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Billigsmartphone

  1. #1 Zitieren
    Ranger Avatar von Petrus
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    Ende 2019 gab es noch den Hinweis:
    Zitat Zitat von foobar
    Eventuell könnte das ZTE Blade 5 2019 reichen. Darunter würde ich auf keinen Fall gehen.
    Was war die Grundlage dafür? Was passiert "darunter", was ist das genau, außer offenbar billiger? Es gibt ja, abgesehen von einem sonderbaren Angebot eines einzelnen Verkäufers um 53,50€, Handys schon ab 60 Euro und das ZTE Blade 5 2020 kostet um die 100 Euro.

    Ich hab mir das hier ausgesucht: Blackview A 60 Pro
    Parameter waren nur: bis 120 Euro, mehr als 2GB RAM, möglichst viel sog. Speicher und LTE/4G. Der für den Preis verhältnismäßig große Akku ist ein sehr netter Bonus. Ein kleinerer Bonus ist, dass der Hersteller scheinbar Erfahrung mit Rugged-Phones hat, also von Stabilität/Bauweise möglicherweise etwas versteht.
    Das Gerät braucht keine Kamera, keine sonstigen Funktionen imgrunde, es muss nur folgende Dinge bedienen können: Facebook, Whatsapp, Youtube, Browser, Telefon.

    Frage 1: Gibt es Argumente gegen das Gerät bzw. bessere Alternativen? (abgesehen von Android-Update-Versorgung via One oder Go)

    Nachdem ich mich als Laie etwas umgesehen habe, sind mir diverse Fragen entstanden, die ich unabhängig von der Kaufentscheidung gerne in Augenschein nehmen möchte.

    Frage 2 - LTE-Netz: Demnächst werden scheinbar die "3G Türme" nach und nach abgeschaltet, so dass nur 2G (gibt's anscheinend nach wie vor?) und 4G/LTE übrig bleiben. Aber die Abdeckung von 4G scheint nicht so gut zu sein, wie die von UMTS/3G. Bauen die großen Anbieter 4G eigentlich aus oder gehen die direkt zu 5G über?

    Frage 3 - Funk: Nochmal zur Sicherheit meines Verständnisses: man braucht diese Mobilfunkstandards ausschließlich, wenn man sich nicht irgendwo über WLAN Internetzugang verschaffen kann, sondern in der Funk-Wüste stehend auf satellitengestützes Internet zurückgreifen will, oder? (wird auf den Geräten mit H/H+ usw. oben angezeigt?) Heißt das, Telefonate würden z.B. weiterhin funktionieren, nur kein schnelles Internet? Wie wird nochmal ein Telefongespräch aufgebaut? Läuft das auch über das GSM-Modem im Smartphone mit Anmeldung beim Anbieter mittels SIM-Karte? Das ist ja Funk imgrunde. Läuft das auch über 3G/4G oder irgendwie anders?

    Frage 4 - Android-Hunger: Auf dem alten Gerät, was jetzt ersetzt werden soll, gab es 8GB Speicher und 1GB RAM (auch so ein Billigteil). Da lief aber offenbar ein relativ modernes Android, das Phone war von 2017. Und das Android OS hat etwas über 4GB für sich alleine beansprucht, dazu kamen noch 2,5GB an "Apps". Das meiste davon wiederum sind irgendwelche Google Programme u.a. Playstore, dann noch das fette Facebook mit über 500MB, alle anderen war so um die 100MB. Von den 1GB RAM waren auch immer rund 0.9GB für das System belegt. Frage also: gibt es eine Alternative zu einer Custom-ROM wie LineageOS, das nur auf manchen Geräten funktioniert und einige Risiken mit sich bringt, ohne das Android OS schon beim Kauf mit Hardware zu erschlagen, damit man das Ding ruckelfrei bedienen kann?

    Frage 5 - MicroSD Karte: Wie wird die MicroSD-Karte auf dem Phone behandelt? Kann ich die lediglich als externen Speicher für nicht-aktive Dateien benutzen oder kann man, um den Hauptspeicher von 16GB bei dem Blackview zu entlasten, auch Programme dorthin verfrachten? Ist der Gerätespeicher irgendwie schneller als die MicroSD-Karte, weil der vielleicht anders an das SoC angebunden ist? Oder vielleicht weil das SquashFS irgendwie anders mit dem Speicher zusammenarbeitet als die MicroSD-Karte?

    Frage 6 - Batterien: Die Akkus scheinen aufgrund des hohen Energieverbrauchs irgendwie das Rückgrat von Touchscreen-Taschencomputern zu sein. Aber Smartphones mit wechselbarem Akku sind ziemlich außer Mode geraten. Und selbst für die paar Geräte, die das noch anbieten, gibt es offenbar kaum welche zu finden, die man auch einbauen kann. Ein durchschnittlicher Foon-Akku verträgt ca. 800 Ladezyklen, d.h. nach 1-3 Jahren muss man das Smartphone zwangsweise wegwerfen, weil es ohne Akku nicht bedienbar ist. Übersehe ich irgendwas oder ist das tatsächlich akzeptierter Stand der Dinge? Ist das genau das gleiche bei diesem MS-ähnlichen Luxus-Anbieter von satellitengestützten Walkie-Talkies oder lösen die das Akku-Problem anders?
    Petrus ist offline

  2. #2 Zitieren
    Springshield  Avatar von Homerclon
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    Bei den vielen Fragen, wäre es eigentlich besser gewesen, du hättest ein Thread dafür aufgemacht.

    Zitat Zitat von Petrus Beitrag anzeigen
    Frage 3 - Funk: Nochmal zur Sicherheit meines Verständnisses: man braucht diese Mobilfunkstandards ausschließlich, wenn man sich nicht irgendwo über WLAN Internetzugang verschaffen kann, sondern in der Funk-Wüste stehend auf satellitengestützes Internet zurückgreifen will, oder? (wird auf den Geräten mit H/H+ usw. oben angezeigt?) Heißt das, Telefonate würden z.B. weiterhin funktionieren, nur kein schnelles Internet? Wie wird nochmal ein Telefongespräch aufgebaut? Läuft das auch über das GSM-Modem im Smartphone mit Anmeldung beim Anbieter mittels SIM-Karte? Das ist ja Funk imgrunde. Läuft das auch über 3G/4G oder irgendwie anders?
    Das läuft nicht über Satelliten, die Funkmasten werden per Kabel angebunden. Wobei ich nicht ausschließen möchte, das irgendwo auch Funkmasten stehen, die das Signal per Satellit weiterleiten. Reguläre Smartphone sind nicht dazu fähig mit Satelliten zu kommunizieren.

    Das 2G-Netz bleibt ganz sicher bestehen, da das ausreichend ist um Telefonie sowie Textnachrichten zu übertragen. Die Provider müssten ja jede menge Geld in die Hand nehmen - was sie nicht wollen, das würde ja die Gewinne und somit Dividenden schmälern -, um neue Funkmasten aufzubauen bzw. bestehende umbauen. Dabei ist 4G noch nicht mal Flächendeckend verfügbar, und 5G wird noch Jahre brauchen, um die Reichweite von 4G zu erreichen.
    Ich wüsste auch kein Grund, weshalb man an den Standorten 3G abbauen/deaktivieren sollte, wo es noch kein 4G oder gar 5G gibt. Damit würde man ja ein Loch erschaffen, wo kein Internet zur Verfügung steht, und damit bei den Kunden an Attraktivität verlieren. Zudem wird ja seitens der Regierung verlangt, Löcher zu schließen. Indem man Neue aufreißt, kann dieser Forderung nicht nachgekommen werden.

    Frage 4 - Android-Hunger: Auf dem alten Gerät, was jetzt ersetzt werden soll, gab es 8GB Speicher und 1GB RAM (auch so ein Billigteil). Da lief aber offenbar ein relativ modernes Android, das Phone war von 2017. Und das Android OS hat etwas über 4GB für sich alleine beansprucht, dazu kamen noch 2,5GB an "Apps". Das meiste davon wiederum sind irgendwelche Google Programme u.a. Playstore, dann noch das fette Facebook mit über 500MB, alle anderen war so um die 100MB. Von den 1GB RAM waren auch immer rund 0.9GB für das System belegt. Frage also: gibt es eine Alternative zu einer Custom-ROM wie LineageOS, das nur auf manchen Geräten funktioniert und einige Risiken mit sich bringt, ohne das Android OS schon beim Kauf mit Hardware zu erschlagen, damit man das Ding ruckelfrei bedienen kann?
    Das Billigteil war wohl mit Bloatware überladen, ist allerdings üblich das jede menge Bloatware vorinstalliert wird. Was eigentlich eine Frechheit ist, das man diese (bzw. viele) lediglich deaktivieren kann. Für Leistungsschwache Geräte hat Google Android Go konzipiert.

    Bei Custom-ROM gibts ein Problem: Umso weniger verbreitet ein Gerät ist, umso unwahrscheinlicher ist es, das sich dafür jemand die Mühe macht ein Custom-ROM zu erstellen. Die liefern auch nicht ewig Updates, manchmal auch kürzer als der Offizielle Support. Es ist daher ratsam, nach einem Custom-ROM zu schauen, bevor man sich das Gerät kauft.

    Frage 5 - MicroSD Karte: Wie wird die MicroSD-Karte auf dem Phone behandelt? Kann ich die lediglich als externen Speicher für nicht-aktive Dateien benutzen oder kann man, um den Hauptspeicher von 16GB bei dem Blackview zu entlasten, auch Programme dorthin verfrachten? Ist der Gerätespeicher irgendwie schneller als die MicroSD-Karte, weil der vielleicht anders an das SoC angebunden ist? Oder vielleicht weil das SquashFS irgendwie anders mit dem Speicher zusammenarbeitet als die MicroSD-Karte?
    IIRC wurde diese Möglichkeit - das man Apps darauf installieren kann - aus Android entfernt. Weil mit entfernen der Karte, dann auch die Apps nicht mehr funktionieren würden. Man muss ja die Nutzer vor ihren eigenen Fehler schützen.

    Was die Geschwindigkeit angeht: Das ist abhängig vom genauen Geräte- und MicroSD-Modell. Bei Micro-SDs gibts mehrere Geschwindigkeitsklassen. Wie man das bei den Geräte-Modellen herausfindet, bin ich überfragt. Ich hab jedenfalls noch keine Angabe in den Technischen Spezifikationen gesehen, die verraten welche Geschwindigkeiten unterstützt werden.

    Frage 6 - Batterien: Die Akkus scheinen aufgrund des hohen Energieverbrauchs irgendwie das Rückgrat von Touchscreen-Taschencomputern zu sein. Aber Smartphones mit wechselbarem Akku sind ziemlich außer Mode geraten. Und selbst für die paar Geräte, die das noch anbieten, gibt es offenbar kaum welche zu finden, die man auch einbauen kann. Ein durchschnittlicher Foon-Akku verträgt ca. 800 Ladezyklen, d.h. nach 1-3 Jahren muss man das Smartphone zwangsweise wegwerfen, weil es ohne Akku nicht bedienbar ist. Übersehe ich irgendwas oder ist das tatsächlich akzeptierter Stand der Dinge? Ist das genau das gleiche bei diesem MS-ähnlichen Luxus-Anbieter von satellitengestützten Walkie-Talkies oder lösen die das Akku-Problem anders?
    Nach 1-3 Jahre wegwerfen müssen ist übertrieben, aber die Akku-Laufzeit nimmt zwangsläufig ab.
    Wenn man ein paar Sachen beachtet, kann man den Leistungsverlust der Akkus verlangsamen.
    1. Keine Tiefenentladung - also nicht erst aufladen wenn der Akku leer ist.
    2. Nicht Überladen. Ich beende den Ladevorgang meist ab 90%, falls ich daran denke nachzusehen.
    3. Auf Schnellladung möglichst verzichten, das beansprucht den Akku stärker.
    4. Möglichst während des Ladens keine fordernde Apps laufen lassen. Das belastet den Akku auch stärker.

    - Keine verdammte Hechtrolle zum ausweichen in Kämpfe!
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  3. #3 Zitieren

    Metasyntaktische Variable
    Avatar von foobar
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    Zitat Zitat von Petrus Beitrag anzeigen
    Was war die Grundlage dafür? Was passiert "darunter", was ist das genau, außer offenbar billiger?
    Das darfst du mich doch jetzt nicht mehr fragen. Ich bin froh, wenn ich noch weiß, was ich heute Mittag zu essen hatte.

    Es ist jedenfalls bei Geizhals auch aktuell immer noch das billigste Handy, dass mindestens Android 9.0 und 1280x720er Auflösung hat. Da drunter kommen dann also nur total veraltete Android-Versionen oder grobpixelige Displays, die keine Freude bereiten. Ok, das Blackview scheint einfach nur etwas schmaler zu sein (1280x600). Außerdem hat das Blade 8 Kerne mit leicht modernerer Architektur. Und es hat halt Android Go, also unverbastelt und mit versprochenen Updates.

    Parameter waren nur: bis 120 Euro, mehr als 2GB RAM, möglichst viel sog. Speicher und LTE/4G.
    In dem Preisrahmen kriegst du allerdings auch das Nokia 4.2 mit 32 GB Flash und 3 GB RAM. Das hat dann auch Android One drauf. Für 90 Euro auch mit nur 16 GB erhältlich.

    Das Gerät braucht keine Kamera, keine sonstigen Funktionen imgrunde, es muss nur folgende Dinge bedienen können: Facebook, Whatsapp, Youtube, Browser, Telefon.
    Dann tut es eventuell auch ein sogenanntes Feature-Phone. Die kommen mit alternativen Betriebssystem (z.B. KaiOS) und werden wie anno dazumal mit Knöpfen bedient anstatt per Touchscreen. Sie haben eine Reihe vorinstallierter Apps für eben genau solche Geschichten (Facebook und so) – und das war’s. Man kann nichts verändern, nachinstallieren, oder sonstwas. Quasi Telefon+Social Media. Dafür kosten sie unter 100 Euro. Ein Beispiel wäre das Nokia 2720 in klassischer Klapphandy-Aufmachung. Hat sogar einen wechselbaren Akku. Habe aber keine eigenen Erfahrungen damit.

    Frage 1: Gibt es Argumente gegen das Gerät bzw. bessere Alternativen? (abgesehen von Android-Update-Versorgung via One oder Go)
    Außer den bereits genannten? Nicht wirklich.


    Frage 2 - LTE-Netz: Demnächst werden scheinbar die "3G Türme" nach und nach abgeschaltet, so dass nur 2G (gibt's anscheinend nach wie vor?) und 4G/LTE übrig bleiben. Aber die Abdeckung von 4G scheint nicht so gut zu sein, wie die von UMTS/3G. Bauen die großen Anbieter 4G eigentlich aus oder gehen die direkt zu 5G über?
    Jein. UMTS (3G) wird abgebaut, weil der Platz (sowohl auf den Sendemasten als auch dem Funkspektrum) für 5G gebraucht wird. LTE (4G) wird erstmal bleiben, weil es natürlich noch eine Weile dauert, bis 5G überhaupt eine hinreichende Marktdurchdringung erreicht hat. Außerdem braucht die aktuelle 5G-Technik noch das alte LTE-Netz als Basis, wenn ich das richtig verstanden habe. Standalone-5G soll erst noch kommen. Wahrscheinlich wird es 4G also noch ein paar Jährchen lang geben. Und 2G bleibt ebenfalls noch eine Weile, weil es erstens immer noch die beste Netzabdeckung hat, zweitens viele fest installierte Bestandsgeräte (Alarmanlagen und so) darauf angewiesen sind und drittens sogar nicht wenige LTE-Geräte es als Fallback benötigen. Wenn ein LTE-Handy nämlich kein VoLTE (Voice-over-LTE) beherrscht (welches erst nachträglich angeflanscht wurde), dann benutzt es LTE nur für die Daten. Zum Telefonieren muss es sich dann ins GSM- oder UMTS-Netz einbuchen. Deshalb reißt dann auch bei eingehenden Anrufen die Datenverbindung ab (das Modem bucht sich in ein anderes Netz).

    Bei einem Billighandy bist du mit LTE gut bedient. Ist ja nicht so, als würdest du 1.500 Euro für’s neuste iPhone hinblättern oder so. Da kann man eher verstehen, dass man es ein paar Jahre länger nutzen will.

    Frage 3 - Funk: Nochmal zur Sicherheit meines Verständnisses: man braucht diese Mobilfunkstandards ausschließlich, wenn man sich nicht irgendwo über WLAN Internetzugang verschaffen kann, sondern in der Funk-Wüste stehend auf satellitengestützes Internet zurückgreifen will, oder?
    Nicht satellitengestützt, das ist eine andere Baustelle. Normaler Mobilfunk arbeitet über terrestrische Sendeanlagen. Aber ansonsten: Mehr oder weniger ja. Internetnutzung geht auch per WLAN. Telefonieren erfordert i.d.R. eine Mobilfunkverbindung (z.B. GSM). Die Ausnahme hier ist „Wifi-Calling” bzw. „WLAN Call” (jeder Provider hat sich einen anderen Marketingbegriff dafür ausgedacht), bei dem der Anruf via WLAN über’s Internet geroutet wird. Man ist also trotzdem über seine normale Handynummer erreichbar. Das muss dann aber vom jeweiligen Handy und Vertrag unterstützt werden (was nicht die Regel ist).

    Frage 4 - Android-Hunger: Auf dem alten Gerät, was jetzt ersetzt werden soll, gab es 8GB Speicher und 1GB RAM (auch so ein Billigteil). Da lief aber offenbar ein relativ modernes Android, das Phone war von 2017. Und das Android OS hat etwas über 4GB für sich alleine beansprucht, dazu kamen noch 2,5GB an "Apps". Das meiste davon wiederum sind irgendwelche Google Programme u.a. Playstore, dann noch das fette Facebook mit über 500MB, alle anderen war so um die 100MB. Von den 1GB RAM waren auch immer rund 0.9GB für das System belegt. Frage also: gibt es eine Alternative zu einer Custom-ROM wie LineageOS, das nur auf manchen Geräten funktioniert und einige Risiken mit sich bringt, ohne das Android OS schon beim Kauf mit Hardware zu erschlagen, damit man das Ding ruckelfrei bedienen kann?
    Mir ist die Frage nicht ganz klar, aber im Zweifel verweise ich nochmal auf die Feature-Phones.

    Allgemein ist mehr Speicher immer sinnvoll, weil er schneller zur Neige geht als man denkt. Neuere Androids genehmigen sich auch größere Bereiche davon, weil sie meist in der sogenannten a/b-Konfiguration kommen. Das vereinfacht die Updates. Das Android ist quasi zweimal in zwei separaten Partitionen installiert. Davon ist eine inaktiv und versteckt. Steht ein Update an, wird es in diese versteckte Partition eingespielt. Dann gibt’s einen Neustart und der Bootloader macht diese B-Partition zum nun aktiven System und versteckt statt dessen die alte A-Partition, die vorher lief. Dadurch sind nahtlose Updates möglich. Früher musste immer ein Recovery-System gebootet werden und das Update hat dann das Gerät vergleichsweise lange blockiert. Nun kann das Update im Hintergrund erfolgen und man muss nur noch zum Abschluss einen Neustart machen. Bezahlt wird das natürlich mit doppeltem Speicherverbrauch für das Android.

    Unter 16 GB würde ich nicht anfangen, besser sind 32.


    Frage 5 - MicroSD Karte: Wie wird die MicroSD-Karte auf dem Phone behandelt? Kann ich die lediglich als externen Speicher für nicht-aktive Dateien benutzen oder kann man, um den Hauptspeicher von 16GB bei dem Blackview zu entlasten, auch Programme dorthin verfrachten? Ist der Gerätespeicher irgendwie schneller als die MicroSD-Karte, weil der vielleicht anders an das SoC angebunden ist? Oder vielleicht weil das SquashFS irgendwie anders mit dem Speicher zusammenarbeitet als die MicroSD-Karte?
    Kommt darauf an. Benutzerdateien wie Filme und Musik kann man immer auf die SD-Karte auslagern. Ob sich Apps verschieben lassen, hängt von der App ab und davon, wie der Hersteller das Android „angepasst” hat. So mancher sperrt die Möglichkeit. Zum einen kann man dann die teureren Ausstattungsvarianten mit mehr Speicher besser verkaufen, zum anderen sind viele SD-Karten auch recht lahm und wenn die App dann ewig startet, geben die Kunden natürlich dem Handy die Schuld. Vom Hersteller vorinstallierte Apps kannst du praktisch nie verschieben, weil sie auf der schreibgeschützten Systempartition liegen.

    Frage 6 - Batterien: Die Akkus scheinen aufgrund des hohen Energieverbrauchs irgendwie das Rückgrat von Touchscreen-Taschencomputern zu sein. Aber Smartphones mit wechselbarem Akku sind ziemlich außer Mode geraten. Und selbst für die paar Geräte, die das noch anbieten, gibt es offenbar kaum welche zu finden, die man auch einbauen kann. Ein durchschnittlicher Foon-Akku verträgt ca. 800 Ladezyklen, d.h. nach 1-3 Jahren muss man das Smartphone zwangsweise wegwerfen, weil es ohne Akku nicht bedienbar ist. Übersehe ich irgendwas oder ist das tatsächlich akzeptierter Stand der Dinge? Ist das genau das gleiche bei diesem MS-ähnlichen Luxus-Anbieter von satellitengestützten Walkie-Talkies oder lösen die das Akku-Problem anders?
    Also das mit den nach 1-3 Jahren wegwerfen halte ich für übertrieben. Mein Nokia 6 ist inzwischen auch ca. 2,5 Jahre alt und der Akku hält noch problemlos einen Tag durch. Eher ist das Problem, dass dieses Jahr der Support auslaufen wird und dann keine Updates mehr kommen. Es ist ja nicht so, dass ein Akku nach x Zyklen plötzlich tot ist. Sondern er verliert nach und nach an Kapazität. Diese 500-1.500 Ladezyklen, die so ein Akku verkraftet, geben i.d.R. nur den Zeitpunkt an, an dem seine Kapazität auf unter 80% der ursprünglich mal vorhandenen gefallen ist. Das heißt aber natürlich nicht zwangsläufig, dass man ihn jetzt wegwerfen muss. Vielleicht reichen 80% ja durchaus noch aus. Ein Akku, der von Anfang an entsprechend überdimensioniert war, kann vielleicht auch mit nur 60% seiner Kapazität noch genügend Energie speichern. Ab wann der Punkt erreicht ist, ab dem man nicht mehr über einen Arbeitstag hinweg kommt, hängt neben der Ursprungskapazität auch vom jeweiligen Nutzungsverhalten ab. Wer täglich 8 Stunden YouTube guckt, wird schneller ein Problem kriegen, als jemand, der nur hin und wieder mal eine E-Mail liest und verschickt.

    Aber auch fest eingebaute Akkus lassen sich oft mit etwas handwerklichem Geschick wechseln. Ob sich das für ein Billigsmartphone überhaupt lohnt, sei mal dahin gestellt.
    foobar ist offline Geändert von foobar (20.04.2020 um 20:53 Uhr) Grund: Ausdruck

  4. #4 Zitieren
    Mythos
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    Zitat Zitat von Petrus Beitrag anzeigen
    Frage 2 - LTE-Netz: Demnächst werden scheinbar die "3G Türme" nach und nach abgeschaltet, so dass nur 2G (gibt's anscheinend nach wie vor?) und 4G/LTE übrig bleiben. Aber die Abdeckung von 4G scheint nicht so gut zu sein, wie die von UMTS/3G. Bauen die großen Anbieter 4G eigentlich aus oder gehen die direkt zu 5G über?
    5G wird vorerst dort gebaut, wo es bereits 4G-Funkmasten gibt. 5G ist nämlich im ersten Schritt nur eine technische Erweiterung vom 4G um Datentransferraten von 4G mit 5G kombinieren zu können. Interessant ist deine Frage aber besonders fürs Land und da kann ich keine klare Antwort geben. Theoretisch macht es sinn dort 5G auszubauen, weil man damit eine höhere Reichweite haben wird (gilt nur auf dem Land, in der Stadt ist das genau umgekehrt). Aber 4G Ausbau kann durchaus auch noch Sinn machen. Aber das sind nur Spekulationen.

    Frage 4 - Android-Hunger: Auf dem alten Gerät, was jetzt ersetzt werden soll, gab es 8GB Speicher und 1GB RAM (auch so ein Billigteil). Da lief aber offenbar ein relativ modernes Android, das Phone war von 2017. Und das Android OS hat etwas über 4GB für sich alleine beansprucht, dazu kamen noch 2,5GB an "Apps". Das meiste davon wiederum sind irgendwelche Google Programme u.a. Playstore, dann noch das fette Facebook mit über 500MB, alle anderen war so um die 100MB. Von den 1GB RAM waren auch immer rund 0.9GB für das System belegt. Frage also: gibt es eine Alternative zu einer Custom-ROM wie LineageOS, das nur auf manchen Geräten funktioniert und einige Risiken mit sich bringt, ohne das Android OS schon beim Kauf mit Hardware zu erschlagen, damit man das Ding ruckelfrei bedienen kann?
    Das Pinephone wäre eins, das keine Risiken mit sich bringt und bei dem du auch ein alternatives System aufspielen könntest und es kostet nicht so viel. Bei Andoid beißen sich meines Wissens nach alle Custom OS die Zähne mehr oder minder aus. Hängt aber auch viel von der jeweiligen Hardware ab. Andere können dir da aber sicher mehr erzählen.

    Frage 6 - Batterien: Die Akkus scheinen aufgrund des hohen Energieverbrauchs irgendwie das Rückgrat von Touchscreen-Taschencomputern zu sein. Aber Smartphones mit wechselbarem Akku sind ziemlich außer Mode geraten. Und selbst für die paar Geräte, die das noch anbieten, gibt es offenbar kaum welche zu finden, die man auch einbauen kann. Ein durchschnittlicher Foon-Akku verträgt ca. 800 Ladezyklen, d.h. nach 1-3 Jahren muss man das Smartphone zwangsweise wegwerfen, weil es ohne Akku nicht bedienbar ist. Übersehe ich irgendwas oder ist das tatsächlich akzeptierter Stand der Dinge? Ist das genau das gleiche bei diesem MS-ähnlichen Luxus-Anbieter von satellitengestützten Walkie-Talkies oder lösen die das Akku-Problem anders?
    Bitte nenne es nicht "Taschencomputer", dazu sind iOS und Andoid zu sehr eingeschränkt (ähnlich wie Playstation und XBox, trotz Computerhardware). Die ersten Taschencomputer, die ich wirklich so nennen würde, sind Pinephone und Librem 5, denn damit kann man wirklich Desktop-Computerzeugs machen (sofern die Leistung ausreichend ist).

    Länger als 2-3 Jahre werden die meisten Smartphonesysteme eh nicht supportet. Dann gibts bereits keine Sicherheitsupdates mehr und online gehen wird zu einem Risiko. Das ist vermutlich auch einer der Gründe, wieso sich wechselbare Akkus für die Firmen nicht mehr lohnen. Und die paar, die wirklich noch einen Akku tauschen müssten, kaufen somit ein neues Gerät oder zumindest den überteuerten Reparierservice. Man müsste also beide Probleme gleichermaßen angehen, wenn man es länger als 2-3 Jahre nutzen will. Und da kann ich wieder nur die 2 Linuxsmartphones ruhigen Gewissens empfehlen.

    Aber ich kann mir gut vorstellen, dass das aus dem einen oder anderen Grund nichts für dich ist. Ich denke die Hauptfrage ist, mit welchen Kompromissen kannst du am besten Leben?
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  5. #5 Zitieren
    Wannen-Nikolausi  Avatar von Juli Karen
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    Zitat Zitat von Homerclon Beitrag anzeigen
    Bei den vielen Fragen, wäre es eigentlich besser gewesen, du hättest ein Thread dafür aufgemacht.
    (...)
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    Ich war daher so frei
    Dank & Gruß, JK
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    (Entschuldigt bitte, aber ich kann mit Freundschaftslisten nicht viel anfangen. Daher sind Freundschaftsanfragen an mich zwecklos! Sorry)

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    Aber beim Universum bin ich mir noch nicht sicher!" (A. Einstein)
    Juli Karen ist offline

  6. #6 Zitieren
    Ranger Avatar von Petrus
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    Absolut tolle Antworten und sehr hilfreich! Vielen Dank Euch.

    Ich hab jetzt doch etwas mehr Budget als vorher, es darf also nicht mehr nur 120 Euro kosten, sondern jetzt geht es einfach um den Sweetspot bzw. wo das Preis-Leistungsverhältnis am besten ist und man für die nächsten Jahre ein solides technisch gutes Gerät bekommt.

    Allerdings ändert sich das Nutzungsszenario mit einem besseren Gerät höchstwahrscheinlich überhaupt nicht, d.h. es bleibt wie im Post oben beschrieben und die beschenkte Person wird viele technische Gimmicks gar nicht nutzen. Foobar hatte eine höhere Auflösung angesprochen, das ist natürlich immer nett, wenn es weniger pixelig aussieht. Ansonsten würde ich für potentielles Multitasking immer zuerst mehr RAM nehmen und mehr Speicherplatz und auch einen etwas größeren Akku, wobei ich jetzt 4000-4500 nicht schlecht finde. Aber mit neueren Android Versionen geht sicher auch mehr Strombedarf einher. Auch Android One mit garantierten Systemupdates rückt jetzt mit dem erweiterten Budget in den Fokus.

    Ändert sich da irgendwas an den obigen Hinweisen? Sowas wie k.A.... bei höherer Auflösung gibt es auch eher FPS-Probleme/Lag oder mehr Stromhunger, was man mit berücksichtigen muss - oder Ähnliches halt.

    Da es aber für 130 Euro auch schon 64GB Speicher und 4GB RAM gibt, bin ich nicht sicher, ob es Sinn macht noch was Besseres auszusuchen, selbst wenn man mal für 5 Jahre oder so plant?
    Das Nokia 5.3 würde allerdings 210 Euro kosten mit Android One. 70 Euro nur für 2 Jahre mehr Sicherheit? Oder ist die One Version auch sonst irgendwie anders, schlanker, bloatärmer?

    Für 250 Euro bekommt man aber schon doppelt soviel, das hier mit 8GB RAM und 128GB Speicher (Hardware zu Kampfpreisen aus China ). Ob das kontaktlose Laden (Oppo Vooc) so praktisch ist, weiß ich nicht. Der Prozessor scheint ziemlich aktuell zu sein. Wo holt man sich dann eigentlich System Updates? Direkt beim Hersteller oder irgendwie automatisch von Google? Es wäre ja dann eine normale nicht-One Android 10 Version.

    Was spricht gegen so ein teureres Chinaphone?
    Petrus ist offline

  7. #7 Zitieren
    Springshield  Avatar von Homerclon
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    Geräte mit Android One bekommen meines Wissens ein pures Android, vorinstalliert sind nur die Google-Apps, die bei quasi jedem anderem Android-Gerät auch vorinstalliert sind. Zumindest wenn dem Hersteller nicht aufgrund von Auflagen seitens der US-Regierung keine Lizenz von Google ausgestellt werden darf.

    Es sind übrigens 3 Jahre. 2 Jahre gibts Feature-Updates, 3 Jahre gibts Sicherheitsupdates, letzteres ist das deutlich wichtigere.

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    Homerclon ist offline Geändert von Homerclon (21.04.2020 um 02:39 Uhr)

  8. #8 Zitieren

    Metasyntaktische Variable
    Avatar von foobar
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    Zitat Zitat von Petrus Beitrag anzeigen
    Wo holt man sich dann eigentlich System Updates? Direkt beim Hersteller oder irgendwie automatisch von Google? Es wäre ja dann eine normale nicht-One Android 10 Version.
    Im Prinzip immer vom Hersteller. Wenn der denn die Lust dazu hat (was die meisten nicht haben). Google versucht in der letzten Zeit, so viel des Prozesses wie möglich an sicht zu ziehen, um die unten geschilderte Problematik abzumildern (z.B. mit Treble). Aber letztlich ist das immer noch ein Projekt in den Kinderschuhen.

    Smartphones setzen ja auf ARM-Prozessoren und da ist die Welt leider ziemlich zerklüftet:
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

    Es gibt mehr als zwei Hersteller, die Chips sind modular mit diversen speziellen Funktionseinheiten ausgestattet, die alle unterschiedliche Treiber brauchen. Fast alles, was ein Gerät braucht, steckt in einem Chip. Deshalb heißen die auch SoCs (System-on-Chip). Bei Smartphones ist z.B. meist ein LTE-Modem integriert, während ein NAS mehr mit einem SATA-Controller anfangen kann. Wie diese Module untereinander verdrahtet werden, bleibt auch jedem Hersteller selbst überlassen (PCIe oder SPI oder I²C oder sonstwas). Jedes ARM-SoC ist ein Unikat, das auf seine eigene Weise in Betrieb genommen und angesteuert werden will. Und zu guter Letzt gibt es praktisch keine allgemeinen Standards. Dinge wie UEFI und ACPI sind zwar IMHO keine wirklich guten Standards, aber immerhin sind es überhaupt welche. Auf dem PC sorgen die dafür, dass man in den allermeisten Fällen praktisch jedes System zumindest schon mal irgendwie gebootet kriegt. Beispielsweise kann in den ACPI-Tabellen spezieller, plattformunabhängiger Bytecode hinterlegt werden, den der Interpreter im Betriebssystem dann ausführt und damit eine Komponente zumindest rudimentär in Betrieb nehmen kann. Wie gesagt, die Standards sind meiner Ansicht nach in vielerlei Hinsicht Mist, aber in der ARM-Welt hast du nicht mal das. Gibt zwar entsprechende Bestrebungen, aber ob die auch jemals Früchte tragen werden, bleibt abzuwarten. Im Moment kocht wirklich jeder sein eigenes Süppchen und so gut wie nichts ist kompatibel zueinander.


    In der Regel läuft es so ab: Wenn Google ein neues Android fertig hat, läuft das also erst mal auf keinem Smartphone der Welt. Jetzt sollte der Hersteller des SoCs (was nicht zwangsläufig der Hersteller des Smartphones sein muss) hergehen und vielleicht einen aktuelleren, mit den jeweiligen Sicherheitspatches versehenen Linux-Kernel zurecht hacken, damit er auf dem SoC booten kann und all die verbauten Module ansteuern kann. Dann kommt der Smartphone-Hersteller an und erweitert das noch um die Dinge, die eben doch nicht im SoC integriert waren (weil sie spezifisch für das jeweilige Gerät sind, wie bspw. Ladecontroller für den Akku, Display, Kamera, Kompass, evtl. ein externes Modem weil das SoC mit Modem zu teuer war, etc). Damit sich die Hersteller auf dem Markt voneinander abgrenzen können, installieren sie auch gerne eigene Apps von oft fragwürdigem Nutzen auf den Geräten. Die müssen natürlich ggf. auch angepasst werden. Dann muss das Android noch lokalisiert werden. Dazu gehört nicht nur die Übersetzung der Oberfläche, sondern z.B. auch die jeweiligen nationalen Vorschriften zum Thema Funkspektrum. Welche Frequenzbänder für welche Anwendungen freigegeben sind, ist nämlich leider weltweit nicht einheitlich. In der Regel muss in dem Zusammenhang auch eine Prüfung der staatlichen Zulassungsbehörden oder zumindest die Vorlage entsprechender Gutachten erfolgen, was auch wieder Zeit und Geld kostet.

    Bei Smartphones, die über den Provider verkauft werden, will der jetzt natürlich auch nochmal in die Suppe reinwi^W mitreden und sein eigenes Branding vornehmen. Und natürlich den SIM-Lock einrichten, damit der Kunde nicht mit den Gerät woanders hin wechselt. Solche Sachen.

    Und all das führt dann dazu, dass selbst, wenn alle Beteiligten willens sind, es oft Monate dauert, bevor ein neues Android von Google dann auf dem Smartphone des Kunden erscheint. Die meisten Hersteller, gerade im Billigsegment, machen sich aber gar nicht erst die Mühe und vergessen die Geräte so schnell wie nur irgend möglich. In der Oberklasse ist es üblich, dass man 2-3 Jahre mit Updates versorgt wird. Darunter sieht es aber schlecht aus. Grundsätzlich muss es kein Android One oder Go sein, der Hersteller könnte auch einfach so versprechen, das Gerät weiter zu pflegen. Mein Nokia 6 ist so ein Fall. Es kein One-Gerät, hat am Ende aber trotzdem 2 Jahre Funktions- und dann nochmal 1 Jahr Sicherheitsupdates gekriegt. Nur ist Nokia da eben die absolute Ausnahme. Zum einen, dass sie es überhaupt versprechen. Und zum anderen, dass sie das Versprechen dann auch einhalten (was ja zwei Paar Schuhe sind). Vor Jahren hatte Motorola (gehört inzwischen ja Lenovo in China) auch mal versprochen, ihre Moto G Modelle regelmäßig zu pflegen. Das hat dann ein gutes Jahr gehalten und dann haben sie doch die Lust verloren. Bei Android One/Go verpflichten sich die Hersteller halt gegenüber Google (und nicht dir), es besser zu machen. Und im Zweifel hat Google mehr Mittel, denen auf die Finger zu klopfen, wenn sie es schleifen lassen. Ob das dann tatsächlich passieren wird, bleibt abzuwarten. Zumindest ist mir aktuell kein Fall bekannt, wo ein One/Go-Modell nicht tatsächlich auch über den versprochenen Zeitraum Support erhielt.

    Du hast dir vorher um den Akku und dessen Lebenserwartung Gedanken gemacht. Inzwischen dürftest du gemerkt haben, dass es oft gar nicht an der Hardware (sei es der Akku oder die nicht mehr mit aktuellen Anforderungen mithaltende CPU) liegt, dass ein Android-Gerät in der Schublade landet. Sondern an der Software. Die ist i.d.R. fertig, bevor die Hardware den Geist aufgibt. Wenn also der Akku bei dir schon Stirnrunzeln auslöst, dann willst du auf jeden Fall auch langfristigen Software-Support. Geht dir die Software am Allerwertesten vorbei, dann brauchst du dich auch über einklebte Akkus nicht zu ereifern.

    Deswegen empfehle ich häufig Nokia-Geräte. Ich kriege nix von denen dafür und habe auch keine HMD-Aktien. Und rein technisch sind die Geräte nur solide Durchschnittskost, aber nicht mehr. Für das selbe Geld kriegst du anderswo oft mehr Speicher, bessere Kameras, längere Laufzeiten, oder sonst irgendwas. Aber sie sind AFAIK der einzige Hersteller, der (a) auch für seine Einsteiger- und Mittelklasse regelmäßige Updates verspricht und (b) das dann tatsächlich bisher auch immer eingehalten hat.
    foobar ist offline

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    Relentless Nightmare Avatar von Defc
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    Ich habe seit knapp 4 Monaten ein Motorola G7 Power und bin sehr zufrieden.
    Der Neupreis lag damals bei 160-170 Euro, es gibt kaum vorinstallierte Apps und die, die drauf sind, lassen sich löschen.
    Der Speicher ist erweiterbar mittels microSD-Karte, die Sprachqualität ist wirklich gut, die Kamera reicht für Schnappschüsse und der Akku (beim Power) hält selbst bei aktiver Nutzung (WhatsApp und Videos/Internet im WLAN) 3-4 Tage (ich lade das Gerät alle 3-4 Tage einmal auf und habe dann wieder Ruhe, obwohl das Gerät im Büro bspw. dauerhaft Strom zieht, weil ich WhatsApp am PC nutze und er die ganze Zeit am Handy mit aktualisiert).
    Ansonsten ist das Handy wirklich flott und hängt nirgends, selbst wenn man Dinge parallel geöffnet hat.

    Bin sehr zufrieden und empfehle es somit auch uneingeschränkt weiter!

    Ich mag selber günstige und solide Smartphones, leider hatte ich davor einen kleinen Fehlgriff gemacht (Honor 6A) - das Gerät war auf Dauer zu langsam und der Akku war ständig leer.
    Davor hatte ich ein Sony Z-Ultra, mit dem ich auch sehr zufrieden war, leider ging es irgendwann nicht mehr an und war kaputt.

    Ansonsten habe ich wohl alles durch: Galaxy S2, Galaxy S10+ (war kurzzeitig mein Firmenhandy), iPhone XS Max (aktuelles Firmenhandy), Sony, HTC, Honor/Huawei... das Motorola ist im direkten Vergleich mein Favorit (mal vom S10+ abgesehen, was wirklich enorm Leistungsstark war - das iPhone XS Max nutze ich gar nicht, habe es nur für Notfälle zu Hause, wegen der Arbeit, da kann ich also nicht viel zu sagen).
    Defc ist offline

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