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  1. #61
    Auserwählter Avatar von Shepard Commander
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    ,,Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt. Sollen wir Ihnen Ihr Willkommensgeschenk direkt auf Ihre Suite bringen lassen?“ Der Mann in Schwarz schüttelnde lächelnd den Kopf während sein OmniTool sanft vibrierte und den Erhalt des Türcodes für eine Suite im Rachmaninov bestätigte. ,,Vielen Dank, aber ich werde mich gleich wieder auf den Weg machen. Lassen Sie bitte meine Sachen hoch bringen.“
    ,,Wie Sie wünschen. Sollen wir Ihnen das Geschenk dann für Ihre Rückkehr vorbereiten?“, fragte die brünette Rezeptionistin und rief mit einer Handbewegung einen Pagen herbei, der Vincents Sachen entgegennahm. Der Mann in Schwarz vermutete, dass der russische Akzent gespielt war und dem Ambiente dienen sollte, was aber bereit, sich der Illusion hinzugeben. ,,Und die Mini-Bar randvoll mit Vodka…“
    ,,Meinetwegen. Aber bitte nichts Verderbliches, ich werde spät zurück kommen“, antwortete er und wandte sich zum Gehen.
    ,,Selbstverständlich. Alles wird zu Ihrer Zufriedenheit sein“, versicherte ihm die Rezeptionistin freundlich und nickte, wobei ihr dunkler Pagenschnitt leicht nach vorn wippte.

    Vincent wandte sich von der Rezeption nach links und ging eine kurze Treppe aus hellem Marmor hinab, die ihn zur Bar führte. Dunkles Nußbaumparkett und bis zum Kitsch verschnörkelte Kronleuchter empfingen ihn mit ihrem auf Hochglanz polierten Schein. Die Decke war der eines berühmten Zarenpalasts nachempfunden, wenn es sich nicht sogar um das eingeflogene Original handelte. Das Rachmaninov gehörte einem Mäzen aus Jerusalem dessen Vorliebe für die Ästhetik des Naryschkin-Barocks ebenso bekannt und offensichtlich war wie sein fast lächerlich großer Reichtum. Vincent hatte sich in seinen Etablissements stets wohl gefühlt und auch das Rachmaninov machte bisher einen sehr guten Eindruck auf ihn.
    ,,Eine Black Coke bitte“, orderte er beim Barkeeper, als er an den Tresen trat. Der Glatzkopf nickte und füllte ein schlankes Glas mit Eiswürfeln. Vincent nahm auf einem der Barhocker Platz, außer ihm saß niemand am Tresen. An einem Tisch weiter hinten in der Bar ließ sich ein grauhaariger Mann von einer auffällig jungen Frau Honig ums Maul schmieren. Die Cola zischte, als der Barkeeper Vincent einschenkte und die Eiswürfel klirrten leise, während die pechschwarze Flüssigkeit sie einhüllte. ,,Vielen Dank.“

    Mit einer Handbewegung aktivierte Vincent sein OmniTool und nahm dann das Glas in die freie rechte Hand. Selbstständig tauchten Nachrichten und Meldungen auf dem Holoschirm auf, die von seinen V.I.s als relevant identifiziert worden waren, unter anderem Bilder von einem sehr medienwirksamen privaten Gespräch von Beyo Vhan und Syren Vox vor dem Mahnmal des Green Heart.
    ,,Kann der denn nichts allein regeln? Wenn Vox nur einen Hauch mehr Verstand als Loyalität hat, schickt er ihn in die Wüste.“ Es war mehr als offensichtlich, dass Vhan den Politiker wegen der Vorwürfe gegen seinen Vater konsultierte. Er hatte das Treffen gewiss nicht umsonst direkt vor der Ruine von Vox‘ Prestigeprojekt eingefädelt. Allein durch seine Anwesenheit zeigte Vox schon Solidarität mit Vhan und positionierte sich so, nicht zum ersten Mal, gegen Trumbo. ,,Gefundenes Treffen für den fiesen Fettsack. Er wird es so aussehen lassen als steckten Vox und Vhan schon immer unter einer Decke. Mal gucken ob Vox aus dieser Geschichte wieder herauskommt…“, überlegte Vincent, während er seine Cola trank. Das Koffein flutete durch sein Blut, er spürte förmlich wie seine Pupillen sich weiteten. Er wischte die Nachrichten über Vox und Vhan beiseite und sichtete die Daten von T’Saari.
    Vhan Senior hatte scheinbar Größeres im Sinn, als nur Geld zu waschen. Land bedeutete auch im 23. Jahrhundert Macht und Vhan hatte sehr viel Macht erworben und war fleißig dabei Leute einzustellen, hauptsächlich natürlich Turianer. Zu welchem Zweck genau würde ihm T’Saari entweder persönlich mitteilen oder die Spectre hatte vor, ihn diese Information beschaffen zu lassen, für Vincent waren beides annehmbare Szenarien.
    Eine weitere Nachricht erregte seine Aufmerksamkeit, als er sich weiter durch seinen Posteingang arbeitete. ,,Saenia Sorax, sieh an. Also hat Vox ein Problem, das er nicht öffentlich lösen kann.“ Vincent ahnte bereits, worum es in etwa in der Nachricht gehen würde, schließlich hatte er Vox neustes Problem selbst in die Welt gesetzt. Er musste jedoch feststellen, dass Sorax mit einer Anfrage an ihn herantrat, die mehr nach dem klassischen Geschäft eines Informationbrokers klang: Eine Person finden.
    Der Mann in Schwarz stellte sein Glas ab, stütze den Ellenbogen auf die Theke und legte sein Kinn in seine rechte Hand. Er betrachtete das makellos saubere Regal voller ausgesuchter Spirituosen, das bis unter die hohe Decke hinaufreichte. Hier und da kam ihm ein Name auf einem Label bekannt vor, aber keiner durchdrang den dichten Strom seiner Gedanken und gelangte wirklich in sein Bewusstsein. Schließlich wandte er sich wieder seinem OmniTool zu, kopierte den Namen des Gesuchten aus der Nachricht von Sorax und beauftragte eine V.I. damit, die Recherche zu beginnen. ,,Sende eine Auftragsbestätigung für die eingegangene Anfrage und eine Rechnung über 0 Credits“, befahl Vincent und schloss dann das Tool.
    ,,Divide et impera“
    , resümierte er, stellte sein Glas auf den Tresen und verließ die Bar.

    ***

    Der Fahrer, den ihm das Rachmaninov besorgt hatte nickte ergeben, als Vincent ihm die Adresse gab. Wahrscheinlich setzte er seine Fahrgäste für gewöhnlich in illustreren Gegenden der Citadel ab, aber mit Sicherheit wurde er zu gut bezahlt, um deswegen Fragen zu stellen. Das SkyCar glitt vollkommen lautlos durch die Luft, nicht ein Laut drang durch die isolierten Kabinenwände nach innen. Leise, grade am Rande der Wahrnehmungsschwelle meldete sich Vincents Tinnitus und erinnerte ihn daran, dass seinesgleichen niemals Ruhe finden würde. Während der langen Fahrt sprachen weder der Fahrer noch der Mann in Schwarz ein Wort. Das SkyCar landete am Anfang einer Seitengasse, die Türen glitten wie von Geisterhand auf und ließen den staubigen Geruch des Viertels ins Innere. ,,Dankeschön“, rief der Mann in Schwarz dem Fahrer zu, als er den Wagen verließ. Ohne weiter zu warten erhob sich das SkyCar wieder in die Lüfte und verschwand.
    Vincent hatte sich ein paar Kilometer abseits des Treffpunkts absetzen lassen, um den Fahrer nicht mit einem Wissen zu belasten, das demnächst ein gedungener Turianer aus ihm herauszuprügeln versuchen könnte. Der Mann in Schwarz legte den restlichen Weg gemächlichen Schrittes zu Fuß zurück, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, den Kopf in Gedanken versunken.
    Als er schließlich an der angegebenen Adresse eintraf musste er den Kopf weit in den Nacken legen, um das Ausmaß der Lagerhalle erfassen zu können. Das Gebäude erinnerte ihn sehr an das, welches er mit Vox, Sorax und Hudson gestürmt hatte. ,,Witzig, dass sich Sorax grade heute gemeldet hat“, sinnierte er und aktivierte sein OmniTool.
    Code:
    Bin da, kann losgehen
    Er schickte T’Saari die Nachricht und harrte der Dinge, die da kommen mochten.


    Der Mann in Schwarz wartete zwischen den Containern. Er stand dort inmitten geschäftiger Hektik mit der stoischen Gelassenheit einer lebendigen Statue, die Reisenden Rätsel über die Sterne aufgab. Dabei war er selbst ein einziges Rätsel. Seeva hatte versucht sich über ihren ehemaligen und zukünftigen Mitstreiter zu informieren. Ein schwieriges Unterfangen.

    Damals war es ihr egal gewesen. Vhan, Vox, Ilias, Cas’tivera: Ihre Herkünfte waren unbedeutend, einzig ihr Ziel – Gavros zu stoppen – war von Interesse. Nun aber arbeitete Seeva mit einem handverlesenen und keinem zufälligen Team zusammen und ihr Gegner war, und das überraschte sie selbst, ihrer Einschätzung nach um Längen gefährlicher als Braelyn Gavros. Sobald bei der Turianerin der Schleier gefallen war, war sie nur noch eine gewöhnliche Irre mit einem verschroben gedachten Motiv, zu viel Zeit und zu großen Waffen. Sie machte Fehler, auch wenn sie den Ermittlungen lange voraus schien. Ihre Gefühle waren ihre Schwäche. Bei Decius Vhan erwartete Seeva keine Gefühlsschwäche und noch weniger Hang zu Fehlern, die aus ihnen erwuchsen. Alle Lebewesen hatten ihre Schwachstellen, die mal mehr und mal weniger ausgeprägt waren. Vhan Senior aber war kalkulierend, schlau, erfahren und mächtig. So mächtig, dass der Spectre nicht einfach an ihn herankäme und ihn entsprechend nicht mit der Leichtigkeit eines Handstreichs aus dem Verkehr ziehen konnte. Sie musste ebenfalls raffiniert sein – und leider, das wusste die Asari selbst, neigte sie zu selten dazu, das Gesamtbild zu erfassen und weit genug zu denken. Die Jahre des Kampfes und der Jagd hatten sie ihre eigenen Fehler erkennen lassen.

    Van Zan war wie ein stofflicher Schatten aus Wissen, Dunkelheit und tödlichen über Jahre trainierten Fertigkeiten. Er erinnerte Seeva an einen ihrer Spectre-Kollegen, Corvan Neheru, der sich ebenfalls durch eine Aura von geheimnisvoller Professionalität auszeichnete. Seeva gab sich keiner Illusion hin: Van Zan war nicht weniger tödlich, als der Salarianer. Ein Grund, warum sie ihn rekrutiert hatte. Und ein Grund, warum sie stets ein Auge auf ihn haben musste. Seine Vergangenheit war schleierhaft und bestenfalls in Fetzen bekannt. Texaner, ehemaliger Jurist, Söldner. Dann verlor sich die Spur irgendwo zwischen Omega und dem, was einst als Traum souveräner Menschenkolonien galt. Ein Mann, Mitte Vierzig, mit dem Talent seine Spuren zu verwischen. Während Seeva unbewaffnet auf ihn zuging, auf dieses Phantom, wusste sie, dass van Zan entweder ihre Geheimwaffe werden würde – oder ihr Untergang.

    *

    Der Spectre schaute der Attentäterin direkt ins Gesicht. Seeva und Odessa standen sich so nahe, dass Seeva das eigentümliche Aroma der Hackerin wahrnahm. Odessa roch nach Kernseife und Eisen. „Ihr Leben gehört mir. Wenn Sie auch nur darauf hoffen, jemals wieder einen Atemzug, ohne meine Erlaubnis zu tun, dann gehorchen Sie mir.“ Odessas schlanke Nasenflügel weiteten sich einmal kurz als sie die Kiefer aufeinanderpresste. Seeva konnte den Kampf in ihrem Innern geradezu schmecken. Dann nickte sie so knapp man konnte; die kluge Seite in ihr hatte das Gefecht gewonnen. „Ich gehöre Ihnen“, sagte Odessa und hielt dem Blick in Seevas Augen stand. „Gut. Folgen Sie mir.
    Odessa besaß ein Scharfschützengewehr. Ein modifiziertes Modell der Mantis, panzerbrechend und sehr präzise. Das Gewehr hatte Seeva sich via Spectre-Befehl aus der Asservatenkammer von C-Sicherheit geholt. Es war alt, zeigten Spuren der Abnutzung, abgeplatzte Lack und eine schwarze Mündung. Odessa hatte den Griff mit rauem Tape umwickelt und einen Abstandsmesser an der Seite installiert. Als die Schützin ihre Waffe das erste Mal wieder in die Hände nahm, bewegte sie es vorsichtig. Ihre Sentimentalität ließ sie das Tötungswerkzeug behandeln, als sei es aus Glas. Fast meinte Seeva so etwas wie Dankbarkeit in den auffälligen Augen der Attentäterin zu sehen. „Hier“, sagte der Spectre und reichte der Frau ein Thermomagazin. „Durchladen, sichern, mitkommen.

    *

    Mister van Zan“, grüßte Seeva. Der Mann in Schwarz hatte sie schon von weitem gesehen. Das exponierte Containerdepot bot keine Deckung und wenig Möglichkeiten, sich anzuschleichen. „Ich freue mich, dass Sie es einrichten konnten.“ Sie maß den Menschen mit den Augen. Er zeigte keinerlei Anzeichen von Feindseligkeit. „Ich war skeptisch, ob Sie mein Angebot wirklich interessiert und nicht weniger, ob ich Ihnen trauen kann“, erklärte Seeva wahrheitsgetreu. Sie blieb stehen – fast vier Meter Abstand lagen zwischen den beiden. Sie legte den Kopf schief. „Bei unserer ersten Begegnung haben Sie mir eine Pistole an den Kopf gehalten. Da wir beide aber noch leben bedeutet das wohl, dass wir selten einem anderen Individuum so sehr trauen konnten, wie dem jeweils anderen, oder?“ Vincents Augen huschten kurz über Seevas Schulter hinweg, sahen dann in die Ihren und stellten lautlos eine Frage. Die Asari nickte. „Ja. Natürlich ist in diesem Moment eine Präzisionswaffe auf Ihren Kopf gerichtet.“ Sie hob entwaffnend die Arme. „Berufsrisiko – Ihres und meines. Aber…“ Die Theatralik des Moments wurde durch das Blinken ihres Omnitools unterbrochen. Eine Übertragung von Tiberias. Seeva warf van Zan einen fragenden Blick zu. Was wollte der Turianer jetzt? Sie aktivierte den Kanal. „Was gibt es?“ „Ich sehe gerade eine Liveübertragung“, krächzte Qatars unangenehme Stimme. „Sollten Sie sich auch mal ansehen…“ Seeva tippte auf die an Tiberias‘ Anruf angehängte Weiterleitung. Ihr Omnitool wandelte sich ins Format eines kleinen Displays um, auf dem das unverkennbare Design eines Nachrichtensenders erschien. Die automatischen Stabilisatoren der Kamera ließen das todesängstliche Schütteln des Kameramanns nichts einmal erahnen, während sie still und fokussiert die bizarre Szenerie einfing. „Vhan“, hauchte Seeva verblüfft. Sie drehte den Arm mit dem projizierten Bildschirm so, dass auch van Zan etwas sehen konnte. Über die Köpfe verschreckt nach rechts und links schauender Menschen hinweg stand eine Frau mit einer Waffe – und vor ihr kniete Beyo Vhan. Die schiere turianische Größe setzte den Knienden allerdings nur auf Augenhöhe mit der kleinen Frau herab. „Was bei der Göttin hat er jetzt schon wieder angestellt…?
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  2. #62
    #16  Avatar von Forenperser
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    Irgendwo da draußen.....
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Mit einem fleischigen Geräusch, bei dem selbst Nate ein Würgen nur knapp unterdrücken konnte, zog Riley das Projektil aus O’Gradys Schulter. Klirrend landete es auf dem Boden hinter dem Skycar. „Es ist draußen“, sagte sie unnötigerweise und vermutlich mehr, um sich selbst zu beruhigen. Nate konnte einen Hauch von Zufriedenheit in ihrer Stimme erkennen – eine Straßenoperation musste die Siebzehnjährige in etwa so flashen, wie ihn ein Feuergefecht. Ein rascher Scan bestätigte den Erfolg der Operation. „Seine Werte sind den Umständen entsprechend gut. Riley desinfizierte alle Wunden nochmals, versiegelte sie mit Medigel und stellte ihr Omnitool auf latenten Scan. Erst dann stieg sie aus dem Vehikel. Riley wischte sich winzige Schweißperlen vom Haaransatz am oberen Ende der Stirn. Ihr Blick traf den ihres Vaters. „Weißt du, wen oder was er gemeint hat? Damit, dass jemand – oder er – wen umbringen will?“ Nate schüttelte den Kopf. Angesichts der Verletzungen konnte man davon ausgehen, dass dieser Todeskampf bereits stattgefunden hatte. Die Frage war, ob er erfolgreich gewesen war. Nate schaute in den Himmel der Citadel, fast erwartete er dort das Blitzen von polizeilichen Signalen. Riley entsorgte blutige Tupfer in einer mitgebrachten Plastiktüte, wischte das Besteck ab. Nate nahm seine Tochter in den Arm, ihr Blick war irgendwie entrückt. „Das hast du gut gemacht“, sagte er. „Ich weiß“, sagte sie.


    Niall O'Grady

    Er hörte gedämpfte Schritte an seinem Gehörgang. Reflexartig wollte er hochfahren, doch der sofort einsetzende Schmerz schob dem direkt einen Riegel vor. Die Hände tasteten seinen Körper ab, spürten die verbundenen Stellen. Wo war er überhaupt?
    Langsam öffnete er die Augen und wurde sofort von dem Licht geblendet. "Hallo....?" fragte er leise, als er die unscharfen Umrisse einer sich nähernden Person erkannte. Oder waren es zwei?
    Die Erinnerungen kamen zurück. Wie er es überhaupt raus aus den Tips geschafft hatte konnte er gar nicht mehr sagen. Es war alles so unglaublich schief gelaufen. Aber was hatte er erwartet? Dass ein hochrangiger Gangster einer einflussreichen Bande so einfach zu erlegen war wie ein drittklassiger Pimp?
    "Das Skycar....." begann er leise. Hatte Hudson getan, worum er ihn gebeten hatte? Immer noch schwebten seine Gedanken um alle möglichen Horror-Szenarien, welche passieren würden sollte seine Identität rauskommen.

    Decius Vhan

    "Sind wir im Apien-Kranz?" Der junge Biotiker schaute erstaunt auf die im Display aufleuchtende Galaxie-Karte. "Ganz recht."
    Das Schiff hatte soeben den Portal-Sprung beendet und trat nun über in die reguläre Lichtgeschwindigkeit, mit Kurs auf das Castellus-System.
    "Vor wenigen Tagen wurde ein Schiff mit allen möglichen Materialien für unsere Sache auf dem Weg von der Heimatwelt zu unseren Stützpunkten überfallen. Unsere Regierung ist in den letzten Monaten ein wenig nachlässig geworden. Das hat eine Gruppe von Gesetzlosen sofort ausgenutzt. Dieser Abschaum, größtenteils ehemalige Söldner aus den Terminus-Randgebieten, überfallen hier schon seit mehreren Wochen Schiffe. Sie gehen dabei auch nicht ganz dumm vor: Die Schiffe sind klein genug damit die Hierarchie keine Ressourcen verschwenden würde um Vergeltung zu üben, aber groß genug um Profit zu machen. Zudem verüben sie auch keine Massaker. Stattdessen stehlen sie nur alles an Wert, verkaufen es weiter und bleiben damit unter dem Radar. Aber damit ist jetzt Schluss."
    Der alte Turianer tippte auf die Karte und vergrößerte den Planeten um den es hier ging. "Fiax. Unsere Männer konnten das Signal des Schiffes tracken, nachdem es nach erfolgreichem Beutezug wieder abflog. Sie müssen hier eine Basis errichtet haben, von welcher aus sie alles was sie stehlen wahrscheinlich auch direkt weiterverkaufen."
    Fiax war aufgrund seiner eisigen Oberfläche eine gute Tarnung. Mehr als ein paar verstreute Minen gab es hier nicht. Wahrscheinlich war ihre Basis sogar nur eine davon, welche von der Hierarchie aufgegeben wurde.
    "Von wie vielen feindlichen Zielen sprechen wir?" fragte Petalin, seine roten Augen blitzend vor Vorfreude. "Wahrscheinlich nicht mehr als 2 Dutzend." antwortete Vorix. "Aber je nachdem, wie tief sie sich eingegraben haben könnte es dennoch zu leichten Komplikationen kommen." "Weshalb ich diese Mission als eine Art Test sehe." führte Decius weiter fort. "Ich will unseren Besitz zurück. Und ich will dass dieser Abschaum lernt, wen er hier bestohlen hat. Aber am meisten will ich sehen, dass ich mit Ihnen allen nicht meine Zeit verschwende! Bereiten Sie sich vor."
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  3. #63
    Ritter Avatar von Khardim
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    Der Mann in Schwarz wartete zwischen den Containern. Er stand dort inmitten geschäftiger Hektik mit der stoischen Gelassenheit einer lebendigen Statue, die Reisenden Rätsel über die Sterne aufgab. Dabei war er selbst ein einziges Rätsel. Seeva hatte versucht sich über ihren ehemaligen und zukünftigen Mitstreiter zu informieren. Ein schwieriges Unterfangen.

    Damals war es ihr egal gewesen. Vhan, Vox, Ilias, Cas’tivera: Ihre Herkünfte waren unbedeutend, einzig ihr Ziel – Gavros zu stoppen – war von Interesse. Nun aber arbeitete Seeva mit einem handverlesenen und keinem zufälligen Team zusammen und ihr Gegner war, und das überraschte sie selbst, ihrer Einschätzung nach um Längen gefährlicher als Braelyn Gavros. Sobald bei der Turianerin der Schleier gefallen war, war sie nur noch eine gewöhnliche Irre mit einem verschroben gedachten Motiv, zu viel Zeit und zu großen Waffen. Sie machte Fehler, auch wenn sie den Ermittlungen lange voraus schien. Ihre Gefühle waren ihre Schwäche. Bei Decius Vhan erwartete Seeva keine Gefühlsschwäche und noch weniger Hang zu Fehlern, die aus ihnen erwuchsen. Alle Lebewesen hatten ihre Schwachstellen, die mal mehr und mal weniger ausgeprägt waren. Vhan Senior aber war kalkulierend, schlau, erfahren und mächtig. So mächtig, dass der Spectre nicht einfach an ihn herankäme und ihn entsprechend nicht mit der Leichtigkeit eines Handstreichs aus dem Verkehr ziehen konnte. Sie musste ebenfalls raffiniert sein – und leider, das wusste die Asari selbst, neigte sie zu selten dazu, das Gesamtbild zu erfassen und weit genug zu denken. Die Jahre des Kampfes und der Jagd hatten sie ihre eigenen Fehler erkennen lassen.

    Van Zan war wie ein stofflicher Schatten aus Wissen, Dunkelheit und tödlichen über Jahre trainierten Fertigkeiten. Er erinnerte Seeva an einen ihrer Spectre-Kollegen, Corvan Neheru, der sich ebenfalls durch eine Aura von geheimnisvoller Professionalität auszeichnete. Seeva gab sich keiner Illusion hin: Van Zan war nicht weniger tödlich, als der Salarianer. Ein Grund, warum sie ihn rekrutiert hatte. Und ein Grund, warum sie stets ein Auge auf ihn haben musste. Seine Vergangenheit war schleierhaft und bestenfalls in Fetzen bekannt. Texaner, ehemaliger Jurist, Söldner. Dann verlor sich die Spur irgendwo zwischen Omega und dem, was einst als Traum souveräner Menschenkolonien galt. Ein Mann, Mitte Vierzig, mit dem Talent seine Spuren zu verwischen. Während Seeva unbewaffnet auf ihn zuging, auf dieses Phantom, wusste sie, dass van Zan entweder ihre Geheimwaffe werden würde – oder ihr Untergang.

    *

    Der Spectre schaute der Attentäterin direkt ins Gesicht. Seeva und Odessa standen sich so nahe, dass Seeva das eigentümliche Aroma der Hackerin wahrnahm. Odessa roch nach Kernseife und Eisen. „Ihr Leben gehört mir. Wenn Sie auch nur darauf hoffen, jemals wieder einen Atemzug, ohne meine Erlaubnis zu tun, dann gehorchen Sie mir.“ Odessas schlanke Nasenflügel weiteten sich einmal kurz als sie die Kiefer aufeinanderpresste. Seeva konnte den Kampf in ihrem Innern geradezu schmecken. Dann nickte sie so knapp man konnte; die kluge Seite in ihr hatte das Gefecht gewonnen. „Ich gehöre Ihnen“, sagte Odessa und hielt dem Blick in Seevas Augen stand. „Gut. Folgen Sie mir.
    Odessa besaß ein Scharfschützengewehr. Ein modifiziertes Modell der Mantis, panzerbrechend und sehr präzise. Das Gewehr hatte Seeva sich via Spectre-Befehl aus der Asservatenkammer von C-Sicherheit geholt. Es war alt, zeigten Spuren der Abnutzung, abgeplatzte Lack und eine schwarze Mündung. Odessa hatte den Griff mit rauem Tape umwickelt und einen Abstandsmesser an der Seite installiert. Als die Schützin ihre Waffe das erste Mal wieder in die Hände nahm, bewegte sie es vorsichtig. Ihre Sentimentalität ließ sie das Tötungswerkzeug behandeln, als sei es aus Glas. Fast meinte Seeva so etwas wie Dankbarkeit in den auffälligen Augen der Attentäterin zu sehen. „Hier“, sagte der Spectre und reichte der Frau ein Thermomagazin. „Durchladen, sichern, mitkommen.

    *

    Mister van Zan“, grüßte Seeva. Der Mann in Schwarz hatte sie schon von weitem gesehen. Das exponierte Containerdepot bot keine Deckung und wenig Möglichkeiten, sich anzuschleichen. „Ich freue mich, dass Sie es einrichten konnten.“ Sie maß den Menschen mit den Augen. Er zeigte keinerlei Anzeichen von Feindseligkeit. „Ich war skeptisch, ob Sie mein Angebot wirklich interessiert und nicht weniger, ob ich Ihnen trauen kann“, erklärte Seeva wahrheitsgetreu. Sie blieb stehen – fast vier Meter Abstand lagen zwischen den beiden. Sie legte den Kopf schief. „Bei unserer ersten Begegnung haben Sie mir eine Pistole an den Kopf gehalten. Da wir beide aber noch leben bedeutet das wohl, dass wir selten einem anderen Individuum so sehr trauen konnten, wie dem jeweils anderen, oder?“ Vincents Augen huschten kurz über Seevas Schulter hinweg, sahen dann in die Ihren und stellten lautlos eine Frage. Die Asari nickte. „Ja. Natürlich ist in diesem Moment eine Präzisionswaffe auf Ihren Kopf gerichtet.“ Sie hob entwaffnend die Arme. „Berufsrisiko – Ihres und meines. Aber…“ Die Theatralik des Moments wurde durch das Blinken ihres Omnitools unterbrochen. Eine Übertragung von Tiberias. Seeva warf van Zan einen fragenden Blick zu. Was wollte der Turianer jetzt? Sie aktivierte den Kanal. „Was gibt es?“ „Ich sehe gerade eine Liveübertragung“, krächzte Qatars unangenehme Stimme. „Sollten Sie sich auch mal ansehen…“ Seeva tippte auf die an Tiberias‘ Anruf angehängte Weiterleitung. Ihr Omnitool wandelte sich ins Format eines kleinen Displays um, auf dem das unverkennbare Design eines Nachrichtensenders erschien. Die automatischen Stabilisatoren der Kamera ließen das todesängstliche Schütteln des Kameramanns nichts einmal erahnen, während sie still und fokussiert die bizarre Szenerie einfing. „Vhan“, hauchte Seeva verblüfft. Sie drehte den Arm mit dem projizierten Bildschirm so, dass auch van Zan etwas sehen konnte. Über die Köpfe verschreckt nach rechts und links schauender Menschen hinweg stand eine Frau mit einer Waffe – und vor ihr kniete Beyo Vhan. Die schiere turianische Größe setzte den Knienden allerdings nur auf Augenhöhe mit der kleinen Frau herab. „Was bei der Göttin hat er jetzt schon wieder angestellt…?


    T’Saari antwortete nicht auf seine Nachricht, sondern tauchte unvermittelt um eine Ecke herum auf. Zielstrebig kam sie auf ihn zu, aber war nicht alles was sie tat zielstrebig? Und dieses Ziel war erneut dem von Vincent ähnlich genug, um dieses Treffen möglich zu machen. Eine Begegnung zwischen der personifizierten Gerechtigkeit und dem lebenden Beweis, das Justitias Augenbinde gut sitzt.

    Mister van Zan! Ich freue mich, dass Sie es einrichten konnten.
    ,,So wie man sich freut, einen Hammer zu finden, wenn man Nägel einzuschlagen hat…“, mutmaßte der Mann in Schwarz stumm und verbeugte sich leicht, um seine aus der gleichen Quelle sprudelnde Zufriedenheit über die in Aussicht stehende Kooperation zum Ausdruck zu bringen.
    Ich war skeptisch, ob Sie mein Angebot wirklich interessiert und nicht weniger, ob ich Ihnen trauen kann“ Vincent lächelte und nickte. Eine Begrüßung, die auch aus Ilias‘ Mund hätte stammen können.
    ,,Ja, bin ich und Nein, können Sie nicht. Aber diese Konstellation hat letztes Mal ja auch ausgereicht.“
    Bei unserer ersten Begegnung haben Sie mir eine Pistole an den Kopf gehalten. Da wir beide aber noch leben bedeutet das wohl, dass wir selten einem anderen Individuum so sehr trauen konnten, wie dem jeweils anderen, oder?
    ,,Es bedeutet, dass Vhan mir dazwischengefunkt hat, bevor ich dein blaues Hirn über die Wand hinter dir verteilen konnte…“, schoss es dem Mann in Schwarz durch den Kopf, als er zustimmend nickte.
    ,,Nicht das alltägliche Verständnis von Vertrauen, Miss T’Saari, aber mir gefällt wie Sie denken.“
    Ja. Natürlich ist in diesem Moment eine Präzisionswaffe auf Ihren Kopf gerichtet. Berufsrisiko – Ihres und meines. Aber…

    Etwas erregte T’Saaris Aufmerksamkeit und ließ sie mitten im Satz abbrechen. In der Sekunde, in der sie auf ihr OmniTool schaute, legte Vincent seine rechte Hand auf seine Waffe. Die Spectre versicherte sich dann mit einem Blick zu ihm, dass er nicht die Quelle der Unterbrechung war und sie in eine Falle gelockt hatte.
    Was gibt es?“, sprach sie in ihr Tool. Vincent wahrte den Abstand und beobachtete aus den Augenwinkeln die Umgebung. Wenig Deckung, wenig Platz, wenige Ausgänge.
    ,,Eine Falle die sich Gavros nicht besser hätte ausdenken können.“, summierte er auf.
    Vhan“, sagte T’Saari und drehte dann den Holo-Schirm ihres Tools so, dass Vincent erkennen konnte, was darauf zu sehen war. Der Mann in Schwarz trat nah genug an die Spectre heran, um gut sehen zu können und dem Schützen, der ihn im Visier hatte, den Schuss zu erschweren.

    Was bei der Göttin hat er jetzt schon wieder angestellt…?“, seufzte die Spectre auf, als sie die Szene auf dem Tool betrachtete. Beyo Vhan kniete inmitten einer Menge von Leuten, die sich vor Angst zusammengekauert oder flach auf den Boden gelegt hatten. Nachvollziehbar angesichts der Frau, die den Turianer mit einer Waffe bedrohte.
    ,,Das ist vor dem Mahnmal des Green Heart. Vhan hat sich dort mit Vox getroffen, viele Leute, viel Presse“, kommentierte Vincent das Geschehen.
    ,,Wenn sie Vhan einfach hätte umbringen wollen, wäre er schon tot. Es geht um den Akt.“
    Das Mahnmal war symbolträchtig wie kein zweiter Ort und die Attentäterin konnte sich der Aufmerksamkeit der gesamten Station sicher sein. Offensichtlich hatte Vhan ein Talent dafür, sich den mörderischen Zorn mental instabiler Frauen mit einem Hang zu Theatralik zuzuziehen.

    Der Mann in Schwarz zeigte auf dem Holo-Schirm auf umstehende Gebäude, auf denen sich ein Schütze positionieren könnte.
    ,,Sollten Sie eingreifen wollen, wovon ich absehen würde, denken Sie bitte darüber nach ob es nicht besser wäre, Vhan auszuschalten“

    Der ganze Rummel um Vhans Person und sein unvergleichliches Talent, Ärger anzuziehen würden nicht vermisst werden und Vhan Senior wäre gezwungen, sich persönlich auf der Citadel blicken zu lassen, was seine Pläne unweigerlich verzögern würde. Die klassische Win-Win-Situation, wenn man Vhan Junior einmal außen vor ließ.
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    Khardim ist unser Äquivalent für Brüste oder eben Hintern.
    Schön anzusehen und man denkt gern daran
    Khardim ist offline

  4. #64
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen


    Es gab solche Interviewpartner, die waren Profis. In der Regel handelte es sich dabei um Politiker, oft auch Prominente wie Cas’tivera. Es gab solche Interviewpartner, die waren einem gleich sympathisch, man hatte gleich einen Draht zueinander, man bewegte sich auf Augenhöhe. Dabei handelte es sich in der Regel nicht um Politiker und selten um niedere Polizeibeamte – die höheren Ränge waren wesentlich diplomatischer. Es gab auch solche, bei denen man nicht wusste, was man von ihnen halten sollte. Cas’tivera war so ein Fall. Sie war offen, aber vorsichtig. Und als sie danach fragte, ob sie den Artikel vor der Veröffentlichung lesen dürfe, empfand er sie sogar als ihm feindlich gesonnen, trotz der salbungsvollen Worte. „Das ist keine journalistische Praxis“, sagte er. „Bei allem Respekt, ich predige meinen Studenten immer, dass man sich die Artikel nie aus der Hand nehmen lassen sollte. Ich kann Ihre Sorge natürlich verstehen, aber ich kann Ihnen versichern: Ich habe nicht vor, jemanden in den Schmutz zu ziehen oder diese Tragödie reißerisch aufzubauschen.“ Er legte den Stift, den er bei ihren ersten Worten aufgenommen hatte, ostentativ wieder auf das aufgeschlagene Notizbuch. „Ich bin nur an der Wahrheit interessiert und ich denke, dass ich auf einem sehr guten Weg bin. Mister Vhan, Commander T’Saari, Mister Yuhki – sie haben mir ihre Sicht der Dinge dargelegt. Nun möchte ich Ihren Standpunkt kennenlernen; ganz objektiv und offen.

    Er nahm den Stift wieder auf. „Wie wurden Sie in die gesamte Geschichte verwickelt, Miss Cas’tivera?


    Vhan, T'Saari, Yuhki. Ja, so langsam bekam Thadera eine Vermutung wie ihr Name in dieser ganzen Sache gefallen war. Vhan bombardierte die Medien ja eh momentan mit reuigen Geschichten die zu dieser ganzen Scheiße geführt hatten. Zaris Tod eingeschloßen, wie sie auch nicht vergessen hatte. Yuhki war vermutlich eh mit Gedanken im Ruhestand gewesen und die Spectre. Nun, eigentlich hielten solche Leute für gewöhnlich die Klappe. Aber die Asari war so undurchschaubar wie ein Felsmassiv und so einfühlsam wie eine Proktologe mit Hakenhänden, somit war es schwer zu sagen ob T'Saari geplaudert hatte. Letztendlich war es egal, sie war hier und hatte zugestimmt.
    Das geistige Bild von Vhan mit einer Hakenhand lächelnd beiseite schieben, widmete sich Thadera der Frage des Journalisten.
    "Nun, es macht wohl Sinn am Anfang zu beginnen, was ? Lassen sie mich kurz nachdenken.", erwiderte die Asari konzentriert.
    "Der Auslöser war selbstverständlich der Mord an meiner ehemaligen Trainerin und Freundin, Zari Thomaya. Opfer Nummer Neun, wie sie zweifellos wissen. Aber der Grund wie ich in diese Geschichte reingeraten bin, ich würde es im Nachhinein wohl als emotionale Impulsivhandlung bezeichnen.", erklärte sie leicht selbstironisch. Die Sportlerin stellte die Flasche auf den Tisch ab und überkreuzte die langen blaue Beine.
    "Ich kam an auf der Citadel, trauerte und stellte fest das der vermeintliche Mörder immer noch frei herumlief. Also schloss ich den Entschluss mich selbst darum zu kümmern. Aber nicht wie das jemand mit meinem Einkommen wohl tun sollte, durch Anwerbung von Experten, nein auf eigene Faust. Selbstverständlich war das eine dumme Idee, aber damals erschien es mir als das einzig Richtige. Ich hatte die Idee es Zari schuldig zu sein.", fuhr sie fort, versucht das Gefühl von damals in Worte zu fassen. Kurz wurde ihr Blick verklärt, dann schaute sie zu Caine.
    "Das ganze hätte natürlich niemals klappen dürfen, aber der Zufall ist ja ein lustiger Geselle, nicht wahr? Ich kam in die Sportbar wo Hudson und Sorax waren, kurz bevor sie von diesen drei C-Sec Beamten angegriffen wurden. Und folgte ihnen nach dem Handgemenge.", gab Thadera zu und nahm kurz einen Schluck Bier um ihre Gedanken zu sammeln.
    "Irgendwie sah ich wohl mitleiderregend genug aus, weswegen ich es schaffte die Beiden zu überreden mich mitzunehmen. Wenn man so nachdenkt die nächste Dummheit, wäre Vhan wirklich der Killer gewesen. Auf jedenfall kam ich so auf die Excidium, Vox kleiner Luxusdampfer. Dort wo die ganze Bande lagerte, Syren Vox natürlich, Hanna Ilias, Vincent van Zan und Beyo Vhan. Den Ursprung dieser ganzen Scheiße. Womit ich auf einmal Teil dieser ganzen Geschichte wurde."
    , erzählte die Sportlerin freimütig und stellte die Flasche wieder ab. Ein wenig spürte sie wie die leichte Anspannung verschwand. Es war nicht schön über das ganze nachzudenken, aber auf eine gewisse Weise war es auch befreiend.
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  5. #65
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    Niall O'Grady

    Das Wort „Skycar“ war eines der ersten, die aus Nialls Mund kamen, nachdem er dem Tod durch Verblutung gerade noch einmal von der sprichwörtlichen Schippe gesprungen war. Nate sah auf den schlaffen Leib auf seiner Couch herab und spielte mit dem Gedanken, die Polizei zu rufen. Riley hatte ihn auf die Idee gebracht und Nate zog sie nunmehr wirklich in Erwägung. Niall hatte entgegen seinem Rat gehandelt, hatte gemordet, gejagt und war selbst zur Beute geworden. Er hatte Nate ein weiteres Mal in seine Angelegenheiten hereingezogen, und schlimmer noch, nun war auch Riley involviert. Seine Tochter hatte darauf bestanden mitzukommen und ihren „Patienten“ zu überwachen. Erst auf dem Flug nach Hause hatte Nate festgestellt, dass Riley unkontrolliert zitterte. Zuhause warf er seine eigene Regel fort, schenkte sich einen Gin ein und gab Riley selbigen mit Limonade. „Kein Wort zu Mum“, hatte er gesagt und sich schäbig gefühlt. Seine Tochter umklammerte das Glas mit der prickelnden Limonade wie ein Ertrinkender ein Holzbrett, nickte und nahm einen Schluck. Erst langsam wurde sie ruhiger.

    Niall richtete sich auf, sackte aber von Schmerzen gepeinigt wieder zurück. Nate sah auf ihn herab und überdachte Rileys Rat, die Cops zu rufen. Niall hatte seine Grenze überschritten, war aber nach wie vor sein Weg zu Anastasias Mörder. Der Ire schlug das gesunde Auge auf, schaute aber wie durch einen Schleier. „Sie sind in Sicherheit, O’Grady“, sagte Nate tonlos. Riley kam zu ihnen, in der Hand einen stark riechenden Tee, den sie ihrem Vater gab, ehe sie wieder zurückwich und sich schüchtern in den Schatten drückte. Nate half dem Verletzten in die Senkrechte, gab ihm den Tee. Nialls motorische Fähigkeiten schienen intakt zu sein, auch wenn er seinen Arm nur schwerlich bedienen konnte. Das Medigel entfaltete seine Wirkung nun seit gut zwei Stunden und sollte die gröbsten Verletzungen abgemildert haben. Niall trank einen Schluck und begann zu husten. Nate nahm ihm den Tee ab, damit er nicht die gesamte Couch und sich selbst vollkleckerte. „Was ist passiert?“, fragte der Detective schließlich, als der Hustenanfall vorüber war.


    ***

    Vincent van Zan

    Der Spectre hob eine künstliche Augenbraue. Es war für Seeva schwer einzuschätzen, ob van Zan seinen Kommentar zu Vhans Liquidierung ernst gemeint oder ein Ausdruck seiner Verbitterung, dass der rote Turianer ihn noch immer verfolgte, war. Vermutlich war sein Humor so schwarz wie sein Dreiteiler und es amüsierte ihn sich vorzustellen, wie verwundert die Attentäterin wäre, wenn jemand anderes ihr die Freude von Vhans Ableben aus der Hand nehmen würde. Alle Fälle waren denkbar ungünstig. „Vhan ist potenziell wichtig für meine Operation“, knurrte die Asari, den Blick noch immer auf den Bildschirm gerichtet. Dann schaltete sie ihn ab und zuckte mit den Schultern. „Allerdings nicht so wichtig, als dass ich mich jetzt damit befassen will. Entweder er schafft es oder er schafft es nicht.“ Damit war die Causa Beyo Vhan für sie – vorerst – erledigt. „Kommen Sie, ich stelle Ihnen das Team vor.“ Seeva ging voraus, van Zan folgte ihr in angemessenem Abstand. Sie rechnete nicht mit einem Schuss in den Rücken, der Mann in Schwarz würde wissen, dass der Spectre kein Charakter war, der bluffte und ein Angriff auf sie – ob nun erfolgreich oder nicht – zweifellos zu seinem eigenen Tod führen würde.

    Seeva tippte den Code des Containers ein. Jeder Zugriff wurde dokumentiert und bei Bedarf geändert, sollte der Mensch ihn sich doch einprägen. Die schwere Tür sprang auf und gab den Blick ins Innere frei. „Willkommen in der Operationsbasis ,Santa Hermandad‘“, sagte Seeva und machte eine einladende Geste. Im Innern waren mehrere Anwesende, die dort auf sie warteten. Seeva trat ein und stellte den Menschen als Vincent van Zan vor. Dann stellte sie dessen neue Teammitglieder der Reihe nach vor: der Turianer Tiberias Qatar, Awan der quarianische Techniker und Pater Lacan. „Unsere Expertin im Feld Hacken wird sich bald zu uns gesellen, unser Verhörexperte ist erst einmal nicht von Belangen“, erklärte der Spectre. „Mister van Zan hier gehörte zu der Truppe, die Braelyn Gavros geschnappt hat und ist ein geübter Pistolero. Lassen Sie sich von seiner Gelassenheit nicht beirren.“ Alleine die Tatsache, dass die Augen des Menschen bei der Ansicht der verschiedenen hochwertigen Geräte auf kleinstem Raum nicht übergingen verriet, dass er schon an der ein oder anderen verdeckten Operation teilgenommen hatte. „Mister van Zan, Sie haben die Unterlagen gesichtet, die ich Ihnen habe zukommen lassen?“, fragte Seeva. Der Andere nickte förmlich. „Gut, dann werde ich kurz die Lücken schließen, die jene Informationen bewusst gelassen haben: Decius Vhan…“ „Ist er tot?“ Seeva schaute zu Tiberias, der ihr Referat so rücksichtslos unterbrochen hatte. „Beyo Vhan?“, erriet sie. „Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Wir werden es früh genug erfahren.“ Tiberias nickte, sein Gesicht verriet keinerlei Regung. Seeva fuhr fort: „Decius Vhan plant etwas. Etwas Großes. Er hat diverse Grundstücke auf den Heimatplaneten der Ratsvölker und anderer erstanden. Ich habe über meine Kanäle einige Blaupausen und Satellitenbilder der bezeichneten Gegenden gesammelt, Vhan errichtet dort große Gebäudekomplexe. Und er scharrt Leute um sich – vornehmlich Turianer. Was genau er dort plant ist unklar, dass er es aber verschleiert spricht Bände. Wir wissen ja bereits von seinem Sohn, dass der Clan Vhan nicht gerade die einfachen Zeitgenossen sind.“ Seeva verschränkte die Arme. Nicht als Zeichen der Abwehr, eher im nachdenklichen Sinne. „Also, Mister van Zan, was haben Sie für Gedanken dazu?


    ***

    Thadera Cas'tivera

    Ethan kritzelte schnell mit. Er hörte aufmerksam zu, als die Sportlerin von seiner ehemaligen Trainerin und dem neunten Mordopfer erzählte und von ihrer unglücklichen Verkettung in diesen Fall. Natürlich hatte die Asari es so gewollt, andererseits konnte sich der Journalist denken, dass sie es rückblickend lieber gelassen hätte. Auf eine tödliche Jagd nach einer Psychopathin zu gehen und dabei nur peripher mit der Polizei zusammenzuarbeiten war selbst für Profis in dem Metier keine stressfreie Lebensweise. Die Tatsache, dass sie noch lebte machte sie entweder zum Glückskind oder zu einem verdammt zähen Brocken. Angesichts der Jahrhunderte in einem mitunter brutalen Sport war das eine so wahrscheinlich wie das andere. Gerade sprach sie über Vox‘ doch sehr intensive Einmischung. Caine machte sich eine kleine Randnotiz: 1. Artikel prüfen -> Vox. Er wollte nachschauen, ob seine Notizen damals eine derartige Entschlossenheit bereits erahnen ließen. Wenn Vox sein Privatschiff als Operationsbasis anbot und selbst mehrfach involviert war… Es war eine Operation mit einem Spectre und mehreren Polizisten, aber war sie legal? Er würde sorgsam abwiegen müssen, ob der Artikel Vox‘ derzeitiger Kandidatur schaden würde. Ethan hatte kein gesteigertes Interesse daran, dem Turianer in die Parade zu fahren und noch weniger daran, mit einem Kerl wie Trumbo zu sprechen. Typen wie er waren der Grund, warum der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Reporter die politische Oberschicht mit einer distanzierenden Verachtung bemaß. Sein Stift schob sich zackig über das Papier, folgte mehr Cas’tiveras Stimme als seinen Gedanken. Daher schaute Ethan auch fast verwundert auf den Namen, den er aufgeschrieben hatte: „Vincent van Zan“. Von dieser Person war in den vergangenen Gesprächen noch nie die Rede gewesen. Er machte sich einen zweiten Vermerk: Excidium. Dann schaute er zu der Asari auf, die sich zu einem förmlichen Redeschwall hatte hinreißen lassen. Tatsächlich sprudelten die emotionsgeladenen Beschreibungen nur so aus ihr heraus. Dem Journalisten war klar, warum kein PRler neben der Sportlerin saß: Schadensbegrenzung nicht möglich. „Miss Cas’tivera“, unterbrach Ethan sie mit erhobener Schreibhand. „Zwei Fragen, die ich sofort stellen muss. Erstens: Haben Sie überhaupt irgendeine Art von Kampfausbildung? Und zweitens: Können Sie mir etwas mehr von Vincent van Zan berichten?“ In seinem Hinterkopf ratterte es; er verknüpfte die Aussage T’Saaris über die Teamzusammensetzung, die er eigentlich für bekannt gehalten hatte. Immerhin hatte Beyo Vhan in seinem Interview schon eine ganze Reihe an Namen preisgegeben – unter anderem den von Thadera Cas’tivera.
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Niall O'Grady
    Das Wort „Skycar“ war eines der ersten, die aus Nialls Mund kamen, nachdem er dem Tod durch Verblutung gerade noch einmal von der sprichwörtlichen Schippe gesprungen war. Nate sah auf den schlaffen Leib auf seiner Couch herab und spielte mit dem Gedanken, die Polizei zu rufen. Riley hatte ihn auf die Idee gebracht und Nate zog sie nunmehr wirklich in Erwägung. Niall hatte entgegen seinem Rat gehandelt, hatte gemordet, gejagt und war selbst zur Beute geworden. Er hatte Nate ein weiteres Mal in seine Angelegenheiten hereingezogen, und schlimmer noch, nun war auch Riley involviert. Seine Tochter hatte darauf bestanden mitzukommen und ihren „Patienten“ zu überwachen. Erst auf dem Flug nach Hause hatte Nate festgestellt, dass Riley unkontrolliert zitterte. Zuhause warf er seine eigene Regel fort, schenkte sich einen Gin ein und gab Riley selbigen mit Limonade. „Kein Wort zu Mum“, hatte er gesagt und sich schäbig gefühlt. Seine Tochter umklammerte das Glas mit der prickelnden Limonade wie ein Ertrinkender ein Holzbrett, nickte und nahm einen Schluck. Erst langsam wurde sie ruhiger.

    Niall richtete sich auf, sackte aber von Schmerzen gepeinigt wieder zurück. Nate sah auf ihn herab und überdachte Rileys Rat, die Cops zu rufen. Niall hatte seine Grenze überschritten, war aber nach wie vor sein Weg zu Anastasias Mörder. Der Ire schlug das gesunde Auge auf, schaute aber wie durch einen Schleier. „Sie sind in Sicherheit, O’Grady“, sagte Nate tonlos. Riley kam zu ihnen, in der Hand einen stark riechenden Tee, den sie ihrem Vater gab, ehe sie wieder zurückwich und sich schüchtern in den Schatten drückte. Nate half dem Verletzten in die Senkrechte, gab ihm den Tee. Nialls motorische Fähigkeiten schienen intakt zu sein, auch wenn er seinen Arm nur schwerlich bedienen konnte. Das Medigel entfaltete seine Wirkung nun seit gut zwei Stunden und sollte die gröbsten Verletzungen abgemildert haben. Niall trank einen Schluck und begann zu husten. Nate nahm ihm den Tee ab, damit er nicht die gesamte Couch und sich selbst vollkleckerte. „Was ist passiert?“, fragte der Detective schließlich, als der Hustenanfall vorüber war.


    ***

    Vincent van Zan

    Der Spectre hob eine künstliche Augenbraue. Es war für Seeva schwer einzuschätzen, ob van Zan seinen Kommentar zu Vhans Liquidierung ernst gemeint oder ein Ausdruck seiner Verbitterung, dass der rote Turianer ihn noch immer verfolgte, war. Vermutlich war sein Humor so schwarz wie sein Dreiteiler und es amüsierte ihn sich vorzustellen, wie verwundert die Attentäterin wäre, wenn jemand anderes ihr die Freude von Vhans Ableben aus der Hand nehmen würde. Alle Fälle waren denkbar ungünstig. „Vhan ist potenziell wichtig für meine Operation“, knurrte die Asari, den Blick noch immer auf den Bildschirm gerichtet. Dann schaltete sie ihn ab und zuckte mit den Schultern. „Allerdings nicht so wichtig, als dass ich mich jetzt damit befassen will. Entweder er schafft es oder er schafft es nicht.“ Damit war die Causa Beyo Vhan für sie – vorerst – erledigt. „Kommen Sie, ich stelle Ihnen das Team vor.“ Seeva ging voraus, van Zan folgte ihr in angemessenem Abstand. Sie rechnete nicht mit einem Schuss in den Rücken, der Mann in Schwarz würde wissen, dass der Spectre kein Charakter war, der bluffte und ein Angriff auf sie – ob nun erfolgreich oder nicht – zweifellos zu seinem eigenen Tod führen würde.

    Seeva tippte den Code des Containers ein. Jeder Zugriff wurde dokumentiert und bei Bedarf geändert, sollte der Mensch ihn sich doch einprägen. Die schwere Tür sprang auf und gab den Blick ins Innere frei. „Willkommen in der Operationsbasis ,Santa Hermandad‘“, sagte Seeva und machte eine einladende Geste. Im Innern waren mehrere Anwesende, die dort auf sie warteten. Seeva trat ein und stellte den Menschen als Vincent van Zan vor. Dann stellte sie dessen neue Teammitglieder der Reihe nach vor: der Turianer Tiberias Qatar, Awan der quarianische Techniker und Pater Lacan. „Unsere Expertin im Feld Hacken wird sich bald zu uns gesellen, unser Verhörexperte ist erst einmal nicht von Belangen“, erklärte der Spectre. „Mister van Zan hier gehörte zu der Truppe, die Braelyn Gavros geschnappt hat und ist ein geübter Pistolero. Lassen Sie sich von seiner Gelassenheit nicht beirren.“ Alleine die Tatsache, dass die Augen des Menschen bei der Ansicht der verschiedenen hochwertigen Geräte auf kleinstem Raum nicht übergingen verriet, dass er schon an der ein oder anderen verdeckten Operation teilgenommen hatte. „Mister van Zan, Sie haben die Unterlagen gesichtet, die ich Ihnen habe zukommen lassen?“, fragte Seeva. Der Andere nickte förmlich. „Gut, dann werde ich kurz die Lücken schließen, die jene Informationen bewusst gelassen haben: Decius Vhan…“ „Ist er tot?“ Seeva schaute zu Tiberias, der ihr Referat so rücksichtslos unterbrochen hatte. „Beyo Vhan?“, erriet sie. „Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Wir werden es früh genug erfahren.“ Tiberias nickte, sein Gesicht verriet keinerlei Regung. Seeva fuhr fort: „Decius Vhan plant etwas. Etwas Großes. Er hat diverse Grundstücke auf den Heimatplaneten der Ratsvölker und anderer erstanden. Ich habe über meine Kanäle einige Blaupausen und Satellitenbilder der bezeichneten Gegenden gesammelt, Vhan errichtet dort große Gebäudekomplexe. Und er scharrt Leute um sich – vornehmlich Turianer. Was genau er dort plant ist unklar, dass er es aber verschleiert spricht Bände. Wir wissen ja bereits von seinem Sohn, dass der Clan Vhan nicht gerade die einfachen Zeitgenossen sind.“ Seeva verschränkte die Arme. Nicht als Zeichen der Abwehr, eher im nachdenklichen Sinne. „Also, Mister van Zan, was haben Sie für Gedanken dazu?


    ***

    Thadera Cas'tivera

    Ethan kritzelte schnell mit. Er hörte aufmerksam zu, als die Sportlerin von seiner ehemaligen Trainerin und dem neunten Mordopfer erzählte und von ihrer unglücklichen Verkettung in diesen Fall. Natürlich hatte die Asari es so gewollt, andererseits konnte sich der Journalist denken, dass sie es rückblickend lieber gelassen hätte. Auf eine tödliche Jagd nach einer Psychopathin zu gehen und dabei nur peripher mit der Polizei zusammenzuarbeiten war selbst für Profis in dem Metier keine stressfreie Lebensweise. Die Tatsache, dass sie noch lebte machte sie entweder zum Glückskind oder zu einem verdammt zähen Brocken. Angesichts der Jahrhunderte in einem mitunter brutalen Sport war das eine so wahrscheinlich wie das andere. Gerade sprach sie über Vox‘ doch sehr intensive Einmischung. Caine machte sich eine kleine Randnotiz: 1. Artikel prüfen -> Vox. Er wollte nachschauen, ob seine Notizen damals eine derartige Entschlossenheit bereits erahnen ließen. Wenn Vox sein Privatschiff als Operationsbasis anbot und selbst mehrfach involviert war… Es war eine Operation mit einem Spectre und mehreren Polizisten, aber war sie legal? Er würde sorgsam abwiegen müssen, ob der Artikel Vox‘ derzeitiger Kandidatur schaden würde. Ethan hatte kein gesteigertes Interesse daran, dem Turianer in die Parade zu fahren und noch weniger daran, mit einem Kerl wie Trumbo zu sprechen. Typen wie er waren der Grund, warum der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Reporter die politische Oberschicht mit einer distanzierenden Verachtung bemaß. Sein Stift schob sich zackig über das Papier, folgte mehr Cas’tiveras Stimme als seinen Gedanken. Daher schaute Ethan auch fast verwundert auf den Namen, den er aufgeschrieben hatte: „Vincent van Zan“. Von dieser Person war in den vergangenen Gesprächen noch nie die Rede gewesen. Er machte sich einen zweiten Vermerk: Excidium. Dann schaute er zu der Asari auf, die sich zu einem förmlichen Redeschwall hatte hinreißen lassen. Tatsächlich sprudelten die emotionsgeladenen Beschreibungen nur so aus ihr heraus. Dem Journalisten war klar, warum kein PRler neben der Sportlerin saß: Schadensbegrenzung nicht möglich. „Miss Cas’tivera“, unterbrach Ethan sie mit erhobener Schreibhand. „Zwei Fragen, die ich sofort stellen muss. Erstens: Haben Sie überhaupt irgendeine Art von Kampfausbildung? Und zweitens: Können Sie mir etwas mehr von Vincent van Zan berichten?“ In seinem Hinterkopf ratterte es; er verknüpfte die Aussage T’Saaris über die Teamzusammensetzung, die er eigentlich für bekannt gehalten hatte. Immerhin hatte Beyo Vhan in seinem Interview schon eine ganze Reihe an Namen preisgegeben – unter anderem den von Thadera Cas’tivera.

    Vhan ist potenziell wichtig für meine Operation“, lehnte die Spectre Vincents Vorschlag ab. Glücklich klang sie dabei nicht. Sie beobachteten die Pattsituation noch einen Augenblick, dann schaltete T’Saari den Holo-Schirm unvermittelt ab.
    Allerdings nicht so wichtig, als dass ich mich jetzt damit befassen will. Entweder er schafft es oder er schafft es nicht. Kommen Sie, ich stelle Ihnen das Team vor.
    Sie machte auf dem Absatz kehrt und führte ihn zwischen die hoch aufragenden Container. Der Mann in Schwarz folgte ihr mit zwei Schritten Abstand. ,,Es gibt also ein Team…“

    Die Spectre öffnete einen der Container und zog die schwere Metalltür auf.
    Willkommen in der Operationsbasis ,Santa Hermandad‘
    ,,Wie gesagt, Miss T’Saari: Ich mag, wie Sie denken.“, kommentierte Vincent den Titel ihrer mutmaßlich geheimen Basis und warf einen Blick in das Innere. Vermutlich steckte in dem Container mehr Technik als in der gesamten umliegenden Lagerhalle. T’Saari wusste ihre Möglichkeiten zur Beschaffung von Ressourcen einzusetzen. Drei Augenpaare waren neugierig auf den Mann in Schwarz gerichtet, zu seinem Bedauern nur ein menschliches.
    ,,Mittel zum Zweck. Allesamt“
    , rief er sich ins Gedächtnis und trat ein.
    Mister van Zan hier gehörte zu der Truppe, die Braelyn Gavros geschnappt hat und ist ein geübter Pistolero. Lassen Sie sich von seiner Gelassenheit nicht beirren“, stellte T’Saari ihn vor und nannte Vincent dann die Namen der Anwesenden.
    Unsere Expertin im Feld Hacken wird sich bald zu uns gesellen, unser Verhörexperte ist erst einmal nicht von Belangen
    ,,Alles Experten, so so“, antwortete Vincent und lehnte sich an eine Stelle der Containerwand, die nicht mit einem Monitor oder einem anderen Gerät behangen war.

    T’Saari überging seinen Kommentar und kam direkt zur Sache: „Mister van Zan, Sie haben die Unterlagen gesichtet, die ich Ihnen habe zukommen lassen?
    Vincent nickte.
    Gut, dann werde ich kurz die Lücken schließen, die jene Informationen bewusst gelassen haben: Decius Vhan…
    „Ist er tot?“, hakte der Turianer unvermittelt ein.
    Beyo Vhan?“, fragte T‘Saari. Erneut klang sie nicht glücklich. „Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Wir werden es früh genug erfahren.
    Tiberias nickte und nahm die Antwort kommentarlos hin. ,,Kluge Entscheidung.“

    Die Spectre fuhr fort: „Decius Vhan plant etwas. Etwas Großes. Er hat diverse Grundstücke auf den Heimatplaneten der Ratsvölker und anderer erstanden. Ich habe über meine Kanäle einige Blaupausen und Satellitenbilder der bezeichneten Gegenden gesammelt, Vhan errichtet dort große Gebäudekomplexe. Und er scharrt Leute um sich – vornehmlich Turianer. Was genau er dort plant ist unklar, dass er es aber verschleiert spricht Bände. Wir wissen ja bereits von seinem Sohn, dass der Clan Vhan nicht gerade die einfachen Zeitgenossen sind. Also, Mister van Zan, was haben Sie für Gedanken dazu?
    ,,Der Bau dieser Gebäude wäre für sich genommen nicht einmal auffällig, wenn nicht die Lage so offensichtlich taktisch gewählt wäre. Die Planeten sind nicht nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten, sondern nach militärischen gewählt worden, wobei bei Turianern das eine nur schwer vom anderen zu trennen ist. Nimmt man jetzt noch hinzu, dass Vhan Leute anwirbt, drängt sich folgende Frage auf: Welchen Zweck kann Vhan mit diesen Maßnahmen verfolgen, wenn nicht die Etablierung physischer Macht in den Kernsystemen der Ratsvölker?“

    Auf einem Rednerpult oder in einer Talkshow hätte man Vincent für derartige Überlegungen vermutlich gelyncht, doch die steinernen Mienen der Mitverschwörer im Container zeigten ihm, dass sie es gewohnt waren, das Undenkbare zu denken.
    Er führte seinen Gedanken weiter aus: ,,Ich schätze, dass wir mit von außen zugänglichen Informationen dieser Frage nicht abschließend auf den Grund werden gehen können. Die Bauprojekte stellen einen winzigen, gut überwachten Teil in Vhans Unternehmensstruktur dar; undichte Stellen werden schwer zu finden sein und sich schnell schließen lassen. Ich sehe zwei Wege: Entweder wir schleusen eigene Leute ein, die die Anlagen auskundschaften oder wir holen jemanden raus, der uns mehr erzählen kann. Sie sprachen vorhin doch von einem Verhörexperten, nicht wahr, Miss T’Saari?“
    Vincent war sehr neugierig auf diese Personalie. Es lohnte sich immer, jemanden mit Fähigkeiten der Wahrheitsbeschaffung zu haben. Der Mann in Schwarz hatte mal einen Vorcha gekannt, der mit einem einfachen Akkubohrer wahre Wunder in diesem Feld hatte bewirken können. Abschaum, ohne Frage, aber äußert nützlicher Abschaum.
    Zitat Zitat von BlackShial Beitrag anzeigen
    Khardim ist unser Äquivalent für Brüste oder eben Hintern.
    Schön anzusehen und man denkt gern daran
    Khardim ist offline Geändert von Khardim (29.04.2020 um 14:17 Uhr)

  7. #67
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    Ethan kritzelte schnell mit. Er hörte aufmerksam zu, als die Sportlerin von seiner ehemaligen Trainerin und dem neunten Mordopfer erzählte und von ihrer unglücklichen Verkettung in diesen Fall. Natürlich hatte die Asari es so gewollt, andererseits konnte sich der Journalist denken, dass sie es rückblickend lieber gelassen hätte. Auf eine tödliche Jagd nach einer Psychopathin zu gehen und dabei nur peripher mit der Polizei zusammenzuarbeiten war selbst für Profis in dem Metier keine stressfreie Lebensweise. Die Tatsache, dass sie noch lebte machte sie entweder zum Glückskind oder zu einem verdammt zähen Brocken. Angesichts der Jahrhunderte in einem mitunter brutalen Sport war das eine so wahrscheinlich wie das andere. Gerade sprach sie über Vox‘ doch sehr intensive Einmischung. Caine machte sich eine kleine Randnotiz: 1. Artikel prüfen -> Vox. Er wollte nachschauen, ob seine Notizen damals eine derartige Entschlossenheit bereits erahnen ließen. Wenn Vox sein Privatschiff als Operationsbasis anbot und selbst mehrfach involviert war… Es war eine Operation mit einem Spectre und mehreren Polizisten, aber war sie legal? Er würde sorgsam abwiegen müssen, ob der Artikel Vox‘ derzeitiger Kandidatur schaden würde. Ethan hatte kein gesteigertes Interesse daran, dem Turianer in die Parade zu fahren und noch weniger daran, mit einem Kerl wie Trumbo zu sprechen. Typen wie er waren der Grund, warum der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Reporter die politische Oberschicht mit einer distanzierenden Verachtung bemaß. Sein Stift schob sich zackig über das Papier, folgte mehr Cas’tiveras Stimme als seinen Gedanken. Daher schaute Ethan auch fast verwundert auf den Namen, den er aufgeschrieben hatte: „Vincent van Zan“. Von dieser Person war in den vergangenen Gesprächen noch nie die Rede gewesen. Er machte sich einen zweiten Vermerk: Excidium. Dann schaute er zu der Asari auf, die sich zu einem förmlichen Redeschwall hatte hinreißen lassen. Tatsächlich sprudelten die emotionsgeladenen Beschreibungen nur so aus ihr heraus. Dem Journalisten war klar, warum kein PRler neben der Sportlerin saß: Schadensbegrenzung nicht möglich. „Miss Cas’tivera“, unterbrach Ethan sie mit erhobener Schreibhand. „Zwei Fragen, die ich sofort stellen muss. Erstens: Haben Sie überhaupt irgendeine Art von Kampfausbildung? Und zweitens: Können Sie mir etwas mehr von Vincent van Zan berichten?“ In seinem Hinterkopf ratterte es; er verknüpfte die Aussage T’Saaris über die Teamzusammensetzung, die er eigentlich für bekannt gehalten hatte. Immerhin hatte Beyo Vhan in seinem Interview schon eine ganze Reihe an Namen preisgegeben – unter anderem den von Thadera Cas’tivera.


    Thadera stoppte, um genau zu sein hatte sie schon gestoppt, in der Annahme Caines Frage ausreichend beantwortet zu haben. Die erste Frage war vorhersehbar, die Antwort darauf mit Potenzial gesegnet ihre Handlungen noch mehr als unbesonnen zu klassifizieren. Die zweite Frage jedoch, eine leichte Erkenntnis machte sich in ihrem Hinterstübchen breit. Natürlich, war ja klar. Ihr Name wurde fröhlich ausgeplaudert, aber der des alten Unsymphats in Schwarz natürlich nicht. Nun, sie bezweifelte das der Journalist viel damit anfangen konnte, sicherlich stand van Zans Adresse nicht im Extranet und er war vermutlich auch nicht der Typ für Interviews.
    "Paranoides Arschloch, aber äußerst fähig. Wenn ihnen niemand bisher von ihm erzählt hat, sollten sie seinen Namen vielleicht besser gedanklich schwärzen. Das würde ihm wohl in doppelter Hinsicht gefallen.", erwiderte Thadera lapidar und verzog leicht das Gesicht.
    "Ich kann ihnen da leider auch keine großen Auskünfte erteilen, ich kam erst spät dazu, die Vorstellungsrunde habe ich verpasst. Ich bin mir nicht mal sicher ob das sein richtiger Name ist. Vielleicht heisst er in Wirklichkeit Steve oder Matt. Sieht irgendwie ein wenig aus wie ein Matt.", gab sie unverdrossen zu.
    "Da haben andere Beteiligte sicher mehr Informationen, Commander T´Saari oder Vox. Falls sie nachfragen wollen, lassen sie bitte meinen Namen aus dem Spiel.", fügte sie hinzu und hob abwehrend die Hände. Vermutlich hatte sie eh zu viel gesagt, auch wenn es ihr in gewisser Hinsicht scheißegal war.
    "Der Bursche ist auf jedenfall gut darin anderen Leuten nachzuspionieren. Falls ich also in ein paar Tagen verschwunden bin, war dieses Zimmer wohl verwanzt.", scherzte die Sportlerin wechselte den Beinschlag von links nach rechts. Zutrauen würde sie es dem alten Buhmann zwar, jedoch vermutete sie das ihre Person letztendlich viel zu uninteressant für ihn war.
    "Zu ihrer ersten Frage, nein ich habe keine Kampfausbildung. Ich weiß, dadurch erscheint die ganze Aktion noch dümmer. Zur Schadensbegrenzung könnte ich höchstens anmerken das ich wohl eine der talentierteren Biotikerinnen innerhalb der Asari-Republiken bin.", beantwortete Thadera die erste Frage, auch um das Thema van Zan abzuschließen.
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  8. #68
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    Sam Fraser

    Chey Garcia

    Werner Neumann

    Jane und Guddi nahmen eine Sitzecke für sich in Beschlag und stellten ihre Flaschen auf dem Tisch ab. Das Kasino füllte sich nach und nach, die Pokerrunde war inzwischen vollständig und nahm grade am vorbereiteten Tisch Platz.
    ,,Also, was machst Du sonst so, wenn nicht grade Sorgen?“, fragte Guddi und stützte ihre Ellenbogen auf den Tisch. Ihre Unterarme waren, wie alles an ihr, sehr lang und dünn.
    ,,Sehr witzig“, gab Jane zurück und schüttelte verärgert den Kopf.
    ,,Ich mache mir normalerweise gar keine Sorgen, aber die letzten Wochen waren echt schräg!“
    ,,Dann lass das doch mal alles weg und beantworte meine Frage, Cohen: Was machst Du sonst so?“
    ,,Wird das jetzt so ein … ach, egal. Ich tanze gern“, antwortete Jane und ließ sich auf das Gespräch ein. ,,Was soll schon passieren?“
    ,,Cool! Hätte ich nicht gedacht! So richtig Paartanz mit Kleid und so?“
    Guddi gab wieder eins ihrer röchelnden Lachgeräusche von sich. Sie schien sich Jane nicht so recht auf dem Parkett vorstellen zu können.
    ,,Contemporary, meist ohne Partner. Außerdem kickboxe ich, also überleg Dir, über wen Du lachst.“ Sie lächelte Guddi angriffslustig an.
    ,,Das passt schon eher zu Dir! Du kannst mal Bill Taft ansprechen, die Marines machen hin und wieder Sparringskämpfe im Fitnessbereich. Sei aber nicht zu grob, ich weiß nicht, ob deren Egos es aushalten, von einer Frau verdroschen zu werden.“
    ,,Sollten die das nicht von Macnab gewohnt sein?“, fragte Jane scherzhaft zurück und nahm sich vor, zu so einem Sparring zu gehen. Ein bisschen Dampf ablassen wäre im Moment genau das Richtige.
    ,,Die hat ihre Leute auch so im Griff. Wenn die mal handgreiflich wird ist es vorbei, dann gibt’s Tote“, erklärte Guddi und trank noch einen Schluck Bier.

    ***

    "Schön, dass ihr alle Zeit hattet, besonders freue ich mich natürlich über unsere neuen Mitspieler. Ich hoffe die Regeln sind alle soweit klar. Wer Fragen hat darf sie natürlich jederzeit stellen und mir sein Blatt zur Beratung zeigen", eröffnete Macnab die Runde und verteilte die Karten. Pak schob seinen Blind in die Mitte des Tisches und nahm seine Handkarten.
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Kreuz 7, Herz Dame

    Während er so tat als studiere er seine Karten beobachtete er die Gesichter seiner Mitspieler am Tisch. Macnab und Torres waren geübte Spieler und Hall spielte höchstens gelegentlich. Er wusste, was er von diesen Dreien zu erwarten hatte. Die drei Neuen hingegen galt es zu durchschauen. Das Neumann und Garcia hinter ihm saßen war von Vorteil, auf Frasers Züge hingegen würde er jedoch meistens nur reagieren können.
    ,,Also Chey, los geht’s. Dein Zug!“

    ***

    ,,Also ich würde sagen…“, begann Guddi, setzte dann aber doch erst das Glas an die Lippen und leerte es in einem Zug.
    ,,Uff!“, ächzte sie und verzog das Gesicht.
    ,,Was ich sagen wollte: Ich würde sagen, dass Du Dir da keine Sorgen machen musst. Was soll schon passieren?“, vervollständigte sie ihren Satz und schenkte Jane nach. Sie waren zu Tequila-Shots übergegangen, die ausgelutschten Zitronenscheiben begannen sich zu türmen.
    ,,Hast vermutlich Recht“, sinnierte Jane und streute sich Salz auf den Handrücken.
    ,,Was soll’s, ich mach’s. Cheers!“ Die beiden stießen an und kippten sich den nächsten hinter die Binde.

    ***

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Flop: Kreuz 10, Pik 7, Pik Ass
    Turn: Herz 8
    River: Kreuz 2

    ,,Fold“, verkündete Hall.
    ,,Okay, dann Showdown“, ordnete Macnab an. Sie und Pak waren nach Halls Ausscheiden die einzigen Spieler in dieser Runde. Sie hatte zu Beginn der letzten Bietrunde einen Einsatz von circa einem Drittel der Potgröße vorgelegt. Pak hatte gecallt, Hall den Rückzug angetreten.
    Die Schottin deckte auf:
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    Pik König, Pik 9

    Sie griff nach ihrem Whisky-Tumbler und nahm einen Schluck, während sie auf Paks Karten wartete.
    Nachdem er Macnabs Karten und die beste sich für sie ergebene Kombination aus fünf Karten erfasst hatte, zeigte der Techniker sein Blatt:
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    Pik Dame, Karo Ass

    ,,Pre-Flop zwei Bilder, auf dem Flop Top Pair getroffen mit Aussichten auf den Flush und trotzdem das ganze Spiel nur gecallt! Mann!“, fluchte Macnab los und ließ ihr inzwischen leeres Glas auf den Tisch donnern. Pak nahm derweil lächelnd die Chips aus der Tischmitte an sich.
    ,,Ach, was ärgere ich mich eigentlich? Ein klassischer Pak, hätte ich wissen müssen!“, schob sie kopfschüttelnd nach und lachte dann.
    ,,Charlie! Ich sehe hier leere Gläser auf dem Tisch!“
    ***
    ,,Der Hammer! Ich sage Dir: Der Hammer! Musst Du Dir angucken, krasser Film!“, lallte Jane und gestikulierte auslandend
    ,,Hast Du das Buch vorher gelesen?“, fragte Guddi. Ihr Kopf lag seitlich auf der Tischplatte. Hätte Jane nicht gewusst, dass sie gemeint war hätte sie glauben können, dass die Estin mit der Schnapspfütze auf dem Tisch sprach.
    ,,Ne. Sollte man zwar, aber egal. Ging auch so. Hammer!“, betonte Jane erneut und schob Guddi ihr erneut gefülltes Glas hin. Guddi schaffte es, den Inhalt unter minimalem Anheben ihres Kopfes in ihren Rachen zu befördern und parkte ihre Schläfe sogleich wieder in der vorherigen Position.
    ,,Hammer“, murmelte sie.
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  9. #69
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    Vhan ist potenziell wichtig für meine Operation“, lehnte die Spectre Vincents Vorschlag ab. Glücklich klang sie dabei nicht. Sie beobachteten die Pattsituation noch einen Augenblick, dann schaltete T’Saari den Holo-Schirm unvermittelt ab.
    Allerdings nicht so wichtig, als dass ich mich jetzt damit befassen will. Entweder er schafft es oder er schafft es nicht. Kommen Sie, ich stelle Ihnen das Team vor.
    Sie machte auf dem Absatz kehrt und führte ihn zwischen die hoch aufragenden Container. Der Mann in Schwarz folgte ihr mit zwei Schritten Abstand. ,,Es gibt also ein Team…“

    Die Spectre öffnete einen der Container und zog die schwere Metalltür auf.
    Willkommen in der Operationsbasis ,Santa Hermandad‘
    ,,Wie gesagt, Miss T’Saari: Ich mag, wie Sie denken.“, kommentierte Vincent den Titel ihrer mutmaßlich geheimen Basis und warf einen Blick in das Innere. Vermutlich steckte in dem Container mehr Technik als in der gesamten umliegenden Lagerhalle. T’Saari wusste ihre Möglichkeiten zur Beschaffung von Ressourcen einzusetzen. Drei Augenpaare waren neugierig auf den Mann in Schwarz gerichtet, zu seinem Bedauern nur ein menschliches.
    ,,Mittel zum Zweck. Allesamt“
    , rief er sich ins Gedächtnis und trat ein.
    Mister van Zan hier gehörte zu der Truppe, die Braelyn Gavros geschnappt hat und ist ein geübter Pistolero. Lassen Sie sich von seiner Gelassenheit nicht beirren“, stellte T’Saari ihn vor und nannte Vincent dann die Namen der Anwesenden.
    Unsere Expertin im Feld Hacken wird sich bald zu uns gesellen, unser Verhörexperte ist erst einmal nicht von Belangen
    ,,Alles Experten, so so“, antwortete Vincent und lehnte sich an eine Stelle der Containerwand, die nicht mit einem Monitor oder einem anderen Gerät behangen war.

    T’Saari überging seinen Kommentar und kam direkt zur Sache: „Mister van Zan, Sie haben die Unterlagen gesichtet, die ich Ihnen habe zukommen lassen?
    Vincent nickte.
    Gut, dann werde ich kurz die Lücken schließen, die jene Informationen bewusst gelassen haben: Decius Vhan…
    „Ist er tot?“, hakte der Turianer unvermittelt ein.
    Beyo Vhan?“, fragte T‘Saari. Erneut klang sie nicht glücklich. „Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Wir werden es früh genug erfahren.
    Tiberias nickte und nahm die Antwort kommentarlos hin. ,,Kluge Entscheidung.“

    Die Spectre fuhr fort: „Decius Vhan plant etwas. Etwas Großes. Er hat diverse Grundstücke auf den Heimatplaneten der Ratsvölker und anderer erstanden. Ich habe über meine Kanäle einige Blaupausen und Satellitenbilder der bezeichneten Gegenden gesammelt, Vhan errichtet dort große Gebäudekomplexe. Und er scharrt Leute um sich – vornehmlich Turianer. Was genau er dort plant ist unklar, dass er es aber verschleiert spricht Bände. Wir wissen ja bereits von seinem Sohn, dass der Clan Vhan nicht gerade die einfachen Zeitgenossen sind. Also, Mister van Zan, was haben Sie für Gedanken dazu?
    ,,Der Bau dieser Gebäude wäre für sich genommen nicht einmal auffällig, wenn nicht die Lage so offensichtlich taktisch gewählt wäre. Die Planeten sind nicht nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten, sondern nach militärischen gewählt worden, wobei bei Turianern das eine nur schwer vom anderen zu trennen ist. Nimmt man jetzt noch hinzu, dass Vhan Leute anwirbt, drängt sich folgende Frage auf: Welchen Zweck kann Vhan mit diesen Maßnahmen verfolgen, wenn nicht die Etablierung physischer Macht in den Kernsystemen der Ratsvölker?“

    Auf einem Rednerpult oder in einer Talkshow hätte man Vincent für derartige Überlegungen vermutlich gelyncht, doch die steinernen Mienen der Mitverschwörer im Container zeigten ihm, dass sie es gewohnt waren, das Undenkbare zu denken.
    Er führte seinen Gedanken weiter aus: ,,Ich schätze, dass wir mit von außen zugänglichen Informationen dieser Frage nicht abschließend auf den Grund werden gehen können. Die Bauprojekte stellen einen winzigen, gut überwachten Teil in Vhans Unternehmensstruktur dar; undichte Stellen werden schwer zu finden sein und sich schnell schließen lassen. Ich sehe zwei Wege: Entweder wir schleusen eigene Leute ein, die die Anlagen auskundschaften oder wir holen jemanden raus, der uns mehr erzählen kann. Sie sprachen vorhin doch von einem Verhörexperten, nicht wahr, Miss T’Saari?“
    Vincent war sehr neugierig auf diese Personalie. Es lohnte sich immer, jemanden mit Fähigkeiten der Wahrheitsbeschaffung zu haben. Der Mann in Schwarz hatte mal einen Vorcha gekannt, der mit einem einfachen Akkubohrer wahre Wunder in diesem Feld hatte bewirken können. Abschaum, ohne Frage, aber äußert nützlicher Abschaum.


    Seeva tippte sich an die Unterlippe. Diese Gedanken hatte sie sich natürlich auch schon gemacht, hoch und runter gedacht und war doch noch dabei, den besten Einstieg zu finden. Sie erwog, beide Optionen zu nutzen, allerdings war der einzige potenzielle Infiltrator Tiberias. Und bei dem war sie sich nicht sicher, ob sie Vhan Senior nicht bei der ersten Gelegenheit angreifen würde. „Xi ist sein Name, zumindest sein Rufname“, erklärte sie. „Ein Hanar mit vielen Jahren Erfahrung.“ Dass diese Erfahrung das Schreien, Betteln und die Panik zahlloser Individuen einschloss musste sich van Zan selbst hinzudenken. Allerdings waren die Hanar dafür bekannt in der Folter zwar nicht so grausam, dafür aber ebenso effektiv wie die meisten anderen Spezies – mit Ausnahme der Batarianer, denen ein natürlicher Sadismus innelag – zu sein. „Ich habe für diese Option mehrere Ziele im Visier.“ Sie aktivierte einige Dossiers auf dem großen Holobildschirm. „Natürlich ist ein Ziel Beyo Vhan. Dass der entführt wird, würde vermutlich nicht einmal zu Verwunderungen führen.“ Das Konterfei des rote Turianers sowie einige „technische Daten“ schwebten in Überlebensgröße auf dem Bildschirm. „Allerdings schließe ich aus einigen Gesprächen zwischen ihm und seinem Erzeuger darauf, dass Vhan Junior kaum über essentielle Informationen verfügen wird. Jemand, der wie Decius Vhan etwas Großes plant, steckt dieses Wissen nicht jemandem zu, der vor jeder Kamera einen Seelen-Striptease aufführt und dabei vermutlich die gesamten dunklen Machenschaften von Daddy enthüllen würde…“ Sie schnalzte missbilligend mit der Zunge. „Wen nehmen wir uns also vor?“, fragte Odessa aus dem Schatten. Tiberias, der direkt vor ihr stand, zuckte heftig zusammen. „Bei den Geistern! Kannst du nicht ein Glöckchen tragen, wenn du hier so herumschleichst?“ Odessa ließ ein böses Grinsen erkennen. „Mister van Zan, das hier ist die Dame, die vorhin Ihren Kopf im Visier hatte – Odessa.“ Die Frau deutete einen überambitionierten Knicks an. „Oh, ein Schönling“, kommentierte sie frech. „Warum haben Sie nicht gesagt, dass Sie so einen Knackarsch ins Team holen, Commander? Dann hätten Sie nicht mein Leben bedrohen müssen.“ Ihr Grinsen wurde schief, als sie van Zan mit den Augen von Oben bis unten abtastete, wie eine Raubkatze, die ihre Beute bemaß. Dann wandte sie den Blick von ihm ab, schaute auf den Holobildschirm und wiederholte Ihre Frage. „Einen von denen hier“, blieb Seeva die Antwort nicht lange schuldig und deutete auf zwei Turianer, die auf einer der jüngsten Kameraaufnahmen bei Vhan Junior standen – zwei turianische Leibwächter. „Jodacus Wozyos und sein Vetter Tiberian Wozyos. Erfahrene Bodyguards, die von Decius Vhan zur Bewachung seines Sohnes abgestellt wurden.“ „Haben ja einen tollen Job gemacht“, meine Tiberias mit vor Sarkasmus triefender Stimme in Anspielung auf das sich parallel abspielende Geisel-Bomben-Drama. Bisher wusste niemand von den Anwesenden, ob Vhan oder seine Aufpasser das Ende des Tages überhaupt miterleben würden. Seeva zog scharf Luft durch die Zähne ein. „Hoffen wir mal, dass sie es schaffen. Wäre eine Schande, wenn uns diese eventuellen Zugänge wegfallen würden“, sagte der Spectre trocken. „Bis dahin gilt es unser Team zu vervollständigen. Wir brauchen noch immer einen Piloten – ein Schiff habe ich schon. Aber vorerst: Gibt es Fragen?
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  10. #70
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    Ethan kritzelte schnell mit. Er hörte aufmerksam zu, als die Sportlerin von seiner ehemaligen Trainerin und dem neunten Mordopfer erzählte und von ihrer unglücklichen Verkettung in diesen Fall. Natürlich hatte die Asari es so gewollt, andererseits konnte sich der Journalist denken, dass sie es rückblickend lieber gelassen hätte. Auf eine tödliche Jagd nach einer Psychopathin zu gehen und dabei nur peripher mit der Polizei zusammenzuarbeiten war selbst für Profis in dem Metier keine stressfreie Lebensweise. Die Tatsache, dass sie noch lebte machte sie entweder zum Glückskind oder zu einem verdammt zähen Brocken. Angesichts der Jahrhunderte in einem mitunter brutalen Sport war das eine so wahrscheinlich wie das andere. Gerade sprach sie über Vox‘ doch sehr intensive Einmischung. Caine machte sich eine kleine Randnotiz: 1. Artikel prüfen -> Vox. Er wollte nachschauen, ob seine Notizen damals eine derartige Entschlossenheit bereits erahnen ließen. Wenn Vox sein Privatschiff als Operationsbasis anbot und selbst mehrfach involviert war… Es war eine Operation mit einem Spectre und mehreren Polizisten, aber war sie legal? Er würde sorgsam abwiegen müssen, ob der Artikel Vox‘ derzeitiger Kandidatur schaden würde. Ethan hatte kein gesteigertes Interesse daran, dem Turianer in die Parade zu fahren und noch weniger daran, mit einem Kerl wie Trumbo zu sprechen. Typen wie er waren der Grund, warum der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Reporter die politische Oberschicht mit einer distanzierenden Verachtung bemaß. Sein Stift schob sich zackig über das Papier, folgte mehr Cas’tiveras Stimme als seinen Gedanken. Daher schaute Ethan auch fast verwundert auf den Namen, den er aufgeschrieben hatte: „Vincent van Zan“. Von dieser Person war in den vergangenen Gesprächen noch nie die Rede gewesen. Er machte sich einen zweiten Vermerk: Excidium. Dann schaute er zu der Asari auf, die sich zu einem förmlichen Redeschwall hatte hinreißen lassen. Tatsächlich sprudelten die emotionsgeladenen Beschreibungen nur so aus ihr heraus. Dem Journalisten war klar, warum kein PRler neben der Sportlerin saß: Schadensbegrenzung nicht möglich. „Miss Cas’tivera“, unterbrach Ethan sie mit erhobener Schreibhand. „Zwei Fragen, die ich sofort stellen muss. Erstens: Haben Sie überhaupt irgendeine Art von Kampfausbildung? Und zweitens: Können Sie mir etwas mehr von Vincent van Zan berichten?“ In seinem Hinterkopf ratterte es; er verknüpfte die Aussage T’Saaris über die Teamzusammensetzung, die er eigentlich für bekannt gehalten hatte. Immerhin hatte Beyo Vhan in seinem Interview schon eine ganze Reihe an Namen preisgegeben – unter anderem den von Thadera Cas’tivera.


    Thadera stoppte, um genau zu sein hatte sie schon gestoppt, in der Annahme Caines Frage ausreichend beantwortet zu haben. Die erste Frage war vorhersehbar, die Antwort darauf mit Potenzial gesegnet ihre Handlungen noch mehr als unbesonnen zu klassifizieren. Die zweite Frage jedoch, eine leichte Erkenntnis machte sich in ihrem Hinterstübchen breit. Natürlich, war ja klar. Ihr Name wurde fröhlich ausgeplaudert, aber der des alten Unsymphats in Schwarz natürlich nicht. Nun, sie bezweifelte das der Journalist viel damit anfangen konnte, sicherlich stand van Zans Adresse nicht im Extranet und er war vermutlich auch nicht der Typ für Interviews.
    "Paranoides Arschloch, aber äußerst fähig. Wenn ihnen niemand bisher von ihm erzählt hat, sollten sie seinen Namen vielleicht besser gedanklich schwärzen. Das würde ihm wohl in doppelter Hinsicht gefallen.", erwiderte Thadera lapidar und verzog leicht das Gesicht.
    "Ich kann ihnen da leider auch keine großen Auskünfte erteilen, ich kam erst spät dazu, die Vorstellungsrunde habe ich verpasst. Ich bin mir nicht mal sicher ob das sein richtiger Name ist. Vielleicht heisst er in Wirklichkeit Steve oder Matt. Sieht irgendwie ein wenig aus wie ein Matt.", gab sie unverdrossen zu.
    "Da haben andere Beteiligte sicher mehr Informationen, Commander T´Saari oder Vox. Falls sie nachfragen wollen, lassen sie bitte meinen Namen aus dem Spiel.", fügte sie hinzu und hob abwehrend die Hände. Vermutlich hatte sie eh zu viel gesagt, auch wenn es ihr in gewisser Hinsicht scheißegal war.
    "Der Bursche ist auf jedenfall gut darin anderen Leuten nachzuspionieren. Falls ich also in ein paar Tagen verschwunden bin, war dieses Zimmer wohl verwanzt.", scherzte die Sportlerin wechselte den Beinschlag von links nach rechts. Zutrauen würde sie es dem alten Buhmann zwar, jedoch vermutete sie das ihre Person letztendlich viel zu uninteressant für ihn war.
    "Zu ihrer ersten Frage, nein ich habe keine Kampfausbildung. Ich weiß, dadurch erscheint die ganze Aktion noch dümmer. Zur Schadensbegrenzung könnte ich höchstens anmerken das ich wohl eine der talentierteren Biotikerinnen innerhalb der Asari-Republiken bin.", beantwortete Thadera die erste Frage, auch um das Thema van Zan abzuschließen.


    Ethan nickt verständlich während er sich Notizen macht. Vermutlich war Cas’tiveras Punkt richtig und dieser ominöse „van Zan“ wäre nur ein weiterer Kämpfer, den der Spectre für den Angriff auf Gavros um sich gescharrt hatte. Der Commander hatte nicht bestritten ein Team aus Zitat „paramilitärische Unterstützungseinheiten und Sicherheitsexperten“ angeführt zu haben. Van Zan musste eine dieser Kennzahlen sein. Und damit sollte er es besser gut sein lassen, das sagte ihm sein Instinkt. Eine Nachfrage bei von Cas’tivera empfohlenen Stellen wäre so erfolgsversprechend, wie den Mond anzuheulen. Er machte sich noch weitere Notizen zu dem, was die Sportlerin sagte. Keine Kampfausbildung, die aber durch Entschlossenheit wettgemacht wurde. Mutig oder dumm – diese Wertung würde er seinen Lesern überlassen.

    Das Eis war gebrochen und Cas’tivera in Plauderlaune. Caine hatte seinen Kaffee geleert, der Bodensatz zeigte sich bereits als getrockneter, dunkler Kreis auf dem Grund der Tasse. Nachdem die Asari schon eine emotionale Einschätzung von van Zan abgegeben hatte, wollte Ethan zum Kern kommen: „Was halten Sie von Beyo Vhan, Miss Cas’tivera? Wie hat er sich während der Zeit, die sie gemeinsam auf der Jagd verbracht haben, verhalten? Und was ist mit dem Spectre T’Saari und Captain Yuhki?
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  11. #71
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    Cheyenne Garcia

    Werner Neumann

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    Fraser verlor sein Interesse an dem Pokerspiel in dem Moment, in dem er feststellte, dass er keinerlei Chancen hatte. Die erste Runde bestritt er tapfer und verbuchte den anfänglichen Misserfolg als Spielerrisiko. Die zweite Partie stieg er beinahe sofort aus, verfluchte die Karten innerlich und trank ein ihm von Hall überreichtes Dosenbier in einem Zug leer. In der dritten Runde zerquetschte er die Dose zu einem flachen Puck. Von da an ging es nur noch bergab. Irgendwann wechselte Fraser seinen Fokus von den miestesten Blättern seines Lebens zu den Annehmlichkeiten, die durch den sich zaghaft senkenden Schleier des Alkohols noch anziehender wirkten. Objekt der Begierde: Cheyenne Garcia. Sam betrachtete, wie ihre Fliegeruniform sich stramm an ihren Körper schmiegte und sich ihr Busen darunter abzeichnete. Er stellte sich die Mannschaftsduschen vor und ob er wohl sehr gemaßregelt werden würde, wenn er die der Damen „zufällig“ dann betreten würde, wenn Chey gerade dort war. Dann grinste er dreckig, schaute in sein Whiskeyglas und verlor noch eine weitere Zahl an Chips.

    Gutes Spiel, gutes Spiel“, lobte Hall am Ende einer Partie, in der fast Chancen auf ein Duell mit Pak gehabt hätte. „Das Spiel war scheiße“, raunte der Schotte und starrte unzufrieden auf den Glasboden vor ihm. Dann bemerkte er den Missmut in den Gesichtern einiger Spieler. „Was ist?“, warf er provokant in die Runde. „Ich dachte, das hier sei so ein Gesellschaftsding und nicht ein: ‚Wir füllen die Mannschaftskasse mit dem kargen Sold Nicht-Crew-Mitglieder auf‘-Abend?!“ Pak sah ihn mit einem traurigen Gesichtsausdruck an, fast so, als schäme er sich, diesem armen jungen Mann sein Geld abgenommen zu haben. Sam erhebt sich vom Tisch, wirft einen Blick in die Runde und verschwindet zur Bar. „Ich hol mir ein Drink. Wer will noch?“ Seine Art eines Friedensangebots an einen Abend, der ihm bisher nichts gegeben hat.
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  12. #72
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    Ethan nickt verständlich während er sich Notizen macht. Vermutlich war Cas’tiveras Punkt richtig und dieser ominöse „van Zan“ wäre nur ein weiterer Kämpfer, den der Spectre für den Angriff auf Gavros um sich gescharrt hatte. Der Commander hatte nicht bestritten ein Team aus Zitat „paramilitärische Unterstützungseinheiten und Sicherheitsexperten“ angeführt zu haben. Van Zan musste eine dieser Kennzahlen sein. Und damit sollte er es besser gut sein lassen, das sagte ihm sein Instinkt. Eine Nachfrage bei von Cas’tivera empfohlenen Stellen wäre so erfolgsversprechend, wie den Mond anzuheulen. Er machte sich noch weitere Notizen zu dem, was die Sportlerin sagte. Keine Kampfausbildung, die aber durch Entschlossenheit wettgemacht wurde. Mutig oder dumm – diese Wertung würde er seinen Lesern überlassen.

    Das Eis war gebrochen und Cas’tivera in Plauderlaune. Caine hatte seinen Kaffee geleert, der Bodensatz zeigte sich bereits als getrockneter, dunkler Kreis auf dem Grund der Tasse. Nachdem die Asari schon eine emotionale Einschätzung von van Zan abgegeben hatte, wollte Ethan zum Kern kommen: „Was halten Sie von Beyo Vhan, Miss Cas’tivera? Wie hat er sich während der Zeit, die sie gemeinsam auf der Jagd verbracht haben, verhalten? Und was ist mit dem Spectre T’Saari und Captain Yuhki?


    Das ganze Gespräch war bisher glücklicherweise angenehmer als es Thadera befürchtet hatte. Immerhin ging es tatsächlich nur um das Thema Kryptogramm Killer und natürlich Beyo Vhan. Thadera legte kurz nachdenklich den Kopf in den Nacken. Ihr Fuß begann plötzlich zu jucken, sie war sich nicht sicher ob das Zufall oder etwas psychomatisches war. Obwohl, dann wäre es wohl die dunkelblaue Narbe gewesen die sich immer noch deutlich auf ihrer linken Wade abzeichnete. Sie widerstand jedoch den Drang sich vor dem Journalisten am Fuß zu kratzen, sondern streifte beiläufig ihre Schuhe ab.
    "Oh, wir kommen zu den wichtigen Sachen, hm? Was ich von den Leuten halte. Ich denke ich fange bei ihrer Aufzählung lieber von hinten an.", erwiderte sie nachdenklich und begann während des Redens unaufällig auf dem Boden ihre nackte Fußsohle mit dem großen Zeh des anderen zu kratzen. "Schon besser." "Falls sie noch was zu trinken möchten, geben sie bitte ruhig Bescheid.", fügte sie höflich an.
    "Um ehrlich zu sein, kann ich recht wenig sagen. Vor allem zu Yuhki. Immerhin bin ich erst spät dazugekommen und war nicht unbedingt auf der Behördenseite unterwegs.", gab sie zu. "Es lässt sich auf jedenfall sagen, das wenn er seine Arbeit ordentlich gemacht hätte, ich wohl kaum beschloßen hätte mein eigenes Ding durchzuziehen. Ich denke er war mit dieser ganzen Sache wohl überfordert. Und als dann noch seine Familie entführt worden ist...da hat man natürlich ganz andere Prioritäten. Vor allem im Vergleich zu Commander T´Saari.", erklärte sie nachdenklich. Sie erinnerte sich noch gut daran wie der Spectre dem Japaner eine runtergehauen hatte und vermutlich kurz davor stand ihn vor seiner versammelten Familie zu exekutieren. Nicht unbedingt die Asari die man leichtfertig verärgerte.
    "Hat man Karvas sein eigenes Ding durchgezogen, zu seinem Glück hat es funktioniert. Ein wenig verstehe ich ihn, der Spectre hätte sicher seine Familie geopfert wenn es die Mission erfordert. Daran ließ sie dann doch wenig Zweifel.", gab Thadera zu.
    "Aber deshalb ist sie wohl auch Spectre. Wenn man nur sich selbst und dem Rat verantwortlich ist, entwickelt man wohl eigene Prioritäten und Maßstäbe." mutmaßte Thadera.
    "Kann ich schwer einschätzen, war von ihr letztendlich wohl eh nur geduldet. Sie erschien mir auf jedenfall sehr kompetent und als Respektsperson. Sehr auf ihr Ziel fokussiert. Obwohl, letzteres waren wir wohl alle. Mit Ausnahme von Beyo Vhan vielleicht."
    , merkte sie an den letzten Satz als Scherz verpackend. Die Sportlerin hörte auf nebenbei mit sich zu füßeln.
    "Womit wir wohl beim Kern der Sache angelangt wären. Die Person die uns all das ermöglicht hat.",sprach sie leicht sarkastisch und leerte mit einem letzten Schluck die Flasche. Was hielt sie von Beyo Vhan? Bei der Göttin, das wusste sie doch selbst nicht so recht.
    "Als ich ihn das erste Mal zu Gesicht bekam, erschien er mir emotional ein wenig angeschlagen. Im weiteren Verlauf konkretisierte sich das zu der Feststellung ein emotionales Wrack vor mir zu haben. Natürlich einerseits verständlich, wo jetzt alles über ihm zusammenbrach. Schwankte zwischen Selbstmitleid und Entschlossenheit. Hat sich den Arm abgehackt um sich und uns zu retten, das ist eine Tat die respektieren muss. Auch wenn es letztendlich nur eine bösartige Posse von Braelyn war. Die letztendlich fast ihr Ziel erfüllt hatte, Vhan hegte suizidale Absichten in seiner Zeit im Krankenhaus.", erzählte Thadera, sich daran erinnernd wie sie den Selbstmord des Turianers verhindert hatte.
    "War zum Ende hin für längere Zeit verschwunden, nur um dann plötzlich wieder aus dem Nichts aufzutauchen. Ich bin ehrlich, ich konnte ihn nie so genau einschätzen. Ich bin mir auch nicht sicher ob das möglich war, der Mann war während dieser Sache psychisch instabil, wie es jetzt aussieht kann ich nicht sagen. Mitleid hatte ich aber irgendwie nie mit ihm. Das mag hartherzig klingen, vielleicht ist es das auch. Mitleid habe ich mit den Mordopfern von Braelyn. Den Bewohnern der Meadows. All jenen die unbeteiligt in diese verrückte Racheaktion gezogen worden sind. Aber nicht mit Vhan. Ich heiße nicht gut was ihm wiederfahren ist, das nicht. Ich glaube ich kaufe ihm sogar seine Reue ab, denke das er sich ändern will. Aber es macht seine Taten nicht ungeschehen, die Toten nicht wieder lebendig.", meinte die Asari bedächtig, wurde kurz ein wenig leise. Ließ ihren Blick im Raum schweifen, ziellos nach einem Fixpunkt suchend. Und wanderte letztendlich zurück zu Caines Gesicht.
    "Die Vergangenheit lässt sich nicht ändern, anders als Braelyn maße ich mir nicht an über Beyo Vhan zu richten. Das wird ein Prozess erledigen. Bis dahin, nein eigentlich jetzt schon. Müssen wir halt nach vorne blicken. Die Toten in unserem Herzen tragen und die Wunden der Lebenden zu heilen. Vielleicht hilft der Prozess ein paar dieser Wunden zu heilen, vielleicht helfen ein paar von Vhans Anstrengungen. Das wird wohl die Zukunft zeigen.", schloss Thadera ihren Gedankengang. Ähnlich wie die Richter, hatte sie noch kein abschließendes Urteil über Vhan gefällt.
    Ihr Zehen strichen sanft über den weichen Teppichboden, sie kratzte sich leicht verlegen am Kopf.
    "Verzeihen, sie Mister Caine. Ich denke ich bin ein wenig von ihrer Frage abgeschweift.", entschuldigte sie sich an den Journalisten gewandt.
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  13. #73
    Ritter Avatar von Khardim
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    Seeva tippte sich an die Unterlippe. Diese Gedanken hatte sie sich natürlich auch schon gemacht, hoch und runter gedacht und war doch noch dabei, den besten Einstieg zu finden. Sie erwog, beide Optionen zu nutzen, allerdings war der einzige potenzielle Infiltrator Tiberias. Und bei dem war sie sich nicht sicher, ob sie Vhan Senior nicht bei der ersten Gelegenheit angreifen würde. „Xi ist sein Name, zumindest sein Rufname“, erklärte sie. „Ein Hanar mit vielen Jahren Erfahrung.“ Dass diese Erfahrung das Schreien, Betteln und die Panik zahlloser Individuen einschloss musste sich van Zan selbst hinzudenken. Allerdings waren die Hanar dafür bekannt in der Folter zwar nicht so grausam, dafür aber ebenso effektiv wie die meisten anderen Spezies – mit Ausnahme der Batarianer, denen ein natürlicher Sadismus innelag – zu sein. „Ich habe für diese Option mehrere Ziele im Visier.“ Sie aktivierte einige Dossiers auf dem großen Holobildschirm. „Natürlich ist ein Ziel Beyo Vhan. Dass der entführt wird, würde vermutlich nicht einmal zu Verwunderungen führen.“ Das Konterfei des rote Turianers sowie einige „technische Daten“ schwebten in Überlebensgröße auf dem Bildschirm. „Allerdings schließe ich aus einigen Gesprächen zwischen ihm und seinem Erzeuger darauf, dass Vhan Junior kaum über essentielle Informationen verfügen wird. Jemand, der wie Decius Vhan etwas Großes plant, steckt dieses Wissen nicht jemandem zu, der vor jeder Kamera einen Seelen-Striptease aufführt und dabei vermutlich die gesamten dunklen Machenschaften von Daddy enthüllen würde…“ Sie schnalzte missbilligend mit der Zunge. „Wen nehmen wir uns also vor?“, fragte Odessa aus dem Schatten. Tiberias, der direkt vor ihr stand, zuckte heftig zusammen. „Bei den Geistern! Kannst du nicht ein Glöckchen tragen, wenn du hier so herumschleichst?“ Odessa ließ ein böses Grinsen erkennen. „Mister van Zan, das hier ist die Dame, die vorhin Ihren Kopf im Visier hatte – Odessa.“ Die Frau deutete einen überambitionierten Knicks an. „Oh, ein Schönling“, kommentierte sie frech. „Warum haben Sie nicht gesagt, dass Sie so einen Knackarsch ins Team holen, Commander? Dann hätten Sie nicht mein Leben bedrohen müssen.“ Ihr Grinsen wurde schief, als sie van Zan mit den Augen von Oben bis unten abtastete, wie eine Raubkatze, die ihre Beute bemaß. Dann wandte sie den Blick von ihm ab, schaute auf den Holobildschirm und wiederholte Ihre Frage. „Einen von denen hier“, blieb Seeva die Antwort nicht lange schuldig und deutete auf zwei Turianer, die auf einer der jüngsten Kameraaufnahmen bei Vhan Junior standen – zwei turianische Leibwächter. „Jodacus Wozyos und sein Vetter Tiberian Wozyos. Erfahrene Bodyguards, die von Decius Vhan zur Bewachung seines Sohnes abgestellt wurden.“ „Haben ja einen tollen Job gemacht“, meine Tiberias mit vor Sarkasmus triefender Stimme in Anspielung auf das sich parallel abspielende Geisel-Bomben-Drama. Bisher wusste niemand von den Anwesenden, ob Vhan oder seine Aufpasser das Ende des Tages überhaupt miterleben würden. Seeva zog scharf Luft durch die Zähne ein. „Hoffen wir mal, dass sie es schaffen. Wäre eine Schande, wenn uns diese eventuellen Zugänge wegfallen würden“, sagte der Spectre trocken. „Bis dahin gilt es unser Team zu vervollständigen. Wir brauchen noch immer einen Piloten – ein Schiff habe ich schon. Aber vorerst: Gibt es Fragen?



    T'Saari diskutierte die Möglichkeiten, die Vincent vorgeschlagen hatte mit dem nun um Odessa reicheren Team. Der Mann in Schwarz überging die anzüglichen Kommentare der Scharfschützin mit einem distanzierten Lächeln und konzentrierte sich auf die Lagebesprechung.
    Einen von denen hier“, erklärte die Spectre, nachdem die Entführung eines Insiders zum Modus Operandi erklärt und Vhan Junior als selbst dafür ungeeignet deklariert worden war. Auf dem Holo-Projektor in der Mitte des Containers tauchten Konterfei und Steckbriefe zweier Turianer auf.
    Jodacus Wozyos und sein Vetter Tiberian Wozyos. Erfahrene Bodyguards, die von Decius Vhan zur Bewachung seines Sohnes abgestellt wurden.“, fuhr T'Saari fort. „Haben ja einen tollen Job gemacht“, sprach Tiberias aus, was alle im Raum dachten. Entführt und verhört zu werden wäre für die beiden Leibwächter vermutlich nicht so schmerzhaft wie das, was Vhan Senior ihnen für ihr Versagen in aller Öffentlichkeit antun noch antun würde.
    Hoffen wir mal, dass sie es schaffen. Wäre eine Schande, wenn uns diese eventuellen Zugänge wegfallen würden. Bis dahin gilt es unser Team zu vervollständigen. Wir brauchen noch immer einen Piloten – ein Schiff habe ich schon. Aber vorerst: Gibt es Fragen?
    ,,Hier wurde scheinbar mehr Wert auf Werkzeug als auf Baupläne gelegt“, überlegte der Mann in Schwarz und räusperte sich.
    ,,Eine Anmerkung zunächst und dann eine Frage, Miss T'Saari“, begann er.
    ,,Wenn wir einen der Leibwächter befragen wollen, sollten wir uns seiner so bemächtigen, dass es nicht nach einer Entführung aussieht. Wenn plötzlich jemand aus Vhans unmittelbaren Umfeld spurlos verschwindet, wird das Aufmerksamkeit erregen. Vhan Senior könnte Verdacht schöpfen und beginnen Maßnahmen gegen ein mögliches Informationsleck zu treffen, die den Wert unserer Quelle schmälert oder auslöscht. Im Idealfall bekommen wir einen der Wozyos zu fassen, bemächtigen uns seines Wissens und lassen seinen Körper am nächsten Morgen mit gebrochenem Hals am Fuße einer schlecht beleuchteten, nassen Treppe auftauchen.“
    Der Mann in Schwarz hatte dieses Spiel schon einige Male gespielt und wusste wie wichtig es neben dem bloßen Informationsgewinn war, diesen auch vor dem Gegner zu verbergen.
    ,,Als Nebeneffekt nehmen wir auf diese Art einen von Vhans Handlangern vom Brett. Vielleicht nur ein Nadelstich, aber tausend davon können auch töten und irgendwo muss man schließlich anfangen“, führte er weiter aus.
    T'Saari nickte, sagte zunächst aber nichts, weswegen Vincent zu seiner Frage überging:
    ,,Desweiteren würde ich gern wissen, wieso Sie so ein hochspezialisiertes Team zsammenstellen und soviel Material akquirieren, Miss T'Saari, wenn sich der Schlachtplan scheinbar noch in einem so frühen Stadium befindet. Vielleicht brauchen wir ja gar keinen Piloten oder Hackerin für das, was wir tun werden. Also entweder haben Sie einen Plan, in dem jeder von uns hier einen Platz hat, von dem sie uns aber noch nichts erzählen oder Sie haben auf Verdacht Leute angeheuert, die bis zu dem Moment, in dem sie zum Einsatz kommen erst einmal nur ein Sicherheitsrisiko darstellen. Schließlich hat außer dem Pater hier niemand ein Gelübde abgelegt, das, was er hier erfährt für sich zu behalten.“
    Vincent war sich sicher, dass ersteres der Fall war, doch wollte er das von T'Saari hören. Er hielt sie für eine Persönlichkeit, die einen Plan fassen und durchführen konnte, aber blindes Vertrauen in die eigenen Mitstreiter war der direkteste Weg ins Desaster. Je länger diese Besprechung dauerte, desto klarer wurde ihm, dass die Spectre hier einen ausgewachsenen Untergrundkrieg gegen Vhan plante, der auf allen Ebenen geführt werden würde. Er wollte diesem Pferd erst einmal ins Maul schauen, bevor er sein Geld darauf setzte, denn geschenkt würde er hier nichts bekommen.
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    Khardim ist unser Äquivalent für Brüste oder eben Hintern.
    Schön anzusehen und man denkt gern daran
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  14. #74
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    BRYNA ARKYN

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    Quil hatte nicht mit einer Gegenfrage der Turianerin gerechnet, weshalb er nachdenklich sagte."Wissen Sie... ich glaube wir vergessen oft wie viel Glück wir haben, eine so fortschrittliche Technik zu besitzen. Ich meine allein die Tatsache, wie vereinfacht Sie eine Bestellung mit Ihrem Universalwerkzeug aufnehmen können. Auch wenn dieses vermutlich mal wieder update-fällig wäre.", sagte er mit einem leichten Grinsen und fügte hinzu. "Aber wenn dann mal die digitalisierte Kaffeemaschine wegen eines kleinen Bugs spinnt, regt man sich wieder über die verdammte Technik auf, aber es ist doch wie im echten Leben. Fehler passieren."
    In Gedanken stellte er sich eine Kaffeemaschine vor, der man versucht hatte emotionales Verständnis entgegenzubringen. Nachdenklich vernegte er seine Augenlieder und krazte sich am Kinn, ehe die Turianerin ihn wieder aus seinem Tagtraum riss.
    "Ein Date? Vielleicht mit meinem Vorgesetzten, warum ich mal wieder so spät zur Arbeit komme.", seufzte er bitter und stellte dabei fest wie sehr er von seinem Arbeitgeber angewidert war. Aber das war sein Problem.
    "Brasilianische Kaffeebohnen? Klingt nicht schlecht, aber ich tendiere eher zum Synthetischen. Danke!", sagte er mit einem freundlichen Lächeln, was gar nicht mehr so viel Nervosität wie zuvor austrahlte. Sondern viel mehr das Gefühl von Zufriedenheit vermittelte. Denn der Norweger hatte in all den Jahren auf der Citadel sich kaum vor die Tür getraut und war den meisten Gesprächen aus dem Weg gegangen. Doch heute schien das anders.


    Aufmerksam hörte die Turianerin zu und neigte den Kopf dabei leicht zur Seite, einen interessierten Ausdruck in den grünen Augen. "Ach... sind sind also einer dieser Technik-Freaks. Ich finds ja nett, dass wir uns vieles davon vereinfachen lassen können, aber finden Sie nicht auch, dass wir uns viel zu abhängig von der Technik machen?", fragte die weiße Turianerin nach und tippte auf ihrem Universalwerkzeug, nachschauend, ob das Ding wirklich ein Update vertragen könnte. Gut, das neuste war es nun halt auch nicht mehr, aber dafür zweckmäßig. "Aber es gibt - für mich - auch nichts schlimmeres als Technik die nicht funktioniert. Eine Kaffeemaschine hat ja auch nur eine Aufgabe die sie erfüllen muss, klar kann so eine Maschine einen Bug haben, aber dann kann ich auch wieder einen Wasserkocher und einen... normalen Filter benutzen, wenn die mehr Probleme schafft als löst.", fuhr Bryna fort, ehe sie leise lachte. Ein gurrendes, heiseres Geräusch. "Also müssten Sie jetzt eigentlich auf der Arbeit sein?", Amüsement tanzte über ihr helles Gesicht, ehe sie sich die Bestellung notierte. "Sie sind einer der wenigen Menschen, der den synthetischen Kaffee dem Brasilianer vorzieht - spannend.", damit wandte sie sich ab und marschierte zur Theke. Dort bereitete sie unter den aufmerksamen Augen des Chefs den Kaffee vor, ehe sie sich wieder an den Tisch des jungen Mannes begab. Auf dem Tablett den Kaffee. Mit einer galanten Bewegung stellte sie den Kaffee auf die Untertasse und vor die Nase des Kunden. "Sind Sie eigentlich ein Citadelianer?", fragte die Turianerin nach, den synthetische Kaffee einen Moment betrachtend.



    PEYTON SAWYER

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    Thadera nickte kurz zustimmend und lächelte, während Peyton von ihrem Bruder schwärmte. Ganz offensichtlich hatte die Brünette ein ebenso gutes Verhältnis zu ihrem Bruder wie Thadera zu ihrer Schwester. Trotz der fast hundert Jahre die zwischen den beiden Asari lagen hatte sie sich schon immer gut mit Ela verstanden. Die ältere Asari hatte dafür immer eine enorme Geduld gezeigt, vor allem damals während Thaderas wilden Studienzeit auf Thessia.
    "Ich sehe schon, Familienfeste bei dir sind wohl kein Ort für Zyniker oder Miesepeter. Gefällt mir. Und wo bitte wenn nicht privat, ist der Ort wo man etwas verstreut sein darf.", merkte sie wohlwollend an und streckte sich in ihrem Sitz.
    "Sieh mich an, man mag es kaum glauben, aber auf dem Spielfeld war ich immer Profi wie Sau. Also. Zu 95%. Bisweilen muss man auch auf dem Spielfeld den Varren durch die Kolonie treiben, fallls du verstehst.", verkündete sie mit einem Augenzwinkern.

    Schließlich landete der Skybus wieder vor dem Waisenhaus. Langsam rappelten sich die Kinder wieder auf, ein paar wurden mit einem leichten Knuff des Sitznachbarn aus einem leichten Schlummer geweckt. Nacheinander stiegen sie aus dem Bus aus, wo sie sich vor der Tür der Einrichtung sammelten. Thadera stieg als letztes aus, wechselte noch ein paar Worte mit dem Fahrer, bevor sie diesem ein kräftiges Trinkgeld überwies, gepaart mit einem freundlichen Dankeschön. Nachdem sie ausgestiegen war, hob der Bus hinter ihr an.
    Langsam ging sie auf die versammelte Gruppe zu und kratzte sich leicht verlegen den Kopf. Abschied nehmen fiel ihr nach so einem schönen Tag immer ein wenig schwer.
    "So Kinder, ich hoffe ihr hattet heute viel Spaß. Wenn nicht erzählt es nachher der guten Lori, die gibt es mir dann anonym weiter und bricht mir das Herz.", begann sie gutgelaunt. Ein wohlwollendes Gewirr aus Antworten erhob sich, welche alle jedoch mehr als positiv ausfielen. Thadera lächelte zufrieden, es war ein besserer Tag geworden als sie geahnt hatte. Wirklich eine gute Idee von Vox.
    "Das freut mich. Dann denkt daran gleich das duschen nachzuholen. Und wer heute abend nicht müde ist, hat sich beim Spiel nicht genügend angestrengt.", ermahnte sie scherzhaft die Waisenkinder. Eine Dusche konnte sie vermutlich auch vertragen. Vermutlich waren alle zu höflich gewesen ihr zu sagen das sie ebenfalls nach Schweiß müffelte. Oder es fiel in der Horde nicht auf.
    "Ich muss mich jetzt leider verabschieden, aber ich hatte Mega-viel Spaß mit euch. Das wird sicher nicht das letzte Mal gewesen sein das wir uns sehen.", erklärte sie zum Abschied. Ein vielstimmiges Bedauern erhob sich, gemischt aus Ohh und der Bitte noch länger zu bleiben. Dann kam der Pulk plötzlich nach vorne und praktizierte eine Gruppenumarmung bei der Sportlerin. Thadera war sowohl gerührt, als auch leicht peinlich berührt und lächelte leicht verlegen. Dann erwiderte sie die Umarmung, soweit es ihre Armreichweite zuließ. Irgenwann löste sich der kleine Kuschelkreis auf, nachdem Lori die Kinder freundlich darauf hinwies das Thadera gehen wollte und die Kinder sich duschen sollten. Kind für Kind verschwanden diese im Gebäude, Thadera zum Abschied winkend. Die Asari stellte fest das Airell noch da geblieben war.
    "Kommst du denn bald wieder?", erkundigte er sich neugierig und sah zu der Sportlerin hinauf. Thadera legte ihm die Hand auf den Hinterkopf.
    "Kann ich nicht genau sagen, aber wir werden uns sicher bald wieder sehen. Da ich deine Patin mal ein wenig weiterbilden muss, können wir sicher vorher alle auch mal etwas zusammen machen was deiner Altersklasse entspricht.", versprach sie.
    "Asari-Schlammschlachten, oder so.", fügte sie scherzhaft an und hob sofort abwehrend die Hände.
    "Scherz. Aber wenn Peyton nichts dagegen hat kann ich euch gerne mal bei euren kleinen Ausflügen begleiten.", schlug sie dem Turianer vor.
    Dieser drehte sich mit leuchtenden Augen zu der Brünetten um.
    "Das wäre voll cool. Darf Thadera mal mit uns kommen?", fragte Airell die Menschenfrau. "Ja Peyton, darf sie?", fügte Thadera mit gespielter kindlicher Stimme an und lächelte breit.


    Peyton betrachtete gerührt, gleichauf aber auch glücklich den Kreis der sich um Thadera versammelt hatte um sie in eine letzte Umarmung zu ziehen. Der Tag war schnell vergangen und war dabei so schön gewesen, dass Peyton das Bedauern der Kinder durchaus nachvollziehen konnte. Sie selbst war ein wenig betrübt darüber, dass sich ihrer aller Wege nun trennen würden. Aber die Kinder brauchten eine Dusche und dann hieß es auch langsam in Richtung Bett zu gehen. Die junge Brünette beobachtete wie sich der Pulk langsam auflöste und alle Kinder bis auf Airell verschwunden waren. Die 22jährige betrachtete den Jungen einen Moment mit einem gutmütigen Ausdruck in den dunklen Augen, ehe sie sich den beiden näherte.
    Ein Lachen rollte über Peytons Lippen als sie die beiden betrachtete und seufzte dann theatralisch. "Kann man DA 'Nein' sagen?", antwortete sie und zeigte mit beiden Händen auf ihre Gesichter. "Klar kann Thadera etwas mit uns unternehmen, wenn sie sich loseisen kann von aaaall ihren wichtigen Aufgaben.", die 22-jährige zwinkerte dem Jungen zu, welcher daraufhin fröhlich auf und ab hüpfte. "Cool!", stieß Airell aus und umarmte seine Patin fest. "Dann Mal los, wir sehen uns Morgen, hm?", verabschiedete sich die junge Brünette und drückte dem Turianer einen Kuss auf seine Stirnplatte. Airell zeigte den Daumen nach oben. "Bis Morgen! Und bis bald Thadera!", verabschiedete der Junge sich fröhlich, das Trikot der Spielerin nach wie vor an seine Brust gedrückt, ehe er im Waisenhaus verschwand. "Ich glaube du hast einen sehr großen Fan gewonnen heute. Ich seh' mich schon auf diversen Plattformen nach Postern und ähnlichen Dingen suchen für ihn.", Peyton wandte sich grinsend an Thadera und streckte sich einen Moment. Sie würde sich auch über die kommende Dusche freuen, außerdem würde sie Bryna wohl oder übel Mal antworten müssen, bevor ihre beste Freundin ihr das Schweigen noch übler nahm als ohnehin schon.
    Lori kam, nachdem Airell im Waisenhaus verschwunden war, noch einmal auf die beiden Frauen zu und gab ihnen jeweils die Hand. "Vielen Dank, der Tag war für die Kinder wirklich unvergesslich. Ich werde mich dann Mal darum kümmern, dass die kleinen Teufel wieder sauber werden.", es folgten noch weitere Nettigkeiten, ehe die andere Asari im Waisenhaus verschwand. Peyton blickte ihr einen Moment hinterher, ehe sie sich wieder an Thadera wandte. "Wie erreiche ich dich überhaupt - oder erreichst du mich? Du bist ja hier der Promi von uns beiden.", fragte die Brünette nach.
    WE BURN AND WE PLAYED, WE TRY TO FORGET
    BUT THE MEMORIES LEFT ARE STILL HAUNTING
    THE WALLS THAT WE BUILT FROM BOTTLES AND PILLS
    WE SWALLOW UNTIL WE'RE NOT TALKING
    I - I AM A MAN ON FIRE
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  15. #75
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    Sorvan & Das Erwachen des Niall O'Grady

    Was hat deine Meinung geändert?“, fragte Dras nach. Er trug nur ein dunkles Unterhemd mitsamt offenem Hemd oberhalb der Gürtellinie, während seine Hosen irgendeinem x-beliebigen Einwohner der Tips sehr gut stehen würden. Alle vier Augen hatten die natürliche Färbung eines gesunden Batarianers, während er im Skycar auf der Rückbank saß.
    Mein Boss hat rausgefunden, was ich sonst so treibe.“, erklärte Kadyszewski, der in seiner zivilen Kluft auch gut in das Bild hineinpasste, „Der Mistkerl erpresst mich jetzt. Als wenn mein mickriges Gehalt nicht schon lächerlich genug wäre, muss ich ihm jetzt auch noch 50% meiner außerberuflichen Einnahmen abdrücken. Scheißdreck, dass wird mich über kurz oder lang an den Bettelstab bringen.
    Soll einer von meinen Leuten ihm mal einen Besuch abstatten?“, fragte Dras, einen Schluck seines Bieres nehmend, während sein Blick auf die beiden Holo-Monitore ging, die auf dem Sitz vor ihm projiziert waren. Einer zeigte eine Kneipe – die relativ gut gefüllt war – der andere den verschlossenen Hintereingang der besagten Kneipe.
    Der Möchtegern-Arzt schüttelte seinen Kopf. „Will ihm nicht noch mehr Feuer geben, dass er auf mich ballern kann.“, erklärte er, „Sayed ist glaube ich dumm genug in so einem Fall tatsächlich zu C-Sec zu latschen und ohne ihn wäre ich arbeitslos.“, er schüttelte erneut seinen Kopf, „Nein, ich bräuchte etwas über ihn, irgendein Dreck, dass schlimmer ist als meines. Aber nicht zu groß, dass er panisch darauf reagiert...generell sollte C-Sec überhaupt nicht auf den Plan gerufen werden, ok?“, nun nahm er auch einen Schluck seines Bieres. Auf beiden Flaschen war das Logo des Bieres 'POLONIA – STRONG' zu sehen – ein Erdenbier.

    Hey, konzentrier dich!“, rief Dras verärgert, als er festgestellt hatte, dass das Bild der Kneipe einer knapp bekleideten Asari-Bedienung gefolgt war, anstatt auf den kroganischen Barkeeper gerichtet zu sein.
    Sorry, Boss.“, konnte man vom Monitor hören und das Bild kehrte zurück. Der Kroganer wirkte grimmig, wie jeder seiner Artgenossen, auch wenn das hässliche Narbengewebe, das einst seine rechte Wange gewesen ist, wohl auch keine andere Miene zuließ. Er machte ein Glas sauber, aber sein Blick war wachsam. Nur von Zeit zu Zeit warf er einen Blick auf die Tür, die in das Hinterzimmer führte, wo das eigentliche Einkommen dieses Etablissements generiert wurde. Dras hatte von Zeit zu Zeit Leute gesehen, die entweder hier vorne oder beim Hintereingang eingetreten bzw. hier vorne oder beim Hintereingang herausgetreten waren – die meisten sahen wie Gang-Mitglieder von Golden Mask aus. Ein oder zwei sahen aber wie Geschäftsleute oder Drogendealer aus – die einfachen Junkies betraten diesen Ort sicherlich nicht.
    Ich kenne ein paar Leute, die das für dich erledigen können.“, erklärte Dras schlussendlich seine Aufmerksamkeit wieder auf den Arzt richtend, „Sie arbeiten seit neuestem für mich und einer von ihnen war sogar zuvor auf der Uni gewesen, wo er genau sowas gelernt hat. Sie werden etwas finden oder etwas fabrizieren – mein Wort drauf.“, er nahm wieder einen Schluck, „Aber das kommt nicht umsonst…
    Natürlich nicht.“, erklärte Kadyszewski, „Ich will aber nicht in die Schusslinie geraten, ok?
    Keine Sorge – Ärzte sind zu wertvoll für jedermann, vor allem wenn sie ihre moralischen Verpflichtungen nicht zu ernst nehmen.“, erklärte Dras, „Du wirst aber meinen Jungs und Mädels von nun an den Vorzug geben und mich über einige deiner Patienten am Laufen halten, einverstanden?
    Ich soll meine Praxis nicht räumen?“, wunderte sich der Arzt.
    Dras schüttelte seinen Kopf. „Du bist dort wo du gerade bist deutlich wertvoller für mich.“, erwiderte er nur, „Haben wir einen Deal?“, und er streckte seinen Arm aus.
    Der Arzt zögerte sichtlich. Aber am Ende nahm er einen Atemzug und schüttelte die gereichte Hand. „Aber nur, wenn du mir Sayed vom Hals schaffst.
    Natürlich.“, entgegnete Dras, nahm einen weiteren Schluck seines Bieres und fügte dann hinzu, „Damit sind wir hier fertig. Ich erwarte noch jemanden.
    Gut, gut…“, erklärte der Arzt, trank sein Bier aus, gab die Flasche dem Drell-Beifahrer und öffnete die Tür hinter sich, „Gib mir Bescheid wenn alles geklärt ist.
    Dras nickte und der Arzt verließ das Skycar. Der Batarianer trank sein eigenes Bier auch aus, wechselte aber die leere Flasche schnell für eine Neue aus. Er warf einen Blick auf die Monitore: in der Kneipe passierte nicht viel neues, aber beim Hintereingang war ein Wagen herangeflogen. „Wehe du übersiehst das Folgende…“, murmelte Dras in die Verbindung zu diesem seiner Spione. Keine Antwort kam, aber der Befehl war wohl verstanden worden: zwei Menschen in Blau und Gold stiegen aus dem Wagen, mit einander über dies und jenes redend. Dann gaben sie das Klopfzeichen an der Tür, wurden hineingelassen, und verschwanden drinnen. Wieder nur ein paar Gangmitglieder…, dachte Dras enttäuscht, warf aber erneut einen Blick auf den Wagen, Warum sind sie nicht zu Fuß unterwegs?

    Bevor er länger darüber nachdenken konnte, informierte ihn der turianische Fahrer: „Der nächste Gast ist hier, Boss.“
    Dras blickte auf und sah den dunkelhäutigen Salarianer auf die Tür zukommend. „Du hast mich warten lassen.“, erklärte Nasheel, nachdem er eingestiegen war und die Tür geschlossen hatte.
    Ich war beschäftigt.“, erklärte Dras, Achsel zuckend, „Willst du ein Bier?
    Als Antwort starrte der ehemalige Arenakämpfer Dras einfach nur an. Es dauerte solange, dass Dras anfing sich unbehaglich zu fühlen.
    War nur eine Frage.“, erklärte der Batarianer milde lächelnd, „Also was kann ich für dich tun?

    Nasheel schnaubte nur, brauchte aber eine Weile bis er antwortete. „Ich weiß nicht ob du das mitbekommen hast, aber die Arena ist dicht.“, erklärte der Salarianer, ignorierend, dass Dras just in diesem Moment einen weiteren Schluck seines Bieres genoss, „Und ich bin arbeitslos. Gesegnet sei C-Sec. Kannst du dir den Rest zusammenreimen?
    Credits oder Arbeit?“, fragte Dras, nachdem er heruntergeschluckt hatte.
    Ich hab kein Interesse einer deiner Speichellecker zu werden, klar?“, entgegnete der Salarianer unwirsch, „Aber eine regelmäßige Einnahmequelle ist besser als Gelegenheitsjobs, vor allem wenn sie gut entlohnt wird. Hast du etwas für mich?
    Dras nahm einen weiteren Schluck, während er nachdachte. „Ich hätte einige Ideen, wo du mir behilflich sein könntest.“, erklärte er schlussendlich, „Die Frage ist: waren das vorhin die einzigen Bedingungen die ich berücksichtigen muss?
    Der Salarianer blinzelte ein paar Mal. „Ich bin ein Kämpfer, kein Laufbursche.“, erklärte er, „Ich hab kein Interesse an einem Job, für den ich überqualifiziert bin. Auch will ich immer alle Risiken kennen, die ich mir wegen dir aufbürde und nicht erst wenn es zu spät ist.“, er warf kurz einen Blick auf die Monitore, wo beim Hintereingang gerade die Tür aufging, „Und ich bin zwar kein Feigling, aber erwarte nicht von mir, dass ich an einer Selbstmordmission teilnehme, klar? Ich hänge an meinem Leben.
    Sonst noch etwas?“, fragte Dras gelassen.
    Nasheel blickte ihn misstrauisch an. „Bin mir nicht sicher.“, erklärte er vorsichtig, „Sollte noch etwas sein?
    Dras kicherte und nahm dann einen weiteren Schluck seines Bieres. „Immerhin verstehen wir uns.“, erklärte er hinterher, die Frage ignorierend, „Ich werde es arrangieren können…und apropos die Risiken rechtzeitig kennen, da kommt eines davon.“, und er verwies mit dem Flaschenhals auf den Monitor mit dem Hintereingang.

    Die beiden von zuvor kamen zuerst raus, aber weitere Zwei folgten ihnen – sie sahen nicht wie die typischen Laufburschen aus, sondern wie seriöse Geschäftsleute. Dras hatte sie die Kneipe nicht betreten gesehen. Daraufhin folgten drei weitere Personen, wobei zwei davon wieder wie Bodyguards aussahen. Der eine aber, ein Mensch, den Dras gemeint hatte, stach heraus: ein stark von Falten geprägtes Gesicht, wegrasiertes Haar und milchig weiße Augen, die ihm einen unheimlichen Ausdruck verliehen; auch wenn er blind war, so besaß er neben seinen Augäpfeln eine Gerätschaft, die ihm dabei half Dinge wahrzunehmen, so dass seine Behinderung kein Handicap war. Er sprach noch mit den beiden Geschäftsleuten beim Gehen, wie ein Makler lächelnd, während sie in das Skycar stiegen. Es dauert nur wenige Momente und dann flog der Wagen weg, gefolgt von der Kamera des Spions.
    Der Salarianer hatte das Geschehen beobachtet, blickte aber nun wieder Dras an. Er wirkte verärgert. „Sind wir deswegen hier? Das war doch die Kneipe um die Ecke hier.“, kommentierte er, „Wer war das verdammt nochmal?
    Eine der Ideen, bei der du behilflich sein kannst.“, erklärte der Batarianer zuversichtlich, „Der Chef eines konkurrierenden Geschäftszweiges, dass hier abgewickelt wird.
    Also ein großes Tier, hm?“, fragte Nasheel rhetorisch klingend, „Immerhin bin nicht überqualifiziert. Ich bin in übrigen nicht aversiv gegenüber Teamwork. Ich hoffe ich bin nicht der einzige, den du für so einen Job anheuerst.
    Dras legte die Flasche an die Lippen. „Wer weiß…“, antwortete er lächelnd und nahm einen weiteren Schluck.
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
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  16. #76
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    Trumbo und Vhan - wie Katz und Maus, beim Köpfeeinschlagen

    Als sie die Menge passiert hatten, gingen sie auf ihr wartendes Skycar zu, wo sie sich schnurstracks einsperrten. Saenia saß beim Fahrersitz und hob ab, während Syren das Extranet aktivierte um zu schauen, was Beyo jetzt tun würde – er hatte so ein Glitzern in seinen Augen gesehen. „Damit hat Trumbo sicherlich wieder Munition für uns.“, erklärte Saenia beiläufig, während sie sich in den Verkehr eingliederte.
    Gut, dass unsere Leute darauf vorbereitet sind.“, erklärte er zuversichtlich, der Rede zuschauend, „Hoffentlich überrascht er uns nicht noch einmal, wie mit diesem neuen Vhan-Skandal.
    Beyo Vhan hatte gesagt was er gewollt hatte – er hatte Syrens Rat recht schnell befolgt gehabt – und war gerade dabei den Ort zu verlassen, als eine Menschenfrau an ihn herantrat. Zunächst sah sie wie eine normale Reporterin aus, aber dann ging es ganz schnell. Syren machte ganz große Augen, bevor er seinen Blick hob und zu Saenia rief: „Zurück! Wir müssen zurück!
    Was?!“, entwich es der überraschten Turianerin, „Was ist los?! Was ist passiert?!“, aber sie kümmerte sich bereits um das Looping.
    Syren seufzte. „Vhan steckt mal wieder in Schwierigkeiten.“, erklärte er nur.
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
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  17. #77
    Drachentöter Avatar von numberten
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    PEYTON SAWYER



    Peyton betrachtete gerührt, gleichauf aber auch glücklich den Kreis der sich um Thadera versammelt hatte um sie in eine letzte Umarmung zu ziehen. Der Tag war schnell vergangen und war dabei so schön gewesen, dass Peyton das Bedauern der Kinder durchaus nachvollziehen konnte. Sie selbst war ein wenig betrübt darüber, dass sich ihrer aller Wege nun trennen würden. Aber die Kinder brauchten eine Dusche und dann hieß es auch langsam in Richtung Bett zu gehen. Die junge Brünette beobachtete wie sich der Pulk langsam auflöste und alle Kinder bis auf Airell verschwunden waren. Die 22jährige betrachtete den Jungen einen Moment mit einem gutmütigen Ausdruck in den dunklen Augen, ehe sie sich den beiden näherte.
    Ein Lachen rollte über Peytons Lippen als sie die beiden betrachtete und seufzte dann theatralisch. "Kann man DA 'Nein' sagen?", antwortete sie und zeigte mit beiden Händen auf ihre Gesichter. "Klar kann Thadera etwas mit uns unternehmen, wenn sie sich loseisen kann von aaaall ihren wichtigen Aufgaben.", die 22-jährige zwinkerte dem Jungen zu, welcher daraufhin fröhlich auf und ab hüpfte. "Cool!", stieß Airell aus und umarmte seine Patin fest. "Dann Mal los, wir sehen uns Morgen, hm?", verabschiedete sich die junge Brünette und drückte dem Turianer einen Kuss auf seine Stirnplatte. Airell zeigte den Daumen nach oben. "Bis Morgen! Und bis bald Thadera!", verabschiedete der Junge sich fröhlich, das Trikot der Spielerin nach wie vor an seine Brust gedrückt, ehe er im Waisenhaus verschwand. "Ich glaube du hast einen sehr großen Fan gewonnen heute. Ich seh' mich schon auf diversen Plattformen nach Postern und ähnlichen Dingen suchen für ihn.", Peyton wandte sich grinsend an Thadera und streckte sich einen Moment. Sie würde sich auch über die kommende Dusche freuen, außerdem würde sie Bryna wohl oder übel Mal antworten müssen, bevor ihre beste Freundin ihr das Schweigen noch übler nahm als ohnehin schon.
    Lori kam, nachdem Airell im Waisenhaus verschwunden war, noch einmal auf die beiden Frauen zu und gab ihnen jeweils die Hand. "Vielen Dank, der Tag war für die Kinder wirklich unvergesslich. Ich werde mich dann Mal darum kümmern, dass die kleinen Teufel wieder sauber werden.", es folgten noch weitere Nettigkeiten, ehe die andere Asari im Waisenhaus verschwand. Peyton blickte ihr einen Moment hinterher, ehe sie sich wieder an Thadera wandte. "Wie erreiche ich dich überhaupt - oder erreichst du mich? Du bist ja hier der Promi von uns beiden.", fragte die Brünette nach.


    "Da hast du selbstverständlich recht. Als Normalsterblicher musst du Mitglied meines Fanclubs, Sektion Citadel werden. Diese vermitteln dir dann ein Gespräch mit meiner PR-Managerin.", erklärte Thadera mit ernster Miene und legte dabei nachdenklich die Stirn in Falten. Dann lächelte sie spitzbübisch.
    "Oooder, wir tauschen einfach Nummern aus. Ist garantiert einfacher als einen vermutlich nicht mehr aktiven Fanclub beizutreten.", fügte sie gutgelaunt an und aktivierte ihr Omnitool. "Allerdings musst du mir versprechen sie nicht weiterzuverbreiten, ansonsten muss ich dir das nächste Mal wohl biotisches Boxen zeigen.", drohte sie scherzhaft und sandte ihre Nummer an das Echo der Brünetten.
    "Dafür verspreche ich im Gegenzug dich nicht betrunken anzurufen, falls doch gib dich ruhig als jemand anders aus.", bot sie freundlich an, nachdem sie die Nummer der Menschenfrau empfangen hat. Zufrieden deaktivierte sie ihr Omnitool.
    "Gratuliere, jetzt kannst du vor Biotiball Fans über 50, welche keine Menschen sind, angeben. Nutze diese Macht bitte mit großer Verantwortung.", fügte sie mit gespielten sakralen Tonfall an. Sie schaute kurz nachdenklich zu Boden. Es wurde wohl langsam wirklich Zeit zu gehen. Schade eigentlich, sie hätte nicht gedacht so nette Bekanntschaften zu machen. Immerhin stand ein Wiedersehen in Aussicht.
    "Nun, ich denke es wird Zeit das ich auch mal die heimische Dusche aufsuche. Es war mir eine große Freude dich kennenzulernen Peyton. Wir sprechen uns dann in Kürze.", sprach die Asari verabschiedend und hielt der Menschenfrau die filigrane blaue Hand hin.
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  18. #78
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    Niall O'Grady

    Das Wort „Skycar“ war eines der ersten, die aus Nialls Mund kamen, nachdem er dem Tod durch Verblutung gerade noch einmal von der sprichwörtlichen Schippe gesprungen war. Nate sah auf den schlaffen Leib auf seiner Couch herab und spielte mit dem Gedanken, die Polizei zu rufen. Riley hatte ihn auf die Idee gebracht und Nate zog sie nunmehr wirklich in Erwägung. Niall hatte entgegen seinem Rat gehandelt, hatte gemordet, gejagt und war selbst zur Beute geworden. Er hatte Nate ein weiteres Mal in seine Angelegenheiten hereingezogen, und schlimmer noch, nun war auch Riley involviert. Seine Tochter hatte darauf bestanden mitzukommen und ihren „Patienten“ zu überwachen. Erst auf dem Flug nach Hause hatte Nate festgestellt, dass Riley unkontrolliert zitterte. Zuhause warf er seine eigene Regel fort, schenkte sich einen Gin ein und gab Riley selbigen mit Limonade. „Kein Wort zu Mum“, hatte er gesagt und sich schäbig gefühlt. Seine Tochter umklammerte das Glas mit der prickelnden Limonade wie ein Ertrinkender ein Holzbrett, nickte und nahm einen Schluck. Erst langsam wurde sie ruhiger.

    Niall richtete sich auf, sackte aber von Schmerzen gepeinigt wieder zurück. Nate sah auf ihn herab und überdachte Rileys Rat, die Cops zu rufen. Niall hatte seine Grenze überschritten, war aber nach wie vor sein Weg zu Anastasias Mörder. Der Ire schlug das gesunde Auge auf, schaute aber wie durch einen Schleier. „Sie sind in Sicherheit, O’Grady“, sagte Nate tonlos. Riley kam zu ihnen, in der Hand einen stark riechenden Tee, den sie ihrem Vater gab, ehe sie wieder zurückwich und sich schüchtern in den Schatten drückte. Nate half dem Verletzten in die Senkrechte, gab ihm den Tee. Nialls motorische Fähigkeiten schienen intakt zu sein, auch wenn er seinen Arm nur schwerlich bedienen konnte. Das Medigel entfaltete seine Wirkung nun seit gut zwei Stunden und sollte die gröbsten Verletzungen abgemildert haben. Niall trank einen Schluck und begann zu husten. Nate nahm ihm den Tee ab, damit er nicht die gesamte Couch und sich selbst vollkleckerte. „Was ist passiert?“, fragte der Detective schließlich, als der Hustenanfall vorüber war.



    Niall O'Grady

    Sicherheit. Was bedeutete dieses Wort eigentlich noch? Wer war auf dieser Station wirklich sicher? Und wovor? Die Eliten dort oben Im Präsidium vielleicht, die waren sicher.....aber nicht vor ihrer eigenen Ignoranz. Mit Hudson's Hilfe richtete er sich langsam auf, setzte sich hin. Man bat ihm Tee an, er setzte die Tasse an die Lippen, hustete auf. Selbst der Schluckreflex fiel ihm schwer. An den Stellen wo er keinen Schmerz fühlte war nun stattdessen das taube Gefühl wegen der hohen Dosis Medigel.
    "Was glauben Sie was passiert ist?" antwortete er mit bitterer Stimme. Hudson hatte das Bild erhalten was er ihm geschickt hatte. Er wusste, was Devin Haines mit dem Mädchen namens Kimmy gemacht hatte. Und er hatte auch verfolgt, was danach mit Haines passiert war. "Ich habe mich übernommen......"
    Nochmal setzte er die Tasse an seine Lippen, trank diesmal etwas langsamer. Die warme Flüssigkeit wirkte belebend auf sein Inneres. "Vyrdin Resh....so heißt der dreckige, kleine Salarianer bei dem sich Devin Haines eingekauft hatte.....ein Lieutenant irgendeiner Bande namens Golden Mask.....hat seine Hände in jeder Art von Prostitution in den Tips.....ich wollte ihn ausschalten.....aber er hat es kommen sehen....."
    Der Rothaarige rieb sich vorsichtig über die verbundenen Verletzungen. "Sie hatten mich.....da ist plötzlich die Polizei aufgetaucht....keine Ahnung wie ich es raus geschafft habe...."
    Er blickte den älteren Beamten etwas unsicher an. "Danke......"

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    Sorvan & Das Erwachen des Niall O'Grady

    Was hat deine Meinung geändert?“, fragte Dras nach. Er trug nur ein dunkles Unterhemd mitsamt offenem Hemd oberhalb der Gürtellinie, während seine Hosen irgendeinem x-beliebigen Einwohner der Tips sehr gut stehen würden. Alle vier Augen hatten die natürliche Färbung eines gesunden Batarianers, während er im Skycar auf der Rückbank saß.
    Mein Boss hat rausgefunden, was ich sonst so treibe.“, erklärte Kadyszewski, der in seiner zivilen Kluft auch gut in das Bild hineinpasste, „Der Mistkerl erpresst mich jetzt. Als wenn mein mickriges Gehalt nicht schon lächerlich genug wäre, muss ich ihm jetzt auch noch 50% meiner außerberuflichen Einnahmen abdrücken. Scheißdreck, dass wird mich über kurz oder lang an den Bettelstab bringen.
    Soll einer von meinen Leuten ihm mal einen Besuch abstatten?“, fragte Dras, einen Schluck seines Bieres nehmend, während sein Blick auf die beiden Holo-Monitore ging, die auf dem Sitz vor ihm projiziert waren. Einer zeigte eine Kneipe – die relativ gut gefüllt war – der andere den verschlossenen Hintereingang der besagten Kneipe.
    Der Möchtegern-Arzt schüttelte seinen Kopf. „Will ihm nicht noch mehr Feuer geben, dass er auf mich ballern kann.“, erklärte er, „Sayed ist glaube ich dumm genug in so einem Fall tatsächlich zu C-Sec zu latschen und ohne ihn wäre ich arbeitslos.“, er schüttelte erneut seinen Kopf, „Nein, ich bräuchte etwas über ihn, irgendein Dreck, dass schlimmer ist als meines. Aber nicht zu groß, dass er panisch darauf reagiert...generell sollte C-Sec überhaupt nicht auf den Plan gerufen werden, ok?“, nun nahm er auch einen Schluck seines Bieres. Auf beiden Flaschen war das Logo des Bieres 'POLONIA – STRONG' zu sehen – ein Erdenbier.

    Hey, konzentrier dich!“, rief Dras verärgert, als er festgestellt hatte, dass das Bild der Kneipe einer knapp bekleideten Asari-Bedienung gefolgt war, anstatt auf den kroganischen Barkeeper gerichtet zu sein.
    Sorry, Boss.“, konnte man vom Monitor hören und das Bild kehrte zurück. Der Kroganer wirkte grimmig, wie jeder seiner Artgenossen, auch wenn das hässliche Narbengewebe, das einst seine rechte Wange gewesen ist, wohl auch keine andere Miene zuließ. Er machte ein Glas sauber, aber sein Blick war wachsam. Nur von Zeit zu Zeit warf er einen Blick auf die Tür, die in das Hinterzimmer führte, wo das eigentliche Einkommen dieses Etablissements generiert wurde. Dras hatte von Zeit zu Zeit Leute gesehen, die entweder hier vorne oder beim Hintereingang eingetreten bzw. hier vorne oder beim Hintereingang herausgetreten waren – die meisten sahen wie Gang-Mitglieder von Golden Mask aus. Ein oder zwei sahen aber wie Geschäftsleute oder Drogendealer aus – die einfachen Junkies betraten diesen Ort sicherlich nicht.
    Ich kenne ein paar Leute, die das für dich erledigen können.“, erklärte Dras schlussendlich seine Aufmerksamkeit wieder auf den Arzt richtend, „Sie arbeiten seit neuestem für mich und einer von ihnen war sogar zuvor auf der Uni gewesen, wo er genau sowas gelernt hat. Sie werden etwas finden oder etwas fabrizieren – mein Wort drauf.“, er nahm wieder einen Schluck, „Aber das kommt nicht umsonst…
    Natürlich nicht.“, erklärte Kadyszewski, „Ich will aber nicht in die Schusslinie geraten, ok?
    Keine Sorge – Ärzte sind zu wertvoll für jedermann, vor allem wenn sie ihre moralischen Verpflichtungen nicht zu ernst nehmen.“, erklärte Dras, „Du wirst aber meinen Jungs und Mädels von nun an den Vorzug geben und mich über einige deiner Patienten am Laufen halten, einverstanden?
    Ich soll meine Praxis nicht räumen?“, wunderte sich der Arzt.
    Dras schüttelte seinen Kopf. „Du bist dort wo du gerade bist deutlich wertvoller für mich.“, erwiderte er nur, „Haben wir einen Deal?“, und er streckte seinen Arm aus.
    Der Arzt zögerte sichtlich. Aber am Ende nahm er einen Atemzug und schüttelte die gereichte Hand. „Aber nur, wenn du mir Sayed vom Hals schaffst.
    Natürlich.“, entgegnete Dras, nahm einen weiteren Schluck seines Bieres und fügte dann hinzu, „Damit sind wir hier fertig. Ich erwarte noch jemanden.
    Gut, gut…“, erklärte der Arzt, trank sein Bier aus, gab die Flasche dem Drell-Beifahrer und öffnete die Tür hinter sich, „Gib mir Bescheid wenn alles geklärt ist.
    Dras nickte und der Arzt verließ das Skycar. Der Batarianer trank sein eigenes Bier auch aus, wechselte aber die leere Flasche schnell für eine Neue aus. Er warf einen Blick auf die Monitore: in der Kneipe passierte nicht viel neues, aber beim Hintereingang war ein Wagen herangeflogen. „Wehe du übersiehst das Folgende…“, murmelte Dras in die Verbindung zu diesem seiner Spione. Keine Antwort kam, aber der Befehl war wohl verstanden worden: zwei Menschen in Blau und Gold stiegen aus dem Wagen, mit einander über dies und jenes redend. Dann gaben sie das Klopfzeichen an der Tür, wurden hineingelassen, und verschwanden drinnen. Wieder nur ein paar Gangmitglieder…, dachte Dras enttäuscht, warf aber erneut einen Blick auf den Wagen, Warum sind sie nicht zu Fuß unterwegs?

    Bevor er länger darüber nachdenken konnte, informierte ihn der turianische Fahrer: „Der nächste Gast ist hier, Boss.“
    Dras blickte auf und sah den dunkelhäutigen Salarianer auf die Tür zukommend. „Du hast mich warten lassen.“, erklärte Nasheel, nachdem er eingestiegen war und die Tür geschlossen hatte.
    Ich war beschäftigt.“, erklärte Dras, Achsel zuckend, „Willst du ein Bier?
    Als Antwort starrte der ehemalige Arenakämpfer Dras einfach nur an. Es dauerte solange, dass Dras anfing sich unbehaglich zu fühlen.
    War nur eine Frage.“, erklärte der Batarianer milde lächelnd, „Also was kann ich für dich tun?

    Nasheel schnaubte nur, brauchte aber eine Weile bis er antwortete. „Ich weiß nicht ob du das mitbekommen hast, aber die Arena ist dicht.“, erklärte der Salarianer, ignorierend, dass Dras just in diesem Moment einen weiteren Schluck seines Bieres genoss, „Und ich bin arbeitslos. Gesegnet sei C-Sec. Kannst du dir den Rest zusammenreimen?
    Credits oder Arbeit?“, fragte Dras, nachdem er heruntergeschluckt hatte.
    Ich hab kein Interesse einer deiner Speichellecker zu werden, klar?“, entgegnete der Salarianer unwirsch, „Aber eine regelmäßige Einnahmequelle ist besser als Gelegenheitsjobs, vor allem wenn sie gut entlohnt wird. Hast du etwas für mich?
    Dras nahm einen weiteren Schluck, während er nachdachte. „Ich hätte einige Ideen, wo du mir behilflich sein könntest.“, erklärte er schlussendlich, „Die Frage ist: waren das vorhin die einzigen Bedingungen die ich berücksichtigen muss?
    Der Salarianer blinzelte ein paar Mal. „Ich bin ein Kämpfer, kein Laufbursche.“, erklärte er, „Ich hab kein Interesse an einem Job, für den ich überqualifiziert bin. Auch will ich immer alle Risiken kennen, die ich mir wegen dir aufbürde und nicht erst wenn es zu spät ist.“, er warf kurz einen Blick auf die Monitore, wo beim Hintereingang gerade die Tür aufging, „Und ich bin zwar kein Feigling, aber erwarte nicht von mir, dass ich an einer Selbstmordmission teilnehme, klar? Ich hänge an meinem Leben.
    Sonst noch etwas?“, fragte Dras gelassen.
    Nasheel blickte ihn misstrauisch an. „Bin mir nicht sicher.“, erklärte er vorsichtig, „Sollte noch etwas sein?
    Dras kicherte und nahm dann einen weiteren Schluck seines Bieres. „Immerhin verstehen wir uns.“, erklärte er hinterher, die Frage ignorierend, „Ich werde es arrangieren können…und apropos die Risiken rechtzeitig kennen, da kommt eines davon.“, und er verwies mit dem Flaschenhals auf den Monitor mit dem Hintereingang.

    Die beiden von zuvor kamen zuerst raus, aber weitere Zwei folgten ihnen – sie sahen nicht wie die typischen Laufburschen aus, sondern wie seriöse Geschäftsleute. Dras hatte sie die Kneipe nicht betreten gesehen. Daraufhin folgten drei weitere Personen, wobei zwei davon wieder wie Bodyguards aussahen. Der eine aber, ein Mensch, den Dras gemeint hatte, stach heraus: ein stark von Falten geprägtes Gesicht, wegrasiertes Haar und milchig weiße Augen, die ihm einen unheimlichen Ausdruck verliehen; auch wenn er blind war, so besaß er neben seinen Augäpfeln eine Gerätschaft, die ihm dabei half Dinge wahrzunehmen, so dass seine Behinderung kein Handicap war. Er sprach noch mit den beiden Geschäftsleuten beim Gehen, wie ein Makler lächelnd, während sie in das Skycar stiegen. Es dauert nur wenige Momente und dann flog der Wagen weg, gefolgt von der Kamera des Spions.
    Der Salarianer hatte das Geschehen beobachtet, blickte aber nun wieder Dras an. Er wirkte verärgert. „Sind wir deswegen hier? Das war doch die Kneipe um die Ecke hier.“, kommentierte er, „Wer war das verdammt nochmal?
    Eine der Ideen, bei der du behilflich sein kannst.“, erklärte der Batarianer zuversichtlich, „Der Chef eines konkurrierenden Geschäftszweiges, dass hier abgewickelt wird.
    Also ein großes Tier, hm?“, fragte Nasheel rhetorisch klingend, „Immerhin bin nicht überqualifiziert. Ich bin in übrigen nicht aversiv gegenüber Teamwork. Ich hoffe ich bin nicht der einzige, den du für so einen Job anheuerst.
    Dras legte die Flasche an die Lippen. „Wer weiß…“, antwortete er lächelnd und nahm einen weiteren Schluck.


    Officer Louis Colbert

    "Okay Leute. Ihr alle wisst wieso ihr heute hier seid."
    Captain Rarkin ging mit langsamen Schritten vor der versammelten Truppe auf und ab. Jeder Schritt hallte dumpf auf dem Metallboden wieder. Die Rüstung welche er trug musste wirklich schwer sein, dachte Louis sich. Er warf einige Blicke um sich herum. Es war ungewohnt, sämtliche Kollegen welche man sonst gar nicht sah auf einen Haufen hier versammelt zu sehen. Und es waren nicht bloß die eigenen Kollegen.
    Ein wenig abseits von ihm standen Peresa'an und ihr Schützling Nisha Kadam. Die Asari bemühte sich heute scheinbar nicht ganz so lustlos zu schauen wie sonst.
    "Michael Burnham, unser langjähriger Kollege und Freund, wurde gestern feige von einem skrupellosen Verbrecher getötet. Und 2 weitere unserer Kollegen liegen immer noch auf der Krankenstation."
    Er hatte Opollo und Nezona bereits besucht. Keiner von beiden war glücklicherweise allzu schwer verletzt. Nur der Stolz war offensichtlich etwas angeschlagen.
    "Wir haben versucht die Probleme in den Tips mit Ruhe und Bedacht zu lösen. Das war ein Fehler. Diese Leute scheren Regeln und Fair Play nicht. Es gibt nur eine Sprache, die sie verstehen. Und ich will damit nicht sagen, dass wir uns auf ihr Niveau herunterbegeben müssen um sie zu schlagen. Aber die Zeit der Samthandschuhe ist verdammt nochmal vorbei!"
    Der mechanische Arm traf so feste und ungebremst auf die ihm am nächsten befindliche Wand auf, dass sämtliche Beamten zusammenzuckten. "Captain Krezminski und seine Männer vom Kithoi-Bezirk sind hier um uns zu unterstützen."
    Krzeminski trat aus der Menge heraus an seine Seite und erntete einen kurzen Beifall. "Für den Dauer unseres Einsatzes befolgt ihr seine Befehle als wären sie meine. Wenn ihr -
    Seine Stimme erstarb mitten im Satz. Mit einem Mal überkam ihn ein Hustenanfall und er hielt sich den Hals, als versuchte er die immer noch frische Narbe, von der sowieso alle wussten, zu verdecken.
    "Wir reden hier nicht von irgendeinem gewöhnlichen Zugriff." Der dunkelhaarige Mensch ergriff das Wort, gab Rarkin die Chance sich etwas zu erholen. "Unser Ziel ist es, das gesamte Viertel zu durchkämmen. Systematisch, aber schnell. Jedes Gebäude, jede Gasse, jeder Kellerraum, nichts wird heute ausgelassen. Und für jeden der sich nicht ausweisen kann, der unerlaubter Weise eine Waffe trägt, Drogen oder sonstige illegale Aktivitäten heißt es Handschellen an und ab in den Wagen! Und wer dem nicht Folge leistet oder denkt er muss den starken Mann markieren, der ist für sein Wohlergehen selbst verantwortlich. Wir gefährden heute keine Polizisten-Leben für den Schutz potenzieller Verbrecher!"
    Ein Raunen ging durch die Menge. "Spencer, halten Sie die Klappe und hören Sie zu! Es wird nichts doppelt erklärt. Also, das hier ist die Aufteilung....."
    Eine holographische Visualisierung der Gruppenaufteilung wurde auf die Wand projiziert. Es war wirklich alles akribisch durchgeplant.
    Der Franzose konnte eine steigende Nervosität nicht verbergen. Einen Einsatz dieser Größenordnung.....das hatte es bisher noch nie gegeben bei ihnen.
    "Was dieses Individuum hier angeht......"
    Ein anderes Bild wurde projiziert. Eines, das Louis nur allzu gut kannte, denn er hatte es gestern selbst geschossen. "Uns ist zu Ohren gekommen, dass einige Bürger wie Beamte diesen Kerl versuchen als Helden darzustellen. Es muss wohl nicht groß thematisiert werden, dass derlei Aussagen absolut inakzeptabel sind. Dieser Mann, wer immer er auch sein mag, ist ebenso ein Ziel dieser Razzia wie jeder andere Verbrecher auch. Soweit wir es wissen könnte er sogar für die Attacke auf ihre Kollegen verantwortlich gewesen sein."
    Louis räusperte sich. "Ähm.....Captain, Sir....nicht dass ich diesen offensichtlich gesetzlosen Vigilanten in Schutz nehmen will aber....ich glaube nicht dass er so weit gehen....ich meine, ich habe ihn angeschossen, er hätte allen Grund gehabt mich zu erledigen als er die Chance hatte.....ich glaube nicht das -
    "Es war ein schießwütiges Arschloch mit einer Skibrille Colbert! Keine weiteren Diskussionen, auch dieser Kerl wird nicht mit Samthandschuhen angefasst. Sie alle haben eine halbe Stunde um sich auszurüsten, dann rücken wir aus. Abmarsch!"


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    Zitat Zitat von Rabenkopf Beitrag anzeigen
    Trumbo und Vhan - wie Katz und Maus, beim Köpfeeinschlagen

    Als sie die Menge passiert hatten, gingen sie auf ihr wartendes Skycar zu, wo sie sich schnurstracks einsperrten. Saenia saß beim Fahrersitz und hob ab, während Syren das Extranet aktivierte um zu schauen, was Beyo jetzt tun würde – er hatte so ein Glitzern in seinen Augen gesehen. „Damit hat Trumbo sicherlich wieder Munition für uns.“, erklärte Saenia beiläufig, während sie sich in den Verkehr eingliederte.
    Gut, dass unsere Leute darauf vorbereitet sind.“, erklärte er zuversichtlich, der Rede zuschauend, „Hoffentlich überrascht er uns nicht noch einmal, wie mit diesem neuen Vhan-Skandal.
    Beyo Vhan hatte gesagt was er gewollt hatte – er hatte Syrens Rat recht schnell befolgt gehabt – und war gerade dabei den Ort zu verlassen, als eine Menschenfrau an ihn herantrat. Zunächst sah sie wie eine normale Reporterin aus, aber dann ging es ganz schnell. Syren machte ganz große Augen, bevor er seinen Blick hob und zu Saenia rief: „Zurück! Wir müssen zurück!
    Was?!“, entwich es der überraschten Turianerin, „Was ist los?! Was ist passiert?!“, aber sie kümmerte sich bereits um das Looping.
    Syren seufzte. „Vhan steckt mal wieder in Schwierigkeiten.“, erklärte er nur.


    Beyo Vhan

    "Hören Sie, Miss Da Feira....Sie müssen das nicht - " "Oh doch, ich muss."
    Das Gesicht der Frau zitterte. Ein Schwall von Emotionen, eine wilde Mischung aus Trauer, Wut, Hass und Verzweiflung durchflutete ihren Geist.
    Doch ihre Hände waren absolut ruhig. Der linke Daumen ruhte bewegungslos auf dem Totmannknopf und der rechte Arm mit der Pistole am Ende war präzise ausgerichtet zwischen seine Augen. Kein halber Meter Abstand war zwischen ihnen.
    "Beantworten Sie die Frage." murmelte sie mit weiterhin bebender Stimme. "Warum sind Sie hier? Was gibt ihnen das Recht? Sich hierhin zu stellen, versuchen Mitleid zu erhaschen für ihr erbärmliches, wertloses, korruptes Leben? Während hunderte Leute ihretwegen gestorben sind.....gute Leute. Die sich nichts zu Schulden kommen haben lassen, außer zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein....zwischen Ihnen zu stehen und dieser Verrückten, die hinter Ihnen her war."
    Beyo kämpfte mit sich. "Ich weiß, dass Worte es nicht wiedergutmachen können, aber werfen Sie meinetwegen nicht einfach alles - " "Halten Sie den Mund." "ich will nicht, dass Sie auch noch alles meinetwegen verlieren - " "Das habe ich bereits!"
    Die Aufmerksamkeit der Menge wurde vom Geräusch eines landenden Skycars abgelenkt. Der rote Turianer keuchte entsetzt auf als er sah, wer aus diesem wieder ausstieg.
    "Ah, Mister Vox, wie ironisch..... Das passt sehr gut. Kommen Sie hier herüber. Na los doch. Kommen Sie her!"
    Um ihren Worten Ausdruck zu verleihen hob sie den immer noch blinkenden Zünder hoch. "Sie bleiben wo Sie sind!" herrschte sie hingegen Saenia Sorax an.
    "Stellen Sie sich dorthin. Ja, genau, jeder hier soll auch Sie sehen!"
    Mit der Waffe dirigierte sie den Politiker sich neben ihn zu stellen, der immer noch mit hinter dem Kopf verschränkten Händen kniete.
    "Vielleicht können Sie uns ja erleuchten, Mister Vox." Der Scheinwerfer der Kamera wurde direkt auf Vox's Gesicht ausgerichtet.
    "Sie, der für uns kleine Leute einstehen will.....dessen Lebenswerk genau hier zerstört wurde.....durch den feigen Dreck der dort neben ihnen kniet.....wieso verschwenden Sie ihre Zeit auf ihn? Was macht diesen Turianer so besonders, dass sie ihm trotz allem so viel Aufmerksamkeit schenken, ihm sogar helfen? Wieso verdient er es weiterzuleben? Während andere.....während ich meinen Bruder begraben musste.....meinen jüngsten Neffen......und seiner Frau und Familie erklären musste dass.....dass sie...."
    Sie schluchzte. Ihre Hände wurden gefährlich unruhig.....

    Decius Vhan

    "Das ist der Deal." Mit einem breiten Grinsen stolzierte Petalin vor den vor Angst zitternden, an die Wand gedrängten Gestalten hin und her. "Du erschießt mich und du bist frei." Er warf einem der Piraten, einem Menschen mit strohblondem Haar und seltsamen Tattoo im Gesicht, die Pistole vor die Füße. "Oder aber du bleibst hier.....für immer."
    Ungläubig über das was passierte blickte der Mann zu Boden und dann zu dem massigen, schwarzen Turianer. "Na los!"
    Aus seiner Trance gerissen bückte der Mann sich hektisch, griff nach der Waffe.....doch noch bevor er sie berühren konnte, war der Fuß des Turianers bereits auf seiner Hand platziert. "Ich gewinne."
    Es war zu spät für irgendwelche weiteren Reaktionen. Petalin riss ihn von den Füßen, presste den Menschen mühelos mit der linken Hand auf der Brust am Boden fest. Dann fuhr die Faust in sein Gesicht nieder. 3 Mal. Und mit einem hässlichen, letzten Krachen bewegte der Mensch sich nicht mehr.
    Mit einem missbilligendem Kopfschütteln ging Decius an ihm vorbei. Für diesen Koloss war alles nur ein Spiel. Er tötete aus reinem Blutrausch, genoss es Leben mit bloßen Händen auszulöschen. Es würde wohl eine Weile dauern, seine Kraft in gemäßigtere Bahnen zu lenken. So lange war er wenigstens im Kampf nützlich.
    "Hören Sie, wir hatten keine Ahnung - ich schwöre, wir werden Ihnen nie wieder in die Quere kommen bitte -
    Mit einem durchdringendem Knacken und einem blauen Aufleuchten brach Galio Raxh dem wimmernden Turianer das Genick.
    "Ist es hier Vorix?" "Ja Sir, alles. Offenbar haben Sie noch keinen Abnehmer finden können."
    "Sehr gut. Dann verladen Sie es. Wir treffen uns mit den Transportern an den ausgemachten Koordinaten. Und danach wird es Zeit für mich nach Hause zurückzukehren." "Auf die Citadel?" "Ganz Recht. Zeit meine Geschäfte dort wieder selbst zu führen.....und ich werde nicht alleine gehen."
    Er warf einen Blick zu den beiden jungen Turianern. "Fertig machen. Wir reisen ab." "Und die....?" "Machen Sie es schnell".
    Das Mündungsfeuer der Sturmgewehre erhellte den Raum. Für einige Momente hallten die zahlreichen Schreie noch an den Wänden wider, dann wurde es still.
    Forenperser ist offline

  19. #79
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Einsatzbesprechung

    Rose & Nisha


    Rosere lauschte konzentriert, aber nicht sonderlich interessiert den Ausführungen der Einsatzleitung. Sie fokussierte sich auf die wesentlichen Fakten, die damit einhergehende Theatralik und den Pathos blendete sie inzwischen schon fast instinktiv aus. Burnhams Tod war ein schwerer Schlag, keine Frage. Sie hatte eine Weile mit ihm zusammengearbeitet, ein guter Cop. Es war absehbar das Rarkin nun so reagierte, im gewissen Sinne rechnete sie es ihm auch hoch an. Aber dieser Plan schien lange vorbereitet zu sein, zu sehr, um ihn jetzt fast instinktiv auszuführen. Ihr Blick glitt zu Kadam, diese machte sich nebenbei Notizen auf einem Pad und schien förmlich an den Lippen der Redner zu hängen. Rose machte ihr keinen Vorwurf, sie war erst kurz dabei und wurde jetzt direkt in die Scheiße geschmissen. Immerhin hatte C-Sec hier einen Vorteil, selbst Rookies hatten schon Praxiserfahrung gesammelt. Auf der Citadel schob man nur Dienst, wenn man eine Empfehlung von anderer Stelle erhalten hatte, der Großteil der Bewerber kam aus Militär und Polizeidienst. Schließlich näherte sich die Besprechung dem Ende, die Asari prägte sich kurz ihr Team und den Bereich an. Größerer Komplex, teilweise Rotlichtbezirk. Wurde ihres Wissens den Golden Masks zugerechnet, einem der größeren Fische. Das schien logisch, je mehr Zeit man denen bot, desto eher würden die beginnen alles wegzuschaffen. Ein ganzes Viertel zu durchkämmen erforderte Zeit, Zeit die solche Gruppierungen nutzen würden. Und anders als die kleinen Gangs, waren die Größeren nicht so dumm sich mit C-Sec frontal anzulegen. Die Besprechung endete und die Versammlung löste sich auf, in Richtung Umkleidekabinen.
    *

    Routiniert schälte sich Rose aus ihrer Standarduniform und schlüpfte in den hautengen Anzug, den sie unter der Kampfrüstung trug. Intelligentes Gewebe, atmungsaktiv und feuerfest. Außerdem zeigte es schonungslos welcher Kollege langsam einen Schmerbauch bekam. Ihre neue Kollegin gehörte noch nicht zu dieser Kategorie. Mit einem kollegial interessierten Blick schaute sie kurz zu wie der mit einem Delta-String kaum bedeckte, karamellbraune Hintern im Anzug verschwand. „Nervös Kadam?“, erkundigte sie sich freundlich während sie den Verschluss des Anzuges hochzog. Die Inderin drehte sich zu ihr um, ebenfalls den Overall schließend. Sie schüttelte den Kopf.
    „Nein, allerdings ein wenig angespannt. Aber das sollte man wohl sein, wenn man in voller Montur ausrückt.“
    Die Asari grinste kurz.
    „Ja, das kann einen vor einer Kugel bewahren. Routine ist der Tod wurde mir immer gesagt. Kaum zu glauben das ich noch lebe.“, erwiderte sie aufmunternd und klatschte abschließend in die Hände.
    „Na, dann schnell in die Panzerung und dann auf in die Waffenkammer. Sehen sie den Vorteil Kadam. Orte wo man die Tür eintritt, merkt man sich besser.“

    *

    "Was denken sie über die Person mit der Skimaske Detective?", erkundigte sich Nisha während die Agents zum Einsatzvan gingen. Die Asari schob sich gerade einen Kaugummi in den Mund und schnaufte leicht verächtlich.
    "Da bin ich zur Abwechslung mal mit unserem Chief einer Meinung. Keine Samthandschuhe.",antwortete diese nüchtern und ging voran.
    "Ich meine, mal losgelöst was ein paar Deppen in den Tips sehen, was haben wir denn da? Einen Schützen der Zuhälter abknallt, oder es versucht. Das lässt sogar die Möglichkeit zu das er ein Auftragskiller einer rivalisierenden Gang ist. Soll ich so einen anders behandeln, nur weil er mir Arbeit abnimmt?", fragte sie ohne von der Inderin eine Antwort zu erwarten. "Und das wäre sogar noch die angenehmere Variante. Wenn wir es mit einem Vigilanten auf einem persönlichen Kreuzzug zu tun haben, nun ja. Wir wissen wie es bei der letzten maskierten Person gelaufen ist die meinte Selbstjustiz auszuüben.", fügte sie bitter an und vollführe mit den Händen gestisch eine Explosion.
    *

    Die Anspannung im Einsatzvan war beinahe zu schmecken, anders als der Kaugummi von Rose, welcher allmählich seinen Himbeeraroma verlor. Die Asari hatte ruhig ihre Hand auf das Phaeston Sturmgewehr gelegt und kaute scheinbar gedankenverloren durch das leicht stickige Innere des Einsatzwagens. Ihre leichte Rüstung war wie schon ein wenig in die Jahre gekommen und im Laufe dieser ein wenig modifiziert worden. Immer mit Absprache zu den Vorgesetzten, was wohl das größte Hindernis war. Wenn es nach Rose gegangen wäre, hätte sie einfach das C-Sec Logo über ihre alte Jägerinnen Rüstung gemalt. Nisha saß neben ihr, weniger angespannt als vorhin wirkend. Sie hatte leicht die Augen geschlossen und schien eine Art Atmungsübung zu vollführen. In regelmäßigen Abständen konnte Rose ihren Atem sanft und kontrolliert entweichen hören, ohne dass es nach Nervosität klang. Vielleicht irgendeine Übung aus der Heimat? Die Asari nahm sich vor, sich ein wenig über dieses Indien zu informieren aus dem ihre neue Partnerin stammte.
    „5 Minuten bis zum Einsatzort.“
    , meldete sich der Fahrer über dem Funkkreis zu Wort. Die Inderin öffnete die Augen, der Visor über ihren rechten Auge leuchtete leicht auf und blendete Daten ein. Es konnte los gehen.
    *

    Mit einem kontrollierten biotischen Schlag sprang die Tür des Bordells auf, sofort gefolgt von C-Sec Beamten mit Waffen im Anschlag. Das Einsatzteam verteilte sich im Raum und sicherte umgehend kritische Punkte. Verwirrung machte sich breit, Türsteher der Örtlichkeit sahen sich verwirrt an, bis sofort Beamte bei ihnen standen.
    „Razzia. Bitte bleiben sie ruhig und kooperieren sie. Legen sie eventuelle Waffen langsam und vorsichtig auf den Boden und vollführen sie keine hektischen Bewegungen!“, rief Rosere lautsprecherverstärkt in den Raum hinein. Während der eine Türsteher umgehend eine Art Taser auf den Boden legte, zögerte der andere noch. Zu lange, weswegen er kurz darauf von einem Beamten an die Wand gepresst und durchsucht wurde. „Den anderen auch durchsuchen!“, befahl Rose routiniert.
    „Bei Waffenfund die Lizenz überprüfen.“, fügte sie an. Entschlossen marschierte sie zusammen mit Nisha zu dem Empfangstresen, wo aus einem Hinterzimmer schon ein rotbrauner Salarianer im Anzug auf sie zumarschierte.
    „Dürfte ich erfahren was das hier soll Officer? Sie können doch nicht einfach reinplatzen!“, rief er empört und im überhasteten Tempo. Während Nisha wohl von dem Tempo irritiert war, hatte sich die Asari an die salarianische Frequenz schon vor langer Zeit gewöhnt.
    „Doch können wir, hier ist der Einsatzbefehl, der Hausdurchsuchungen ausdrücklich erlaubt.“, erklärte Rose ruhig, aber bestimmt.
    „Und jetzt lassen sie alle Mitarbeiter und insbesondere Mitarbeiterinnen, sowie Gäste hier antreten, dann durchsuchen meine Leute das Gebäude und wir sind ruckzuck hier weg.“, befahl die Asari im gelassenen Tonfall, der keine Widerrede duldete. Der Salarianer schaute kurz zu der Asari Empfangsdame, dann nickte er ihr zu. „Kadam, überprüfen sie bei allen Prostituierten die Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung für die Citadel. Gut möglich das sie hier Terminus-Fleisch beschäftigen.“ Die Inderin verzog kurz das Gesicht, nickte dann aber. „Ja, kein schöner Begriff, aber auch keine schöne Sache.“, merkte die Detective an und ging dann wieder auf den Salarianer zu.
    „Nun, wie wäre es, wenn sie mir einen Kaffee bringen, dann ist diese Asari vielleicht in besserer Stimmung.“, schlug sie dem vermeintlichen Inhaber vor.


    ***
    Katharina Orlowski

    "Läuft gerade über das Extranet.", klärte Maran seine Mandantin auf, worauf diese zum Fernseher des Hotelzimmers schritt und sich davor auf dem Sofa niederließ. Der Fernseher erstrahlte in einem grellen Licht und zeigte das Bild einer Asari Reporterin.
    "Rückte vor kurzem große Verbände von C-Sec Beamten in die Tips ein und haben mit einer groß angelegten Razzia begonnen. Der zuständige Vorgesetzte Karvas Rarkin war für eine Stellungnahme noch nicht verfügbar, auch Sektionsrat Vox oder der Warden des Tayseri Arms antworteten bisher nicht auf Anfragen. Experten nehmen an das der Anlass die Ermordung des Beamten..."
    Kathy stellte den Ton etwas leiser und beobachtete interessiert die Bilder einer Fernsehflugdrohne. Nachdenklich machte sie sich auf dem Sofa lang und kickte ihre Schuhe auf den Teppichboden. Beim schauen wählte sie einen zweiten Kommkanal und schaltete den Anwalt kurz stumm.
    "Sie haben es mitbekommen?", erkundigte sie sich den Smalltalk überspringend.
    "Ja, haben wir. Es war absehbar, wie sie gemeint haben. Doch schneller als erwartet. Die Pläne müssen schon fertig in den Schubladen gelegen haben. Yuika wird sich die Sache mal ansehen, natürlich ohne C-Sec auf die Füße zu treten. Bei all den Kameradrohnen fällt eine weitere nicht groß auf."
    , antwortete Airi am Ende der Leitung.
    "In Ordnung, aber halten sie sich weiter bedeckt. Wir schauen erstmal wie sich die Situation entwickelt, vielleicht erweisen uns die Hüter von Recht und Ordnung ja noch einen Gefallen.", stimmte sie nach kurzem Nachdenken zu.
    "Wie sie wünschen. Wir melden uns bei Neuigkeiten.", entgegnete die Japanerin höflich. Kathy schloss den Kanal wieder. Sie hatte keine großen Sorgen. Bis auf Immobilien hatte sie nichts in den Tips. Die Waffen waren nicht dort, von minderwertiger Ware bei in paar Händlern mal abgesehen. Es gab bessere Verstecke auf der Citadel als ein Viertel voller Gangs, auf das die Behörden ihre Aufmerksamkeit gerichtet hatten.
    "Was haben sie jetzt vor Miss Orlowski?", erkundigte sich ihr Anwalt nachdem der Kanal wieder auf Ton gestellt war.
    "Na ja, wohl Essen bestellen und es mir bequem machen. Das sieht mir nach einem spannenden Fernsehnachmittag aus.", erwiderte sie mit einem schmalen Lächeln und ließ ihren Körper in das knautschige Rückenkissen sinken.
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  20. #80
    Waldläuferin Avatar von Natsch
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    "Da hast du selbstverständlich recht. Als Normalsterblicher musst du Mitglied meines Fanclubs, Sektion Citadel werden. Diese vermitteln dir dann ein Gespräch mit meiner PR-Managerin.", erklärte Thadera mit ernster Miene und legte dabei nachdenklich die Stirn in Falten. Dann lächelte sie spitzbübisch.
    "Oooder, wir tauschen einfach Nummern aus. Ist garantiert einfacher als einen vermutlich nicht mehr aktiven Fanclub beizutreten.", fügte sie gutgelaunt an und aktivierte ihr Omnitool. "Allerdings musst du mir versprechen sie nicht weiterzuverbreiten, ansonsten muss ich dir das nächste Mal wohl biotisches Boxen zeigen.", drohte sie scherzhaft und sandte ihre Nummer an das Echo der Brünetten.
    "Dafür verspreche ich im Gegenzug dich nicht betrunken anzurufen, falls doch gib dich ruhig als jemand anders aus.", bot sie freundlich an, nachdem sie die Nummer der Menschenfrau empfangen hat. Zufrieden deaktivierte sie ihr Omnitool.
    "Gratuliere, jetzt kannst du vor Biotiball Fans über 50, welche keine Menschen sind, angeben. Nutze diese Macht bitte mit großer Verantwortung.", fügte sie mit gespielten sakralen Tonfall an. Sie schaute kurz nachdenklich zu Boden. Es wurde wohl langsam wirklich Zeit zu gehen. Schade eigentlich, sie hätte nicht gedacht so nette Bekanntschaften zu machen. Immerhin stand ein Wiedersehen in Aussicht.
    "Nun, ich denke es wird Zeit das ich auch mal die heimische Dusche aufsuche. Es war mir eine große Freude dich kennenzulernen Peyton. Wir sprechen uns dann in Kürze.", sprach die Asari verabschiedend und hielt der Menschenfrau die filigrane blaue Hand hin.


    Peyton hatte mit solch einer Antwort schon gerechnet und wenngleich sie Verständnis dafür gehabt hätte, verpasste ihr diese Antwort gewiss einen kleinen Dämpfer. Nicht zuletzt verdeutlichte das nur mehr, in welch verschiedenen Welten sie lebten und die Asari gewisse Vorsichtsmaßnahmen treffen musste. Die 22-jährige wollte schon antworten und sagen, dass sie dafür vollstes Verständnis hatte, doch die hübsche Asari kam ihr zuvor. Überrascht blinzelte die Brünette, ehe sich ein zartes Grinsen an ihren Lippen hochzog. "Oh, ich bin dann aber wohl eher der Boxsack - oder wir müssten wirklich nochmal Experimente mit E-Zero starten.", antwortete sie und hob ebenfalls ihr Omnitool und speicherte die Nummer ab die Thadera ihr schickte, im Gegenzug schickte sie ihr ihre. "Mit betrunkenen mitternächtlichen Anrufen kann ich umgehen, da spielt mir meine Erfahrung in die Hände.", lächelte sie weiter und fasste sich mit der linken Hand ans Herz. "Ich bin mir dieser Verantwortung bewusst und werde dich nicht enttäuschen.", ein spitzbübischer Ausdruck legte sich in die braunen Augen und blieb ihrer Stimme auch nicht fern.
    Dann hieß es tatsächlich Abschied nehmen und Peyton nickte. "Danke, das kann ich nur so zurückgeben, Thadera. Bis dann!", verabschiedete sich die junge Frau, betrachtete einen Moment die Hand, ehe sie Thadera freundschaftlich umarmte. "Komm gut nach Hause.", sagte sie noch in der Umarmung, ehe sie sich abwandte und ihrerseits ihren Heimweg antrat. Sie brauchte ebenfalls dringend eine Dusche.
    WE BURN AND WE PLAYED, WE TRY TO FORGET
    BUT THE MEMORIES LEFT ARE STILL HAUNTING
    THE WALLS THAT WE BUILT FROM BOTTLES AND PILLS
    WE SWALLOW UNTIL WE'RE NOT TALKING
    I - I AM A MAN ON FIRE
    YOU, A VIOLENT DESIRE

    Natsch ist offline

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