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Die Abgeordneten und der Wille der Mehrheit

  1. #1 Zitieren

    Foren-Mutter
    Avatar von meditate
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    Heute wurde wieder ein Gesetz (Organspende) nur modifiziert, das die Mehrheit der Bevölkerung gern anders hätte. Das gleiche hatten wir auch schon bei der Geschwindigkeitsbegrenzung. Auch da war nach Umfragen die Mehrheit der Bevölkerung dafür. Die Abgeordneten natürlich dagegen, die fahren ja auch alle so fette Autos

    Denken die Abgeordneten eigentlich nur an sich und sind sie nicht eigentlich dem Wählerwillen verpflichtet?

    Antje Vollmers Vermächtnis

    Die AFD ist wie ein Ölfleck in der Pfütze. Er sieht bunt aus.
    Aber wenn man hineingreift, ist da nur brauner Matsch (Haseloff)
    meditate ist offline

  2. #2 Zitieren
    Ehrengarde
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    Zitat Zitat von meditate Beitrag anzeigen
    Heute wurde wieder ein Gesetz (Organspende) nur modifiziert, das die Mehrheit der Bevölkerung gern anders hätte. Das gleiche hatten wir auch schon bei der Geschwindigkeitsbegrenzung. Auch da war nach Umfragen die Mehrheit der Bevölkerung dafür. Die Abgeordneten natürlich dagegen, die fahren ja auch alle so fette Autos

    Denken die Abgeordneten eigentlich nur an sich und sind sie nicht eigentlich dem Wählerwillen verpflichtet?
    Natürlich denken die meisten Abgeordneten erstmal an sich selbst. Der Wählerwille ist ein nicht fassbares Gut. In den besten Zeit von der Merkel wollten die allermeisten die wieder als Kanzlerin haben, aber gleichzeitig nur so um die 30%(genau weis ich die Zahl jetzt nicht mehr) CDU wählen. So viel zum Wählerwillen. Die meisten sind für Maßnahmen zum Schutze des Klimas, aber dennoch steigen die Zulassungen von PKWs aller Klassen enorm. Ebenso die Flugreisen und die Kreuzfahrten. Welcher Wählerwillen also? Der ist so wandelbar wie nur irgendwas. Wenn ich Abgeordneter wäre, würde mich dieser vermeintliche Wählerwille auch nicht weiter jucken. Erstmal für das eigene Wohlergehen sorgen und ab und zu ein paar schön klingende Sonntagsreden halten. Mehr brauch es da nicht. Ich bin da völlig Illusionslos. Lebenserfahrung.


    Moors
    Moors ist offline

  3. #3 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Thorn1030
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    Zitat Zitat von meditate Beitrag anzeigen
    Heute wurde wieder ein Gesetz (Organspende) nur modifiziert, das die Mehrheit der Bevölkerung gern anders hätte.
    Ist das so? Woher hast du das? Eine Abstimmung der Bevölkerung darüber hat es nicht gegeben - ich wäre also vielleicht etwas zurückhaltender mit solchen Pauschalaussagen.

    Ich gehöre z.B. schonmal nicht zu dieser "Mehrheit".

    Zitat Zitat von meditate Beitrag anzeigen
    sind sie nicht eigentlich dem Wählerwillen verpflichtet?
    Da wir nunmal eine repräsentative und keine direkte Demokratie haben: Ja, aber eben nur indirekt.

    Es ist, wie es ist.
    Thorn1030 ist offline

  4. #4 Zitieren
    Deus Avatar von Turambars
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    Zitat Zitat von Thorn1030 Beitrag anzeigen
    Ist das so? Woher hast du das? Eine Abstimmung der Bevölkerung darüber hat es nicht gegeben - ich wäre also vielleicht etwas zurückhaltender mit solchen Pauschalaussagen.
    https://www.zdf.de/politik/politbaro...mitte-100.html

    Es handelt sich um eine Umfrage.
    Es wird die Zeit kommen,
    da das Verbrechen am Tier
    ebenso geahndet wird,
    wie das Verbrechen am Menschen.
    Turambars ist offline

  5. #5 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Thorn1030
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    Interessant. Wenn es tatsächlich auch in anderen Umfragen so aussieht, ist es in der Tat verwunderlich das die Entscheidung nun so ausgefallen ist, wie sie ausgefallen ist.

    Aber ich denke mal es ist eben immer noch was anderes, mal schnell anonym so eine Umfrage zu beantworten, oder eben auch anschließend die einmal getroffene Entscheidung tatsächlich verantworten zu müssen.
    Thorn1030 ist offline

  6. #6 Zitieren
    Knight Avatar von Opodeldox
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    Zitat Zitat von meditate Beitrag anzeigen
    Denken die Abgeordneten eigentlich nur an sich und sind sie nicht eigentlich dem Wählerwillen verpflichtet?

    Nein sind sie nicht, sie sind nur ihrem eigenem Gewissen unterworfen. Grundsätzlich soll eine moderne Demokratie nicht eine Diktatur und dadurch Tyrannei der Mehrheit sein und es gibt Grenzen bei dem was eine Mehrheit, einer Minderheit zumuten kann und darf.

    Die Geschwindigkeitsbegrenzung mit der Organspende zu vermischen ist außerdem unpassend. Bei dem einen geht es darum einzuschränken, wie man sein Eigentum benutzen darf, bei dem anderen geht es um die Frage wem dein Körper und seine Organe gehören.
    “If it is not right do not do it; if it is not true do not say it.” ― Marcus Aurelius

    Opodeldox ist offline

  7. #7 Zitieren

    Foren-Mutter
    Avatar von meditate
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    ich finde, das kann man durchaus vergleichen, immerhin sprechen alle umfragen zu beiden themen die gleiche sprache.

    und zum kampfbegriff: mein körper gehört nicht dem staat: es wurde in den letzten tagen sehr oft so formuliert. was ist eigentlich das problem, einmal in seinem leben "nein" zu sagen? etwas anders hätte nämlich das vom gesundheitsminister eingebrachte entwurf nicht bedeutet.

    außerdem hätte der staat niemals das eigentum an deinem körper und deinen organen gehabt, das ist einfach absurd. immerhin braucht der staat keine spenderorgane, aber tausende von wartenden

    Antje Vollmers Vermächtnis

    Die AFD ist wie ein Ölfleck in der Pfütze. Er sieht bunt aus.
    Aber wenn man hineingreift, ist da nur brauner Matsch (Haseloff)
    meditate ist offline

  8. #8 Zitieren
    Knight Avatar von Opodeldox
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    Zitat Zitat von meditate Beitrag anzeigen
    und zum kampfbegriff: mein körper gehört nicht dem staat: es wurde in den letzten tagen sehr oft so formuliert. was ist eigentlich das problem, einmal in seinem leben "nein" zu sagen? etwas anders hätte nämlich das vom gesundheitsminister eingebrachte entwurf nicht bedeutet.
    Das ist kein Kampfbegriff, es gibt nichtmal einen "Begriff". Das Problem ist, dass der Staat damit ein Herrschaftsrechts über deinen Körper produziert, dass vorher nicht existiert hat. Es geht gar nicht darum ob es schwer ist "nein" zu sagen, genauso ist es nicht schwer "ja" zu sagen.

    Darüber hinaus geht es nicht darum "einmal" nein zu sagen. Als Mensch kann man seine Meinung ändern. Ändere ich meine Meinung und muss wochenlang warten um diese Entscheidungen im Zentralregister anzupassen, sterbe ich vielleicht in der Zwischenzeit, Wartezeiten von Wochen und Monaten sind zu erwarten.


    Zitat Zitat von meditate Beitrag anzeigen
    außerdem hätte der staat niemals das eigentum an deinem körper und deinen organen gehabt, das ist einfach absurd.
    Nein, das ist nicht absurd. Wenn mein Körper mir gehört, kann mich niemand dazu zwingen, Entscheidungen über ihn zu treffen. In dem vorgeschlagenen Fall wurde die Entscheidung über "meinen" Körper schon pauschal beantwortet und ich werde zum Bittsteller beim Staat, wenn ich meine Meinung darüber ändere. Die Entscheidungsgewalt über meinen Körper wird dadurch eingeschränkt.


    Zitat Zitat von meditate Beitrag anzeigen
    immerhin braucht der staat keine spenderorgane, aber tausende von wartenden
    Ok, warum mischt der Staat sich dann ein? Es handelt sich hier eindeutig um ein gesellschaftliches, moralisches Problem, das wird als Menschen unter uns lösen müssen - wozu also die Gewalt des Staates nutzen? Weil man dann weniger Überzeugungsarbeit leisten muss? Dass viele Menschen auf Organe warten ist mir bewusst, darum bin ich selbst auch Organspender, aber das ist meine persönliche Entscheidung, die ich jederzeit revidieren kann.
    “If it is not right do not do it; if it is not true do not say it.” ― Marcus Aurelius

    Opodeldox ist offline

  9. #9 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Thorn1030
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    Ich denke, das Problem wären vor allem die ganz realen Auswirkungen im "Alltagsgeschäft" geworden, über die sich scheinbar kaum jemand Gedanken macht: Mal ehrlich, wenn die Wiederspruchslösung durchgegangen wäre, wäre doch jedes Unfallopfer, jeder der im Krankenhaus verstirbt zum obligatorischen "Ersatzteillager" geworden. Egal ob alt, jung, m/w... Er/sie ist tot - raus mit den Organen; und zwar schnell, bevor sie verderben... Das wäre doch die Konsequenz gewesen.

    Sich in so einer Situation darauf zu verlassen, das der Wiederspruch auch wirklich irgendwo dokumentiert ist und gefunden wird, setzt voraus das ihn überhaupt jemand suchen will... Da ist der Interessenkonflikt des Krankenhauses und div. anderer Parteien schon vorprogrammiert. Im Zweifelsfall läuft das dann so:"Ach, er hat wiedersprochen - tja, die Karte muß der Polizist am Unfallort übersehen haben/das Portemonnaie ist verloren gegangen/ der Arzt hat das beim Überprüfen des Systems wohl übersehen (beliebige weitere Fehlerquelle bei Bedarf einfügen...) - Jetzt sind die Organe nunmal schon draußen, also wäre doch schade drum...?"

    Nein danke, will ich echt nicht haben. Wer meine Organe haben will, muß vorher mein Einverständniss nachweisen und darf ansonsten gar nichts. Ist immer noch der beste Weg, imho.
    Thorn1030 ist offline

  10. #10 Zitieren
    Ritter Avatar von abaris
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    Zitat Zitat von Thorn1030 Beitrag anzeigen
    Ich denke, das Problem wären vor allem die ganz realen Auswirkungen im "Alltagsgeschäft" geworden, über die sich scheinbar kaum jemand Gedanken macht: Mal ehrlich, wenn die Wiederspruchslösung durchgegangen wäre, wäre doch jedes Unfallopfer, jeder der im Krankenhaus verstirbt zum obligatorischen "Ersatzteillager" geworden. Egal ob alt, jung, m/w... Er/sie ist tot - raus mit den Organen; und zwar schnell, bevor sie verderben... Das wäre doch die Konsequenz gewesen.

    Sich in so einer Situation darauf zu verlassen, das der Wiederspruch auch wirklich irgendwo dokumentiert ist und gefunden wird, setzt voraus das ihn überhaupt jemand suchen will... Da ist der Interessenkonflikt des Krankenhauses und div. anderer Parteien schon vorprogrammiert.
    Das ist absurd. In Österreich leben wir seit jeher mit der Opt Out-Variante und es hat genau null Beschwerden gegeben. Auch das Argument, dass man nicht auf die Dokumentation schaut, ist absurd. Natürlich schaut der Arzt, ob es einen Widerspruch gibt und hält sich daran. Andernfalls wäre er nicht nur seine Approbation los, sondern würde auch noch mit Privatklagen eingedeckt. Und ja, das ist dokumentiert und gespeichert, wenn es einen Widerspruch gibt. Ohne dass dies verifiziert ist, gibt es keine Entnahme - wiederum unter Verweis auf keinerlei Beschwerden.

    Ich habe nicht optiert und finde es OK, dass, wenn jemand noch was damit anfangen kann, meine Organe weiterhelfen, wenn ich klinisch tot bin.
    abaris ist offline

  11. #11 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Thorn1030
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    Ich persönlich kenne das österreichische Gesundheitssystem nicht - aber zu dem deutschen habe ich ganz sicher kein Vertrauen, das Dinge auch in der Praxis so funktonieren wie sie auf dem Papier ablaufen sollten.

    Sie sind doch noch nicht einmal in der Lage, ein sicheres Netzwerk für die Übermittlung der Daten von der Gesundheitskarte aufzubauen, ohne das da jeder alles abgreifen kann. Warum sollte der Dilletantismus bei den Wiedersprüchen zur Organentnahme aufhören?
    Thorn1030 ist offline Geändert von Thorn1030 (17.01.2020 um 20:12 Uhr)

  12. #12 Zitieren
    Deus Avatar von Lemimus
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    Nun, wie gesagt, eine Organspende bleibt weiterhin "freiwillig", auch wenn der Druck durch das neue "Organspende-Einwilligungs-Gesetz" jetzt deutlich erhöht wurde. Denn mit jedem neuen Personalausweis, den man erhält, wird man (offenbar) ab 2022 befragt. Denn so lange dauert es eben, bis in allen Gemeinden dieses Gesetz den Mitarbeitenden beigebracht wurde.
    [SIZE="4"] Binger sind Pinscher![/FONT]

    Leute, liest ein Buch! Das Internet ist sowieso schon kaputt genug, durch die vielen Quarantänemaßnahmen! Lasst auch den Armen das Recht auf ein BISSCHEN Internet! Ich blockiere hier gar nichts! IHR TUT DAS!!!!
    Lemimus ist offline

  13. #13 Zitieren
    Ritter Avatar von Kernel Panic
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    Auf die Gefahr hin, mich SEHR unbeliebt zu machen:

    Mehrheit ist nicht Wahrheit.

    Es gibt höchstwahrscheinlich hunderte von Gesetzesänderungen allein in dieser Legislaturperiode, die nicht von einer Mehrheit der Bevölkerung mitgetragen werden. Das Problem ist: Richtet man sich nach diesen aus, passen diese Mehrheiten in kein gemeinsames Konzept mehr. Die Mehrheit der Deutschen will keine höheren Spritpreise. Kein Dosenpfand. Keine Mobilfunkmasten (jedenfalls nicht vor der eigenen Haustür). Dafür aber will sie auch unbedingt mehr Klimaschutz, Umweltschutz, Digitalisierung usw. - nur verteilen sich diese Mehrheiten eben sehr unterschiedlich.

    Der Punkt an der Sache ist, dass man Politik bzw. Regierungsarbeit nicht (bzw. nur sehr schwer) auf Mehrheiten in Detailfragen ummünzen kann. Diese Diskussion ist uralt. Randständige und populistische Parteien aus rechter und linker Ecke versuchen damit seit jeher, auf Wählerstimmenfang zu gehen - ohne Erfolg, weil den meisten Wählern (jedenfalls bislang) klar war, dass bspw. Volksentscheide in den einzelnen Fragen vor allem zu einer inkohärenten, sich selbst dadurch blockierenden/ausbremsenden Programmatik und nach einiger Zeit auch zum Desinteresse der Bevölkerung führen wollen. Für "das Volk" zu sprechen, und diesem eine Stimme geben zu wollen behaupten buchstäblich alle, die vor allem durch eines funktionieren: Das abstrakte Feindbild des "Establishment" (zu finden bei Linkspartei, Piratenpartei, AfD, Donald Trump, usw.) - namentlich Populisten.

    Das Internet hilft diesen - denn dort sind pessimistische Allgemeinplätze, gepaart mit Halbwissen sehr verbreitete Voraussetzungen, die populistische Agenden fruchtbaren Boden bieten.

    Sicherlich kann man zur Fragestellung der Widerspruchslösung bei der Organspende sehr verschiedener Ansicht sein. Aber auch diese lässt sich nicht isoliert von anderen Fragestellungen betrachten, und der Wille einer Mehrheit (in Umfragewerten, wohlgemerkt) begründet in keinem Fall Unterstellungen von Korruption, wie sie hier z.T. anklingen.
    Kernel Panic ist offline

  14. #14 Zitieren
    Mythos Avatar von Apubec
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    Zitat Zitat von summit Beitrag anzeigen
    Auf die Gefahr hin, mich SEHR unbeliebt zu machen:

    Mehrheit ist nicht Wahrheit.

    ...populistische Parteien aus rechter und linker Ecke versuchen damit seit jeher, auf Wählerstimmenfang zu gehen -

    Für "das Volk" zu sprechen, und diesem eine Stimme geben zu wollen behaupten buchstäblich alle, die vor allem durch eines funktionieren: Das abstrakte Feindbild des "Establishment" (zu finden bei Linkspartei, Piratenpartei, AfD, Donald Trump, usw.) - namentlich Populisten.

    Das Internet hilft diesen - denn dort sind pessimistische Allgemeinplätze, gepaart mit Halbwissen sehr verbreitete Voraussetzungen, die populistische Agenden fruchtbaren Boden bieten.
    Populismus ist ein erfundenes Wort, um den anderen Politischen Gegner mundtot zu machen und meine eigene Macht zu stärken.
    Damit wird jede Diskussion über Politik und deren Entscheidungen, von vornherein abgewürgt.

    Zitat Zitat von summit Beitrag anzeigen
    Sicherlich kann man zur Fragestellung der Widerspruchslösung bei der Organspende sehr verschiedener Ansicht sein. Aber auch diese lässt sich nicht isoliert von anderen Fragestellungen betrachten, und der Wille einer Mehrheit (in Umfragewerten, wohlgemerkt) begründet in keinem Fall Unterstellungen von Korruption, wie sie hier z.T. anklingen.
    Es begründet, das Umfragewerte weder berücksichtigt noch Sinn machen.
    Es begründet nur eines:
    Auf den Willen des Volkes ist geschissen.
    Es gibt kein gut und böse, kein Richtig und kein Falsch, nur Entscheidungen und Konsequenzen.
    Apubec ist offline

  15. #15 Zitieren
    Knight Avatar von Opodeldox
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    Zitat Zitat von Apubec Beitrag anzeigen
    Populismus ist ein erfundenes Wort, um den anderen Politischen Gegner mundtot zu machen und meine eigene Macht zu stärken.
    Damit wird jede Diskussion über Politik und deren Entscheidungen, von vornherein abgewürgt.
    Absoluter Blödsinn. Populismus wirft man den Parteien bzw. Menschen vor, die Ihren Bürgern nach dem Mund reden und dabei die Realität ignorieren. Es ist einfach Politik zu machen, wenn man dem Bürger die ganze Zeit nur sagt, was er hören möchte. Mit diesem Vorwurf macht man niemanden Mundtot, noch stärkt man damit seine Macht.

    Davon abgesehen sind ale Wörter erfunden.


    Zitat Zitat von Apubec Beitrag anzeigen
    Auf den Willen des Volkes ist geschissen.
    Wenn morgen "alle" Bürger den dritten Weltkrieg wollen, soll Deutschland ihn dann anzetteln?
    “If it is not right do not do it; if it is not true do not say it.” ― Marcus Aurelius

    Opodeldox ist offline

  16. #16 Zitieren
    Mythos Avatar von Apubec
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    Zitat Zitat von Opodeldox Beitrag anzeigen
    Absoluter Blödsinn.
    Populismus wirft man den Parteien bzw. Menschen vor, die Ihren Bürgern nach dem Mund reden und dabei die Realität ignorieren. Es ist einfach Politik zu machen, wenn man dem Bürger die ganze Zeit nur sagt, was er hören möchte. Mit diesem Vorwurf macht man niemanden Mundtot, noch stärkt man damit seine Macht.
    Du meinst "dem Volk aufs Maul schauen und zuhören was es sagt" macht schon lange keiner mehr!
    Sogar das alte Rom hat das besser umgesetzt.

    Die Glaubwürdigkeit in Politik und Eliten ist deshalb schon lange verloren gegangen.
    Die Politikverdrossenheit steigt weiter an, da Politiker mehr für die eigenen Interessen arbeiten als für das wohl seiner Bürger.

    Was der TE sehr gut beschreibt!

    Das macht es den Bauernfängern auch leichter Menschen um sich zu scharen.

    Jede Partei betreibt Populismus, nur hat es Ausmaße erreicht dem Volk dinge als gut zu verkaufen die eigentlich schlecht für sie sind, weshalb diese auch wiedergewählt werden.

    Populismus wird denjenigen vorgeworfen die nicht in der Regierung sitzen.

    Wobei richtig angewandter Populismus durch aus Veränderungen herbeirufen kann.
    Nur müsste man sich wieder darauf besinnen, Versprechen auch einlösen und nicht nur auf Plakate zu Pinseln.
    Das würde aber wiederum bedeuten sich von Lobbyisten zu trennen die derzeit Politik diktieren.



    Zitat Zitat von Opodeldox Beitrag anzeigen
    Wenn morgen "alle" Bürger den dritten Weltkrieg wollen, soll Deutschland ihn dann anzetteln?
    Zu deinem "Absoluten Blödsinn".

    Dazu müsste es erst einmal befragt werden!
    Wenn es dann in dergleichen Ideologien passt wird dies auch berücksichtigt.
    Ein Volk zieht von sich aus nicht in den Krieg, oder fordert diesen.
    Es wird geführt, von denen die es selbst gewählt hat.


    Zitat Zitat von Opodeldox Beitrag anzeigen
    Davon abgesehen sind ale Wörter erfunden.
    Menschliche Sprache hat sich entwickelt und wurde nicht erfunden!
    Einzelne Wörter hingegen schon.
    Es gibt kein gut und böse, kein Richtig und kein Falsch, nur Entscheidungen und Konsequenzen.
    Apubec ist offline Geändert von Apubec (19.01.2020 um 16:45 Uhr)

  17. #17 Zitieren
    General Avatar von Harvald
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    Populär und populistisch sind Worte mit eben der selben lateinischen Wurzel. Und welcher Politiker wäre nicht gern populär und damit muss er zwangsläufig populistisch sein. Merkels Atomausstieg war der pure Populismus, denn die Wahrscheinlichkeit eines Fukushima in Deutschland ist praktisch gleich Null. Hat schon irgend jemand einen Hurrikan oder Tsunami in Deutschland festgestellt? Der pure Populismus.


    Wir können feststellen, dass das Wort Populismus im Augenblick geradezu inflationär für rechte Politik verwendet wird, ja einige Politiker bestreiten ausdrücklich, das es Linkspopulismus überhaupt geben kann. Naja Frau Eskens setzt da in meinen Augen neue Maßstäbe.


    Die Erfahrungen des 20. Jahrhunderts zeigen aber, dass faschistische Gruppierungen nirgendwo durch freie Wahlen an die Macht gekommen sind. Mussolini musste putschen, Franco einen Bürgerkrieg führen, und in Deutschland gaben bei der letzten regulären Wahl im November 1932 gerade 33 Prozent ihre Stimme der NSDAP. Erst das Bündnis mit grossen Teilen der Industrie, des Militärs, der Kirchen und auch der Wissenschaft also der maßgeblichen Eliten brachte Hitler an die Macht.


    Die Verführbarkeit der Menschen durch politische Rattenfänger ist die eine Seite und darf nicht unterschätzt werden. Die andere Seite aber sind die Gier, die Arroganz und die Skrupellosigkeit der politischen, ökonomischen und intellektuellen Eliten, auch diese ist demokratisch gesehen brandgefährlich. Insbesondere die Überwindung des demokratischen Systems und der Ersatz durch nicht näher definierte Fachleute seitens der Umweltbewegungen gefährdet schon die Demokratie. Und die Forderung ist Populismus reinsten Wassers


    Dies sollte man nicht vergessen, wenn man wieder einmal auf ganz populistisch auf Gespensterjagd geht.
    Harvald ist offline

  18. #18 Zitieren
    Provinzheld Avatar von Yannis
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    Wann endet oder vielmehr beginnt denn diese Selbstbestimmtheit über den toten Körper? Darf ein Museum die letzte Ruhe eines langen Toten stören, ihn untersuchen, sezieren und Ausstellen? Warum treten Rechte erst nach 3 Monaten im Mutterleib in Kraft, aber enden nicht mit dem Tod? Warum darf ich nicht aus dem Leben gehen, wenn es mein Wunsch ist, wieso darf mir keiner auf meinen Wunsch hin helfen, wenn ich leide? Wieso gestatten wir die Transplantation von Herzen Ausländischer Verstorbener die nach deutschen Recht mit der unethischen Widerspruchspende entnommen wurden? Und überhaupt, wieso gibt es die woanders? Sind alle anderen nicht auf unserem ethischen Niveau, quasi unmoralisch?
    Yannis ist offline

  19. #19 Zitieren
    Mythos
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    Zitat Zitat von Harvald Beitrag anzeigen
    Populär und populistisch sind Worte mit eben der selben lateinischen Wurzel. Und welcher Politiker wäre nicht gern populär und damit muss er zwangsläufig populistisch sein. Merkels Atomausstieg war der pure Populismus, denn die Wahrscheinlichkeit eines Fukushima in Deutschland ist praktisch gleich Null. Hat schon irgend jemand einen Hurrikan oder Tsunami in Deutschland festgestellt? Der pure Populismus.
    Ich sags mal so:
    Die Wahrscheinlichkeit sollte exakt Null Prozent betragen und nicht nur "praktisch". Sie betrug auch bei den 2 passierten GAUs "praktisch null" und doch ist es passiert. Und je länger wir auf Atomkraft setzen, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit, dass doch mal etwas passiert. Auch bei angenommenen 0,0000000001% pro Kraftwerk pro Jahr.

    Aber ich sags mal so, würden wir bis 2050 auf Atomspaltstrom setzen und es dann durch Atomfusionstrom ersetzen, wäre das sogar ein Risiko, wo ich sagen würde "ja besser als Braunkohle alle mal". Das Problem sehe ich aber im Atommüll, der bereits im Jahre 2000 im dreistelligen Bereich mehr radioaktiven Müll produziert hat, als vorher gesagt. Das muss man sich mal überlegen, wie krass man sich damals verschätzt hat! Und je mehr Müll wir davon haben, desto problematischer wird die ganze Sache (und die Gesellschaft darf das wieder zahlen, nicht die Konzerne, die das produziert haben!).

    Aber trotz allem muss ich dir in einer Sache recht geben. Merkel hat nur aus Populismus heraus den Atomstromausstieg beschlossen. Auch stimme ich zu, dass Populismus auch von den Linken kommt. Gibts denn keine Vernünftigen mehr?
    Wer mit Sonderzeichen gendert, diskriminiert jene, die sich nicht zu Mann oder Frau zuordnen lassen. Geschlechtergerechtigkeit in der Sprache erreicht man nur mit gender-neutralen Begriffen. Wer das weiß und dennoch gendert, diskriminiert mit Vorsatz!
    Xarthor ist offline

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