"Abgebrochen" ist wahrscheinlich das falsche Wort, aber Empire of Sin ist dermaßen öde, dass es nicht wirklich gerade zum Weiterspielen einlädt. Es spielt sich wie eine unheilige Mischung aus einem runtergedummten Paradox-Spiel und XCOM. Das Management des kriminellen Imperiums ist langweilig, Diplomatie und Interaktion mit anderen Verbrecherfamilien ist langweilig, die Kämpfe sind nach gewisser Zeit langweilig und als wäre das nicht schon genug, ist das Spiel auch einfach unfertig, nicht durchdacht und buggy.
Nun bin ich nicht wirklich für die übliche Paradox-Sandbox-Strategiespiele empfänglich (und finde die Mafia-Thematik auch eher so mäßig interessant), was der Grund sein mag, warum ich Empire of Sin kaum etwas abgewinnen kann. Wenn man hinter die kleinen Nebengeschichten und die doch eher mittelmäßigen Präsentation schaut, dann sieht man eben doch die gleichen Kernmechaniken wie in anderen Paradox-Spielen auch. Während CK 3 wenigstens Komplexität und eine doch mal ganz andere Herausforderung als andere Strategiespiele und Stellaris eine gigantische Anzahl von Events, Möglichkeiten und inzwischen halbwegs gutes Kerngameplay bietet, bleibt EoS einfach in alle Richtungen flach wie Brandenburg.
Ich will auch garnicht so in die epische Breite gehen wie sonst, nur den Hinweis geben: Nicht kaufen. Vielleicht in drölfzig Jahren, wenn drölfzig DLCs draußen und das Spiel einmal komplett überholt wurde, als Bundle für einen Zehner. Am besten warten, bis Paradox es verschenkt. Na mal sehen, nach so einem Flop wird es vielleicht auch gleich eingestampft. Ich will Paradox ja lieben, aber die grausame DLC-Politik geht mir ohnehin schon mächtig auf den Sack, und jetzt sowas. Und so wie es aussieht, wird Bloodlines 2 auch nix ... Ach Menno.