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Umfrageergebnis anzeigen: Wer ist euer Favorit im Kampf um die Bronzemedaille?

  • Niederlande (John Irenicus)

    2 100,00%
  • Schweden (Ajnif)

    0 0%
 
Teilnehmer
2. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
Ergebnis 1 bis 11 von 11
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    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline

    [Speedbattle]Battle um Platz 3: Niederlande (John Irenicus) vs. Schweden (Ajnif)

    Liebe Speedbattle-Gemeinde! Der Tag des Battles um Platz 3 ist gekommen, und mit dem heutigen Battle wird sich entscheiden, wer den ersten Platz auf dem Siegertreppchen erringen kann und somit in der Hall of Fame des Story-Forums verewigt wird. Das ist also alles andere als ein Kampf um die goldene Ananas hier, es geht um Ruhe und ewig währende Ehre!

    Bisher jedes Mal auf dem Treppchen stand Ex-Weltmeister John Irenicus, der diese Serie heute sicherlich nicht reißen lassen möchte. Auf seinem Gesicht ist die konzentrierte Anspannung deutlich abzulesen, als er die Nationalhymne der Niederlande mitsummt.

    Zum ersten Mal könnte es dagegen Ajnif in die Top 3 eines Speedbattle-Turniers schaffen. Damit wäre sie auch die erste Frau, die jemals auf dem Speedbattle-Treppchen stand. Schauen wir mal, ob sie die Nationalhymne Schwedens heute zu einer historischen Leistung inspirieren wird!

    Beginnen wird John Irenicus. Ich wünsche euch beiden viel Erfolg und Spaß!


    -------------------------------------------------


    "...und dann kaufe ich mir als erstes eine dicke Rüstung und 'ne scharfe Klinge, und dann können mich Lefty und der Scheißreislord mal kreuzweise!"
    Mit gefletschten Zähnen schüttelte Rufus die Faust, aber zu seinem Ärger wechselten Pock und Senyan bloß einen skeptischen Blick.
    "Ihr glaubt mir nicht, dass ich das schaffe, oder? Ihr traut mir das echt nicht zu?"
    "Hey, ich weiß, dass du was drauf hast, Rufus", entgegnete sein Reispflückerkollege Pock mit entschuldigend gehobenen Händen. "Kann schon sein, dass du es bis ganz nach unten schaffst. Aber ich glaub halt echt nicht, dass es das Risiko wert ist."
    "Ist es nicht", pflichtete ihm Senyan bei. "Da unten ist nix außer Schlamm und ein paar Steinruinen. Wenn du keinen Bock mehr aufs Reispflücken hast, dann komm lieber zu uns in die Mine. Ist auch scheiße da, aber wenigstens mal was anderes."
    "Vergiss es", grummelte Rufus und trat einen Schritt näher ans Seeufer heran. Er konnte die Häuser des versunkenen Dorfes am Boden des Stausees mit bloßem Auge erkennen, und er wusste, dass er lange genug die Luft anhalten konnte, um einmal hinunter zu tauchen und es dann wieder nach oben zu schaffen. Er wusste es fast sicher, und das musste reichen.
    "So ein Dorf wird nicht überflutet, ohne dass wertvolle Sachen zurück bleiben. Halsketten, Goldmünzen, irgendwas wird da unten schon sein. Und ich werd es jetzt nach oben holen!"
    "Rufus, hey, komm, lass uns nochmal in Ruhe drüber - "
    Aber Rufus hatte schon tief eingeatmet.
    Im nächsten Augenblick spürte er das kalte Seewasser auf seiner Haut.

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Es dauerte nur einen nicht ausgeführten Atemzug lang, bis Rufus der Gedanke kam, dass er sich gewaltig überschätzt hatte. Er hatte nicht damit gerechnet, dass das Tauchen so schwierig sein würde. Das Luftanhalten war in der Tat kein Problem, aber um überhaupt nennenswert nach unten zu gelangen, musste er gewaltig gegen den Auftrieb des Wassers anarbeiten. Er konnte sich schon vorstellen, was Pock und Senyan gerade denken mussten, wie er hilflos und im schlickigen Wasser zudem so gut wie blind in die Tiefe schwamm. Aber das brachte ihn nicht von seinem Vorhaben ab.
    Zug um Zug sank er weiter in die Tiefe, es wurde immer dunkler, aber dann sah er den ersten Hütteneingang aus dem Augenwinkel. Das Holz war am Verrotten, klar, aber vor Flutung der Senke war dies ein stattliches Haus gewesen. Hier würde er suchen.
    Und dann spürte er einen Griff an seinem Bein. Rufus wurde panisch, besann sich aber im letzten Moment, denn er durfte nichts tun, was ihn zu sehr anstrengte, was seinen Atem entweichen ließ. Er wandte sich im trüben Wasser um und erkannte, dass es nur eine großgewachsene Alge war, die sich um sein Bein gewickelt hatte. Mit einigem Geschick entwand er sich der Pflanze. So langsam bekam Rufus ein Gefühl fürs Tauchen.
    Aber dann blickte er in die stechend roten Augen eines Lurkers.

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    hokuspokus 
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    Ajnif ist offline
    „Er ist schon ganz schön lange da unten“, Pock versuchte Rufus in dem Wasser zu entdecken, doch außer dem Schlamm, den der Sprung des anderen Mannes am Rande des Ufers aufgewühlt hatte, konnte er nichts sehen.
    „Ich würde ja hinter her springen, wenn ich nicht wüsste, dass ich absolut nicht schwimmen kann“, erwiderte Senyan achselzuckend.
    Pock wusste nur zu gut, dass Senyan auch so nicht hinter Rufus her geschwommen wäre.
    „Was auch immer euer Freund dort zu finden hofft, er weiß sicher dass es dem Reislord zusteht, schließlich arbeitet er für ihn“, ertönte eine den beiden nur zu bekannte Stimme hinter ihnen.
    Leftys Gesicht zeigte keinerlei Regung als Pock und Senyan sich zu ihm umdrehten. Vier seiner Schergen hatte er ebenfalls mitgebracht. Pock lief es kalt den Rücken runter.

    Rufus versuchte sich aus dem Griff des Reptils zu befreien. Er hätte es auch gleich sein lassen können. Nur weil er eine Rüstung trug, machte ihn das nicht stärker. Zu seinem Erstaunen machte der Lurker ihm nicht direkt den Garaus. Er brachte Rufus in das Haus, das ihm zuvor aufgefallen war. Im Obergeschoss befand sich eine Luftblase, in der Rufus erleichtert aufatmen konnte.
    Der Lurker bewegte seine Zunge wild hin und her. Er schien aufgebracht. Als Rufus sich in dem kleinen Raum umsah, entdeckte er weitere Lurker.

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Erstaunlicherweise hatten ihn die Lurker nicht sofort angegriffen und in tausend Teile zerrissen. Stattdessen hatte sich der Lurker, der ihn ins Haus getrieben hatte, zu den anderen beiden Lurkern gesellt, die beharrlich mit den Krallen auf dem morschen Holz des Obergeschosses herumscharrten. Nun scharrte auch der dritte Lurker mit und hob immer wieder hilflos den Kopf, um Rufus mit seinen glühenden Augen anzustarren.
    Der Reispflücker brauchte eine Weile, um sich zu sammeln. Obwohl Vieles in ihm danach drängte, er möge dieses Haus möglichst schnell wieder verlassen, überkam ihn die Neugier. Vorsichtig bewegte Rufus sich im knöcheltiefen Wasser zu den drei Lurkern hin. Sie ließen ihn gewähren, und schon bald war er nah genug dran, um zu erkennen, dass die Echsen um einen kleinen Schacht herumstanden.
    In Rufus' Kopf sirrte es. Er erinnerte sich daran, wie seine Schwester, die bei einem reichen Händler als Hausmädchen gearbeitet hatte, von den Geheimverstecken in der Villa des Kerls erzählt hatte. Wo er seine Wertsachen deponiert hielt. Irgendwann war die Hand seiner Schwester schwach geworden, und letzten Endes war er, Rufus, für sie in die Barriere gegangen. Doch jetzt würde sich dieses Wissen vielleicht endlich auszahlen.
    Als Rufus sich über den Schacht beugte, stockte er. Dort lagen keine Wertsachen. Dort lag ein kleines, offenbar frisch geschlüpftes Lurkerbaby, das verzweifelt versuchte, den Schacht zu verlassen.

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    hokuspokus 
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    Ajnif ist offline
    Rufus dachte nicht lange darüber nach. Mit seinen dünnen Armen griff er in den Schacht hinein, fasste nach dem Lurkerbaby und hob es vorsichtig nach oben. Die Lurker zischten erfreut, als Rufus ihnen das Baby übergab. Es fühlte sich richtig an und doch war es nicht das was er erwartet hatte. Es musste hier unten doch etwas zu holen geben.
    Der Lurker, der ihn in das Haus gebracht hatte, packte ihn erneut und zog ihn in die Tiefe. Sie tauchten an den verschiedensten Häusern entlang, manche noch besser erhalten, als das erste. Der Lurker schwamm in eine Höhle, sie musste sich genau unter den Reisfeldern befinden, mutmaßte Rufus, während ein goldener Schimmer in einhüllte und er aus de Staunen nicht mehr rauskam.

    Pock stand der kalte Schweiß auf der Stirn als er vor den Reislord geführt wurde.
    Die Augen des Reislords hefteten sich den Bruchteil einer Sekunde auf Pock und Senyan, dann wandte er sich an Lefty. „Zwanzig Hiebe, jeder von ihnen.“ Dann sah er auf die beiden Männer hinab, auf seinen Lippen zeichnete sich ein leichtes Lächeln ab.
    „Der Damm und somit auch der Stausee und alles was darin lebt oder liegt gehören mir. Glaubt ihr wirklich jeder darf in den See springen wie er mag? Euer Freund sollte besser nicht mehr auftauchen!“

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Pock hätte den Hurensohn mit der Wampe am liebsten ins Wasser geschmissen, aber das wäre sein eigenes Ende gewesen. Er wagte einen Seitenblick zu Senyan. Der Schürfer gab sich äußerlich cool, aber er war schließlich auch nicht jeden Tag dem Sadismus von Lefty und seinen Häschern ausgesetzt. Er wusste nicht, was auf sie zukam.
    "Wisst ihr was?", meinte Lefty, nachdem sie zu den Reisfeldern zurückgekehrt waren und der Reislord zurück in sein großes Holzhaus gegangen war. "Wir zelebrieren das jetzt mal so richtig. So eine Angelegenheit hat man nicht jeden Tag. Und da ihr Reiskriecher mir in letzter Zeit sowieso viel zu aufmüpfig daherkommt ... sollen ruhig alle sehen, was ihnen blüht, wenn sie schwimmen gehen statt zu arbeiten."
    Lefty trat ein paar Schritte auf die Felder und legte die Hände an den Mund.
    "Hey Leute, fünf Minuten Arbeitsunterbrechung! Sollte keiner von euch verpassen, was jetzt gleich geschieht ..."
    Lefty wandte sich zu seinen Schergen. "Zieht sie aus. Die Hiebe sollen richtig knallen."

    Halsketten, Goldmünzen, Amulette. Ein ganzer Bausch aus ihnen türmte sich vor Rufus im Wasser auf, direkt an der Staumauer. Sein ausgehender Atem ließ ihm nicht viel Zeit. Hastig griff er mit der linken Hand in den Goldhaufen hinein und zog mit Gewalt heraus, was er nur konnte.
    Viel zu spät realisierte er, dass dabei etwas am Damm splitterte.

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    hokuspokus 
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    Ajnif ist offline
    Es gab einen kleinen Ruck, Rufus spürte einen entstehenden Sog, der ihn in den entstandenen Riss ziehen wollte. Zu seinem großen Glück, war der Riss noch zu klein, um eine große Gefahr für ihn auszumachen.Und doch war er da und ließ das Wasser entweichen. Der Lurker zischte anerkennend. Rufus schien es, als wollte das Reptil, dass der Damm brach. Doch dann zog der Lurker sich panisch zurück. Rufus verstand zuerst nicht, bis er Schritte vernahm. Wie konnte das sein? So weit unten im Wasser? Ihm fiel die Treppe auf, die sich an der Höhlenwand entlangzog. Zwei Gestalten stapften die Steinstufen hinunter.
    Rufus traute seinen Augen nicht, als er mit ansah wie der Reislord in Person sich in einen Lurker verwandelte. Wobei verwandeln konnte man das Spektakel wohl kaum nennen. Während Lefty die Lurkerhaut festhielt, zwängte der Reislord sich hinein. Mit Nadel und Faden bewaffnet verschloss Lefty die Rückseite des Kostüms.
    Als der Reislord in Form des Lurkers sich in das Wasser begab, begann Rufus zu verstehen.
    Das Gold im Damm hatte der Reislord mit seinen Schergen gesammelt. Doch was wollte er nun hier unten? Waren sie etwa auf der Suche nach ihm?
    Der Lurker erschien wieder neben ihm, packte ihn und sauste durch das Wasser, gefolgt vom Reislord in Lurkergestalt.

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    "Junge, geht es dir gut? Sag doch was! Öffne deine Augen, wenn du mich hörst!"
    Die Stimme klang fern und waberig, wie von unter Wasser herkommend, aber Rufus spürte die ungefilterten Sonnenstrahlen auf seiner Haut und seinen geschlossenen Augen, und das konnte nur heißen, dass er wieder an Land war. Vielleicht konnte er es wagen, nur einen kleinen Atemzug ...
    Husten schüttelte ihn durch. Als er eine Hand auf seinem bebenden Brustkrob spürte, öffnete er endlich die Augen. Vor sich sah er eine Gestalt in braunen Lumpen.
    "Homer!", ächzte Rufus. Der Reislord und Lefty! Der Reislord hat sich in eine ... Lurkerhaut eingenäht ... sie verstecken unten das Gold ..."
    "Ruhig, ruhig, du fantasierst", bat Homer ihn und verhinderte mit sanfter Gewalt, dass Rufus sich zu rasch aufsetzte. "Du warst bewusstlos. Zum Glück habe ich dich nicht weit unter der Wasseroberfläche treiben gesehen. Wenn ich dich nicht rausgeholt hätte ..."
    Mit einem Mal fiel Rufus alles wieder ein. Er war noch aus der Höhle direkt am Damm herausgeschwommen, irgendwie, aber dann musste ihm der Atem ausgegangen sein. In seiner linken Hand klimperten zwei Goldketten.
    "Homer!", krächzte er nun in voller Lautstärke. "Unten am Damm, da sind Lurker, und ein ... ein Loch, glaube ich! Das wird nur von irgendwelchem Gold zusammengehalten, dass die Viecher da hineingesteckt haben, aber jetzt ..."
    Unter sich spürte er ein leises Rumoren.

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    hokuspokus 
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    Ajnif ist offline
    Als das Wasser aus dem Damm brach, entstand Panik auf den Reisfeldern. Die Männer rannten wild schreiend umher, keiner wusste was geschah, als der Boden unter ihnen zitterte. Pock und Senyan, die sich durch ihre Pein noch nicht wieder richtig bewegen konnten, schafften es dennoch zum Ufer des Stausees zu rennen, der sich sekündlich immer mehr leerte. Pock versuchte vergeblich Rufus in dem Schlamm und Geröll zu entdecken.
    Als das Wasser in einer überschaubaren Bahn ihren Weg durch das alte Dorf zog, machten die Arbeiter sich auf und suchten den Boden nach Rufus ab. Neben zertrümmerten Häusern, umherliegenden Trümmerteilen von alten Möbeln, blitzte es in der schlammigen Masse immer wieder auf. Unter einem morschen Balken, der einst wohl ein Dach getragen hatte, konnte Pock jemanden liegen sehen. So schnell der Boden es ihm ermöglichte, eilte er los, doch der Mann, der dort halb vergraben lag, war niemand anderes als Lefty.
    „Wer hätte gedacht, dass die hier all diese Schätze verstecken“, murmelte jemand hinter ihm.
    „Ja“, erwiderte Pock knapp bis er begriff wer hinter ihm stand.
    „Rufus!“, entfuhr es ihm freudig.
    Rufus erzählte ihnen alles. Von den Lukern, vom Reislord, den Schätzen. Als er zum dahin gleitenden Fluss sah, traf sein Blick dem eines Lurkers. Bevor dieser in den Wellen verschwand. Den Reislord hat bis heute niemand gefunden.

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    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    MiMo ist offline
    Das Battle war so überwältigend plötzlich da, dass ich es seither kaum erwarten kann, es genauer unter die Lupe zu nehmen. Samstagabend, Primetime, das ist doch mal angemessen!
    So ganz fand ich meine spannungsgeladene Euphorie in Laidos Eröffnungsworten aber nicht wieder:
    Das ist also alles andere als ein Kampf um die goldene Ananas hier, es geht um Ruhe und ewig währende Ehre!
    Um Ruhe geht es also, ach so!

    Das Leadin macht direkt Laune. Ich erinnere mich gerade nicht mehr ganz genau, aber ingame sind da tatsächlich auch Ruinen am Grund des Sees, oder? Dann ist das wirklich ein Spiiiiezenaufhänger für ein Leadin. Erinnert mich ein wenig an die abgebrannte Ruine, die Oblomow in seiner Wettbewerbsgeschichte erklärt hat. Es ist einfach immer schön, solchen kleinen Details hinterherzuforschen!


    John beginnt seinen ersten Post erst einmal mit den naheliegenden Gedanken, dass Rufus sich die ganze Sache doch etwas viel zu leicht vorgestellt hat. Das ist auch sehr schön beschrieben. Als er dann doch plötzlich ein Haus erreicht, war ich richtig überrascht, dass er es offenbar doch schafft. Die Alge dann ein erster Schockmoment, der nur direkt relativiert wird, um mit dem nächsten Schockmoment aufzuwarten: Dem Blick direkt in die Augen eines Lurkers. Das ist nun alles nicht so verkehrt, lässt aber irgendwie so den großen Impact vermissen, den man von einem ersten Post erwartet. Ajnif mag sich nun etwas für den Lurker überlegen müssen, aber danach kann sie den Verlauf der Geschichte ganz frei entscheiden. Ohne dass John inhatlich etwas falsch gemacht hätte, wittere ich bereits jetzt, dass Ajnif mit ihrem nächsten Post an ihm vorbeiziehen könnte.

    Und Ajnif klotzt dann auch, statt zu leckern. Zunächst macht sie Lage für Rufus noch aussichtsloser als sie ohnehin schon ist: Ganz egal, was er findet, er wird es selbst nach erfolgreichem, lebendigem Auftauchen auch noch gegen Lefty und seine Schergen verteidigen müssen. Herrje, da hat er ja gleich doppelt keine Chance, selbst wenn da unten etwas wäre. In der zweiten Szene bringt Ajnif die Idee, die das Battle prägen könnte. Der Lurker greift Rufus nicht an, sondern bringt ihn in eine Luftblase, in der er seine Kleinen untergebracht hat. Das ist nicht nur eine überraschende Wendung, sondern auch eine kreative Idee. Fraglich bleibt einzig und allein, wie um Himmels willen sich in einem seit Jahren unter Wasser stehenden, gammligen Holzhaus Luft sammeln soll. Das ist doch bestimmt selbst zu seinen besten Zeiten nicht ganz dicht gewesen!

    Trotz dieser kleinen Schwäche geht Ajnif in meinen Augen mit leichter Führung aus der ersten Runde hervor. Sie hatte hier einfach die besseren Ideen.


    Mit seinem zweiten Post zeigt John deutlich, dass man ihn noch lange nicht abschreiben kann. Dass gerade so ein in den Boden eingelassener Schacht nicht unter Wasser steht, ergibt wahnsinnig wenig Sinn, denn mindestens bis zur Höhe des Türrahmens oder der Fenster muss die Hütte ja unter Wasser stehen. Ajnif sprach ja auch davon, dass sich die Blase im Obergeschoss befindet. Theoretisch kann man so einen Schacht natürlich auch im Inneren einer Säule, Wand oder ähnlichem ins Erdgeschoss reinbauen, aber da in so einer Holzhütte ja nichts groß ist mit Wänden, finde ich das schon ziemlich merkwürdig. Aber gut, das gleicht sich dann einfach mit der Existenz der Luftblase an sich aus, die Ajnif auf dem Kerbholz hat. Hier also der Ausgleich in puncto Logikschwächen. Was aber eigentlich das Thema von Johns Post ist und wo er dann durchweg mit gelungen dargestellten, guten Ideen glänzt: Der Lurker hat Rufus also mitgenommen, damit dieser das Lurkerbaby aus dem Schacht befreit. Das ist ja schon wirklich rührend, wie so ein kaltblütiges Monster all seine Aggressionen gegen die Menschen vergisst, wenn es um die Rettung seines Kleinen geht. Das allein wäre schon ein gelungener Post gewesen, aber John lässt sogar noch eine Geschichte einfließen, wie Rufus eigentlich in die Barriere kam, die sich so nahtlos ins Geschehen einfügt, dass ich ihm dafür einen dicken Pluspunkt geben möchte. Die Geschichte stellt Rufus auch noch als vom Schicksal gebeutelten, edelmütigen Retter seiner Schwester dar, so einer ist Rufus also!

    Ajnif behält ihre zweigleisige Erzähltaktik bei. In der ersten Szene rettet Rufus den Lurker und der Lurker führt ihn daraufhin anscheinend zu einem goldenen Schatz. Dass der Lurker versteht, was dieses Gold für Menschen wert ist, ist ja schon etwas merkwürdig, aber insgesamt finde ich die Szene schon gelungen.
    Die zweite Szene stößt schon eher auf Kritik. Rufus ist nun mehrere Minuten unter Wasser, mindestens jedenfalls so lange, wie Lefty und Co. gebraucht haben, um Senyan und Pock abzuführen und zum Reislord zu bringen. Und trotzdem wundern die sich gar nicht darüber, dass er so lange unten ist. Eigentlich müssten sie doch inzwischen felsenfest überzeugt davon sein, dass Rufus ertrunken ist. Und überhaupt, dass Senyan und Pock ausgepeitscht werden sollen, weil Rufus nach Gold taucht... Erst mal haben sie ja nur zugesehen, wie er in den See gestiegen ist, und zweitens steht ja noch gar nicht fest, ob Rufus mit seinem Fund nicht doch direkt zum Reislord gelaufen wär und ihm das Kleinod überreicht hätte. Klar, hätte er nicht, aber das kann der Reislord ja noch nicht wissen. Und was hat er davon, so drakonische Strafen dafür zu verhängen, wenn er selbst doch offenbar gar nicht versucht, die Schätze zu heben. Soll er doch froh sein, dass das jemand für ihn tut und ihm danach einfach sein Zeug abknöpfen! Natürlich passt diese ganze Willkür und Boshaftigkeit perfekt zu dem Reislord, aber hier ist es mir mit der Boshaftigkeit nur um der Boshaftigkeit willen dann doch etwas zu viel.

    Insgesamt würde ich sagen, dass John zur Halbzeit wieder mit Ajnif gleichgezogen ist. Dieses Mal hatte er die bessere Idee!


    John beweist nun, dass auch er zwei Szenen in einem Post unterbringen kann. Während er im ersten Ajnifs Post konsequent fortsetzt und das Auspeitschen zu einer öffentlichen Demütung forciert, legt er mit der zweiten Szene den Grundstein für ein grandioses Finale. Es passt einerseits wunderbar zu der Dammlurkerquest aus dem Spiel: Nun wissen wir also, warum der Lurker am Damm geschabt hat, er wollte dort Gold sammeln! Eigentlich schade, dass du so viel Platz mit der ersten Szene verbracht hast, dass nun Ajnif den Dammbruch ernten kann.

    Okaaay, bei Ajnifs wirds jetzt irgendwie creepy. Zunächst einmal fiel es mir sehr schwer, mir die Szene bildlich vorzustellen, denn die Höhle war bisher ja als eine Unterwasserhöhle dargestellt worden. Nun scheint aber auch sie eine obere Lufthälfte zu besitzen. Doch Rufus ist ja definitiv unter Wasser und dürfte darum gar nicht so genau sehen, was da oberhalb der Wasseroberfläche passiert. Es ergibt aber auch einfach nicht so viel Sinn, dass er nicht auftaucht, wenn da doch Luft ist. Andererseits ist aber nie von einem Auftauchen die Rede gewesen. Und die Höhle muss auf der dem Reisfeld abgewandten Seite des Damms sein, nun kommt aber der Reislord eine Treppe herunter. Na gut, das kann man Ajnif auf jeden Fall verzeihen. Erstens ist sie mit der Geographie des Neuen Lagers kaum vertraut und zweitens steht ja nirgendwo, dass die Treppe direkt vom Haus des Reislords nach unten führt. Dass sie den Damm an dieser Stelle noch nicht brechen lässt, sondern nur ein kleines Loch entstehen lässt, kann ich gut verstehen: Andernfalls hätte ihr gesamter Post auf einer Idee von John beruht und es wäre kaum Raum für eigene Lorbeeren gewesen. Und nun komme ich endlich zu dem creepigen Teil des Posts: Der Reislord verkleidet sich als Lurker, springt ins Wasser und macht Jagd auf Rufus? Halleluja, wo soll ich anfangen! Erstmal finde ich die Idee irgendwie ziemlich cool, weil sie einfach so schön verrückt ist. Aber auf der anderen Seite versteh ich nicht, wieso er für die Jagd das Kostüm anlegt. Kann er jetzt besser schwimmen, nur weil er sich verkleidet hat? Da wäre eine richtige Verwandlung doch deutlich glaubwürdiger gewesen. Vielleicht war Ajnif aber auch gar nicht bewusst, dass es sogar schon in Gothic 1 die Möglichkeit gab sich per Spruchrolle in einen Lurker zu verwandeln. Nun denn: Hintergründe mehr als fraglich, aber saucoole Verfolgungsjagdsituation geschaffen.

    Was ich zur dritten Runde sagen soll, weiß ich ehrlich gesagt gar nicht. John hatte vor allem die geniale Idee den Bruch des Damms anzustoßen, sonst war sein Post aber eher ein plätschernder (), während Ajnif sich mit ihrem verrückten Zeug etwas verhoben, aber dafür halt auch wirklich Schwung in die Sache gebracht hat. Ich behalte mir mal vor, diese Runde als unentschieden anzusehen und auf die vierte Runde als super eindeutig zu hoffen.


    Das war alles nur Fantasterei ist nun aber nicht die feine Art, John! Das ist doch etwas unschön, finde ich, auch wenn es sich mit dem Sauerstoffmangel gut erklären lässt. Ich bleibe Fan des Dammbruchs und finde es gut, dass du ihn hier nun noch einmal zwingender einleitest, aber so ganz der Bringer ist der Post dann halt nicht. Den einen Teil verbringt er damit, zu erklären, dass Ajnifs Post eigentlich gar nicht stattfand und Rufus was ganz anderes widerfahren ist, der andere Teil ist die Dammbruchidee, die man die nun aber ja auch nicht zweimal anrechnen kann, die ist so gesehen aufgewärmter Kaffee. Da hat Ajnif mit einem überzeugenden Schluss nun gute Chancen auf meine Stimme.

    Oh Mann, und jetzt wird es richtig schwierig. Also schwierig meine Stimme zu vergeben. Aber zunächst zum letzten Post: Der Damm bricht, alle sind in Panik. Das ist die zwingende Fortsetzung von Johns Post. Wie Pock durch die freigelegten Ruinen stapft und nach Rufus sucht, ist ein schönes Bild. Auch wie Rufus dann mit ihm zusammentrifft, ist schön beschrieben. Aber was erzählt denn Rufus bitte vom Reislord? Dass er ihn in seiner Träumerei gesehen hat? Und wie kommt Lefty da hin, wenn Ajnifs dritter Post doch nur Einbildung war? War alles doch keine Einbildung und Homer hat in Johns letztem Post nur gelogen? Aber warum sollte er das tun? Nein, ich habe das deutliche Gefühl, dass Ajnif einen entscheidenden Teil von Johns letztem Post überlesen hat. Und aus diesem Missverständnis heraus ist der Reislord nun einfach verschwunden, anstatt all das Gold für sich zu beanspruchen, weshalb einer der beiden Hauptkonflikte der Story hier ziemlich unzufriedenstellend gelöst wird. Nein, das Ende stimmt mich nicht zufrieden.

    Sooo... John hat zwar Ajnifs dritten Post ziemlich gemein als Illusion enttarnt, dies war wegen dem allzu langen Tauchgang und den zugegeben hanebüchenen Geschehnissen und Luftverhältnissen in Ajnifs Post sogar erstaunlich plausibel. An Ajnifs Post weiß ich gar nicht so recht was auf der Haben-Seite zu finden, denn er passt einfach nicht zu Johns. Obwohl, schön fand ich diesen verschwörerischen Abschied von dem Lurker. Insgesamt würde ich John in der vierten Runde aber einen Hauch stärker sehen.


    Doch reicht dieser Hauch, um John auch meine Stimme zu geben? Es ist meiner Meinung nach ein wahnsinnig knappes Battle, weil beide nicht hundertprozentig überzeugt haben. Guckt man sich das Battle als Ganzes an, so hat John auf jeden Fall den Dammbruch beigesteuert, und obwohl man reflexartig meinen mag, dass das Lurkerthema von Ajnif stammt, so stammt von ihr doch nur das friedliche Miteinander mit diesen, den Lurker hat ja auch John schon eingeführt. Wenn ich meinen Kommentar so überfliege, dann habe ich auch das Gefühl, dass mein Gemecker zu Johns Posts eher auf hohem Niveau (verpasste Chancen etc.) war, während Ajnif mit Luftblasen in modrigen Holzhütten und den merkwürdigen Luft/Nichtluft-Verhältnissen in ihrem dritten Post doch den einen oder anderen Stein im Brett hat - negativ gesehen. Und zu guter Letzt war das Ende wirklich nicht zufriedenstellend. Das mag nun so klingen, als würde ich händeringend Gründe suchen, John meine Stimme zu geben, aber es ist nun mal auch so, dass sich dafür auch einfach Gründe finden lassen. Während Ajnif grob betrachtet nur in ihrem ersten Post wirklich geglänzt hat, alle folgenden hatten so ihre Macken. Ja, inzwischen bin ich mir doch recht sicher, ich schieße ein Tor für die Niederlande.


    Und sollte dieses Battle nicht unentschieden ausgehen, so war das dann ja auch schon mein letzter Abstimmungskommentar dieser WM. Das ist ja fast traurig, dass ich dieses Mal kein Finale bewerten darf. In diesem Sinne: Tschüss, bis zum nächsten Mal.

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    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    John startet mit einem guten Post in das Battle, der vor allem die Schwierigkeiten des Tauchgangs schildert und ganz zum Schluss noch mit einem Lurker als einer neuen größeren Bedrohung aufwartet. Da wird jetzt also nichts völlig Unerwartetes aus dem Ärmel gezaubert, womit John der Geschichte gleich zu Beginn so richtig seinen Stempel aufsetzen könnte, aber das macht den Post ja nicht schlechter. Das einzige, was man vielleicht als kleinen Fehler ankreiden könnte, ist dass hier von Holzhütten die Rede ist, während ich im Leadin noch von Steinruinen gesprochen habe. Wobei ich jetzt auch nicht mehr weiß, ob das im Spiel überhaupt Steinhäuser waren, also vielleicht habe ich auch eher den Fehler gemacht. Im Zweifelsfall gibt es halt einfach beides da unten, also jetzt so oder so keine große Sache.

    Als ich das Leadin geschrieben habe, hatte ich ja so ein bisschen Bedenken, ob das Szenario hier Ajnifs Gothic-Kenntnisse an ihre Grenzen bringen könnte, und ob sie mit so Leuten wie Lefty und dem Reislord überhaupt was anzufangen weiß. Aber anscheinend ja schon, denn im ersten Post bringt sie Lefty und seine Spießgesellen gleich auf sehr passende Weise ins Spiel. Diese "Du arbeitest für den Reislord, also gehört alles was du findest ihm"-Logik könnte ja wirklich genauso auch im Spiel von ihm kommen. Überhaupt ist das ein sehr schöner Twist, dass nun auch noch am Ufer eine neue Bedrohung auf Rufus wartet. Gefällt mir wirklich sehr gut! Der zweite Abschnitt hinterlässt mich da im Vergleich etwas ratloser. Dass Rufus nun in eine Luftblase gebracht wird, ist vielleicht ganz gut, um ihn überhaupt noch realistischerweise weiter da unten im See halten zu können, aber dass ihn der Lurker dann so da hinbringt... wirkt ja fast schon so, als wäre das jetzt ein lieber Lurker, der ihn nun seiner Familie vorstellen möchte. Es könnte aber natürlich auch ein verwandelter Mensch sein, der sich zu Forschungszwecken in eine Lurkerkolonie eingeschlichen hat und nun seine Tarnung aufgibt, um Rufus zu retten. Jedenfalls habe ich das Gefühl, dass Ajnif vielleicht handlungsmäßig einen Tick mehr Gas gegeben hat als John, während John sich auf die schöneren Beschreibungen konzentriert hat. So richtig eindeutig vorne sehe ich jetzt aber noch niemanden.

    John klärt jetzt auf, was da los ist mit den Lurkern. Also wohl kein verwandelter Magier, sondern verzweifelte Lurkereltern, die Rufus darum bitten wollen, ihr Lurkerbaby aus dem Schacht zu retten. Ob das jetzt was ist, was Tiere wirklich machen würden, das möchte ich zwar mal anzweifeln (wahrscheinlich hätten die eher Angst, dass Rufus dem Baby was antut, und würden ihn angreifen, um es zu verteidigen), aber ganz herzig ist es ja schon. Wenn ich an Johns frühere Tierbabygeschichten denke, schwant mir aber schon Übles, was die Eltern des kleinen Lurkers angeht. Hoffentlich verbringt Kai Hansen seine Schnorchelferien woanders! Schön auf jeden Fall, dass man noch ein paar kurze Hintergründe darüber geliefert bekommt, wieso Rufus eigentlich in der Barriere gelandet ist. Und dass er offensichtlich unschuldig ist, macht es ja gleich noch ein bisschen leichter, ihm die Daumen zu drücken.

    Bei Ajnif wird es jetzt noch märchenhafter, denn nicht nur gelingt die Rettung des Lurkerbabys, sondern Rufus bekommt auch noch von einem mutmaßlichen Lurkerbaby-Elternteil eine geheime Goldhöhle unter dem Reisfeld gezeigt. Einem Lurker helfen lohnt sich also offenbar ordentlich! Gleichzeitig verschärft Ajnif aber auch noch die Bedrohung von oberhalb der Wasseroberfläche, indem der Reislord den Tyrannen geben darf, wie es ja auch zu ihm passt. Er kommt mir hier zwar vielleicht noch etwas mächtiger vor als im Spiel (mit dem Stausee oder Damm hatte er da ja glaube ich nichts zu tun?), aber das ist ja nicht schlimm. Außerdem kann er das ja auch einfach behaupten, um seinen Arbeitern Angst einzujagen. Dass er nun auch noch Senyan auspeitschen lässt, ist aber schon ein bisschen sehr fies, denn der arbeitet ja nicht mal für ihn. Jedenfalls können einem die beiden ja schon leid tun, dass sie nun für Rufus' Plan auch noch leiden müssen, obwohl sie ihn ja eigentlich davon abhalten wollten.

    Nach der Hälfte des Battles fällt es mir noch schwer, einzuschätzen, wer hier vorne liegt. Ajnif kontrolliert die Handlung etwas stärker (was natürlich umso beachtlicher ist, da sie ja die Zweitposterin war), dafür punktet John durch eine etwas detailfreudigere Erzählweise. Ich hoffe mal, dass die zweite Hälfte da jetzt für Klarheit sorgen wird!

    Jetzt widmet sich auch John mal den Geschehnisse an der Oberfläche, allerdings ohne dem, was Ajnif in ihren letzten Post geschrieben hat, noch irgendwas Wesentliches hinzuzufügen. Außer vielleicht, dass die anderen Reispflücker auch bei der Auspeitschung zusehen sollen, aber das würde ich jetzt auch mal eher als Detail sehen, das die Grausamkeit des Reislords und seines Schergen Lefty unterstreicht. Dafür dass der Abschnitt mit dem Reislord so lang ist, passiert da ja wirklich wenig Neues. Der Geschichte schadet das aber natürlich trotzdem nicht, und es wird noch ein bisschen mehr Spannung aufgebaut. Im zweiten kurzen Abschnitt steckt dafür ja eine fette neue Wendung drin: Anscheinend wurde der Staudamm mit wertvollem Schmuck ausgestopft, und indem Rufus da nun was rauszieht, bringt er vermutlich den ganzen Staudamm zum Einsturz. John kann aber auch kein Speedbattle mit dem neuen Lager als Schauplatz bestreiten, ohne dass er früher oder später den Staudamm zum Einsturz bringen muss! Was der ganze Schmuck da macht, das ist natürlich noch sehr erklärungsbedürftig. Menschen würden ja wohl kaum so etwas Wertvolles zu so einem Zweck benutzen, also haben vielleicht die Lurker den Staudamm mit dem abgedichtet, was die in der versunkenen Siedlung so gefunden haben, und damit den Damm erhalten, ohne dass die Leute im neuen Lager etwas davon gewusst hätten? Aber wieso führt der Lurker Rufus dann dorthin? Rufus wird sich dann doch wohl kaum etwas als Belohnung nehmen dürfen, wenn dann der ganze Damm einstürzt, wie es ja jetzt offenbar der Fall ist. Also so richtig kann ich mir noch keinen Reim drauf machen, insofern war das für mich jetzt auch nicht der allerstärkste Post von John.

    Okay, jetzt wirds ja doch so ein bisschen... verrückt? Aber der Reihe nach: Dass der Lurker den Damm bewusst zum Einsturz bringen wollte, erklärt schon mal, wieso er Rufus dorthin gebracht hat. Wieso die Lurker das wollen, versteh ich so auf Anhieb aber nicht, immerhin ist der Stausee doch deren Lebensraum. Aber vielleicht hoffen sie darauf, dass die Menschen verschwinden, wenn der Staudamm bricht? Wobei sie ja eigentlich ziemlich menschenfreundlich wirken, so wie sie Rufus da sofort als Helfer und nicht als Feind gesehen haben. Die Pläne der Lurker bleiben also vorerst noch im Dunkeln. Dafür erfahren wir jetzt mehr über den Reislord, nämlich dass er in seiner Freizeit anscheinend gerne in Lurkerkostüme schlüpft und im See taucht. Das wirkt schon echt surreal, gerade wie Lefty dann auch noch mit Nadel und Faden das Kostüm zunäht... und eigentlich müssten die beiden doch auch gerade bei der großen Auspeitschung sein! Wieso der Reislord das macht, das bleibt auch völlig unklar. Mich hat es übrigens auch irritiert, dass in dieser Höhle plötzlich eine Treppe war, auf der Leute runtergehen konnten, weil ich dachte, dass die Höhle vollständig unter Wasser liegt. Aber anscheinend ist das ja jetzt eher so eine Art Keller des Reislord-Hauses? Also, auch wenn der Post schon lustig war mit dieser Lurker-Verkleidung, hat der mich jetzt auch nicht so richtig überzeugt, sodass Ajnif den schwächeren Post von John nicht ausnutzen kann, um hier in Führung zu gehen. Eher im Gegenteil, aber ihr macht es mir wirklich nicht leicht, eine Entscheidung zu treffen. Hoffentlich hilft mir das Finale jetzt weiter!

    John konnte mit der Reislordverkleidungsidee anscheinend so wenig anfangen, dass er sich nur noch mit dem berüchtigten "Alles nur eingebildet"-Schachzug behelfen konnte. Der ist natürlich nie so richtig elegant, aber ehrlich gesagt wäre mir an Johns Stelle wahrscheinlich auch nichts besseres eingefallen. Wie Homer es jetzt geschafft hat, Rufus aus den Tiefen des Sees zu holen, das wird aber nicht klar. Anscheinend ist Rufus dann doch noch irgendwie an die Oberfläche gekommen, obwohl er da eigentlich geistig schon gar nicht mehr anwesend war? Naja, wahrscheinlich jetzt auch nicht so entscheidend. Am wichtigsten ist es John sowieso, dass endlich mal der Damm einbricht, und darauf steuert er dann am Ende auch nochmal entschieden zu. Es wird jetzt auch so dargestellt, dass tatsächlich die Lurker den Goldkram in den Damm gestopft haben, was wieder die Frage aufwirft, wieso sie Rufus dann dorthin gebracht haben. Wollen sie den Damm jetzt schützen oder zum Einsturz bringen? Das zumindest hatte Ajnif in ihrem Post ja geklärt, das fühlt sich jetzt in der Hinsicht also eher wie ein Schritt zurück an. Also, so ganz superglücklich bin ich mit diesem Post jetzt nicht, auch wenn er immerhin verhindert hat, dass die Geschichte in allzu abgedrehte Gefilde abgedriftet ist. Mal sehen, was Ajnif zum Schluss jetzt noch macht.

    Ajnif tut John den Gefallen und lässt es ordentlich krachen. Danach wird es aber wieder ein bisschen verwirrend. Ich habe das Gefühl, dass sie diese "Alles nur eingebildet"-Route ihres Kontrahenten nicht mitgeht, denn es ist jetzt ja wieder die Rede davon, dass Lefty und der Reislord die Schätze versteckt haben (und eben nicht die Lurker) und was sollte Rufus den anderen am Ende über den Reislord erzählen, wenn nicht dass er sich gerne als Lurker verkleidet? Aber gerade das war ja eigentlich nur geträumt gewesen. Auch der Blickwechsel mit dem Lurker am Ende, das scheint ja dann doch wieder der Reislord zu sein, und nicht etwa der freundliche Papa-oder-Mama-Lurker, an den ich eigentlich zuerst gedacht hatte. Das hingegen fände ich ja eigentlich ganz gut, so ein "Vielleicht doch nicht geträumt?"-Moment zum Ende, aber dazu passt dann nicht ganz, dass der vermeintliche Traum dann ja auch vorher schon von Rufus offenbar als Realität betrachtet wird. Also ein bisschen seltsam alles!

    Das macht es jetzt natürlich nicht leicht, mich zu entscheiden. In der ersten Hälfte fand ich das Battle richtig gut, da habt ihr beide zwei gute Posts abgeliefert. Danach war es dann zwar immer noch unterhaltsam, wurde aber leider auch etwas wirr, wozu ihr aber auch beide beigetragen habt: Erst John durch diese komische Sache mit den Goldketten, die den Damm abstützen sollen und das nicht verständliche Verhalten der Lurker (ob die den Damm nun eigentlich wollen oder nicht, war dann ja bis zum Ende nicht klar). Danach dann auch durch Ajnif durch diese sehr verrückte Idee mit dem als Lurker verkleideten Reislord, die ja genauso wenig erklärt wurde. Und im letzten Schlagabtausch habt ihr dann jeweils eure Idee nochmal mit aller Macht durchsetzen wollen. Allerdings hat John das zumindest auf eine erzählerisch begründete Art und Weise getan, indem er eben die Geschehnisse aus Ajnifs vorletztem Post zu einer bloßen Fantasie von Rufus gemacht und das durch den Sauerstoffmangel begründet hat. Bei Ajnif wirkt es dagegen eher so, als würde sie Johns letzten Post einfach komplett ignorieren, und das ist dann natürlich noch etwas uneleganter. Und wenn ich mir den Post mit der Lurkerverkleidung nochmal angucke, dann ist das schon so der abstruseste Moment der Geschichte, in dem auch einfach nicht mehr so viel zusammenpasst, weil ja Lefty und der Reislord eigentlich gerade ganz woanders (nämlich bei der Auspeitschung) sein müssten, und weil diese Verkleidungsaktion auch nicht im Geringsten erklärt wird. Mir tut es zwar irgendwie leid, diese Idee jetzt so zu kritisieren, weil sie ja gleichzeitig auch die originellste in der Geschichte war, aber sie passt halt leider einfach nicht so gut rein. Aus diesen Gründen vergebe ich meine Stimme, auch wenn ich Ajnif in der ersten Hälfte wohl noch mit einem Tick Vorsprung sehen würde, am Ende knapp an John.


    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    So ganz fand ich meine spannungsgeladene Euphorie in Laidos Eröffnungsworten aber nicht wieder:
    Um Ruhe geht es also, ach so!
    Ich hatte schon vor dem Abschicken des Posts das Gefühl, dass mit dem Satz irgendwas nicht stimmt, aber ich wusste einfach nicht was. Tja.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Das Leadin macht direkt Laune. Ich erinnere mich gerade nicht mehr ganz genau, aber ingame sind da tatsächlich auch Ruinen am Grund des Sees, oder? Dann ist das wirklich ein Spiiiiezenaufhänger für ein Leadin. Erinnert mich ein wenig an die abgebrannte Ruine, die Oblomow in seiner Wettbewerbsgeschichte erklärt hat. Es ist einfach immer schön, solchen kleinen Details hinterherzuforschen!
    Ja genau, dieses versunkene Dorf gibt es auch im Spiel. Wobei es da wesentlich unspektakulärer ist, mal runterzutauchen, weil es soo tief dann gar nicht ist und da unten auch nix Spannendes zu finden ist. Das wirkt in der Story jetzt alles deutlich aufregender.
    Geändert von Laidoridas (20.10.2019 um 14:09 Uhr)

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