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Sind Begleiter und Welt glaubwürdig dargestellt?

  1. #61 Zitieren
    Deus
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    Zitat Zitat von VRanger Beitrag anzeigen
    Es geht nicht um Nick, sondern um Dein Thema sind die Begleiter glaubwürdig.
    Nick bot sich nun einmal aufgrund besagter Szene an. Ansonsten wurde hier doch schon zu genüge gesagt, dass die Begleiter hauptsächlich Eyecandy sind.

    Einige sind dabei natürlich besser geschrieben als andere, so macht McCready z.B. zumindest eine nette Wandlung durch, was seine Vertrauensbasis zu anderen Menschen betrifft, und auch Deacon überrascht durch eine gewisse Tiefe, während auf der anderen Seite z.B. Curie ebenso nachvollziehbar in ihrer Verehrung der Stählernen Bruderschaft ist, wie ein Jude der das dritte Reich lobpreist, oder Cait als Verkörperung eines irischen Stereotypen keinerlei Sinn macht, bedenkt man, dass weder sie, noch ihre Eltern oder Großeltern, irgendeinen Kontakt mit ihren irischen Wurzeln haben konnten.

    Und dann kommt natürlich noch der Unsinn hinzu, was das Einflusssystem betrifft. Durch den Cooldown hasst ein Begleiter eine bestimmte Tat des Spielercharakters beim ersten mal, hat aber bis zum Abschluss des Cooldown keinerlei Probleme damit, wenn der Spielercharakter die selbe Tat wieder und wieder begeht, bis den Begleiter nach einer Stunde wieder einfällt, dass er diese Tat hasst.

    Stell dir jetzt einmal eine Szene vor - nur theoretisch - wo der Protagonist einen sehr hohen Einfluss bei einen, von der Gesinnung guten, Begleiter hat, dann aber ganz Diamond City abschlachtet. Bei den ersten Toten schreit der Begleiter mit der guten Gesinnung voller Abscheu: 'Ich hasse dich!' - bleibt aber weiterhin bei den Protagonisten - in der nächsten Stunde schlachtet der Protagonist nahezu jeden Einwohner von Diamond City ab, er lässt niemanden am Leben - egal ob Mann, Frau oder Kind - der Begleiter findet das aber nicht weiter schlimm und chillt lässig vor sich hin weil der Cooldown noch nicht abgelaufen ist.

    Anschließend verlassen sie den Ort dieses unvorstellbaren Gemetzels und als der Protagonist den Begleiter fragt, wie sie zueinander stehen, lobt der Begleiter diesen, was für ein herzensguter Mensch der Protagonist doch ist, und wie glücklich der Begleiter sei mit ihn zusammen zu reisen und allen Menschen des Commonwealth derart zu helfen, weil er, aufgrund des Cooldowns, den Massenmord an einer ganzen Stadt nicht wahrgenommen hat, und somit sein Einfluss nicht genügend gesunken ist, um in den Protagonisten etwas anderes zu sehen, als einen Helden.

    Und deshalb versagt das Einflusssystem im Bezug zu jeglicher Glaubwürdigkeit.

    Bethesda hat einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht, als sie den Begleitern endlich eine Persönlichkeit zugeschrieben haben, sowie die Möglichkeit Einfluss bei ihnen zu gewinnen und zu verlieren - und gleichzeitig zwei Schritte wieder in die falsche Richtung, indem die Persönlichkeit der Begleiter, aber vor allen das Einflusssystem, jegliche Glaubwürdigkeit missen lässt.

    Wobei ich hierbei nicht einmal Bethesda wirklich die Schuld geben kann. Ausgehend von diversen Mods, welche bei den Begleitern gleich komplett die Möglichkeit von Einflussverlust entfernen, oder den Einfluss gleich vom ersten Moment an auf 100% bringt, scheint dieses ein Designentscheidung zu sein, die auf den Feedback solcher Spieler beruht.
    maekk03 ist offline

  2. #62 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
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    @maekk03, zuerst mal danke für den jetzt doch längeren Text

    Doch ich möchte nicht weg von der Szene. Also, der Fluchtpunkt der Synth wird zerstört. So hattest Du es beschrieben. Die Tochter verliert dabei das Leben. Wie würden Codsworth oder MacCready darauf reagieren sollen / müssen, wenn es programmiert worden wäre? Denn nur dann ist die Frage nach der Glaubwürdigkeit exakt beantwortet.
    VRanger ist offline

  3. #63 Zitieren
    Deus
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    Zitat Zitat von VRanger Beitrag anzeigen
    @Wie würden Codsworth oder MacCready darauf reagieren sollen / müssen, wenn es programmiert worden wäre?
    Du meinst so, wie ich die beiden einschätze?

    • MacCready würde für sich Parallelen ziehen zwischen Kasumis Tod, und wie nah sein eigener Sohn war durch die Krankheit zu sterben, und deshalb glauben das Leid der Eltern nachempfinden zu können.

      MacCready würde womöglich versuchen den Nakanos Trost zuzusprechen, indem er ihnen eben sagt, dass er nachfühlen kann, wie sich sie fühlen, da er seinen Sohn beinah auch verloren hätte. Aber da die Umstände des Todes Kasumis völlig andere gewesen sind, als die, unter welchen Duncan ohne Hilfe des Protagonisten gestorben wäre, würde... egal was MacCready sagt, von den Eltern falsch aufgenommen werden. Weil es eben, trotz allen, zwei völlig verschiedene Situationen waren und nur für MacCready Parallelen existieren.

      Was dazu führen würde, dass MacCready und die Nakanos im Streit auseinander gehen. MacCready weil er sich missverstanden fühlt und die Eltern, weil sie der Ansicht sind, dass MacCready überhaupt keine Ahnung davon hat, was es bedeutet das eigenen Kind auf diese Weise zu verlieren.

    • Codsworth würde, entsprechend seiner Programmierung, sein Mitgefühl auf eine professionelle Weise kundtun, wie man es auch von einen Beerdigungsinstitut erfährt, wenn man diesen vom Tode seiner Lieben/ Verwandten berichtet. Womöglich sogar ein wenig Beerdigungs/Trauerkarten-Mentalität mit einbringen. Zu mehr wäre Codsworth aber nicht in der Lage.

      Zudem wären Codsworth Worte für Kasumis Eltern ohne Bedeutung - immerhin ist er nur eine Maschine, die tut wozu sie programmiert wurde.
      Je nach emotionaler Lage würden die Nakanos Codsworth dieses auch mitteilen.
      Worauf Codsworth auf Unverständnis reagiert und die Nakano als unhöflich und taktlos bezeichnet - da seine Programmierung ein wahres Einfüllungsvermögen für die derzeitigen Emotionen der trauernden Eltern nicht zulässt - worauf der Protagonist mit Codsworth möglichst schnell die Nakano verlassen sollte, bevor diese beide rauswerfen.




    Das wäre zumindest meine Einschätzung der Begleiter... von welchen du bei Bethesda aber nichts sehen wirst.
    maekk03 ist offline Geändert von maekk03 (21.07.2020 um 18:10 Uhr)

  4. #64 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
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    @maekk03, zuerst danke für die Antwort. Eine Bitte, da ich das Spiel kenne, lasse doch die Dinge mit dem Hersteller. Es ist ja bekannt wie das Game läuft. Hatte ja oben schon geschrieben, weil es nicht programmiert wurde.

    Dann meine Sichtweise, wenn es glaubwürdige Begleiter wären in dieser von Dir beschriebenen Variante:

    MacCready
    Er würde überhaupt kein Mitleid aufbringen. Es wurde ja als Kind abgehärtet. Er musste größere Kinder wegschicken, bis er selbst weggeschickt wurde. Am liebsten wäre er immer noch ein Kind und da unten der Anführer. Also wird er hart handeln. Warum sollen sie ein Kind haben, wenn er selbst keins mehr sein kann.

    Codsworth
    Bei dem Versuch es zu erklären und in den Wirren ihr Kind in gewisserweise mit auf dem "Gewissen" zu haben, würde müsste er sich im Gespräch mit Kasumis Eltern selbst zerstören oder um seine Zerstörung bitten. Eine andere Variante wäre, dass egal was dieser tut oder machen will er als Gleichnis mit den Synth von den Eltern zerstört wird.
    VRanger ist offline

  5. #65 Zitieren
    Ritter Avatar von Mr.Gnom
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    Zitat Zitat von VRanger Beitrag anzeigen
    MacCready
    Er würde überhaupt kein Mitleid aufbringen. Es wurde ja als Kind abgehärtet. Er musste größere Kinder wegschicken, bis er selbst weggeschickt wurde. Am liebsten wäre er immer noch ein Kind und da unten der Anführer. Also wird er hart handeln. Warum sollen sie ein Kind haben, wenn er selbst keins mehr sein kann.
    Sorry, aber dem kann ich ganz und gar nicht zustimmen.

    So war MacCready wahrscheinlich mal, aber seit er selbst einen (kranken) Sohn hat,
    ist er (durch ihn) erwachsen geworden. Durch die Krankheit seines Sohnes hat er zudem
    gelernt Mitleid und Sorge zu haben. Daher wird er bei Kasumis Eltern Anteilnahme zeigen.

    Gruss
    Mr.Gnom

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    Mr.Gnom ist offline

  6. #66 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
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    @Mr.Gnom, stimmt den eigenen Sohn könnte man mit einbeziehen.

    Grüße
    VRanger
    VRanger ist offline

  7. #67 Zitieren
    Deus
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    Zitat Zitat von VRanger Beitrag anzeigen
    @maekk03, zuerst danke für die Antwort. Eine Bitte, da ich das Spiel kenne, lasse doch die Dinge mit dem Hersteller. Es ist ja bekannt wie das Game läuft. Hatte ja oben schon geschrieben, weil es nicht programmiert wurde.


    Ich war mir jetzt nicht sicher, ob du jetzt wissen wolltest, was ich vorschlagen würde, oder am Ende nicht doch wissen wolltest, was die Begleiter tatsächlich sagen.

    MacCready
    Er würde überhaupt kein Mitleid aufbringen. Es wurde ja als Kind abgehärtet. Er musste größere Kinder wegschicken, bis er selbst weggeschickt wurde. Am liebsten wäre er immer noch ein Kind und da unten der Anführer. Also wird er hart handeln. Warum sollen sie ein Kind haben, wenn er selbst keins mehr sein kann.
    Zu MacCready hat Mr.Gnom ja bereits alles gesagt.

    Dem möchte ich nur kurz noch einmal hinzufügen, dass der Bursche, neben Deacon, leider der einzige männliche Begleiter ist, welchen Bethesda eine gewisse Tiefe - eben wegen den Vorhandensein seines Sohn - gegeben hat.

    Nick ist zwar auch noch interessant - mehr als ein Synth, der aus einer gestohlene Identität heraus glaubt eine Persönlichkeit zu besitzen, ist er aber auch nicht.
    Immerhin ist er sich diesen am Ende seiner persönlichen Quest auch bewusst.

    Auf der Damenseite sieht es diesbezüglich sogar noch bescheidener aus. Ich kenne jetzt Cait (noch) nicht - die immerhin aufgrund ihrer Drogensuchtthematik das Potenzial zu einer gewissen Tiefe aufweist - aber Piper und Curie sind eindimensionale Scherenschnitte aus der Dumm/Klischee-Kiste.

    Codsworth
    Bei dem Versuch es zu erklären und in den Wirren ihr Kind in gewisserweise mit auf dem "Gewissen" zu haben, würde müsste er sich im Gespräch mit Kasumis Eltern selbst zerstören oder um seine Zerstörung bitten. Eine andere Variante wäre, dass egal was dieser tut oder machen will er als Gleichnis mit den Synth von den Eltern zerstört wird.
    Warum sollte sich Codsworth selber zerstören? Er würde den Eltern seine Anteilnahme mitteilen, weil er darauf programmiert wurde bei einer solchen Situation so zu handeln, nicht weil er diese wirklich empfindet.

    Er ist nur eine Maschine, die einen Programm folgt, aber zu keinen eigenen Entscheidungen, Analysen nicht programmierter Situationen, oder gar Selbstreflektionen fähig ist.
    Was man sehr gut an seinen ersten Gespräch mit den Protagonisten, nachdem dieser wieder aus der Vault entstiegen ist, sieht. Obwohl es völlig unsinnig ist, hat Codsworth seine ihn zugedachte Aufgabe als Hausverwalter über 200 Jahre am Haus seiner Besitzer ausgeführt, ohne in Frage zu stellen ob die Familie jemals zurückkehren wird, und ist ebenso nicht in der Lage zu begreifen, dass ein Atomkrieg stattgefunden und die Nachbarschaft somit tot ist.

    Um zur Selbstzerstörung fähig zu sein müsste Codsworth sich selber hinterfragen können. Und zu dem ist er nicht fähig. Siehe mein Beispiel.
    maekk03 ist offline

  8. #68 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
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    Zitat Zitat von maekk03 Beitrag anzeigen
    Ich war mir jetzt nicht sicher, ob du jetzt wissen wolltest, was ich vorschlagen würde, oder am Ende nicht doch wissen wolltest, was die Begleiter tatsächlich sagen.
    Man muss es nicht immer kompliziert machen. Die Antwort auf die Themenfrage lautet für mich: In Teilen ja. Doch es wird bereits bei zwei Begleitern in einer genau beschriebenen Situation klar, dass da zwei besser drei eine andere Sichtweise haben was der Begleiter machen würde / sollte. Letztlich zählt da nur der Wiederspielwert. Aber es ist schlechthin so nicht programmierbar. Denn jeder hat doch, was mir Codsworth oder MacCready zeigen, eine andere Vorstellung von glaubwürdig.

    Grüße
    VRanger
    VRanger ist offline

  9. #69 Zitieren
    Ritter Avatar von Mr.Gnom
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    Zitat Zitat von VRanger Beitrag anzeigen
    Aber es ist schlechthin so nicht programmierbar. Denn jeder hat doch, was mir Codsworth oder MacCready zeigen, eine andere Vorstellung von glaubwürdig.
    Ich glaube, dass es so auch nicht programmiert werden muss, denn die Glaubwürdigkeit würde abnehmen, wenn sich kaum etwas bei den Begleitern ereignen würde. Sie würde dagegen zunehmen, wenn noch weitere Ereignisse bei den Begleitern folgen würden. Je mehr also etwas zur Lebendigkeit der Begleiter getan werden würde, desto weniger würden die Vorstellungen der Spieler so weit auseinandergehen.

    Dazu reicht es meiner Meinung schon, wenn einfach ein paar kleine Geschichten über die Begleiter programmiert worden wären, einfach um damit die unterschiedlichsten Glaubwürdeigkeiten zu den verschiedensten Begleitern zu geben bzw. zu erhalten.

    Ich hoffe, dass mein Kauderwelsch wenigstens etwas vestanden wurde ...

    Gruss
    Mr.Gnom

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    Mr.Gnom ist offline

  10. #70 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
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    @Mr.Gnom, habe es absolut verstanden

    bin von hause aus ein Anti-Begleiter-Typ. Habe in Spielen, wo das möglich war, die Begleiter quasi als Behälter, Truhen genutzt und irgendwo abgestellt oder ausgelassen. In Fallout 4 war die Motivation beim Spielen für mich die "Belohnung" des Begleiters zu bekommen. So sind auch aus meiner Sicht die Begleiter angelegt. Mache was dafür, damit du meine Fähigkeit nutzen kannst. Und MacCready war da eine harte Nuss.

    Auch in Fallout 76 gibt es jetzt "Begleiter". Die sind mir ab liebsten, wenn sie auf einer Gitarre herumklimpern.

    Grüße
    VRanger
    VRanger ist offline

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