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    I'm an Ass Man! Avatar von Leichenteich
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    Leichenteich ist offline

    Warum finden viertel Töne so wenig Beachtung?

    Wenn man die Musik so sieht, dann dreht es sich in der Regel um die Töne, die man auch ohne weiteres auf dem Notenblatt notieren kann. Das sind die ganzen Töne mit seinen Halbtonschritten.
    So wird das auch auf einem Klavier gespielt (die weißen Tasten sind die ganzen Töne, die schwarzen, die Halbtonschritte dazwischen) und auch auf der Gitarre. (da rutscht man mit jedem Bund einen Halbton weiter)


    Natürlich kann man sagen, dass die Musik auf den Tönen aufgebaut ist, eben weil das durch die beiden Instrumente und auch durchs aufschreiben so entstanden ist. Aber macht das Sinn? Hätte man nicht noch viel "mehr" Möglichkeiten Musik zu machen, wenn man auch die Viertel Ton Schritte mit einbezieht?
    Bei einer Geige z.b. könnte man das ohne weiteres, weil es da keine Bünde gibt und man dadurch quasi jeden Ton spielen kann.

    Oder denkt ihr vielleicht, dass das nicht viel Sinn macht, weil man die Unterschiede nicht soo oft merkt? Gibt es keine Möglichkeit einen "Viertel Ton" (so nenne ich es einfach mal) schön mit den ganzen und/oder den halben zu harmonieren? Darüber hab ich mir ehrlich gesagt nie Gedanken gemacht.

    EDIT: Wenn ich mich richtig erinnere, ist das Kill em' all Album von Metallica einen Viertel Ton tiefer. (unter Standart E, wenn man auf die Gitarre nimmt)....das hängt aber nicht damit zutun, dass die ihre Instrumente tiefer gestimmt haben, sondern dass das ganze einfach beim Aufnehmen aufs Band so passiert ist. Deswegen gibts auf Youtube auch Aufnahmen, auf denen das bereinigt wurde.
    Aber darüber rede ich gerade nicht. Denn es macht wirklich keinen Sinn alles einfach um einen Viertel Ton zu versetzen. Ich rede davon, ob es rein mathematisch möglich ist einen "Viertel Ton" mit den "normalen" harmonieren zu lassen. (ich rede auch bewusst von mathematisch, denn Musik ist im Grunde genommen Mathematik!)
    Geändert von Leichenteich (17.03.2020 um 06:39 Uhr)

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    Das Ziel ist im Weg Avatar von urphate
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    urphate ist offline
    Ich denke mal, dass ist ein kulturgeschichtliches Phänomen.
    Es gibt auch Musikrichtungen, z.B. in asiatischen Ländern, in denen 16tel Noten häufig vorkommen, was dann für unsere Ohren oft hektisch klingt.
    Mer hale Pol

    Wär ich ein Huhn, wär ich eine Legende

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    I'm an Ass Man! Avatar von Leichenteich
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    Leichenteich ist offline
    Zitat Zitat von urphate Beitrag anzeigen
    Ich denke mal, dass ist ein kulturgeschichtliches Phänomen.
    Es gibt auch Musikrichtungen, z.B. in asiatischen Ländern, in denen 16tel Noten häufig vorkommen, was dann für unsere Ohren oft hektisch klingt.
    Gibts hier aber auch. Im Metal werden, wenns flott gespielt wird eigentlich immer 16tel gespielt.

    Auch wenn 16tel natürlich genauso relativ ist. Du kannst Angel of Death von Slayer haben, wo bei 200bpm 16tel gespielt werden. Was wirklich verdammt schnell ist.
    Und du hast im Gitarrensolo von Nothing Else Matters (Metallica) auch 16tel...die jedoch mehr als um die Hälfte langsamer sind, als die bei dem Slayer Song. Einfach weil Nothing Else Matters in 90bpm ist.

  4. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #4 Zitieren
    Halbgott Avatar von Orkjäger XD
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    Orkjäger XD ist offline
    Probier doch mal aus ob es gut klingt
    Es ist schön, dass ich euch kenne
    Es macht Spaß, mit euch zu plauschen
    Ihr habt Nachmittags oft Zeit
    Ihr habt immer was zu rauchen
    Aber wenn bei mir ein Rohr platzt, seid ihr wirklich zu nichts nütze
    Ihr seid zwar alles Lappen, aber trotzdem gibt's 'ne Pfütze

    Das Lumpenpack - Pädagogen

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    Schwertmeister Avatar von PoPo19065
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    PoPo19065 ist offline
    Also bei Bendings/ Vibrato an der Klampfe hast du sogar stufenlos alle Frequenzen innerhalb einer kleinen Sekunde.
    Außerdem spricht nix dagegen, deine Gitarre 1/4 Ton zu verstimmen

  6. Beiträge anzeigen #6 Zitieren
    Forenkater Avatar von Matteo
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    Matteo ist offline
    Zitat Zitat von urphate Beitrag anzeigen
    Ich denke mal, dass ist ein kulturgeschichtliches Phänomen.
    Es gibt auch Musikrichtungen, z.B. in asiatischen Ländern, in denen 16tel Noten häufig vorkommen, was dann für unsere Ohren oft hektisch klingt.
    Es geht Leichenteich um die Tonabstände, nicht um das Tempo.
    Mit Viertelnoten(schritt) meint er einen Ton der von der Frequenz her z.B. zwischen C und Cis liegt.

    Es gibt übrigens durchaus Musik, die sich von der Stimmung her an anderen Systemen als unserer gebräuchlichen Tonleiter orientiert, z.B. den Slendro.
    Die Saiten der dort vernwendeten Instrumente sind so gestimmt dass sie keinen "glatten" Halb- oder Ganztonschritte auseinanderliegen.
    Wenn ein Halbton aus 100 Cent, dann sehen die Tonabstände im Slendro z.B. so aus: 243, 238, 263, 236, 244 Cent
    Ein weiteres Beispiel ist der Pelog.

  7. Beiträge anzeigen #7 Zitieren
    Corak  Avatar von Schnurz
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    Schnurz ist gerade online
    Ich kenne mich damit nicht aus. Ich habe nur unsere "normale" Tonleiter kennengelernt.

    Kann man sich "Anderes" mal irgendwo mit einem Link anhören?
    "Ihr solltet mich mal sehen, wenn mir langweilig ist"
    Von Jaree-Ra, in Einsamkeit (Skyrim)

    Was? Keine neuen PB-SPiele mehr?!

  8. Beiträge anzeigen #8 Zitieren
    Forenkater Avatar von Matteo
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    Matteo ist offline
    Zitat Zitat von Schnurz Beitrag anzeigen
    Ich kenne mich damit nicht aus. Ich habe nur unsere "normale" Tonleiter kennengelernt.

    Kann man sich "Anderes" mal irgendwo mit einem Link anhören?
    [Video]
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  9. Beiträge anzeigen #9 Zitieren
    Ritter Avatar von Quantenirrwisch
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    Quantenirrwisch ist offline
    Das ist ein sehr interessantes Thema (Sehr interessant!). In der Tat hat sich in der westlichen Musik das Schema mit 12 Halbtönen (seit 3 Jahrhunderten in gleichstufiger Stimmung, davor eben wohltemperiert) herausgebildet. Warum ist das so?

    Theoretisch könnte man ein X-beliebiges Tonsystem schaffen. Die Töne werden dann durchnummeriert, 1, 2, 3, 4 .... und kriegen alle eine beliebige Frequenz. Also das 1 dann zum Beispiel 230 Hertz, 2 hat 100 Hertz, 3 dann wieder 500 Hertz und so weiter. Damit lässt sich blos leider nicht wirklich gut Musik machen. Warum nicht? Es gibt ein paar Anforderungen an so ein Tonsystem (ein paar davon sind redundant, und manche lassen sich nicht gleichzeitig erfüllen), die etwas darüber aussagen, wie gut man damit Musik machen kann.
    Wichtig: Stimmungen (Pythagoräisch / Gleichstufig / Wohltemperiert ...) lasse ich jetzt mal komplett raus

    Zunächst Anforderungen an die Spielbarkeit: Alle hier genannten Dinge machen es einfacher, sich im Tonsystem zurrechtzufinden.
    • Oktave: Man hätte gerne, dass Töne mit doppelt so hoher Frequenz wieder den "gleichen" Ton ergeben (blos dann eben eine Lage höher)
    • Gleichmäßigkeit: Man hätte gerne, dass die Tonabstände zwischen zwei benachbarten Tönen zumindest angenähert dieselben empfundenen Tonhöhenabstände haben (Bei einem Klavier mit nur weißen Tasten wäre das zum Beispiel nicht so, zwischen E und F ist ein anderer Sprung als zwischen F und G.
    • Monotonie: Man hätte gerne, dass die Tonhöhe mit jedem Ton ansteigt (ist klar:P)

    Das alleine reicht allerdings noch nicht, damit es auch gut klingt. Gut oder schlecht klingen können nur mehrere Töne zusammen. Wann man zwei Töne, die zusammen erklingen, als harmonisch empfindet, ist ein klein wenig Gewöhnungssache. Tendenziell ist es aber so, dass zwei Töne dann als harmonisch empfunden werden, wenn ihre Frequenzen ein möglichst gerades Frequenzverhältnis haben.
    (Die gleichstufig temperierte Quinte, die man auf einer Gitarre findet, hat zum Beispiel etwa das Verhältnis 2:3, eine reine Terz hätte genau 5:4, und eine kleine Terz genau 6:5). Je mehr dieser Frequenzverhältnisse man mit dem Tönen aus dem Tonsystem nachbauen / annähern kann, desto besser.
    [\List][*]Intervalle: Möglichst viele reine Intervalle (2:3, 4:5, 6:5) sollen mit dem System angenähert werden können.
    [\List]

    Jetzt haben wir eine relativ große Liste an Anforderungen. Und der Clou ist: Das Tonsystem mit 12 Tönen kann sehr viele dieser Anforderungen sehr gut erfüllen. Es wird erzeugt, indem man stückweise Töne mit Frequenzverhältnis 2:3 sucht, bis man (nach 12 Tönen) fast wieder am Anfangston angekommen ist.
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

    In diesem Video wird gezeigt, warum es gerade 12 Töne sind, die gleichzeitig
    1. angenähert gleichmäßig verteilt sind
    2. möglichst viele 2:3 Verhältnisse bieten
    3. möglichst wenige Töne haben

    Das nächste Tonsystem, was ähnlich aufgebaut wäre, und angenähert gleichmäßig ist, hätte schon 53 Töne, das sind allerdings schon viel mehr (was es komplizierter macht). Das ist (ganz ganz grob) der Grund, warum sich das 12-Ton-System durchgesetzt hat (das war auch eine historische Entwicklung).


    Natürlich gibt es auch Tonsysteme, die auf anderen Intervallen aufbauen (zum Beispiel das 19-Stufige Tonsystem, und noch viele viele andere Tonsyteme. Die müssen sich aber alle an den genannten Kriterien messen lassen. Und das Viertel-Ton-System, bei dem einfach genau zwischen den Halbtönen noch der 4tel-Ton liegt, schneidet in dieser Betrachtung echt nicht gut ab:
    • Es ist gleichmäßig (ist ja auch so konstruiert worden)
    • Weil die vierteltöne genau zwischen den Halbtönen liegen, gibt es zwischen den Vierteltönen keine "schönen" Frequenz-Verhältnisse
    • Es hat 24 Töne (das ist schon ganz schön viel)

    Das Problem mit den Frequenzverhältnissen ist imo das größte.

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    Ritter Avatar von Kalimero
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    Kalimero ist offline
    Ich möchte noch ergänzen, dass Vierteltöne, wie Quantenirrwisch sie beschreibt ("bei dem einfach genau zwischen den Halbtönen noch der 4tel-Ton liegt") in der zeitgenössischen Klassik keine Seltenheit sind und sich eine festgelegt Notation (nach links gewandte B-Vorzeichen, Kreuze mit nur einem Vertikalstrich, usw.) bereits durchgesetzt hat.

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