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  1. #81 Zitieren
    Deus
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    Zitat Zitat von Goldberg070 Beitrag anzeigen
    Ich tu mir z.B. wahnsinnig schwer mit Pillars of Eternity.
    Dann möchte ich einmal eine Lanze für 'Pillars of Eternity' brechen.

    Das Spiel ist sicher nicht ohne Fehler...

    Kritisch sehe ich hauptsächlich die Art WIE die Geschichte erzählt wird. Wichtige Passagen werden holprig und im Eiltempo abgearbeitet, in einer Welt welche der Spieler erst noch kennenlernen muss. Um den Spieler dann zum Finale einen Twist zu servieren, den Obsidian als eine derart erschütternde Wahrheit aufbläst, dass der gesamte Nachfolger nur darum handelt, dass diese Wahrheit der gesamten Welt mitgeteilt werden MUSS, letztendlich aber an Bedeutungslosigkeit für die Welt nicht übertroffen werden kann.



    Zumindest sehe ich es so, als Spieler, der sich mit der Herkunft von Göttern in Mythologien, oder auch anderen Fantasy P&P/ CRPG Welten (wie z.B. die Forgotten Realms), auskennt.

    Auch versucht Obsidian hier Anspruch durch philosophisches Geblubbere über Seelen zu simulieren, statt etwas wirklich gehaltvolles auszusagen.

    Ich kann also verstehen, wenn der Funke dort nicht für dich überspringt.



    Positiv finde ich, dass Obsidian hier keine übliche Weltbedrohung in Gestalt einer bösen Macht, die nun die gesamt Welt zu zerstören droht, auffährt, sondern es mit den Todgeburten der Kinder, und den wachsenden Wahnsinn des Protagonisten, relativ klein hält. So dass es auch SINN macht, dass der Protagonist noch Zeit und Muse findet jedes Kätzchen vom Baum zu holen, und warum nicht bereits der Rest der Welt gegen die Bedrohung mobilisiert.

    Auch ist das Setting des 17. bis 18. Jahrhundert, statt des sonst üblichen Mittelalters, beim westlichen CRPG-Genre vergleichsweise frisch. Und Obsidian schafft es, anders als Bioware bei DA:I, das entsprechende Jahrhundert auch konsequent und glaubhaft in Szene zu setzen.

    Ebenso gehört 'Pillars of Eternity' nach wie vor zu einen der besten Rollenspiele, was die Umsetzung außerhalb des Kampfes betrifft. Was Obsidian alleine dort an Möglichkeiten auffährt, wie Spieler und Umwelt aufgrund von Charakterwerten und Fähigkeiten miteinander agieren, hat Bioware in allen seinen Spielen zusammen nicht geschafft.

    Was jetzt aber weniger ein Lob an Obsidian, als Kritik an Bioware selber ist. Oder wo kann ein Spielercharakter, als schlichtes Beispiel, bei einen Bioware CRPG schon einmal mit entsprechender Körperkraft ein Hindernis aus den Weg schieben, das ein Spielercharakter mit niedriger Körperkraft nicht bewegen kann?

    'Pillars of Eternity' ist zwar nicht der legitime Nachfolger von 'Baldurs Gate'. Aber, trotz allen, eines der besseren CRPGs.

    Mittlerweile sehe ich das Spiel etwas positiver, aber der angeblich "legitime Nachfolger von Baldurs Gate" ist das Spiel für mich überhaupt nicht.
    Korrektur: Der legitime Nachfolger von 'Baldurs Gate' IST, wie gesagt, laut Spieler und Fachpresse, 'Divinity: Original Sins 2'.

    Persönlich denke ich aber, dass es einen solchen Nachfolger nicht geben kann. Auch nicht in Gestalt von Larians Studios kommenden 'Baldurs Gate 3'. Trotz der angehängten '3' hintern den aufgekauften Franchise-Namen.

    Schlicht weil 'Baldurs Gate' zu einen bestimmten Zeitgeist unserer Gesellschaft, von einen bestimmten Team von Individuums, und mit einen bestimmten Enthusiasmus, entwickelt wurde... was man unmöglich reproduzieren kann.
    maekk03 ist offline Geändert von maekk03 (25.02.2021 um 20:07 Uhr)
  2. #82 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Goldberg070
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    PoE hat für mich drei große Probleme: Die Geschichte, die für mich, der es in RPGs gerne etwas epischer hat, einfach zu langweilig ist, bzw. viel zu lange braucht, um Fahrt aufzunehmen. Dazu lässt man den Spieler zu lange im Dunkeln mit dem "Warum". Das hat z.B. BG1 und 2 besser hinbekommen, weil man sofort einen Aufhänger hatte, einen roten Faden, der einen bei der Stange hielt.

    Das zweite Problem sind die NPCs, die in PoE größenteils entweder langweilig oder völlig unsympathisch sind. Ja, Durance, ich rede von dir. Dazu gibt es keine Romanzen, keine wirklichen Freundschaftspfade, die man eingehen kann und die Dialoge sind zwar lang, aber nicht wirklich spannend.

    Das dritte Problem sind die Kämpfe. Daduruch, dass es kaum EP dafür gibt, wirken Kämpfe nicht belohnend, sondern nach kurzer Zeit einfach nur lästig und nervig. Gegnergruppe, Tanks vor, arkane Explosionen, Kmapf vorbei, weiter. Und so geht es teilweise endlos weiter. Wenn ich für Kämpfe keine Erfahrungspunkte bekomme, warum soll ich sie dann machen? Gerade die endlosen Pfade von Cead Nua übertreiben es einfach komplett.

    PoE hat auch viele gute Ideen. Gerde diese kleinen Encounter, wo man seine Fähigkeiten wie in einem Pen & Paprer einsetzten muss oder den gefährten auswählen muss, der z.B. die beste Athletik hat, sind super. Auch die vielen Antwortmöglichkeiten in Dialogen, die mit der Klasse zu tun haben oder Fähigkeiten voraussetzen finde ich toll und würde ich sehr gerne auch in BG sehen.

    Und was den legitimen Nachfolger anbetrifft, ich habe noch nie gehört oder gelesen, dass Divinity: OS2 der legitime Nachfolger von Baldurs Gate sein soll. Das ist doch Quark, die Spiele kann man gar nicht miteinander vergleichen. Die Story bei Divinity ist ja nun wirklich zu vernachlässigen, das Spiel lebt doch von seinen Rundentanktik-Kämpfen, insbesondere im Coop. Am nächsten an einen Nachfolger von BG käme da eher noch Pathfinder: Kingmaker, welches aber auch wieder entscheidende Schwächen hat, weswegen es für mich am Gesamtpakt BG, genau wie PoE nicht vorbeikommt.
    Das Fell wird dünner und leerer der Becher, der Zaubertrank wirkt nur noch schwer.
    Der Kummer ist tiefer, der Trost scheint schwächer und es heilt nicht alles mehr.
    Wo ist meine Sorglosigkeit geblieben? Was machte Erkenntnis daraus?
    Manchmal wünscht' ich, es wär nochmal Viertel vor Sieben und ich wünschte, ich käme nach Haus.
    Goldberg070 ist offline
  3. #83 Zitieren
    Deus
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    Zitat Zitat von Goldberg070 Beitrag anzeigen
    PoE hat für mich drei große Probleme: Die Geschichte, die für mich, der es in RPGs gerne etwas epischer hat, einfach zu langweilig ist, bzw. viel zu lange braucht, um Fahrt aufzunehmen.
    Epik ist bei einen CRPG so eine Sache, wie ich finde...

    'Pillars of Eternity 2: Deadfire' versucht episch zu sein... und scheitert deshalb komplett.

    Ein Gott läuft auf Eora Amok, und verschlingt mit jeden weiteren Tag Seelen im dreistelligen Bereich, nebenbei will er die Gesellschaft dazu zwingen seine (vermeintlich) aufgeklärte Sichtweise anzunehmen, indem er ihnen ansonsten mit der völligen Vernichtung droht (Erinnert an einige beständig Unzufriedenen auf sozialen Plattformen ).
    Und... NIEMAND interessiert es... weil jeder im namengebenden Todesfeuer-Archipel zu sehr damit beschäftigt ist sich ans Bein zu Pinkeln. Selbst der Spielercharakter schippert lieber Monate bis Jahre über das Todesfeuerarchipel bei einer Art Abenteuer-Urlaub.

    Epik muss also mit bedacht eingesetzt werden, damit die Reaktion auf die Bedrohung nicht völlig unglaubwürdig bis lachhaft wirkt.

    Bereits DA:O scheitert daran, weil die dunkle Brut gezwungen ist, eine einjährige Kaffeepause inmitten ihrer Invasion einzulegen, da der Wächter und alle Völker Fereldens samt Nachbarn zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt sind, um sich vor Ablauf dieses Jahres mit der gerade stattfindenden, feindlichen Invasion im eigenen Land zu befassen.

    Eine kleinere Bedrohung, wie z.B. in DA 2 der Arishock im zweiten Kapitel, welche sich erst nach und nach als solche offenbart, funktioniert diesbezüglich weit besser.

    Und Obsidians 'NWN 2: Mask of the Betrayer' als Inbegriff von Epik schlechthin, begnügt sich sogar mit einer rein persönlichen Bedrohung für den Spielercharakter.

    Etwas ähnliches hat Obsidian bei 'Pillars of Eternity' auch versucht. Die Hauptbedrohung ist die, dass den Protagonist selber durch sein Erwachen auf langer Sicht das selbe Schicksal wie Maerwald droht. Maerwald ist ja hochgradig schizophren und beherbergt gleich drei Persönlichkeiten aus seinen drei Leben zuvor in einen Körper. Hinzu kommt dass die Visionen, die der Protagonist als Wächter hat, ebenfalls zunehmend an seiner Psyche zerren.

    Ich denke das ist durchaus ein nachvollziehbarer Grund für den Protagonisten dort zu handeln und nach einer Heilung zu suchen bevor es für ihn zu spät ist.
    Gleichzeitig ist dieses eine Motivation, die man jeden Charakter zuschreiben kann: 'Seinen eigenen Arsch retten!'
    Während die Weltrettung nicht zu jeden Charakter passt. Denn warum sollte sich jeder Charakter für andere selbstlos in Gefahr bringen? Besonders wenn andere ebenso die Welt retten können.

    Im Hintergrund gibt es dann natürlich noch die Todgeburten, als größere Bedrohung, welche den Dyrwood heimsucht.
    Und ich finde auch hier, dass hunderte von Todgeburten, die seit Jahren eine ganze Nation vor Verzweiflung lähmen, durchaus starker Tobak ist, der es mit jeder andere apokalyptischen Bedrohung aufnehmen kann.
    Nur dass es in diesen Falle nachvollziehbar ist, warum das gesamte Land nicht bereits dagegen mobilisiert... Denn wie könnten sie derartiges bekämpfen, wo doch kein Verantwortlicher und keine Ursache in Sicht ist?

    Und soviel kann ich schon einmal verraten: Erwachen des Protagonisten, und Todgeburten, SIND miteinander verbunden. Der Protagonist rettet am Ende nicht nur sich selber vor einen persönlichen Schicksal, er rettet ein gesamtes Land.

    Ich denke daher, dass 'Pillars of Eternity' am Ende durchaus episch ist.

    Auf die selbe Weise wie auch 'Baldurs Gate 1' episch ist, obwohl der Protagonist innerhalb des Spieles nur herausfindet, was mit ihn nicht stimmt (siehe den Protagonisten in PoE 1), und dabei einer Verschwörung von Sterblichen ein Ende setzt, welche das gesamte Land in ihren Klauben halten (siehe die Todgeburten in PoE 1).

    Diesbezüglich IST 'Pillars of Eternity 1' also durchaus mit 'Baldurs Gate 1' vergleichbar.

    Aber Geschmäcker sind, wie du selber gesagt hast, verschieden. Ich bin nur eben überrascht, dass du den Spiel die fehlende Epik ankreidest, wo 'Baldurs Gate 1' doch auch nicht epischer ist.



    Das zweite Problem sind die NPCs, die in PoE größenteils entweder langweilig oder völlig unsympathisch sind. Ja, Durance, ich rede von dir. Dazu gibt es keine Romanzen, keine wirklichen Freundschaftspfade, die man eingehen kann und die Dialoge sind zwar lang, aber nicht wirklich spannend.
    Jetzt bin ich aber wirklich überrascht.

    Nicht weil dir die Gruppenmitglieder nicht zusagen. Das ist Geschmacksache. Und ich habe auch so meine CRPGs, wo mir alle Gruppenmitglieder gleichgültig sind.

    Aber du kannst durchaus Freundschaftspfade mit den Gruppenmitglieder eingehen. Der Umgang mit ihnen entscheidet sogar, welchen Epilog sie am Ende bekommen.

    Es gib nur keine einsehbare Leiste, an welcher es angezeigt wird, ob und auf welche Weise dein Protagonist ein Gruppenmitglied beeinflusst - Die gibt es erst in 'Deadfire' , weil eben viele Spieler das selber wie du ausgesagt haben, und schlicht davon ausgingen, dass die Gruppenmitglieder in PoE 1 nicht beeinflussbar sind.

    Das dritte Problem sind die Kämpfe. Daduruch, dass es kaum EP dafür gibt, wirken Kämpfe nicht belohnend, sondern nach kurzer Zeit einfach nur lästig und nervig. Gegnergruppe, Tanks vor, arkane Explosionen, Kmapf vorbei, weiter. Und so geht es teilweise endlos weiter. Wenn ich für Kämpfe keine Erfahrungspunkte bekomme, warum soll ich sie dann machen? Gerade die endlosen Pfade von Cead Nua übertreiben es einfach komplett.
    Das ist aber spätestens ab der dritten Edition von D&D auch ähnlich. Dort gibt es auch keine Erfahrungspunkt mehr, sobald das Level der Gegner unter den des eigenen Charakters liegt.

    Der Spieler kann sich daher z.B. durch ganze Gegnermobs von Gegnern in 'Icewind Dale 2' kämpfen ohne auch nur EINEN Erfahrungspunkt zu erhalten.



    PoE hat auch viele gute Ideen. Gerde diese kleinen Encounter, wo man seine Fähigkeiten wie in einem Pen & Paprer einsetzten muss oder den gefährten auswählen muss, der z.B. die beste Athletik hat, sind super. Auch die vielen Antwortmöglichkeiten in Dialogen, die mit der Klasse zu tun haben oder Fähigkeiten voraussetzen finde ich toll und würde ich sehr gerne auch in BG sehen.
    Das ist auch der Grund, warum ich dieses Spiel so mag.

    Und was den legitimen Nachfolger anbetrifft, ich habe noch nie gehört oder gelesen, dass Divinity: OS2 der legitime Nachfolger von Baldurs Gate sein soll. Das ist doch Quark, die Spiele kann man gar nicht miteinander vergleichen.
    Dann schau einmal u.a. bei den Redakteurtexten und Test der 'Gamestar', oder in diversen 'Devinity: Original Sins 2' Foren vorbei.

    Man könnte meinen das Spiel sei der neue Heiland des CRPG-Genre.

    Die Story bei Divinity ist ja nun wirklich zu vernachlässigen, das Spiel lebt doch von seinen Rundentanktik-Kämpfen, insbesondere im Coop.
    Ehrlich gesagt, mag ich das Spiel hauptsächlich NICHT wegen seiner Charaktere, seiner Geschichte, seinen eigentümlichen Humor, und die Art wie 'Original Sins 2' das gesamte 'Divinity' Universum retconned. Also alles Handlungsrelevante.
    Und Rundentaktik-Kämpfe, insbesondere im Coop, haben mich noch nie sonderlich interessiert.
    So dass das einzig positive, dass ich 'Original Sins 2' abgewinnen kann, die schicken Koteletten sind, die man den männlichen Protaginsten verpassen kann.

    Traurig aber wahr.

    Am nächsten an einen Nachfolger von BG käme da eher noch Pathfinder: Kingmaker, welches aber auch wieder entscheidende Schwächen hat.
    Ich denke 'Pathfinder: Kingmaker' fängt die Grundstimmung von BG, von allen CRPGs der letzten Jahre, noch am besten ein. Aber, wie du selber gesagt hast, hat das CRPG dafür an anderer Stelle einige Probleme...

    Trotz allen hat mich Owlcat aber mit den Spiel so überzeugt, dass ich mich jetzt auf den Nachfolger 'Wrath of the righteous' freue...



    Ich hoffe Owlcat setzt es nicht in den Sand...
    maekk03 ist offline
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