Ich war gestern im Kino zu Der Leuchtturm (Originaltitel The Lighthouse). Es geht um zwei Leuchtturmwärter die ihren vierwöchigen Dienst auf einer abgelegenen Insel vor Maine versehen. Der ältere Leuchtturmwärter gespielt von Willem Dafoe ist ein bärbeißiger Spinner von Seemannsgarn, während Robert Pattinson seinen noch unerfahrenen, schweigsamen Gehilfen verkörpert.
90% des schwarz weiß gedrehten Films trägt sich nur zwischen diesen beiden Figuren zu. Dafoe spielt auf gewohnt hohen Niveau und Pattinson beweist in seiner Rolle, was für ein talentierter Schauspieler in ihm steckt. Ich sehe den zukünftigen Batman-Darsteller nun in einem gänzlich positiven Licht.
Der Film ist eine Mischung aus Charakterstudie und Kammerspiel, gewürzt mit vielen Seemannsmythen und durchaus auch surrealen Elementen des Übernatürlichen. Tatsächlich basiert das Skript auf einer unvollendeten Edgar Allen Poe Geschichte und wurde gewürzt mit zeitgenössischem Seemannsgarn und historischen Berichten über Leuchtturmwärter vom Ende des 19ten Jahrhunderts.
Obwohl ich sehr viel Lachen musste, ist dieser Film sicher keine Komödie. Viel mehr ist er ein Drama, welches auf der Grenze zum Horror wandert. Im visuellen Salz der See, kann man die Einflüsse Lovecrafts fast schon schmecken. Das bekannteste Werk des Regiesseur Robert Eggers war bisher der äußerst gewitzte Horrorfilm The Witch.
Für mich persönlich ist der Leuchtturm ein perfekter Weihnachtsfilm, neben The Hateful Eight.
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