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Faszinierend!
Der diesjährige Friedensnobelpreis geht ...
... nicht an Greta Thunberg, sondern an Äthiopiens Regierungschef Abiy Ahmed, der für die Aussöhnung mit dem langjährigen Erzfeind Eritrea mit dem Friedensnobelpreis geehrt wird.
Überrascht euch diese Entscheidung? Seid ihr enttäuscht, dass es Greta nicht geworden ist? Welche Bedeutung hat für euch der Nobelpreis?
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Ich bin jetzt nicht besonders vertraut mit der äthiopischen Aussenpolitik aber wenn Abiy Ahmed tatsächlich die friedliche Koexistenz zwischen Äthiopien und Eritrea gefördert hat, dann verdient er den Preis meiner Ansicht nach schon eher, als eine Umweltsaktivistin.
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Seit ich weiß, dass es keinen Wirtschaftsnobelpreis gibt - zumindest nicht von Nobel selbst - und seit die EU und Barack Obama eine Friedensnobelpreis bekommen haben, ohne ihn je verdient zu haben, geb ich nichts mehr darauf.
Für die Leute, die sich dem derzeitigen Wahnsinn wehrlos ausgeliefert fühlen und etwas Hoffnung brauchen:
Corona Ausschuss: https://corona-ausschuss.de/
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Faszinierend!
Zitat von Raider
Ich bin jetzt nicht besonders vertraut mit der äthiopischen Aussenpolitik aber wenn Abiy Ahmed tatsächlich die friedliche Koexistenz zwischen Äthiopien und Eritrea gefördert hat, dann verdient er den Preis meiner Ansicht nach schon eher, als eine Umweltsaktivistin.
Er hat einen über 20 Jahre anhaltenden Konflikt beendet, viele Regimegegner freigelassen, korrupte Beamte entlassen und weitere Reformen im Land angestoßen.
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Mein Favorit, ergo bin ich zufrieden.
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Zitat von smiloDon
Er hat einen über 20 Jahre anhaltenden Konflikt beendet, viele Regimegegner freigelassen, korrupte Beamte entlassen und weitere Reformen im Land angestoßen.
Klingt doch nach einem stablilen Typen.
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Weiß nicht, ob das nicht zu früh kommt. Es gibt noch genug alte und durch die politische Liberalisierung entstandene neue Konflikte (hier z. B. ein Artikel dazu), nächstes Jahr sind Wahlen - an Stelle des Komitees hätte ich erst mal abgewartet, wie Abiy Ahmed damit umgeht und wie sich die Lage weiter entwickelt.
Bisher bemüht er sich, und auch für erfolglose Bemühungen kann man wohl einen Preis vergeben, aber vielleicht ändert er seine Meinung auch noch ...
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Zitat von smiloDon
... nicht an Greta Thunberg, sondern an Äthiopiens Regierungschef Abiy Ahmed, der für die Aussöhnung mit dem langjährigen Erzfeind Eritrea mit dem Friedensnobelpreis geehrt wird.
Überrascht euch diese Entscheidung? Seid ihr enttäuscht, dass es Greta nicht geworden ist? Welche Bedeutung hat für euch der Nobelpreis?
Naja Kretas bemühungen gehen eher indirekt für Frieden auf und desweiteren würde ihre taten erst in der Zukunft früchte Zeigen oder auch nicht. So wie es aktuell aussieht,steht uns eine Heiße zukunft bevor.
Zitat von smiloDon
Er hat einen über 20 Jahre anhaltenden Konflikt beendet, viele Regimegegner freigelassen, korrupte Beamte entlassen und weitere Reformen im Land angestoßen.
Hört sich für mich viel mehr nach Friedensnobelpreis an als Umweltaktivismus.
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Bin zufrieden mit der Entscheidung.
Ich wäre eher dafür das ein Nobel Preis für Umwelt bewusst sein ins Leben gerufen wird was mehr Sinn macht als den Friedensnobelpreis an eine Umweltaktivistin zu verschwen!
Es wird die Zeit kommen,
da das Verbrechen am Tier
ebenso geahndet wird,
wie das Verbrechen am Menschen.
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nomina nuda tenemus
Der Friedensnobelpreis für Abiy Ahmed zeigt uns vor allem unser eurozentristisches Weltbild auf. Auch anderswo auf der Welt gibt es wichtige Entwicklungen, hinter denen einzelne Menschen stehen oder die zumindest die greifbaren Vorantreiber solcher Entwicklungen sind. Insgesamt wird bei uns viel zu wenig über die afrikanischen Staaten und ihre entwicklung berichtet. Gerade über Äthiopien, das in den letzten paar Jahrzehnten eine ungeheure Entwicklung vollzogen hat. Es gäbe allein darüber so viel zu berichten.
- die schwierige Vereinbarkeit der Interessen der verschiedenen Ethnien dort inklusive des Dominierens bestimmter Ethnien in Armee und Verwaltung
- die politischen Kämpfe unterschiedlich ausgerichteter Parteien
- die Umweltzerstörung durch Staudammprojekte
- Entwaldung
- Wassermangel
- massiver Einkauf chinesischen Kapitals sowohl in der Landwirtschaft mit Enteignungen, Vertreibungen von Kleinbauern und ganzen Dörfern und riesigen gekauften Landflächen als auch bei Infrastrukturprojekten wie die Planung, dem Bau und dem Betrieb der neuen Eisenbahnstrecke von Addis Abeba nach Dshibuti rein durch Chinesen
- Grenzstreitigkeiten mit Somalia samt früherer Einmärsche in Grenzprovinzen durch die äthiopische Armee
- Und warum man jetzt mit Eritrea unbedingt kuscheln muss, erschließt sich mir auch nicht. Eins der repressivsten Regime der Welt. Das Nordkorea Afrikas.
Und sicher noch vieles mehr.
In all dem mit samt dem wirtschaftsaufschwung steht der Präsident und gibt den Versöhner. Ob das wirklich alles anhält und von Dauer ist - keine Ahnung. Von den Streippenziehern im Hintergrund, irgendwelchen Koalitionen und Bündnissen zwischen Volksstämmen oder Parteien weiß man viel zu wenig in europa. es wird ja sehr wenig aus Äthiopien berichtet.
Ich finde es allerdings recht früh, ihm jetzt schon den friedensnobelpreis zu verleihen. Aber das fand ich bei Obama auch eher irritierend. Der war noch mitten in seiner Amtszeit und viel geleistet außer großartige Reden und Absichtserklärungen in die richtige Richtung hatte er ja noch nicht. Wenn man bedenkt, dass gerade unter Obama der Drohnenkrieg noch mehr forciert wurde, ist die damalige Entscheidung auch durchaus hinterfragbar. Ähnlich geht es mir jetzt, da man noch gar nicht weiß, wo sich Abiy Ahmed noch hin entwickeln wird und wie nachhaltig seine jetzigen Entscheidungen zur Versöhnung mit diversen Staaten und inner-äthiopischen Gruppen sein werden. Ich habe auch immer die Befürchtung, dass er nur so lange an der Macht ist, wie ihn das Militär gewähren lässt. Aber mir fehlt auch viel Wissen, um das richtig einschätzen zu können. Es wird zu wenig über Äthiopien berichtet.
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Es ist keine leichte Aufgabe. Das ist das Problem, welches solche Leute haben. Präsident hin oder her. Man möchte wohl handeln, kann aber nicht, weil viele Steine in den Weg gelegt werden. Ich verstehe den Friedensnobelpreis auch deshalb so, dass überhaupt auch der Versuch belohnt wird. Es gibt überall so viele unterschiedliche Interessen und nur weil einer einen anderen Weg gehen will, heißt es nicht, dass alle folgen werden. Hinterher wird dann gesagt, dass die Person das alles gar nicht eingehalten hat, was sie versprochen hat.
Auch bei Obama konnte man es sehen. Unter Obama der Drohnenkrieg noch mehr forciert wurde, heißt nicht unbedingt, dass er es forciert hat und wie lange etwas hält.
Keine Ahnung, ob Abiy Ahmed das alles hinbekommt. Du hast ja schon die Unterstützung des Militärs erwähnt, wo man schon mal nicht wissen kann, wie lange sie ihn unterstützen. Es ist alles sehr fragil. Ein kleiner Stoß und alles wird gekippt. Aber es zu versuchen, bei all den widrigen Umständen, ist schon was.
Wann ist der richtige Moment für den Friedensnobelpreis? Wenn jemand alles geschafft hat, was er sich vorgenommen hat? Oder um mittendrin Unterstützung von unerwarteter Seite zu bekommen, dass das Wirken der Person gesehen wird und als weiter so aufgefasst werden kann?
Für mich ist das der am schwersten zu vergebene Preis.
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Ich bin viel mehr froh darum, dass es nicht Greta Thunberg geworden ist. Es hat sich ja schon beinahe zu einer art Heiligenverehrung entwickelt und der Personenkult um sie herum schadet in meinen Augen viel mehr der Sache als das dies hilfreich sein könnte.
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nomina nuda tenemus
Zitat von Stiller Leser
Wann ist der richtige Moment für den Friedensnobelpreis? Wenn jemand alles geschafft hat, was er sich vorgenommen hat? Oder um mittendrin Unterstützung von unerwarteter Seite zu bekommen, dass das Wirken der Person gesehen wird und als weiter so aufgefasst werden kann?
Das ist die Frage: Soll der Preis den Versuch honorieren und von außen unterstützen oder soll er Geleistetes honorieren?
Ist er eher aktiv oder passiv zu verstehen?
Zitat von DucklasMacDuck
Ich bin viel mehr froh darum, dass es nicht Greta Thunberg geworden ist. Es hat sich ja schon beinahe zu einer art Heiligenverehrung entwickelt und der Personenkult um sie herum schadet in meinen Augen viel mehr der Sache als das dies hilfreich sein könnte.
Das sehe ich auch so, obwohl ich sie und die Fridays for Future als immens wichtig ansehe. F4F ist einfach ein wichtiger Kickass-Moment, um Druck aufzubauen. Das darf nicht nachlassen. Die Frage ist für mich eher, ob ein Friedensnobelpreis da irgendwie hilft oder eher nicht. Zumal Klimafragen jetzt nicht direkt mit Friedensthemen verknüpft sind sondern eher auf Umwegen (Migrationsbewegungen, Klimaflüchtlinge, Konflikte um Naturreserven) damit verbunden sind.
Witzigerweise greift der Spiegel-Artikel, den ich gerade eben entdeckt habe, die gleichen Sachen auf wie mein letzter Post:
https://www.spiegel.de/politik/ausla...a-1291100.html
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Zum Glück ging er nicht an Greta Thunberg. Nichts gegen sie und was sie macht ist auch richtig, aber mir geht der Hype um sie langsam auf den Keks. Außerdem, was hat der Klimawandel mit dem Friedensnobelpreis zu tun?
Klar könnte man jetzt sagen, dass durch den Klimawandel Menschen vertieben werden bzw. auswandern müssen und das zu Krieg führen könnte.
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Zitat von Turambars
Bin zufrieden mit der Entscheidung.
Ich wäre eher dafür das ein Nobel Preis für Umwelt bewusst sein ins Leben gerufen wird was mehr Sinn macht als den Friedensnobelpreis an eine Umweltaktivistin zu verschwen!
gute Idee und der Friedensnobelpreis für Abiy Ahmed geht in Ordnung. wie nachhaltig der Friede ist kann natürlich niemand vorhersagen, aber den Kreislauf der Gewalt erstmal gestoppt zu haben und die Völker in Richtung Verständigung zu bringen ist aller Ehren wert.
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Zitat von DucklasMacDuck
Ich bin viel mehr froh darum, dass es nicht Greta Thunberg geworden ist. Es hat sich ja schon beinahe zu einer art Heiligenverehrung entwickelt und der Personenkult um sie herum schadet in meinen Augen viel mehr der Sache als das dies hilfreich sein könnte.
Hm, ich habe den Eindruck, dass der Hauptteil der Aufmerksamkeit von Kritikern und Hatern kommt, die sich über sie auslassen ... und sich dann über die Aufmerksamkeit beklagen, die sie bekommt. Die Heiligenverehrung wird dann eher herbeigeredet, ähnlich wie das angeblich Religiöse der Klimaschutzbewegung, damit man sie als irrational abqualifizieren kann.
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Zitat von Thorwyn
Hm, ich habe den Eindruck, dass der Hauptteil der Aufmerksamkeit von Kritikern und Hatern kommt, die sich über sie auslassen ... und sich dann über die Aufmerksamkeit beklagen, die sie bekommt. Die Heiligenverehrung wird dann eher herbeigeredet, ähnlich wie das angeblich Religiöse der Klimaschutzbewegung, damit man sie als irrational abqualifizieren kann.
Es gab in den letzten Jahrzehnten keine rationalere Massenbewegung als die Klimaproteste. Denen geht es nicht um irgendein abstraktes politisches Ziel, sondern einfach ums Überleben der Menschheit und den Weiterbestand des Ökosystems.
Das ist sogar etwas, was ich dieser Bewegung am ehesten vorwerfen würde, dass sie zu wenig emotional und zu rational argumentiert, womit man viele Menschen nicht erreichen kann. Extinction Rebellion sind da eine positive Ausnahme.
Hysterie ist angebracht.
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nomina nuda tenemus
Zitat von Thorwyn
Hm, ich habe den Eindruck, dass der Hauptteil der Aufmerksamkeit von Kritikern und Hatern kommt, die sich über sie auslassen ... und sich dann über die Aufmerksamkeit beklagen, die sie bekommt. Die Heiligenverehrung wird dann eher herbeigeredet, ähnlich wie das angeblich Religiöse der Klimaschutzbewegung, damit man sie als irrational abqualifizieren kann.
Aye.
Ich habe sowieso den Eindruck, es arbeiten sich vor allem Kritiker an ihr persönlich ab, um sich nicht mit den Themen, die F4F anspricht, auseinandersetzen zu müssen.
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Zitat von Raider
Ich bin jetzt nicht besonders vertraut mit der äthiopischen Aussenpolitik aber wenn Abiy Ahmed tatsächlich die friedliche Koexistenz zwischen Äthiopien und Eritrea gefördert hat, dann verdient er den Preis meiner Ansicht nach schon eher, als eine Umweltsaktivistin.
Eben.
Greta hat ja im Prinzip nix für den (Welt-)Frieden getan.
Also höchstens im weit weit weit gedachten Kontext.
Aber der letztendlich Gewinner hat ihn dann wirklich mehr verdient.
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Zitat von Thorwyn
Hm, ich habe den Eindruck, dass der Hauptteil der Aufmerksamkeit von Kritikern und Hatern kommt, die sich über sie auslassen ... und sich dann über die Aufmerksamkeit beklagen, die sie bekommt. Die Heiligenverehrung wird dann eher herbeigeredet, ähnlich wie das angeblich Religiöse der Klimaschutzbewegung, damit man sie als irrational abqualifizieren kann.
Genau den Eindruck habe ich eben nicht, aber das ist nunmal mitunter auch subjektiv.
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