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  1. Beiträge anzeigen #21
    Schwertmeister Avatar von Nienor
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Nienor ist offline
    Hufschlag ertönte in der Ferne. Ein Reiter von der Straße, die nach Stewark führte, brach durch das Unterholz und bald darauf zügelte Nienor ihr Streitross, dass es Dampf aus den Nüstern schnaubte, brachte es mit festem Griff der Hand um den Riemen zum Stehen und stieg ab.
    Mit kurzem Blick bemerkte sie einen weiteren Krieger, er wirkte wie einer der Waldläufer, die für gewöhnlich in diesem Teil Argaans anzutreffen waren, und holte dann die Phiole, die sie von Worgan in Stewark erhalten hatte, aus einer Tasche am Sattel.

    »Hier, ich habe einen Trank, der laut dem Alchimisten, von dem ich ihn habe, Verletzungen im Inneren des Körpers heilen soll«, sagte sie. »Vielleicht hilft er auch nur bei der Heilung, indem er sie beschleunigt, ich weiß es nicht. Der Alchimist, der sie mir verkaufte, war nicht ganz bei Sinnen, er hatte wohl noch an einigen Nebenwirkungen einer verunglückten Trankherstellung zu leiden. Aber er war sich sicher, mir den richtigen Trank gegeben zu haben«, schloss sie.
    Dann sah sie das Fläschchen in der Hand des Enführers der drei, die sie zuerst getroffen hatten.
    »Was macht denn mein Stärketrank hier?«, wunderte sie sich. »Den hatte ich doch dem Magier im Kastell geschenkt!« Das Fläschchen hatte sie an seiner einzigartigen Form genau erkannt.
    Eine merkwürdige Sache.
    »Nehmt diesen hier, der sollte besser wirken. Ich hoffe, Eure Gefährtin konnte sich noch bis jetzt auf den Beinen halten.«
    Sie hielt ihm die Phiole hin und nahm aus seiner Hand stattdessen ihren Stärketrank wieder zurück.

  2. Beiträge anzeigen #22
    Veteran Avatar von Venom
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    Venom ist offline
    Venom nahm den Trank von der Reiterin entgegen und warf einen Seitenblick auf Dumak.
    "Vielen Dank, ich werde ihn ihr gleich geben." Er machte eine kurze Pause und überlegte noch etwas zu dem Stärketrank zu sagen, entschloss sich aber dann dagegen und übergang die Frage lieber vorerst um sich um Hailey zu kümmern.
    Die Wadenwickel hatten sie bereits angelegt und Colbart stand ein wenig abseits und warf unruhige Blicke hin und her.
    Während Venom sich wieder neben die junge Frau kniete sagte er an den Waldläufer gewandt: "Wir waren auf dem Rückweg zur gespaltenen Jungfrau. Dort wartet unser Auftraggeber, wenigstens hoffe ich, dass er noch da ist."
    Er befühlte Haileys Stirn mit dem Handrücken und entkorkte dann die Phiole und roch kurz daran. Es roch ein wenig blumig und leicht nach Zimt.
    "Ich würde mit einem weiteren Transport warten wollen, ob sich eine Wirkung des Trankes zeigt. Aber ansonsten würde ich mich auch langsam auf den Weg machen. Damit hätten wir bis Morgen genug Zeit eine Trage oder etwas in der Art zusammenzubauen."
    Er legte Hailey die Hand in den Nacken und verabreichte ihr den Trank. Eine unmittelbare Situation blieb aus.
    Venom erhob sich und machte ein paar Schritte zurück, sodass sie nun alle in einem Halbkreis um das Lager standen.

  3. Beiträge anzeigen #23
    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline
    Misstrauisch beobachtete Kjarl die Ereignisse. Elixiere und Tränke, eine bewaffnete Reiterin und ein sonderbarer Pilzesucher. So richtig traute er der Situation nicht. "Zur Jungfrau.", wiederholte er deshalb zunächst nur und beobachtete die Verletzte genau. Äußerlich waren keine Veränderungen erkennbar, doch ihr Atem ging nach und nach ruhiger und langsamer und der glänzende Schweiß auf ihrer Stirn verlor sich zunehmend. Kjarl kratzte sich am Bart und nickte dabei zufrieden. "Nun, so werden wir uns vielleicht bald wiedersehen. Auch ich werde das Gasthaus aufsuchen. Vielleicht berichtet Ihr mir dort, wie es zu all dem hier kam. Eine gute Geschichte und ein gutes Bier vertreiben so manche Sorgen. Auf bald!" Kjarl hob die Hand zum Gruß und schritt dann eilig davon.

    Er ging schweigend und schaute sich nicht um. Als er außer Sichtweite gelangt war, tauchte Tobias aus dem Unterholz auf. "Was hälst du von all dem?", fragte der junge Jäger und warf Kjarl einen kritischen Blick zu. Der Bärtige zuckte mit den Schultern und brummte zunächst nur vor sich hin. Dann sagte er schließlich: "Vielleicht waren es wirklich nur harmlose Wanderer. Wir sollten uns in der Jungfrau umhören."

  4. Beiträge anzeigen #24
    Schwertmeister Avatar von Nienor
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Nienor ist offline
    Nienor hatte ihren Trank wieder von Venom entgegen genommen und sogleich sicher verwahrt.
    Misstrauisch sah sie zu Dumak. »Dafür, dass du ihn gestohlen hast, wirst du mir die Kosten für diesen hier« - sie zeigte auf den Trank, den Venom gerade seiner verletzten Begleitung einflößte - »bezahlen. Dann tust du wenigstens damit ein gutes Werk. Du schuldest mir sechs Heller.«
    Widerwillig und umständlich suchte der Luftikus in seinem Geldbeutel und kratzte die geforderte Summe an Münzen zusammen. Wortlos ließ er sie in Nienors ausgestreckte Hand gleiten und machte dabei ein Gesicht wie sechs Tage Regenwetter.
    »Eine Entschuldigung kannst du dir sparen«, herrschte Nienor ihn verärgert an. Dass er es mit dem Eigentumsbegriff schon immer nicht so ernst nahm, darüber sah sie für gewöhnlich hinweg. Aber dass er nun sogar sie bestohlen hatte, das war eine neue Dimension. Sie war sehr verärgert. Aber vermutlich hatte er sowieso nichts ehrlich gemeintes sagen wollen. Und auf seine gedrechselten Worte, die alle in künstliche Verse mündeten und doch nichts Echtes wiedergaben, konnte sie auch gut verzichten.
    »Gehabt euch wohl!«, rief sie den anderen beiden - Venom und Colbert - zu. »Und gute Besserung Eurer Kameradin.«
    Dann stieg sie wieder auf ihr Streitross und ritt, ohne sich noch einmal umzuschauen, wieder davon. Ihre Mission hier war erfüllt. Von Dumak hatte sie einstweilen die Nase voll. Sicher würden sich ihre Wege irgendwann einmal wieder kreuzen. Es wäre nicht das erste mal.

  5. Beiträge anzeigen #25
    Veteran Avatar von Venom
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    Venom ist offline
    Am nächsten Morgen war Hailey aufgewacht und zum ersten Mal wieder richtig ansprechbar gewesen. Der Trank schien der richtige gewesen zu sein. Was genau ihr nun allerdings gefehlt hatte wussten sie auch nicht, aber das war für sie nun auch nicht weiter von Belang. Auch der wiederkehrende Appetit von Hailey schien ihnen ein gutes Zeichen und sie hatten beschlossen, ob der sich bessernden Wetterlage, sich noch in ihrem Camp zu verkriechen bis Hailey wieder fit genug sei.
    Das war nun schon ein paar Tage her und die junge Frau wurde mürrisch wegen der Untätigkeit und auch Venom und Colbart waren sich einig, dass sie lange genug gerastet hatten. Sie wollten nun bald zurück zur Jungfrau aufbrechen.

  6. Beiträge anzeigen #26
    Archipoeta Avatar von Dumak
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Dumak ist offline
    Ohne ihn noch eines Blickes, geschweige denn eines Wortes zu würdigen, waren Venom und seine Kumpane abgezogen.
    Dumak zuckte mit den Schultern. Komischer Kerl! Man wollte helfen, dazu noch selbstlos, was ja nun wirklich nicht so leicht war – jedenfalls, wenn man Dumak hieß – und zum Dank wurde man zuerst in den Wald fortgeschickt und als Krimineller betitelt und ganz am Ende ignoriert.
    Dumak zuckte demonstrativ noch einmal mit den Schultern. Was durchaus angemessen war.

    »Dann eben nicht«, sagte er zu sich. »In der Jungfrau sagen sich sowieso nur noch Fuchs und Hase Gute Nacht!« Was für Reisende sollten denn bitteschön in diesen Zeiten noch unterwegs sein auf der Insel? »Und für ein paar tumbe Holzfäller oder einfältige Fischer werd ich bestimmt nicht meine hohe Kunst zeigen.«
    Sprach's und marschierte auf der großen Weststraße nach Norden.
    »Thorniara kann meine Unterstützung viel dringender gebrauchen.« Auch die unflätigen Sauflieder, deren Texte für einfache Leute, die einfach nur einmal feiern wollten, um den Alltag vergessen zu können, gemacht waren. Holzfäller und Fischer zum Beispiel.

    Fröhlich zog Dumak König Pedros wunderschön gearbeitete Laute aus dem Futteral und pfiff sich eins zu der Melodie, die er dann darauf spielte. Dann sang er lauthals mit seiner warmen, volltönenden Stimme, dass die Tiere im Wald sich wunderten und gab ihnen ein Konzert.

    »Soll ich euch von Herzschmerz singen
    oder von gekreuzten Klingen,
    von den Wundern der Natur?
    Ja was sing ich nur?

    Sing ich euch von Gaumenfreuden?
    Will hier nicht mein Lied vergeuden.
    Eh’ die Zunge ich gewetzt,
    frag ich lieber jetzt!

    Wollt ihr hör’n von alten Sagen?
    Nicht dass danach eure Klagen
    Fürchterlich im Ohr mir schall’n.
    Was tät euch gefall’n?

    Ob bekehrt das Lob der Götter
    endlich auch die letzten Spötter?
    Soll ich davon euch erzähl’n?
    Will’s euch nicht verhehl’n.

    Lüstet’s euch nach düstren Mären?
    Werd gewiss sie nicht verwehren,
    drauf mein bardisch Ehrenwort.
    Weiß von manchem Mord.

    Wollt ihr was von Tugend wissen,
    meinen weisen Rat nicht missen?
    Davon ich berichten kann,
    Lieder ich ersann.

    Freuen euch die kurzen Lieder
    oder wollt ihr immer wieder
    lange Epen von mir hör’n?
    Wie soll ich betör’n?

    Legt ihr keinen Wert auf Worte,
    von den Liedern, die ich horte,
    wollt nur hör’n die Melodie?
    Ich die Saiten zieh’!

    Wollt dank Spotteslieder lachen?
    Da kann sicher ich was machen.
    Wollt ihr wissen, wer ich bin?
    Dann genau hört hin!«

  7. Beiträge anzeigen #27
    Ritter Avatar von Falko
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    Falko ist offline
    Es mag eine Zeit gegeben haben, wo Falko ein fähiger Jäger war oder zumindest das Grundsätzliche wusste. In der Tat wusste er noch, wie man sich in der Wildnis verhielt und orientierte. Vieles hatte er sogar noch vage im Kopf. Aber mit diesen vage Wissen Tiere jagen, und handelte es sich nur um Kleingeviech wie Hasen? Die gescheiterten Fallen sprachen Bände. An Irgendetwas scheiterte es immer und irgendwann gab es Falko auf, Wildtiere hinter her zu hetzen. Und er war nicht lebensmüde genug, mit seinen erbärmlichen Kenntnissen alleine Wildschweine jagen zu gehen. Bei Gelegenheit würde er einen alten Jäger darum bitten, sein Wissen etwas aufzufrischen. Zurück Thorniara oder eine anderen Stadt zu gehen kam aber auch nicht in Frage. Zumindest noch nicht. Die freie Luft tat ihm gut und erinnerte ihm an andere Zeiten. Aber Falko musste auch von was leben. Kurz dachte er darüber nach, Leute auf der Straße zu überfallen und auszurauben. War schließlich eine alte und ehrwürdige Praxis. In der Tat beobachtete er in Schutz der Wälder für kurze Zeit die Straßen, begutachtete Reisende und wägte das Risiko ab. Die wertvollen Eskorten wurden zu gut von Söldner bewacht. Und arme Schlucker, die nicht viel am Leib trugen, auf der Straße zu überfallen war … nicht das Wahre. Selbst für Falko gab es Grenzen.
    Aber dann war ihm das Glück holt. Ein einsamer, pilgernder Novize kreuzte seine Wege. Gut ausgestattet mit Proviant und Geld. Zusammen mit seinen hochnässigen “Ich bin soviel besser als ihr Tölpel” Blick und die Dummheit, ohne einen Leibwächter zu reisen, verlangte der Innosgläubige geradezu nach einer Abreibung. Der auch prompt kam. Falko hob grüßend die Hand, welcher der Novize erwiderte. Dann, bevor der gute Mann wusste wie s ihm geschah, wurde er Grün und Blau geschlagen. Dabei hielt Falko sich zurück. Weder gab es gebrochene Knochen, noch sonstige ernsthafte Verletzungen. Nach vollbrachter Tat rieb er sich die Hände. Nicht einmal prügeln konnte er wie in den vergangenen Zeiten. Bei jeden ausgeführten Schlag, jeden ausgeführten Tritt weinte er innerlich. Das ging besser, soviel besser. Während Falko den Novizen um seine Sachen erleichterte, nuschelte der Innosgläubige etwas. Irgendwas mit “Innos” und “Strafe” - Der Rest war unverständlich. Falko legte den Kopf schief. Eigentlich müsste der Novize noch problemlos reden können. Wo er in die Hocke ging, schwieg der Innosgläubige. Mit weiten Augen beobachtete der Novize jede von Falkos Bewegungen. Er tätschelte ihm auf den Kopf. “Keine Angst, ich bin hier fertig. Sei beim nächsten mal netter oder bring einen Leibwächter mit. Oder reise in Gruppen. " “Ich haf doh ganichts getan.” Stammelte der Novize. Falko machte sich nicht die Mühe zu antworten. Frisch mit Proviant und Geld versorgt ging er pfeifend seine Wege.
    Geändert von Falko (22.02.2020 um 01:34 Uhr)

  8. Beiträge anzeigen #28
    Waldläufer Avatar von Die Ordenskrieger
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    Die Ordenskrieger ist offline
    Nur beschwerlich kam die Gruppe der Ordenskrieger voran, obwohl sie bereits auf ihre schweren Rüstungen verzichtet hatten. Ein Feuermagier gab ihnen den Auftrag, einige Novizen zu den umliegenden Bauernhöfen zu eskortieren. Auf der subtropischen Insel sollte fortan der Orden eine Präsenz sein, auf die man sich verlassen konnte. Zwar vermochten kleine und bisweilen weit entfernte Siedlungen in keinerlei Beziehung zu Thorniara zu stehen, doch die Gunst der einfachen argaanischen Bevölkerung wollte man sich trotzdem erkaufen. Nicht etwa mit Gold. Wenngleich man auch mit Investitionen zu überzeugen versuchte. Es sollte vor Allem die medizinische Versorgung sein, die das Ansehen des Ordens verbessern sollte.

    "Sensationell!" stieß plötzlich einer der Novizen aus. Abrupt blieb die Gruppe stehen und schaute in die Richtung, in die der Novize aufgeregt deutete. "Seltener Natternkopf!" Den Kriegern des Ordens war die Bezeichnung nicht geläufig. Es handelte sich wohl aber um eine Pflanze, die in den Alchemielaboren von Throniara häufig gebraucht aber selten vorhanden war. "Wir sollten überprüfen, ob in der näheren Umgebung noch mehr dieser Pflanzen wachsen." war der Novize überzeugt. Sir Valentin, der das Kommando für die Ordenskrieger innehatte und für die Sicherheit der Novizen verantwortlich war, seufzte. Er schaute genervt auf die unscheinbaren Pflanzen und erwiderte: "Na schön... aber entfernt euch nicht zu weit von der Gruppe."

    Letztlich wusste Sir Valentin nicht, warum er diesen kleinen Exkurs erlaubte. Möglicherweise waren es die freudig erregten Gesichter der Novizen oder aber die vermeintliche Bedeutung dieser Pflanze, die ihn von seinem eigentlichen Ziel abbrachte. "Verteilen!" befahl Sir Valentin den übrigen Soldaten.

    Die Zeit verging und die Novizen des Feuers schienen nicht zu bremsen zu sein. Doch die Gruppe hatten einen Zeitplan, den es einzuhalten galt. Gerade als Sir Valentin die verstreuten Novizen zurückrufen wollte, war ein Hilferuf zu hören. "Von Süden!" rief einer der Soldaten in der Annahme, die Quelle des Geräusches ausfindig gemacht zu haben. "Novizen, zurück!" stieß Sir Valentin mit kräftiger Stimme heraus. Mit gezogenen Waffen lief der Ritter zusammen mit zwei weiteren Soldaten in Richtung des Hilferufes. Tatsächlich lag einer der Novizen am Boden, krümmte sich vor Schmerzen und deutete in eine Richtung. "Julius, versucht ihn zur Gruppe zurückzubringen. Zusammen mit Annabel nehme ich die Verfolgung auf."

    Schnellen Schrittes liefen die beiden Soldaten durch das Dickicht. Tatsächlich erspähten sie eine Gestalt, die vor den Soldaten zu fliehen versuchte. "Aufteilen!" befahl Sir Valentin der noch jungen Ordenskriegerin. Sie wollten sich dem vermeintlichen Angreifer von der Seite aus nähern. Je länger die Verfolgung dauerte, desto mehr schwand die Kraft des Ritters. Wenngleich er nur die leichte Rüstung des Ordens trug, so war sie aus unwegsamen Gelände doch eine größere Last, als er zugeben wollte. So fiel Sir Valentin immer weiter zurück, bis er letztlich nur noch auf der Entfernung sah, wie sich Annabel auf den vermeintlichen Angreifer zu stürzen schien. Ein stumpfer Schlag war zu hören, als die beiden Gestalten zu Boden fielen. Geräusche eines Kampfes hallten durch den Wald und so mobilisierte Sir Valentin seine letzten Reserven und rannte in Richtung seiner Kriegerin.

    Als er sie endlich erreicht hatte, erhob sie sich gerade vom Boden. Verschwitzt und außer Atem versuchte sie ihre Worte in Sätze zu fassen: "Er... er ist mir... entwischt. Puh! Aber... aber ich habe das hier!" Ein kleiner Beutel mit Wappen des Ordens. Es war Gold, dass die Novizen für gewöhnlich erhielten, um sich außerhalb der Hafenstadt versorgen zu können oder um es mit dem Bedürftigen zu teilen. "Gute Arbeit, Annabel. Den Mistkerl werden wir wohl leider nicht mehr einholen. Lasst uns zurück zur Gruppe gehen."

    Maximus
    Geändert von Maximus (22.02.2020 um 21:31 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #29
    Veteran Avatar von Venom
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    Venom ist offline
    Venom stand vor einem Strauch und befühlte das erste knospende Grün. Bald wird hier alles wieder völlig zugewachsen sein, dachte er und spielte mit der Überlegung Kjarl nach dem Name des Strauchs zu fragen. Als er sich jedoch umsah erkannte er, dass der Waldläufer nicht in Sichtweite war sondern vermutlich wie so oft ein wenig vor ihnen unterwegs war oder sich abseits des Pfades befand dem sie folgten. Nur Hailey stand ein paar Schritte vor ihm und wirbelte ihren Speer von der einen in die andere Hand.
    "Los, jetzt du. Sonst wirst du nie besser."
    Sie hatten ihre Übungen wieder aufgenommen, da Venom ihr Recht geben musste in seinem schleppenden Fortschritt.
    Seit ein paar Tagen schon schlugen sie sich durchs Unterholz auf verschiedenen Pfaden, die Kjarl im unberührten Waldboden ausmachen konnte. Es war eine ruhige aber angenehme Reise soweit gewesen, nur die letzten Nächte hatte es öfters heftige Winde gegeben die durch das entblößte Geäst der Bäume geheult hatten.
    Venom ergriff seinen Speer mit beiden Händen und konzentrierte sich auf die Bewegungsabläufe die Hailey ihm gezeigt hatte. Im Gehen ließ es sich zwar nicht optimal üben, aber da sie eher gemächlich unterwegs waren blieb immer Zeit für kurze Unterbrechungen.
    Ein plötzliches Knacken weiter vorn ließ sie jedoch innehalten und lauschen.

  10. Beiträge anzeigen #30
    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline
    Kjarl ging schweigend durch den Wald. Sein Blick streifte umher und sah Spuren, die manch anderem entgangen wären. An manchen Zweigen waren die ersten Knospen abgefressen, dort sah er einen verschmierten Abdruck im Matsch, an einer anderen Stelle war ein Stück junger Rinde abgeschält. Kjarl registrierte all dies und sah auch die Kötel kleinerer Waldtiere oder das Gewölle eines großen Waldvogels. All dies verschaffte ihm einen Eindruck über die Wildtiere in diesem Teil des Waldes. Und dann waren da noch die versteckten Zeichen des Waldvolkes. Kaum sichtbare Linien in den Baumrinden, Steine die in einem bestimmten Muster angeordnet waren, ein Ast, der eine Richtung wies. Gerade hatte er wieder eines dieser Zeichen entdeckt und hielt an. Auf dem Boden lagen einige Zweige aus Eichenholz, scheinbar zufällig zu Boden gefallen. Doch hier an dieser Stelle wuchsen keine Eichen und bei näherer Betrachtung formten die Zweige ein Dreieck. Und in diesem Dreieck lag ein einzelner kurzer Zweig. Kjarl kratzte sich am Bart. Die Gegend war nicht sicher. Hier gab es zwar keine unüberwindbaren Gefahren, doch hatten die letzten Späher vor ihm diesen Teil des Waldes als nicht sicher empfunden. Was hatte sie wohl gestört? Ein Raubtier vielleicht? Ein streunendes Wolsrudel? Oder verstreute Orks, die sich im Wald verbargen? Vielleicht auch nur ein paar Räuber. Kjarl wusste es nicht und wollte es eigentlich auch nicht herausfinden.

    Dumpf drangen Stimmen an das Ohr des Jägers und ließen ihn zurückblicken. Er verzog das Gesicht. Er ging nicht umsonst voraus. Seine Begleiter waren laut und unerfahren. Zumindest in seinen Augen. Sie traten auf trockene Zweige, raschelten ihm Laub und sprachen oft mit lauter Stimme. Kjarl atmete hörbar aus und blickte erneut auf die Eichenzweige. Dann legte er den Kopf zurück und stieß einen krächzenden Ruf aus, den jedes ungeübte Ohr für den Schrei des argaanschen Waldhähers halten musste. Dieser kleine Vogel hatte Kjarl schon so manche Jagd verdorben, warnte er doch die anderen Tiere mit seinem Ruf, sobald er eine Gefahr erspähte. Wenig später ertönte der Ruf etwas schriller aus Richtung Osten. Kjarl nickte und wandte sich zum Gehen. Tobias hatte seine Warnung verstanden.

    Kjarl wollte sich gerade wieder in Bewegung setzen, da hörte er hinter sich einen erschrockenen Ruf und gurrende Kehllaute. Er machte sofort kehrt und eilte mit gezogenem Schwert zurück. Im Laufen wiederholte er den Ruf des Hähers, doch jetzt dreimal schnell hintereinander und greller als zuvor. Bald erreichte er seine Gefährten und sah was er vermutet hatte. "Goblins.", brummte er und streckte eine kleine Grünhaut nieder, die mit einem Blasrohr auf Venom gezielt hatte. Kjarl sah sich um, sechs, vielleicht acht, Goblins sah er. Manche nur mit einfachen Knüppeln, andere mit kurzen Schwertern, Dolchen in der Hand von Menschen, und leichter Rüstung. Einer fuchtelte wild mit einem knorrigen Stab und schrie dabei schrille Laute. Mehr Zeit blieb Kjarl nicht, um sich umzusehen, denn schon stürmten zwei der Burschen auf ihn los.

  11. Beiträge anzeigen #31
    Veteran Avatar von Venom
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    Venom ist offline
    Wie die Goblins es fertig gebracht hatten war Venom ein Rätsel und wenn er länger darüber nachdenken könnte, wohl auch etwas peinlich. Allerdings blieb ihm dazu keine Zeit, da sich einer von den kleinen Gesellen mit einem gutturalen Laut und einer mit Dornen gespickten Keule auf ihn stürzte. Er wirbelte mit dem Speer herum und hielt damit den Goblin auf Abstand, allerdings war im bewusst, dass man Goblins nicht unterschätzen durfte. Was ihnen an Größe und Stärke fehlte machten sie mit Schnelligkeit und vor allem Hinterhältigkeit wett. Wie aufs Stichwort fiel ihn prompt ein zweiter Goblin von der Seite aus an. Er stieß mit dem Speer nach ihm, doch verfehlte mehr als knapp.
    "Mann, triff doch auch mal was!", rief Hailey ihm lachend zu während sie ohne Mühe einen Goblin zielsicher niederstreckte.
    Venom blieb keine Zeit für eine schlagfertige Antwort, da er sich mit einem Ausweichschritt nach hinten vor die beiden Goblins manövrierte. Er beobachtete sie genau und als ob sie sich abgesprochen hätten griff ihn der eine von rechts und der andere von links an. Venom reagierte instinktiv und erwischte den Goblin von rechts mit dem Speer. Allerdings nur von der Seite so dass der Goblin durch den Aufprall in den Dreck geschleudert wurde. Um dem zweiten zu entgehen stieß Venom einmal in dessen Richtung und brachte so etwas Abstand zwischen sich und seinen Gegner. In der Atempause warf er einen kurzen Blick auf seine Umgebung. Hailey tanzte um einen weiteren Goblin, während Colbart aufgrund seiner Leibesfülle mächtig ins Schwitzen geraten war um den kleinen Geschöpfen auszuweichen, er schien allerdings noch nicht in arger Bedrängnis. Zwischen den Bäumen erkannte Venom, dass Kjarl zurückgekehrt war und ebenfalls bemüht war zwei Goblins auf Abstand zu halten.

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    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline
    Zum Luftholen blieb keine Zeit, Kjarl wich einem schnellen Schlag aus und parierte den Hieb eines knorrigen Knüppels. Dies verschaffte ihm etwas Platz, so dass er selbst in die Offensive gehen konnte. Er führte einen hohen Schlag gegen den Knüppelträger aus, ließ die Waffe an der seines Gegners abgleiten und führte einen waagerechten Schnitt über den Bauch Goblins, welcher mit spitzen Schreien zu Boden ging. Sein Kumpane stürmte daraufhin mit einem wahren Schnellfeuer von Dolchhieben auf den bärtigen Jäger ein, so dass Kjarl drei Schritte schräg zurückwich. Dann drängte er den Angreifer mit zwei weiten Schlägen zurück und brachte sich so aus der Reichweite des rostigen Dolches. Der Goblin blickte Kjarl aus schmalen, gelben Augen an und fauchte unverständliche Ausdrücke in einer kehligen Sprache. Kjarl ließ sich davon nicht beeindrucken und hob den Schwertarm, um ihn anschließend in einem diagonalen Hieb nach unten schnellen zu lassen, an den sich ein waagerechter Schlag anschloss, während Kjarl mit leichten Schritten nach vorn drängte. Sein Gegner wich zurück und Kjarl riss die Waffe nach oben und ließ sie in einem beidhändigen Schlag nach unten eilen. Der Goblin konnte nicht mehr ausweichen und so riss der Hieb ihm die Waffe aus der Hand und trieb ihm die Klinge des Jägers in die Schulter. Die kleine Grünhaut quiekte lautstark und Kjarl beendete den Kampf.

    Kjarl wandte sich um und versetzte dem anderen Goblin den Gnadenstoß. Dann strich er sich die klebrigen Haarsträhnen aus dem Gesicht und sah sich um. Venom und seine Begleiter schlugen sich beachtlich. Kjarl lockerte sein Handgelenk und lief mit gezogener Waffe zu Venom.

  13. Beiträge anzeigen #33
    Veteran Avatar von Venom
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    Venom ist offline
    Als Kjarl vor ihm zum stehen kam nickte Venom ihm zu. Sie hatten den Kampf alle heile überstanden. Ihm war aber immer noch ein Rätsel wie die Goblins sie überraschen konnten, hielt er sie doch nach wie vor für mindere Kreaturen. Vielleicht sollte man sich nicht allein darauf verlassen, ging ihm durch den Kopf.
    Er holte einmal tief Luft. Nach einem Kampf fand er schmeckte die Luft immer klarer, irgendwie intensiver.
    "Das ging ja nochmal gut.", sagte Colbart und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    "Aber nicht dank deiner Kampfkünste, Fettsack!", erwiderte Hailey gehässig, worauf Colbart ihr einen giftigen Blick zuwarf. Offenbar war er für eine schlagkräftige Antwort zu erledigt, war er doch sonst nie um eine verlegen. Bevor Hailey die Gelegenheit bekam noch nachzulegen, ergriff Venom das Wort und wandte sich an den Waldläufer.
    "Glaubst du das waren alle? Sollten wir nach ihrem Lager suchen?"

  14. Beiträge anzeigen #34
    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline
    "Nein, wir verschwinden von hier.", meinte Kjarl schnell und setzte sich auch schon in Bewegung. Er wählte den Weg nun bedächtiger und hielt sich näher bei den anderen. Hin und wieder mahnte er zur Ruhe. Schließlich verlangsamte er seine Schritte und ordnete sich neben Venom ein. "Ich weiß nicht, wie viel du über Goblins weißt. In manchen Teilen der Welt leben sie als stockschwingende Halunken, die von den jungen Burschen erschlagen werden, wenn sie sich wieder an den Vorräten der Höfe bedienen wollen. Störend, verschlagen, aber nicht gefährlich. Die Goblins auf Argaan sind aus einem anderen Holz geschnitzt. Sie leben in Stämmen zusammen und rüsten sich mit allem, was sie von den Menschen bekommen können. Sie haben Häuptlinge und Krieger und manche beherrschen sogar einfache Zaubereien. Deswegen habe ich uns erstmal weggeführt, um weiteren Unannehmlichkeiten aus dem Weg zu gehen."

    Schweigend wanderten sie weiter. Ihr Weg verlief beschwerlich und versteckt zwischen Felsen und Büschen. Kjarl führte die kleine Gruppe stetig bergan und schließlich traten sie auf ein baumloses Plateau, welches einen weiten Blick nach Osten ermöglichte. Kjarl sog die Luft durch die Nüstern, während ihm ein leichter Wind durch die klebrigen Haare wehte. Die Frische des Frühlings lag in der Luft. Erste Blüten grüßten mit ihren Düften und der nahe Waldboden verströmte ein trockenes und hölzernes Aroma. Von Osten her brachte der Wind den kühlen Hauch des großen Sees, der sich unter Kjarls Blick weit nach Osten und schier endlos nach Süden erstreckte. Fern ihm Osten war die Burg zu erkennen. Kjarl sog die frische Luft noch einmal tief ein dann sprach er mit warmer Stimme: "Da unten liegt der Silbersee, so friedlich als gingen ihn die Leiden der Menschen nichts an. Klar und kalt kommt sein Wasser aus dem großen Gebirge und ruht in ihm, bevor sich auf die Reise zum Meer begibt. Dort im Osten ...", Kjarl deutete mit der Hand in diese Richtung, sein Ton wurde rauer, "... dort liegt die Silberseeburg. Wer weiß wie viele Kämpfe sie schon gesehen hat und wie viele Menschen auf und vor ihren Mauern gefallen sind. Und dahinter Türmen sich die Felsen des großen Gebirges bis in den Himmel. Wie lächerlich klein die Steinmauern der Burg vor den gewaltigen Schultern des Gebirges wirken." Kjarl schüttelte den Kopf und schwieg eine Weile. Es waren Anblicke wie diese, die ihn die Demut vor der Natur gelehrt hatten. Was war die Kraft des Menschen gegen die stille Stärke eines Baumes und drohende Härte eines Felsens?
    Kjarl seufzte und wandte sich nach Norden. "Unser Weg führt uns nach Norden und Nordwesten. Bisher sind wir sehr langsam vorangekommen, weil wir uns auf beschwerlichen Pfaden bewegt haben. So geht es noch ein kleines Stück weiter, bis wir den Fluss überquert haben, der sich dort vorn durch die Hügel schneidet. Seht ihr da drüber den alten Steinturm? Dort beginnt ein Weg, der uns schnell ins Umland von Stewark führen wird. Wir sollten eine kurze Rast machen, bevor wir uns wieder auf den Weg machen."

    Kjarl nahm einen Schluck Wasser zu sich, dann ließ er den Blick wieder über die glitzernde Oberfläche des Silbersees schweifen, als wolle er die Ruhe und Klarheit des großen Gewässers in sich aufsaugen.

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    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    "He da, na wie läuft die Arbeit?", Kjarl grüßte den Feldarbeiter mit einer freundlichen Geste und erhielt ein freundliches Lächeln als Antwort. Man kannte sich flüchtig, schließlich besuchte Kjarl lieber die Bauern als die Stadt und war sich auch für einen kleinen Gefallen nicht zu schade. "Naja, der Boden könnte ein bisschen Regen vertragen, sonst gehts so gut wie es eben gehen kann.", der Feldarbeiter schob den breitkrempigen Hut zurück in den Nacken und dehnte den oft gebeugten Rücken. Er hatte ein wettergegerbtes Gesicht und große erdfarbene Hände, denen man die tägliche Arbeit ansah. Um seine Augen lagen versteckte Schatten, die auf schwere vergangene Zeiten hindeuteten, doch um die Mundwinkel spielte ein zufriedenes Lächeln. Kjarl schaute zum Himmel. "Jaja, der Himmel behält das Wasser zur Zeit gern für sich. Aber es riecht schwer nach Regen, vielleicht kann sich Eure Saat bald über reichlich Wasser freuen.", sagte er und kam dann zu seinem wahren Anliegen. "Sagt, wie steht es zur Zeit auf dem Hof? Können ein paar müde Wanderer um einen Platz für die Nacht und vielleicht einen Schluck Suppe bitten?" Der Feldarbeiter maß die Gruppe mit einem langen Blick, dann zuckte er mit den Schultern. "Platz ist genug. Ob ihr Willkommen seid, kann ich nicht entscheiden. Aber fragen kostet nichts." "Dann versuchen wir unser Glück.", antwortete Kjarl und wandte sich nach kurzem Gruß zum Gehen.

    Als sie außer Hörweite waren sagte er zu Venom: "Wir versuchen auf dem Hof zu übernachten. So können wir uns schon mal nach der aktuellen Stimmung in der Stadt erkundigen. Und die Menschen hier auf dem Land sind meist umgänglicher, als die Städter. Zumindest wenn man ihnen offen und hilfsbereit begegnet."

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    Veteran Avatar von Venom
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    Venom ist offline
    Venom nickte auf die Worte des Waldläufers. Offen und hilfsbereit, dachte er. Zwei Dinge die er eigentlich eher selten war. Aber er gestand sich ein, dass es Vorteile haben konnte.
    Während Sie auf das Hauptgebäude des Hofes zugingen deutete er Hailey und Colbart zu ihm aufzuschließen. Da sie nun wieder nahe Stewark waren wollte er lieber vorsichtig sein und nicht wieder den selben finsteren Gestalten über den Weg laufen wie zuletzt.
    Als sie nahe des Hauses waren gestikulierte er Kjarl kurz zu warten und wandte sich dann an seine beiden Begleiter.
    "So nahe an Stewark sollten wir daran denken, dass wir deinem ehemaligen ... Freund .. über den Weg laufen könnten, Hailey."
    Sie schlug grinsend die Arme übereinander und wartete, dass es fortfuhr.
    "Ich will, dass ihr beiden euch die Umgebung anseht und einen Blick auf die Stadt werft. Geht aber nicht hinein. Ich will nur keine Überraschungen. Wir treffen uns wieder hier auf dem Hof, mal sehen was wir hier für Informationen bekommen."
    Mit einem kurzen Blick den zweien hinterher schloss er wieder zu Kjarl auf.

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    Krieger Avatar von Kiyan
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Fischerdorf nahe Stewark, Baronie Stewark

    Die Baronie Stewark hatte sich in den Wochen, da er sie zuletzt ‚erkundet‘ hatte, nicht großartig verändert. Wogendes, von der Meeresbrise in Bewegung gesetztes Gras an den Klippen, perfekt genutzt von Schafen und Ziegen, Getreidefelder, eine Obstplantage und in einiger Entfernung zur Stadt Stewark ein Fischerdorf, das wie das typische Fischerdorf aussah. Gedeckte Hütten, mehrere Anleger für Boote. Volk, zumeist Frauen und Kinder, die zwischen den Häusern umhergingen, arbeiteten oder – im Falle der Knirpse – tobten und einen Lärm für ein ganzes schweres Bataillon machten. Die Männer saßen entweder im Schatten ihrer Verandas und tranken und flickten Netze oder bereiteten ihre Boote für einen Fang vor. Gleichwohl Kiyan in der großen Hafenstadt Gorthar geboren und aufgewachsen ist, spürte er eine leichte Übelkeit, die bei dem allgegenwärtigen, salzigen Fischgeruch aufkam.
    Entsprechend blass um die Nase wartete er nahe dem Dorfe auf Charon und seine Bande. Ein vorbei spazierender Greis blieb stehen und musterte ihn einige Minuten lang.
    „Glibber?“
    „Was?“
    „Glibber-Auftrag?“
    „Ja.“
    „Red mit Jever.“
    „Ich weiß.“
    „Gut.“
    Eine kurze, einträchtige Stille.
    „Was zur Hölle sind Glibber?“
    „Jung, stell dir vor Adanos und Beliar hätten ein Kind.“
    „Sehr bildhaft.“
    „So sehen die Viecher nun mal aus. Stielaugen wie eine Schnecke, Platten an Armen, Beinen und auf dem, was bei diesen glitschen Biestern der Rücken sein soll, die aussehen, wie der Panzer einer Schildkröte. Wenn die einfach da liegen, glaubt man wirklich, dass es eine Schildkröte ist.“
    Kiyan nickte gespielt wissend, als wäre er Experte für Aqua-Zoologie.
    „Und dann – bam! Richtet sich das Ding auf, ist auf einmal fast so groß wie ein Mensch, packt dich und schleimt dich voll, um dich langsam zu zersetzen. Haben keine Zähne, die Monster.“
    Erneut nickte er und blickte bemüht zum Horizont. Irgendetwas rumorte laut.
    „Einfach ekelhaft, wirklich. Das Opfer wird eingeschleimt und beginnt langsam zu zerfließen. Haut, Haare, Knochen. Und wenn alles schön weich ist, saugen die Glibber alles auf wie ein Strohhalm. Und am Ende bleibt nicht viel mehr als ein feuchter Fleck.“
    Dieses Mal nickte Kiyan nicht. Er hob nur eine Hand, um den Redefluss zu unterbrechen, murmelte eine dumpfe Entschuldigung, drehte sich um und erbrach sich geräuschvoll ins Gras neben der Straße.
    „Glibber-Auftrag? Mit dem schwachen Magen?“
    Ein schwaches Nicken.
    „Weichei.“

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    Veteran Avatar von Venom
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    Venom ist offline
    Nachdem Kjarl das Gespräch mit dem Bauern geführt hatte saßen die beiden nun vor einer Scheune etwas am Rand des Gehöftes. Venom hatte sich bei dem Gespräch möglichst im Hintergrund gehalten, da ihm so etwas einfach weniger lag. Besondere Neuigkeiten hatten sie allerdings nicht erfahren. Nach der Eroberung und einigen schweren Regenfällen im Winter war Stewark immer noch nicht zu seiner ehemaligen Pracht zurückgekehrt und es war wohl fraglich ob es je dahin zurückfinden würde.
    Kjarl war etwas zu unruhig um die ganze Zeit still zu sitzen und machte einige Schritte vor die Scheune um das Umland zu betrachten. Venom lehnte sich gegen einen der Heuballen und sog dessen Geruch auf. Die Scheune, die ihnen gewiesen wurde diente für den Winter als Heulager und war momentan zum Großteil leer und nicht in Gebrauch.
    Venom spähte hinter Kjarl her und dachte, dass es wirklich ein Anblick zum darin versinken war. Eine goldgelbe Sonne tauchte die blühenden Obstbäume in ein beinahe unirdisches Licht.

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    Veteran Avatar von Venom
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    Schon wieder eins von den Mistviechern!

    Gedankenverloren lag Venom im Heu und versuchte die Augen so zuzukneifen, dass nur noch ein einzelner Sonnenstrahl sich in seinem Blick brach. Als ihm das auffiel schnellte er hoch um sich umzusehen, ob ihn jemand beobachtete. Dem war nicht so, niemand zu sehen. Er schüttelte den Kopf, über sich selber verärgert. Er war doch kein kopfloser Träumer, also sollte er sich gefälligst auch nicht so verhalten.
    Er stand auf und klopfte sich grob das Heu von der Kleidung. Wo mochten die andern sein? Kjarl hatte er schon ein Weilchen nicht mehr gesehen und die anderen zwei waren wohl noch in der Stadt.
    Er trat vor die Scheune und ließ seinen Blick über die Felder streifen auf denen um diese Tageszeit kein Betrieb mehr herrschte. Ein leichter Wind wehte über das Feld auf dem das Korn bereits hüfthoch stand. Eine einsame Vogelscheuche wiegte leicht im Wind hin und her. Zwei Kinder liefen laut lachend am Rand des Feldes entlang, offenbar spielte sie fangen und vergaßen sich dabei völlig. Venom schaute ihnen einen Moment nach bis sie hinter einem weiteren Gebäude verschwanden. Sein Blick glitt zurück zu der Vogelscheuche als sich seine Nackenhaare langsam begannen sich aufzurichten. Der Wind hatte gedreht und irgendwas stimmte hier nicht.
    Venoms Hand suchte seinen Bogen, doch dieser lag weiter hinten in der Scheune wo er ihn aus Bequemlichkeit abgelegt hatte. Er verfluchte sich leise selber als sich seine dunkle Vorahnung bestätigte. Er hörte die Kinder schrill schreien und wieder näher kommend.
    Venom erblickte den einfachem Speer am Boden mit dem er für gewöhnlich mit Hailey übte. Ohne einen weiteren Gedanken ergriff er diesen und rannte dem Lärm nach.
    Als er die Ecke des Feldes erreicht hatte sah er die Kinder auf sich zukommen. Dicht hinter ihnen folgte ein ausgewachsener Feldräuber, welchen die Kinder wohl aufgeschreckt hatten. Venom ließ die Kinder passieren und stellte sich dem Monster in den Weg. Viele Beine, kräftige Scheren und ein dicker Panzer kamen schnell auf ihn zu. Bevor das Ungetüm ihn erreicht hatte stieß Venom mit seinem Speer zu. Der Feldräuber wich mit einem schrillen Geräusch nach hinten aus und schien abzuwarten. Als Venom kurz zögerte stürzte es wieder auf ihn zu und wich erneut zurück als er zum zweiten Mal zustieß. Dieses Mal wartete er nicht ab sondern wich zur Seite aus, das langsamere Ungeheuer konnte sich nicht schnell genug drehen und Venom nutzte den Moment um seinen Speer tief in die Seite des Feldräubers zu treiben, dort wo sich Rücken- und Brustpanzer trafen. Ein unangenehm hoher Schrei war das letzte was zu hören war bevor der Feldräuber tot auf der Erde aufschlug.
    Vom Lärm angezogen waren einige Bauern in der Nähe erschienen. Verschwitzt sah Venom sie näher kommen. Der ihm an nächsten war nickte ihm anerkennend zu, doch Venom hatte nur Augen für den dahinter rennenden Mann welcher seine Hacke im Laufen schwing und dabei laut rief: "Da ist schon wieder eins von den Mistviechern!"

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    Veteran Avatar von Venom
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    Mit einem widerlich schmatzenden Geräusch zog Venom seine Waffe aus dem toten Ungetüm und blickte dem Bauern nach der sich auf einen zweiten Feldräuber stürzte. Dahinter erblickte Venom noch ein paar mehr der Monster und zögerte nicht sich den anderen Männern anzuschließen.
    Es war nicht der erste Kampf der Feldarbeiter gegen diese Biester merkte Venom schnell, sie hatten eine gewisse Routine um die Viecher eins nach dem anderen zu erledigen. Alle bis auf eines wurde mit Drohgebärden und Stößen auf Abstand gehalten während eines von den anderen getrennt wurde und dann von der Seite aus erledigt wurde. Venom passte sich ihrem Schema an und nach kurzer Zeit waren die Feldräuber tot. Die Männer nickten sich stumm zu und einer der älteren wandte sich den in gesunder Entfernung verbliebenen Kindern zu um sie zur Sau zu machen.
    Mit einem schwachen Grinsen ging Venom zurück zu der Scheune um zu sehen um die anderen bereits zurückgekehrt waren, dabei wog er seinen Speer leicht in der Hand.

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