Ergibt keinen Sinn, hm?
Doch, ich finde schon, dass es einen Sinn ergibt.
https://www.ndr.de/ndrkultur/Der-sch...lasten100.html
"Ein Ort, um sich zu solidarisieren
Im Gegensatz zum Wissmann-Denkmal in Bad Lauterberg musste das Kolonialdenkmal von Braunschweig schon einiges über sich ergehen lassen: Der monumentale Steinblock mit dem Relief eines Löwen, der seine Pranke auf der Weltkugel hält, war das Ziel von Demonstrationen und Protesten und wurde schon angesprüht, verhüllt und bemalt. Aktuell ist er mit Antirassismus-Plakaten behängt. "Ich finde das großartig. Dieser Ort ist für die Braunschweigerinnen und Braunschweiger, die sich aufmachen und "Black Live Matters"-Plakate malen, der Ort, an dem sie sich solidarisieren und gegen Rassismus vorgehen. Wenn nicht dort, wo sonst?", sagt Braunschweigs Kulturdezernentin Anja Hesse.
Über das Kolonialdenkmal wird seit langem gestritten. Schon in den 60er-Jahren wurde gefordert, es abzureißen. Dazu ist es aber nie gekommen, und das sei gut so, meint Anja Hesse: "Das wäre Geschichtsklitterung. Wenn man diese Statue entfernen würde, könnte man an die Stelle ein Schild stelle mit der Aufschrift 'Hier stand einmal ein Kolonialdenkmal'. Das ändert aber nichts an der Problematik, dass wir hier eine Kolonialgesellschaft hatten und dass wir Teil dieses Missbrauchs waren. Es ändert auch nichts daran, dass das alles geschehen ist."
Nur "genehmigte" Geschichte für den öffentlichen Raum?
Das sieht der Historiker Thomas Kubetzky von der TU Braunschweig ebenfalls so. Das Denkmal sei nun mal für den öffentlichen Raum geschaffen worden, und dort müsse man sich auch daran abarbeiten, anstatt es einfach zu beseitigen. "Ansonsten wäre der öffentliche Raum geschichtslos, oder nur mit einer Geschichte möglich, die genehmigt ist, was auch immer das impliziert. An dieser Stelle möchte ich nicht mehr weiter denken, wenn wir über genehmigte und ungenehmigte Geschichte nachdenken. Denn Geschichte ist nun mal nicht schwarz-weiß, sondern ganz viel grau."
Die Stadt hat das Denkmal auf einer Tafel mit einem kritischen Begleittext versehen. Außerdem wird auf eine Internetseite mit Fotos und Dokumenten zum Kolonialismus hingewiesen, die kontinuierlich aktualisiert wird. Entscheidend aber, so Thomas Kubetzky, sei die lebendige, alltägliche Auseinandersetzung mit dem Denkmal, vor allem als Teil des Schulunterrichts. "Weil man den nachfolgenden Generationen die Chance geben sollte das Gefühl für Geschichte zu erfahren."
Sind natürlich auch nur Meinungen zum Thema.
Ansonsten scheint es offenbar auch zu funktionieren, wenn man sie tatsächlich in Museen verfrachtet. Auch das geht. Egal, wie, alles sehr viel besser, als zu zerstören.