Hier noch ein lesenswerter Artikel im "Handelsblatt":
https://app.handelsblatt.com/politik.../25116742.html
Eine besondere Herausforderung besteht darin, dass sich die Nutzung von sozialen Medien in der rechten Szene in den vergangenen Jahren verändert habe, wie es in Sicherheitskreisen hieß. Das heißt: Nicht mehr die „klassischen“ Anbieter wie Facebook und Twitter seien erste Anlaufstelle, sondern alternative Plattformen. Die rechte Szene reagiert damit offenbar auf das Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG), das die Online-Plattformen zum Löschen strafbarer Inhalte zwingt. Mit der Folge, dass User auf „vermeintlich beständigere Plattformen“ wechselten, um dort ihre Inhalte zu posten.
Ähnliches gilt für Gaming-Plattformen. Auch wenn hier überwiegend Spiele ausgetauscht würden, hätten die Plattformen eine „Bedeutung für Radikalisierungsprozesse“, heißt in Kreisen der Sicherheitsbehörden unter Hinweis auf die Attentate von Christchurch und Halle. Der Attentäter von Halle war in der Gamerszene unterwegs. Vor dem Terroranschlag hatte er einen Ablaufplan veröffentlicht, der wie eine verschriftlichte Version eines Computerspiels wirkt.
Experten weisen seit Monaten darauf hin, dass insbesondere auf der Gaming-Plattform Steam viele zweifelhafte Inhalte zu finden sind. Dort posten Anwender Beiträge, die sich selbst nach bekannten Rechtsterroristen benennen oder Hakenkreuze als Symbole verwenden. Bei Steam werden nicht nur Computerspiele verkauft, sondern der Community ein umfangreicher Bereich zum Meinungsaustausch bereitgestellt. Als Verkaufsplattform fällt Steam nicht unter das NetzDG.
Ziemlich beklemmend. Einerseits, dass eben solche Umtriebe existieren, zum anderen aber auch dass die Überwachung durch das BKA ausgeweitet werden soll und auch eine Kooperation mit dem militärischen Geheimdienst (!) dabei nicht ausgeschlossen wird.