Lobbyismus per se ist nicht schlecht, er gehört zur Demokratie unterschiedliche oder gar konträre Interessen auszugleichen. problematisch wird er, wenn er Schlagseite bekommt, d. h. die Entscheidungen oftmals zu einer Seite oder Gruppe gefällt werden.
Gewährleisten kann man dies nur durch Transparenz. Leider aber hinkt D in diesem Punkt anderen Staaten deutlich hinterher. Denn nicht wenige Abgeordneten sind im Nebenerwerb Lobbyisten, und allein der Anschein, es könnte ihre Entscheidung beeinflussen, schadet dem Ansehen der Politik. Das EU-Parlament beispielsweise verbietet seinen Abgeordnete Lobbynebentätigkeiten nachzugehen, ein solcher Beschluss wäre vielleicht auch für den Bundestag zu begrüßen.
Nach einer Studie des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung in Köln stimmen viele Entscheidungen des Bundestages häufig mit den Einstellungen der oberen Einkommensschichten überein. Auch hier wäre es im eigenen Interesse der Politik angeraten, für ein Gleichgewicht der Interessengruppen zu sorgen.