Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 7 von 15 « Erste ... 3456789101114 ... Letzte »
Ergebnis 121 bis 140 von 281
  1. Beiträge anzeigen #121
    Sapere aude  Avatar von Jünger des Xardas
    Registriert seit
    May 2007
    Ort
    Neukölln
    Beiträge
    10.202
     
    Jünger des Xardas ist offline
    Zitat Zitat von Olivia Beitrag anzeigen
    Da stimmt so ziemlich das Meiste, was eben bei den neueren Filmen nicht der Fall war - und das obwohl es "nur" eine Serie war.
    Das kann ja auch gerade daran liegen, gerade bei solch einem großen Franchise. In die "richtigen" Filme pfuschen sie vielleicht mehr rein, während bei so einer kleineren Serie die Macher vielleicht mehr Freiraum haben. Jedenfalls wird ja auch die Clone Wars-Serie allgemein als eines der besseren Star Wars Produkte betrachtet.
    Wobei ich sagen muss, dass mich Mandalorian bisher so gar nicht gereizt hat. Ich weiß da auch nicht viel drüber, es mag tatsächlich ganz gut sein, aber... meh. Ich fand es irgendwie doof, dass da ein Kerl aus dem Hut gezaubert wird, der ja im Grunde Boba Fett ist und auch so aussieht und mit dem sie aus Fetts Beliebtheit Kapital schlagen - der aber dann doch nur irgendein Dude ist. Ich fand Baby Yoda nicht so süß, wie alle tun. Und ich sehe auch nicht (aber das mag daran liegen, dass ich es eben nicht gesehen habe), was für eine Geschichte da jetzt erzählt werden soll; es scheint ja um keine wichtige Figur zu gehen, es scheinen keine großen Lücken geschlossen oder Fragen geklärt zu werden. Alles in allem hat es für mich dann doch noch zu sehr den Geschmack von: Disney melkt halt die Kuh Star Wars, dafür wird jetzt irgendwelcher Content produziert, den es nie gebraucht hat, und um die Leute zu ködern, wirft man möglichst ikonische und möglichst knuffige Figuren hinein. Dazwischen kann es dann auch tatsächlich gute Stellen geben, aber wie gesagt, es hat mich bisher nicht gereizt, das zu prüfen.

  2. Beiträge anzeigen #122
    hier steht auch Text Avatar von Olivia
    Registriert seit
    Dec 2008
    Beiträge
    16.944
     
    Olivia ist offline
    Zitat Zitat von Jünger des Xardas Beitrag anzeigen
    Das kann ja auch gerade daran liegen, gerade bei solch einem großen Franchise. In die "richtigen" Filme pfuschen sie vielleicht mehr rein, während bei so einer kleineren Serie die Macher vielleicht mehr Freiraum haben. Jedenfalls wird ja auch die Clone Wars-Serie allgemein als eines der besseren Star Wars Produkte betrachtet.
    Wobei ich sagen muss, dass mich Mandalorian bisher so gar nicht gereizt hat. Ich weiß da auch nicht viel drüber, es mag tatsächlich ganz gut sein, aber... meh. Ich fand es irgendwie doof, dass da ein Kerl aus dem Hut gezaubert wird, der ja im Grunde Boba Fett ist und auch so aussieht und mit dem sie aus Fetts Beliebtheit Kapital schlagen - der aber dann doch nur irgendein Dude ist. Ich fand Baby Yoda nicht so süß, wie alle tun. Und ich sehe auch nicht (aber das mag daran liegen, dass ich es eben nicht gesehen habe), was für eine Geschichte da jetzt erzählt werden soll; es scheint ja um keine wichtige Figur zu gehen, es scheinen keine großen Lücken geschlossen oder Fragen geklärt zu werden. Alles in allem hat es für mich dann doch noch zu sehr den Geschmack von: Disney melkt halt die Kuh Star Wars, dafür wird jetzt irgendwelcher Content produziert, den es nie gebraucht hat, und um die Leute zu ködern, wirft man möglichst ikonische und möglichst knuffige Figuren hinein. Dazwischen kann es dann auch tatsächlich gute Stellen geben, aber wie gesagt, es hat mich bisher nicht gereizt, das zu prüfen.
    Ich meinte das auch eher so, dass die Serie selber recht aufwendig produziert wurde und auch durchaus effekttechnisch mit den Filmen mithalten kann. Was durchaus einen Unterschied macht im Vergleich zu Clone Wars, was als Animationsserie auch Aufwand benötigt hatte, aber weniger als bei einer Live-Action-Verfilmung, wo auch auf Kostüme, Drehorte und alles drum herum nochmal geachtet wurde.
    The Mandalorian war zwar nur eine Serie, wo andere Leute irgendwie Geld einsparen würden, war aber vom produzierten Bildmaterial meiner Meinung durchaus auch auf Augenhöhe mit den Filmen. Was ich recht positiv sehe.
    Übrigens, da wir es mit Clone Wars hatten: Regisseur Dave Filoni hat ebenfalls eine der acht Folgen gedreht und ist auch generell Teil dieses Projektes darüber hinaus gewesen. Tatsächlich sind hinter der Serie viele Leute vom alten LucasArts-Team dabei gewesen und das merkt man auch storytechnisch - man merkt, dass die Serie sich mehr mit dem eigentlichen Universum auseinandersetzt als die Disneyfilme.

    Ansonsten, was die Boba Fett-Sache angeht, möchte ich Disney gar nicht mal den schwarzen Peter zuschieben.
    Das fing schon mit George Lucas an und war auch Teil der Clone Wars Animationsserie.
    Ist natürlich doof, weil sowohl Boba Fett als auch sein Vater Jango sowie die Mandalorianerkultur bereits etabliert waren, bevor Lucas sich dann doch nochmal anders entschieden hatte und meinte, dass nur ein Teil der Mandalorianer diese Kriegerkultur von vor tausenden Jahren noch fortführt während der Rest eher friedlicher lebt, aber mich stört es nicht sonderlich.
    Zumindest was die Rüstung angeht macht es schon Sinn, dass die Fett-Rüstung nicht aus Beskar ist, was ja normalerweise das Material ist aus welchem die Mandalorianer ihre Rüstungen schmieden. Zumal beide Fetts für mich auch eher durch ihre Rolle in den Filmen leben als durch das Expanded Universe Material, was sicherlich auch gut ist, aber wo ich offen gesagt auch nicht jedes einzelne Werk kenne geschweige denn jede Interpretation, welche von verschiedenen Autoren zusammengetragen wurde.

    Um den Teil mit der Story aber nochmal als eigenen Punkt anzuführen:
    Per se würde ich nicht sagen, dass der neue Mandalorianer und sein Story-Arc keine neuen Informationen bezüglich des Star Wars-Universums geben. Tatsächlich beantwortet The Mandalorian für mich sehr viele Fragen, die ich mir in Episode 7 gestellt hatte, aber nicht wirklich beantwortet bekam durch die Filme, weil dummerweise ein gewisser Regisseur sich lieber darauf fokusiert wie er am effektreichsten so viele Planeten wie möglich in Sci-Fi-Filmen zerstört anstatt Erklärungen zu liefern.
    The Mandalorian spielt nämlich im Zeitraum nach der Schlacht von Endor, sprich nach Episode 6. Man sieht was aus den Überresten des Imperiums geworden ist, wie sich die Macht in der Galaxis gewandelt hat, man erfährt einiges über bereits aus Episode IV bekannte Star Wars-Völker, man bekommt vor allem einen guten Einblick in die mandalorianische Kultur und wie generell Mitglieder dieser Kultur nun weiter agieren, man erfährt und sieht auch einiges von der Neuen Republik und deren Streitkräften... das mag vielleicht für den regulären Zuschauer nicht alles so super spannend sein, aber mich freut bei Star Wars jedes neue Schiff, jeder neue Droide den ich sehe und jede neue Sache, die ich dazu lernen kann.
    Bei den Disneyfilmen ist das verdammt schwierig, weil das Worldbuilding nur in Ansätzen vorhanden ist, das wieso, weshalb und warum aber nie zur Sprache kommt. Die Serie nimmt sich die Zeit diese Sachen ausführlicher zu erklären, hat aber trotzdem noch ihre actionreichen Momente.
    The Mandalorian fühlt sich meines Erachtens eher an wie die alten Star Wars Filme von der Narrative her als wie die neueren Filme.
    Und das ist vermutlich auch ein Grund, warum es mir eher gefällt.

  3. Beiträge anzeigen #123
    Sapere aude  Avatar von Jünger des Xardas
    Registriert seit
    May 2007
    Ort
    Neukölln
    Beiträge
    10.202
     
    Jünger des Xardas ist offline
    Zitat Zitat von Olivia Beitrag anzeigen
    Ansonsten, was die Boba Fett-Sache angeht, möchte ich Disney gar nicht mal den schwarzen Peter zuschieben.
    Das fing schon mit George Lucas an und war auch Teil der Clone Wars Animationsserie.
    Ist natürlich doof, weil sowohl Boba Fett als auch sein Vater Jango sowie die Mandalorianerkultur bereits etabliert waren, bevor Lucas sich dann doch nochmal anders entschieden hatte und meinte, dass nur ein Teil der Mandalorianer diese Kriegerkultur von vor tausenden Jahren noch fortführt während der Rest eher friedlicher lebt, aber mich stört es nicht sonderlich.
    Zumindest was die Rüstung angeht macht es schon Sinn, dass die Fett-Rüstung nicht aus Beskar ist, was ja normalerweise das Material ist aus welchem die Mandalorianer ihre Rüstungen schmieden. Zumal beide Fetts für mich auch eher durch ihre Rolle in den Filmen leben als durch das Expanded Universe Material, was sicherlich auch gut ist, aber wo ich offen gesagt auch nicht jedes einzelne Werk kenne geschweige denn jede Interpretation, welche von verschiedenen Autoren zusammengetragen wurde.
    Nee, darum ging es mir nicht. Sondern darum, dass wir hier einen Kopfgeldjäger haben, der Mandalorianer ist, der irgendwie badass sein soll und der eine coole Rüstung trägt. Das trifft alles auf Boba Fett zu. Und nicht wenige dachten ja bei den ersten Bildern auch, das sei jetzt Boba Fett.
    Und genau damit hat man sicherlich gerechnet. Man hätte irgendeine Figur, irgendeinen Kopfgeldjäger erdenken können. Aber es musste ein Boba Fett-Klon sein, weil man damit eben mehr Fans ködern kann als mit was Neuem. Boba Fett war stets als Kopfgeldjäger bekannt, jetzt soll ungefähr zur selben Zeit zufällig noch ein ganz ähnlicher Kopfgeldjäger durch die Galaxis gedüst sein.
    Um den Teil mit der Story aber nochmal als eigenen Punkt anzuführen:
    Per se würde ich nicht sagen, dass der neue Mandalorianer und sein Story-Arc keine neuen Informationen bezüglich des Star Wars-Universums geben. Tatsächlich beantwortet The Mandalorian für mich sehr viele Fragen, die ich mir in Episode 7 gestellt hatte, aber nicht wirklich beantwortet bekam durch die Filme, weil dummerweise ein gewisser Regisseur sich lieber darauf fokusiert wie er am effektreichsten so viele Planeten wie möglich in Sci-Fi-Filmen zerstört anstatt Erklärungen zu liefern.
    The Mandalorian spielt nämlich im Zeitraum nach der Schlacht von Endor, sprich nach Episode 6. Man sieht was aus den Überresten des Imperiums geworden ist, wie sich die Macht in der Galaxis gewandelt hat, man erfährt einiges über bereits aus Episode IV bekannte Star Wars-Völker, man bekommt vor allem einen guten Einblick in die mandalorianische Kultur und wie generell Mitglieder dieser Kultur nun weiter agieren, man erfährt und sieht auch einiges von der Neuen Republik und deren Streitkräften... das mag vielleicht für den regulären Zuschauer nicht alles so super spannend sein, aber mich freut bei Star Wars jedes neue Schiff, jeder neue Droide den ich sehe und jede neue Sache, die ich dazu lernen kann.
    Bei den Disneyfilmen ist das verdammt schwierig, weil das Worldbuilding nur in Ansätzen vorhanden ist, das wieso, weshalb und warum aber nie zur Sprache kommt. Die Serie nimmt sich die Zeit diese Sachen ausführlicher zu erklären, hat aber trotzdem noch ihre actionreichen Momente.
    Gut, da ist für mich schlicht das Problem, dass mich diese ganze Star Wars-Welt der neuen Filme nicht sonderlich interessiert. Ich will gar nicht wissen, wie's zur First Order kam oder so, weil die First Order schlicht langweilig und dämlich ist.
    The Mandalorian fühlt sich meines Erachtens eher an wie die alten Star Wars Filme von der Narrative her als wie die neueren Filme.
    Und das ist vermutlich auch ein Grund, warum es mir eher gefällt.
    Ja, die alten Filme haben sich vor allem mehr Zeit gelassen. Und das geht heute bei einer Serie wohl eher (auch wenn es da auch oft genug nicht getan wird) als in einem Blockbuster.

  4. Beiträge anzeigen #124
    Deus Avatar von Sir Ewek Emelot
    Registriert seit
    Feb 2008
    Ort
    Peripatos
    Beiträge
    13.289
     
    Sir Ewek Emelot ist offline
    Zitat Zitat von Jünger des Xardas Beitrag anzeigen
    Gut, da ist für mich schlicht das Problem, dass mich diese ganze Star Wars-Welt der neuen Filme nicht sonderlich interessiert. Ich will gar nicht wissen, wie's zur First Order kam oder so, weil die First Order schlicht langweilig und dämlich ist.
    Man hat ja halt auch eigentlich gar nichts zu erzählen. Man merkt an dem neuen Star Wars Kram (ebenso, wie an dem neuem Star Trek Kram) ja ganz deutlich, dass hier nicht etwa zuerst ein Inhalt da war, den man erzählen wollte, so dass man sich nun entschieden hat, daraus einen Film (oder eine Serie) zu machen, sondern dass man plante, neue Filme zu machen, und sich dann irgendwelche Inhalte aus den Fingern saugen musste. Bis zu einem gewissen Grade ist das wohl bei fast allen großen Produktionen der Fall. Aber hier merkt man es eben ganz besonders stark.
    Dagegen kann man der Battlestar Galactica Serie das Gegenteil erkennen: Man wollte eine bestimmte Geschichte erzählen, hatte bestimmte Figuren und Ideen usw., und also hat man sich entschieden, dieses alte Franchise wiederzubeleben. Es wird eben kein gutes Star Wars oder gutes Star Trek mehr geben, wenn man nicht erst darauf wartet, dass jemand dem jeweiligen Universum wirklich was hinzuzufügen hat, bevor man neue Serien und Filme produziert. (Das war ja auch z.B. bei Terminator so, oder bei Die Hard, oder bei Indiana Jones, wo jeweils alles, was über die ersten drei Teile hinausging, ziemlich überflüssig ist.)

  5. Beiträge anzeigen #125
    Sapere aude  Avatar von Jünger des Xardas
    Registriert seit
    May 2007
    Ort
    Neukölln
    Beiträge
    10.202
     
    Jünger des Xardas ist offline
    Zitat Zitat von Sir Ewek Emelot Beitrag anzeigen
    Man hat ja halt auch eigentlich gar nichts zu erzählen. Man merkt an dem neuen Star Wars Kram (ebenso, wie an dem neuem Star Trek Kram) ja ganz deutlich, dass hier nicht etwa zuerst ein Inhalt da war, den man erzählen wollte, so dass man sich nun entschieden hat, daraus einen Film (oder eine Serie) zu machen, sondern dass man plante, neue Filme zu machen, und sich dann irgendwelche Inhalte aus den Fingern saugen musste. Bis zu einem gewissen Grade ist das wohl bei fast allen großen Produktionen der Fall. Aber hier merkt man es eben ganz besonders stark.
    Dagegen kann man der Battlestar Galactica Serie das Gegenteil erkennen: Man wollte eine bestimmte Geschichte erzählen, hatte bestimmte Figuren und Ideen usw., und also hat man sich entschieden, dieses alte Franchise wiederzubeleben. Es wird eben kein gutes Star Wars oder gutes Star Trek mehr geben, wenn man nicht erst darauf wartet, dass jemand dem jeweiligen Universum wirklich was hinzuzufügen hat, bevor man neue Serien und Filme produziert. (Das war ja auch z.B. bei Terminator so, oder bei Die Hard, oder bei Indiana Jones, wo jeweils alles, was über die ersten drei Teile hinausging, ziemlich überflüssig ist.)
    Ja, darum ging es mir ursprünglich, das ist bei der neuen Trilogie so und den Eindruck habe ich auch bei der Mandalorian-Serie (selbst wenn die dann besser gemacht sein mag, was ich gar nicht bestreite), bei der man es dann eben schon an Dingen wie der Hauptfigur bemerkt: Ja, vielleicht werden irgendwelche Fragen beantwortet, die Episode VII zu beantworten versäumte (die mich aber halt auch nicht jucken), aber keiner hat im Grunde eine Serie über irgendeinen unbekannten, plötzlich aus dem Hut gezauberten Boba Fett-Verschnitt gebraucht. Sondern man wollte halt eine Serie machen und da hat Disney eben Vorschläge gesucht und irgendwer meinte dann wohl: "Hey, die Leute mögen irgendwelche kernigen Kopfgeldjäger mit coolen Sprüchen und jeder mochte Boba Fett und dessen coole Rüstung, die Serie könnte doch von so einem handeln!"
    Früher gab es halt noch Filme oder auch mal Filmreihen oder so. Seit einigen Jahren gibt es ja nun "Franchise" und alles, was irgendwie mal beliebt war, muss gemolken werden, solange es eben geht. Klar steht da dann immer am Anfang: "Okay, wir brauchen einen neuen Star Wars/Harry Potter/Herr der Ringe/Terminator/Game of Thrones/irgendwas anderes Film oder eine Serie oder so, also saugt euch mal irgendeinen Quatsch aus den Fingern!" - und eben das stand selbstredend nicht am Anfang, als eben das ursprüngliche Material entstand, welches sicherlich auch nie so erfolgreich gewesen wäre, wenn es einen solchen Anfang genommen hätte.
    Na ja, im Zweifel muss man ja nicht einmal was schlechtes Neues machen, man kann ja auch einfach irgendwas gezeichnetes real verfilmen. Macht Disney ja auch laufend, versuchen sie ja jetzt nochmals mit Avatar. Im Falle von Star Wars fände ich das dann sogar mal deutlich besser als alles, was Disney bisher angestellt hat, wenn die einfach eine Kotorverfilmung oder so machen würden. Das würde mich zwar auch nicht bewegen, denen mein Geld in den Rachen zu werfen, aber es wäre sicherlich besser als das, was die bisher mit den neuen Filmen veranstaltet haben.

  6. Beiträge anzeigen #126
    Deus Avatar von Sir Ewek Emelot
    Registriert seit
    Feb 2008
    Ort
    Peripatos
    Beiträge
    13.289
     
    Sir Ewek Emelot ist offline
    Zitat Zitat von Jünger des Xardas Beitrag anzeigen
    Ja, darum ging es mir ursprünglich, das ist bei der neuen Trilogie so und den Eindruck habe ich auch bei der Mandalorian-Serie (selbst wenn die dann besser gemacht sein mag, was ich gar nicht bestreite), bei der man es dann eben schon an Dingen wie der Hauptfigur bemerkt: Ja, vielleicht werden irgendwelche Fragen beantwortet, die Episode VII zu beantworten versäumte (die mich aber halt auch nicht jucken), aber keiner hat im Grunde eine Serie über irgendeinen unbekannten, plötzlich aus dem Hut gezauberten Boba Fett-Verschnitt gebraucht. Sondern man wollte halt eine Serie machen und da hat Disney eben Vorschläge gesucht und irgendwer meinte dann wohl: "Hey, die Leute mögen irgendwelche kernigen Kopfgeldjäger mit coolen Sprüchen und jeder mochte Boba Fett und dessen coole Rüstung, die Serie könnte doch von so einem handeln!"
    Früher gab es halt noch Filme oder auch mal Filmreihen oder so. Seit einigen Jahren gibt es ja nun "Franchise" und alles, was irgendwie mal beliebt war, muss gemolken werden, solange es eben geht. Klar steht da dann immer am Anfang: "Okay, wir brauchen einen neuen Star Wars/Harry Potter/Herr der Ringe/Terminator/Game of Thrones/irgendwas anderes Film oder eine Serie oder so, also saugt euch mal irgendeinen Quatsch aus den Fingern!" - und eben das stand selbstredend nicht am Anfang, als eben das ursprüngliche Material entstand, welches sicherlich auch nie so erfolgreich gewesen wäre, wenn es einen solchen Anfang genommen hätte.
    Na ja, im Zweifel muss man ja nicht einmal was schlechtes Neues machen, man kann ja auch einfach irgendwas gezeichnetes real verfilmen. Macht Disney ja auch laufend, versuchen sie ja jetzt nochmals mit Avatar. Im Falle von Star Wars fände ich das dann sogar mal deutlich besser als alles, was Disney bisher angestellt hat, wenn die einfach eine Kotorverfilmung oder so machen würden. Das würde mich zwar auch nicht bewegen, denen mein Geld in den Rachen zu werfen, aber es wäre sicherlich besser als das, was die bisher mit den neuen Filmen veranstaltet haben.
    Es gibt anscheinend tatsächliche Leute, die sich als Liebhaber der Avatar-Serie bezeichnen, und sich auf die Realfilmserie freuen bzw. immerhin erwägen, diese könne irgendwie gut sein. Ich verstehe das nicht. Die Serie war schon so gut, wie es eine Serie eben sein kann, und es ist vollkommen überflüssig, jetzt eine neue Serie zu machen. Ich kann ja verstehen, wenn man gegebenes Material in ein neues Medium bringt, also aus einer Serie einen Film macht oder umgekehrt, Bücher oder Spiele verfilmt oder Romanversionen von Filmen macht usw., weil man damit ja sozusagen auf anderen Ebenen und anderen Art und Weisen Sinn erzeugen kann, als es im ursprünglichen Material der Fall war. Aber wenn ich eine Cartoon-Serie einfach nochmal neu drehe, nur mit echten Darstellern, dann kann das ja gar nichts anderes als die ursprüngliche Serie und ist damit völlig überflüssig. Wenn jetzt die ursprüngliche Serie schlecht gewesen wäre, weil sie z.B. eher laienhaft produziert wurde, aber eben einige interessante Konzepte und eine gute Kernhanlung hat, dann würde sich sowas vielleicht lohnen, wenn man dadurch dem Ganzen erlauben würde, zuvor nicht ausgeschöpftes Potential zu entfalten. Aber das ist hier ja nicht der Fall.

  7. Beiträge anzeigen #127
    hier steht auch Text Avatar von Olivia
    Registriert seit
    Dec 2008
    Beiträge
    16.944
     
    Olivia ist offline
    Zitat Zitat von Jünger des Xardas Beitrag anzeigen
    Nee, darum ging es mir nicht. Sondern darum, dass wir hier einen Kopfgeldjäger haben, der Mandalorianer ist, der irgendwie badass sein soll und der eine coole Rüstung trägt. Das trifft alles auf Boba Fett zu. Und nicht wenige dachten ja bei den ersten Bildern auch, das sei jetzt Boba Fett.
    Und genau damit hat man sicherlich gerechnet. Man hätte irgendeine Figur, irgendeinen Kopfgeldjäger erdenken können. Aber es musste ein Boba Fett-Klon sein, weil man damit eben mehr Fans ködern kann als mit was Neuem. Boba Fett war stets als Kopfgeldjäger bekannt, jetzt soll ungefähr zur selben Zeit zufällig noch ein ganz ähnlicher Kopfgeldjäger durch die Galaxis gedüst sein.
    Nun, ich finde es nicht komplett schlimm, weil im Verlauf der letzten Jahre ziemlich viele Mandalorianer gezeigt wurden und auch hinzukamen. Teilweise ja auch schon Legends vor Jahrzehnten bevor die Prequels gedreht wurden.
    Eine Serie über Boba Fett wäre sicherlich auch interessant, wäre allerdings vermutlich nochmal ganz anders. Da würde die Handlung, die beispielsweise in der Serie funktioniert, nicht zwingend aufgehen, weil Fett eine ganz andere Persönlichkeit hat und auch einen anderen Charaktertypus widerspiegelt, andere Erfahrungen gemacht hat als der Mandalorianer in dieser Serie. Von daher... wäre dieser Idee auch nicht abgeneigt, aber ich kann schon verstehen, wieso man die Handlung um einen neuen Charakter herum aufgebaut hat.
    Ansonsten: Es spielt nicht ganz zur selben Zeit und die Star Wars Galaxie ist ziemlich groß.
    Fett war zwischen Episode IV-VI sehr aktiv während die Ereignisse um den Mandalorianer einige Zeit nach Episode VI spielen.

    Gut, da ist für mich schlicht das Problem, dass mich diese ganze Star Wars-Welt der neuen Filme nicht sonderlich interessiert. Ich will gar nicht wissen, wie's zur First Order kam oder so, weil die First Order schlicht langweilig und dämlich ist.
    Dann wird es dich zumindest freuen, dass man von der First Order absolut nichts mitbekommt. Tatsächlich kann man eher mit den Restbeständen der Imperialen Armee nach Endor rechnen in unterschiedlicher Ausführung. Was vollkommen okay ist, weil es für die modernisierte "Erste Ordnung" noch viel zu früh wäre um sie zu zeigen.
    Und ja, tatsächlich hat mich die Darstellung der First Order echt nicht überzeugt. Ich mag die neuen Sternzerstörer von denen und auch generell einige Ideen hinter deren Technologie (zum Beispiel, dass sie ihren TIE Fightern endlich mal Hyperraumantriebe gegeben haben ist eine gute Idee), aber sie wirken leider nicht professioneller als das Imperium. The Mandalorian macht da beispielsweise diese Fehler nicht und ist ziemlich self-aware was das Image der Imperialen Sturmtruppen angeht.

    Ja, die alten Filme haben sich vor allem mehr Zeit gelassen. Und das geht heute bei einer Serie wohl eher (auch wenn es da auch oft genug nicht getan wird) als in einem Blockbuster.
    Definitiv. Wobei ich aber trotzdem der Auffassung bin, dass die neuen Filme funktioniert hätten, wenn sie von einer Person gedreht worden wären anstatt von drei unterschiedlichen Regisseuren, von denen einer am Ende durch den Regisseur der siebten Episode ersetzt wurde. Jeder dieser Filme erzählt eine Geschichte, aber ohne an den vorherigen Teil anzuknüpfen und man wagt sich kaum bis wenig Neues. Und das, was man sich an neuen Sachen traut, passt auch nicht ganz in das Universum hinein.

    Zitat Zitat von Sir Ewek Emelot Beitrag anzeigen
    Man hat ja halt auch eigentlich gar nichts zu erzählen. Man merkt an dem neuen Star Wars Kram (ebenso, wie an dem neuem Star Trek Kram) ja ganz deutlich, dass hier nicht etwa zuerst ein Inhalt da war, den man erzählen wollte, so dass man sich nun entschieden hat, daraus einen Film (oder eine Serie) zu machen, sondern dass man plante, neue Filme zu machen, und sich dann irgendwelche Inhalte aus den Fingern saugen musste. Bis zu einem gewissen Grade ist das wohl bei fast allen großen Produktionen der Fall. Aber hier merkt man es eben ganz besonders stark.
    Dagegen kann man der Battlestar Galactica Serie das Gegenteil erkennen: Man wollte eine bestimmte Geschichte erzählen, hatte bestimmte Figuren und Ideen usw., und also hat man sich entschieden, dieses alte Franchise wiederzubeleben. Es wird eben kein gutes Star Wars oder gutes Star Trek mehr geben, wenn man nicht erst darauf wartet, dass jemand dem jeweiligen Universum wirklich was hinzuzufügen hat, bevor man neue Serien und Filme produziert. (Das war ja auch z.B. bei Terminator so, oder bei Die Hard, oder bei Indiana Jones, wo jeweils alles, was über die ersten drei Teile hinausging, ziemlich überflüssig ist.)
    Da kann ich zustimmen: Wenn man eine Geschichte erzählt, dann sollte diese auch irgendwo erzählt werden.
    Mandalorian macht das beispielsweise, Rogue One macht das, Solo macht das und alleine diese drei Werke kommen bei Fans dennoch besser an als die neuen Filme - obwohl Disney dahinter steht.
    Warum? Einfach, weil die Macher dem Universum etwas hinzufügen, was sich auch halbwegs logisch dort einfügt und womit Fans der Serie etwas anfangen können. Man hat eine Geschichte, erzählt diese Geschichte und schließt sie dann auch halbwegs gut ab ohne das zu viele offene Fragen aufkommen.
    Die Filme hingegen fühlen sich leider wie ein halber Themenpark an. Du schaust sie dir an, du verstehst ungefähr, dass es was mit Star Wars zu tun haben soll, aber es geht nur um die Effekte, um die tollen Effekte und darum möglichst schnell eine actionreiche Story zu erzählen. Das wie und warum geht komplett unter. Weder die Prequels noch die alten Filme haben das so gemacht, weil auch George Lucas bei all seinen Fehlern dennoch darauf bedacht war eine Geschichte zu erzählen, wo die Zusammenhänge am Ende klar werden, wo ein Stein auf dem nächsten aufbaut.
    Das fehlt Episode 7-9 leider komplett, eventuell auch deswegen, weil man für diese Filme lieber Leute mit Namen engagiert hat als Leute, die bereits Erfahrung mit Star Wars hatten.
    Alle anderen Filme und die Serie: Gedreht von Leuten, die bereits in früheren Star Wars Projekten von LucasArts mitinvolviert waren.
    Selbst wenn sich "hier und da was aus den Fingern gesaugt wurde" fällt das bei letzterer Gruppe kaum auf.

  8. Beiträge anzeigen #128
    Halbgott Avatar von Oblomow
    Registriert seit
    Jul 2008
    Ort
    Badens Hauptstadt
    Beiträge
    9.398
     
    Oblomow ist offline
    Sagt mal: Blocken euch auch mal "archivierte" oder verlorene Entwürfe zu eueren Geschichten daran ernsthaft weiter zu schreiben?

    Mir ist das nur letzte Nacht wieder gekommen, wie wenig Lust ich etwa habe diese Antifabel "Hoher Besuch" weiterzuführen ehe ich den, wahrscheinlich handschriftlich abgefassten, Entwurf für ein Kapitel mit Cornelius als Papagei nicht wiederfinde.

    Oder bei Zensiert, ehe ich aus einem ganz bestimmten Stapel Papier die Entwürfe eines Urlaubs von vor sechs Jahren oder so wieder rausgekramt habe, obwohl ich damals glaube ich gar nicht so zufrieden damit war.
    Geändert von Oblomow (25.01.2020 um 12:39 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #129
    Deus Avatar von Sir Ewek Emelot
    Registriert seit
    Feb 2008
    Ort
    Peripatos
    Beiträge
    13.289
     
    Sir Ewek Emelot ist offline
    Ich habe nun Baldurs Gate: Siege of Dragonspear durchgespielt, und meine Meinung dazu ist etwas gemischt. Es hat eine Reihe recht gut gemachter Stellen, und vor allem das Ende ist gut. Insgesamt aber ist es halt schon von Anfang recht klar, worauf es hinauslaufen wird und bietet daher wenige Überraschungen. Das Spiel versucht offenbar auch, irgendwie moralische Ambivalenz einzuführen, wo aber eigentlich ziemlich klar ist, dass die Antagonistin eben doch einfach böse ist. (Aber vielleicht ist das auch etwas, was ich anders bewerte als die meisten Menschen, für die "böse" das aktive Schadenwolle anderer ist.) Irenicus' Auftritte wirken auch mehr wie Fanservice, und ich finde, dass die Figur sehr viel zurückhaltender hätte gebraucht werden sollen, um den Beginn von BG2 nicht zu schwächen, aber ich nehme an, dass man wohl bei der Entwicklung dachte, dass die meisten Spieler die originalen Spiele sowieso schon kennen.

    Minsc und Boo indes wurden wirklich gut getroffen, also denke ich doch, dass es sich irgendwie gelohnt hat, auch wenn das insgesamt eher an eine Mod gemahnt als an einen echten Beitrag zur Handlung.

  10. Beiträge anzeigen #130
    Sapere aude  Avatar von Jünger des Xardas
    Registriert seit
    May 2007
    Ort
    Neukölln
    Beiträge
    10.202
     
    Jünger des Xardas ist offline
    Zitat Zitat von Sir Ewek Emelot Beitrag anzeigen
    Es gibt anscheinend tatsächliche Leute, die sich als Liebhaber der Avatar-Serie bezeichnen, und sich auf die Realfilmserie freuen bzw. immerhin erwägen, diese könne irgendwie gut sein. Ich verstehe das nicht. Die Serie war schon so gut, wie es eine Serie eben sein kann, und es ist vollkommen überflüssig, jetzt eine neue Serie zu machen. Ich kann ja verstehen, wenn man gegebenes Material in ein neues Medium bringt, also aus einer Serie einen Film macht oder umgekehrt, Bücher oder Spiele verfilmt oder Romanversionen von Filmen macht usw., weil man damit ja sozusagen auf anderen Ebenen und anderen Art und Weisen Sinn erzeugen kann, als es im ursprünglichen Material der Fall war. Aber wenn ich eine Cartoon-Serie einfach nochmal neu drehe, nur mit echten Darstellern, dann kann das ja gar nichts anderes als die ursprüngliche Serie und ist damit völlig überflüssig. Wenn jetzt die ursprüngliche Serie schlecht gewesen wäre, weil sie z.B. eher laienhaft produziert wurde, aber eben einige interessante Konzepte und eine gute Kernhanlung hat, dann würde sich sowas vielleicht lohnen, wenn man dadurch dem Ganzen erlauben würde, zuvor nicht ausgeschöpftes Potential zu entfalten. Aber das ist hier ja nicht der Fall.
    Nun ja, es soll ja sogar Liebhaber der Serie geben, die auch Korra gut finden...
    Ich bin sicher, dass diese Realserie furchtbar werden wird. Sicher nicht so wie der Realfilm. Aber selbst wenn jetzt die Zeichetrickserie eins zu eins kopiert würde, wäre das Ergebnis sicherlich schlechter, es hätte nicht dieselbe Lebendigkeit, auch nicht denselben Witz, weil Zeichentrick nun einmal ein anderes Medium und vieles nicht einfach so übertragbar ist. (Man denke schon ganz an den Anfang, wo Sokka um Aang herumhüpft und den aufgeregt mit seinem Speer pikst, während Aang das kaum beachtet und sich noch zu orientieren sucht. Das ist als Zeichentrick lustig, aber mit echten Schauspielern ginge das schlicht nicht.) Aber wahrscheinlich werden sie es gar nicht eins zu eins nachmachen, sondern auf vielerlei Weise verschlimmbessern; ich rechne damit, dass die Macher versuchen werden, alles "erwachsener" und "ernsthafter" zu machen, obwohl das ja wohl bereits die, im echten Sinne, erwachsenste Kinderserie aller Zeiten war. Und dabei haben die Macher ja schon bewiesen, dass sie so wie Piranha Bytes oder J. K. Rowling oder so es nicht wirklich drauf haben, sondern nur einmal einen Treffer gelandet und etwas geschaffen haben, das ihre eigenen Talente eigentlich weit übersteigt. Wenn sie aber diesmal nicht auf ihren Genius hören, sondern vielmehr klüger zu sein versuchen als dieser, dann kann da nicht viel bei herauskommen. Zumal ja sowieso das gnze Projekt in der Tat, wie dieses Gothic Remake, schlicht unnötig und offensichtlich nur ein Versuch ist, mit etwas Populärem noch einmal Geld zu machen, obwohl es ja nur deshalb populär wurde, weil das halt nicht ursprünglich das Ziel war, sondern weil man ursprünglich wirklich etwas schaffen wollte.
    Aber was die Fans angeht, spielt da eben Nostalgie hinein. Das ist hier nicht anders als eben bei langjährigen Harry Potter-Fans, die jetzt Fantastic Beasts irgendwas abgewinnen können, oder halt bei den Gothic-Fans, die ernsthaft meinen, aus diesem Remake könnte irgendwas werden und das Gezeigte wäre nicht völliger Mist: Gerade wenn man in Kindhit oder Jugend etwas sehr geschätzt hat, mag man sich das eben manchmal zurückwünschen. Genau auf das Ködern solcher Fans wird ja auch gesetzt. Und da gibt es dann die, denen reicht der bloße Name "Avatar" (oder "Gothic" etc.), dann werden sie es schon irgendwie gut finden, dann werden sie sich in ihrer Oberflächlichkeit überreden, das sei vielleicht nicht so großartig wie das alte, aber doch eigentlich ziemlich gut, weil sie so sehr von diesem Alten eingenommen sind und es so sehr zurückwünschen, aber eben gar kein Gespür mehr für dessen Geist haben, der sie einst erst zu Fans der Sache machte, sondern nur noch blind dem Namen folgen.+
    Zitat Zitat von Olivia Beitrag anzeigen
    Dann wird es dich zumindest freuen, dass man von der First Order absolut nichts mitbekommt. Tatsächlich kann man eher mit den Restbeständen der Imperialen Armee nach Endor rechnen in unterschiedlicher Ausführung. Was vollkommen okay ist, weil es für die modernisierte "Erste Ordnung" noch viel zu früh wäre um sie zu zeigen.
    Kaum, denn es führt ja doch alles auf den Übergang zu eben dieser neuen Ordnung hinaus.
    Ich muss sagen, die Zeit nach Endor hat mich nie sonderlich interessiert. AAuch das alte Material nicht mit diesem ganzen Yuuzhan Vong-Kram und so. Wenn, dann fand ich die Alte Republik interessanter, eben so was wie Kotor (wobei es da ja auch jede Menge Unsinn gab, ich sage nur Vitiate mit seinen ganzen aus dem Ärmel geschüttelten Geheimimperien). Ich finde es eigentlich ganz gut, wenn die Geschichte nach Endor schlicht endet, Anakin der Macht das Gleichgewicht gebracht hat und die Zukunft danach nicht weiter behandelt wird. Aber wenn schon, dann doch lieber das alte Material als jetzt eben diesen langweiligen Kram mit der First Order und mit Luke, der seinen eigenen neuen Jediorden wieder kaputtmacht.
    Definitiv. Wobei ich aber trotzdem der Auffassung bin, dass die neuen Filme funktioniert hätten, wenn sie von einer Person gedreht worden wären anstatt von drei unterschiedlichen Regisseuren, von denen einer am Ende durch den Regisseur der siebten Episode ersetzt wurde. Jeder dieser Filme erzählt eine Geschichte, aber ohne an den vorherigen Teil anzuknüpfen und man wagt sich kaum bis wenig Neues. Und das, was man sich an neuen Sachen traut, passt auch nicht ganz in das Universum hinein.
    Es wäre dann nicht alles solches Flickwerk geworden, aber gute oder erst recht Filme mit irgendeiner Existenzberechtigung wären trotzdem nicht dabei herumgekommen.
    Da kann ich zustimmen: Wenn man eine Geschichte erzählt, dann sollte diese auch irgendwo erzählt werden.
    Mandalorian macht das beispielsweise, Rogue One macht das, Solo macht das und alleine diese drei Werke kommen bei Fans dennoch besser an als die neuen Filme - obwohl Disney dahinter steht.
    Ich dachte, Solo wäre gefloppt und alle fänden den scheiße?
    Und Rogue One halte ich nun wirklich auch nicht für sonderlich gelungen. Ich schätze, wenn Episode VIII oder IX die Konkurrenz sind, kommt der noch irgendwie gut weg, aber das ist auch schon alles, was ich an Gutem über diesen gänzlich unnötigen Film zu sagen weiß.

    Zitat Zitat von Oblomow Beitrag anzeigen
    Sagt mal: Blocken euch auch mal "archivierte" oder verlorene Entwürfe zu eueren Geschichten daran ernsthaft weiter zu schreiben?

    Mir ist das nur letzte Nacht wieder gekommen, wie wenig Lust ich etwa habe diese Antifabel "Hoher Besuch" weiterzuführen ehe ich den, wahrscheinlich handschriftlich abgefassten, Entwurf für ein Kapitel mit Cornelius als Papagei nicht wiederfinde.

    Oder bei Zensiert, ehe ich aus einem ganz bestimmten Stapel Papier die Entwürfe eines Urlaubs von vor sechs Jahren oder so wieder rausgekramt habe, obwohl ich damals glaube ich gar nicht so zufrieden damit war.
    Nö, das habe ich nicht. Aber andererseits habe ich auch keine Entwürfe oder Notizen, die ich dann sonst wo verbummle, insofern stellt sich das Problem gar nicht.

    Zitat Zitat von Sir Ewek Emelot Beitrag anzeigen
    Das Spiel versucht offenbar auch, irgendwie moralische Ambivalenz einzuführen, wo aber eigentlich ziemlich klar ist, dass die Antagonistin eben doch einfach böse ist. (Aber vielleicht ist das auch etwas, was ich anders bewerte als die meisten Menschen, für die "böse" das aktive Schadenwolle anderer ist.)
    Mir stößt es ja immer mehr auf, wie heute Böse und übrigens auch Gute dargestellt und auhc gefordert werden. Man hält es für besonders "erwachsen", wenn alles möglichst "grau" ist, denn zum Erwachsensein gehört ja, erkannt zu haben, dass die Welt nicht schwarz und weiß ist! (Weshalb es jetzt eben auch eines Kindes bedarf, um den Menschen einmal zu sagen: Doch, ist sie, entweder wir machen weiter das Klima kaputt bis zum großen Knall oder wir reduzieren unseren CO2-Ausstoss, da ist nichts grau, höchstens die Dreckluft in euren Städten.) Der Böse muss dann immer irgendein Ultrautilitarist sein, der meint, für irgendeinen guten Zweck über Leichen gehen zu müssen, oder irgendein vor Trauer wahnsinniger Vater, der irgendwie versucht, seinen toten Sohn zurckzuholen oder so was. Und die Guten sind immer irgendwelche schwer erträglichen Leute, die die halbe Zeit nur mit ihren eigenen Neurosen beschäftigt sind und die auch gar nicht recht gut sind, sondern die Welt nur nebenbei retten, während es ihnen eigentlich nur um die ihnen Nahestehenden geht. So was kann man ja auch durchaus mal machen, aber es muss nicht immer sein und schon gar nicht als besonders "erwachsen" oder so gepriesen werden, vielmehr wäre es doch schön, mal einen Guten zu haben, der wirklich gut ist und wirklich einer Idee folgt (es wird ja immer behauptet, bloß gute Menschen wären langweilig, Bösewichter wären ja so viel interessanter, aber ich fände nicht, dass z. B. eine Geschichte mit einer Thunberg-artigen Hauptfigur langweilig wäre), und einen Bösen, der ja kein nach Weltherrschaft strebender manisch lachender Sadist sein muss, aber sehr wohl einfach mal böse sein darf. (Übrigens ist das auch so eine Sache, die Avatar gut macht, finde ich. Da gibt es nämlich nicht diesen ganzen Relativismus und dieses öde "Alles ist grau!"-Getue. Im Erdkönigreich läuft sehr viel sehr verkehrt, aber trotzdem ist im Krieg die Feuernation klar der Aggressor. Die Leute in der Feuernation sind nicht alle einfach stumpf böse, sondern da laufen auch ganz normale Leute rum, es gibt gute Menschen wie Iroh und jemanden wie Zuko, der mit sich hadert, aber trotzdem steht fest, wie in der Realität im Zweiten Wletkrieg ja auch feststand, ohne dass deshalb gleich jeder Wehrmachtssoldat ein geiferndes Monster war: Die Feuernation ist böse, so wie Nazideutschland böse war, und muss eben aufgehalten werden, fertig.)

  11. Beiträge anzeigen #131
    Deus Avatar von Sir Ewek Emelot
    Registriert seit
    Feb 2008
    Ort
    Peripatos
    Beiträge
    13.289
     
    Sir Ewek Emelot ist offline
    Zitat Zitat von Jünger des Xardas Beitrag anzeigen
    Mir stößt es ja immer mehr auf, wie heute Böse und übrigens auch Gute dargestellt und auhc gefordert werden. Man hält es für besonders "erwachsen", wenn alles möglichst "grau" ist, denn zum Erwachsensein gehört ja, erkannt zu haben, dass die Welt nicht schwarz und weiß ist! (Weshalb es jetzt eben auch eines Kindes bedarf, um den Menschen einmal zu sagen: Doch, ist sie, entweder wir machen weiter das Klima kaputt bis zum großen Knall oder wir reduzieren unseren CO2-Ausstoss, da ist nichts grau, höchstens die Dreckluft in euren Städten.) Der Böse muss dann immer irgendein Ultrautilitarist sein, der meint, für irgendeinen guten Zweck über Leichen gehen zu müssen, oder irgendein vor Trauer wahnsinniger Vater, der irgendwie versucht, seinen toten Sohn zurckzuholen oder so was. Und die Guten sind immer irgendwelche schwer erträglichen Leute, die die halbe Zeit nur mit ihren eigenen Neurosen beschäftigt sind und die auch gar nicht recht gut sind, sondern die Welt nur nebenbei retten, während es ihnen eigentlich nur um die ihnen Nahestehenden geht. So was kann man ja auch durchaus mal machen, aber es muss nicht immer sein und schon gar nicht als besonders "erwachsen" oder so gepriesen werden, vielmehr wäre es doch schön, mal einen Guten zu haben, der wirklich gut ist und wirklich einer Idee folgt (es wird ja immer behauptet, bloß gute Menschen wären langweilig, Bösewichter wären ja so viel interessanter, aber ich fände nicht, dass z. B. eine Geschichte mit einer Thunberg-artigen Hauptfigur langweilig wäre), und einen Bösen, der ja kein nach Weltherrschaft strebender manisch lachender Sadist sein muss, aber sehr wohl einfach mal böse sein darf. (Übrigens ist das auch so eine Sache, die Avatar gut macht, finde ich. Da gibt es nämlich nicht diesen ganzen Relativismus und dieses öde "Alles ist grau!"-Getue. Im Erdkönigreich läuft sehr viel sehr verkehrt, aber trotzdem ist im Krieg die Feuernation klar der Aggressor. Die Leute in der Feuernation sind nicht alle einfach stumpf böse, sondern da laufen auch ganz normale Leute rum, es gibt gute Menschen wie Iroh und jemanden wie Zuko, der mit sich hadert, aber trotzdem steht fest, wie in der Realität im Zweiten Wletkrieg ja auch feststand, ohne dass deshalb gleich jeder Wehrmachtssoldat ein geiferndes Monster war: Die Feuernation ist böse, so wie Nazideutschland böse war, und muss eben aufgehalten werden, fertig.)
    Dann empfehle ich Dir Star Trek: The Next Generation. Hier ist es wirklich so, dass die Guten gut sind, und zwar weil sie sich darüber Gedanken machen, was es heißt, gut zu sein, also nach ethischen Prinzipien handeln, weil sie diese Prinzipien als vernünftige und gute Prinzipien erkennen. Das ist letztlich der Grund, warum für mich Jean-Luc Picard der beste Star Trek Captain ist. Ich habe mir die Serie vor einem Jahr oder so nochmal angeschaut, und denke, dass sie durchaus nach wie vor überzeugt. (Mit Ausnahme weiter Teile der ersten beiden Staffeln.)
    In einem ähnlichen Geiste ist dann Babylon 5, was auch eine der besten Science Fiction Serien ist, die ich kenne.

    Bei diesem neuen Baldurs Gate Addon ist es so,
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    dass die Antagonistin sich für eine rechtschaffene Person hält, auch durchaus nicht unfreundlich oder so ist, aber halt einfach mal für ein eher verrücktes und wahrscheinlich nicht realisierbares Ziel Krieg die Schwertküste in einen Krieg stürzt, eben mit der Haltung: "Mein Ziel ist gut, also müsst Ihr Euch mir anschließen, und wenn Ihr das nicht wollt, dann habt Ihr Pech gehabt, da muss man halt Opfer bringen." Und das alleine schon ist ja schon böse. Aber am Ende stellt sich dann heraus, dass es ihr doch nur darum geht, eine einzelne Person zu retten, das also eine ganz persönliche Sache war. Sie ist also in etwa in der gleichen Weise gut, wie diese von Liam Neeson gespielte Figur in dem Film, wo er seine Tochter vor französischen Menschenhändlerbanden oder sowas retten muss, aber ihm das Schicksal aller anderer Frauen - einschließlich der ebenfalls entführten Freundin seiner Tochter - komplett egal sind. Mir ist auch nicht ganz klar, in beiden Fällen, ob diese Figuren als klar böse gemeint sind. Aber ich vermute, dass viele sie für eigentlich gute Charactere halten. Im Falle des Spiels wäre es dann: Gut, aber irregeführt. Und das ist in diese Falle halt einfach identisch mit böse.


    (Ich habe das mal in einen Spoiler gesetzt, falls hier jemand das Spiel doch noch mal ungespoilert spielen möchte.)

  12. Beiträge anzeigen #132
    Deus Avatar von Sir Ewek Emelot
    Registriert seit
    Feb 2008
    Ort
    Peripatos
    Beiträge
    13.289
     
    Sir Ewek Emelot ist offline
    Ich habe jetzt mal angefangen, ein wenig Fichte zu lesen, und ich finde, dass zumindest die Vorrede zur Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre doch sehr nach Jüdex klingt, bzw. umgekehrt gut erkennbar ist, was für einen großen Einfluss Fichte auf Jüdex hat, was ich etwas lustig finde, weil es mich daran erinnert, wie sehr meine Beiträge hier früher, auch stilistisch, den kantischen Einfluss erkennen ließen.

    An der Stelle: Mich interessiert, was Du, Jüdex, unter den Begriffen Humanismus und Liberalismus verstehst, die Du an einigen Stellen als miteinander kompatibel, aber als mit Aufklärung unvereinbar bezeichnet hast, ohne das konkret zu begründen oder zu sagen, was Du mit diesen Begriffen eigentlich meinst, die ja auch nicht unbedingt allgemein eine klare Bestimmung haben, sondern je nach Person, welche sie gebraucht, unterschiedliche Dinge beinhalten können.

  13. Beiträge anzeigen #133
    Sapere aude  Avatar von Jünger des Xardas
    Registriert seit
    May 2007
    Ort
    Neukölln
    Beiträge
    10.202
     
    Jünger des Xardas ist offline
    Zitat Zitat von Sir Ewek Emelot Beitrag anzeigen
    Ich habe jetzt mal angefangen, ein wenig Fichte zu lesen, und ich finde, dass zumindest die Vorrede zur Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre doch sehr nach Jüdex klingt, bzw. umgekehrt gut erkennbar ist, was für einen großen Einfluss Fichte auf Jüdex hat, was ich etwas lustig finde, weil es mich daran erinnert, wie sehr meine Beiträge hier früher, auch stilistisch, den kantischen Einfluss erkennen ließen.
    Ohne Zweifel. Ich würde wohl ohne Fichte nicht solche Dinge wie "vor der Hand", "dermalen", "im Vorbeigehen" sagen.
    Wobei ich meine, würdest du Nietzsche lesen, würdest du ebenfalls große stilistiche Ähnlichkeiten entdecken. Aber ja, Fichte hatte sicher großen Einfluss auf mein Schreiben.
    An der Stelle: Mich interessiert, was Du, Jüdex, unter den Begriffen Humanismus und Liberalismus verstehst, die Du an einigen Stellen als miteinander kompatibel, aber als mit Aufklärung unvereinbar bezeichnet hast, ohne das konkret zu begründen oder zu sagen, was Du mit diesen Begriffen eigentlich meinst, die ja auch nicht unbedingt allgemein eine klare Bestimmung haben, sondern je nach Person, welche sie gebraucht, unterschiedliche Dinge beinhalten können.
    Das stimmt freilich, es sind gemeinhin recht schwammige Begriffe. Ich will einmal umreißen, was ich damit meine:
    Humanismus stellt den Menschen in den Mittelpunkt. Das scheint mir der kleinste gemeinsame Nenner, auf den sich die verschiedenen Humanismen einigen können. Er ist damit Kind des 19. Jahrhunderts: Mit dem Tod Gottes, mit dem Arationalismus bleibt nur noch der kleine empirische Mensch (übernächste Woche sollte übrigens ein Vortrag kommen, der genau hierauf näher eingeht). Den will der Humanismus jetzt fördern (was dann bei Leuten, die sich heute Humanisten nennen, meist auf irgendeine schwammige weichliche ausgeklärte Mitleidsethik hinausläuft). Diese Verabsolutierung des Menschen, über dem nichts Höheres mehr anerkannt wird, ist hochgefährlich, das eben ist ja die moderne Hybris, die uns die Atombombe, den Holocaust und die Klimakrise brachte. Wenn es nur den Menschen gibt und nichts darüber, dann ist er gänzlich entgrenzt und darf alles. Der Humanismus ist aber darüber hinaus mit der Aufklärung unvereinbar, weil er immer notwendig unter fremder Leitung steht (hierzu empfehle ich Foucaults kleinen Aufsatz "Was ist Aufklärung?", der in meiner Hinwendung zur Aufklärung eine wichtige Rolle spielte und der eine knappe, aber gute Kritik des Humanismus enthält): Die Humanisten selbst reflektieren freilich darauf nicht, sie nehmen "Mensch" als eine Selbstverständlichkeit, aber wenn ich "den Menschen" fördern will, muss ich ja zunächst einmal wissen, was das ist. Und die Bestimmung des Menschen entspringt nie dem Humanismus selbst, den muss er sich von außen, von irgendeiner Ideologie vorgeben lassen. Deshalb kann heute der ausgeklärte atheistische Liberale sich einen Humanisten nennen, aber auch die Kommunisten konnten sich als Humanisten verstehen, selbst die Nazis haben sich teils Humanisten genannt. Freilich, sie alle wollten ja den Menschen befördern, nur ob dies den Kampf für die klassenlose Gesellschaft oder die Entfernung entarteter Elemente aus dem Volkskörper bedeutet, kann der Humanismus nicht selbst bestimmen, das wird ihm von außen vorgegeben.
    Zum Liberalismus hatte ich mich durchaus schon ein wenig geäußert, als ich über die Freiheit von Trieben sprach. Der Liberalismus ist auch durch und durch arationalistisch. Er will Freiheit, aber es ist eben nicht die Freiheit der Vernünftigkeit, sondern bloß die Freiheit der Willkür: Jeder soll treiben können, was immer er will, solange er anderen dabei nicht in die Quere kommt, ist der liberale Grundsatz (der ja auch eine gewisse Existenzberechtigung hat, nämlich auf der Ebene des Rechts, nicht aber in der Moral; und selbst auf der Ebene des Rechts verfolgen ihn die Liberalen nicht konsequent, sondern nur sehr oberflächlich, weil es ja am Ende doch nur um ihre Freiheit geht und sie sich keineswegs dran stören, wenn sie damit andren in die Quere kommen). Insofern ist alle Welt heute liberal, die Linken heute sind halt mehr an der Freiheit interessiert, mit jedem in die Kiste hüpfen und sich selbst ihre Pronomen aussuchen zu dürfen, während die Rechten lieber frei sein wollen, keine GEZ bezahlen zu müssen und ihre tägliche Wurst verdrücken zu dürfen, aber unterm Strich sind sie doch alle liberal und vor allem darauf aus, ihre Launenhaftigkeit ungestört ausleben zu dürfen und von der Zumutung, die Vernunft und Pflicht ihnen bedeuten, verschont zu bleiben (ich finde, das wird viel zu wenig beachtet, wenn über die Rechten geredet wird und man die etwa allesamt schlicht als Faschisten abtut; die wollen ja heute keineswegs gleichgeschaltet stramm dahermarschieren, die verehren auch keinen Führer, der etwas von Selbstdiziplin und Aufopferung für die Volksgemeinschaft schauspielert, sondern die wählen lieber wen wie den amerikanischen Präsidenten, der ganz offen die Sau rauslässt und ihnen verspricht, dass sie das unter ihm eben auch dürfen). Das Wirtschaftssystem des Liberalismus ist der Kapitalismus, die dazu passende Herrschaftsform die Demokratie, denn auch hier geht es beide Male darum, dass man mit Vernunft in Frieden gelassen werden und die möglichst ungezügelte Willkür will - im Falle der Demokratie ist das heute am besten an den Rechten zu sehen, die mit ihrem Gekeife von Demokratie ja deutlich zeigen, dass es da nicht um irgendein Ideal, auch nicht um die Hoffnung geht, die Mehrheit werde am ehesten immer den vernünftigen Weg wählen, sondern dass man die deshalb schätzt, weil man da blind und rücksichtslos auf seinen kleinen Egoismus pochen darf.
    Liberalismus und Humanismus kommen beide mit negativer Aufklärung, sie bleiben übrig, wenn man äußere Fesseln und über dem Individuum stehende Autoritäten beseitigt. Aber mit positiver Aufklärung lässt man sie weit hinter sich.

  14. Beiträge anzeigen #134
    Deus Avatar von Sir Ewek Emelot
    Registriert seit
    Feb 2008
    Ort
    Peripatos
    Beiträge
    13.289
     
    Sir Ewek Emelot ist offline
    Hm, ich merke, dass ich solche Begriffe immer, unter dem Bewusstsein, dass es da auch andere Abarten oder Strömungen geben mag, letztlich von der Vernunft her begreife: Also Humanismus als die Position, der es um den Menschen gehe, insofern dieser eben Vernunftwesen ist, und Liberalismus als Position, der es um die Freiheit geht, aber eben (weil das für mich Freiheit bedeutet), als Autonomie, also als Selbstgesetzgebung nach einem Prinzip der Vernunft. Freilich sehe ich, dass sich Leute diesen Begriffen als Ideologien der Art, wie Du sie hier dargestellt hast, zuordnen können. Aber meine Haltung dabei war bislang immer so: Der z.B, richtige Humanismus müsse eben ein vernünftiger Humanismus sein, wie oben dargestellt, usw.

    Entsprechend verfahre ich dann auch mit sowas wie dem modernen Feminismus und den damit zusammenhängenden Ideologien: Sicherlich mag es hier Formen geben, in denen einfach plump äußerliche Formalien zwanghaft zu regeln versucht werden, aber ich gehe hier eigentlich immer eher von einem vernünftigen Feminismus aus, wo z.B. auch die als politische Korrekheit bezeichneten Dinge von mir nicht in erster Linie als Versuche faschistoider Gleichschaltung im Sprechen verstanden werden, sondern als kritisches Hinterfragen von Sprechgewohnheiten, indem man eben fragt: Was hat es eigentlich für eine Bedeutung, wenn wir so reden und ist es nicht vielleicht sinnvoll, das zu ändern, um z.B. zu vermeiden, dass wir etwa Frauen schon alleine durch die verwendeten, sprachlichen Formen in gewissem Grade aus einem Diskurs ausschließen oder dergleichen.

    Freilich: Sowas kann man nicht mit allen Positionen machen. Ich käme z.B. nicht auf die Idee, jetzt zu versuchen, einen vernünftigen Faschismus zu definieren. Nur habe ich offenbar ein weniger bestimmtes Verständnis vom Gebrauch solcher Begriffe, als Du, indem ich dies eher als Klassen möglicher Positionen, Ideologien und Systeme begreife, und durchaus bemüht bin, alles Unvernünftige da heraus zu sondern und zu einem vernünftigen Kern zu kommen, was ich eben auch aus dem Grunde mache, weil es ja z.B. auch durchaus Feministen gibt, die sich eher so verstehen würden, wie ich es oben beschrieben habe, und bei Humanisten und Liberalisten dürfte das wohl auch so sein.

    Mich hat bisher jedenfalls einige Male verwundert, mit welcher Selbstverständlichkeit Du solche Begriffe überhaupt ganz pauschal ablehnst, weil sie sich mir eben nicht als so homogen darstellen, sondern ich ja immer auch bestimmte Aspekte daran finden kann, die ich vernünftig finde.


    Übrigens habe ich mein heutiges Verbandsrundenspiel gewonnen, und Konrad (der Mitbewohner) seins auch. Insgesamt haben wir ein Mannschaftsremis erzielt, und das obwohl drei Leute aus der ersten Mannschaft nicht antreten konnten und daher von Spielern aus der zweiten Mannschaft vertreten werden mussten. Gerade Konrad hat mich mit seinem Spiel beeindruckt, weil er zum Ende hin wirklich immer die besten Züge gemacht hat (soweit ich das selbst beurteilen kann), wo er doch auch gerne mal eine Partie herschenkt.

  15. Beiträge anzeigen #135
    Sapere aude  Avatar von Jünger des Xardas
    Registriert seit
    May 2007
    Ort
    Neukölln
    Beiträge
    10.202
     
    Jünger des Xardas ist offline
    Zitat Zitat von Sir Ewek Emelot Beitrag anzeigen
    Hm, ich merke, dass ich solche Begriffe immer, unter dem Bewusstsein, dass es da auch andere Abarten oder Strömungen geben mag, letztlich von der Vernunft her begreife: Also Humanismus als die Position, der es um den Menschen gehe, insofern dieser eben Vernunftwesen ist, und Liberalismus als Position, der es um die Freiheit geht, aber eben (weil das für mich Freiheit bedeutet), als Autonomie, also als Selbstgesetzgebung nach einem Prinzip der Vernunft. Freilich sehe ich, dass sich Leute diesen Begriffen als Ideologien der Art, wie Du sie hier dargestellt hast, zuordnen können. Aber meine Haltung dabei war bislang immer so: Der z.B, richtige Humanismus müsse eben ein vernünftiger Humanismus sein, wie oben dargestellt, usw.

    Entsprechend verfahre ich dann auch mit sowas wie dem modernen Feminismus und den damit zusammenhängenden Ideologien: Sicherlich mag es hier Formen geben, in denen einfach plump äußerliche Formalien zwanghaft zu regeln versucht werden, aber ich gehe hier eigentlich immer eher von einem vernünftigen Feminismus aus, wo z.B. auch die als politische Korrekheit bezeichneten Dinge von mir nicht in erster Linie als Versuche faschistoider Gleichschaltung im Sprechen verstanden werden, sondern als kritisches Hinterfragen von Sprechgewohnheiten, indem man eben fragt: Was hat es eigentlich für eine Bedeutung, wenn wir so reden und ist es nicht vielleicht sinnvoll, das zu ändern, um z.B. zu vermeiden, dass wir etwa Frauen schon alleine durch die verwendeten, sprachlichen Formen in gewissem Grade aus einem Diskurs ausschließen oder dergleichen.

    Freilich: Sowas kann man nicht mit allen Positionen machen. Ich käme z.B. nicht auf die Idee, jetzt zu versuchen, einen vernünftigen Faschismus zu definieren. Nur habe ich offenbar ein weniger bestimmtes Verständnis vom Gebrauch solcher Begriffe, als Du, indem ich dies eher als Klassen möglicher Positionen, Ideologien und Systeme begreife, und durchaus bemüht bin, alles Unvernünftige da heraus zu sondern und zu einem vernünftigen Kern zu kommen, was ich eben auch aus dem Grunde mache, weil es ja z.B. auch durchaus Feministen gibt, die sich eher so verstehen würden, wie ich es oben beschrieben habe, und bei Humanisten und Liberalisten dürfte das wohl auch so sein.

    Mich hat bisher jedenfalls einige Male verwundert, mit welcher Selbstverständlichkeit Du solche Begriffe überhaupt ganz pauschal ablehnst, weil sie sich mir eben nicht als so homogen darstellen, sondern ich ja immer auch bestimmte Aspekte daran finden kann, die ich vernünftig finde.
    Nun, das hat damit zu tun, dass ich um Klarheit und Schärfe des Begriffs bemüht bin und den Mut habe, bei derlei Ideologien nicht zu sagen "Na ja, ist ja oft ganz gut gemeint und hat ja sicher auch gute Aspekte", sondern sie in der Tiefe auf ihr Grundprinzip hin anzuschauen (das nur selten oder nie tatsächlich in aller Konsequenz durchgesetzt werden mag; aber die Extremisten sind immer die Konsequenteren, die Gemäßigten nicht etwa vernünftiger, sondern nur träger). Alles andere hieße für mich auf echte Kritik Verzicht tun und außerdem allerhand Missbrauch befördern.
    Gewiss kann ich jeden Begriff irgendwie so auslegen, dass was Nettes dabei herumkommt. Warum denn nicht auch Faschismus? Faschismus ist Bündlertum. Ist doch eine gute Sache, wenn alle verbündet sind. Der wahre Faschismus ist eben die Einigkeit und das Zusammenhalten der Menschen! Wahrer Nationalismus kann ja heißen, dass man seinem Volke Gutes will, ohne irgendeinen Hass gegen andere Völker zu meinen. Wahrer Kommunismus ist auch eine feine Sache, freilich sollten wir alle echten Gemeinsinn haben! Aber so entkleidet man die Begriffe ja all ihrer tatsächlichen Bedeutung.
    Teilweise ist der Begriff selbst schon ganz einfach blöd, was immer man da auch ruminterpretieren will. Humanismus - ja, das heißt eben, der Mensch steht im Mittelpunkt, scheiß auf die Natur, das heißt eben auch nicht, dass wir nach der Vernunft handeln sollen - die stünde ja höher und Höheres gibt es nicht -, sondern es geht eben um das empirische Menschentier und seine Wehwechen. Feminismus - da kann man noch so sehr behaupten, es ginge um Gleichheit, die Männer wären doch mitgemeint, ja es gehe gar nicht nur ums Geschlecht, sondern auch z. B. gegen den Rassismus oder die Behindertenfeindschaft oder so; das ist ja nur lächerlich aus dem Munde von Menschen, die angeblich so sprachkritisch sind und die darauf pochen, sie wollten sprachlich "sichtbar" und nicht bloß mitgemeint sein. Andere Begriffe mögen dem Wortlaute nach nicht dirket zu verwerfen sein - Liberalismus könnte in einer alternativen Welt wohl eher etwas Brauchbares bezeichnen - nur er tut es halt nicht. Man muss doch durchaus hinschauen, womit man es zu tun hat. Liberalismus z. B. war mindestens seit den Tagen Lockes immer ausgeklärte Willkür, eine Haltung für Engländer, für Krämer, die von ihrem König bei ihrem Handel und ihrem Sektenwesen in Frieden gelassen werden wollen, während sie nichts davon wissen, dass es so etwas wie Vernunft oder Aufklärung gibt, aber der Begriff hatte schlicht nie die Bedeutung von echter Freiheit. Ähnlich beim Humanismus. Schon in der Auseinandersetzung von Kant und Herder spielt dies ja eine Rolle: Sei doch human!, das ist doch immer die Aufforderung gewesen: Sei ein sentimentaler Weichling, habe Mitleid mit dem Menschentiere! Freilich könntest du den Begriff nun umdeuten und für dich sagen, du seiest Humanist in einem anderen Sinne. Aber was wäre damit gewonnen, außer möglicher Begriffsverwirrung und außer den Feinden der Aufklärung Möglichkeiten zur Deckung und zum Rauswinden und zur Behauptung zu geben, man wäre ja gar nicht so weit voneinander entfernt? Dir stehen doch längst eigene Begriffe zur Verfügung. Sage doch nicht, du seist Humanist, sage, du seist sittlich, dann hast du doch alles gesagt, was du mit Humanismus ausdrücken wolltest.
    Ich meine, durch klare begriffliche Unterscheidung ist nur gewonnen. Zu Leuten, die sich für aufgeklärt halten, weil sie oberflächliche Relativisten sind, sage ich ja auch nicht: Das ist eure Aufklärung, die wahre Aufklärung aber ist Sittlichkeit und Lebensbejahung. Ich sage: Dies ist die einzige Aufklärung, worauf ihr so stolz seid, das ist überhaupt nicht Aufklärung, es ist Ausklärung. In diesem Falle kann ich dies tun, denn Aufklärung bedeutete eben das, was ich darunter verstehe, wer den Begriff anders gebraucht, gebraucht ihn eben falsch, das könnte ich historisch leicht nachweisen; ein Begriff wie Liberalismus oder Humanismus bedeutete aber historisch immer schon, was ich beschrieb, da tue ich den Humanisten und Liberalen nicht den Gefallen, ihn nachträglich umzudeuten und zu adeln.

    Ich glaube übrigens, dass dir gerade in dieser Sache ein wenig Fichte gut tun kann. Weniger die Wissenschaftslehre als etwas spätere und weniger abstrakte Schriften, selbs so scheinbar Banales wie seine Polemik gegen Nicolai. Du sprichst ja nämlich davon, nach einem vernünftigen Kern zu suchen und das Unvernünftige herauszusondern. Damit gehst du aber von der Empirie aus. Und nun spielst du Goldsucher und willst den Dreck raussieben, bis ein paar Goldkrümel übrig bleiben. Mit etwas Scharfsinn kann man dabei schon manches entdecken, ohne Frage. Aber streng philosophisch ist es nicht. Fichtes große Stärke ist, dass er immer wieder von reiner Vernunft ausgeht: er konstruiert die verschiedenen, auch gegnerischen, Positionen aus ihren Grundsätzen und macht sie so erst sich selbst klar (also wenn sie zuhören würden, versteht sich). Wenn ich z. B. den real existierenden Feminismus mit all seinen Strömungen und Anhängern nehme (Feministin ist ja erst mal mindestens jede Tussi in ihren Zwanzigern mit Hochschulreife, zumal in Amerika, sokann sich ja jeder nennen und nennt sich auch jeder, solange gerade das Trend ist), dann kann ich leicht zu dem Ergebnis kommen: Na ja, dies und jenes ist extrem oder dämlich, aber dies und das ist doch ganz gut und insgesamt ist's ja jedenfalls gut gemeint. Damit bleibe ich aber an der Oberfläche und gehe im Zweifel dem Bösen leicht auf den Leim (so kann man auch über den Kommunismus sprechen und konnte es in den Zwanzigern selbst über den Faschismus, wo ja mancher Intellektuelle durchaus Positives an Mussolinis Bestrebungen entdecken konnte). Ich sollte auf die grundlegenden Prinzipien schauen, die die Ideologie bestimmen. Und dann könnte ich entdecken, dass vielleicht manches, was ich sonst als ja doch ganz gut beurteilt hätte, gar nicht zu dieser Ideologie, sondern zu diesem einzelnen Anhänger gehört und eigentlich eine Inkonsequenz ist, oder dass es vielleicht zu dieser Ideologie gehört, seiner Wurzel nach und auch seinen Konsequenzen aber alles andere als gut ist. (Man nehme nur die Sprachregelungen. So dahergesagt klingt das ja erst mal nett: wir wollen doch mal ein bisschen reflektieren, vielleicht schließen wir die armen Frauen ja aus! Das übersieht aber, dass das ein Auswuchs der Sklavenmoral und ihres Befindlichkeitsgehabes ist, auf welches Prinzip sich ja die Rechten ebenso berufen. Es übersieht auch die ganze akademische Arroganz: dass ich nicht töten soll, kann ich einsehen, auch wenn ich gänzlich ununterrichtet bin, aber niemals kann ein Mensch ohne Belehrung einer studierten Feministin von allein drauf kommen, dass er ein Gendersternchen zu verwenden hat; die Moral muss aber jedem unmittelbar evident sein, insofern er Vernunftwesen ist, es darf nicht sein, dass es erst Abitur und Studium braucht, um ein moralischer Mensch sein zu können.)
    Übrigens habe ich mein heutiges Verbandsrundenspiel gewonnen, und Konrad (der Mitbewohner) seins auch. Insgesamt haben wir ein Mannschaftsremis erzielt, und das obwohl drei Leute aus der ersten Mannschaft nicht antreten konnten und daher von Spielern aus der zweiten Mannschaft vertreten werden mussten. Gerade Konrad hat mich mit seinem Spiel beeindruckt, weil er zum Ende hin wirklich immer die besten Züge gemacht hat (soweit ich das selbst beurteilen kann), wo er doch auch gerne mal eine Partie herschenkt.
    Glückwunsch!

  16. Beiträge anzeigen #136
    Deus Avatar von Sir Ewek Emelot
    Registriert seit
    Feb 2008
    Ort
    Peripatos
    Beiträge
    13.289
     
    Sir Ewek Emelot ist offline
    Zitat Zitat von Jünger des Xardas Beitrag anzeigen
    Es übersieht auch die ganze akademische Arroganz: dass ich nicht töten soll, kann ich einsehen, auch wenn ich gänzlich ununterrichtet bin, aber niemals kann ein Mensch ohne Belehrung einer studierten Feministin von allein drauf kommen, dass er ein Gendersternchen zu verwenden hat; die Moral muss aber jedem unmittelbar evident sein, insofern er Vernunftwesen ist, es darf nicht sein, dass es erst Abitur und Studium braucht, um ein moralischer Mensch sein zu können.)
    Das ist tatsächlich das beste Argument, das gegen diese Aspekte des modernen Feminismus spricht.

    Wobei: Im Mittelalter hätten wohl viele Menschen es nicht als moralisches Problem angesehen, dass Bauern ihrem jeweiligen Fürsten Frondienste leisten müssen. Ließe sich das Argument hier nicht übertragen? Es geht ja, beim Feminismus, in der Regel, nicht um die Sittlichkeit von Einzelpersonen, sondern um systemische Herrschatfsmechanismen. Leugnest Du denn, dass es solche Mechanismen gibt, durch die dann z.B. unter Mitwirkung bestimmter sprachlicher Formen Menschengruppen in politischen Diskursen ausgegrenzt werden?

    Wo ich nicht zustimme: Wenn Du etwa sagst, dass Feminismus im Kern faschistoid sei, weil man auch hier auf Befindlichkeiten aus sei, und um deretwillen notfalls eben das Störende einfach wegschaffen wolle: Denn ich sehe einen wesentlichen Unterschied dazwischen, ob man spezifische Verhaltensweisen loswerden will, oder ob man bestimmte Menschengruppen loswerden will. Der Nazi will ja die Juden loswerden, unabhängig davon, was die tun. Eine Feministin will nur nicht, dass man sie z.B. unpräziser Weise im generischen Maskulinum mitmeint, und somit richtet sich das hier nicht eigentlich auf Menschen. (Und hier verstehe ich auch nicht ganz, wie Du in Deiner begrifflichen Schärfe hier eine Ausnahme begründest. Dass traditionell das Maskulinum auch generisch verwendet werde, kann ja Deine Begründung nicht sein, denn das hieße ja, dass Du unreflektiert einfach den hergebrachten Sprachgebrauch übernimmst, was ja unaufgeklärt wäre, wenn ich Dich recht verstehe. Ich sehe hier nicht, was eher für den Gebrauch des generischen Maskulinum im Gegensatz etwa zum Gebrauch eines generischen Femininum spricht.)

    Dass man es Feminismus nennt, hat ja offensichtlich historiche Gründe. Und Du hast ja auch, meine ich, zumindest dem ursprünglichen Feminismus seine Berechtigung nicht abgesprochen. Ich sehe in dem Bestreben, z.B. typische Geschlechterrollen infrage zu stellen, durchaus eine aufklärerische Leistung. (Oder, um mich Deiner Terminologie zu bedienen, eine zumindest ausklärerische Leistung, was ja zumindest eine Propädeutik zur Aufklärung sein kann.)
    Geändert von Sir Ewek Emelot (16.02.2020 um 21:42 Uhr)

  17. Beiträge anzeigen #137
    Sapere aude  Avatar von Jünger des Xardas
    Registriert seit
    May 2007
    Ort
    Neukölln
    Beiträge
    10.202
     
    Jünger des Xardas ist offline
    Zitat Zitat von Sir Ewek Emelot Beitrag anzeigen
    Das ist tatsächlich das beste Argument, das gegen diese Aspekte des modernen Feminismus spricht.

    Wobei: Im Mittelalter hätten wohl viele Menschen es nicht als moralisches Problem angesehen, dass Bauern ihrem jeweiligen Fürsten Frondienste leisten müssen. Ließe sich das Argument hier nicht übertragen? Es geht ja, beim Feminismus, in der Regel, nicht um die Sittlichkeit von Einzelpersonen, sondern um systemische Herrschatfsmechanismen. Leugnest Du denn, dass es solche Mechanismen gibt, durch die dann z.B. unter Mitwirkung bestimmter sprachlicher Formen Menschengruppen in politischen Diskursen ausgegrenzt werden?
    Ich glaube nicht, dass es das beste Argument ist. Aber es ist ein gutes und eines, dass den Feministen gewöhnlich zu hoch ist.

    Die Bauern, die skandierten, "Als Adam grub und Eva spann, wo war da der Edelmann?", scheinen durchaus zur Kritik fähig zu sein.
    Aber das ist doch etwas anderes, will ich meinen. Es geht ja gar nicht um konkrete empirische Menschen. Die können freilich in der Moral immer irren und können, gerade auch durch Sozialisation, dahin gebracht werden, unaufgeklärt eigentlich Unmoralisches für selbstverständlich zu halten. Und doch ist es ihnen nicht an sich unmöglich, die Gleichheit aller Menschen zu erkennen. Im Gegenteil, die ist dem Kinde erst einmal selbstverständlich. Das Kind spielt erst mal mit allen anderen Kindern, ob die nun adlig oder bürgerlich sind. Man muss ihm erst beibringen, dass es da Unterschiede geben soll. Genauso weiß erst einmal jeder unmittelbar, dass man Menschen vor dem Ertrinken retten soll, man muss sich erst beibringen lassen, zu sagen: "Nö, sind nur Flüchtlinge". Das ist bei so was wie dem Gendern halt anders. Hier muss nicht die Unmoral, sondern die angebliche Moral erst beigebracht werden, auf derart verschwurbelten Unsinn (man denke erst an Unterstriche, Sternchen, dieses x) kann nur ein akademisch verbildeter Mensch kommen, auf "Du sollst nicht töten" kann jeder Mensch kommen. Hand aufs Herz: Du selbst würdest keinen Gedanken ans Gendern verschwenden, wenn das nicht zufällig andere bereits erdacht hätten, von allein wärst du da nicht drauf gekommen, die meisten Feministen, die dafür eintreten, auch nicht, auch ein Kant oder ein Fichte kamen nicht darauf, obwohl die doch von Moral mehr verstanden als unsere heutigen Feministen; noch eine Hannah Arendt, obwohl doch Frau und unserer Zeit deutlich näher, kam offenbar nicht drauf, wie wichtig das sein könnte. Die Frage ist: Kann grundsätzlich jeder Mensch sittlich sein, ohne dafür einer bestimmten Ausbildung zu bedürfen, oder kann es nur der Studierte und müssen die andren sich von dem schlicht belehren lassen? Konnte es immer sittliche Menschen geben und gab es auch zu jeder Zeit welche oder haben erst die letzten zwei Jahrzehnte die Moral erfunden und waren ohne Ausnahme ALLE Menschen, die zuvor lebten, unsittlich? Wenn gendern moralisch geboten ist, dann muss jeweils die zweite Antwort gelten. Die Vernunft aber verbietet die zweite Antwort. Die Vernunft fordert, dass auch der Buschmann zur Sittlichkeit fähig sein muss. Käme der Buschmann ins feudale Heilige Römische Reich, wäre ihm wohl nicht so einsichtig, wie meinethalben vielen entsprechend sozialisierten Bauern, dass da einige den Ton angeben und andere schuften, er fände das vielleicht seltsam, er kennt aus seinem Dorfe nur die Gleichheit der Menschen. Aber gendern würde er nie, es wäre ihm kaum begreiflich zu machen und er wäre somit ein böser Mensch. (Das ist ja auch alles nicht an den Haaren herbeigezogen, es gibt ja wirklich nicht wenige Feministen, die die gesamte Vergangenheit verurteilen und deshalb z. B. dagegen kämpfen, dass in Seminaren irgendetwas anderes gelesen wird als ihr eigener wenige Jahre alter Müll, weil alles Ältere ja böse und sexistisch usw. ist.)

    Aber du fragst mich nach irgendwelchen Mechanismen und ob ich die etwa leugne. Was soll ich da antworten? Tja, was antworte ich dem Kommunisten, der mich fragt, ob ich etwa leugne, dass es bestimmte ökonomische Gesetze der Ausbeutung gibt? Mechanismen kümmern mich als Aufklärer nicht allzu sehr, Menschen kümmern mich. Wenn alle einander mit Achtung begegnen würden, welche Bedeutung hätten dann diese Mechanismen noch?
    Und hier sehe ich, um bereits vorzugreifen, durchaus die Gefahr des Faschismus. Denn darin gerade sehe ich den Unterschied von Aufklärung und Faschismus (als extremer Verfinsterung): Der Mensch wird einmal als Täter, einmal als Opfer angeschaut, einmal als Schöpfer, einmal als Produkt des Systems. Daher will die Aufklärung die Wandlung des Menschen, das System wird dann schon notwendig folgen (denke an Kants Aufklärungsaufsatz: Eine Revolution mag Abfall von persönlichem Despotism bedeuten, bringt aber keine Veränderung der Denkungsart; der Gedanke findet sich aber wieder bei Fichte und zuletzt noch bei Foucault). Wann immer hingegen versucht wird, nicht derart von unten und vom Menschen her Wandel herbeizuführen, sondern erst irgendwelche Strukturen und Systeme von oben her zu ändern und durch diese den besseren Menschen zu schaffen, führt dies schnell zu Zwangssystemen und Tugendterror; genau deshalb scheiterten die Französische Revolution oder z. B. der Kommunismus. Deswegen ist es so wichtig, nicht nur oberflächlich zu fragen, was klar böse, was dagegen gut gemeint ist. Faschismus muss nicht immer Nazismus sein. Er kann eben auch gut gemeint sein. Und um nicht etwas nett Klingendem wie dem Kommunismus oder dem Feminismus auf den Leim zu gehen, braucht es den Blick in die Tiefe, der auf das Prinzip schaut, von dem sie ausgehen. Dieses Prinzip ist hier eben die Opferhaltung.
    Wo ich nicht zustimme: Wenn Du etwa sagst, dass Feminismus im Kern faschistoid sei, weil man auch hier auf Befindlichkeiten aus sei, und um deretwillen notfalls eben das Störende einfach wegschaffen wolle: Denn ich sehe einen wesentlichen Unterschied dazwischen, ob man spezifische Verhaltensweisen loswerden will, oder ob man bestimmte Menschengruppen loswerden will. Der Nazi will ja die Juden loswerden, unabhängig davon, was die tun. Eine Feministin will nur nicht, dass man sie z.B. unpräziser Weise im generischen Maskulinum mitmeint, und somit richtet sich das hier nicht eigentlich auf Menschen.
    Aber du würdest doch sicherlich auch nicht sagen, dass es voll klar geht, wenn irgendein AfDler nicht gerade die Vergasung aller Mohammedaner, sondern nur deren vollständige Assimilation fordert und meint, sie sollten eben nur noch Deutsch sprechen, keine Kopftücher mehr tragen etc. Der ist doch faschistoid, wenn es sich auch vor der Hand nur um Verhaltensweisen handelt.
    (Ich würde übrigens gar nicht sagen, dass die Feministen nicht bestimmte Menschengruppen loswerden wollen. Eine wenigstens doch ganz sicher: die Weisen. Bei der Gelegenheit fällt mir ein, wie ich vor Jahren in der PE mal ulix foppte, indem ich ihm vorwarf, mich zu wiseshamen, worauf er recht humorlos meinte, selbst wenn man annehmen wollte, ich gehörte zu den Weisen, wäre das doch keine unterdrückte, sondern im Gegenteil die privilegierteste Gruppe überhaupt – was doch aber schlicht unverschämt ignorant ist, denn wir werden ja mindestens seit Sokrates verfolgt und gemordet.)


    Aber das alles mehr am Rande. Es geht hier um sehr viel mehr, wenn ich von Faschismus spreche. Im Grunde wäre das eher was für ein persönliches Gespräch, denn ich müsste hier jetzt eigentlich ein ganzes Buch verfassen, dass ich künftig einmal schreiben will, ausbreiten, was ich von Fichte, Bataille, Gideon etc. gelernt habe, in den Idealismus und die Religionsphilosophie eindringen... Aber gut, ich suche mal, es knapp zu halten. Du kannst ja immer noch weiter nachfragen, falls ich jetzt doch zu vieles zum Verständnis Wesentliches auslassen sollte:
    Faschismus erstrebt Gleichschaltung. Dass gerne mal Menschen, die besonders anders und nicht gleichzuschalten sind, direkt ermordet werden, halte ich gar nicht für wesentlich. Sicher, diese Verbrechen mögen besonders ins Auge stechen, aber man sollte sich davon nichtablenken lassen. Die Nazis haben ja nicht nur die Juden, sondern auch die Deutschen selbst missachtet. Nun scheint der Feminismus vor der Hand nicht auf Gleichschaltung aus, es sollen nicht alle blond und blauäugig sein, vielmehr rühmt man sich seiner großen Individualität (die sich indes darauf reduziert, dass die eine blaue und die nächste grüne Haare hat, die eine das Nasenpiercing links, die andre rechts trägt). Aber es sollen alle Menschen, wenn sie auch äußerlich unterschiedlich aussehen mögen, gleich behandelt werden. (Als Menschen schlechthin sind sie ja auch wirklich gleich und sind gleichermaßen zu achten, aber das ist nicht, worum es hier geht oder was ich anklage.) Man spricht das ja ganz offen aus (ohne zu merken, was man da sagt): Man ist gegen Diskriminierung, d. i. gegen Unterscheidung. Ob du Mann oder Frau bist, schwarz oder weiß, hetero- oder homosexuell, dick oder dünn, das soll alles keine Rolle spielen – und nochmals, nicht in dem Sinne, dass es nichts an deiner Menschheit ändert, sondern es soll schlechthin keine Rolle spielen. Wenn jemand z. B. nicht auf Fette steht und nicht mit einer Fetten zusammen sein will, ist das bereits Fatshaming. Das kann ganz groteske Züge annehmen, z. B. wenn Feministen Lesben angreifen, die nicht mit Transsexuellen schlafen wollen: Dieselben Menschen, die so vehement alle Formen von Vergewaltigung bekämpfen und auf sexuelle Selbstbestimmung pochen wollen, meinen dann plötzlich, sobald ein Mann nur ausspricht, „Eigentlich identifiziere ich mich als Frau“, müssten alle Lesben, selbst vor einer OP zur Geschlechtsumwandlung, nun Sex mit diesem Menschen haben, sonst wären sie transphob (mir ist bewusst, dass derlei nicht alle Feministen behaupten, dass dies vielmehr eine bekloppte Minderheit ist, aber es geht ja um das Grundprinzip und dieses wird oft an den Extremisten und Bekloppten eher deutlich, weil die nun einmal konsequenter sind). Unterschiede (wie eben z. B. ob jemand nun dick oder dünn ist oder was für Geschlechtsorgane er hat) sollen keine Rolle spielen, ja dürfen in gewissem Sinne gar nicht bemerkt werden.
    Der Faschismus strebt deshalb, alles gleich zu machen, weil er Lebensverweigerung ist. Leben bedeutet zunächst einmal gesetzlose Mannigfaltigkeit. Und damit fordert es mich. Ich muss immer wieder aufs Neue urteilen, immer wieder neuerlich entscheiden, wie ich mit einer Situation umgehe. Es gibt keine zwei gleichen Situationen, auch keine zwei gleichen Menschen. Das aber genau überfordert den Unaufgeklärten, der will nicht jeweils eine individuelle Antwort auf genau diese einmalige Situation finden müssen, der will lieber sein Leben nach festen Formeln führen können (ob er sich die nun durch irgendeinen Kult geben lässt oder woher auch immer sie nehmen mag). Darauf läuft es immer wieder hinaus: Ich will nicht selbst urteilen müssen, wer Ahnung hat und wer nicht, also lasse ich mir einfach sagen, wer ein anerkannter Doktor ist, dem höre ich dann zu, dem andren nicht; usw. Aber das kann ja nicht funktionieren, solange das Leben vielfältig bleibt. Daher der Drang, genau diese Vielfalt zu zerstören.
    Und da sind wir wieder bei den Feministen. Die wollen vom Leben nicht gefordert, die wollen nicht angesprochen werden. Die wollen als Abstrakta durchs Leben gehen. So aber funktioniert das Leben nicht. Wenn eine Frau besonders attraktiv ist, wird das auffallen und sie anders behandelt werden als eine weniger attraktive Frau. Das nennt sich Leben. Freilich sollte sie deshalb nicht gleich begrabscht oder blöd angemacht werden oder so. Aber geht es nach manchen Feministen, ist es ja bereits Belästigung, wenn ihre Attraktivität nur in irgendeiner Weise zur Kenntnis genommen oder anerkannt wird. Oder nehmen wir den Rassismus: Wenn ein Schwarzer jetzt in irgendeine Gegend zieht, wo es nur Weiße gibt und er der einzige Schwarze ist, dann wird er nun mal auffallen und immer herausstechen, das ist schlicht so. Er IST nun einmal anders in dieser Umgebung. Das hat aber zunächst nichts mit Rassismus zu tun. Aber geht es nach vielen Feministen, haben alle seine in dieser Umgebung außergewöhnliche Hautfarbe am besten gänzlich zu ignorieren. Man schaue sich nur an, was für Albernheiten als Rassismus verurteilt werden: Z. B. wird sich dann immer über die Frage „Woher kommen Sie eigentlich?“ beschwert. „Der arme Schwarze! Ihm wird das Gefühl gegeben, er gehöre nicht dazu! Er wird behandelt, als ob er wegen seiner Hautfarbe nie ein richtiger Deutscher wäre!“ Ja meine Güte, seine Hautfarbe deutet nun mal in der Tat drauf hin, dass wahrscheinlich nicht all seine Ururgroßeltern Kartoffelbauern in der Uckermark waren. Ist doch halb so wild. Was den Feministen gar nicht auffällt, gar nicht auffallen kann, weil sie ja alles nur durch die Brille ihrer Ideologie anschauen und daher auch nur das sehen, was in ihre Schubladen passt (das hatte ich ja jüngst gestreift, aber vielleicht hätte ich den Vortrag doch teilen und zu Schubladen mehr sagen sollen): Menschen werden ja nicht nur aufgrund ihres Geschlechts oder der Hautfarbe oder so anders behandelt. Ja, der Schwarze wird dann eben manchmal gefragt „Woher kommen Sie eigentlich?“ Ich werde öfter auf der Straße angesprochen: „Warum trägst du eigentlich immer rot?“ oder im Winter auch mal: „Ist Ihnen eigentlich nicht kalt?“ Das passt freilich nicht in die Schublade Rassismus, deshalb entgeht es den Feministen, deshalb behandeln sie es wie etwas ganz anderes. Ist es aber nicht. Der Schwarze fällt halt auf unter lauter Weißen. Ich falle halt als Roter und lauter Schmuddelfarbigen auf. Der nächste wegen irgendetwas anderes. Und klar fällt den Menschen das, was ihnen fremd ist, anders auf, klar mögen sie mal neugierig sein und nachfragen. Das kann böse gemeint sein, ist es aber oft nicht. Der Schwarze KANN sich daran jetzt stören. Ich KANN mich aber auch daran stören. (Jüngst hat mich bei Fridays for Future auch wer auf meine rote Kleidung angesprochen und sich aber im gleichen Atemzug für die Frage entschuldigt. Er war dann ziemlich beeindruckt von meiner freundlichen und gelassenen Antwort, obwohl ich gar nichts dabei und die nicht so beeindruckend fand. Aber er erzählte, dass er ein ungewöhnliches Instrument spiele und darauf öfter angesprochen werde, wenn er damit unterwegs ist, und dass ihn diese Fragen lange gestört hätten, allerdings sehe er jetzt an mir, dass man mit so was ja eigentlich auch ganz anders umgehen könnte. Oder ich denke dran, dass bei meinem Abi in der Mottowoche einen JüdeX-Tag gab, wo alle in rot kamen, und wie eine nette, aber ängstlich darauf, ja niemanden zu verletzen, bedachte Schülerin, mich vorher zigmal fragte, ob das auch in Ordnung für mich sei, es sei wirklich nicht böse gemeint usw. Es war in Ordnung, ich fand’s ziemlich klasse. Aber sicherlich: Hätte ich gewollt, hätte ich mich wohl auch irgendwie gemobbt fühlen und die Aufmerksamkeit schrecklich finden können. Aber immer in rot rumlaufen, zieht halt Aufmerksamkeit auf sich.)
    Ich behandle keine zwei Menschen gleich. Auf diese Diskriminierung bin ich stolz. Das eben heißt ja, sie anzuerkennen, denn sie sind ja nicht gleich, behandelte ich sie gleich, negierte ich dadurch ihre individuelle Persönlichkeit. Aber diese Gleichbehandlung wollen die Feministen gerne. Obwohl die Menschen nun einmal unterschiedlich sind, obwohl einer attraktiv, einer schwarz, einer ganz in rot gekleidet, einer klein, einer fett, einer mit einem unbekannten Instrument unterwegs ist etc., sollen alle eben als Abstrakta behandelt werden, darf das alles nicht auffallen. Nun ist die Sache die: Ich soll keinen Menschen überfordern. Darum eben geht es auch bei dieser Ungleichbehandlung. Ich kann gerade nicht nach einer allgemeinen Formel verfahren (die Feministen wollen das gerne, daher versteifen die sich auf einfache Slogans wie „No is no“ usw.), sondern muss von Fall zu Fall schauen: Wenn es z. B. um sexuelle Belästigung geht, kann denselben Spruch die eine Frau als eben solche empfunden, während die anderen ihn als Witz auffasst und mitlacht. Allein unter meinen Schülern behandle ich keine zwei einfach gleich und gibt es z. B. ein Mädchen, das man mit zweideutigen schmutzigen Witzeln frotzeln kann und das lacht und noch einen draufsetzt, und ein anderes, bei dem ich nie auf den Gedanken käme, es derart anzusprechen. Oder ich habe eine alte Klassenkameradin (ich erzählte jüngst von ihr; die, die aus ihrem Kopftuch eine Stärke machte und sich damit einen Job verschaffte), mit der habe ich zu Schulzeiten immer rassistisch rumgewitzelt, dass sie eine Terroristin sei, dass sie doch sicher bald zwangsverheiratet werde und dann eine ganze Fußballmannschaft an Kindern produziere. So würde ich aber nicht einfach mit jeder Kopftuchträgerin reden. Ich soll gerade beweglich und urteilsfähig sein, ich soll hinschauen: Mit wem habe ich es zu tun? Und wie gesagt, ich soll niemanden überfordern, ich habe ein Gespür dafür zu entwickeln: Hier ist die Grenze, das und das ist vielleicht nicht an sich und in jeder Situation schlecht und zu unterlassen, aber hier für diese Person wäre es jetzt zu viel. Nur: Es ist nicht meine Aufgabe, auf jedes mögliche Wehwehchen lebensunfähiger Allergiker Rücksicht zu nehmen und dabei am Ende gar mich selbst hinzuopfern. Ja, ich soll niemanden überfordern, das ist meine Aufgabe. Die anderen haben aber ihrerseits eine Aufgabe, daran zu arbeiten, wie sie dem Leben begegnen, und hier Verantwortung für sich selbst zu übernehmen (wenn es regnet und mir das zu viel ist, ziehe ich vorm Rausgehen halt eine Jacke über oder ich bleibe direkt drinnen; es muss nicht meinetwegen der Regen abgedreht werden). Das knüpft ja auch an unser Gespräch letztens über etwas Beerdigungen und derlei an: Wenn ich bei einer befreundeten Ausländerfamilie zu Gast bin, lasse ich mir dort ramschige Supermarktspaghetti kochen, obwohl die echt nicht so dolle sind. Das ist ein sehr liebes kurdisches Mütterchen, das da kocht, die kommt meinen Essgewohnheiten sehr entgegen, da jetzt Bionudeln zu fordern, wäre eine Überforderung. Ich lasse mir aber nicht deren gewöhnliches Essen und etwa Fleisch vorsetzen und die sollten nicht gleich eine Krise kriegen deshalb (was aber auch nicht passiert; Ausländer sind ja nicht so empfindlich wie Feministen, außer es sind ekelhaft integrierte Ausländer, also keine echten Ausländer mehr).
    Die Menschen heute haben vielfach ein Problem damit, in irgendeiner Weise berührt zu werden. Sie wollen ÜBERHAUPT NICHT MEHR gefordert werden vom Leben. Deshalb ertragen irgendwelche Leute es dann bereits nicht, wenn sie, da sie nun mal anders aussehen, nach ihrer Herkunft gefragt werden, oder wenn andere (ich sprach ja gerade erst davon) bemerken, dass sie Geschenkpapier nicht abreißen, sondern vorsichtig aufwickeln. Aber das geht weit über den Feminismus hinaus, der ist Symptom, nicht Ursache. Meine Uroma hat nach dem Krieg auf dem Hof noch massenhaft schlesische Flüchtlinge einquartiert, ohne zu Murren (klar, ein Sergej würde jetzt behaupten, das wären aber auch Deutsche gewesen, das wäre die gleiche Kultur – aber das ist ignoranter Unsinn, das waren Katholiken, was damals viel schlimmer war als Musel), dass dabei auch was vom guten Silber verschwand, hat sie als Selbsverständlichkeit hingenommen, ohne deshalb einen Aufstand zu machen, heute dagegen ertragen viele nicht, dass wir Flüchtlingen helfen, obwohl sie es ja nicht einmal mitbekämen, wenn die Lügenmedien wirklich lügen und nicht drüber berichten würden. Und auch abseits von aller Politik im Alltag hast du dasselbe: Wie eben den Kerl, der nicht auf sein Instrument angesprochen werden wollte. Oder in der U-Bahn etc., wo das die letzten Jahre immer fürchterlicher wird: Papa beobachtet, dass die Menschen schon rein physisch immer mehr Abstand halten und, wenn es voll ist, nicht zusammen und in die Gänge rücken, damit noch ein paar mehr reinpassen, sondern die eben auf dem Bahnsteig stehen lassen, während sie sich in den Achtzigern noch zusammenquetschten. Die brauchen alle ihre Komfortzone – und sind auch wirklich nicht mehr ansprechbar, wenn man die bittet, mal ihre Tasche vom Sitz zu nehmen, damit man sich hinsetzen kann, oder mal von der Tür wegzugehen, damit die Frau mit dem Kinderwagen reinkommt, dann kriegen die eine Krise (wenn’s sie denn hören; erstmal sind sie ja taub, weil sie ihre dämlichen Stöpsel im Ohr stecken haben). Nichts darf die berühren und irgendwie aus ihrer Blase herausreißen. Nichts anderes war ja hier im Forum das Problem: Man will gedankenlos seinem Trott nachgehen und dabei ggf. sich unmöglich gegen andere verhalten dürfen – wird schon alles passen, man meint’s ja nicht böse und folglich kann‘ auch nicht böse sein –, aber wehe man wird mal drauf angesprochen und zur Selbstreflexion und Besinnung auf seine moralischen Pflichten aufgefordert, das kommt dann gleich einem Mordanschlag gleich, da will man dann Sperren oder liegt tagelang heulend im Bett. Auch mein Rauswurf damals verlief ja schließlich nach diesem Muster: Man weigerte sich da ja partout, zu diskriminieren und hinzuschauen. Ein Mitarbeiter besitzt eine gewisse Eigenständigkeit? Das fordert, dass wir uns um ihn in seiner Individualität kümmern? Seinetwegen meldet sich die Bürgermeisterin und jetzt sollen wir uns irgendwie damit befassen? (Mir wurde ja einmal mit größter Selbstverständlichkeit vorgeworfen, ich hätte Arbeit verursacht, was ja im Rückschluss nur besagen kann: wir sind faul, wir sind lebensuntüchtig, wir wollen nichts tun müssen, wir wollen passiv und gedankenlos dahintreiben können.) Wie kann er es wagen! Weg mit ihm, soll’s halt eine examinierte Philosophielehrerin machen, die kann das ja, jeder examinierte Philosophielehrer kann das ja, da examiniert, alle gleich und, wie die Frau vom Schulamt mir sagte: man wähle ja schließlich auch den Kurs, nicht den Lehrer.
    Es geht nicht einfach um irgendwelche Feministen und ihre kleinen ideologischen Steckenpferde. Es geht um eine lebensverneinende Haltung, deren extremer und äußerlich erschreckendster Ausdruck der Faschismus ist, die aber den historischen Faschismus (der so in der Form der Vergangenheit angehört und auch nicht wiederkommen wird, durch die Feministen so wenig wie durch die Pegidioten) überlebt hat und, fern davon durch sein Verschwinden geschwächt zu werden, sich in anderer Form nur immer weiter gesteigert hat. Diese Haltung wird aber nun unser Untergang. Denn sie trifft ja nicht nur den Menschen. Sie ist es, die alles Organische loswerden und alles mechanisieren will: Altes Handwerk bedeutete ja noch Arbeit, Dialog mit dem Stoff, da waren keine zwei Hölzer, keine zwei Mehle etc. gleich, mit solch organischem Material ist nur schwer eine Fabrik zu machen.
    Wie gesagt, das ist jetzt alles, gerade zum Ende hin, sehr knapp. Ich will ja jetzt nicht vor der Zeit mein geplantes Buch schreiben. Das beste ist wohl, dies erst einmal wiederzukäuen, wie Nietzsche so schön rät. Und bei Bedarf kann ich gerne jede Stelle noch weiter ausführen.
    (Und hier verstehe ich auch nicht ganz, wie Du in Deiner begrifflichen Schärfe hier eine Ausnahme begründest. Dass traditionell das Maskulinum auch generisch verwendet werde, kann ja Deine Begründung nicht sein, denn das hieße ja, dass Du unreflektiert einfach den hergebrachten Sprachgebrauch übernimmst, was ja unaufgeklärt wäre, wenn ich Dich recht verstehe. Ich sehe hier nicht, was eher für den Gebrauch des generischen Maskulinum im Gegensatz etwa zum Gebrauch eines generischen Femininum spricht.)
    Ich übernehme den Sprachgebrauch ja nicht unreflektiert, sondern reflektiert. Ich bin ja nicht irgendein erboster Nazi, der das Gendern ablehnt, ohne es überhaupt zu verstehen, sondern habe das durchdacht. Es geht aber bei der Aufklärung keineswegs darum, dass man alles Zufällige ablehnen muss. Ich esse mit Löffel und Gabel, nicht mit Stäbchen, schlicht weil ich aus dem Westen stamme. Gewissermaßen stehe ich damit unter fremder Leitung. Aber unaufgeklärt wäre dies nur, wenn ich es mir anders gar nicht vorstellen könnte oder jetzt z. B., bloß weil ich dieses Besteck gewohnt bin, das für das einzig richtige hielte und schimpfte, Stäbchen, was für ein primitiver Quatsch oder so. Statt zu fragen, ob es nicht unaufgeklärt sei, im Deutschen so zu sprechen, könntest du ja auch fragen, ob es nicht unaufgeklärt sei, überhaupt Deutsch zu sprechen. Gewissermaßen stehe ich hier unter fremder Leitung, ich spreche, was meine Umgebung spricht und ich von meinen Eltern gelernt habe. Auch hier kommt es ja aber nur drauf an, dass ich Deutsch jetzt nicht unreflektiert einfach daherplappere oder, nur weil ich zufällig gerade mit Deutsch aufgewachsen bin, jetzt irgendwie für die bessere oder natürlichere Sprache oder derlei halte.
    Ich sehe auch nicht, wieso gerade mein Bemühen um Schärfe mich zum Gendern treiben sollte. Zunächst mal sind es doch die Vertreter des Genderns, die ganz unreflektiert und positivistisch, statt scharf arbeiten. Warum denn z. B. Nomen wie Schüler aber nicht etwa Namen wie Frau Müller gendern? Die einzige Antwort ist doch, weil diese Leute die Schülerin halt kennen, die Frau Müllerin nicht. Aber es ist ja noch nicht lange her, da hat man das gemacht im Deutschen wie heute noch im Russischen: Man denke an Luise Millerin aus Schillers Kabale und Liebe. Warum das nicht wieder einführen? Oder was ist, wenn es nicht um Personen, sondern um Komposita geht, die Peronenbezeichnungen enthalten? Bürger*innensteig, Kanzler*innenamt, Ärzt*innenkammer (oder A*Ärzt*innenkammer? da stößt das Gendern schon an seine Grenzen). Was ist mit Titeln? Warum Frau Doktor, aber die Doktorinnen, wäre nicht Frau Doktorin dann viel feministischer und konsequenter? Sodann schafft das Gendern ja nicht begriffliche Schärfe, sondern macht die Dinge unklar: In der Klasse sind 20 Schüler, gut, damit kann ich was anfangen. 20 Schülerinnen und Schüler, was will das besagen? Sind es 40? Nun kommen ein Schüler und eine Schülerin zur Tür hinein. Also zwei Schüler. Aber zwei Schülerinnen und Schüler? Das ist ja diesmal eindeutig mehr als ein Mädchen, denn es wird ja von Schülerinnen, nicht von einer Schülerin geredet. Nein, man soll hier schon ehrlich sein: Es geht hier nicht um begriffliche Schärfe und um Klarheit, es geht um eine ganz bestimmte Ideologie. Kann es ja meinethalben auch, aber dann sollte man das auch aussprechen. Ginge es diesen Menschen um Klarheit, würden sie das ja auch nicht auf Männlein und Weiblein beschränken, sondern sich darum auch in anderen Bereichen bemühen, wie ich es tue; merkwürdigerweise erlebe ich sie genauso unreflektiert sprechen wie die übrigen Menschen, keine Reflexion darauf, was etwa Selbstbewusstsein oder was eine Enttäuschung ist oder derlei. Solchen Menschen soll ich trauen, wenn sie ein Bedürfnis nach reflektiertem Sprechen und Schärfe vorschützen?

    Du fragst, warum gerade generisches Maskulinum und nicht generisches Femininum. Nun, in dieser Frage, überhaupt in deinen Formulierungen, gehst du schon von den Prämissen der Feministen aus. Da habe ich dann freilich notwendig verloren. Aber reflektiere doch einmal darauf, durch welche Brille du hier die Sprache bereits anschaust. Wir sehen ja die Welt nicht einfach unvoreingenommen an, sondern wie wir die Dinge benennen, das bestimmt, wie sie uns erscheinen.
    Du sagst generisches Maskulinum. Du sagst, das sei die Bezeichnung für Männer, die Frauen würden nur stillschweigend mitgemeint. So ausgedrückt, hört sich das ja tatsächlich unglücklich an, da kann sich die Frau jetzt zurecht beschweren, sie wolle ja nicht nur mitgemeint werden.
    Aber ich sage nicht generisches Maskulinum. Ich sage Plural. Wenn ich „die Schüler“ sage, dann bezeichne ich damit nicht männliche Schüler und meine die weiblichen nur mit. Ich bezeichne damit eben alle Schüler, unabhängig vom Geschlecht. Ich könnte deine Frage also umformulieren, sie würde dann lauten: Ich sehe nicht, was eher für den Gebrauch eines generischen Femininums oder für das Mitnennen des Femininums als für den simplen Plural spricht. Beide Formulierungen nehmen die Antwort schon vorweg, sie drängen beide eine bestimmte Antwort als notwendig auf, weil aus beiden eine je unterschiedliche Anschauung der Sprache spricht.
    Maskulinum ist eine Bezeichnung der Linguisten. Sollen sie sie meinethalben verwenden, wenn es sie glücklich macht. Aber man sollte nicht Sklave solcher Bezeichnungen sein und sich von ihnen den Blick führen und verengen lassen. Beim Plural „die Schüler“ – wieso müssen sich da die Frauen über das „Schüler“ beschweren, weil das doch ein Maskulinum sei? Warum soll sich nicht der Mann über das „die“ beschweren, weil das doch ein die Frauen bezeichnender Artikel ist? Kann ich hier nicht sagen: Wie die Sprache doch uns Männer diskriminiert! Wir werden im Plural plötzlich feminin!
    Quatsch wäre beides. Beides wäre recht positivistisch und zeigte geringes Verständnis für die Sprache an. Das sogenannte Maskulinum ist erst mal nicht Maskulinum, sondern einfach die Standardform des Wortes, insofern ist es eben auch der korrekte Plural (die Feministen werden da wieder aufheulen, ja genau, der Mann werde immer als der Standard, die Frau als die Abweichung genommen!, aber historisch heißt Standard erst mal tatsächlich Standard, in dieser Empörung würden sie das Historische ja schon vom heutigen her Anschauen: ursprünglich war hier eben nicht im Speziellen der Mann, sondern ohne Unterscheidung jeder gemeint). Das sogenannte Femininum hat zunächst weniger mit Frauen zu tun, als es vielmehr Abstrakta bezeichnet (tut es ja auch heute noch, die Freiheit, die Demokratie, die Gerechtigkeit usw.), deshalb ist „die“ eben Pluralartikel. Weder Männer noch Frauen brauchen sich also über den Plural zu beschweren, er hat mit beiden nichts zu tun. Was hingegen eine Unterscheidung zwischen männlich und weiblich anbetrifft, so trifft die die Sprache ursprünglich ja weniger durch irgendein Suffix als vielmehr durch ganz verschiedene Wörter. Man sieht das an entsprechend alten Wörtern (Berufsbezeichnungen sind ja eine jüngere Sache) gut, Tiernamen etwa: Keiler und Bache (nicht Keilerin), Hahn und Henne usw. Auch beim Menschen: Mann und Weib, Vater und Mutter, Bruder und Schwester, das sind gänzlich verschiedene Wörter, die Schwester ist nicht einfach die Brüderin. Das –in-Suffix bezeichnet erst einmal eine Zugehörigkeit. Die Königin ist ja z. B. nicht ein weiblicher König (oder nur in seltenen Fällen, wenn es keinen männlichen König gibt), sondern das zum König Gehörende. Daher eben hat man ja früher das Suffix auch bei Familiennamen noch verwendet: Die Goethin, also Goethes Ehefrau, war eben das zu Goethe Gehörige, nicht einfach eine eigenständige Person eigenen Namens (es war ja nicht ihrer, sondern der seinen, den er ihr gegeben hatte durch die Heirat). Vor diesem Hintergrunde ist es ganz lustig, wenn die Feministen nun so auf ihr –in pochen. Wie die Dinge stehen, sollte man doch lieber „die Schüler“ sagen oder, wenn man so erpicht darauf ist, nicht zu unterstreichen, dass alle Menschen gleich sind, sondern den großen Graben zwischen Männern und Frauen hervorzuheben (worauf ja die politisch korrekte Identitätspolitik immer wieder hinausläuft), dann sollte man die Männer nicht länger mit der Form benennen, die schlicht die neutrale ist, sondern auch sie mit einem Suffix versehen. Dann wären es eben „die Schüleriche und Schülerinnen“ – oder besser „der Schüleriche und Schülerinnen“. Wie es aber jetzt gehandhabt wird, könnten sich wahlweise die Frauen beklagen, dass sie nicht als selbstverständlicher Teil der Gruppe behandelt, sondern als ein Sonderfall und Anhängsel angesehen werden, das extra neben dem Standard hervorgehoben werden muss, oder aber es könnten sich die Männer beklagen, dass die Frauen extra hervorgehoben werden und ihre eigene Benennung erhalten, dass sie quasi zweimal genannt werden, während sie, die Männer, sich bei der Standardbezeichnung mitgemeint fühlen müssen, aber nicht eigens erwähnt werden.
    Ich halte den ganzen Quatsch aber für einen Nebenschauplatz und möchte mich eigentlich gar nicht lange mit all den Sophismen aufhalten, die man hier austauschen könnte, wenn man es drauf anlegte. Ich habe ja nichts spezifisch gegen das Gendern, sondern gegen jegliches Bestreben, die Sprache sich nicht natürlich entwickeln zu lassen, sondern ihren Gebrauch durch politisch korrekte Regeln zu bestimmen (also auch dagegen, dass man nicht Neger oder Indianer oder so sagen soll) – ja letztlich gegen die ganze Befindlichkeitskultur.
    Dass man es Feminismus nennt, hat ja offensichtlich historiche Gründe.
    Gewiss. Abe es hat ja auch offensichtlich historische Gründe, dass man eben „die Schüler“ sagt. Heute ist man doch stolz darauf, intersektional zu sein, angeblich erkannt zu haben, dass man nicht nur für Frauenrechte kämpfen könne, während man andere Formen von Unterdrückung ignoriert, man will jetzt als Feminist auch für Schwarze, für Schwule, für Behinderte da sein und betont außerdem, dass man freilich nicht die Frauen auf Kosten der Männer fördern, sondern Gleichheit erreichen wolle. Gut, schön, dass man das alles eingesehen haben will – warum hat man im Momente dieser Einsicht nicht den historischen Namen abgelegt? Warum nennt man sich nun nicht Humanist oder Egalitarist oder so? Du musst doch immerhin zugeben, dass dieses Argument „Es geht nicht nur um Frauen, andere sind mitgemeint, aber der Name hat halt historische Gründe“ reichlich grotesk ist, wenn es gerade von den Vertretern des Genderns ausgesprochen wird.
    (Außerdem ist es ja schlicht gelogen, wenn es heißt, die Männer seien einem ebenso wichtig wie die Frauen und es ginge um Gleichheit. Bei der Sprache geht es ja los. Warum bin ich noch immer eine Waise und nicht ein Waiser? Ich will nicht nur mitgemeint, ich will sprachlich sichtbar sein! Warum sind deine Kinder Geschwister? Das Wort bedeutet ja ursprünglich die Gesamtheit der Schwestern, analog zu Gebrüder, erst später nahm es dann die heutige Bedeutung an. Aber wo würden Feministen hiergegen kämpfen und den Brüdern dieser Welt zu ihrem Rechte verhelfen? Und es hört ja bei der Sprache nicht auf. Man denke nur dran, was für Widerstände es von Feministen gibt, wenn etwa ein Männerhaus entstehen soll, weil freilich für diese immer die Frauen die Opfer, die Männer die Täter sein müssen.)
    Und Du hast ja auch, meine ich, zumindest dem ursprünglichen Feminismus seine Berechtigung nicht abgesprochen.
    Was verstehst du hier unter ursprünglichem Feminismus? Die sogenannte erste Welle? Freilich sehe ich eine Berechtigung darin z. B., wo dieses nicht besteht, für Frauenwahlrecht zu kämpfen. Ob das nun Feminismus war? Das Wort ist jünger. Und ich halte wenig davon, wenn irgendwelche Ideologen zur Legitimation irgendwelche Menschen, die lange tot sind und sich nicht mehr wehren können, zu ihren erklären. (Ich kann es auch nicht leiden, wenn heute jemand wie Erasmus von Rotterdam ganz selbstverständlich als Humanist bezeichnet wird; den sogenannten Renaissancehumanismus hat es nie gegeben, Humanismus ist eine Ideologie des 19. Jahrhunderts – die Erasmus wahrscheinlich nicht sonderlich gefallen hätte.) Die Feministen haben das freilich auch dadurch geschafft, dass sie so tun, als wäre ein jeder gleich Feminist, solange er nur gleiche Rechte für Frauen wünscht. Nicht einmal die Kommunisten sind so schamlos und erklären jeden historischen Kampf für irgendeine Form sozialer Gerechtigkeit gleich für kommunistisch. Man erreicht durch derlei ja auch nichts als eine Blickverengung, durch die man dann die Historie nicht mehr als Historie anschauen kann, sondern nur, als wäre sie gestern geschehen. (Ich habe gerade kein Beispiel speziell zum Feminismus zur Hand. Aber mir fällt Reuchlin ein: Weil der sich im Streit um die jüdischen Bücher dafür eingesetzt hat, dass die nicht alle weggenommen und verbrannt werden, wird der heute als ein Vorkämpfer der Toleranz gefeiert, wenn die Sprache mal auf ihn kommt. Aber es ist schlicht blödsinnig und anachronistisch, ihm Ideale unterzuschieben, die erst zwei-, dreihundert Jahre später mit dem Zeitalter der Aufklärung formuliert wurden. Es ging hier nicht um irgendeine religiöse Toleranz. Der Kaiser sollte den Juden all ihre Schriften bis auf das Alte Testament nehmen, weil man hoffte, so ihre Tradition zu zerstören, bis sie sich dann bekehren würden. Reuchlin wollte ihnen die Bücher lassen, weil er in diesen einen Wert sah und sie nicht für grundsätzlich antichristlich hielt, sondern vielmehr meinte, dass z. B. mit der Kabbala aus dem Alten Testament bereits die Gottessohnschaft Jesu herausgelesen werden konnte – weil er also meinte, gerade über die Kabbala könnte man die Juden viel besser bekehren, indem man ihnen zeige, dass ihre eigenen Lehren insgeheim bereits beinhalten, dass eben Jesus ihr erwarteter Messias war.) Das ist ja das, worüber ich beim Thema Schubladen sprach: Ich sollte wirklich die Sache betrachten. Mit „Nietzsche war Darwinist“ ist nichts gewonnen, am Ende wahrscheinlich mehr verloren.

    Ich sehe in dem Bestreben, z.B. typische Geschlechterrollen infrage zu stellen, durchaus eine aufklärerische Leistung. (Oder, um mich Deiner Terminologie zu bedienen, eine zumindest ausklärerische Leistung, was ja zumindest eine Propädeutik zur Aufklärung sein kann.)
    Das ist nicht recht meine Terminologie, nicht so jedenfalls, wie ich selbst sie gebrauchen würde. Ausklärung ist nicht identisch mit negativer Aufklärung schlechthin. Letztere ist ein notwendiger erster Schritt, ja. Ausklärung ist aber keine Form von Aufklärung, sondern vielmehr eine Form von Verfinsterung: es ist die Zementierung der negativen Aufklärung und der Kampf gegen die positive.

    Aber davon ab: Ich leugne nicht schlicht alles Gute, was auch heute im Fahrwasser des Feminismus daherkommen mag. Es gibt ja im Gegensatz zur Sprache durchaus echte Baustellen: die künstlichen Gelenke meiner Oma sind noch männliche, mit denen sie es freilich schwerer hat, bekäme sie heute neue, wären es welche, die auch tatsächlich der weiblichen Anatomie nachempfunden sind. Das ist gewiss eine sehr gute Sache. Aber eine, die sicherlich auch ohne all das ideologische Drumherum namens Feminismus zu haben gewesen wäre, nämlich durch schlichte Aufklärung: zu der gehört ja das Hinschauen, eine aufgeklärte Medizin hätte schon viel früher auch den weiblichen Körper entsprechend angeschaut, statt einfach vom männlichen auszugehen.
    Aber ich frage: Stellen die Feministen wirklich Geschlechterrollen in Frage? Ich sehe sie vor allem Rumjammern. Frauen, die tatsächlich etwas auf dem Kasten haben, machen doch einfach ihr Ding, ohne auch nur danach zu fragen, ob dies nun ihrer Rolle als Frauen entspricht oder nicht, sie sind viel zu beschäftigt mit ernsthaften Problemen, um groß über Geschlechterrollen fabulieren zu können. Ich denke an Frauen wie Hannah Arendt oder Greta Thunberg. Und ich frage mich: Warum hat nicht gerade der Feminismus mehr Frauen von solchem Schlage hervorgebracht? (mir scheint, er hat nicht eine einzige hervorgebracht). Bei uns am philosophologischen Institut wurde auch mal feministisch gezetert: Der Kanon sei viel zu männlich, es sollte mehr Seminare zu weiblichen Philosophen geben! Da ging es nicht um die Sache, sondern um die Ideologie. Also eben nicht um ordentliche Philosophie, sondern um Frauen. Man will dann lieber irgendwelche drittklassigen Denkwirtinnen lesen, bloß weil sie eben weiblich waren, als einen Kant, bloß weil er eben männlich war. Ich aber musste mich bei so etwas immer fragen: Ihr wollt betonen, dass Frauen genauso viel drauf haben wie Männer, dass auch Frauen große Philosophen sein können. Fein, aber warum kreischt ihr dann nur rum, es würden nicht genug Frauen gelesen? Tretet doch den Beweis an, seid doch selbst große Denker, stellt einen Kant in den Schatten, während ihr ja Frauen seid, das wäre doch das Beste, was ihr tun könntet! Aber die Wahrheit ist ja: sie können es nicht, sie haben nicht einen Gedanken und werden nie einen haben (und nochmals, eine Frau, die, wie Arendt, Gedanken hat, wird kaum eine von ihnen sein). Schau dagegen mich an: Ich verabscheue den Rassismus gegen junge Menschen, ich halte ihn heute für viel bekämpfenswerter als irgendeinen Sexismus (aber bezeichnenderweise kümmert er die Feministen nicht, auch bei aller Intersektionalität). Ich wünsche eine Welt, in der der Satz „Du hast noch keine Lebenserfahrung“ so geächtet ist wie der „Du kannst nicht denken, du bist eben schwarz“. Aber siehst du mich beständig plärren: „Junge Menschen können aber genauso viel drauf haben wie ältere!“ Nein, ich zeige es schlicht durch die Tat: Ich bin jung und zugleich Deutschlands größter lebender Denker (nicht dass da viel dazu gehörte inmitten von Gestalten wie Habermas, Sloterdijk oder Precht) und könnte all die lebenserfahreneren Schwätzer in die Tasche stecken, wenn mir meine Tasche nicht zu schade wäre.
    Ich schweife ab, also nochmals: Stellen die Feministen wirklich Geschlechterrollen in Frage? Ich höre sie immer nur rufen: Die Frau ist ein Opfer! Die Frau ist abhängig vom Mann und diesem ausgeliefert! Die Frau muss beschützt werden! Ich höre sie immer nur an eine quasi-männliche Instanz, an Vater Staat appellieren. Nein, ich glaube nicht, dass der Feminismus viel getan hat, Geschlechterrollen anzugreifen, ich glaube, dass er ihn gewissermaßen zementiert. Schaut man in die Tiefe, entdeckt man, dass er die Frau im Wesentlichen so nimmt, wie sie Ende des 19. Jahrhunderts gesehen wurde, und jetzt meint, gerade diese Frau sollte die gleichen Rechte haben wie der Mann. Nur wandeln müssen soll sie sich nicht. Im Gegenteil, man würde sich schon wieder fürchterlich über mich Mann aufregen, wenn ich den Frauen Wandlung und Arbeit an sich selbst abforderte. Zeige mir einen Feminismus, der nicht die Frau belassen will, wie sie ist, und nicht für dieses Seiende einen besonderen Schutz einklagt und damit nur indirekt bestätigt, dass die Frau das schwache und hilflose Geschlecht ist. Zeige mir einen Feminismus, der die Frau aufklärt und zu mehr macht, als sie bisher war. Aber davon sehe ich nichts. Die Frauen, die ich persönlich kenne, die aufgeklärt sind (und folglich auch nicht mit ihrer eigenen Weiblichkeit hadern wie die Feministen, sondern die als eine Selbstverständlichkeit nehmen), haben mit Feminismus nichts am Hut und wollen übrigens auch nicht gegendert werden.

  18. Beiträge anzeigen #138
    Halbgott Avatar von Oblomow
    Registriert seit
    Jul 2008
    Ort
    Badens Hauptstadt
    Beiträge
    9.398
     
    Oblomow ist offline
    Goldene Zeiten kommen auf die World of Gothic zu , das Gothic Remake scheint jetzt beschlossene Sache zu sein:

    https://steamcommunity.com/games/950...42657409580199

    Das wird ja vor allem Lore-mäßig ziemlich anspruchsvoll werden und kann zum Fiasko, aber auch vielleicht zum Kitt zwischen Unpassendem zwischen G1 und G2 werden...

  19. Beiträge anzeigen #139
    Sapere aude  Avatar von Jünger des Xardas
    Registriert seit
    May 2007
    Ort
    Neukölln
    Beiträge
    10.202
     
    Jünger des Xardas ist offline
    Zitat Zitat von Oblomow Beitrag anzeigen
    Goldene Zeiten kommen auf die World of Gothic zu , das Gothic Remake scheint jetzt beschlossene Sache zu sein:

    https://steamcommunity.com/games/950...42657409580199

    Das wird ja vor allem Lore-mäßig ziemlich anspruchsvoll werden und kann zum Fiasko, aber auch vielleicht zum Kitt zwischen Unpassendem zwischen G1 und G2 werden...
    Also mich hätte es überrascht, wenn sie es nicht gemacht hätten. Diese Demo war ja doch auch schon recht weit wohl. Das Ganze war ja mehr eine PR-Aktion und ein Versuch, die Fans an Bord zu holen, als dass es wirklich gänzlich offen war.
    Die Lore ist ja so oder so ein Fiasko, das kann ja nicht groß schlimmer werden.
    Ich bleibe aber weiter ziemlich uniteressiert an dem Ding.

  20. Beiträge anzeigen #140
    Deus Avatar von Sir Ewek Emelot
    Registriert seit
    Feb 2008
    Ort
    Peripatos
    Beiträge
    13.289
     
    Sir Ewek Emelot ist offline
    Zitat Zitat von Jünger des Xardas Beitrag anzeigen
    Aber du fragst mich nach irgendwelchen Mechanismen und ob ich die etwa leugne. Was soll ich da antworten? Tja, was antworte ich dem Kommunisten, der mich fragt, ob ich etwa leugne, dass es bestimmte ökonomische Gesetze der Ausbeutung gibt? Mechanismen kümmern mich als Aufklärer nicht allzu sehr, Menschen kümmern mich. Wenn alle einander mit Achtung begegnen würden, welche Bedeutung hätten dann diese Mechanismen noch?
    Und hier sehe ich, um bereits vorzugreifen, durchaus die Gefahr des Faschismus. Denn darin gerade sehe ich den Unterschied von Aufklärung und Faschismus (als extremer Verfinsterung): Der Mensch wird einmal als Täter, einmal als Opfer angeschaut, einmal als Schöpfer, einmal als Produkt des Systems. Daher will die Aufklärung die Wandlung des Menschen, das System wird dann schon notwendig folgen (denke an Kants Aufklärungsaufsatz: Eine Revolution mag Abfall von persönlichem Despotism bedeuten, bringt aber keine Veränderung der Denkungsart; der Gedanke findet sich aber wieder bei Fichte und zuletzt noch bei Foucault). Wann immer hingegen versucht wird, nicht derart von unten und vom Menschen her Wandel herbeizuführen, sondern erst irgendwelche Strukturen und Systeme von oben her zu ändern und durch diese den besseren Menschen zu schaffen, führt dies schnell zu Zwangssystemen und Tugendterror; genau deshalb scheiterten die Französische Revolution oder z. B. der Kommunismus. Deswegen ist es so wichtig, nicht nur oberflächlich zu fragen, was klar böse, was dagegen gut gemeint ist. Faschismus muss nicht immer Nazismus sein. Er kann eben auch gut gemeint sein. Und um nicht etwas nett Klingendem wie dem Kommunismus oder dem Feminismus auf den Leim zu gehen, braucht es den Blick in die Tiefe, der auf das Prinzip schaut, von dem sie ausgehen. Dieses Prinzip ist hier eben die Opferhaltung.
    Gut, der Begriff des Mechanismus ist hier schlecht gewählt, weil er einen Fatalismus suggeriert, der nicht gemeint ist. Ich verbessere mich daher und gebrauche lieber das Wort: Instrument. "Mechanismus" ist hier im Sinne einer Technik zu verstehen, es ist etwas, das hervorgebracht wird, um damit einen Zweck zu erreichen. Insofern sehe auch ich hier den Menschen nicht als bloßes Produkt eines Systems und als bloßes Opfer, sondern eben durchaus auch als Täter. Zudem geht es mir in diesem Kontext auch durchaus nicht darum, dass man nun Vorschriften einführe, gegen die zu verstoßen bestraft zu werden habe (d.i. staatliche Gesetzgebung), sondern dass man ein Bewusstsein dafür schaffe, dass z.B. bestimmte Ausdrücke eben nicht bloß neutrale Ausdrücke für einen bestimmten Referenten sind, und daher wertfrei gebraucht werden können, sondern dass sie politisch und historisch aufgeladen sind, und daher mehr ausdrücken, als nur den bloßen Referenten (nämlich eine Wertung desselben), und dass es kein Zufall sei, dass etwa eine Diskriminierung bestimmter Bevölkerungsgruppen mit dem Gebrauch entsprechender Ausdrücke in derselben Gesellschaft zusammenfalle, es also einen Zusammenhang gebe (zumindest in unserm historischen Kontext, natürlich ist es kein Zusammenhang a priori) dazwischen, Schwarze (als solche) abfällig und ungleich zu behandeln, und sie eben als "Neger" zu bezeichnen (und ggf. so anzusprechen). In einer ähnlichen Weise siehst ja auch Du Zusammenhänge zwischen Sprechen und Denken, wenn Du z.B. kritisierst, dass "extrem" und "radikal" als Synonyme gebraucht werden, oder dass man "Menschheit" anstelle von "Menschengeschlecht" sage (bzw. Menschenschaft, um Deinen Vorschlag in Betracht zu ziehen). Ich verstehe den "Genderismus" (wenn man es so nennen will) in seiner Anlage daher als Beitrag zu einer Diskussion darüber, wie wir miteinander umgehen wollen und sollen.
    Dass dergleichen nun auch faschistoide Züge annehmen kann - nun, das ist wohl auch bei dem Begriff der Aufklärung möglich, wo eben auch im Namen der Aufklärung (natürlich zu Unrecht) Unterdrückung betrieben werden kann (und wurde, teilweise wohl auch immer noch), wenn man z.B. gewaltsam gegen Aberglauben meint vorgehen zu müssen oder dergleichen. Selbst der heere Begriff der Vernunft ist nicht davor gefeit, dass er zu Bösem verwendet wird. (Muss ich das ausführen und Beispiele nennen, ich meine, dass Du selbst schon darüber gesprochen hast, wie dieser Begriff unverstanden und missbraucht werde. Selbst der Begriff des Guten selbst wird oftmals als Bezeichnung für eigentlich Böses verwendet.) Gerade Regierungen, Unternehmen, geregelte Institutionen etc. neigen ja dazu, Dinge soweit zu vereinfachen und in feste Regeln zu pressen, dass es von oben her kontrollierbar wird. Es wundert mich also nicht und spricht nicht gegen Ansätze zum Gendern, wenn diese Institutionen aus einem "lasst uns diskutieren, wie wir miteinander umgehen wollen" ein "benehmt Euch so!" machen, und dieses dann eben zu Vorschriften führt, die in der Tat gar nichts ethisches mehr an sich haben (es sich aber sehr wohl selbst zuschreiben).

    Aber du würdest doch sicherlich auch nicht sagen, dass es voll klar geht, wenn irgendein AfDler nicht gerade die Vergasung aller Mohammedaner, sondern nur deren vollständige Assimilation fordert und meint, sie sollten eben nur noch Deutsch sprechen, keine Kopftücher mehr tragen etc. Der ist doch faschistoid, wenn es sich auch vor der Hand nur um Verhaltensweisen handelt.
    (Ich würde übrigens gar nicht sagen, dass die Feministen nicht bestimmte Menschengruppen loswerden wollen. Eine wenigstens doch ganz sicher: die Weisen. Bei der Gelegenheit fällt mir ein, wie ich vor Jahren in der PE mal ulix foppte, indem ich ihm vorwarf, mich zu wiseshamen, worauf er recht humorlos meinte, selbst wenn man annehmen wollte, ich gehörte zu den Weisen, wäre das doch keine unterdrückte, sondern im Gegenteil die privilegierteste Gruppe überhaupt – was doch aber schlicht unverschämt ignorant ist, denn wir werden ja mindestens seit Sokrates verfolgt und gemordet.)
    Ich würde aber eben doch einen wesentlichen Unterschied zwischen jemandem ausmachen, der Assimilation wünscht, gegenüber jemandem, der dieselbe weder will noch als möglich ansieht, sondern um diese ausschließen zu können die infrage kommenden Menschen loswerden will.
    Und ja: Es mag Feministen geben, auf die was Du sagst zutrifft, wie es ja auch Kommunisten gibt, die halt vor allem Reiche (oder, was einigen ja dasselbe ist, Juden) ermorden wollen. Darauf folgt aber nicht, dass der marxistische Kommunismus Reiche ermorden will. (Ich will jetzt nicht über den Fatalismus und der vermeinten Notwendigkeit einer Diktatur des Proletariats oder sowas spechen, sondern nur sagen, dass hier durchaus ein Gesinnungsunterschied vorliegt, ohne attestieren wollen, dass, da ja die eine Gesinnung, die faschistische, böse sei, die andere darum gut sein müsse.)

    Und da sind wir wieder bei den Feministen. Die wollen vom Leben nicht gefordert, die wollen nicht angesprochen werden. Die wollen als Abstrakta durchs Leben gehen. So aber funktioniert das Leben nicht. Wenn eine Frau besonders attraktiv ist, wird das auffallen und sie anders behandelt werden als eine weniger attraktive Frau. Das nennt sich Leben. Freilich sollte sie deshalb nicht gleich begrabscht oder blöd angemacht werden oder so. Aber geht es nach manchen Feministen, ist es ja bereits Belästigung, wenn ihre Attraktivität nur in irgendeiner Weise zur Kenntnis genommen oder anerkannt wird. Oder nehmen wir den Rassismus: Wenn ein Schwarzer jetzt in irgendeine Gegend zieht, wo es nur Weiße gibt und er der einzige Schwarze ist, dann wird er nun mal auffallen und immer herausstechen, das ist schlicht so. Er IST nun einmal anders in dieser Umgebung. Das hat aber zunächst nichts mit Rassismus zu tun. Aber geht es nach vielen Feministen, haben alle seine in dieser Umgebung außergewöhnliche Hautfarbe am besten gänzlich zu ignorieren. Man schaue sich nur an, was für Albernheiten als Rassismus verurteilt werden: Z. B. wird sich dann immer über die Frage „Woher kommen Sie eigentlich?“ beschwert. „Der arme Schwarze! Ihm wird das Gefühl gegeben, er gehöre nicht dazu! Er wird behandelt, als ob er wegen seiner Hautfarbe nie ein richtiger Deutscher wäre!“ Ja meine Güte, seine Hautfarbe deutet nun mal in der Tat drauf hin, dass wahrscheinlich nicht all seine Ururgroßeltern Kartoffelbauern in der Uckermark waren. Ist doch halb so wild. Was den Feministen gar nicht auffällt, gar nicht auffallen kann, weil sie ja alles nur durch die Brille ihrer Ideologie anschauen und daher auch nur das sehen, was in ihre Schubladen passt (das hatte ich ja jüngst gestreift, aber vielleicht hätte ich den Vortrag doch teilen und zu Schubladen mehr sagen sollen): Menschen werden ja nicht nur aufgrund ihres Geschlechts oder der Hautfarbe oder so anders behandelt. Ja, der Schwarze wird dann eben manchmal gefragt „Woher kommen Sie eigentlich?“ Ich werde öfter auf der Straße angesprochen: „Warum trägst du eigentlich immer rot?“ oder im Winter auch mal: „Ist Ihnen eigentlich nicht kalt?“ Das passt freilich nicht in die Schublade Rassismus, deshalb entgeht es den Feministen, deshalb behandeln sie es wie etwas ganz anderes. Ist es aber nicht. Der Schwarze fällt halt auf unter lauter Weißen. Ich falle halt als Roter und lauter Schmuddelfarbigen auf. Der nächste wegen irgendetwas anderes. Und klar fällt den Menschen das, was ihnen fremd ist, anders auf, klar mögen sie mal neugierig sein und nachfragen. Das kann böse gemeint sein, ist es aber oft nicht. Der Schwarze KANN sich daran jetzt stören. Ich KANN mich aber auch daran stören. (Jüngst hat mich bei Fridays for Future auch wer auf meine rote Kleidung angesprochen und sich aber im gleichen Atemzug für die Frage entschuldigt. Er war dann ziemlich beeindruckt von meiner freundlichen und gelassenen Antwort, obwohl ich gar nichts dabei und die nicht so beeindruckend fand. Aber er erzählte, dass er ein ungewöhnliches Instrument spiele und darauf öfter angesprochen werde, wenn er damit unterwegs ist, und dass ihn diese Fragen lange gestört hätten, allerdings sehe er jetzt an mir, dass man mit so was ja eigentlich auch ganz anders umgehen könnte. Oder ich denke dran, dass bei meinem Abi in der Mottowoche einen JüdeX-Tag gab, wo alle in rot kamen, und wie eine nette, aber ängstlich darauf, ja niemanden zu verletzen, bedachte Schülerin, mich vorher zigmal fragte, ob das auch in Ordnung für mich sei, es sei wirklich nicht böse gemeint usw. Es war in Ordnung, ich fand’s ziemlich klasse. Aber sicherlich: Hätte ich gewollt, hätte ich mich wohl auch irgendwie gemobbt fühlen und die Aufmerksamkeit schrecklich finden können. Aber immer in rot rumlaufen, zieht halt Aufmerksamkeit auf sich.)
    Der Satz, auf den es mir insbesondere ankommt: "Das kann böse gemeint sein, ist es aber oft nicht."
    Wenn etwas "gut gemeint" ist, ist es darum nicht notwendig ok, wie Du ja auch oftmals betonst. Ich würde aber vor allem sagen: Oftmals wird gar nicht unbedingt wahrgenommen, dass diese Frage eben auch implizite Nebenbedeutungen haben KANN, die unbewusst sein mögen, aber eben doch einem bestimmten Gefühl geschuldet sind, nämlich dass der Schwarze tatsächlich nicht wirklich dazugehöre, sondern ja "eigentlich" irgendwoher aus Afrika oder so komme. Insofern: Klar ist das nicht an sich böse. Es kann aber böse sein, und das muss man im Einzelnen betrachten. Und wichtig ist mir halt auch, dass man überhaupt darauf aufmerksam macht, dass es böse sein kann. (Mein Vater hat auch immer gerne gefragt, weil er sich wirklich für die Menschen interessiert hat, oftmals geht es aber ja nur um Smalltalk, und da wissen offenbar viele nichts anderes zu bereden, als eben das Anderssein der andern Person hervorzuheben, und zwar, wie ich meine, mitunter sehr wohl daheraus, dass die Person nicht wirklich als Teil der Gemeinschaft akzeptiert wird.)

    Ich behandle keine zwei Menschen gleich. Auf diese Diskriminierung bin ich stolz. Das eben heißt ja, sie anzuerkennen, denn sie sind ja nicht gleich, behandelte ich sie gleich, negierte ich dadurch ihre individuelle Persönlichkeit. Aber diese Gleichbehandlung wollen die Feministen gerne. Obwohl die Menschen nun einmal unterschiedlich sind, obwohl einer attraktiv, einer schwarz, einer ganz in rot gekleidet, einer klein, einer fett, einer mit einem unbekannten Instrument unterwegs ist etc., sollen alle eben als Abstrakta behandelt werden, darf das alles nicht auffallen. Nun ist die Sache die: Ich soll keinen Menschen überfordern. Darum eben geht es auch bei dieser Ungleichbehandlung. Ich kann gerade nicht nach einer allgemeinen Formel verfahren (die Feministen wollen das gerne, daher versteifen die sich auf einfache Slogans wie „No is no“ usw.), sondern muss von Fall zu Fall schauen: Wenn es z. B. um sexuelle Belästigung geht, kann denselben Spruch die eine Frau als eben solche empfunden, während die anderen ihn als Witz auffasst und mitlacht. Allein unter meinen Schülern behandle ich keine zwei einfach gleich und gibt es z. B. ein Mädchen, das man mit zweideutigen schmutzigen Witzeln frotzeln kann und das lacht und noch einen draufsetzt, und ein anderes, bei dem ich nie auf den Gedanken käme, es derart anzusprechen. Oder ich habe eine alte Klassenkameradin (ich erzählte jüngst von ihr; die, die aus ihrem Kopftuch eine Stärke machte und sich damit einen Job verschaffte), mit der habe ich zu Schulzeiten immer rassistisch rumgewitzelt, dass sie eine Terroristin sei, dass sie doch sicher bald zwangsverheiratet werde und dann eine ganze Fußballmannschaft an Kindern produziere. So würde ich aber nicht einfach mit jeder Kopftuchträgerin reden. Ich soll gerade beweglich und urteilsfähig sein, ich soll hinschauen: Mit wem habe ich es zu tun? Und wie gesagt, ich soll niemanden überfordern, ich habe ein Gespür dafür zu entwickeln: Hier ist die Grenze, das und das ist vielleicht nicht an sich und in jeder Situation schlecht und zu unterlassen, aber hier für diese Person wäre es jetzt zu viel. Nur: Es ist nicht meine Aufgabe, auf jedes mögliche Wehwehchen lebensunfähiger Allergiker Rücksicht zu nehmen und dabei am Ende gar mich selbst hinzuopfern. Ja, ich soll niemanden überfordern, das ist meine Aufgabe. Die anderen haben aber ihrerseits eine Aufgabe, daran zu arbeiten, wie sie dem Leben begegnen, und hier Verantwortung für sich selbst zu übernehmen (wenn es regnet und mir das zu viel ist, ziehe ich vorm Rausgehen halt eine Jacke über oder ich bleibe direkt drinnen; es muss nicht meinetwegen der Regen abgedreht werden). Das knüpft ja auch an unser Gespräch letztens über etwas Beerdigungen und derlei an: Wenn ich bei einer befreundeten Ausländerfamilie zu Gast bin, lasse ich mir dort ramschige Supermarktspaghetti kochen, obwohl die echt nicht so dolle sind. Das ist ein sehr liebes kurdisches Mütterchen, das da kocht, die kommt meinen Essgewohnheiten sehr entgegen, da jetzt Bionudeln zu fordern, wäre eine Überforderung. Ich lasse mir aber nicht deren gewöhnliches Essen und etwa Fleisch vorsetzen und die sollten nicht gleich eine Krise kriegen deshalb (was aber auch nicht passiert; Ausländer sind ja nicht so empfindlich wie Feministen, außer es sind ekelhaft integrierte Ausländer, also keine echten Ausländer mehr).
    Das halte ich im Wesentlichen genauso. Wobei ich eben nicht unterschreiben würde, wenn Du über "die Feministinnen" sprichst, weil ich, was Du eben zu Recht bestimmten Ideologien, die sich Feminismus nennen, anlastest, nicht allen Menschen unterstelle, die sich ebenfalls als feministisch bezeichnen, und es nach meiner Auffassung noch unausgemacht ist, was davon den Feminismus nun wesentlich repräsentiert.

    Aber davon ab: Ich leugne nicht schlicht alles Gute, was auch heute im Fahrwasser des Feminismus daherkommen mag. Es gibt ja im Gegensatz zur Sprache durchaus echte Baustellen: die künstlichen Gelenke meiner Oma sind noch männliche, mit denen sie es freilich schwerer hat, bekäme sie heute neue, wären es welche, die auch tatsächlich der weiblichen Anatomie nachempfunden sind. Das ist gewiss eine sehr gute Sache. Aber eine, die sicherlich auch ohne all das ideologische Drumherum namens Feminismus zu haben gewesen wäre, nämlich durch schlichte Aufklärung: zu der gehört ja das Hinschauen, eine aufgeklärte Medizin hätte schon viel früher auch den weiblichen Körper entsprechend angeschaut, statt einfach vom männlichen auszugehen.
    Aber ich frage: Stellen die Feministen wirklich Geschlechterrollen in Frage? Ich sehe sie vor allem Rumjammern. Frauen, die tatsächlich etwas auf dem Kasten haben, machen doch einfach ihr Ding, ohne auch nur danach zu fragen, ob dies nun ihrer Rolle als Frauen entspricht oder nicht, sie sind viel zu beschäftigt mit ernsthaften Problemen, um groß über Geschlechterrollen fabulieren zu können. Ich denke an Frauen wie Hannah Arendt oder Greta Thunberg. Und ich frage mich: Warum hat nicht gerade der Feminismus mehr Frauen von solchem Schlage hervorgebracht? (mir scheint, er hat nicht eine einzige hervorgebracht). Bei uns am philosophologischen Institut wurde auch mal feministisch gezetert: Der Kanon sei viel zu männlich, es sollte mehr Seminare zu weiblichen Philosophen geben! Da ging es nicht um die Sache, sondern um die Ideologie. Also eben nicht um ordentliche Philosophie, sondern um Frauen. Man will dann lieber irgendwelche drittklassigen Denkwirtinnen lesen, bloß weil sie eben weiblich waren, als einen Kant, bloß weil er eben männlich war. Ich aber musste mich bei so etwas immer fragen: Ihr wollt betonen, dass Frauen genauso viel drauf haben wie Männer, dass auch Frauen große Philosophen sein können. Fein, aber warum kreischt ihr dann nur rum, es würden nicht genug Frauen gelesen? Tretet doch den Beweis an, seid doch selbst große Denker, stellt einen Kant in den Schatten, während ihr ja Frauen seid, das wäre doch das Beste, was ihr tun könntet! Aber die Wahrheit ist ja: sie können es nicht, sie haben nicht einen Gedanken und werden nie einen haben (und nochmals, eine Frau, die, wie Arendt, Gedanken hat, wird kaum eine von ihnen sein). Schau dagegen mich an: Ich verabscheue den Rassismus gegen junge Menschen, ich halte ihn heute für viel bekämpfenswerter als irgendeinen Sexismus (aber bezeichnenderweise kümmert er die Feministen nicht, auch bei aller Intersektionalität). Ich wünsche eine Welt, in der der Satz „Du hast noch keine Lebenserfahrung“ so geächtet ist wie der „Du kannst nicht denken, du bist eben schwarz“. Aber siehst du mich beständig plärren: „Junge Menschen können aber genauso viel drauf haben wie ältere!“ Nein, ich zeige es schlicht durch die Tat: Ich bin jung und zugleich Deutschlands größter lebender Denker (nicht dass da viel dazu gehörte inmitten von Gestalten wie Habermas, Sloterdijk oder Precht) und könnte all die lebenserfahreneren Schwätzer in die Tasche stecken, wenn mir meine Tasche nicht zu schade wäre.
    Ich schweife ab, also nochmals: Stellen die Feministen wirklich Geschlechterrollen in Frage? Ich höre sie immer nur rufen: Die Frau ist ein Opfer! Die Frau ist abhängig vom Mann und diesem ausgeliefert! Die Frau muss beschützt werden! Ich höre sie immer nur an eine quasi-männliche Instanz, an Vater Staat appellieren. Nein, ich glaube nicht, dass der Feminismus viel getan hat, Geschlechterrollen anzugreifen, ich glaube, dass er ihn gewissermaßen zementiert. Schaut man in die Tiefe, entdeckt man, dass er die Frau im Wesentlichen so nimmt, wie sie Ende des 19. Jahrhunderts gesehen wurde, und jetzt meint, gerade diese Frau sollte die gleichen Rechte haben wie der Mann. Nur wandeln müssen soll sie sich nicht. Im Gegenteil, man würde sich schon wieder fürchterlich über mich Mann aufregen, wenn ich den Frauen Wandlung und Arbeit an sich selbst abforderte. Zeige mir einen Feminismus, der nicht die Frau belassen will, wie sie ist, und nicht für dieses Seiende einen besonderen Schutz einklagt und damit nur indirekt bestätigt, dass die Frau das schwache und hilflose Geschlecht ist. Zeige mir einen Feminismus, der die Frau aufklärt und zu mehr macht, als sie bisher war. Aber davon sehe ich nichts. Die Frauen, die ich persönlich kenne, die aufgeklärt sind (und folglich auch nicht mit ihrer eigenen Weiblichkeit hadern wie die Feministen, sondern die als eine Selbstverständlichkeit nehmen), haben mit Feminismus nichts am Hut und wollen übrigens auch nicht gegendert werden.
    Ich habe, mit Verlaub, ein wenig den Eindruck, dass Du hier aufgrund eigener Erfahrung verallgemeinerst? Wir haben ja schon festgestellt, dass Dein Urteil etwa über Philosophie im Akademischen auch nicht unbedingt die Gültigkeit hat, die Du ihm zusprichst, sondern mein Eindruck war vielmehr der, dass Deine Uni einfach ein total beschissenes, philosophisches Seminar hatte und Du eben nur Pfeiffen kennengelernt hast. Ich dagegen hatte (neben den Pfeiffen) auch eine ganze Reihe ziemlich guter Dozenten und Professoren, die nicht nur Ahnung hatten, sondern auch gute Menschen waren.
    El Toro würde sich wohl als Feministin oder zumindest als dem Feminismus nahe bezeichnen, und was Du dem Feminismus vorwirfst, trifft auf sie weitenteils nicht zu.

    Es klopft jetzt aber der Konrad und will essen, und daher muss es jetzt schnell gehen (ich achte ja seine Individualität, d.i. seine Unfähigkeit, auch nur einen Schatten an Hunger zu ertraten). Ich will Dich auch noch ein paar Dinge zu Fichte fragen, den ich zu lesen begonnen habe, das geht aber dann in den Text hinein.

    Danke jedenfalls für die Ausführungen.

Seite 7 von 15 « Erste ... 3456789101114 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide