Wo Tommy im Original umgehend im Zeugenschutzprogramm der Regierung landet, und 13 Jahre später entsprechend entsetzt ist, als die Mafia-Killer ihn doch noch finden, kommt Tommy im Remake nach seiner Zeugenaussage gegen den Don, als Strafe für seine Verbrechen, erst einmal für 8 Jahre ins Gefängnis, und...
dann ins Zeugenschutzprogramm?
Ich kenne mich zwar nicht
so in Gesetzesfragen aus... aber ich BIN sicher, dass so der Deal mit den Zeugenschutzprogramm NICHT funktioniert. Entweder erhält ein Straftäter für seine Aussage Straffreiheit und kommt in ein Zeugenschutzprogramm ODER der Straftäter wird für seinen Straftaten verurteilt. Nicht beides hintereinander...
Und SOLLTE Tommy hier kein Zeugenschutzprogramm erhalten haben...
Entschuldigt, aber WARUM hat er noch einmal die Mafia verraten und war zu einer Zeugenaussage gegen den Don bereit?
Seine Familie hat er
dank 8 Jahre Gefängnisaufenthalt so oder so verloren...
- Keine junge, attraktive Frau, wie Sarah eine ist, wird 8 Jahre in Keuschheit und Einsamkeit voller Sehnsucht darauf warten, dass ihr, als Killer verurteilter, Mann aus den Gefängnis zu ihr zurückkehrt... sie wird sich spätestens nach einen bis zwei Jahren einen neuen Mann in ihren Leben suchen um an seiner Seite ihr altes Leben - und ihren noch weitere sieben bis sechs Jahre inhaftierten Ehemann - hinter sich zu lassen.
- Keine Tochter, welche sich überhaupt nicht an ihren Vater erinnern kann, da sie noch zu klein war als er ins Gefängnis ging, und von welchen sie nicht mehr weiß, als dass er ein Killer für die Mafia gearbeitet hat und deshalb nun im Gefängnis ist, wird davon träumen, dass er sie eines Tages als Braut zum Altar führt... das wäre wohl eher ihr schlimmster Alptraum.
Warum hat sich Tommy also nicht gleich geopfert und sich 1938 Don Salieri gestellt, wenn es ihn
nur darum geht seine Familie in Sicherheit zu wissen, und nicht gemeinsam mit ihnen alt zu werden? Auf diese Weise wären sie auf jeden Fall sicherer gewesen, als wenn er zur 'Ratte' wird.
Seine Entscheidung zu letzteren macht nur Sinn, wenn Tommy zusammen mit seiner Familie 1938 ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen wird.
Es sei
denn wir leben auf einen Ponyhof, auf welchen uns Hangar 13 davon erzählt, dass Frau und Tochter
8 Jahre voller Sehnsucht (und Keuschheit) auf den EINEN Moment gewartet haben, dass ihr geliebter Ehemann und Vater endlich wieder zu ihnen zurückkehrt, und sie
alle EINE glückliche Familie sein können.
Natürlich!...
Entschuldigt, aber alleine
bei der Vorstellung daran muss ich
voller Erheiterung lachen.
Nennt mich meinetwegen zynisch...
Wenn Hangar 13 den Epilog schon
so umschreibt, dass Tommy statt ins Zeugenschutzprogram für seine Aussage
nur 8 Jahre Gefängnishaft bekommt, dann
hätten die Autoren diesen Handlungsstrang auch auf realistische Weise
bis zum Ende fortsetzen müssen.
So dass man im neuen Epilog nun sieht, wie Tommy bei seiner Entlassung aus den Gefängnisses niemanden vorfindet, der draußen auf ihn wartet.
Er macht sich auf die Suche nach seiner Frau, und findet heraus, dass Sarah, die ihre Identität komplett gewechselt hat, damit sie als Frau eines verurteilten Mafia-Killers kein lebenslanges Brandmahl innerhalb der Gesellschaft trägt, einen neue Ehemann geheiratet, mit ihn seid knapp 6 Jahren glücklich verheiratet ist, und ein weiteres Kind gezeugt hat. Sie möchte nichts mehr mit Tommy zu tun haben und droht ihn sogar sollte er sich weiter in ihr Leben oder dass ihrer Kinder einmischen. Tommy versucht trotzdem Kontakt mit seiner Tochter auf zunehmen, doch diese hasst ihn, weil sie in ihn nur den Killer für die Mafia sieht, der ihrer Mutter so viel Leid verursacht hat, und sich weigert in ihn ihren Vater zu sehen - Geschweige dass sie zulassen würde, dass ER sie zum Brautaltar führt.
Einsam und alleine verbringt Tommy sein Leben nach seiner Entlassung, verfällt den Alkohol, und ist geradezu glücklich, als er eines Tages eine männliche Stimme hinter sich fragen hört: 'Mr. Angelo?', denn er weiß, dass sein Leiden nun ein Ende hat.
DAS wäre das Ende, welches ich von
'Mafia - Definitive Edition erwartet hätte,
wenn Hangar 13 schon glaubt den Epilog derart
entscheidend zu verändern, dass Tommy nun 8 Jahre Haft absitzen muss,
statt uns dieses Pseudo-Märchenende zu präsentieren, wo Tommy zwar die besten seiner Jahre im Gefängnis verbringt, NIE die Gelegenheit erhält mit seiner Frau alt zu werden, oder seine Tochter aufwachsen zu sehen, aber glückselig bei seiner Ermordung stirbt, weil Familie das wichtigste im Leben ist, als hätte er all dieses
doch gehabt...
Da neben Sarah, seiner Tochter und ihren Mann, noch ein weiterer junger Mann sich um Tommy bei seinen Tod versammeln, muss Sarah während Tommys Gefängnissaufenthalt wohl eine unbefleckte Empfängnis empfangen haben. Denn der Bursche sieht nicht aus, als wäre er erst ein paar Monate bis Jahre alt, und als Tommy ins Gefängnis ging hatte er nur eine Tochter.
Halleluja.