandelförmigen Augen seines Gegenübers. „Tanzen Sie gerne? Hier in der Nähe ist ein Club, der hat immer offen und immer gute Musik. Interesse?“
    Shepard Commander ist offline

  17. #77
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    Zitat Zitat von eis engel Beitrag anzeigen
    Chris & Naomi und Neth Elaren

    Die beiden Geschwister hatten sich zurück gezogen. Sie wollten sich die ganze Sache mit der Artefaktsuche durch den Kopf gehen lassen und sich ein wenig unter die Leute mischen, um mehr über die Ereignisse auf Aite zu erfahren.
    Sahenia und Nairobi blickten kurz den Geschwister hinterher, bevor sich Nairobi zu Neth gesellte und Sahenia sich ihrem Omni widmete.
    Sie stöberte in ihren Nachrichten, überlegte sogar, ob sie Beyo bescheid sagen sollte, dass sie auf dem Weg zur Citadel ist. Ließ es aber dann doch bleiben und las dafür Yelynas Nachricht, in der sie sich für ihr Verhalten entschuldigte und um ein persönliches Gespräch bat.
    Sahenia hatte immer noch die verrückte Vorstellung vor Augen, die Yelyna auf Kyrons Beerdigung von sich gab und war sich nicht ganz sicher, ob sie sie in absehbarer Zeit sehen wollte. Daher entschied sie sich, ihr erst mal nicht zu antworten...

    Bald darauf kamen Chris und Naomi zurück und verkündeten, dass sie bei der Suche helfen würden, ihnen aber nicht die Arbeit abnahmen und für die Bezahlung und alles andere wichtige Chris zuständig sei.
    Das hört man gern.“, entgegnete Neth auf die Antwort der Zwillinge.
    "Wie schön." freute sich Nairobi sichtlich und lächelte die Zwillinge an. Auch Sahenia war sichtlich erleichtert über diese Entscheidung, zumal sie die Gruppe auf der Citadel verließ und sie froh darüber war, dass Neth und Nairobi zwei fähige Kämpfer an ihrer Seite hatten.
    "Ich schätze, was die Bezahlung angeht, bin ich zuständig." sagte Sahenia an Chris gewandt.
    Naomi sprang kurzerhand wieder auf ihre Kiste und ließ sich im Schneidersitz obendrauf nieder. "Und wisst ihr schon, wo's als nächstes hingeht?", wollte sie von oben herab wissen. "Schon eine heiße Spur für das nächste Reaper-Artefakt gefunden?"

    "Naomi!"

    "Oh, sorry, hab ich vergessen..." Sie senkte ihre Stimme und wiederholte mit einem verschwörerischen Raunen: "Schon eine Spur für das nächste Reaper-Artefakt gefunden?"
    Bekenstein ist nur ein Katzensprung von der Citadel entfernt. Dort sollte es auch weniger Kugeln und Explosionen geben, als auf Aite.“ antwortete Neth gleich, noch bevor eine der Asari reagieren konnte. Sahenia und Nairobi nickten zustimmend.

    "Hey Leute....," rief eine Salarianerin von den Ereignissen auf Aite noch völlig neben der Spur und alle Anwesenden blickten in ihre Richtung. So auch Neth, Chris, Naomi, Sahenia und Nairobi.
    Die Salarianerin redete erst wirres Zeug, bis sie schließlich zu dem kam, was sie eigentlich sagen wollte. "Wir haben irgendein Massenportal erreicht und sind bald auf der Citadel..."


    Ankunft auf der Citadel

    Über das wirre Geschwafel der Salarianerin hinweg wechselten die Zwillinge einen Blick miteinander. Chris zuckte mit den Schultern, während Naomi mit den Augen rollte.
    Tatsächlich ertönte aber schon einen Moment später eine schiffsweite Durchsage und informierte die Passagiere über die baldige Ankunft auf der Citadel. Schon kurze Zeit später setzte der Transporter zum Landeanflug an.
    "Also, lasst uns wissen, wann ihr so weit seid", wandte sich Chris an die Asari und den Salarianer und öffnete sein Omni-Tool. "Hier sind unsere Kontaktdaten. Gebt uns Bescheid und wir können so bald wie möglich nach Bekenstein."
    "Ja, wir sehen uns dann!", verabschiedete sich Naomi und die Zwillinge reihten sich an dem Strom der Flüchtlinge ein, welcher langsam die Laderampe des Transporters herunterlief.
    Im Hangar der Citadel, in welchem das Schiff gelandet war, warteten bereits einige Leute auf die Ankunft der Flüchtlinge, darunter offenbar viele Ärzte, welche sich sowohl um das körperliche, als auch das psychische Wohlergehen der Leute kümmern sollten. Nicht wenige der Ankömmlinge litten unter Schock oder leichten Blessuren.
    Die Zwillinge entfernten zügig sich vom Transporter und dem Trubel, welcher sich um Umkreis abspielte. Wenig überraschend warteten am C-Sec Kontrollpunkt aber bereits die nächsten Leute.
    "Entschuldigung, hätten Sie einen kurzen Moment?" Eine Frau mittleren Alters stellte sich den Zwillingen in den Weg, hinter ihr schwebte eine Drohne und blickte der Frau mit einer sichtbaren Kameralinse über die Schulter. "Anna Kalinova vom CNM", stellte sie sich routiniert vor. "Könnten Sie mir einige Fragen zu den Ereignissen auf Aite beantworten?"
    "Tut mir leid, kein Interesse", gab Chris bestimmt zurück und ging kurzerhand weiter.
    "Sie waren auf Aite, richtig?", wandte sich die Reporterin nun an Naomi, ihre Drohne schwebte näher heran. "Was können Sie mir über die Zustände-?"
    "Hast du nicht zugehört?", fauchte die Angesprochene zurück. "Kein Interesse! Und jetzt verpiss dich!" Naomi drängte sich grob an der Frau vorbei.
    Chris warf seiner Schwester einen belustigten Blick zu, als die beiden zum Kontrollpunkt gingen, wo ihre Sachen durchsucht und ihre Personalien aufgenommen wurden. "Wusste gar nicht, dass du so kamerascheu bist."
    Naomi schnaubte. "Ich glaube es ist besser, wenn unsere Gesichter nicht überall in den Nachrichten zu sehen sind. Außerdem können mich diese Geier von den Nachrichten mal, denen ist doch egal, was passiert, solange sie die Ersten sind, die was berichten können..."
    Chris gab ihr stumm recht und die beiden machten sich auf den Weg. Jetzt hieß es erst einmal abwarten, bis sie von Neth, Nairobi oder Sahenia hörten, doch zum Glück bot die Citadel mehr als genügend Möglichkeiten, um sich die Zeit auf angenehme Weise zu vertreiben.
    Majonese ist offline

  18. #78
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    Sahenia & Nairobi & Chris & Naomi

    Der Flug durch das Massenportal verlief wie üblich schnell. Bereits nach kurzer Zeit konnte man den Witwennebel in den Bordfenstern erkennen, selbst wenn keiner von der Truppe dort sitzen konnte. Es dauerte nicht lange und da war das Schiff auch bereits gelandet.
    Hey, pass auf!“, schrie Neth einen anderen Passagier an, der Luna offenkundig nicht gesehen hatte. Er bereute es augenblicklich als die Hündin ihn laut anbellte. Er wie auch andere Flüchtlinge sprangen auf der Stelle beiseite und rempelten dabei andere um, so dass das Durcheinander noch größer wurde. „Ich hab dich gewarnt.“, fügte der Salarianer zu, seufzend darüber, dass der Ausstieg jetzt länger dauern würde.
    Nach einem beschwerlichen Drang rauszukommen, war die Truppe endlich draußen. Da sie nicht verletzt waren – und dank Nairobi auch nicht mehr mittellos – mussten sie nicht zu den Ärzten und den Helfern gehen, sondern konnten direkt zum nächsten C-Sec Kontrollpunkt. Chris und Naomi hatten sie im ganzen Trubel bereits verloren, aber sie hatten ja die Kontaktdaten ausgetauscht. Nachdem sie ein paar freundlich klingende, aber eindeutig gestresste C-Sec Agenten abgefertigt hatten, dachten sie schon am Ziel zu sein, als ein paar Leute mit Kameradrohnen sie ansprachen. „Hey, kein Kommentar, kein Kommentar!“, rief Neth über die Köpfe der Reporter hinweg, „Lasst uns verdammt nochmal durch! …Luna, fass!
    Kaum hatte der Salarianer den Befehl gegeben, sprang die Hündin auf den nächstgelegenen Reporter, laut bellend. Neth hielt sie bewusst zurück, aber es zeigte die gewünschte Wirkung: die Reporter flohen auf der Stelle und die Gruppe konnte weiter. Als sie eine sichere Nische erreicht hatten, die Gruppe Zeit hatte sich zu beruhigen, sprach Neth sie an: „Also wir sind da wo wir sein wollten.“, er blinzelte, „Also nach der ganzen Aite-Geschichte brauch ich echt mal wieder bisschen ‚Alltag‘, wenn ihr versteht was ich meine. Braucht ihr mich jetzt noch für irgendetwas? Ansonsten gehe ich zu meinem Schiff und leg mich aufs Ohr…
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
    Rabenkopf ist offline

  19. #79
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    Chris & Naomi und Neth Elaren

    Nachdem sie den C-Sec Kontrollpunkt hinter sich gelassen und dabei auch die Geschwister im Trubel aus den Augen verloren hatten, liefen sie von ein paar Leuten mit Kameradrohnen angesprochen wurden. Sahenia verdeckte instinktiv ihr Gesicht mit der Hand und versuchte sich an den Leuten vorbei zu drängen.
    Hey, kein Kommentar, kein Kommentar!“, hörte sie Neth rufen, der sich mit Luna an der Leine an den Reportern vorbei mogeln wollte. "Lassen sie uns in Ruhe." giftete sie diese an und schubste sie leicht zur Seite. „Lasst uns verdammt nochmal durch! …Luna, fass!“ Sahenia bekam gerade noch mit, wie die Hündin auf den nächstgelegenen Reporter zu sprang und laut bellte, woraufhin diese flohen.
    Neth, Sahenia und Nairobi gingen ein Stück weiter. Sie erreichten eine ruhige, ja fast schon sichere Nische, wo sich die drei beruhigten.
    Also wir sind da wo wir sein wollten.“, er blinzelte, „Also nach der ganzen Aite-Geschichte brauch ich echt mal wieder bisschen ‚Alltag‘, wenn ihr versteht was ich meine. Braucht ihr mich jetzt noch für irgendetwas? Ansonsten gehe ich zu meinem Schiff und leg mich aufs Ohr…
    "Nein, im Augenblick nicht." antwortete Sahenia leise. "Verzeihen sie die Störung, Misses Nairobi Seralas?!" Verdutzt drehten sich die beiden Asari um und blickten in das gestresste Gesicht eines C-Sec Beamten, der die beiden Mädels ausgiebig musterte. "Ja, bitte?" kam es nur von Nairobi und lächelte verlegen.
    "Mit ihren Personalien stimmt was nicht. Ich sie bitten, mich aufs Revier zu begleiten." "Was? Wieso? Was stimmt denn nicht?" wollte Nairobi wissen und spielte in Gedanken schon verschiedene Szenarien durch, was sie nun erwarten könnte. Gleichzeitig überlegte sie, was sie falsch gemacht haben könnte bei ihrer Namensänderung. Dennoch folgte sie dem Beamten anstandslos, als er sie darum bat.
    Sahenia warf dem Salarianer einen entschuldigenden Blick zu.
    "Wir sehen uns später. Erhol dich gut." sagte sie recht knapp und lief hinter ihrer besten Freundin her, um sie aufs Revier zu begleiten.

    ***


    Auf dem Revier

    Während der Beamte die wahren Personalien Serina Laranis aufnahm und diese auch gleich auf ihre Richtigkeit überprüfte, saßen die beiden Asari nebeneinander auf ihren Stühlen und schwiegen sich an.
    "Tut mir leid. Ich wollte dir nicht unnötig Stress machen." entschuldigte sich die Asari und sah zu Sahenia rüber.
    "Mach dir keine Gedanken deswegen. Vielleicht wird ja alles halb so schlimm. Außerdem gefällt mir dein rchtiger Name eh viel besser, Serina." sagte Sahenia leise und nickte ihr aufmunternd zu.
    "Findest du?" Verlegen blickte sie seitlich zu Sahenia.
    Im selben Augenblick betrat der Beamte den Raum und nahm an seinem Schreibtisch, wobei er sich an Serina wandte. "Da sie sich sonst keinerlei Vergehen schuldig gemacht haben, kommen sie dieses mal mit einem fast blauen Augen davon. 250 Credits und sie können hier raus." sagte der C-Sec Beamte, offenbar immer noch ziemlich gestresst. "Ich übernehme das." sagte Sahenia und überwies die Credits. Der Beamte nickte ihr zu und wandte sich wieder an Serina. "Aber sie sind nun aktenkundig. Bei weiteren Verstössen, drohen größere Strafen, bis zu Gefängnis." mahnte der Beamte und verabschiedete sich schließlich von den beiden Asaris, nachdem die Zahlung eingegangen war.
    Die beiden Mädels bedankten sich und machten sich auf den Weg zu Sahenia´s Apartment...

    ***


    Sahenia´s Apartment

    Sahenia suchte ein paar Artefakte zusammen und zeigte Serina, worauf es ankam, bzw. worauf sie bei der Suche achten mussten. Neugierig nahm Serina alles in Augenschein und las einige Berichte von ein paar wenige Forschern. Doch so richtig darauf konzentrieren konnte sie sich nicht.
    "Darf ich das alles vielleicht mit nehmen?" wollte Serina wissen.
    "Natürlich, wenn es dir hilft." meinte die jüngere der beiden Asari und richtete ihr eine Tasche. "Helfen wird es uns auf jeden fall, aber darum geht es nicht. Ich muss über was anderes mit dir reden." sagte Serina ernst. Sahenia hielt in der Bewegung inne und sah irritiert zu der Asari rüber. "Was ist denn los?" wollte sie wissen.
    "Fühl mich schon seid einer Weile komisch...," begann Serina leise. Sahenia überlegte entsetzt. Hatte sie Kontakt zu einem aktivierten Reaperartefakt und wurde indoktriniert? Nein, unmöglich. Sie hatten kein Artefakt gefunden gehabt und bei der Banshee war sie nicht dabei. "Irgendwas in mir scheint sich zu regen, eine fast unbändige Energie. Meine Hände kribbeln unentwegt, bin unruhig und kann mich schwer konzentrieren." versuchte Serina die Symptome zu beschreiben.
    Sahenia grinste erleichtert. "Kann es sein, dass deine Biotik erwacht ist?" "Ich bin nicht biotisch." "Das werden wir noch sehen. Komm." forderte Sahenia und schnappte die überraschte Serina am Arm. Noch bevor Serina irgendetwas erwidern konnte, verließen die beiden das Apartment...
    eis engel ist offline

  20. #80
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Nathan Gilles

    Eines musste man Gilles lassen, er gab sich große Mühe ihr Honig ums Maul zu schmieren. Die Japanerin ließ ihn dabei gutgelaunt gewähren, es war eine nette Abwechslung. Es war ein offenes Gespräch, garniert mit Nettigkeiten.
    Airi hatte sich schon mit Personen aus ihrer Branche getroffen, auch wenn sie diese vermutlich anders definierte als ihr gegenüber. Das waren jedoch keine Vollblutattentäter gewesen. Eher Söldner wie sie, ohne eine komplette Spezialisierung. Kaltblütig, aber oft ein wenig ungeschliffen. Von sich selbst überzeugte Juggernauts und Eclipse Schwestern die sich für ihr Alter doch noch extrem unreif benahmen.
    Das hier hatte wenigstens einen gewissen Anspruch, keine prahlerischen Kriegsgeschichten und offene Einordnungen ihres Hinterns in ein Wertesystem auf Dezimalbasis.
    "Tanzen? Hm.", erwiderte sie auf seinen Vorschlag das Date woanders fortzuführen. "Normalerweise schon, jedoch bin ich dafür heute wohl falsch ausgerüstet.", verkündete sie und stellte ihre Beine so neben den Tisch das man die Schuhe gut sehen konnte. Sie vollführte eine Geste in Richtung der langen, dünnen Absätze.
    "Die sind nicht ideal um das Tanzbein zu schwingen. Mehr so, an der Bar sitzen und warten das jemand einen Drink spendiert. Was hoffentlich diesen Abend nicht mehr nötig sein wird, hm?"
    , erklärte sie und lachte kurz.
    "Gegenvorschlag. Wir nehmen uns noch einen kleinen Nachtisch, ich habe gesehen das sie Hanami Dango und Mochi haben, beides sehr lecker und nicht zu süß. Danach könnten wir vielleicht eine bequeme Bar aufsuchen.", schlug sie vor und überkreuzte die immer noch neben dem Tisch ruhenden Beine.
    "Ich kenne da zwei in der Gegend. Die eine ist glaube ich nichts, das ist eine Karaoke Bar, das erspare ich uns lieber. Ich hinterlasse in solchen Bars selten einen guten Eindruck. Aber die andere ist recht gemütlich. Ein wenig wie ein Pub angelegt, man kann Billard, oder Dart spielen und solche Sachen.", erzählte sie einladend. "Sie dürfen entscheiden, aber wenn wir tanzen gehen müssen sie mir wohl ein paar neue Schuhe spendieren.", merkte sie wohlwollend an und zwinkerte dem Attentäter kurz zu.
    numberten ist offline

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