Puh....
Habe das Wochenende sehr viel Outer Worlds gespielt (bin jetzt bei ~22 Stunden) und irgendwie ist massiv die Luft raus.
Vorweg: Ich spiele als dummer Nahkämpfer, bin weder gut noch böse und "roleplaye" was mein Charakter so für richtig hällt. Ich folge also keiner strikten Linie, sondern bin eher ein spontaner Geselle. Das ganze auf dem "Harten" Schwierigkeitsgrad (also dem 2. höchsten).
Warum machts irgendwie keinen Spaß mehr?
Die Begleiter. Außer Parvati und SAM gehen mir durchweg alle Begleiter total auf den Sack. Also so richtig. Vor allem Felix...meine Fresse..."LOOK AT ME BOOOOOSS!" Wer kommt auf sowas? Klingt wie ein 5-jähriger auf dem Spielplatz und ich bin dann der gelangweilte Daddy, der sich an die Alleinerziehende auf der Bank ranmacht...
Die Dialoge mögen insgesamt ja ganz nett sein (vor allem die "dummen" Antworten), aber:
Es ist einfach zu viel Dialog! Gefühlt quatsche ich 4 Stunden für 1 Stunde Gameplay.
Viele "Witze" sind schlicht nicht lustig. Ist geschmackssache, aber bei mir springt der Humorfunke nur selten über.
Das Lootsystem. Herr Gott...scheißt mich halt noch mehr zu! Ich brauch nicht 5 verschiedene Items mit dem selben Effekt! Ich brauch auch nicht 20 mods, von denen ich eh nur 2 benutze, weil der Rest keinen Sinn macht und ich brauch auch nicht 50x die selbe Waffe, die ich eh nicht benutze, weil sie Mist ist! Manchmal ist Weniger auch Mehr!
Das Gear. Ich hab selten so langweiliges Gear gesehen. Die "speziellen" Waffen sind häufig viel schlechter als "normale" mit Mods. Die Rüstungen haben außer "X Rüstung" häufig garnix mehr drauf und es gibt gefühlt nur ~10 Waffen und ~8 "Rüstungssets" die dann halt mit der Stufe hochskalieren, ihr Aussehen aber nicht ändern. Ich fühl mich auf Level 5 im Grunde ähnlich wie auf Level 20
Das Kampfsystem ist schlicht nicht mehr modern. Da hatte ELEX mehr Tiefgang...Im Nahkampf nur Buttonmashing, weil die Animationen gelockt sind. Blocken macht also 0 Sinn. Man macht nur seinen Ausweichsprung für die Buffs und schwingt sonst seinen Prügel durch die Lüfte. Das Gunplay ist noch lausiger...
Das Charactersystem. Fühlt sich wie ein runtergedummtes Fallout an. Nicht zwangsweise schlecht, aber doch enttäuschend
Die Grafik ist insgesamt vollkommen ok, die Animationen (vor allem Gesichter) sehen aber aus wie vor 10 Jahren. Auch hier vergleichbar mit ELEX.
Die Balance. Herrje...ich spiele schon auf schwer (und der einzige Grund warum ich nicht auf ganz übel spiele, ist, dass ich keinen Bock habe zu savescummen, wenn meine komplett hirnverbrannten Begleiter dauersterben. Ich bin der Dämlack in der Gruppe, aber was die Begleiter-AI so abzieht...) und trotzdem ist es unfassbar einfach. Bzw unbalanced. Entweder ich onehitte Leute mit 1000 Schaden per Schleichangriff oder ich schwinge wie oben schon erwähnt sinnlos meinen Prügel bis was verreckt. Durch die Healperks (Heal durch kills und Lifeleech durch Nahkampf) bin ich quasi unsterblich. Wenn ich mir dazu noch Essen und ein Abwehrgesöff reinpfeife, regge ich auch noch ~40 HP/s. Es sei denn ein Bossgegner onehittet mich trotz ~80 Rüstung (völlig hirnrissig). Normale Gegner sind keine Gefahr und die großen onehitten einfach alles. Kommt wie nicht getestet rüber.
Das Design. Ich mag es wirklich. Aber zum Design gehören für mich auch Charaktäre und deren Aussehen und Persöhnlichkeit. Und da stimmt was ganz und garnicht: Die weiblichen Charaktäre (egal ob Begleiter oder NPCS) sind zu 95% total edgy hardcore-Mädels, die sich garnichts sagen lassen. Außerdem scheint jeder den selben Friseur zu haben. Ich hab bislang glaube ich (wenn man Parvati mitzählt) ~10 Frauen mit "längeren" Haaren gesehen. Der Rest rennt mit sidecut, bunt gefärbten Dreadlocks oder "Männerfrisuren" rum. Mich stört dieses aufgesetzte "Frauen sind tough"-Getue mächtig. Wir habens verstanden, Frauen sind keine Püppchen und können sich auch selbst durchschlagen. Warum mir dann mehr winselnde Weichei-Kerle als hilfsbedürftige Frauen entgegenkommen, muss mir trotzdem einer erklären. Das ganze fühlt sich einfach nicht stimmig an und sowas ist mir bislang noch bei keinem Spiel negativ aufgefallen. Fallout, Mass Effect und co habens doch auch hinbekommen...
Leveldesign. Jaja, gaukelt mir eine "Semi-Open-World" vor. Die Levels sind schlauchig. Alle. Selbst, wenn ich die Map aufmache und alles nach großem, offenen Areal aussieht, ich habe überall alles vollgestopft mit Mauern, Felsen, Flüssen, Lavaströmen, Abgründen und sonstwas. Die Pfade sind sehr strikt vorgegeben und abseits der Quests, gibt es nicht zu entdecken. Alle Sideareas sind mit Nebenquests verbunden. Sowas wie bei Fallout/Elder Scrolls/Piranha Bytes-Spielen gibts schlicht nicht. Also versteckte Höhlen oder Gebude ohne Questbezug. Das nimmt mir völlig den Erkundungsdrang und endet in "Ich hake Quests im Journal ab". Ah, wo wir beim Punkt sind:
Questjournal. Bei Borderlands ist jeder durchgedreht, dass man nur 1 Quest aktiv setzen kann. Outer Worlds macht das Selbe und keinen juckts. Ernsthaft? Wir haben 2019, fast 2020, lasst mich zumindest ~5 Quests aktiv schalten...
Zeitdilatation: Oh man...komplett überflüssig, vor allem als Nahkämpfer. Da Bewegung so viel Power kostet, kann man im Grunde nur 2-3x angreifen und das wars. Außerdem wird man selbst ja auch geslowed, was das ganze Teil komplett überflüssig macht. Als "Lone Wolf" auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad und mit Schusswaffen kanns ja ganz orendtlich sein, aber ein Feature, dass im Grunde nur bei einer Spielweise Sinn macht? Zurück ans Reißbrett bitte...
So, genug aufgeregt. Ich werd heute Abend mal etwas ie "Story" pushen und sehen, ob die bissl was wettmacht, ansonsten lass ich das Spiel halt halb gespielt zurück. Bin grad froh, dass ich den Gamepass hab und keine 60€ für ausgegeben hab :/