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  1. #321 Zitieren
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    "Ich verspreche es.", garantierte Leif ganz offiziell und wuselte mit der großen Hand durch das Haar seiner Tochter, als sie von seinem Schoß hüpfte und ihre Hand in die ihrer Mutter legte. "Jetzt hör erstmal auf deine Mutter und zieh dich um, ich komme gleich nach.", erklärte er und erhob sich selbst, seinen Blick dem kleinen Wirbelwind folgen lassend, der mit einem Freudenschrei schon in den Flur raste, die Treppe rauf polterte und Luceija mit ihrer Geschwindigkeit ebenso überrumpelte wie alle anderen Anwesenden. Zora schien die einzige Person im ganzen Haus, die in vollkommener Ruhe funktionierte und schlicht alles im Griff hatte. Das Telefon ihres Mannes klingelte zum wiederholten Mal und ließ den Italiener seufzen. "Wenns nicht wirklich wichtig ist, kann das warten?", wollte Leif wissen und sprach hastig, während Vigilio auf die Anzeige seines Tools sah. "Vielleicht können wir kurz reden. Nur eine Minute...?", es war passend, dass sie alsbald die einzigen Personen in der Küche waren.


    Tatsächlich gab die Tochter ihrer Mutter keine Sekunde Wahl und sprang die Treppen hinauf, Luceija setzte ihr kurzentschlossen nach, aber mit einer viel stärkeren Ruhe, die das untere Stockwerk, zumindest aber die offene Küche, nunmehr einholte. Vigilios Tool klingelte, ein weiteres Mal, nichts ungewöhnliches, denn ihn erreichten permanent Anrufe. Er sah kurz an Leif vorbei, der diese Frage gestellt hatte, sah in die Ferne, aber auch, dass Luceija mitsamt Nachwuchs im oberen Stockwerk angekommen war und kappte dem Anrufer schließlich die Leitung. Er würde ohnehin wieder anrufen, so wie immer. Daraufhin sah der Italiener dann zu seinem Gast. "Sicher. Was gibts?", wollte er wissen und gab sich diesen Moment aufmerksam, immerhin hatte er eingewilligt seine Arbeit einen Augenblick hinten anzustellen. Einhändig stützte er sich an der Küchenzeile ab.
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  2. #322 Zitieren
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    Tatsächlich gab die Tochter ihrer Mutter keine Sekunde Wahl und sprang die Treppen hinauf, Luceija setzte ihr kurzentschlossen nach, aber mit einer viel stärkeren Ruhe, die das untere Stockwerk, zumindest aber die offene Küche, nunmehr einholte. Vigilios Tool klingelte, ein weiteres Mal, nichts ungewöhnliches, denn ihn erreichten permanent Anrufe. Er sah kurz an Leif vorbei, der diese Frage gestellt hatte, sah in die Ferne, aber auch, dass Luceija mitsamt Nachwuchs im oberen Stockwerk angekommen war und kappte dem Anrufer schließlich die Leitung. Er würde ohnehin wieder anrufen, so wie immer. Daraufhin sah der Italiener dann zu seinem Gast. "Sicher. Was gibts?", wollte er wissen und gab sich diesen Moment aufmerksam, immerhin hatte er eingewilligt seine Arbeit einen Augenblick hinten anzustellen. Einhändig stützte er sich an der Küchenzeile ab.


    War er tatsächlich aufgeregt? Ein bisschen wirkte es wohl so, denn Leif hatte seine Hände auf den Oberschenkeln liegen und rieb leicht vor- und zurück über den Stoff. Seine grauen Augen wendeten sich von eben jener nervösen Bewegung ab und sahen zum Hausherren. "Ich-...weiß nicht wirklich wo ich anfangen soll.", gab er zu und lachte leise. "Eigentlich müsste ich mich bedanken, nur hab ich das Gefühl das reicht nicht im Ansatz aus, aber dennoch-...ich...ich schätze...danke. Für alles.", nickte der Arzt heftig und lächelte noch einmal. "So komisch oder wahnsinnig das hier auf dich wirken muss, ich bin froh-...wirklich froh, dass ich jetzt hier bin und das all das gerade passiert."
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  3. #323 Zitieren
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    War er tatsächlich aufgeregt? Ein bisschen wirkte es wohl so, denn Leif hatte seine Hände auf den Oberschenkeln liegen und rieb leicht vor- und zurück über den Stoff. Seine grauen Augen wendeten sich von eben jener nervösen Bewegung ab und sahen zum Hausherren. "Ich-...weiß nicht wirklich wo ich anfangen soll.", gab er zu und lachte leise. "Eigentlich müsste ich mich bedanken, nur hab ich das Gefühl das reicht nicht im Ansatz aus, aber dennoch-...ich...ich schätze...danke. Für alles.", nickte der Arzt heftig und lächelte noch einmal. "So komisch oder wahnsinnig das hier auf dich wirken muss, ich bin froh-...wirklich froh, dass ich jetzt hier bin und das all das gerade passiert."


    Der Italiener presste die Lippen kurz gegeneinander, hob die Brauen noch während er zu ihm aufsah und lächelte leicht. Durchaus auf eine Weise, mit der er dieses Danke annahm. Dennoch: "...du musst nicht nicht bedanken.", machte er klar. "Weder du noch sie. Dass ich meine Nichte nicht einfach auf der Straße sitzen lasse ist dir hoffentlich klar." Seine Züge hatten durchaus etwas freundliches, aber ähnlich wie bei Luceija musste man es finden, musste es vermutlich wissen und nicht als Arroganz missverstehen. Seine grünen Augen beobachteten den Arzt. Er tätschelte auf diese kumpelhafte Weise den Oberarm des Blonden und korrigierte seinen Stand, wofür er sich gegen die Arbeitsfläche lehnte und die Hand schließlich an sich nahm um sie mit den Armen locker vor seiner Brust zu verschränken. "Aber ihr müsst...das klären. Sicilia hatte es hier immer gut und wenn sie will, hat sie das hier auch ein Leben lang, aber sie kann nicht einfach ihr Kind bei uns abstellen und sich fast zwei Jahre nicht mehr blicken lassen um einfach ein anderes Leben irgendwo in Asien anzufangen.", er wirkte durchaus sauer. Wütend vielleicht, aber eben in diesem Inneren, welches sich genauso Sorgen machte. Vigilio schnaubte sanft, drehte sich um und räumte ein paar Sachen in dieser Küche nachdenklich von A nach B. Nein, für Hausarbeit war er sich nicht zu schade, auch wenn man es hätte vermuten können. Was ihm am meisten verletzte war deutlich die Tatsache, dass Luceija ihn längst ausgeschlossen hatte. Hier auftauchte, immer mal wieder, die Gesellschaft vielleicht genoss, vermutlich auch einfach die Gutmütigkeit dieser Familie, aber ansonsten nur Fragen aufrief. "Vielleicht kannst du ihr das klar machen, ich komm schon lange nicht mehr durch."
    Er blieb ein wenig ruhig. Verharrte in einer Position über der Spüle, dass Geschirrtuch in seiner Faust geballt. "Es wurde jedenfalls Zeit, dass du es erfährst, Leif. Dieses verdammte Schweigen was deine Tochter betrifft hätte ich nicht mehr lange mitmachen können." Und damit wurde weiterhin klar: Er hatte diese Gewissensbisse ganz eindeutig gegenüber Leif gehabt. "Eigentlich müsste ich mich bei dir entschuldigen. Nichts anderes."
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  4. #324 Zitieren
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    Der Italiener presste die Lippen kurz gegeneinander, hob die Brauen noch während er zu ihm aufsah und lächelte leicht. Durchaus auf eine Weise, mit der er dieses Danke annahm. Dennoch: "...du musst nicht nicht bedanken.", machte er klar. "Weder du noch sie. Dass ich meine Nichte nicht einfach auf der Straße sitzen lasse ist dir hoffentlich klar." Seine Züge hatten durchaus etwas freundliches, aber ähnlich wie bei Luceija musste man es finden, musste es vermutlich wissen und nicht als Arroganz missverstehen. Seine grünen Augen beobachteten den Arzt. Er tätschelte auf diese kumpelhafte Weise den Oberarm des Blonden und korrigierte seinen Stand, wofür er sich gegen die Arbeitsfläche lehnte und die Hand schließlich an sich nahm um sie mit den Armen locker vor seiner Brust zu verschränken. "Aber ihr müsst...das klären. Sicilia hatte es hier immer gut und wenn sie will, hat sie das hier auch ein Leben lang, aber sie kann nicht einfach ihr Kind bei uns abstellen und sich fast zwei Jahre nicht mehr blicken lassen um einfach ein anderes Leben irgendwo in Asien anzufangen.", er wirkte durchaus sauer. Wütend vielleicht, aber eben in diesem Inneren, welches sich genauso Sorgen machte. Vigilio schnaubte sanft, drehte sich um und räumte ein paar Sachen in dieser Küche nachdenklich von A nach B. Nein, für Hausarbeit war er sich nicht zu schade, auch wenn man es hätte vermuten können. Was ihm am meisten verletzte war deutlich die Tatsache, dass Luceija ihn längst ausgeschlossen hatte. Hier auftauchte, immer mal wieder, die Gesellschaft vielleicht genoss, vermutlich auch einfach die Gutmütigkeit dieser Familie, aber ansonsten nur Fragen aufrief. "Vielleicht kannst du ihr das klar machen, ich komm schon lange nicht mehr durch."
    Er blieb ein wenig ruhig. Verharrte in einer Position über der Spüle, dass Geschirrtuch in seiner Faust geballt. "Es wurde jedenfalls Zeit, dass du es erfährst, Leif. Dieses verdammte Schweigen was deine Tochter betrifft hätte ich nicht mehr lange mitmachen können." Und damit wurde weiterhin klar: Er hatte diese Gewissensbisse ganz eindeutig gegenüber Leif gehabt. "Eigentlich müsste ich mich bei dir entschuldigen. Nichts anderes."


    "Es gibt nichts zu entschuldigen. Lass uns doch die Dinge nicht so sehen, Gil...", schlug Leif lächelnd vor und bekam nur den Rücken des Mannes zu sehen. Sein Blick wandte sich ebenfalls ab und zurück auf seine Hände. "Ich bin gerade Vater geworden und hättest du mir diese Situation gestern geschildert, dann hätte ich dir versichert, dass ich durchgedreht wäre, aber ich fühl mich wirklich unglaublich gut, verstehst du das?", fragte er mehr ins Leere als den Italiener selbst und flüsterte die nächsten Worte fast, wahrscheinlich aber waren sie noch hörbar. "Sie ist-...meine Tochter.", konnte er es kaum glauben und Gott sei Dank ging diese Träne ganz unbemerkt über seine Wange und wurde rasch weggewischt. Nur die wässrigen Augen konnten ihn bei genauer Betrachtung verraten. "Ich will sie nicht hier rausreißen und euch-...wegnehmen, ich hab nicht einmal eine Ahnung wie es jetzt weitergeht. Mit meinem bisherigen Leben und der Frau darin und Luceija, aber-...ich war und ich bin mir sicher, als ich ihr gesagt habe, dass ich mit ihr verschwinden will. Da wusste ich noch gar nichts von Sicilia und jetzt...ich weiß nicht wie's weitergeht, ich weiß nicht was Luceija will und ich weiß nicht...ich habe keine Ahnung was unsere Tochter will und ob sie hier bei euch bleiben oder mit mir und ihrer Mutter leben will und wo das sein soll und überhaupt...das...die ganze Sache ist wirklich unglaublich schwer zu begreifen, aber ich will...du musst wissen, dass mir das hier ernst ist. Wirklich."
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  5. #325 Zitieren
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    "Es gibt nichts zu entschuldigen. Lass uns doch die Dinge nicht so sehen, Gil...", schlug Leif lächelnd vor und bekam nur den Rücken des Mannes zu sehen. Sein Blick wandte sich ebenfalls ab und zurück auf seine Hände. "Ich bin gerade Vater geworden und hättest du mir diese Situation gestern geschildert, dann hätte ich dir versichert, dass ich durchgedreht wäre, aber ich fühl mich wirklich unglaublich gut, verstehst du das?", fragte er mehr ins Leere als den Italiener selbst und flüsterte die nächsten Worte fast, wahrscheinlich aber waren sie noch hörbar. "Sie ist-...meine Tochter.", konnte er es kaum glauben und Gott sei Dank ging diese Träne ganz unbemerkt über seine Wange und wurde rasch weggewischt. Nur die wässrigen Augen konnten ihn bei genauer Betrachtung verraten. "Ich will sie nicht hier rausreißen und euch-...wegnehmen, ich hab nicht einmal eine Ahnung wie es jetzt weitergeht. Mit meinem bisherigen Leben und der Frau darin und Luceija, aber-...ich war und ich bin mir sicher, als ich ihr gesagt habe, dass ich mit ihr verschwinden will. Da wusste ich noch gar nichts von Sicilia und jetzt...ich weiß nicht wie's weitergeht, ich weiß nicht was Luceija will und ich weiß nicht...ich habe keine Ahnung was unsere Tochter will und ob sie hier bei euch bleiben oder mit mir und ihrer Mutter leben will und wo das sein soll und überhaupt...das...die ganze Sache ist wirklich unglaublich schwer zu begreifen, aber ich will...du musst wissen, dass mir das hier ernst ist. Wirklich."


    Schon während er sprach beobachtete der Italiener ihn immer und immer wieder, und auch immer und immer wieder ging der Blick zurück an die leere Wand, in einen leeren Raum, aus dem Fenster, hin und her, aber immer wieder zu Leif, Aufmerksamkeit spendend und zuhörend, sofort nachdenkend über das, was der frischgebackene Vater sagte.
    "..ich zweifel nicht daran, dass dir das ernst ist, Leif. Ich weiß, du hattest schon mal ein Kind, du weißt, was damit zusammenhängt, wusstest es noch bevor ich meine erste Tochter hatte. Ich weiß, dass du das richtige tust. Aber, so leid es mir tut das zu sagen: Ich weiß nicht, ob meine Schwester das tut oder weiß."
    Er zuckte mit den Schultern, so als würde er eine Last abschütteln wollen. "...es tut mir leid, Leif. In Ordnung?" Er sah ihn bestimmt an und fasste ihn beidhändig an jeweils einem Oberarm. Wieder auf diese freundschaftliche Art. "Verbring' erstmal etwas Zeit mit deinem Kind. Wir müssen darüber nicht jetzt reden.", lächelte er zuversichtlich und schmallippig. Tatsächlich zweifelte er keine Sekunde daran, dass Leif vermutlich bleiben würde. Diese Beziehung, welche auch immer es war, halten und bei seiner Tochter bleiben wollte. Aber er zweifelte eben an seiner eigenen Schwester. An dieser Sprunghaftigkeit. An diesem unerklärlichen, eigenartigen Verhalten. Aber was er nicht wollte war, ihm diese Freunde zu nehmen.
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  6. #326 Zitieren
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    Schon während er sprach beobachtete der Italiener ihn immer und immer wieder, und auch immer und immer wieder ging der Blick zurück an die leere Wand, in einen leeren Raum, aus dem Fenster, hin und her, aber immer wieder zu Leif, Aufmerksamkeit spendend und zuhörend, sofort nachdenkend über das, was der frischgebackene Vater sagte.
    "..ich zweifel nicht daran, dass dir das ernst ist, Leif. Ich weiß, du hattest schon mal ein Kind, du weißt, was damit zusammenhängt, wusstest es noch bevor ich meine erste Tochter hatte. Ich weiß, dass du das richtige tust. Aber, so leid es mir tut das zu sagen: Ich weiß nicht, ob meine Schwester das tut oder weiß."
    Er zuckte mit den Schultern, so als würde er eine Last abschütteln wollen. "...es tut mir leid, Leif. In Ordnung?" Er sah ihn bestimmt an und fasste ihn beidhändig an jeweils einem Oberarm. Wieder auf diese freundschaftliche Art. "Verbring' erstmal etwas Zeit mit deinem Kind. Wir müssen darüber nicht jetzt reden.", lächelte er zuversichtlich und schmallippig. Tatsächlich zweifelte er keine Sekunde daran, dass Leif vermutlich bleiben würde. Diese Beziehung, welche auch immer es war, halten und bei seiner Tochter bleiben wollte. Aber er zweifelte eben an seiner eigenen Schwester. An dieser Sprunghaftigkeit. An diesem unerklärlichen, eigenartigen Verhalten. Aber was er nicht wollte war, ihm diese Freunde zu nehmen.


    "In Ordnung.", versicherte der Schwede ihm und tätschelte freundschaftlich eine seiner Hände. Ein wenig geistesabwesend, ja, aber noch nicht vollkommen losgelöst vom Thema. "Ich weiß wir werden das hinkriegen. Wir alle. Luci auch.", versprach er und war sich wahrhaftig sicher. Sie liebte dieses Kind. Sie liebte ihn. Schwierigkeiten waren zu erwarten, aber wann in seinem Leben war es anders gewesen? Er wollte nur seine Tochter schützen. Davor, von dieser Ehe ihres Vaters zu erfahren und vorerst-...hatte er nicht vor, ihr die Wahrheit zu sagen. Sie war zu jung, zu eingenommen von der Legende eines Vaters, der immerzu an sie gedacht hatte. Es gab genug Schwierigkeiten hierbei, aber sie sollte sich nicht wie eine davon fühlen, sondern Sicherheit und Liebe in dieser kleinen, neuen Familie finden. Leif würde ihr das bieten. Er musste und wollte, also begann er diesen zweiten Tag als ein Vater, erhob sich und umarmte seinen alten Freund. "Danke.", sagte er noch einmal und ließ Vigilio in eben jenem Moment wieder los, als sein kleines Mädchen in den Raum gestürzt kam. "Wir sind spät dran!", erinnerte sie ihn, ihre Mutter im Schlepptau und Leif nickte folgsam, gefolgt von einem Lachen, das kurz auch dem Italiener galt, bevor es zurück zu Sicilia ging. Die Achtjährige hielt ihm stolz eine viel zu große und schwere Jacke entgegen, die sie zweifellos aus der Tasche des Schweden stibitzt und ihm mitgebracht hatte. "Sehr aufmerksam, junger Knappe!", lobte er sie scherzhaft, ging auf die Knie und ließ sich liebend gern von seiner Tochter in diesen kurzen Mantel helfen, wobei sie einen höllischen Spaß hatte und immer wieder ihren einseitig geschulterten Rucksack zurück in Position zog. Ein Dutzend Augen beobachteten sie interessiert dabei, warteten geduldig darauf, dass sie fertig wurde und es fiel nicht erst jetzt auf, wie viel Liebe dieses Mädchen hier hatte erfahren dürfen.
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  7. #327 Zitieren
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    "In Ordnung.", versicherte der Schwede ihm und tätschelte freundschaftlich eine seiner Hände. Ein wenig geistesabwesend, ja, aber noch nicht vollkommen losgelöst vom Thema. "Ich weiß wir werden das hinkriegen. Wir alle. Luci auch.", versprach er und war sich wahrhaftig sicher. Sie liebte dieses Kind. Sie liebte ihn. Schwierigkeiten waren zu erwarten, aber wann in seinem Leben war es anders gewesen? Er wollte nur seine Tochter schützen. Davor, von dieser Ehe ihres Vaters zu erfahren und vorerst-...hatte er nicht vor, ihr die Wahrheit zu sagen. Sie war zu jung, zu eingenommen von der Legende eines Vaters, der immerzu an sie gedacht hatte. Es gab genug Schwierigkeiten hierbei, aber sie sollte sich nicht wie eine davon fühlen, sondern Sicherheit und Liebe in dieser kleinen, neuen Familie finden. Leif würde ihr das bieten. Er musste und wollte, also begann er diesen zweiten Tag als ein Vater, erhob sich und umarmte seinen alten Freund. "Danke.", sagte er noch einmal und ließ Vigilio in eben jenem Moment wieder los, als sein kleines Mädchen in den Raum gestürzt kam. "Wir sind spät dran!", erinnerte sie ihn, ihre Mutter im Schlepptau und Leif nickte folgsam, gefolgt von einem Lachen, das kurz auch dem Italiener galt, bevor es zurück zu Sicilia ging. Die Achtjährige hielt ihm stolz eine viel zu große und schwere Jacke entgegen, die sie zweifellos aus der Tasche des Schweden stibitzt und ihm mitgebracht hatte. "Sehr aufmerksam, junger Knappe!", lobte er sie scherzhaft, ging auf die Knie und ließ sich liebend gern von seiner Tochter in diesen kurzen Mantel helfen, wobei sie einen höllischen Spaß hatte und immer wieder ihren einseitig geschulterten Rucksack zurück in Position zog. Ein Dutzend Augen beobachteten sie interessiert dabei, warteten geduldig darauf, dass sie fertig wurde und es fiel nicht erst jetzt auf, wie viel Liebe dieses Mädchen hier hatte erfahren dürfen.



    Diesmal wühlte die Hand der Sizilianerin im Haar ihres Sprösslings. Es war zu süß, wirklich, nicht zuletzt dass und wie Leif mitspielte, der zwei Meter große Mann urplötzlich nur noch halb so groß auf Knien war. Sie wirklich herzlich lächeln ließ. "Ed ecco la chiave. Achja, hier noch der Schlüssel.", erwähnte Vigilio und drückte seiner Schwester eine Card für einen Wagen in die Hand. "Ist der Weiße rechts um die Ecke." Sie bestätigte dankbar und fast wollte die ganze Gruppe aus Kindern und Erwachsenen nach draußen gehen, doch Zora bemerkte dieses knappe Detail: Luceija, die nur dieses Shirt mitten im Dezember trug. Für Skepsis war hierbei kaum Zeit: Sie war so frei, einen eigenen vom Haken zu fischen - hatte sie ohnehin genug Mäntel im Schrank - und Luceija den Mantel schließlich kommentarlos zu reichen. Diese wiederum sah darauf, hätte sich beinahe bedankt, aber die Schwägerin schüttelte nur mit einem knappen Lächeln den Kopf und bat darum, zu gehen. Und noch währenddessen zog sie sich die leicht zu weite Bekleidung über um sich vor dem kühlen Wind zu schützen.
    Sicilia sah unheimlich niedlich aus in dieser, Emma und Maria gleichenden Schuluniform aus - dunkel, mit langem Rock, einer Strumpfhose, schwarzen Halbschuhen und einem Sakko inklusive Krawatte, welches die kleine Person viel zu nobel aussehen ließ aber eindeutig für die Schulform sprach. Sie drei steuerten auf den Wagen zu, Luci hielt den halben Weg lang ihr Kind an der Hand. Als sie ankamen und die Ascaiathsche Riege bereits in den eigenen Wagen stieg, stellte Luci erst die zu scheue Frage: "-...willst du fahren?", und hielt ihm die Karte hin.
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  8. #328 Zitieren
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    Leif, bis dato abgelenkt von seiner Tochter, die wild darüber spekulierte ob Aufgaben aus ihren Hausaufgaben nun auch heute im Test vorkämen, sah schließlich zu Luceija. Und auf diesen dargebotenen Schlüssel. „Ich kann gern fahren, wenn du das willst, aber wenn du Lust darauf hast, nur zu!“, versicherte er ihr ganz selbstverständlich.
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  9. #329 Zitieren
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    Leif, bis dato abgelenkt von seiner Tochter, die wild darüber spekulierte ob Aufgaben aus ihren Hausaufgaben nun auch heute im Test vorkämen, sah schließlich zu Luceija. Und auf diesen dargebotenen Schlüssel. „Ich kann gern fahren, wenn du das willst, aber wenn du Lust darauf hast, nur zu!“, versicherte er ihr ganz selbstverständlich.


    Natürlich irritierte sie dieser Umstand kurzer Zeit. Das war genau die Antwort, die die Sizilianerin niemals erwartet hatte und einfach auch seit einer Ewigkeit nicht gehört hatte. "Was..?", fragte sie ernsthaft, händigte diesen Schlüssel aber sofort aus, so als habe sie ihn falsch verstanden. "Nein, schon gut. Fahr du.", versicherte sie schließlich. Sie öffnete die Tür des Wagens um Sicilia einsteigen zu lassen, wies sie drauf hin sich anzuschnallen und stieg schließlich selbst ein.
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  10. #330 Zitieren
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    Natürlich irritierte sie dieser Umstand kurzer Zeit. Das war genau die Antwort, die die Sizilianerin niemals erwartet hatte und einfach auch seit einer Ewigkeit nicht gehört hatte. "Was..?", fragte sie ernsthaft, händigte diesen Schlüssel aber sofort aus, so als habe sie ihn falsch verstanden. "Nein, schon gut. Fahr du.", versicherte sie schließlich. Sie öffnete die Tür des Wagens um Sicilia einsteigen zu lassen, wies sie drauf hin sich anzuschnallen und stieg schließlich selbst ein.


    Er nahm es als weniger auffällig hin, dass sie dieses Angebot ausschlug und setzte sich selbst mit diesem Lächeln auf den Fahrersitz. Gil war nicht derart viel kleiner, als dass Leif viel hätte umstellen müssen, sodass die vollautomatischen Neujustierungen des Wagens genügten und er dem wartenden Italiener im Wagen hinter sich per Handzeichen versichern konnte, dass er ihm ab sofort folgte. Der Verkehr hier war noch ruhig. Je näher sie dem Stadtkern kamen, desto voller wurde es. Leif nahm nach einer Weile die Hand seiner Freundin, küsste ihren Handrücken und sah sie dankbar an. Dieser Ausdruck würde wohl kaum je wieder verschwinden, vermutete er. "Ist es denn okay, wenn wir die Stadt unsicher machen, vielleicht-...was Essen gehen? Oder willst du dich lieber ausruhen?", fragte der Blonde vorsichtig nach.
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  11. #331 Zitieren
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    Er nahm es als weniger auffällig hin, dass sie dieses Angebot ausschlug und setzte sich selbst mit diesem Lächeln auf den Fahrersitz. Gil war nicht derart viel kleiner, als dass Leif viel hätte umstellen müssen, sodass die vollautomatischen Neujustierungen des Wagens genügten und er dem wartenden Italiener im Wagen hinter sich per Handzeichen versichern konnte, dass er ihm ab sofort folgte. Der Verkehr hier war noch ruhig. Je näher sie dem Stadtkern kamen, desto voller wurde es. Leif nahm nach einer Weile die Hand seiner Freundin, küsste ihren Handrücken und sah sie dankbar an. Dieser Ausdruck würde wohl kaum je wieder verschwinden, vermutete er. "Ist es denn okay, wenn wir die Stadt unsicher machen, vielleicht-...was Essen gehen? Oder willst du dich lieber ausruhen?", fragte der Blonde vorsichtig nach.


    Sie bedachte ihn mit einem zarten Lächeln - was für eine Wahl hatte sie auch? Diese Augen verzauberten sie sofort, ermöglichten ihr ein Gefühl, welches seinesgleichen suchte. Etwas, was sie lange glaubte vergessen zu haben und vielleicht irgendwann auch einfach keine Rolle mehr gespielt hatte. Bis heute. Jetzt. Wenn sie diese Hand spürte, den Kuss den er darauf setzte und sie sich kurz die Frage stellte, ob er derart glücklich auch bei seiner Frau aussah. Ob er auch für sie so wunderschön lächelte. Ob es auch ihr Herz auf diese Weise berührte.
    "Nein, nein, ich bin-..alles gut. Wir können hin wo du willst.", versicherte sie ihm. Ob sie ihm sagen konnte, wie glücklich er sie machte? Ob er es glauben würde, so anders wie sie hier saß und wohl kaum an damals erinnerte? Sie hoffte es still. Sah kurz auf den Rücksitz zu dieser niedlichen Blondine. Angeschnallt. Happy. Fertig für die Schule und einen Test - beides Dinge, die Luci kaum kannte, nicht auf diese Weise jedenfalls. Sie war schon viel zu erwachsen und hatte Luci wahrscheinlich auch nie wirklich gebraucht...und trotzdem machte sie sie stolz.
    "Dimentica quella stupida stronza, sei sicuramente la ragazza più figa della scuola. Vergiss die dämliche Kuh, du bist definitiv das coolste Mädchen der ganzen Schule.", pushte die Mutter das Ego ihrer Tochter vielleicht ein bisschen ZU sehr. Aber sie grinste. Luci zu Lia, Lia zu ihr. Definitiv aus dem selben Holz geschnitzt.
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  12. #332 Zitieren
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    Sie bedachte ihn mit einem zarten Lächeln - was für eine Wahl hatte sie auch? Diese Augen verzauberten sie sofort, ermöglichten ihr ein Gefühl, welches seinesgleichen suchte. Etwas, was sie lange glaubte vergessen zu haben und vielleicht irgendwann auch einfach keine Rolle mehr gespielt hatte. Bis heute. Jetzt. Wenn sie diese Hand spürte, den Kuss den er darauf setzte und sie sich kurz die Frage stellte, ob er derart glücklich auch bei seiner Frau aussah. Ob er auch für sie so wunderschön lächelte. Ob es auch ihr Herz auf diese Weise berührte.
    "Nein, nein, ich bin-..alles gut. Wir können hin wo du willst.", versicherte sie ihm. Ob sie ihm sagen konnte, wie glücklich er sie machte? Ob er es glauben würde, so anders wie sie hier saß und wohl kaum an damals erinnerte? Sie hoffte es still. Sah kurz auf den Rücksitz zu dieser niedlichen Blondine. Angeschnallt. Happy. Fertig für die Schule und einen Test - beides Dinge, die Luci kaum kannte, nicht auf diese Weise jedenfalls. Sie war schon viel zu erwachsen und hatte Luci wahrscheinlich auch nie wirklich gebraucht...und trotzdem machte sie sie stolz.
    "Dimentica quella stupida stronza, sei sicuramente la ragazza più figa della scuola. Vergiss die dämliche Kuh, du bist definitiv das coolste Mädchen der ganzen Schule.", pushte die Mutter das Ego ihrer Tochter vielleicht ein bisschen ZU sehr. Aber sie grinste. Luci zu Lia, Lia zu ihr. Definitiv aus dem selben Holz geschnitzt.


    "Sie hat absolut recht, auch wenn du die Wortwahl deiner Mutter vielleicht nicht übernimmst.", bekräftigte Leif die Worte der Schwarzhaarigen und sah über den Rückspiegel nach hinten zu seiner Tochter, alles untermalt von diesem Lachen. Da der Wagen automatisch schaltete, gab es keinen Grund Luceijas Hand los zu lassen. Er hielt sie fest umschlossen, vielleicht erdrückte sie diese Nähe ein wenig, denn sie war ungemein ruhig. Hatte sie Zweifel? Sein Lächeln flachte etwas ab, während er noch einmal zu ihr rüber sah, dieses Thema nur anriss, weil ihre Tochter beschäftigt war. Ihr kleiner Zeigefinger folgte auf der Innenseite der Scheibe der Bahn eines Regentropfens außen. Sie schien ungemein fasziniert von dieser Nichtigkeit und der Arzt nahm es gern hin. "Ist wirklich alles okay?", fragte er halblaut und sah Luceija an, wann immer er kurz von der Straße absehen konnte. Vigilio bog in eine breite Straße ab, setzte den Blinker nochmals und deutete damit die Zufahrt durch ein schwarzes, filigran gearbeitetes Tor an. Ein paar wenige uniformierte Schüler gingen zu Fuß hindurch, während er einer breiten, von fein getrimmten Büschen gesäumten Einfahrt folgte und letztlich auf einem Seitenparkplatz zum stehen kam. Unmittelbar hinter dem Italiener, dem er gefolgt war. Den Blick jetzt ganz und gar auf der Schwarzhaarigen.
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    "Sie hat absolut recht, auch wenn du die Wortwahl deiner Mutter vielleicht nicht übernimmst.", bekräftigte Leif die Worte der Schwarzhaarigen und sah über den Rückspiegel nach hinten zu seiner Tochter, alles untermalt von diesem Lachen. Da der Wagen automatisch schaltete, gab es keinen Grund Luceijas Hand los zu lassen. Er hielt sie fest umschlossen, vielleicht erdrückte sie diese Nähe ein wenig, denn sie war ungemein ruhig. Hatte sie Zweifel? Sein Lächeln flachte etwas ab, während er noch einmal zu ihr rüber sah, dieses Thema nur anriss, weil ihre Tochter beschäftigt war. Ihr kleiner Zeigefinger folgte auf der Innenseite der Scheibe der Bahn eines Regentropfens außen. Sie schien ungemein fasziniert von dieser Nichtigkeit und der Arzt nahm es gern hin. "Ist wirklich alles okay?", fragte er halblaut und sah Luceija an, wann immer er kurz von der Straße absehen konnte. Vigilio bog in eine breite Straße ab, setzte den Blinker nochmals und deutete damit die Zufahrt durch ein schwarzes, filigran gearbeitetes Tor an. Ein paar wenige uniformierte Schüler gingen zu Fuß hindurch, während er einer breiten, von fein getrimmten Büschen gesäumten Einfahrt folgte und letztlich auf einem Seitenparkplatz zum stehen kam. Unmittelbar hinter dem Italiener, dem er gefolgt war. Den Blick jetzt ganz und gar auf der Schwarzhaarigen.


    Sie umspielte eine leere Aussage mit einem Lächeln, dass sanft war, aber leider nicht viel mehr als das. War alles in Ordnung? Vermutlich nicht und trotzdem war es das. Alles war besser als noch vor zwei Tagen und trotz allem kostete diese Umstellung so viel Kraft und so viel Energie. Die Gedanken an ihrer aller Sicherheit erstrecht. Aber alle Zweifel konnte sie kaum ansprechen, während ihr Kind im Auto saß. Unwissend, was genau alles mit Dean passiert war, dass dieser Mann sie nicht wollte sondern sein eigenes Kind, was heute, zu diesem Zeitpunkt, so glaube Luci, vermutlich auch besser war - sie sollte idealerweise niemals Kontakt zu diesem Mann haben. Also..nein, eigentlich war eben nicht alles okay. Und dennoch antwortete sie, mit eben jenen nach oben zeigenden Mundwinkeln: "...alles ist besser seit du hier bist.". Und damit log sie nicht.

    Zeit hatte keiner von ihnen dieses Thema jetzt zu vertiefen. Die Sizilianerin entließ ihre Hand aus seiner, wenngleich deutlich ungern, öffnete die Beifahrertüre und stieg aus. Sie öffnete dann die Türe hinter welcher ihre Tochter saß, obwohl diese sie schon leicht geöffnet hatte. Half ihr heraus und griff nach ihrer Schultasche, bevor sie die Tür wieder schloss. "Hast du alles dabei?", wollte sie von Sicilia wissen. "Ja, hab die Tasche gestern gepackt. Hab sogar an das Geodreieck gedacht!", freute sie sich. "Perfetto."

    Sie nahm ihr Mädchen an der Hand und führte sie um das Auto herum, wo sie von Leif bereits erwartet wurden, während weiter vorne eben Vigilio, Zora und die ganze Rasselbande schon dabei waren, sich mit Küsschen auf die Wangen von Emma, Giuliano und Maria zu verabschieden. Sie selbst warf einen versichernden Blick auf ihren eigenen Nachwuchs und stellte fest, dass sie kaum gewillt war die Hand ihrer Mutter loszulassen. Und so kannte sie es auch von den letzten, wenigen Malen. Sicilia bestand zumindest darauf, bis zum Eingang gebracht zu werden und heute, wo ihr Vater endlich bei ihr war, würde sie diese Tradition vermutlich kaum brechen wollen. Weshalb ihre Schritte sich dort hin bewegten.
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    Sie umspielte eine leere Aussage mit einem Lächeln, dass sanft war, aber leider nicht viel mehr als das. War alles in Ordnung? Vermutlich nicht und trotzdem war es das. Alles war besser als noch vor zwei Tagen und trotz allem kostete diese Umstellung so viel Kraft und so viel Energie. Die Gedanken an ihrer aller Sicherheit erstrecht. Aber alle Zweifel konnte sie kaum ansprechen, während ihr Kind im Auto saß. Unwissend, was genau alles mit Dean passiert war, dass dieser Mann sie nicht wollte sondern sein eigenes Kind, was heute, zu diesem Zeitpunkt, so glaube Luci, vermutlich auch besser war - sie sollte idealerweise niemals Kontakt zu diesem Mann haben. Also..nein, eigentlich war eben nicht alles okay. Und dennoch antwortete sie, mit eben jenen nach oben zeigenden Mundwinkeln: "...alles ist besser seit du hier bist.". Und damit log sie nicht.

    Zeit hatte keiner von ihnen dieses Thema jetzt zu vertiefen. Die Sizilianerin entließ ihre Hand aus seiner, wenngleich deutlich ungern, öffnete die Beifahrertüre und stieg aus. Sie öffnete dann die Türe hinter welcher ihre Tochter saß, obwohl diese sie schon leicht geöffnet hatte. Half ihr heraus und griff nach ihrer Schultasche, bevor sie die Tür wieder schloss. "Hast du alles dabei?", wollte sie von Sicilia wissen. "Ja, hab die Tasche gestern gepackt. Hab sogar an das Geodreieck gedacht!", freute sie sich. "Perfetto."

    Sie nahm ihr Mädchen an der Hand und führte sie um das Auto herum, wo sie von Leif bereits erwartet wurden, während weiter vorne eben Vigilio, Zora und die ganze Rasselbande schon dabei waren, sich mit Küsschen auf die Wangen von Emma, Giuliano und Maria zu verabschieden. Sie selbst warf einen versichernden Blick auf ihren eigenen Nachwuchs und stellte fest, dass sie kaum gewillt war die Hand ihrer Mutter loszulassen. Und so kannte sie es auch von den letzten, wenigen Malen. Sicilia bestand zumindest darauf, bis zum Eingang gebracht zu werden und heute, wo ihr Vater endlich bei ihr war, würde sie diese Tradition vermutlich kaum brechen wollen. Weshalb ihre Schritte sich dort hin bewegten.


    "Auf so 'ne schicke Schule bin ja nicht mal ich gegangen!", versicherte der Schwede seiner Tochter, die prompt und regelrecht im Vorbeigehen seine Hand fischte und ihn mit sich zog. An der anderen Hand hielt sie ihre Mutter, die sich ebenso folgsam gab. Das Gebäude musste wohl für die Tradition und die Qualität der Schule sprechen, nicht zuletzt aber fielen die Manieren der Schüler auf, die sich durchaus in gewisser Weise von jungen Leuten dieser Tage zu unterscheiden schienen. Alle waren konzentriert, redeten halbwegs gedämpft miteinander, selbst hier draußen. Nirgends lag Müll herum und irgendwie wirkten selbst die Jüngsten sehr geschäftig. "Gefällt's dir denn hier auch?", wollte Leif vorsichtig wissen und sah zu Sicilia runter. Sie antwortete mit einem überzeugenden, breiten Lächeln. Er widerstand dem Drang nicht und erwiderte es. "Heute Mittag ist Hockey und ich fahre meistens mit Meghan und ihrer Mutter hin, die trainiert uns ja, aber wenn ihr wollt dann kann ich das ausfallen lassen, ihr wisst schon, wegen dem Eislaufen!", erinnerte die Kleine Leif an seine Erzählungen und sofort kehrte ein kurz verlorenes Lächeln zurück. "Wenn du hin willst, dann geh ruhig. Am Hyde Park ist es Abends besonders schön und wenn du ein bisschen müde bist, dann kannst du den ganzen Spaß nicht schon nach fünf Minuten besser als deine Mutter und ich.", mutmaßte er wenigstens ernst, brachte aber doch seine Tochter zum lachen. "Nagut.", nickte sie und zog ein bisschen am Tempo, als ein Gong ertönte. Vigilio's und Zora's Sohn rauschte an ihnen vorbei, Emma war gelassener, ging ein Stück neben ihnen her und rannte dann auf eine Freundin zu, welche sie an der Tür entdeckt hatte. Diesen Punkt hatten nun auch die drei erreicht. "Nagut..", sagte Sicilia ein weiteres Mal, diesmal aber klang es beinahe traurig. Selbst Leif war beim Anblick der weit geöffneten und schweren braunen Tür wenig glücklich darüber, dass er sein Kind jetzt schon wieder für Stunden gehen lassen musste. Ein zweiter Gong erinnerte sie alle an die Verpflichtungen der Achtjährigen. Der Schwede ging in die Hocke und umarmte das Mädchen. Die ließ es zu, griff rücklings nach der schmalen Hand ihrer Mutter, welche sie kurz verloren hatte und presste sie gegen die eigene Wange. "Hast du eine Frequenz, über die du deine Mutter anrufen kannst, wenn wir dich beim Hockey abholen sollen?", wollte der Arzt wissen und sah das Nicken der kleinen Blonden. "Ich hab meine Oyster-Card für die monatlichen Museumsausflüge mit der Klasse dabei, ich kann sogar mit dem Bus zu euch fahren, damit ihr nicht mit dem Auto fahren müsst!", verkündete sie stolz, aber Leif verzog wenig begeistert das Gesicht bei dieser Vorstellung. "Du fährst auf keinen Fall allein durch die Gegend, wir holen dich ab. Ich bin mir sicher, dass dein Onkel genauso darauf bestehen würde.", war das zu viel? Doch wohl kaum, oder? Immerhin war sie gerade mal acht, aber dennoch konnte Leif nicht anders, als hilfesuchend gen Luci zu blicken.
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    "Auf so 'ne schicke Schule bin ja nicht mal ich gegangen!", versicherte der Schwede seiner Tochter, die prompt und regelrecht im Vorbeigehen seine Hand fischte und ihn mit sich zog. An der anderen Hand hielt sie ihre Mutter, die sich ebenso folgsam gab. Das Gebäude musste wohl für die Tradition und die Qualität der Schule sprechen, nicht zuletzt aber fielen die Manieren der Schüler auf, die sich durchaus in gewisser Weise von jungen Leuten dieser Tage zu unterscheiden schienen. Alle waren konzentriert, redeten halbwegs gedämpft miteinander, selbst hier draußen. Nirgends lag Müll herum und irgendwie wirkten selbst die Jüngsten sehr geschäftig. "Gefällt's dir denn hier auch?", wollte Leif vorsichtig wissen und sah zu Sicilia runter. Sie antwortete mit einem überzeugenden, breiten Lächeln. Er widerstand dem Drang nicht und erwiderte es. "Heute Mittag ist Hockey und ich fahre meistens mit Meghan und ihrer Mutter hin, die trainiert uns ja, aber wenn ihr wollt dann kann ich das ausfallen lassen, ihr wisst schon, wegen dem Eislaufen!", erinnerte die Kleine Leif an seine Erzählungen und sofort kehrte ein kurz verlorenes Lächeln zurück. "Wenn du hin willst, dann geh ruhig. Am Hyde Park ist es Abends besonders schön und wenn du ein bisschen müde bist, dann kannst du den ganzen Spaß nicht schon nach fünf Minuten besser als deine Mutter und ich.", mutmaßte er wenigstens ernst, brachte aber doch seine Tochter zum lachen. "Nagut.", nickte sie und zog ein bisschen am Tempo, als ein Gong ertönte. Vigilio's und Zora's Sohn rauschte an ihnen vorbei, Emma war gelassener, ging ein Stück neben ihnen her und rannte dann auf eine Freundin zu, welche sie an der Tür entdeckt hatte. Diesen Punkt hatten nun auch die drei erreicht. "Nagut..", sagte Sicilia ein weiteres Mal, diesmal aber klang es beinahe traurig. Selbst Leif war beim Anblick der weit geöffneten und schweren braunen Tür wenig glücklich darüber, dass er sein Kind jetzt schon wieder für Stunden gehen lassen musste. Ein zweiter Gong erinnerte sie alle an die Verpflichtungen der Achtjährigen. Der Schwede ging in die Hocke und umarmte das Mädchen. Die ließ es zu, griff rücklings nach der schmalen Hand ihrer Mutter, welche sie kurz verloren hatte und presste sie gegen die eigene Wange. "Hast du eine Frequenz, über die du deine Mutter anrufen kannst, wenn wir dich beim Hockey abholen sollen?", wollte der Arzt wissen und sah das Nicken der kleinen Blonden. "Ich hab meine Oyster-Card für die monatlichen Museumsausflüge mit der Klasse dabei, ich kann sogar mit dem Bus zu euch fahren, damit ihr nicht mit dem Auto fahren müsst!", verkündete sie stolz, aber Leif verzog wenig begeistert das Gesicht bei dieser Vorstellung. "Du fährst auf keinen Fall allein durch die Gegend, wir holen dich ab. Ich bin mir sicher, dass dein Onkel genauso darauf bestehen würde.", war das zu viel? Doch wohl kaum, oder? Immerhin war sie gerade mal acht, aber dennoch konnte Leif nicht anders, als hilfesuchend gen Luci zu blicken.


    Als könnte sie erneut anders als ihm zuzulächeln. Sie verstand diese Sorge so gut. Nicht, dass jemand wie Luceija große Sorge um Bahnfahrten, siffige Ecken, selbst fadenscheinige Personen gehabt hätte. Aber mit der Kleinen keimten Sorgen auf, die sie für sich selbst niemals gesehen hatte. Sie waren einfach doch so....so anders, oder? Luci ging in die Knie als Leif schon wieder aufgestanden war. "Zucca, hai visto la grande macchina di tuo zio. Lo avremo tutto il giorno e vi porteremo in qualsiasi angolo di Londra vogliate, va bene? Qui non c'è nulla contro le ferrovie, ma quando qualcuno sembra innocente e dolce come te, è solo un inutile magnete per ogni sorta di spazzatura. Quindi divertitevi a scuola e mostrate a quei principianti di matematica cosa sapete fare. Mäuschen, du hast den riesen Wagen deines Onkels gesehen. Den haben wir den ganzen Tag und fahren dich damit in jeden Winkel Londons in den du willst, alles klar? Nichts gegen die Bahnen hier, aber wenn jemand so unschuldig und niedlich aussieht wie du ist er nur ein unnötiger Magnet für jede Menge Unsinn. Also: Viel Spaß in der Schule und zeig diesen Anfängern in Mathe was du drauf hast." Sie nahm ihre Tochter so fest in den Arm wie es nur ging, drückte ihr einen Kuss gegen die Wange und sagte: "Ti amo più di ogni altra cosa. Sempre. Lo sai, Lia, vero? Ich lieb dich mehr als alles. Immer. Das weißt du Lia, ja?" "Si', lo so. Ti voglio bene anch'io, mamma. Ja weiss ich. Ich lieb dich auch, Mama." Sie lächelte beinahe schon gerührt. Gab der Mutter dann selbst einen Kuss auf die Wange und sagte noch: "E anche tu, papà! Und dich auch, Papa!". Und dann entließ Luci sie und sah ihr dabei zu, mit einem schweren Seufzen, wie sie in die Schule verschwand. Und mit ihr wenigstens der Großteil dieses Lächelns.
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    Als könnte sie erneut anders als ihm zuzulächeln. Sie verstand diese Sorge so gut. Nicht, dass jemand wie Luceija große Sorge um Bahnfahrten, siffige Ecken, selbst fadenscheinige Personen gehabt hätte. Aber mit der Kleinen keimten Sorgen auf, die sie für sich selbst niemals gesehen hatte. Sie waren einfach doch so....so anders, oder? Luci ging in die Knie als Leif schon wieder aufgestanden war. "Zucca, hai visto la grande macchina di tuo zio. Lo avremo tutto il giorno e vi porteremo in qualsiasi angolo di Londra vogliate, va bene? Qui non c'è nulla contro le ferrovie, ma quando qualcuno sembra innocente e dolce come te, è solo un inutile magnete per ogni sorta di spazzatura. Quindi divertitevi a scuola e mostrate a quei principianti di matematica cosa sapete fare. Mäuschen, du hast den riesen Wagen deines Onkels gesehen. Den haben wir den ganzen Tag und fahren dich damit in jeden Winkel Londons in den du willst, alles klar? Nichts gegen die Bahnen hier, aber wenn jemand so unschuldig und niedlich aussieht wie du ist er nur ein unnötiger Magnet für jede Menge Unsinn. Also: Viel Spaß in der Schule und zeig diesen Anfängern in Mathe was du drauf hast." Sie nahm ihre Tochter so fest in den Arm wie es nur ging, drückte ihr einen Kuss gegen die Wange und sagte: "Ti amo più di ogni altra cosa. Sempre. Lo sai, Lia, vero? Ich lieb dich mehr als alles. Immer. Das weißt du Lia, ja?" "Si', lo so. Ti voglio bene anch'io, mamma. Ja weiss ich. Ich lieb dich auch, Mama." Sie lächelte beinahe schon gerührt. Gab der Mutter dann selbst einen Kuss auf die Wange und sagte noch: "E anche tu, papà! Und dich auch, Papa!". Und dann entließ Luci sie und sah ihr dabei zu, mit einem schweren Seufzen, wie sie in die Schule verschwand. Und mit ihr wenigstens der Großteil dieses Lächelns.


    Die Erwiderung ihrer Liebesbekundung hörte das kleine Mädchen nicht mehr. Sie war längst in der Tür verschwunden, als Leif seufzte und ein wenig verloren Luceijas Hand in seine nahm. "Ich kann gar nicht glauben, dass das hier gerade alles wirklich passiert.", gab er zu und hörte einen dritten Gong. Wahrscheinlich der finale Schlag, denn als nächstes kam eine streng gekleidete, junge Frau und schloss die Haupttür, hinter der sie auch verschwand. Kinder die zu spät kamen, wurden wohl ausgeschlossen. An diesem Morgen war es keines, nur noch einige Eltern, manche davon wendeten schon umständlich ihre viel zu großen Karossen, während der Arzt noch immer an der Seite seiner Freundin dort stand, hin und wieder einen neugierigen Blick erntend, so als wären sie hier ganz und gar fremd. Und irgendwie-...waren sie das wohl auch.
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  17. #337 Zitieren
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    Die Erwiderung ihrer Liebesbekundung hörte das kleine Mädchen nicht mehr. Sie war längst in der Tür verschwunden, als Leif seufzte und ein wenig verloren Luceijas Hand in seine nahm. "Ich kann gar nicht glauben, dass das hier gerade alles wirklich passiert.", gab er zu und hörte einen dritten Gong. Wahrscheinlich der finale Schlag, denn als nächstes kam eine streng gekleidete, junge Frau und schloss die Haupttür, hinter der sie auch verschwand. Kinder die zu spät kamen, wurden wohl ausgeschlossen. An diesem Morgen war es keines, nur noch einige Eltern, manche davon wendeten schon umständlich ihre viel zu großen Karossen, während der Arzt noch immer an der Seite seiner Freundin dort stand, hin und wieder einen neugierigen Blick erntend, so als wären sie hier ganz und gar fremd. Und irgendwie-...waren sie das wohl auch.


    Nicht nur er. Sie beide waren hier im Grunde fremd. Viele Eltern kannten Sicilia, aber die meisten hatten Luceija nie gesehen, geschweige denn all zu viele Worte mit ihr gewechselt. All das, diese ganze 'darf-mein-Kind-bei-euch-übernachten' Geschichten mit Freunden und Freundinnen hatten alle Zora und Vigilio übernommen und in den Augen derer gehörte die Kleine vermutlich auch fest eben zu diesen. Offiziell, weil auch verurteilt, war Luceija schließlich nach wie vor diese geistig gestörte, vermutlich verstanden viele nicht, warum sie überhaupt das Recht besaß, die leibliche Tochter hin und wieder zur Schule zu bringen. Nicht alle waren so, klar, aber sie würde wahrscheinlich nie herausfinden wer die 'guten' in diesem Spiel waren, denn neue Gespräche gab es einfach nicht. Und wenn sie sie aufgesucht hätten, wäre ihnen ein Wortwechsel mit einer so blassen und unscheinbaren Person wie Luceija vermutlich auch nicht bereichernd genug gewesen. Abgesehen davon besaß die Italienerin auch wenig Interesse daran, ihre Kinder zu vergleichen wie Sammelkarten und Vor- und Nachteile gegeneinander aufzuwiegen, geschweige denn Notenleistungen, die Sicilia ohnehin bei weitem übertraf, ganz gleich, dass Luci ihr nie Vorwürfe oder Druck gemacht hätte, wenn sie keine solchen Leistungen abgeliefert hätte. Es war einfach wie es war. Die beiden wirklich eben das: Fremde auf diesem Terrain. Es war okay.

    Die deutlich kleinere Frau blickte erst auf ihre verbundenen Hände, dann zu ihrem Freund hinauf. "Ja...ist irgendwie...surreal. Hier sowieso..", gab sie zu. "Wir gehen dann jetzt den Kleinen in den Kindergarten bringen und arbeiten. Wenn ihr was braucht, ruft an.", kündigte Vigilio an, gab Leif nochmal diesen Klaps auf den Oberarm und ging dann mit einem knappen Winken zurück zu seinem Wagen um sich dieser Gepflogenheit anzuschließen, den Wagen umständlich zu drehen um vom Hof zu fahren.
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  18. #338 Zitieren
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    Nicht nur er. Sie beide waren hier im Grunde fremd. Viele Eltern kannten Sicilia, aber die meisten hatten Luceija nie gesehen, geschweige denn all zu viele Worte mit ihr gewechselt. All das, diese ganze 'darf-mein-Kind-bei-euch-übernachten' Geschichten mit Freunden und Freundinnen hatten alle Zora und Vigilio übernommen und in den Augen derer gehörte die Kleine vermutlich auch fest eben zu diesen. Offiziell, weil auch verurteilt, war Luceija schließlich nach wie vor diese geistig gestörte, vermutlich verstanden viele nicht, warum sie überhaupt das Recht besaß, die leibliche Tochter hin und wieder zur Schule zu bringen. Nicht alle waren so, klar, aber sie würde wahrscheinlich nie herausfinden wer die 'guten' in diesem Spiel waren, denn neue Gespräche gab es einfach nicht. Und wenn sie sie aufgesucht hätten, wäre ihnen ein Wortwechsel mit einer so blassen und unscheinbaren Person wie Luceija vermutlich auch nicht bereichernd genug gewesen. Abgesehen davon besaß die Italienerin auch wenig Interesse daran, ihre Kinder zu vergleichen wie Sammelkarten und Vor- und Nachteile gegeneinander aufzuwiegen, geschweige denn Notenleistungen, die Sicilia ohnehin bei weitem übertraf, ganz gleich, dass Luci ihr nie Vorwürfe oder Druck gemacht hätte, wenn sie keine solchen Leistungen abgeliefert hätte. Es war einfach wie es war. Die beiden wirklich eben das: Fremde auf diesem Terrain. Es war okay.

    Die deutlich kleinere Frau blickte erst auf ihre verbundenen Hände, dann zu ihrem Freund hinauf. "Ja...ist irgendwie...surreal. Hier sowieso..", gab sie zu. "Wir gehen dann jetzt den Kleinen in den Kindergarten bringen und arbeiten. Wenn ihr was braucht, ruft an.", kündigte Vigilio an, gab Leif nochmal diesen Klaps auf den Oberarm und ging dann mit einem knappen Winken zurück zu seinem Wagen um sich dieser Gepflogenheit anzuschließen, den Wagen umständlich zu drehen um vom Hof zu fahren.


    "Danke.", würdigte Leif die Worte des Schwarzhaarigen und verlor jenen rasch aus den Augen. Sein Blick erwiderte verspätet den von Luceija. "Ich kann mir vorstellen, dass du-...diese Frage hassen musst, aber du hast doch heute morgen kaum was gegessen, hm?", hakte er nach. "Willst du das jetzt nachholen? Oder sollen wir uns erst um dein Handgelenk kümmern?"
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  19. #339 Zitieren
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    "Danke.", würdigte Leif die Worte des Schwarzhaarigen und verlor jenen rasch aus den Augen. Sein Blick erwiderte verspätet den von Luceija. "Ich kann mir vorstellen, dass du-...diese Frage hassen musst, aber du hast doch heute morgen kaum was gegessen, hm?", hakte er nach. "Willst du das jetzt nachholen? Oder sollen wir uns erst um dein Handgelenk kümmern?"


    "Hmm..", überlegte sie kaum, sondern druckste vor einer Antwort, die klar sagen sollte: "...vielleicht erst was essen?". Aber da kam nichts dergleichen. Stattdessen wurde es beinahe unangenehm als sie sagte "Wie du willst." und die Verantwortung von sich schob. Nur schien er mit dieser Antwort kaum zufrieden zu sein und sie begann, mehr in seinen Blick zu interpretieren als nötig war. "Also-...ich-...vielleicht-...willst du, dass-...ahm.. . "

    Sie zuckte mit den Schultern, so ekelhaft gleichgültig als wäre es egal, dass diese Hand schon tagelang gebrochen und quasi nicht nutzbar war - abgesehen davon, dass es scheiße weh tat.
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  20. #340 Zitieren
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    "Hmm..", überlegte sie kaum, sondern druckste vor einer Antwort, die klar sagen sollte: "...vielleicht erst was essen?". Aber da kam nichts dergleichen. Stattdessen wurde es beinahe unangenehm als sie sagte "Wie du willst." und die Verantwortung von sich schob. Nur schien er mit dieser Antwort kaum zufrieden zu sein und sie begann, mehr in seinen Blick zu interpretieren als nötig war. "Also-...ich-...vielleicht-...willst du, dass-...ahm.. . "

    Sie zuckte mit den Schultern, so ekelhaft gleichgültig als wäre es egal, dass diese Hand schon tagelang gebrochen und quasi nicht nutzbar war - abgesehen davon, dass es scheiße weh tat.


    Über die Verwirrung in seinem Gesicht ließ sich kaum hinwegsehen, doch Leif versuchte sich in letzter Sekunde an Vertuschung, indem er lächelte. "Okay-...", sagte er zögerlich und versuchte irgendeinen Willen in ihren Worten zu finden, wurde aber nicht schlau daraus. Bedrängen wollte er sie kaum. "Lass uns doch erst diese Hand röntgen, ja?", schlug er vor. Das Richtige? Es war kaum einzuschätzen. "Das North Bent ist ein Katzensprung von hier und weil ich dort mal als Belegarzt war, kenne ich gleich nebenan ein nettes Café. Außerdem-...kennst du die Räume ja auch und mein alter Kollege arbeitet noch immer dort. Er kann sich das ansehen."
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