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Gebrauchten Laptop kaufen

  1. #1 Zitieren
    Veteran
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    Wenn ich einen Laptop gebraucht kaufen will und der Verkäufer bietet den an als voll funktionsfähig,
    ich hol den ab und er wird angeschaltet und funktioniert soweit, was muss/kann/sollte ich alles testen, um zu sehen, ob der Laptop komplett in Ordnung ist?

    Nicht, dass da versteckte Mängel sind, die übersehen werden.
    Gothicforum ist offline

  2. #2 Zitieren
    Tieftöner Avatar von Lookbehind
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    Uff, das ist schwierig. Eigentlich müsste man den durch mehrere verschiedene Benchmarks laufen lassen und alle Extremsituationen mal testen. Das dauert aber etliche Stunden bis hin zu nem Tag.

    Ohne selbst Software am Start zu haben, kann man zum einen von außen schauen, ob alles in Ordnung aussieht.
    - Nichts locker, angeknackst, etc.
    - Wie fühlt sich das Scharnier vom Display an?
    - Sehen die Schrauben neu aus, oder sind die vergnaddelt? Dann wahren sie vermutlich mal raus. Was nix schlechtes sein muss, aber dann kann man zumindest mal fragen warum.
    - Auch mal den Akku raus nehmen, sofern das geht.
    - Ladegerät mal anstecken. Lädt der Akku? Läuft der Laptop auch ohne Akku, wenn das Ladegerät angeschlossen ist?
    - Wenns geht, mal n Netzwerkkabel anstecken und schauen obs n Link gibt.
    - Auch mal ins BIOS schauen. Dort sollten wenigstens CPU, RAM und Platte/SSD aufgelistet werden und dem entsprechen, was verkauft werden soll.

    Ansonsten würde ich mir wahrscheinlich n USB-Stick mit nem Live-Linux fertig machen, der die nötigsten Programme schon mal drauf hat. Für das meiste gibts auch Windows-Alternativen. Die kenne ich bloß nicht. Es ist aber auch fraglich, ob der Verkäufer dir überhaupt gestattet Software auf dem System zu starten, die er nicht überprüfen kann. Ob nun Windows oder Linux is dabei fast egal.
    Aber wenn, dann:

    - SMART-Werte der Platte/SSD kann man so gut wie immer prüfen. Die Werte muss man aber auch interpretieren können.
    - Mit lshw, lspci, lsusb und co mal nachschauen was so alles an Hardware verbaut ist, und ob das dem entspricht, was man erwartet hat.
    - Wenn du ein Smartphone dabei hast, kannst du mal Bluetooth und WLAN-Verbindungen testen. Wobei es beides in verschiedenen Standards gibt, und in der Regel das schlechtere Gerät den Standard vor gibt, der genutzt wird. Da wird also evtl nicht der volle Umfang getestet. Aber oft funktioniert auch alles oder nichts. Wenn es also überhaupt funktioniert ist das schon mal ein gutes Zeichen.
    - Bei der Gelegenheit kann man auch mal die USB-Anschlüsse testen. Einfach nen (zweiten) USB-Stick) anschließen und mal versuchen was von A nach B zu kopieren.
    - Evtl mal Prime95 an werfen und die Temperaturen beobachten. Wird der Lüfter hörbar?

    Aber wie gesagt, ob das alles in so einer Situation auch durchführbar ist ...

    Is das denn ein Privatverkauf? Oder holst du das bei einem richtigen Händler ab? Letztere können sich in der Regel nicht erlauben "Müll" zu verkaufen. ... schwarze Schafe gibts natürlich trotzdem immer mal wieder.
    Lookbehind ist offline

  3. #3 Zitieren

    Metasyntaktische Variable
    Avatar von foobar
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    • Chassis (Risse, Bruchstellen, sind alle Schrauben drin, etc.)
    • Tastatur und Touchpad (funktionieren alle Tasten, ist das Touchpad in Ordnung)
    • RAM (siehe Link in meiner Sig, allerdings dauert das etwas länger)
    • CPU und Kühlsystem (z.B. mit Prime95 und OpenHardwareMonitor)
    • Festplatte auf korrekte Kapazität und evtl. Defekte prüfen (z.B. Long DST mit smartmontools, badblocks)
    • Display auf interne Flecken, defekte Subpixel und dgl. prüfen (z.B. ctscreen oder Testbilder im Vollbildmodus mit den Grundfarben Rot, Grün und Blau, sowie Weiß und Schwarz)
    • GPU testen (z.B. Furmark)
    • Jeden einzelnen USB-Port (Stick lesen/schreiben, Geschwindigkeit, z.B. mit iometer)
    • LAN-Port und WLAN-Modul (z.B. mit iometer)
    • Audioports: Kopfhörer, Mikro, etc. (z.B. audacity
    • Integriertes Mikro und Lautsprecher (z.B. audacity)
    • Webcam (z.B. cheese)
    • Sonstige Schnittstellen am Gerät (Modem, VGA, Thunderbolt, etc.)
    • Netzteil und Akku (Strom, Kapazität, etc.)
    • BIOS-Setup (aktuelle Version, sind evtl. Passwörter für HDD oder das Setup selbst gesetzt?)
    • Ist das Zubehör vollständig dabei (i.d.R. kann man den Lieferumfang auf der Hersteller-Homepage nachschlagen)
    • Ist eine Windows-Lizenz mit dabei, stelle sicher, alle Bestandteile (z.B. eventuelle Originalmedien) mit ausgehändigt zu bekommen



    Für eine Reihe von Stresstests (CPU, I/O, Netzwerk, etc.) bietet Linux auch 'stress' bzw. 'stress-ng' an. Am besten benutzt du sowieso ein Rettungssystem (Linux oder evtl. WinPE). Dadurch kannst du ausschließen, dass eventuelle Fehler oder Probleme auf eine verkorkste Windows-Installation zurück zu führen sind und die Hardware fälschlich als defekt gemeldet wird. Und du willst die vorhandene Windows-Installation aus Datenschutz- und Sicherheitsgründen eh nicht übernehmen, also kannst du die im Zuge der Tests ruhig plattmachen. Denke aber daran, vorher eventuelle Product-Keys zu extrahieren, falls erforderlich. Für manche Komponenten (z.B. ein integriertes Mobilfunk-Modem) könnte es allerdings sein, dass nur Windows mit speziellen Treiber sie zum Leben erweckt. Das musst du dann eben später testen.

    Wenn Schrauben fehlen oder Garantiesiegel beschädigt sind, dann hat jemand das Gerät schon mal geöffnet. Das muss nichts schlimmes heißen, kann aber. Mache es dann im Zweifel selber auf und gucke, ob alles ok aussieht. Der Verkäufer sollte im Idealfall von sich aus darauf hinweisen und erklären, was gemacht wurde. Spätestens, wenn du ihn darauf ansprichst, sollte er eine plausible Erklärung liefern können.

    Du solltest außerdem prüfen, ob die vom OS gemeldete Hardware (dmidecode, hwinfo, oder CPU-Z und GPU-Z für Windows) auch dem entspricht, was der Verkäufer angegeben hat.
    foobar ist offline

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