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Ergebnis 1 bis 9 von 9
  1. Beiträge anzeigen #1 Zitieren
    I'm an Ass Man! Avatar von Leichenteich
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    Leichenteich ist offline

    Wie wichtig sind Emotionen in Live Musik?

    Ich komme gerade darauf, weil ich gerade ein altes Metallica Video sehe. Aber dazu komme ich später.

    Ich selbst bin kein großer "Show Musiker". Ich kann, denk ich ganz gut Gitarre spielen und recht passabel singen. Aber ich bin froh, dass unser Sänger eine Rampensau ist, denn ich bin nicht der beste darin die Musik wirklich rüber zu bringen.
    Aber anderseits muss ich sagen, dass es darauf ankommt. In meinem Fall kommt es darauf an, wie das Publikum drauf ist. Wenn das Publikum ordentlich mit geht, dann mache ich auch mit ordentlich Show und dann macht mir das ganze auch richtig Spaß. Und das ist dann so eine Wechselwirkung, dass dir die Leute Motivation und Power geben und du gibst das selbe genauso zurück. Das ist eigentlich schade. Gerade, wenn das Publikum noch nicht warm ist, muss man eigentlich anheizen. Aber so funktioniert das zumindest bei mir nicht.
    Und da sind Emotionen im Spiel. Wenn man Spaß hat und auch jeden Akkord, den man anschlägt mit Power und Enthusiasmus anschlägt, dann kommt die Musik für mich gefühlt auch viel besser rüber....als wenn man konzentriert ist und darauf achtet, dass man alles richtig macht.

    Ein anderes Beispiel ist Lee Aaron. Ich hab sie mal auf einem Festival live gesehen...und ich kannte keinen Song, ich kannte nur ihren Namen. Aber sie hat so viel Power in die Show gegeben und vorallem bei einer Ballade auch so gefühlvoll gesungen, dass sie einfach jeden gewonnen hat. Und die Stimmung war für ein 13 Uhr Gig auf dem Festival schon ähnlich wie spät Abends beim Headliner.

    Jetzt komme ich zu Metallica. Ich hab mir gerade dieses eine Video angeschaut, welches ich glaube ich mal im TuS gepostet habe. Es war von 92, wo sie Shortest Straw spielen. Und der Hetfield war zu der Zeit auch ganz anders, als er heute ist. Heute ist er so eine Art liebenswerte Vaterfigur (deswegen wird er auch gern Papa Het genannt)...aber in dem Video ist er einfach so ganz anders. Voller Aggression und er sieht auch nicht wirklich gut aus, wenn man ihn vergleicht mit paar Jahre davor oder paar Jahre danach. Das war die Tour zum Schwarzen Album, wo die bereits 1 Jahr auf Tour waren und noch ein Jahr vor sich hatten. Und zu der Zeit hat Hetfield auch sein Alkoholproblem perfektioniert. Er sagt ja selber, dass er zu der Zeit ziemlich oft in Kneipenschlägereien verwickelt war und in die Zeit sind auch seine beiden, kurzen Knast Aufenthalte gefallen.
    Aber der Musik tut es gut. Es ist halt harte Musik und ich finde, seine Aggression macht das ganze noch authentischer und gibt dem ganzen Power. Wenn ich das dann mit neuen Videos vom selben Song vergleiche, dann wirkt das neue schon fast weich gespült. Auch wenn Metallica ihre Sache immer noch gut machen.

    Von dem Video rede ich:




    Der Hetfield ist zu der Zeit auch nicht gut gealtert, wenn man bedenkt, dass er zu dem Zeitpunkt erst 29 war. Er sieht generell ziemlich verbraucht aus. Paar Jahre später hat er fitter gewirkt. Aber wie gesagt, Holy Shit. Ich liebe es, wie aggressiv er den Song spielt. Er sieht die ganze Zeit so aus, als würde er gleich jemanden die Fresse polieren. (ich sehe es gerade in der Vorschau....das Thumbnail vom Video spiegelt das auch perfekt wieder )



    Wie seht ihr das? Und welche Erfahrungen habt ihr mit dem Thema gemacht?


    EDIT: Ich liebe vorallem die Stelle bei 4:28. Er geht komplett in der Musik auf.
    Geändert von Leichenteich (16.02.2020 um 03:18 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #2 Zitieren
    We work in the dark...  Avatar von mondy
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    mondy ist offline
    Ehm die frage ist Leicht zu beantworten. Ja, sehr.
    ...to serve the light. We are assassins.
    [Bild: sigpic65108_22.gif]
    Alles, was gut an uns ist, begann mit Euch, Altair.

  3. Beiträge anzeigen #3 Zitieren
    Ritter Avatar von TheLongestDay
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    TheLongestDay ist offline
    Ich kann leider nach wie vor nichts mit Metallica anfangen.

    Musik hat auch immer eine Art von Dramaturgie. Und die muss ich als Zuhörer nachvollziehen können, damit ich der Musik etwas abgewinnen kann, auch wenn das nur auf rein ästhetischer Ebene passiert. Und damit das gut funktioniert, reicht es nicht, dass man alle Noten richtig spielt. Emotionalität ist sogar wichtiger als überhaupt "richtig" zu spielen, nehme ich an.

  4. Beiträge anzeigen #4 Zitieren
    Schwertmeister Avatar von PoPo19065
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    PoPo19065 ist offline
    Klar! Volles Brett Emotionen und so!
    Ich finde es erstmal schwierig, auf der Bühne zusätzlich zum Instrumentieren noch zu Schauspielern. Mach ich mein persönliches Rock'n'Roll-Gesicht, komm ich mir blöd vor
    Außerdem neige ich dazu, mich zu verspielen, wenn ich rumalbere. Aufs Kabel treten, auf ne Tretmine treten, mit dem Kabel was umreißen, mit dem Bandkollegen im Umdrehen die Gitarrenhälse kreuzen (PANGGGGG ).

    Aber so blöd es klingt, Übung hilft. Man kann bestimmte Sachen halt einfach üben. Ich stand schon vorm Spiegel mit der Axt um den Hals und hab Rockstar gespielt. Ein Glück nur für mich. Aber zu wissen, wie ich dabei aussehe, gibt mir auf der Bühne einfach etwas mehr Ruhe und dann mach ich schon auch mal nen einstudierten Hopser oder so
    Allerdings spiele ich Bass und singe nicht vordergründig, da kann man auch einfach nur den kuhlen Dude vorne links geben, solange denn jemand Anderes etwas Show macht

  5. Beiträge anzeigen #5 Zitieren
    Adventurer Avatar von Andur Sunrider
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    Andur Sunrider ist offline
    Hmm..Für mich ist Wuchtigkeit sehr viel wichtiger als musikalische Exaktheit.
    Ich liebe Florence + The Machine auf CD und finde sie live mies: weil live fehlt völlig die Wucht. Schau dir einfach mal No Light an, Album und Live, da liegen Welten dazwischen.

    Live:

    [Video]

    und CD:

    [Video]


    Jo..beantwortet das deine Frage nach Emotionalität? Hmm..also für mich ist WUCHT wichtig.

  6. Beiträge anzeigen #6 Zitieren
    Das Ziel ist im Weg Avatar von urphate
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    urphate ist offline
    Wenn man bedenkt, wieviel manche Songs in der Studioversion verlieren, sehr wichtig.
    Mer hale Pol

    Wär ich ein Huhn, wär ich eine Legende

  7. Beiträge anzeigen #7 Zitieren
    Schwertmeister Avatar von carlfatal
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    carlfatal ist offline
    Zitat Zitat von Leichenteich Beitrag anzeigen
    Ich selbst bin kein großer "Show Musiker".
    Ich hab lange Jahre in einer Band Keyboards gespielt, eine Rampensau war ich nie. Unsere Musik war repetitiv und ging eher so in die Richtung Kraftwerk oder Can (wenn ich denn versuchen würde, da ´ne Schublade zu finden).

    Zitat Zitat von TheLongestDay Beitrag anzeigen
    Musik hat auch immer eine Art von Dramaturgie. Und die muss ich als Zuhörer nachvollziehen können, damit ich der Musik etwas abgewinnen kann, auch wenn das nur auf rein ästhetischer Ebene passiert. Und damit das gut funktioniert, reicht es nicht, dass man alle Noten richtig spielt. Emotionalität ist sogar wichtiger als überhaupt "richtig" zu spielen, nehme ich an.
    Das würde ich absolut unterschreiben, wobei... was ist Emotionalität, bzw. wie nehmen wir sie wahr? Für mich ist Musik immer schon die Möglichkeit gewesen, meine Emotionen am besten auszudrücken, viel besser als mit Sprache. Aber das heißt keineswegs, daß ich jetzt exaltiert auf einer Bühne rumgesprungen wäre. Und eine technisch perfekte Wiedergabe von notierter Musik macht sie auch nicht lebendig, aber ohne passende Technik leidet die Ausdrucksfähigkeit eines Musikers ebenso.
    Und andererseits kann ich mich natürlich auf eine Bühne stellen und eine Gitarre zerschlagen, was sicher sehr emotional rüberkommen kann, aber trotzdem rein musikalisch gesehen nicht unbedingt interessant sein muß. Und natürlich gibt es Aufnahmen (und wenn Konserve bevorzuge ich live eingespielte Musik), die trotzdem nicht als Gefühlsaufwallung rüberkommen muss, um mir zu gefallen.

    Zwei Beispiele für das, was ich meine, sind diese Aufnahmen hier. Zuerst ein Song über eine grauenhafte Realität in den USA des frühen 20. Jahrhunderts. Ein Song, dessen Interpretation durch Billie Holiday ich persönlich nur schwer ertragen kann, weil seine Emotionalität einem so unvermittelt entgegentritt:
    [Video]

    Und dann Robert Fripp, der Mann hinter King Crimson, mit seinen Crafty Guitarists. Auch hier geht es um Emotionen, aber nicht nur ist das thematisch etwas vollkommen anderes, auch musikalisch und von der Präsentation her ist da ein ganz anderer "Abstand" sozusagen. Und wer gerne lacht, dem empfehle ich unbedingt, in die Kommentare reinzulesen.

    [Video]
    Geändert von carlfatal (18.02.2020 um 11:48 Uhr)

  8. Beiträge anzeigen #8 Zitieren
    Deus Avatar von EfBieEi
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    EfBieEi ist offline
    Wegen dem habe ich den Gedanken verworfen auf ein 30 seconds to Mars Konzert zu gehen.

    https://youtu.be/UDv4WrhrwqY?t=79 Rock am Ring 2010

    https://youtu.be/BuB2edIjYCw?t=3002 Rock am Ring 2018

    Gleiches Lied aber die Band hat sich komplett gewandelt. Besteht zb. auch nur noch aus zwei Leuten (Sänger und Schlagzeuger). Weil der Großteil des aktuellen Albums elektronisch erzeugt wird, also kaum noch was mit Rock zu tun hat.
    Geändert von EfBieEi (18.02.2020 um 12:04 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #9 Zitieren

    Faszinierend!
    Avatar von smiloDon
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    smiloDon ist offline
    Also mir ist dies relativ wuppe. Beispielsweise tragen Sinfonieorchester ihre Musik äußerlich anscheinend recht emotionslos vor. Und dennoch kann mich diese Musik tief berühren.

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