Zitat Zitat von Lord Garond Beitrag anzeigen
Mein Spielegeschmack hat sich erstaunlich wenig gewandelt im Laufe der Zeit. Rollenspiele, Echtzeitstrategie, Rundenstrategie, Farming-Simulationen (Harvest Moon, Stardew Valley), Action Adventures liebe ich nach wie vor. Sport- und Rennspielen kann ich immer noch nichts abgewinnen.
Allerdings hat sich mein Geschmack hinsichtlich Shootern und Actionspielen verändert. Battlefield wie GTA liebte ich als Kind/Jugendlicher heute fasse ich die nicht mal mehr mit der Kneifzange an.

So gesehen hat sich nicht viel getan was meinen Geschmack angeht. Trotzdem sind die Spiele welche ich heute spiele kaum noch mit damals zu vergleichen. Zum einen da sich der Markt und somit die Produkte stark verändert haben und zb. ein Rollenspiel im Jahr 2000 wenig mit einem Rollenspiel 2020 zu tun hat. Zum anderen bin ich heute in einer komplett anderen Lebensphase als damals. Früher konnte ich es mir erlauben ein Wochenende auf einer LAN-Party zu sitzen oder nach der Schule erstmal 3-4h vorm Rechner/Konsole zu versacken. Heute geht das nicht mehr da man viel mehr Verpflichtungen hat und die Zeit immer knapp ist. Das ich jetzt wieder die Schulbank, neben der Arbeit, drücke machts nicht besser. Wenn ich dann mal zum zocken komme bevorzuge ich kurze einfache Spiele und nicht mehr das 200h RPG.
Anstatt auf meiner Switch Breath of the Wild zu spielen, spiele ich lieber ein paar Matches Splatoon oder Smash auch wenn die Genres mir grundsätzlich weniger zusagen.
Stardew Valley hab ich vor ein oder zwei Jahren auch gefeiert. Eines der wenigen Spiele (neben Elder Scrolls und einigen Rennsimulationen) bei denen ich tatsächlich über 100 Spielstunden angesammelt habe. Ich glaube, vor 10 Jahren hätte mich so ein Spiel kaum interessiert. Aber inzwischen mag ich solchen gemütlichen Kram. "Kleine" Spiele, die sich wie ein Urlaub im eigenen Wohnzimmer anfühlen.

Zeit ist bei mir an sich auch immer ein Faktor, wobei ich nicht grundsätzlich so enorm wenig Zeit hätte ... die hab ich EIGENTLICH schon, wenn ich sie mir nehmen will. Aber wenn ich etwas spiele, dann möchte ich mich wirklich darauf konzentrieren und oft fällt mir das schwer, weil ich gedanklich mit anderen Dingen beschäftigt bin. Dann kann ich mich auch nicht wirklich auf ne Story einlassen und so ein Spiel wäre dann ziemlich verschwendete Spielzeit.

Aber an sich brauche ich schon ab und zu auch den Kontrast: Mal kurze Spiele, mal aber auch was längeres, wie zuletzt Disco Elysium mit knapp unter 50 Stunden Spielzeit. Das Spiel hat mich auch extrem an Rollenspielklassiker aus den frühen 2000ern erinnert (vor allem Planescape Torment). Auch wenn sich im Mainstream einiges bei Rollenspielen verändert hat ... ab und zu gibt es zum Glück doch noch neuen Oldschool-Kram. Früher war ein möglichst großer Umfang immer ein wichtiges Kaufargument für mich, aber inzwischen wirken 100+ Spielstunden für Storyspiele (The Witcher 3 hat mich z. B. fast zwei Jahre für's Hauptspiel und beide Addons gekostet) schon irgendwie ein wenig abschreckend. 30 bis 50 Spielstunden für ein Rollenspiel sind für mich optimal. Weniger wäre für eine epische Story zu wenig, (viel) mehr würde mir zu viel Zeit für andere Spiele nehmen, die ich auch gern spielen möchte.