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    Veteran Avatar von Na-Cron
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    Höhenzug Eberstein

    Während Syrias das Holz sortierte und vorbereitete, überprüfte Na-Cron noch einmal die Spitzhacke. Er schwang sie ein paar mal zur Probe hin und her, tat so als würde er sie in den Felsen schlagen und klopfte gegen den Kopf der Spitzhacke. All dies tat er um sicher zu gehen, dass das Kopfteil der Spitzhacke sich nicht plötzlich lösen würde, wenn er damit anfing sich in den Felsen zu graben. Denn Steinsplitter, welche durch die Gegend flogen, waren sicherlich sehr gefährlich, aber ein loser Spitzhackenkopf konnte zu einer tödlichen Gefahr werden. Na-Cron musste seine Spitzhacke nur einmal falsch schwingen oder falsch auf dem Felsen aufkommen und schon wurde es zu einem lebensbedrohlichen Geschoss.

    Während er sich an der Hacke probierte schien es ihm fast, als wäre er wieder zuhause und würde mit den Mitgliedern seiner Familie zusammen sein. Sie hatten sich morgens oftmals gemeinsam im Hof versammelt und ihre Werkzeuge überprüft. Meist war dies bei Sonnenaufgang geschehen, kaum später als der Hahn gekräht hatte. So konnten sie im ersten Licht des Tages zu ihrer Mine gehen und so viel Zeit wie möglich darin verbringen. Natürlich hätten ein Teil von ihnen auch Nachts arbeiten können, denn in der Mine war es immer Nacht gewesen. Aber dann hätte man sich vielleicht auf dem Heimweg verletzt. Und im Hellen war es immer einfacher gewesen Hilfe zu holen.
    So in Gedanken und Erinnerungen versunken hatte der Schürfer Syrias Frage nicht wirklich wahrgenommen. Na-Cron gab ein fragendes "Hmm?" von sich, während er mit seinen Gedanken wieder im Hier und jetzt ankam.

    Syrias wiederholte die Frage leicht gereizt und Na-Cron lächelte entschuldigend. "Verzeih. Ich war in Gedanken." Ein spöttisches Schnauben ertönte von Syrias. "Aber ja, die Hacke wird, nein muss ausreichen. Aber sie scheint solide zu sein und nichts ist locker oder wackelt. Ich schätze, morgen dann können wir loslegen."
    Es hatte mittlerweile zu dämmern begonnen und der einstige Better hatte angefangen ein Feuer zu entzünden. Na-Cron war froh darüber. Denn zwar waren die Nächte noch nicht so kalt, wie sie sein konnten, aber ein wärmendes Feuer war nie verkehrt. Außerdem gab es ihnen ein angenehmes Licht in welchem sie noch sitzen und reden konnten.

  2. Beiträge anzeigen #202
    Kämpfer Avatar von Sunder
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    Es war irgendwie seltsam, seit Ulrich und seine Männer Sunder aus der Gefangenschaft der Entführer befreit hatten, fühlte sich der Seebär ganz anders als zuvor. Klar, er war froh das er das Drama heil überstanden hatte, das würde die Erleichterung und die Freude darüber erklären. Aber das war es nicht allein, er dachte plötzlich über Dinge nach, die ihm sonst nie in den Sinn gekommen wären. Besser kämpfen können, Ritter werden, das waren Themen die ihn sonst nie interessiert hatten, allein schon deshalb weil er das ganze Miltitärschnickschack eigentlich für kompletten Blödsinn hielt. Doch jetzt, wo er einige male dem Tode näher war als ihm lieb war und sein Arsch von Soldaten gerettet wurde, sah er plötzlich das Militär mit anderen Augen. Er hatte bislang immer nur die Hohlbirnen im Sinn, wenn er an Militär dachte, schließlich liefen in der Miliz ja genug davon herum, die im in der Vergangenheit, mehr als einmal auf die Nerven gegangen waren. Die Paladine und Ritter hatte der Seebär natürlich auch wahrgenommen, aber die kamen ihm immer vor, als wären die von einem anderen Planeten und hätten den Bezug zum einfachen Volk völlig verloren. Diese Meinung hätte sich sicherlich bis heute gehalten, wenn er nicht Ulrich und Jon, seinem treuen Ritterkameraden begegnet wäre und besser kennen gelernt hätte. Die Beiden schienen trotz ihrer Superkamfkraft trotzdem noch normal in der Birne zu sein, zumindest konnte man mit denen ganz normal reden und sogar das ein oder andere Bierchen mit ihnen trinken.

    So war es nicht verwunderlich das Sunder bewusst die Nähe von Jon und Ulrich suchte, weil er das Bedürfnis hatte sich mal von Mann zu Mann mit den Beiden zu unterhalten. Auf dem Weg ergab sich allerdings noch keine Gelegenheit dazu, aber jetzt, wo ein Lager aufgeschlagen war, sollte sich doch was ergeben. Der Seebär beobachtete wie Jon sich etwas abseits des Feuers auf dem Boden niederließ, das war die Gelegenheit, Sunder marschierte schnurstracks dorthin und gesellte sich ungefragt dazu. „Stör isch disch bei irgendwat“ fragte er sicherheitshalber nach, Jon lachte, „nein, du störst mich nicht“, „dann ist ja jut.“ Der Seebär überlegte kurz wie er die Sache angehen wollte, aber es fiel ihm schwer das in die richtigen Worte zu fassen, also beschloss er einfach drauf los zu reden. „Hör mal, du weist ja dat isch nie richtig viel vom Militär gehalten habe“, Jon nickte und grinste, „aber irgendwie ist dat jetzt alles anders.“ Sunder erzählte dem Ritter was ihn dazu gebracht hatte die Dinge anders zu sehen, seine Ängste und Nöte während seiner Gefangenschaft, die Ohnmacht nichts dagegen tun zu können und vieles mehr und das als Resultat des Ganzen der Entschluss in ihm gereift sei, etwas an seinem Leben zu ändern. Das er kämpfen lernen wolle, um sich und Andere zu schützen und wenn es gut liefe, hätte Sunder auch kein Problem damit Ritter zu werden.

    „Wat sagst du und sei ehrlich, bin isch schon zu alt für so wat?, meinst du isch kann dat mit dem Kämpfen noch rischtig lernen?, also jetzt nicht Orks kaputt machen oder so, isch mein gegen Banditen und so wat, mehr will isch eigentlich nit. Für Ritter zu werden muss man doch nit schreiben und lesen können oder?, dat wär nämlich blöd, dat liegt mir nit so direkt, du weißt wat ich mein, oder?“ Jon räusperte sich und gab Sunder mit einem Handzeichen zu verstehen das er genug geredet hatte, der Seebär verstummte. „Deine Absichten sind ehrenhaft alter Freund“ begann der Ritter, „du bist sicherlich nicht mehr der Jüngste, aber du stehst noch gut im Saft. Und wenn du wirklich gewillt bist, einer der vielen Kampfkünste der Armee zu erlernen, dann kann dir das durchaus gelingen. Du besitzt bereits Kampferfahrung mit Messern und Knüppeln, dieses Wissen kannst du dir im Umgang mit anderen Waffen zunutze machen, also ja, aus dir kann noch ein guter Kämpfer werden. Vielleicht solltest du dich erst mal darauf konzentrieren, das mit dem Ritter werden kannst du danach immer noch in Angriff nehmen“ schloss Jon ab. Der Seebär war gerührt, er hatte nicht ernsthaft mit so einer positiven Reaktion des Ritters gerechnet, „danke, alter Freund, deine Meinung war mir wischtig.“

  3. Beiträge anzeigen #203
    Veteran Avatar von Na-Cron
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    "Geh mal ein paar Schritte mit der Fackel zurück, bitte. Ich kann das Licht gerade nicht gebrauchen..." sprach Na-Cron mit leicht abwesender Stimme, während seine freie Hand herumwedelte. Fast so, als wolle er seinen Begleiter wegscheuchen. Syrias murrte irgendwas in seinen Bart, verzog sich aber ein paar Schritte nach hinten. Die Schatten um Na-Cron wurden damit wieder länger als das Licht weniger wurde, während er die Felswand vor sich anstarrte. Die Spitzhacke in der Rechten, drückte er seine freie Hand auf die raue und kalte Oberfläche und fühlte das leichte kratzen von natürlich gewachsenem Stein. "Noch ein Stück bitte..."
    Syrias schüttelte nur den Kopf und machte noch noch einmal ein paar Schritte zurück in Richtung Eingang, während die Fackel ihr flackerndes Licht spendete und die Schatten verzerrte Formen warfen. Na-Cron stand schon fast im dunkeln der Höhle. Der Schürfer schloss zusätzlich die Augen und lauschte.

    Zuerst hörte er hauptsächlich die Fackel, wie blakte und knisterte. Dann, etwas später, wie Syrias mit den Füßen scharrte, vermutlich aus Ungeduld. Er war eben kein Schürfer und Bergmann so wie Na-Cron. Wie sollte er auch verstehen, wie ein Schürfer sich den Ort aussuchte, wo er die Spitzhacke in den Fels treiben wollte? Wahllos irgendwo draufhauen konnte jeder, der Fachmann wusste, wo er zuschlagen würde.
    Na-Cron lies seine Hand, die immer noch auf der kalten Steinwand lag, langsam in verschiedene Richtungen gleiten. Die raue Oberfläche des Felsgesteins konkurrierte mit den rauen Schwielen des Schürfers um die Wette, während der Schürfer immer noch die Augen geschlossen hielt und langsam einen Schritt zur Seite machte. Dabei lies er seine freie Hand noch immer auf dem Felsen und konzentrierte sich weiter auf das Gefühl in seinem inneren.
    Manche sagten, dass gute Schürfer so etwas wie einen sechsten Sinn für das Gestein hätten, dass es fast Magie wäre. Sollte dies wirklich Magie sein, was Na-Cron aber bezweifelte, wäre der Weg in die Gemeinschaft Adanos ja fast schon der nächste logische Schritt. Doch das war ein Gedanke für einen anderen Tag.

    Plötzlich verharrte Na-Cron stocksteif, lies seine Hand ruhen und atmete nur noch ganz flach und leise. Er hatte etwas gespürt, eine Art der Unebenheit, als seine Hand darüber geglitten war. Vorsichtig lies der Bergmann seine Hand zurück gleiten, ganz langsam. Und da war sie wieder! Die leichte Erhebung im Felsen, welche seine Hand gekitzelt hatte.
    Mit einem leichten lächeln auf den Lippen hob er die Spitzhacke an, öffnete seine Augen und klopfte leise auf das Stück Fels, nachdem er seine andere Hand weggenommen hatte. Ein leises klirren hallte durch die Höhle, hoch und rein. "Hier." flüstere Na-Cron und fing an zu grinsen. Das war die richtige Stelle.

    "Syrias! komm her, ich brauch das Licht."

  4. Beiträge anzeigen #204
    Schwertmeister Avatar von Syrias
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    Na-Cron war merkwürdig, fand Syrias. Und vielleicht auch ein kleines bisschen herrisch, wenn es um das Schürfen ging. Der sonst so freundliche Kerl hatte eine ziemliche Ernsthaftigkeit an den Tag gelegt, als die beiden heute morgen die Höhle betreten hatten. Und relativ schnell einen ziemlich befehlenden Ton angeschlagen.
    Und jetzt schon wieder. "Geh weg mit der Fackel, komm her mit der Fackel, halt die Fackel höher, nein tiefer..." murrte der frühere Söldner, als er sich wieder zu Na-Cron begab. "Kann der sich nicht entscheiden?"

    Als er Na-Cron wieder hinein in den Kreis von Licht holte, den die Fackel um Syrias herum warf, war Syrias über den Anblick des Schürfers mehr als verwundert. Dieser stand dort, die Spitzhacke in der Rechten, mit einem leichten lächeln im Gesicht, während die Spitze der Hacke auf dem Felsgestein auflag. Mit einem nicken bedankte sich Na-Cron für das Licht, bevor er die andere Hand an die Spitzhacke legte und einen Schritt zurück trat.
    "Ich hoffe, du weißt, was du tust." brachte Syrias hervor. "Weil du siehst ziemlich bescheuert dabei aus." Na-Cron hob nur die Schultern, atmete einmal tief ein und schlug dann mit aller Kraft auf den Stein ein, genau auf die Stelle wo zuvor noch die Spitzhacke auflag.
    Mit einem lauten Krachen drang die Spitze tief in das Felsgestein ein, Splitter des abplatzenden Gesteins flogen durch die Luft und landeten mit einem klackernden Geräusch auf dem Boden der Höhle. Ein weiterer Schlag erfolgte. Der frühere Söldner musste sich ruckartig ducken als vereinzelt Brocken über seinem Kopf hinweg flogen. "Pass doch auf!" rief er aufgebraucht.

    Na-Cron schien ihn gar nicht mehr wirklich wahrzunehmen. Stattdessen schwang der Schürfer seine Spitzhacke wieder und wieder. Seine Bewegungen waren wohldosiert, nach jedem Schlag holte er langsam wieder Schwung, bevor er mit ziemlicher Härte wieder auf den Felsen einschlug.
    Syrias befand, dass aus Na-Cron ein ziemlich brauchbarer Kämpfer hätte werden können, wenn er nur das Interesse dafür zeigen würde. So, wie der Schürfer seine Bewegungen für die Arbeit mit der Hacke kontrollieren konnte, wäre es ein leichtes, dies auch auf den Schwertkampf umzumünzen. Aber nachdem er Syrias erzählt hatte, dass er eventuell zu der Gemeinschaft der Wassermagier wollte, glaubte der frühere Söldner nicht daran, Na-Cron für den Kampf begeistern zu können.

  5. Beiträge anzeigen #205
    Veteran Avatar von Na-Cron
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    Mit kräftigen Schwüngen lies Na-Cron wieder und wieder die Spitzhacke in die Felswand krachen. Größere und kleinere Steinsplitter flogen und polterten aus der Wand, während sich der Schürfer immer weiter in die Wand grub. Syrias indessen hatte sich, vermutlich aus Langeweile, in einiger Entfernung auf den Boden gesetzt, nachdem er die Fackel in der Nähe zwischen größeren Steinen verkeilt hatte. So hatte Na-Cron immer noch genug Licht für seine Arbeit.

    Der Schürfer ging völlig in seiner Tätigkeit auf, genoss den Geruch von Steinstaub, welcher durch seine Arbeit in der Luft lag. Um nicht zu viel davon einzuatmen hatte er sich ein Tuch vor den Mund gebunden. Wahrscheinlich sah er mit diesem Tuch aus wie ein zweitklassiger Bandit. Aber hier ging es um Selbstschutz.
    Sein Vater hatte ihn immer vor der sogenannten Steinlunge gewarnt.
    Wer lange und viel unter Tage war und dem Felsen seine tiefsten Geheimnisse abluchsen wollte, musste aufpassen, dass er nicht zu viel von der staubigen Luft einatmete. Sonst konnte es passieren, das derjenige mit der Zeit immer schlechter Luft bekam, weil er viel zu viel Steinstaub eingeatmet hatte. Dieser lagerte sich dann innerhalb der Lunge ab. Und das konnte nun einmal nicht gesund sein.

    Na-Cron stellte die Spitzhacke auf den Boden und trat einen Schritt von der Felswand zurück, während er sich das Tuch vom Mund herunter zog. Mit dem Ärmel wischte sich der Schürfer über seine verschwitzte Stirn als Syrias neugierig näher trat. Na-Cron atmete schwer und versuchte langsam wieder Luft zu bekommen, er hatte eine Pause dringend nötig.
    "Noch gibt es da nicht viel zu sehen." wandte er sich an seinen Begleiter, nachdem er sich mit Wasser erst den Mund ausgespült hatte. Dieser verfluchte Staub sammelte sich trotzdem gern im Mund und sorgte für ein unangenehmes Knirschen zwischen den Zähnen. "Aber ich glaube, hier werden wir was finden. Das sagt mir mein Bauchgefühl." Syrias warf ihm einen skeptischen Blick zu. Natürlich konnte der Krieger nicht wissen, wie es war, wenn man nach Erz schürfte. Intuition trug ebenso einen großen Teil dazu bei wie Glück.
    "Vertrau mir." Na-Cron nahm noch einen ordentlichen Schluck aus der Flasche, bevor er sein Tuch damit übergoss und den angesammelten Staub raus spülte. "Vielleicht magst du ja die größeren Stücke beiseite legen, damit ich sie mir später anschauen kann?"

  6. Beiträge anzeigen #206
    Schwertmeister Avatar von Curt
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    Südlich von Thorniara

    Ein stolzes Lächeln schlich sich kurzzeitig auf Curts Lippen. Ja, er kannte sich tatsächlich schon ein wenig auf Argaan aus, hatte er doch einen Großteil seines Lebens hier verbracht. Doch erst nach dem Verlassen seines luxuriösen Lebens in Setarrif hatte er die Insel wirklich kennengelernt. Er war im Osten und Westen, in den Bergen und auf dem Meer und die Gespaltene Jungfrau hatte er auch schon zweimal besucht. Interessanterweise war das zu einem Zeitpunkt in seinem Leben gewesen, an dem er ganz unten war. Ob sich die Geschichte wohl wiederholte?

    Magier, Novize und Esel ließen die dicken Mauern von Thorniara hinter sich und nahmen den direkten Weg nach Süden in Richtung des berüchtigten Bluttals. Bis sie dort ankamen, ging es zunächst noch an einigen Bauernhöfen vorbei, was den stadtverwöhnten Gelehrten einen seichten Wechsel der Umgebung ermöglichte. Allerdings wirkten diese Höfe ähnlich demoliert und heruntergekommen wie der von Bauer Hektor im Osten. Curt schob es auf das schlechte Wetter, die Wirtschaft oder Banditen. Eins davon war es doch immer.
    Die beiden Gelehrten interessierten sich vor allem für allerlei Dinge, die ihnen die Natur offenbarte. Von dicken Hummeln, die sich über die kniehohen Blumen am Wegesrand hermachten bis hin zu den Pferdeäpfeln, denen sie auf dem gut besuchten Weg ausweichen mussten. Auch einige Bauern, die auf den Feldern arbeiteten, unterbrachen ihre Arbeit kurz, um sie zu grüßen. Einige wagten es sogar zu betteln. Die Gelehrten konnten zwar kein Geld verteilen, aber zumindest Innos‘ Segen.

    „Auf der Insel kenne ich mich zwar ganz gut aus“, meinte Curt, „doch was die politische Lage angeht, kann ich nur auf das Wissen von vor zehn Jahren zurückgreifen.“
    Bei der Frage des Meisters wurde dem Novizen bewusst, dass auch Neoras hier recht fremd war. Aber wahrscheinlich verirrte sich der Meister bereits, wenn er das Labor auf dem Weg zum Abort verließ. Es konnte also eine Reise ins Blaue werden, wenn sie keine Maßnahmen trafen. Und es war nie eine gute Idee, unvorbereitet aufzubrechen. Das betraf sowohl den Proviant - darum hatte sich Curt ja gekümmert - aber auch Informationen. Denn Wissen war bekanntermaßen Macht.
    „Hm. Vielleicht sollten wir die Feldarbeiter nach den neusten Gerüchten fragen. Die können uns bestimmt auch sagen, was es mit diesen ominösen Echsenkreaturen auf sich hat, von denen unsere junge Patientin gesprochen hatte.“

    Eigentlich hatte er gerade gar keine Lust, sich weiteres Wehklagen und Bettelei anzuhören. Doch das gehörte nunmal zur schweren Last, die sie als Heilige zu tragen hatten.
    Geändert von Curt (22.08.2023 um 09:05 Uhr)

  7. Beiträge anzeigen #207
    Veteran Avatar von Na-Cron
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    Nach einem weiteren schweißtreibenden Tag waren Na-Cron und Syrias zum Abend hin wieder zu ihrem Lager zurück gekehrt und hatten sich es um das Feuer gemütlich gemacht. Während Syrias eine einfache Mahlzeit über dem knisterndem Feuer köchelte, erzählte Na-Cron von seiner Zeit als Schürfer zuhause.
    "Ich bin fast, könnte man sagen, mit der Spitzhacke auf die Welt gekommen. Fast alle in meiner Familie waren Bergmänner und Schürfer, da lag es recht nahe, dass auch ich in das Familienhandwerk einsteige." Na-Cron erinnerte sich daran, dass sein Vater ihn schon als kleiner Junge mitgenommen hatte, damit er sehen und lernen konnte, worauf man alles achten musste.
    Syrias rührte vorsichtig in dem Eintopf und probierte zwischendurch einmal, während er Na-Cron weiter zuhörte und ihn mit einer einfachen Geste aufforderte weiterzusprechen.
    "Wir haben damals vom Ork-Krieg nicht viel mitbekommen. Natürlich waren da die Abgaben, welche wir entrichten mussten. Und ein Onkel und ein Vetter waren dem Aufruf gefolgt und der Armee beigetreten." Na-Cron blickte traurig nach unten. "Sie sind nie wieder zurück gekommen. Es wusste keiner, ob sie überhaupt noch lebten."

    Na-Cron schaute seinem Begleiter zu, wie er den fertigen Eintopf in zwei Holzschüsseln abfüllte und dann eine mitsamt Löffel an den Schürfer reichte. "Danke." sagte Na-Cron und nickte dem Krieger freundlich zu, bevor er seinen Löffel füllte und ihn zum Mund führte. "Und als dann die Orks... Verdammt, ifft daff heiff!" fluchte Na-Cron und spuckte den Inhalt seines Mundes wieder in die Schüssel. Syrias schien das sehr amüsant zu finden, so wie er Na-Cron auslachte. Dieser nahm sich schnell die Feldflasche und spülte sich mit einem großen Schluck den Mund aus. "Jaja, sehr witzig..." Zerknirscht fing der Schürfer an in seiner Schüssel zu rühren und auf sein Essen zu pusten damit es etwas abkühlte. "Wer den Schaden hat der braucht für den Spott nicht zu sorgen, oder wie war das?" frotzelte er, bevor er es erneut probierte und einen Bissen nahm. Überrascht riss er die Augen auf. Der Eintopf schmeckte ziemlich gut!

  8. Beiträge anzeigen #208
    Schwertmeister Avatar von Syrias
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    "Schön pusten, Kumpel." Feixte Syrias hämisch, während er sich genüsslich etwas vom Eintopf in den Mund schaufelte.
    "Nicht, dass du dir nochmal das Maul verbrennst." Der ehemalige Söldner fischte sich ein besonders dickes Stück Kartoffel heraus und bließ darüber, damit ihm genau das nicht passieren würde, was Na-Cron gerade durchgemacht hatte.

    Ein paar Minuten lang herrschte nun schweigen zwischen den beiden Männern, während sie ihren eigenen Gedanken hinterher hingen und ihr Abendessen verspeisten. Während die Flammen des Lagerfeuers leise vor sich hin knisterten und die abendlichen Geräusche der Natur immer lauter wurden erinnerte sich Syrias daran, wie er damals in Faring seine Tage verbracht hatte.
    Die meiste Zeit über war es ruhig gewesen. Die orkischen Kriegsherren und ihre Krieger waren zufrieden damit gewesen, ihren Söldnern den Sold zu zahlen, ohne dass sie groß etwas dafür tun mussten. Im Gegensatz zu den Armeen des Königs hatte es keine regelmäßigen Übungen wie das Exzerzieren gegeben. Syrias hatte sich, wenn er nicht gebraucht wurde, wunderbar um sich selbst kümmern können. Wollte er verreisen, hatte er keine besondere Erlaubnis gebraucht. Wie an dem Tag, als er vor Vengards Toren Lebensmittel für die Bedürftigen verteilt hatte, damit sie sich vom König abwandten.
    Hatte er kämpfen wollen, bot Faring mit seiner kleinen Arena eine gute Gelegenheit dafür. Auch Wetten auf andere Kämpfer waren drin gewesen. Die Orks waren, nachdem sie sich erst einmal festgesetzt und etabliert hatten, ziemlich entspannt mit ihren Regeln gewesen, solange ihnen natürlich keiner ans Bein pinkelte. Und war der Wunsch nach anderer Zerstreuung wie Sumpfkraut, Schnaps oder Frauen aufgetreten... Nun, Mangel hatte nicht geherrscht. Der frühere Söldner dachte mit einem schaudern daran, wie viel Sumpfkraut er damals geraucht hatte. Kaum war der letzte Stengel aus gewesen hatte er schon den nächsten im Mund gehabt.

    Vielleicht war genau das auch am Ende das Problem gewesen, überlegte Syrias. Die Söldner waren keine Gemeinschaft gewesen, kein Verbund. Nur ein Haufen Individuen, zusammen geworfen unter einem Banner. Diese Individualität hatte dafür gesorgt, dass sie niemals zu einer richtigen Einheit verschmolzen waren. Die meisten von ihnen, darunter auch Syrias, hatten nur ein Ziel gekannt: Gold. Und davon reichlich. Denn mit Gold hatte man sich alles kaufen können, was man wollte. Aber Gold war kein Ideal, welches einem im Kampf helfen würde. Oder den Magen füllte, wenn man allein in der Wildnis umher wanderte. Gold war nützlich, ja. Aber mehr auch nicht.

    "Sag ma, Na-Cron..." Syrias zögerte für einen Moment, bevor er weitersprach. "Hast du irgendwelche Ziele? Also jetzt nix wie das wir hier genug Erz finden oder so. Sondern richtige Ziele."
    Der einstige Söldner wand sich etwas verlegen. "Weiß nicht, wie ich das anders sagen soll. Aber was erwartest du? Was willst du? Würd mich mal interessieren."

  9. Beiträge anzeigen #209
    Veteran Avatar von Die Feuermagier
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    Südlich von Thorniara

    Ohne jedweden Zeitdruck trotteten die drei ungleichen Reisegefährten durch das Vorland der Stadt. Curt hatte einen guten Vorschlag gemacht, die Bauern hier zu befragen, um mehr über die Gegend herauszufinden. Dass der Novize für etliche Jahre komatös war, hatte Neoras schon fast wieder vergessen. Zu Recht, denn Curt machte keinesfalls den Eindruck, dass er erst vor nur ein paar Tagen aus seinem langen Schlaf erwacht war. Dafür strotzte er zu sehr vor Kraft.
    In der Nähe eines Kirschgartens entdeckte der Feuermagier einen jungen Mann, der damit beschäftigt war, das Obst von den Bäumen zu pflücken.
    »Innos zum Gruß!«, rief der Feuermagier. »Wir sind auf der Durchreise und hätten einige Fragen. Bist du der Knecht?«
    »Innos mit euch. Nein, ich bin der Bauer. Mir gehört dieser Hof.«, antwortete der Mann und stieg von seiner Leiter.
    »In so jungen Jahren bereits der eigene Herr? Erstaunlich.«
    »Mein Vater starb überraschend im Frühjahr. Hätte ich es mir aussuchen können, hätte ich darauf verzichtet, der Besitzer zu werden. Womit kann ich denn helfen, Erwählter?«
    »Nun, zuerst einmal unser Beileid für den Verlust. Möge dein Vater seinen Platz in Innos' Reich finden.«, sagte Neoras und fuhr dann fort. »Mein Begleiter und ich sind nicht ganz firm, was die Gegend hier angeht. Wenn wir weiter südlich wandern, kommen wir in das Bluttal, richtig?«
    »Ja, stimmt. Danach kommt die Burg am Silbersee. Soviel ich weiß, hat sich Ethorn die geschnappt. Aber die hat in den letzten Jahren schon öfter den Besitzer gewechselt.«
    »Verstehe. Es gibt auch noch eine Stadt dort unten, oder?«
    »Stewark. Nachdem Setarrif vom Drachen dem Erdboden gleich gemacht wurde, sind die Flüchtlinge aus den Osten alle dorthin.«
    »Ein Drache!?«
    »Jup, ein riesiges Mistvieh. Wundert mich, dass ihr davon nichts gehört habt. Soviel ich weiß, hat die Hohepriesterin eures Ordens sich mit dem Ding angelegt. Liegt aber auch schon einige Jahre zurück.«
    Neoras wedelte mit dem Zeigefinger, als sei ihm gerade wieder etwas eingefallen.
    »Davon habe ich tatsächlich gehört. Zumindest Gerüchte. Ich komme ursprünglich vom Festland.« Und verbringe die meiste Zeit in einem Laboratorium, fügte er in Gedanken noch hinzu. Dann sah der Feuermagier fragend zu Curt herüber, ob sie noch etwas wissen mussten.

    Françoise

  10. Beiträge anzeigen #210
    Schwertmeister Avatar von Curt
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    Curt musste dem Drang widerstehen, sich augenblicklich die Ohren zu säubern. Ein Drache? Hatte dieser Kerl zu viel vergorenen Kirschlikör gesoffen? Er wollte schon zu einer gereizten Antwort ausholen, doch Neoras kam ihm glücklicherweise zuvor, jedoch mit einer unerwarteten Bestätigung der Ereignisse.
    Ein Drache hatte das Land heimgesucht und Curt hat es nicht mitbekommen? Das verhasste Setarrif wurde dem Erdboden gleichgemacht und er konnte es nicht zelebrieren? Was in Innos‘ Namen hatte er noch verpasst? Und warum wollte sein Gott ihn nicht an diesen Ereignissen teilhaben lassen? War es womöglich zu seinem Schutz? Hatte er ihn damit vielleicht sogar vor einem tragischen Schicksal bewahrt? Curt schüttelte sich. Das waren Gedanken fürs Lagerfeuer, nicht für jetzt.

    „Ihr scheint einen grünen Daumen zu besitzen“, wandte sich der Novize nun ebenfalls an den Bauern. „Mein Meister und ich sind auf der Suche nach einer seltenen Pflanzenart. Kronstöckel heißt sie. Vielleicht habt Ihr schon davon gehört oder wisst, wo man sie im hiesigen Grün finden kann.“
    Er war nicht besonders scharf darauf, übermäßig viel Zeit im banditenverseuchten Bluttal oder einer von Ethorns Enklaven zu verbringen. Wenn es nach Curt ginge, könnten sie sich gern auch einfach im Kräutergarten des Bauern bedienen. Dafür würde er sogar einen kleinen Obolus springen lassen.
    „Kronstöckel, was? Hab‘ ich tatsächlich schon mal gehört. Die wuchsen drüben beim Teich meines Nachbarn wie blöde.“
    Ein strahlendes Lächeln breitete sich auf Curts Gesicht aus, doch der Bauer war noch nicht fertig.
    „Da ist aber nix mehr zu holen. Was der Drache nicht verbrannt hat, haben die Echsenmenschen zertrampelt. Ich würd’s an eurer Stelle ein einem intakten Teich oder See versuchen. Am besten einer, an dem sich nicht so viele giftige Viecher herumtreiben. Die hiesigen Kronstöckel sind ziemlich empfindlich.“
    „Vielen Dank für den Tipp“, sagte Curt.
    „Gerne. Ist er euch vielleicht was wert?“
    Ach von da wehte der Wind. Hätte Curt sich ja denken können. Schnell versteckte er seinen Geldbeutel tiefer in der Tasche und blickte zu Neoras, der ihn seinerseits ebenfalls erwartungsvoll betrachtete. Curt seufzte und griff in sein Proviantsäckchen.
    „Wie wär’s mit einem Schluck vom Klosterwein? Ihr habt doch bestimmt ein paar Kelche zum Anstoßen im Haus. Der passt auch hervorragend zu Kirschen.“ Er blickte zu Neoras. „Wäre das auch in Eurem Interesse, Meister?“

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    Veteran Avatar von Die Feuermagier
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    »Gerne doch, gerne!«, sagte der Feuermagier und schlug erfreut die Hände zusammen. Sie waren zwar noch nicht weit gekommen, aber die Zeit drängte schließlich auch nicht. Ohne den Kronstöckel gäbe es sowieso kein Experiment. Und auch wenn es Neoras nur ungern zugab, war der Aufenthalt in der freien Natur gar nicht so schlecht.
    Auf der Terrasse des Bauernhofs nahmen sie an einem Tisch Platz und kurze Zeit später stieß die Bäuerin mit einigen Gläsern in der Hand zu ihrer kleinen Gesellschaft hinzu.
    »Ein angenehmes Aroma.«, meinte Neoras nach einem Schluck des Weins. »Ich wünschte, ich könnte mit einem Wein aus Khorinis aufwarten. Mein Ordensbruder Gorax hatte seinerzeit die Kelterei dort in seiner Obhut. Ein wirklich vorzüglicher Wein! Leider mussten wir das Kloster verlassen und nun gibt es nur noch einige dutzend Fässer davon. Ein Jammer!«
    »Probiert einmal die Kirschen aus meinem Obsthain, Erwählter.«, antwortete der Bauer und schob eine große Schale davon auf den Tisch.
    »Trotz des vielen Regens dieses Jahr sind sie wirklich zuckersüß. Es wäre mir eine Ehre, wenn ich den Tempel beliefern könnte.«
    Ein nicht zu verfehlender Wink. Natürlich musste der Bauer auch zusehen, wo er blieb. Darum nahm Neoras ihm es auch nicht weiter übel. Und tatsächlich schmeckten die Kirschen wunderbar süß.
    »Ich darf bloß nicht zu viele davon essen. Sonst spielt mein Magen verrückt.«, sagte der Feuermagier lachend. »Ach, wo bleibend meine Manieren. Mein Name ist Neoras. Dies ist der Novize Curt und das dort hinten, das ist Rüdiger.«
    »Hocherfreut, Meister. Ich bin Nils und meine Frau ist Claudia.«
    »Angenehm. Wir werden euch nicht viel länger zur Last fallen. Ein kleines Stück Weg werden wir noch zurücklegen.«

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    Provinzheld Avatar von Jacques Percheval
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    Im Umland Thorniaras

    Jacques runzelte die Stirn, als sie die Ruinen eines verlassenen Bauernhofes passierten.
    Mal wieder.
    Seit sie das Gebirge und den Blutwald hinter sich gelassen und das Umland Thorniaras erreicht hatten, kamen sie immer wieder an solchen verlassenen Gehöften vorbei. Tatsächlich hatte Jacques den Eindruck, dass deutlich mehr Höfe in Trümmern lagen, als noch bewirtschaftet wurden.
    „Was ist hier passiert?“, fragte er schließlich Jörg, mit dem zusammen er die Vorhut bildete. Was für sich genommen schon seltsam war, so nah an der Stadt sollte es eigentlich nicht mehr notwendig sein, eine militärische Marschformation aufrecht zu erhalten. Und doch bestand der Kommandant darauf, dass sie vorsichtig blieben.
    „Der Krieg“, antwortete Jörg schulterzuckend. „Nachdem wir Thorniara eingenommen hatten, tobten die Kämpfe im Umland. Der Orden versuchte, das Gebiet um die Stadt herum zu sichern, die Männer Ethorns hingegen verwüsteten alles, was sie nicht halten konnten.“ Er warf Jacques einen kurzen Seitenblick zu. Seine Miene war ernst. „Du weißt nicht viel vom Krieg, was?“
    „Ich hab‘ gelesen von… Naja, hauptsächlich von Rittern, die Monster erschlagen“, gab Jacques zu und rückte die Armbrust des Kommandanten zurecht, die sicher an einem Riemen über seiner Schulter hing. Jörg lachte humorlos.
    „Ritter, die Monster erschlagen…“, schnaubte er verächtlich, „Im Krieg erschlägt man keine Monster, Kleiner. Da erschlägt man Bauern.“
    Jacques runzelte die Stirn und versuchte, Jörgs Gesichtsausdruck zu deuten. Die verkniffene Miene des Spähers verriet jedoch keinerlei Emotionen, was für sich genommen schon einiges aussagte, war Jörg doch sonst einer der heitersten Kämpfer aus Ulrichs Truppe.
    „Hast du…“, setzte Jacques an. Jörg schüttelte vehement den Kopf.
    „Nein. Aber ich habe es gesehen. Oft… zu oft. Wenn man eine Stadt oder Festung nicht einnehmen kann, verwüstet man das Umland. Versucht, die Versorgungsgrundlage der Stadt zu zerstören. Und zerstört dafür die Lebensgrundlage all derer, die nicht das Glück haben, innerhalb der festen Mauern ihrem Tagwerk nachgehen zu können.“
    „Das ist…“
    „Das ist Krieg, Jacques.“
    Jörg wandte sich ab und beschleunigte seinen Schritt, er hatte offensichtlich keine Lust mehr, das Thema weiter zu vertiefen. Jacques folgte ihm nachdenklich. Der Speer, den er in den letzten Tagen mit einem gewissen Stolz getragen und mit dem er an jeder freien Minute trainiert hatte, kam ihm plötzlich sehr schwer vor. Sein Blick schweifte zum Turm der Zitadelle von Thorniara, der sich in der Ferne erhob – sie hatten nur noch wenige Wegstunden vor sich, dann würden sie die Stadt erreicht haben.
    Die Stadt, in der er dann offiziell der Armee beitreten würde.
    Geändert von Jacques Percheval (25.08.2023 um 14:43 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #213
    Veteran Avatar von Na-Cron
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    Na-Cron musste überlegen, bisher hatte noch niemand ihn wirklich nach seinen Zielen gefragt. Und jetzt fragte er sich selbst, ob er wirklich welche hatte. Denn sein ursprünglicher Plan, die Soldaten Rhobars wegen der Ermordung seiner Familie zur Rechenschaft zu ziehen, hatte nicht funktioniert. Niemand in Vengard oder Thorniara hatte sich für das Anliegen des Schürfers interessiert, geschweige denn ihm wirklich zugehört.
    Was auch nicht wirklich überraschte, wenn Na-Cron ehrlich mit sich war. Er war ein Niemand. Ein einfacher Mann, dessen ganzes Leben rund herum aus Schürfen und Graben bestanden hatte. Im Vergleich zu vielen Bürgern war er ein armer Schlucker, ein Habenichts. Und so jemand hatte Gerechtigkeit verlangt? Da war es keine Überraschung, dass jeder Rechtsgelehrte ihn einfach ausgelacht hatte. Wenn sie ihm überhaupt die Möglichkeit gegeben hatten, sein Anliegen darzustellen.

    "Naja. Laut einer Wassermagierin könnte ich mich ja deren Gemeinschaft anschließen, wenn ich möchte. Denn man braucht keine besondere Gabe zu besitzen, wie ich immer dachte. Nur Neugierde und ein Verständnis für das Gleichgewicht der Sphären." Na-Cron hatte aufgegessen und lies den Löffel mit einem leisen Klappern zurück in die Schüssel fallen, bevor er sie zur Seite stellte. "Und vielleicht kann ich dann mehr gutes Tun. Den Menschen helfen. So wie dir, Syrias." Na-Cron hatte natürlich nicht vergessen, dass sein Begleiter, der ihn nun gerade überrascht ansah, auch ihm geholfen hatte.
    "Nun schau nicht so überrascht. Wenn wir uns nicht begegnet wären, wer weiß ob du dann nicht noch immer in den düsteren Gossen Stewarks unterwegs wärst?" Na-Cron nickte nachdrücklich und nahm einen Schluck aus seiner ledernen Feldflasche. "Und dank deiner Hilfe habe ich die Möglichkeit erhalten, dir zu helfen. Also schon eine Form von Gleichgewicht, würde ich sagen. Und das ist Adanos gefällig, das kannst du nicht abstreiten."

  14. Beiträge anzeigen #214
    Schwertmeister Avatar von Curt
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    Südlich von Thorniara

    Es gab wenig, was so schön war wie ein gutes Glas Rotwein im Spätsommer zu genießen. Es fehlte nur noch etwas Käse und klassische Musik, aber die Klänge der Natur kamen dem schon ganz nahe. Curt war erstaunt darüber, dass die Frau des Bauern richtige Gläser anstelle von Krügen zur Verfügung stellte. So konnte er nicht nur das Aroma des Weins begutachten, sondern auch die Farbe und seine Klarheit.
    „Ein tiefes rubinrot“, merkte Curt an. „Mit leichtem Granatschimmer am Rand. Seht Ihr? Das ist ein Zeichen von Reife und Komplexität.“
    Er nahm den Geruch mit seiner großen Nase auf.
    „Angenehmes Bouquet. Ich schmecke Noten von hm… schwarzer Johannisbeere, Brombeere und … ja, ein Hauch von Kirschen. Das passt gut. Gereift in Eichenfässern, würde ich sagen.“
    Danach folgte der Geschmackstest. Dabei war es wichtig, den Wein zunächst ein wenig im Glas zu wirbeln. Der erste Schluck musste auch sorgfältig im Mund verteilt werden und auf der Zunge ruhen.
    „Hmhm… ansprechende Präsentation am Gaumen. Ein bisschen sauer für meinen Geschmack, aber auch frisch. Ich schmecke Gewürze. Mineralien. Angenehm im Abgang. Eine ansprechende Note insgesamt. Tjaja.“
    Curt sah in die Runde und erkannte, dass ihm die Anwesenden erstaunt lauschten.
    „Oh ja“, räusperte er sich. „Ich war mal Winzer, das war vor meiner Zeit in der Kirche. Die Weine von Meister Gorax kann ich ausnahmslos empfehlen. Wisst Ihr, ob es ihm gut geht, Meister? Vielleicht können wir noch eines der letzten originalen Fässer Khoriner Klosterwein bei ihm kaufen. Natürlich nur für besondere Anlässe.“

  15. Beiträge anzeigen #215
    Schwertmeister Avatar von Syrias
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    "Ganz ehrlich? is mir scheißegal." Mit einem grinsen versuchte Syrias seiner harschen Antwort die Schärfe zu nehmen. "Ich bin aus der Gosse raus, das reicht mir fürs erste. Ich hab ganz vergessen, wie es hier draußen so ist. Ganz nett, mal nicht den ganzen Dreck von anderen Menschen um mich zu haben. Riecht auch besser." Der frühere Söldner stellte seinerseits die Schüssel beiseite und kratzte ein wenig Erde zusammen.
    Die Hand mit der Erde erhoben lies er diese langsam wieder herunter rieseln, dabei weiterhin ein leichtes Lächeln auf den Lippen. "Jetzt hab ich anderen Dreck." Er führte die Hand zur Nase und schnüffelte übertrieben daran. "Riecht auch besser." Na-Cron musste lachen über diesen dämlichen Scherz, während Syrias sich die Hände an seiner Hose abwischte.

    "Aber wenn du zu den Magiern willst, warum bist du dann hier und nicht bei denen im Tempel? Und betest dir die Seele ausm Leib, während du dir die Knie aufschürfst beim über den Boden rutschen?"
    Syrias hatte schon immer eine leichte Abneigung gegenüber der Magie gehabt, auch Magier konnte er nicht leiden. Sie taten immer alle so, als würden sie nur dafür leben das Werk der Götter zu tun. Angeblich waren sie ja alle so verdammt selbstlos, würden einem Bettler ihr letztes Hemd geben und all so ein Firlefanz. Doch kaum einer aus ihrer Gemeinschaft hatte sich jemals dahin verirrt, wo der einstige Söldner gewesen war. Sie alle hielten sich für was besseres, da war sich Syrias sicher. Dabei kam bei denen genau das gleiche raus, wenn sie auf dem Scheißhaus verschwanden wie bei jedem anderen Menschen auch.
    Er hoffte, dass Na-Cron vielleicht eine Ausnahme davon sein würde, der Kerl schien wirklich gutes tun zu wollen. Aber wer wusste schon, ob sich die Wassermagier da nicht extra viel Mühe geben würden, so ein Verhalten dem Schürfer auszutreiben.

    Seine Worte hatten Na-Cron getroffen, das war deutlich erkennbar. Und überraschenderweise tat Syrias das leid, zumindest irgendwie. Er hatte ein leicht schlechtes Gewissen, welches ein mulmiges Gefühl in ihm hinterlies.
    Was war nur los mit ihm, früher hätte er bei dem enttäuschten Gesichtsausdruck des Schürfers locker noch einen drauf gesetzt, doch jetzt hatte er das Bedürfnis, seine Worte wieder zurück zu nehmen. Das war sonst nie seine Art. Der Kerl macht mich weich... dachte Syrias noch, bevor er Na-Cron wieder ansprach.
    "Tschuldige. Hab nicht nachgedacht. Du bist mit mir hier draußen und hilfst mir. Da hätte ich mal lieber meine Klappe halten sollen." Syrias stand auf, schnappte sich seine und Na-Crons Essgeschirr und ging in Richtung Quelle davon. "Ich geh die Schüsseln abwaschen. Pack du dich schon mal hin. Hast morgen nen anstrengenden Tag vor dir." Zerknirscht machte sich der Myrtaner auf den Weg. Und während er einen Schritt vor den anderen setzte, verfluchte sich Syrias für sein loses Mundwerk. Das hätte besser laufen können.

  16. Beiträge anzeigen #216
    Veteran Avatar von Na-Cron
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    Wie schnell man doch in der eigenen Gefühlswelt fallen konnte. Eben noch lachte Na-Cron über den Scherz von Syrias, während dieser mit der Erde spielte. Und im nächsten Moment tat der Kämpfer eine Aussage, die Na-Cron vor den Kopf stieß! Als wenn die Wassermagier so handeln würden. Es klang fast, als würde Syrias jedem Adanos-Gläubigen unterstellen, sich nicht für die echte Welt zu interessieren. Stattdessen würden sie nur in ihren Tempeln sein und den ganzen Tag beten...
    Dabei hatte Aniron, als Na-Cron sich versehentlich im Haus der Magier aufgehalten hatte, bei ihrem Gespräch erklärt, was die Wassermagier taten. Und der Schürfer fand, dass sein Handeln hier doch Adanos Willen entsprechend dürfte.

    Noch während er sich zu sammeln versuchte, schien Syrias gemerkt zu haben, dass dessen Worte den Schürfer verletzt hatten. Seiner zerknirschten Miene nach tat es ihm wirklich leid. Sein vernarbtes Gesicht hatte einen Gesichtsausdruck als hätte er auf eine Zitrone gebissen, als er die Schüsseln einsammelte und sich mit einer holprigen Entschuldigung aufmachte um sie zu reinigen.
    Na-Cron erhielt somit nicht einmal die Gelegenheit sich noch einmal dazu zu äußern. Aber das war vermutlich auch besser so, denn ihm fehlten die Worte. Während Syrias in Richtung Quelle verschwand, überlegte der Schürfer noch, ihm hinterher zu gehen und das Thema noch einmal aufzugreifen. Doch wenn Na-Cron ehrlich war, dann fehlte ihm der Wille dazu. Er war müde, seine Arme taten ihm weh vom ganzen Schürfen und wenn er ehrlich zu sich selbst war: Er wollte nicht. Ja, er fühlte sich gekränkt und ja, er war eingeschnappt. Aber jeder würde dies mit Sicherheit verstehen, schließlich hatte er Syrias erzählt, was sein Ziel war. Und der Kerl, nein, der PENNER - Na-Cron war stolz auf sich, diesen Fluch zu verwenden - hatte mit Hohn darauf reagiert. Jetzt war er bockig.

    Der Schürfer ging zu seinem Schlafplatz, legte sich hin und wickelte sich in seine Decke. Mit dem Rücken dem Feuer zugewandt, grummelte er unverständliches Zeug, um die richtige Schlafposition zu finden. Kaum hatte er es sich halbwegs gemütlich gemacht, hörte er auch schon die knirschenden Schritte Syrias, der sich wieder ihrem Lager näherte. Na-Cron schloss die Augen und tat so, als würde er schon schlafen. Heute würde er sich ganz sicher nicht mehr mit dem Krieger unterhalten!

  17. Beiträge anzeigen #217
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    Das Wetter hielt, was Danee versprochen hatte. Es war warm, doch nicht zu warm, mit einer leichten Brise, die beständig vom Meer her wehte und eine leichte Salznote mit sich trug. Ein paar Wolken tummelten sich am Himmel und warfen von Zeit zu Zeit erfrischenden Schatten auf all jene, die ein wenig Abkühlung brauchten.
    Der Weg war eine staubige Piste, die hauptsächlich von Bauern und Händlern genutzt wurde, gesäumt von Büschen die der Umgebung eine wilde Note aufdrückte. Sanddorn und Salbei wuchs hier, zusammen mit Lorbeer und alten, knorrigen Kiefern, Rosmarin und Korkeichen und unzählige andere Pflanzen. Immer wieder wurde die Vegetation durchbrochen von den strukturierten Feldern der Höfe und Farmen, die Thorniara ernährten. Gepflegte Apfelplantagen fand man hier ebenso wie die nicht ganz so verlockend duftenden Schweinefarmen.

    Mera nickte. Sie war in Setarrif aufgewachsen, im Schatten des großen Adanostempels. Natürlich, die Grundlagen kannte sie, doch wenn es zu den feinen Details ging, dem Wissen, das nicht direkt an der Oberfläche lauerte, musste sie ihre Unkenntnis eingestehen.
    „Ich kenne die Hofmagier“ sagte sie. Natürlich nicht persönlich, sie hatte noch nicht einmal einen aus der Ferne gesehen, doch ihr Ruf eilte ihnen voraus. Sie waren in der Politik Argaans involviert, als Berater und Beschützer des Königs. Für Mera eine fremde Welt.
    „Stehen Wassermagier nicht für Gleichgewicht? Warum verbünden sie sich dann mit einem König?“ fragte sie neugierig, als sie hinter sich das Klatschen von Sandalen auf dem Boden und eine aufgeregte Stimme hörte.

    „Wartet! Auf! Mich! Ich komme mit!“
    Danee und Mera stoppten und drehten sich um. Hinter ihnen hergerannt kam Vocea, die Novizin. Sie holte sich schnell ein und blieb bei ihnen stehen, vornübergebeugt, nach Atem japsend, die Hände auf den Oberschenkeln.
    „Ich glaub...“ schnaufte sie, noch immer außer Atem. „… die haben was gegen mich.“
    In ihrer Stimme klang Verwunderung, als ob dies für sie eine vollkommen neue Erfahrung war.
    „Da waren überall Milizionäre die mich so böse angeschaut haben. Ungefähr so...“ Sie zog die Augenbrauen zusammen und schaute Danee grimmig an, als ob sie ihr den Blick demonstrieren wollte. Wäre die Heilerin nicht noch immer an ihrem gesunden Arm untergehakt, hätte sich Mera vor die Stirn geschlagen.
    „Und ihr nehmt wirklich jeden auf?“ fragte sie stattdessen mit gespielter Ungläubigkeit Danee.

  18. Beiträge anzeigen #218
    Veteran Avatar von Na-Cron
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    Na-Cron schwang die Spitzhacke mit so viel Wucht in das Gestein, dass es nur so splitterte und knirschte. Und da sah er es, das leichte Funkeln. Etwas im Gestein fing das Licht der Fackel auf und warf es mit einem feinen Glitzern wieder zurück, so das es vom geübten Auge des Schürfers als das erkannt werden konnte, dass es war: Eisenerz!
    "Na Endlich!"
    Dieser laute Ausruf begleitete das freudige aufjuchzen Na-Crons, als er sich darin bestätigt sah, was er schon vermutet hatte. An dieser Stelle gab es Erz zu schürfen. Also schlug er um die Stelle herum das Gestein weiter ein um festzustellen, wie groß die Fläche an sich war.
    Mit weiteren Schlägen löste er den Fels um die erste Einschlagstelle und verbreiterte damit die eigentliche Oberfläche. Mehr und mehr trat das Funkeln hervor und zeigte dem Bergmann, dass zumindest theoretisch hier ordentlich was zu holen war.
    "Syrias! Komm her!" rief er kurz angebunden. Na-Cron war noch immer ungehalten über die gestrige Aussage des Kämpfers, als dieser seinen Wunsch, ein Magier des Wassers zu werden, ins lächerliche gezogen hatte. Syrias hatte sich zwar dafür entschuldigt, dennoch war Na-Cron verletzt gewesen. Und auch jetzt noch fühlte er sich deswegen gekränkt. Schließlich glaubte der Bergmann nicht, dass ein Wassermagier so weltfremd und unnütz war, wie Syrias es hatte scheinen lassen. "Syrias, verdammt! Komm her!"

    Der Kämpfer kam hektisch näher mit einer Fackel und warf Na-Cron einen fragenden Blick zu, während er wissen wollte, was los war. Der Schürfer wie mit seiner Spitzhacke nach vorn. "Siehst du das da? Die Linien im Stein, die leicht funkeln und glänzen, wenn das Licht über sie streift? Das ist Eisen. Hol schon mal die Säcke her, ich werde schon mal anfangen es zu schürfen." Na-Cron wandte sich wieder der Felswand zu und hob die Spitzhacke, Syrias weitestgehend ignorierend. Hoffentlich würde es genug Erz sein, damit die beiden Männer aus dieser Sache mit einem kleinen Gewinn heraus kamen. Und wenn sie erst einmal wieder in Stewark wären, dann könnte Na-Cron sich endlich eine Ziege holen und sich mit dieser dann zum Tempel aufmachen.

  19. Beiträge anzeigen #219
    Schwertmeister Avatar von Syrias
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    Syrias war den ganzen Tag über recht schweigsam geblieben, hatte kaum mit Na-Cron gesprochen. Stattdessen war er immer wieder zwischen dem Lager und der Schürfstätte hin und her gewandert um Dinge zu holen oder wegzubringen. Auch, wenn das eigentlich nur ein Vorwand gewesen war. Na-Cron hatte sich seit gestern Abend recht abweisend gegenüber dem früheren Söldner verhalten und das vermutlich auch zu Recht. Schließlich hatte Syrias dessen Ziel, Wassermagier zu werden, einfach ins lächerliche gezogen und somit fast schon mit Füßen getreten. Und, so überrascht vielleicht manch einer wäre, das tat Syrias leid. Aber er wusste nicht, wie er das gesagte von gestern wieder gutmachen konnte.

    Aus diesem Grund war der frühere Söldner immer wieder zu ihrem Lagerplatz und zurück zur Schürfstelle gegangen um sich zu überlegen, wie er das wieder gut machen konnte. Aber es fiel ihm nichts ein, was dem Ganzen eine angemessene Entschuldigung gab. Jede Idee, welche Syrias hatte, kam ihm lächerlich vor und wirkte eher verzweifelt.
    Wenn es doch nur so wäre wie früher, da hatte den Kämpfer sowas überhaupt nicht interessiert. Wenn er damals jemandem auf die Füße getreten war, hatte er sich danach einfach abgewandt und mit seinem Leben weiter gemacht. Vielleicht hätte er sogar noch mehr Salz in die Wunde gerieben, das wäre auch möglich gewesen. Doch jetzt? Jetzt hatte er auf einmal ein schlechtes Gewissen. Und das, so musste er ehrlich zugeben, überforderte ihn maßlos.

    Als der frühere Söldner sich wieder auf dem Rückweg zur Schürfstelle befand und fast schon die Miene betreten hatte, hörte er den Ruf Na-Crons. Der Ruf klang energisch, nicht panisch, dennoch beeilte sich Syrias vorsichtshalber. Die Fackel in der einen Hand, die andere Hand an den Schwertgriff gelegt, eilte er zurück zu der Stelle, an der Na-Cron schürfte. Ein weiterer Ruf ertönte, ungeduldig und gereizt.
    Etwas schwerer atmend kam Syrias neben Na-Cron zum stehen und wollte sofort wissen, was los war. Und als der Schürfer ihm erklärte, was er gefunden hatte, breitete sich in dem ehemaligen Söldner ein freudiges Gefühl aus, was jedoch von Na-Crons kurz angebundener Aufforderung zum Säcke holen wieder etwas abgestumpft wurde. Aber sie hatten etwas gefunden!
    Syrias ging mit seiner Fackel zurück und versuchte sich zu beeilen, damit er schnell wieder mit den Säcken zurück kam. Vielleicht fiel ihm auf dem Weg ja endlich eine Lösung ein für das kleine Dilemma zwischen den beiden Männern.

  20. Beiträge anzeigen #220
    Veteran Avatar von Die Feuermagier
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    Südlich von Thorniara

    Nach ihrem Besuch bei dem Bauernehepaar, ging es langsam weiter Richtung Süden. Der Silbersee klang nach einem einladenden Ziel für das Dreiergespann. Den Esel hatte Neoras inzwischen liebgewonnen. Ein solch treues Tier und so genügsam. Wobei das nicht ganz stimmte. Hätte der Feuermagier den Beutel mit Karotten vor die lange Nase des Esels gehalten, wäre er im Handumdrehen leer. Aber es war ein guter Esel!
    »Du bist ein Mann vieler Talente, Novize.«, sagte Neoras und kraulte den Kopf des Esels. »Masseur, Winzer. Was hat dich dazu bewogen, unserem Orden beizutreten? Bist du ein sehr gläubiger Mann?«

    Françoise
    Geändert von Die Feuermagier (28.08.2023 um 19:13 Uhr)

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