Selbst die Kreuzzüge waren zum Großteil in der Hauptsache wirtschaftlicher Natur. Verarmter Adel, dem sonst was für Ländereien versprochen wurden. War nicht so leicht, die Leute zu Kreuzzügen zu überreden und kostet ja auch viel Geld. Schon damals. Da muss lange gesammelt werden. Man ist lange weg, kämpft in fernen Ländern. Da muss schon was kommen.
Es gibt kein gut und böse, kein Richtig und kein Falsch, nur Entscheidungen und Konsequenzen.
Das Christentum ist nun nicht meine Stärke aber ich meine mal gehört zu haben dass es vor allem die schnelle Vergebung der Sünden war die viele Menschen damals an solchen Kreuzzügen hat teilnehmen lassen. Dann gab es wohl auch Probleme in Europa und durch solche Kriege wurde ein gemeinsamer Feind gesucht um den uneinigen und vorlauten Adel zu beschäftigen.
Es waren wohl damals wie heute eher die wenigen Fanatiker welche aus tatsächlich religösen Gründen in solche Kriege gezogen sind ...
Ja, auch das war ein Grund. Später hat die Kirche dann ein noch "besseres" Modell gebracht. Man konnte sich einfach von den Sünden freikaufen. Ablassbriefe, sogar für noch nicht begangene Sünden. Ein Verkaufsschlager. Da brauchte man nicht mal mehr in den Krieg zu ziehen. Aber letztlich hat das auch zu großen Reibereien innerhalb der Kirche geführt und eben auch zu Abspaltungen. Die evangelisch lutherische Kirche ist ja z.B. direkt daraus entstanden.
Ja, für eine Moral wird kein göttliches Wesen benötigt. Insofern wären Religionen aus heutiger Sicht überflüssig.
Wocky hat schon darauf hingewiesen, der Mensch hat eine mehr oder weniger ausgeprägte Neigung zur Spiritualität. Spiritualisten, also diejenigen, bei denen diese Neigung stark ausgeprägt ist, neigen öfters dazu, in so manchen Geschehen das Wirken höherer Mächte zu erkennen, während andere, ich nenne sie die Zweifler, gerne alles in Frage stellen. Dieser Diskurs ist wahrscheinlich so alt wie die menschliche Kultur, auch wenn dies wohl durch die Tatsache überdeckt wird, dass die Theisten meist den Diskurs bestimmten.
In unserer heutigen eher säkularen Zeit kann sich zumindest in den westlichen Demokratien ein Gleichgewicht der Spiritualisten und Zweifler einstellen. Ich denke, dass das Bekenntnis zu einer Religion hierzulande noch weiter abnehmen wird, aber es wird wohl immer eine stabile Zahl gläubiger Menschen geben. religion wird also niemals gänzlich aus unsserer Kultur verschwinden.
Dies!
Das gilt im Übrigen auch für den Kapitalismus, wenn man ihn - ganz im neoliberalen Sinne - als Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung versteht, dem sich ebenso alles unterzuordnen hat. Insofern handelt es sich hierbei sogar um eine totalitäre Ideologie.
So wie du es beschreibst hört sich Karma und Gott wie zwei sehr ähnliche Konzepte an.
Gott belohnt die Guten und bestraft die Bösen.
Laut Karma bekommen die Guten Gutes zurück und den Bösen widerfährt Böses.
Einziger Unterschied ist, dass Gott nicht dabei ist.
Lebt ein Mensch nun ein Leben lang nach den besten guten Vorsätzen, die er kennt, und wird dann vom Leben zutiefst mit vielen schlimmen, schmerzhaften Krankheiten und den Verlust von der eigenen Familie bestraft, dann kann ich mir gut vorstellen, dass auch dieser den Glauben an das Karma verlieren wird, weil das Karma ihn ja durch seine gute Lebensweise davor bewahren hätte sollen.
Was ist mit all den Leuten, die grundlos im Krieg erschossen werden? Familien, die fliehen wollen und denen dann in Exekutionen die Köpfe abgehackt werden, weil sie nicht schnell genug waren? Jeder bekommt irgendwann, was er verdient? Ne Man...
Ich brauche keinen Glauben. Solange mich die Leute damit in Ruhe lassen. Ist mir das wurscht
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Schwieriges Thema - allein deshalb, weil man erst einmal auch feststellen muss, was man mit "Glauben" (z.B. an was genau?) oder "Religion" eigentlich meint. Ziemlich schnell merkt man dabei, dass allein die Frage schon reicht um sich buchstäblich Lebensjahre und viele Haare vom Kopf zu grübeln.
Es ist m.E. durchaus ein Ansatz zu sagen: So etwas wie "Glaube" oder auch "Gott" gibt es im eigentlichen Sinne nicht. Beides ist quasi seine eigene Bejahung oder Verneinung, weil es immer nur um die Frage und Reflexion darüber gehen kann, was es denn eigentlich heißen soll. Und wirklich helfen tut einem dabei vielleicht am ehesten, möglichst vielen verschiedenen Leuten diesbezüglich zuzuhören oder ihre dazugehörige Geschichte kennenzulernen. Mehr Perspektiven - schärfere Vorstellung des Gegenstandes. Wobei der Glaube ja nichts gegenständliches ist...
Die Kirche, auch die Katholische Kirche ist in erster Linie eine Institution. Gefüllt wird sie erst mit Leben durch die Menschen. Und auch die katholische Kirche hat sicher sehr viele Gläubige, die sich an die christlichen Werte orientieren. In erster Linie ist die Kirche ein Treffpunkt von Christen für Christen und so dermaßen vielfältig, als dass man sagen könnte, die Kirche ist so oder so.
Aber ich kenne das Problem. Habe ja selbst damals recht früh die Kirche verlassen (evangelisch). Getauft mit einem Jahr oder so und mit der Bibel nichts am Hut und noch viel weniger, weil wir die Bibel in der Schule lesen mussten und wenn man mich zu was zwingt, werde ich in der Regel sehr kreativ dabei, zu verweigern. Da kam es nur recht, als in Geschichte Kreuzzüge und Co durch genommen wurde, dafür zu sorgen, aus der Kirche auszutreten.
Später dann im Studium habe ich im Fernsehen eine Sendung über den Kirchentag gesehen und ich fragte mich, wieso die alle glauben, wo die doch das gleiche Wissen wie ich haben müssten. Tja und dann habe ich mir die Bibel mal vorgeknöpft, weil ich nicht allen unterstellen wollte, dass die alle blöde sind. Da habe ich zum ersten mal freiwillig gelesen. Fühlte ich mich noch im AT völlig bestätigt, kam ich im NT aus dem Staunen nicht mehr heraus. Hatte das Gefühl, dass ich die ganze Zeit belogen wurde. Alles so dermaßen anders. Nichts von dem, was man als Grundlage für Kreuzzüge, Inquisition, Ablasshandel und Co nehmen könnte. Sicher es gab ein paar Sachen. Bin gekommen um Zwietracht zu säen. Ist ja auch sowas. Man liest und dann so ein Absatz. Das war irgendwie wie die Faust ins Gesicht und es passte in keiner Weise zu allen anderen in den Evangelien. Wer die Evangelien zum ersten Mal liest, kann das ohne weiteres feststellen. Wirken wie Fremdkörper im Text. Und dann diese ewige Gottesliebe, wo mein Freund der grüne kleine Giftzwerg wieder ins Spiel kommt, der nicht ertragen kann, wenn man sich abwendet. Bekam ich nicht zusammen. Hab es einfach nicht verstanden.
Aber das war in dem Augenblick auch noch nicht so wichtig. Für mich wichtiger, dass ich es verstehen konnte, warum die Leute glaubten und warum vor allem zu beginn die Leute sogar ihr Leben riskierten. Es war für mich nachvollziehbar geworden.
Das schöne ist ja, wie das alles aufgeführt ist. Unterschiedliche Sichtweisen der gleichen Geschichte. Man kann vergleichen, schauen und alles nicht als Wahrheit formuliert, sondern die jeweiligen Wahrnehmungen der Autoren. Das NT ist schon wirklich geil.
Was lediglich deine Meinung darstellt. Aber ich denke ausdiskutieren brauchen wir das nicht. Kommen da eh nicht auf einen grünen Zweig.