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Umfrageergebnis anzeigen: Wer soll in diesem Battle den Sieg davontragen?

  • Schweden (Ajnif)

    0 0%
  • Japan (MiMo)

    2 100,00%
 
Teilnehmer
2. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
Ergebnis 1 bis 11 von 11
  1. Beiträge anzeigen #1 Zitieren
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline

    [Speedbattle]Halbfinale: Schweden (Ajnif) vs. Japan (MiMo)

    Liebe Speedbattle-Freunde und -Freundinnen! Die WM nähert sich langsam, durchaus sogar sehr langsam, aber auch ebenso sicher ihrem Ende: Heute steht das zweite Halbfinale an, in dem sich entscheidet, wer die Gelegenheit bekommt, nach dem Goldpokal zu greifen! Schauen wir mal, welche beiden Nationen es in dieses zweite Halbfinale geschafft haben:

    Zum Einen hätten wir da die Schwedin Ajnif, die es in der Gruppenphase auf den dritten Platz gebracht hat und nun zum ersten Mal in ein Finale einziehen könnte. Gerade noch hat sie hinter den Kulissen ihr Kind in den Schlaf geknuddelt, nun ist sie bereits auf der großen Speedbattle-Bühne am Start und wird gegenüber ihrem Kontrahenten mit Sicherheit keine mütterlichen Gefühle entwickeln, wenn es gleich um den Einzug ins Finale geht. Mögen die schwedische Nationalhymne und die große Portion Köttbullar in ihren Händen sie heute Abend zu Großem motivieren!

    Auf der anderen Seite steht ein alter Hase im Speedbattle-Business, nämlich der Japaner MiMo, der gerade die Kopfhörer mit dem Final-Fantasy-Soundtrack ablegt, um vor dem Duell noch einmal die selbstverständlich ebenfalls von Nobuo Uematsu komponierte japanische Nationalhymne zu genießen. Auch MiMo hat es noch nie zuvor in ein Speedbattle-Turnier-Finale geschafft, und man kann sich sicher sein: Der würde lieber den Seppuku sterben, als hier klein bei zu geben!

    Beginnen wird Ajnif. Euch beiden wünsche ich viel Spaß und Erfolg. Möge die oder der Bessere ins Finale einziehen!


    -------------------------------------------------


    "Ich weiß nicht so ganz, was ich davon halten soll", sagte Lord Hagen und wirbelte herum. "Dreißig Molerats für nur fünf Erz? Das ist ja Wahnsinn!"
    "Das ist in der Tat ein sehr niedriger Preis", erwiderte Zoltan, der Molerathändler. "Aber das heißt nicht, dass meine Molerats keine guten Molerats sind. Sie werden eben nur sehr preiseffizient gezüchtet."
    Hagen runzelte die Stirn. "Das bedeutet also, sie sind ebenso gute Molerats wie alle anderen Molerats da draußen auch?"
    Zoltan lächelte selbstsicher. "Sie sind noch besser".
    "Wie bitte?" Hagen hob eine Braue als Zeichen der Skepsis. "Noch besser als die meisten anderen Molerats?"
    "Nein", korrigierte der Molerathändler. "Besser als alle anderen Molerats."
    Dem Lord verschlug es die Sprache. "Das ist doch Irrsinn."
    "Keineswegs. Das ist die Realität. Diese Molerats sind erstklassig, und sie können Euch gehören. Noch heute Abend. Für nur vier Erz."
    Hagen riss die Augen auf. "Vier Erz?! Ich... ich dachte fünf!"
    "Aber nein, wo denkt Ihr denn hin?", lachte Zoltan auf. "Für Euch mache ich natürlich einen Freundschaftspreis."
    Hagen wusste sich keinen rechten Reim darauf zu machen. Dieses Angebot war unschlagbar, aber irgendwo musste es doch einen Haken geben. Und wenn irgendetwas bei dem Handel schiefgehen und er die nötigen Molerats nicht erhalten würde, oder wenn die Molerats nicht den erforderlichen Anforderungen genügen sollten... er wollte es sich gar nicht ausmalen. Er musste dringend die richtige Entscheidung treffen!

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    hokuspokus 
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    Ajnif ist offline
    Hagen rang mit sich. Wenn das Fett der Molerats von der Norm abwich, könnten die Kanonen im schlimmsten Fall an Schlagkraft verlieren.
    „Wieso bist du dir so sicher, dass deine Molerats besser sind als alle anderen Molerats?“, erkundigte er sich.
    „Da musst du mir einfach vertrauen.“, erwiderte Zoltan mit einem Funkeln in den Augen.
    Am Moleratstand war ein stetes Kommen und Gehen. Lord Hagen hatte längst gesehen,dass Zoltan sich eine Aushilfe angeheuert hatte, die während ihres Gesprächs einen Molerat nach dem Nächsten verkaufte. Umso erstaunter war er jedoch, als er Bartok direkt neben sich stehen und vier Molerats bestellen sah.
    „Bartok?“, sprach Hagen den Jäger erstaunt an.
    Dieser lächelte und nickte knapp. „Für den Preis lohnt es sich einfach nicht selbst auf Moleratjagd zu gehen. Vor allem nicht bei dieser absolut ausgezeichneten Qualität!

    „Nun gut, dann nehme ich dreißig Molerats“, verkündete Hagen, nahm seine Ware in Empfang und verließ den Stand grübelt.

    Am Abend huschte eine schwarze Gestalt durch die Gassen, vorbei an den leeren Marktständen. An Zoltans Stand angekommen, wandte sie sich zu der verschlossenen Tür hinter seinem Stand und klopfte leise. Die Tür öffnete sich und der Geruch von verbrannte Sumpfkraut kroch langsam durch die Gassen, während die Person hinter der Tür verschwand.

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    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    "Was willst du, Meldor?", empfing Zoltan die sinistre Gestalt in seiner Hütte mit scharfem Ton. "Hat man dich gesehen?"
    Meldor schüttelte den Kopf. "Ignaz lässt verkünden, dass es Probleme gibt."
    Zoltan war sofort beunruhigt. Wenn selbst der irre Alchemist von Problemen statt von Rückschlägen sprach, hieß das einiges. Er nahm seinen Mantel vom Haken neben der Tür, schwang ihn sich um die Schultern und zog die Kapuze tief ins Gesicht. Die Wachen am Nordtor durften ihn nicht erkennen, wenn er um diese Zeit noch die Stadt verließ.

    Ignaz saß auf dem Boden der Höhle und beobachtete fasziniert seine Schöpfung. "Ach, Helga. Du bist die einzige, die mich wirklich versteht", hauchte er und lächelte verzückt.
    Das aufgedunsene Molerat namens Helga füllte den gesamten hinteren Teil der Höhle aus, eine aufgedunsene Masse aus Fleisch, die sich meterhoch auftürmte, mit zwei kleinen Stecknadelaugen und vier viel zu kleinen Gliedmaßen, die vollkommen willkürlich aus der Masse zu ragen schienen.
    Das entstellte Molerat rumorte basslastig. Dann platzte es an einer Stelle auf und ein Schwall Molerats ergoss sich über den Höhlenboden. Fiepend purzelten die Neugeborenen übereinander.
    "Fein gemacht, Helga!", lobte Ignaz seine Schöpfung. "Das war ja schon der fünfte Schwung heute!" In nur fünf Eingriffen hatte er Helga erschaffen. Das Einsetzen einer männlichen Keimdrüse hatte den Durchbruch gebracht. In Ignaz' Augen war sie perfekt.

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    hokuspokus 
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    Für Zoltan war der Anblick, der sich ihm beim Betreten der Höhle bot, immer noch etwas,was ihm einen Schauer über den Rücken und einen leichten Brechreiz hervorrief. Zugegeben, der Brechreiz war nicht mehr so stark wie einst und doch war er da. Das Sumpfkraut half ihm dabei die Bilder aus seinem Kopf zu verdrängen.
    „Der letzte Wurf war ganz und gar grandios“, jauchzte Ignaz. „Helga hat vierzig Molerats das Leben geschenkt.“
    „Wieso bin ich dann hier?“, erkundigte Zoltan sich, während er die Molerats dabei beobachtete, wie sie sich in der Flüssigkeit wanden, die Ignaz eigens für sie vorbereitet hatte. Man konnte ihnen förmlich beim Wachsen zusehen. Er musste Ignaz unbedingt noch einmal fragen was genau er den kleinen Ratten eigentlich gab, dass sie so schnell wuchsen.
    „Wie du sicher weißt, wird Helga ausschließlich mit dem besten Kraut gefüttert. Heute scheint die Ware verdorben gewesen zu sein. Helgas Bauch ist aufgebläht wie nie, sie hat Bläschen um ihren Mund gebildet.“
    Zoltan betrachtete das große Molerat. Weißer Schaum ließ ihr aus den Mundwinkeln, die Augen wirkten groß und verängstigt. Ein Blick auf die am Boden liegenden Molerats ließ ihn kurz erschauern. Beim genauen Hinsehen zeigten sie dieselben Symptome wie Helga. Wie viele seiner Kunden, kauften die Molerats um sie zu essen? Würden sie dieselben Symptome bekommen wie die Tiere?

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    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    MiMo ist offline
    Zoltans Blick glitt zurück zu den verdrehten Augen Helgas. Und je länger er in diese unergründlich schwarzen Pupillen sah, desto stärker drängte sich ihm der Verdacht auf, dass nicht das Futter das Problem war, sondern Helga einfach ihr Limit erreicht hatte.
    "Der wievielte Wurf war der letzte?", fragte er Ignaz.
    "Der Zweihundertfünfundachtzigste", antwortete der Alchemist ohne lang zu überlegen.
    Zoltan schauderte bei der Vorstellung, wie viele Molerats Ignaz schon im Wald ausgesetzt haben musste, weil er zu wenig Käufer aufgetrieben hatte. "Ich hatte dich gebeten, einen Weg zu finden, die Produktionsrate zu drosseln", erinnerte Zoltan seinen Geschäftspartner. "Wie steht es damit? So viele Molerats können wir nicht verkaufen."
    "Wir müssen ja auch nicht alle verkaufen", erwiderte Ignaz verträumt. Sein Blick hing weiterhin an Helga.
    "Aber wenn wir sie alle im Wald aussetzen, wird die Insel bald von Molerats überschwemmt!", wurde Zoltan ungeduldig. Wieso verstand Ignaz das Ausmaß ihres Problems nicht?
    "Ich setze sie nicht aus."
    "Ach ja, Futter hast du aber auch nicht genug für alle", entgegnete Zoltan hitzig.
    Ignaz' Lächeln wurde breiter. "Helga ist perfekt. Sie sorgt selbst für ihre Kinder. Sie ist die eintzige, die Futter von mir bekommt."
    Zoltan wollte zu einer Erwiderung ansetzen, doch dann verstand er urplötzlich. "Sie... fressen sich gegenseitig?", krächzte er. Sein Hals war mit einem Mal unnatürlich trocken.

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    hokuspokus 
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    Ajnif ist offline
    Zoltan wusste sich in diesem Moment nicht anders zu helfen. Er stürzte an Ignaz vorbei, zückte das kleine eher unvorteilhafte Messer, das er stets bei sich trug und wollte Helga damit den Garaus machen.
    „Nein!“, Ignaz Stimme klingelte in Zoltans Ohren, ging dann aber unter in dem Geschrei der Molerats. Zoltan hieb mit seinem Messer in Helgas fleischigen Wanst, wurde im nächsten Moment aber von Ignaz zurück gerissen, der sich mit der anderen Hand den Bauch hielt.
    Zoltan riss sich los und stürmte aus der Höhle. Was hatte er da nur angerichtet? Verwirrt rannte er durch die Dunkelheit und merkte erst, als er vor der großen Tür stand, dass er geradewegs zu Lord Hagen geeilt war. Zoltan war sich mehr als sicher, dass sein Kopf rollen würde. Doch wen sonst hätte er um Hilfe bitten sollen?
    „Du musst einen mehr als guten Grund haben mich zu dieser späten Stunde zu wecken“, empfing Hagen den ungebetenen Gast unfreundlich.
    „Ich weiß mir selber nicht mehr zu helfen“, stammelte Zoltan, „Ich brauche deine Hilfe, die der Miliz und von jedem anderen Jäger eigentlich auch.“
    Lord Hagen runzelte die Stirn. „Ich wusste doch, dass da irgendetwas faul an deiner Moleratzucht sein muss“, schlussfolgerte er, „nun aber der Reihe nach, was ist los?“

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    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    MiMo ist offline
    Ignaz keuchte. Sein Magen hatte sich verkrampft, als er zusehen musste, wie seine Helga mit dem Messer aufgeschnitten wurde. Nur langsam ließ der Schock nach. Fahrig fuhr er mit seinen Händen über die klaffende Wunde, aus der Blut Embryonen strömten. Das Messer war nicht lang genug gewesen, um Helga ernsthaft verletzen zu können. Doch Zoltan würde nicht ewig fortbleiben. Ignaz stolperte vor Hast über seine eigenen Beine. Klimpernd durchforstete er das Chaos auf seinem Alchemietisch, dann fand er ein Fläschchen und entkorkte es. Es wurde Zeit für den sechsten Eingriff. Konzentriert zog er eine Spritze mit der leuchtend roten Flüssigkeit auf.

    Die Türen knallten, als Lord Hagen gefolgt von Zoltan in den Ratssaal stürzte, in dem der Empfang noch in vollem Gang war, von dem er sich bei der erstbesten Gelegenheit entschuldigt hatte. Für nur zwei Erzbrocken hatte er ein gutes Dutzend Molerats für den Jahresempfang erstanden. Er selbst hatte keine der Keulen gegessen, weil sein Argwohn es nicht zuließ, doch die Gäste hatten. Und nun, als er in den Ratsaal zurückkehrte, bot sich ihm ein Bild des Schreckens: Lutero hatte sich im Arm einer Edeldame verbissen. Ein anderer Händler nagte an einem abgerissenen Bein wie an einer Hühnerkeule. Die Gräfin von Khoralt schabte gerade einen Augapfel aus Fernandos Kopf.
    "Sie fressen sich gegenseitig. Wie die Molerats!", entfuhr es Zoltan.

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    hokuspokus 
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    Ajnif ist offline
    „Das verkompliziert die Sache nun um einiges“, murmelte Lord Hagen, wandte sich von dem ihm gebotenen Spektakel ab und verließ die Räumlichkeiten. Zoltan hatte Mühe dem Gang des Lords Schritt zu halten.
    „Wir müssen Bartok finden, der wird wissen wie man mit einer solchen Plage umgehen kann“, sagte Hagen.
    „Aber er hat sich doch selber Molerats gekauft“,entfuhr es Zoltan.
    „Dann müssen wir einfach das Beste hoffen“, erwiderte Hagen, „andernfalls bleibt uns nur von Khorinis zu fliehen.“
    An Bartoks Hütte angekommen, zögerte Hagen keinen Moment und stürmte in die Räumlichkeiten des Jägers.
    „Was..?“, überrumpelt rappelte Bartok sich auf und zückte das Messer, das er stets unter seinem Kopfkissen versteckte.
    „Ich brauche sofort deine Dienste!“, sagte Hagen, dessen Ton keine weiteren Verzögerungen duldete.

    Als die drei an Ignaz Versteck ankamen, war das Geschrei der Molerats bereits bis nach draußen zu hören.
    Bartok blieb stehen, lauschte den Geräuschen und fluchte.
    „Was ist los?“, erkundigte Zoltan sich besorgt.
    „Für die Masse an Molerats, brauche ich eine konzentriertere Menge an Sumpfkraut“, erwiderte Bartok.
    „Sumpfkraut?“, hakte Zoltan nach.
    „So gerne die Viecher es auch fressen, sie sterben durch den Dunst des Krauts“, klärte Bartok auf.
    „Dann müssen wir sofort zu mir nach hause“, entfuhr es Zoltan, „nirgends gibt es mehr Sumpfkraut als bei mir!“

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    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    MiMo ist offline
    "Einen Moment noch", hielt Lord Hagen Bartok zurück, der schon zur Stadt laufen wollte.
    "Was ist?", fragte der Jäger.
    Wortlos wies Hagen in eine Richtung. Eine Schneise der Zerstörung zog sich durch den Wald.
    Der Jäger verstand. "Die Brutmutter ist auf der Flucht!"

    Helga reckte ihren Kopf bis zu den Baumwipfeln und heulte den Mond an. Ignaz spürte ihre Freude, während sie auf ihren vier neuen, muskelbepackten und riesengroßen Gliedmaßen durch den Wald stapfte. Hier konnte sie jeder sehen, doch es war Ignaz recht. Die Zeit war vorbei, in der Helga sich in einem dunklen Loch verstecken musste. Nun würde er sie aller Welt zeigen und alle würden vor Neid auf ihre Schönheit erblassen!
    Helgas rechte Flanke rumorte. Kurz darauf brach eine Fontäne Molerats aus ihr hervor und plättete zwei nahestehende Kiefern. Die Zahl der neuen Molerats war von Helgas Rücken aus nicht festzustellen.
    Ignaz fühlte sich wie am Ziel all seiner Träume. Helga und er würden ein glückliches Leben beginnen!
    Dann blähten sich Helgas Augen.
    Ignaz gefror das Blut in den Adern. "Nein. NEIN!", schrie er, doch es half nichts.
    Die Augen und all die Bläschen um sie herum platzten. Ein Schauder ging durch den riesigen Körper. Dann brach Helga zusammen.

    Als Hagen, Bartok und Zoltan sie fanden, kniete Ignaz hemmungslos heulend neben dem massigen Leichnam seiner besten Freundin.

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Das Leadin finde ich ja spiezenmäßig, und da kann ich ebenso ohne falsche Bescheidenheit und mit Kenntnis meines eigenen Leadins sagen, dass das hier deutlich cooler ist! Im Übrigen scheint es sich hier ja um eine Auskoppelung aus Laidos epischem Megaprojekt PLANET DER MOLERATS zu handeln, was das natürlich direkt nochmal besser macht!


    Ajnif nimmt dieses durchaus kniffelige Leadin gut an und klärt gleich eine der vielen aufgeworfenen Fragen, nämlich, was Lord Hagen, der diese Molerats ja sehr wahrscheinlich nicht als Privatmann erwerben will, eigentlich damit anfangen will. Da hätte ich in der Eile des Speedbattles ja auch erstmal kräftig geschwitzt! Dementsprechend finde ich die Idee, dass es um das Fett der Molerats geht und das für Kanonen gebraucht wird, schon in Ordnung. So richtig haut mich das zwar auch nicht um, weil es ja weitere Fragen offen lässt: Warum kauft man, wenn man nur an das Fett will, direkt dreißig (lebende?) Molerats; wie kann Hagen mal eben dreißig Molerats entgegennehmen und mit ihnen den Stand verlassen? Erstere Frage ist dabei sicherlich einfacher zu beantworten als die zweitere, und diese Moleratfettidee passt auch nur so gerade zu dem, was im Leadin so von Lord Hagen gedacht worden ist, in Sachen Anforderungen – da klang mir schon eher nach einem Einsatz lebender Molerats als direkte Kampftiere oder als Spürhunde oder wie auch immer. Indes: Das ist auch nur meine Interpretation des Leadins, ein Widerspruch ist Ajnifs Idee keineswegs! Lediglich Hagens Sorge aus dem Leadin, dass er die Molerats nicht erhalten könnte, erscheint in Ajnifs Post etwas konterkariert, denn dort scheint es dann ja so zu sein, dass die Molerats bereits vor Ort sind und man sie einfach mitnehmen kann, was Lord Hagen dann ja auch hätte merken können. Im Leadin schien das ja eher so gedacht gewesen zu sein, dass die „Lieferung“ der Molerats erst irgendwann später erfolgt und in diesem Zeitraum eben was schief gehen kann bzw. die Lieferung auch komplett ausfallen könnte – nur so machen Hagens Sorgen ja Sinn. Aber gut, das ist auch nur ein kleinerer Fehler. Der letzte Teil des Posts ist dann ja eher vage gehalten, er bringt ein neues Rätsel für MiMo ein, knüpft aber wohl daran an, dass mit diesem Molerathändler irgendetwas nicht stimmt. Summa summarum: Vor allem angesichts der vielen Fragen, die das Leadin aufgeworfen hat, ein durchaus gelungener Startpost!

    MiMo lässt sich von Ajnifs „Attacke“ aber gar nicht einschüchtern. Die Gestalt wird schnell als Meldor enthüllt, und das ist auch eine ziemlich gute Idee, denn es passt erstens zu dubiosen Geschäften und zweitens ja auch ganz gut zum Sumpfkrautkonsum. Schön finde ich, wie MiMo es schafft, mit nur ein paar Formulierungen einzufangen, worum es hier nun gehen könnte: Ignaz, der offenbar ansonsten eher optimistisch gestimmt ist, berichtet von Problemen, und das scheint dann ja wirklich etwas sehr Gravierendes zu sein. Innerhalb weniger Zeilen habe ich das Gefühl, durchzublicken, in welchem Verhältnis die Charaktere wohl so zueinander stehen. Der eigentlich spektakuläre Part kommt aber natürlich danach: MiMo erklärt, warum Zoltan die Molerats so unfassbar billig verscherbeln kann! Die Idee dieser hochgezüchteten Moleratbrutmutter ist natürlich schon ziemlich gewagt (ich hätte, wenn ich schon auf Ignaz als Beteiligten gekommen wäre, eher was mit Klonen oder so versucht), aber das heißt auch: Sehr kreativ! Vor allem ist sie gut beschrieben, und beim Lesen wäre mir sogar fast ein wenig schlecht geworden. Auch, wie Ignaz sich gegenüber ihr verhält, befriedigt sämtliche „Verrückter Wissenschaftler“-Erwartungen, die man so an ihn hat. Lediglich eines nimmt mich bei diesem Post wunder: Wo sind denn nun die Probleme, von denen Ignaz berichtet hat? Das scheint doch alles wunderbar zu laufen. Soll das nun ein Rätsel für Ajnif sein? Selbst wenn, dann finde ich, dass das einfach eine Lücke im Post bzw. in dieser Handlung ist. Erster und zweiter Teil von MiMos Post scheinen so nicht zusammenzupassen, und selbst die Erklärung, dass wir hier Ignaz vor Entdeckung der besagten Probleme sehen, das also eine andere Zeitebene ist, ist nicht so ganz befriedigend, denn das wäre eine erzähltechnisch nicht so gute Entscheidung. Die einfachste Erklärung ist wohl, dass MiMo hier schlicht die Wörter ausgegangen sind. So wirklich reißt diese Lücke den kreativen und vor allem sehr gut geschriebenen Post aber nicht runter, sodass ich hier locker einen Gleichstand zu Ajnif sehe, wenn nicht sogar schon ein leichtes Überwiegen MiMos.

    „Wieso bin ich dann hier?“, lässt Ajnif Zoltan fragen, und greift damit die von mir konstatierte Lücke in MiMos Post auf. Finde ich dementsprechend natürlich sehr gut! Auch die Erklärung, die Ignaz daraufhin gibt, ist in Ordnung, zum einen rein inhaltlich, zum anderen, dass diese Symptome vorher nicht erwähnt worden sind. Das Geschehen vorher war ja aus Ignaz' Perspektive erzählt, und vielleicht hat seine Begeisterung ja die aktuellen Probleme kurz verdrängt, und deshalb wurde das mit den Symptomen eben noch nicht aufgebracht. So kann man sich die Geschichte wieder geradeerklären! Die „sauberere“ Lösung wäre aber vielleicht gewesen, nicht das Verderben der Futtermittel, sondern deren Knappheit als Problem zu enthüllen. Dann nämlich hätte MiMos Post im Nachhinein noch weniger lückenhaft ausgesehen, denn es hätte gar keine auffälligen Symptome gegeben, die hätten erwähnt werden müssen, und die Freude über die Neugeburt sehr vieler Molerats (vierzig Stück auf einmal scheinen mir dann aber doch etwas zu viel ) hätte die Sorge darüber, wie man die eigentlich alle versorgen soll, noch nachvollziehbarer verdrängen können, zumindest für diesen Moment. Allerdings: Ajnifs Erklärung hat einen unbestrittenen Vorteil, einen sehr großen Vorteil sogar, denn hier kann nun Bezug darauf genommen werden, dass es bei den Molerats doch einen Haken gibt, dass etwas schiefgehen kann. Möglicherweise wurde durch die kranken Molerats eine gewaltige Gefahrenquelle geschaffen. Indes kann man auch hieran zweierlei kritisieren. Zum einen führt das Problem so wieder von Lord Hagens Situation weg, denn bisher stand ja nicht in Rede, dass die Molerats gegessen werden sollten (es ist aber auch nicht ausgeschlossen, man schlachtet es, kommt an das Fett, isst den Rest). Zum anderen hätte Zoltan, der den weißen Schaum ja ohne Probleme erkenne kann, diesen weißen Schaum ja schon am Verkaufsstand bei den Molerats sehen müssen, die ja, ausweislich Hagens sofortiger Mitnahme der Molerats, durchaus vor Ort waren. Da wiederum kann man einwenden, dass hier in diesem Post nicht explizit gesagt wird, dass bereits Molerats mit diesen Symptomen verkauft worden sind, sondern dass Zoltan eben nun erst vor der Entscheidung steht, wie er weitermachen soll. Das natürlich macht die Lage aber weniger zwingend, sodass der Post an Dramatik verliert. Tja, hier gibt es wohl einiges an Deutungsspielraum! Was man allerdings auf jeden Fall auf der Habenseite verbuchen kann, ist das Detail, wie Ajnif davon schreibt, dass Ignaz für die neugeborenen Molerats eine bestimmte Flüssigkeit benutzt, wohl um sie schneller großzukriegen oder was auch immer, unabhängig vom Zweck passt das gut in das ganze Setting hinein. Im Ergebnis hat mir dieser Post jedenfalls gut gefallen, und ich würde Ajnif und MiMo nun (wieder) gleichauf sehen.

    MiMos Post fand ich beim Lesen Zeile für Zeile immer besser, lediglich am Ende relativierte sich der äußerst gute Eindruck. Ich will es erklären. Zum einen treibt MiMo die Reproduktionsrate Helgas jetzt nun so richtig auf die Spitze. Damit bringt er Folgeprobleme ins Spiel: Zum einen nun doch die Nahrungsknappheit, zum anderen die Alternativerklärung der Symptome, dass Helga ihr „Limit“ erreicht, dass es also gar nicht um verdorbenes Futter geht, sondern um einen uneinsichtigen Ignaz, der sich Ausreden dafür sucht, die Moleratproduktion nicht drosseln zu müssen. Da wird Ignaz' hier in der Story etablierte Persönlichkeit wirklich konsequent ausgespielt und sogar noch fortentwickelt. Noch dazu kommt das weitere Problem, dass es tatsächlich eine bedrohliche Moleratschwelle geben könnte. Da fand ich die Zusatzerklärung, dass die Molerats sich gegenseitig fressen, aber nicht so gut, denn das scheint ja das Problem zu entschärfen. Und ich finde, dieser Aspekt sorgt dann aber im Austausch nicht für neue Dramatik, und dass Zoltan so betroffen davon sein soll … ich weiß nicht, das finde ich bei einem, der vorher keine Skrupel gezeigt hat, jede Menge unter irgendwie scheußlichen Bedingungen im wahrsten Sinne des Wortes produzierte Molerats zu verscherbeln, irgendwie komisch. Aber gut, vielleicht wird das ja nun zum Wendepunkt bei Zoltan und er entwickelt gerade jetzt eben doch Skrupel! Alles in allem also doch ein ziemlich guter Post, durch den sich MiMo von Ajnif absetzt.

    Ajnifs nächster Post ist nicht schlecht, aber er kommt etwas dünn, etwas schwachbrüstig daher. Dass Zoltan auf einmal Helga töten will, das finde ich schon etwas ambivalent, denn dass er jetzt so mirnichtsdirnichts seinen ganzen Geschäftstrieb opfern will? Andererseits: Wenn man den Schluss von MiMos Post als Wendepunkt in Zoltans Haltung zu den Molerats verstehen will, dann kommt diese heftige, plötzliche Reaktion Zoltans vielleicht gerade passend, von daher ist das schon durchaus nachvollziehbar, dass er so reagiert. Die eigentliche Messerstechszene ist aber etwas konfus geschildert: Warum hält Ignaz sich den Bauch? Hat er beim Dazwischengehen etwas abbekommen? Das wird hier leider nicht geschildert. Auch der Weg zu Lord Hagen kommt abrupt und etwas schluderig erzählt her, das Gespräch geht auch nur gerade so in Ordnung. Mir scheint, Ajnif musste sich hier einfach in die nächste Postrunde retten, weil ihr die Zeit ausging. Wie gesagt kein total schlechter Post, aber aufholen kann sie damit nicht.

    MiMo räumt mit seinem nächsten Post erstmal ein bisschen auf: Ignaz fasste sich aus psychosomatischen Gründen an den Bauch, das bisschen Messerstecherei konnte Helga nicht wirklich zusetzen, und außerdem steht Ignaz' Vorhaben nun vollkommen vor der Eskalation. Gute Fortsetzung in der Hinsicht! Und auch der zweite Teil des Posts kann sich sehen lassen, denn nun bekommt der Gedanke, dass das Moleratfleisch infiziert sein könnte, nun doch noch für Lord Hagens Strang Bedeutung. Und was für eine: Hier eskaliert das Geschehen nun völlig. Kann ich gar nicht mehr so viel zu sagen, klasse Post, der sich auch super in die Gesamtgeschichte einfügt. Jetzt wird’s schwer für Ajnif, da noch heranzukommen.

    Ajnif spielt die Dramatik der Situation noch ein bisschen mit, kann MiMos Post an Intensität aber nicht mehr toppen (wüsste nicht, wie man das auch noch hätte machen sollen). Tatsächlich bringt sie die Geschichte dann auch noch irgendwo Richtung Abschluss. Dass die Molerats am Sumpfkrautdunst sterben, nunja, das wirkt natürlich arg aus dem Hut gezaubert, ebenso, wie Bartok alleine als die Rettung anvisiert worden ist. Zudem wird das Geschehen bei diesem Empfangsessen auch gar nicht mehr aufgegriffen, aber das hätte wohl auch kaum noch in den Post gepasst, also wortmäßig. Alles in allem kein überragendes Ende, angesichts der schwierigen Situation aber eines, was vollkommen in Ordnung geht.


    Letzten Endes ist es Ajnif mit ihrem Ende aber nicht mehr gelungen, den während des Battles langsam aber sicher an ihr vorbeigezogenen MiMo wieder einzuholen. Obwohl das Battle unter so turbulenten Umständen stattgefunden hat (wozu ich meinen Teil ja auch irgendwie beigetragen habe ), ist es doch ziemlich gut geworden, und Ajnif hatte MiMo auch die meiste Zeit etwas entgegenzusetzen. Zu Anfang warteten beide mit guten Ideen auf, dann in der zweiten Hälfte des Battles hat Ajnif aber schlicht zu sehr nachgelassen. MiMos Posts waren einfach ideenreicher, passten sich besser ins Geschehen ein, waren die meiste Zeit stimmiger, widerspruchsfrei, noch dazu immer sehr gut geschrieben. Das war ein MiMo in Topform, würde ich sagen, und deshalb ist es nur gerechtfertigt, dass er am Ende meine Stimme bekommt.

    … zumindest, wenn er mit seinem letzten Post nicht noch alles versaubeutelt, denn nicht Ajnif, sondern er hat die Geschichte ja nun noch zu beenden, wie mir auf freundlichen Hinweis dann auch aufgefallen ist. Ja, sorry Leute, ich weiß nicht, was heute los ist, ich hatte bei Ajnifs letztem Post dann noch richtig mitgefiebert und Angst gehabt, dass sie beim letzten Posts des Battles dann doch noch die Zeit überschreitet, und … ja. Also, ich schäme mich gerade in Grund und Boden für meine „Leistungen“ an diesem Abend, aber wichtig wäre es mir dann nur noch, klarzustellen, dass ich Ajnif nicht damit brüskieren wollte, meine Entscheidung schon zu posten, noch bevor MiMo seinen Post setzt. Das war also keine „Na gut, MiMo kann jetzt gar nicht mehr verlieren, egal, was er postet“-Aktion, sondern ich hatte mich tatsächlich bei den Posts verzählt und dachte, da käme nichts mehr.

    An meiner Bewertung von Ajnifs Post ändert das wenig bis gar nichts, denn er kann sich sowohl als Ende lesen, als auch eben als Trittstufe zum Ende. In letzterer Hinsicht funktioniert er dann natürlich ein klein wenig besser, zumal es auch nicht mehr so lückenhaft aussieht, was das hier nicht erwähnte weitere Geschehen beim Dinner angeht (was im weiteren Verlauf dann aber sowieso keine Rolle mehr spielt). Es bleibt also dabei, dass das kein Toppost ist, aber eben trotzdem ein ganz ordentlicher Post.

    Gut, also, Ajnifs Post, der durchaus als ein Ende getaugt hätte, war also gar nicht das Ende, ähem, und stattdessen schließt MiMo nun die Story ab. Das macht er ganz souverän, in dem er die für einen Schlusspost deutlich zu zeitaufwendige Sumpfkrautbesorgungsaktion kurzerhand abbricht bzw. aufschieben lässt und das Geschehen zurück auf die Brutmutter lenkt. Hierbei kommt es jetzt aber nicht etwa zum finalen Kampf, sondern lediglich zur Erfüllung Ignaz' Fantasien – die geradezu schicksalhaft auch mit dem Zerplatzen ebendieser Träume zusammenfallen, und das kann man fast wörtlich nehmen. Ein erzählerischer Trick ist das dabei nicht, denn MiMo hatte ja schon vorher angedeutet, dass Helga schlicht „am Limit“ sein könnte. Hier wird dann auch noch erklärt, was dieser „sechste Eingriff“ bewirken sollte; das hatte Ajnif ja unterlassen zu erklären. Ironischerweise ist das Ende hiermit aber trotzdem offener, als wenn Ajnifs Post vorher das Ende gewesen wäre, denn durch MiMos Abschlusszeile drängt sich die Frage, was nun aus Ignaz wird, ja nun umso mehr auf, während das vorher einfach in den Wirren der außer Rand und Band geratenen Handlung untergegangen wäre. Von daher ist das hier sicherlich kein perfektes Ende, aber eines, das in Ordnung geht. Viele Pluspunkte sammelt MiMo damit zwar nicht, aber immerhin doch ein paar.

    Und somit bleibt es letzten Endes bei meiner Entscheidung, die ich versehentlich schon einen Post zu früh verkündet hatte: Mag es auch kein Super-Ende gewesen sein, das MiMo jetzt präsentiert hat, insgesamt hat er sich eigentlich so gut wie keinen Lapsus erlaubt, sondern hat jede Runde einen guten Post abgeliefert. Ajnif dagegen hat mit ihren ersten beiden Posts noch gut dagegenhalten können, ihre letzten beiden Posts waren gegen einen MiMo in dieser Form aber einfach nicht gut genug.

    Es bleibt also dabei, dass ich MiMo meine Stimme gebe!
    Geändert von John Irenicus (22.09.2019 um 22:00 Uhr)

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    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Dann wollen wir doch mal schauen, was bei dem jetzt schon denkwürdigen Battle denn eigentlich für eine Geschichte herausgekommen ist!

    Ajnif klärt direkt im ersten Satz, was Lord Hagen eigentlich mit den Molerats vorhat: Es geht ihm also um das Fett, das er für die Kanonen der Stadt braucht. Zum Einfetten oder so, nehme ich mal an. Inwiefern Kanonen jetzt an Schlagkraft verlieren, weil sie nicht fettig genug sind, da kann ich nur Mutmaßungen anstellen, aber das wird schon Hand und Fuß haben, denk ich mal! Traurig stimmt mich natürlich, dass die armen dreißig Molerats dann wahrscheinlich sehr schnell das Zeitliche segnen werden. Herrlich dagegen, wie begeistert sich Bartok von den Molerats zeigt und Hagen dadurch vom Kauf überzeugt, und wie da ohnehin der Molerathandel zu blühen scheint. Da hat sich Ajnif schon sehr gut auf die Absurdität des Leadins eingelassen, vor allem dann natürlich, wenn Hagen zum Schluss ganz selbstverständlich seine dreißig Molerats "in Empfang nimmt" - wie auch immer man sich das dann so vorzustellen hat. Im letzten Abschnitt wird es noch ein bisschen ernsthafter, denn es scheint sich eine große Verschwörung anzudeuten, oder zumindest irgendwelche geheimen Machenschaften. Insgesamt ein guter Auftakt für das Battle.

    MiMo setzt direkt da an, wo Ajnif aufgehört hat, und enttarnt die Schattengestalt als Meldor, der offenbar einem geheimen Kreis angehört, zu dem auch Ignaz zählt. Und der wiederum steht dann im Mittelpunkt der bislang spektakulärsten Szene der Geschichte, nämlich der mit Helga, dem aufplatzenden Supergebärmolerat. Da frönt MiMo mit sichtlicher Freude dem gleichen Fettleibigkeitsekel, den er auch schon vor acht Jahren in der von mir zurzeit gelesenen Lutero-Geschichte zelebriert hat, nur eben hier in der Molerat-Variante. Die Szene hier ist natürlich einfach super, da gibts nix! Nicht nur wegen der grotesken Moleratmama an sich (deren an sich großartige Beschreibung nur durch das doppelte "aufgedunsen" ein bisschen leidet), sondern auch einfach weil MiMo hier Nägel mit Köpfen gemacht und den Grund für Zoltans Molerat-Kampfpreise enthüllt hat. Damit gefällt mir der Post dann auch noch ein bisschen besser als der ebenfalls gelungene Erstpost von Ajnif, sodass ich MiMo erstmal in Führung sehen würde. Was ich mich aber frage: Wo liegen denn die Probleme, von denen Meldor gesprochen hat? Ignaz scheint doch ganz und gar zufrieden mit seiner Schöpfung zu sein. Vielleicht will Meldor also Zoltan irgendwie reinlegen? Bin mal gespannt, wie das noch aufgelöst wird.

    Ajnif löst das jetzt tatsächlich schon auf, aber anders, nämlich indem Ignaz wirklich ein Problem hat, das nur in MiMos Post noch nicht zur Sprache kam: Die Moleratmutter und ihre Kleinen sind anscheinend krank geworden. Ob solche kranken Molerats schon verkauft wurden, bleibt ein bisschen unklar, ich würde aber mal vermuten, dass das eher nicht geschehen ist, denn dann hätte Zoltan die Symptome ja wahrscheinlich schon vorher mal gesehen. Jetzt könnte es also die einfache Lösung geben, die kranken Molerats nicht zu verkaufen und erst wieder mit dem Moleratverkauf weiterzumachen, wenn sich die Moleratmama erholt hat, aber da könnte natürlich die Profitgier im Wege stehen. Was mir gut gefällt, ist auf jeden Fall, wie Ajnif dieses ganze Verfahren da mit noch mehr Details ausschmückt wie der Wachstumsflüssigkeit, und es damit noch deutlicher wird, wie das Ganze da so funktioniert mit der Hochgeschwindigkeitsmoleratzucht. Damit lässt sie sich natürlich auch sehr auf MiMos Idee ein, das aber eben auf gelungene Weise.

    Bei MiMos nächstem Post werden zwei neue Sachverhalte enthüllt: Die Moleratmama ist gar nicht vom Kraut krank, sondern einfach vom Gebären erschöpft (wobei es dann ein bisschen fragwürdig ist, dass auch ihre Kinder unter den gleichen Symptomen leiden, aber vielleicht ist das irgendwie so eine alchemistische Kettenreaktion, wer weiß das schon!). Und außerdem sind die Molerats kannibalisch, fressen sich also gegenseitig. Davon ist Zoltan ja total entsetzt, was mir aber noch nicht ganz einleuchtet. Also, die Vorstellung, dass die Insel von Molerats überschwemmt wird, käme mir jetzt wesentlich bedrohlicher vor als diejenige, dass die sich gegenseitig auffressen. Vielleicht hat er Angst, dass seine Kunden sauer auf ihn sind, wenn sich die gekauften Molerats gegenseitig fressen? Aber wenn die sich so schnell auffressen würden, hätte das dann nicht schon an seinem Stand auffallen müssen? Und es scheint ja so, als ob die meisten sie eh direkt nach dem Kauf töten wollen, dann würde das wahrscheinlich gar nicht so schnell auffallen. Oder habe ich da irgendwas übersehen? Also so richtig ist die Tragweite dieser Enthüllung bei mir jedenfalls nicht angekommen, und eine Moleratschwemme hätte ich irgendwie auch witziger gefunden als das gegenseitige Fressen. Insofern hat mich der Post nicht so überzeugt wie MiMos erster, auch wenn er jetzt nicht schlecht war.

    Hm, Ajnif scheint die Dramatik dieser Kannibalismusenthüllung wohl besser begriffen zu haben als ich. Denn Zoltan dreht ja nun völlig am Rad, will zuerst die Moleratmama ermorden und, als das scheitert, bei Lord Hagen um Hilfe bitten. Ja, ich weiß nicht, irgendwie wäre mir diese Reaktion bei einer drohenden Moleratüberflutung der Insel verständlicher gewesen, denn dass sich die Molerats gegenseitig fressen, mag zwar sein Geschäft erschweren, kommt mir jetzt aber auch nicht wie ein unlösbares Problem vor. Klar, das kann ihn in Bedrängnis bringen, aber es wirkt hier ja eher so, als würde er die Molerats für eine Bedrohung für die Inselbevölkerung halten oder vielleicht für einen Frevel an der göttlichen Schöpfung oder so. Aber das wäre dann ja schon ein sehr plötzlicher Sinneswandel, nachdem er mit dem Mutantenmolerat zunächst so gute Geschäfte gemacht hat. Schade, also irgendwie komm ich jetzt gerade nicht so richtig mit bei der Geschichte. Aber vielleicht verstehe ich es ja besser, wenn Zoltan jetzt im nächsten Post vermutlich Hagen erklärt, was los ist. Dass Hagen jetzt wieder mitmischt in der Geschichte, das gefällt mir dann auch sehr gut an dem Post, schließlich war der ja am Anfang noch die Hauptperson. Interessant fand ich übrigens das Detail, dass sich Ignaz den Bauch hält, nachdem Zoltan dem Molerat in dessen Bauch sticht. Ist Ignaz da etwa auf magische Weise mit seiner Schöpfung verbunden? Das wird Ajnif doch sicher nicht zufällig so geschrieben haben, ich fand das schon ziemlich auffällig.

    MiMo geht auch darauf ein, macht aber nur normale Bauchkrämpfe draus, vielleicht auch aus taktischen Gründen, damit Ajnif dieses Detail nicht in ihrem Folgepost noch irgendwie wichtig werden lassen kann. Danach geht es dann drunter und drüber: Ignaz verpasst Helga zuerst noch eine Spritze mit roter Leuchtflüssigkeit, die pünktlich zum Finale mutmaßlich irgendwas dramatisch Schlimmes mit ihr anstellen wird. Und in der zweiten Szene kapiere ich dann auch endlich, warum Zoltan wegen dem Moleratkannibalismus so besorgt war. Der überträgt sich also auch auf Menschen! Daran hatte ich jetzt tatsächlich gar nicht gedacht und war deshalb umso überraschter von dieser Wendung, die jetzt auch für die ja durchaus erwartete (und erhoffte) Eskalation sorgt. Nur eben auf eine ganz andere Art als ich gedacht hätte, und das gibt natürlich Pluspunkte! Allerdings hat der Post leider auch ein größeres Problem, weil MiMo anscheinend das Leadin und Ajnifs ersten Post nicht mehr richtig im Kopf hatte. Dort hat Lord Hagen ja dreißig Molerats für vier Erz gekauft, um mit ihrem Fett die Kanonen einzufetten. Nun hat er aber ein Dutzend Molerats für zwei Erz gekauft, um sie bei einer Feierlichkeit im oberen Viertel zum Futtern anzubieten. Das könnte man höchstens so erklären, dass Hagen nach dem ersten Kauf nochmal zugeschlagen hat, aber so viel Zeit ist ja nach dem ersten Kauf nicht vergangen. Das ist ja immer noch der gleiche Tag. Naja gut, man weiß jetzt nicht wie viele Stunden vergangen sind seit dem ersten Kauf und dem Beginn des Abends, also hätte Hagen natürlich nochmal neue Molerats nachkaufen können für die Feier. Es ist aber in jedem Fall irritierend, und das obwohl es ja gar nicht nötig gewesen wäre, dass ausgerechnet Hagen die Molerats für die Feier gekauft hat. Das hätte ja auch irgendein anderer Stadtbediensteter machen können, und dann wäre ja die gleiche Katastrophe daraus entstanden. Insofern hat MiMo da leider für ein bisschen unnötige Verwirrung gesorgt, finde ich. Davon abgesehen gefällt mir der Post aber so gut, dass ich MiMo vor dem finalen Schlagabtausch auf jeden Fall in Führung sehen würde.

    Ajnif bemüht sich in ihrem letzten Post, noch ein paar von ihr eingebrachte Elemente wieder ins Spiel zu bringen: Einmal Bartok als jemand, der ja schon ganz zu Anfang bei ihr aufgetaucht war, und der nun die Rettung bringen soll. Und dann das Sumpfkraut, das zuvor zwar mal kurz erwähnt wurde, aber keine so wichtige Rolle gespielt hat, und das nun als ultimative Waffe gegen die Moleratbedrohung dienen soll. Wobei ich mich da ja frage, ob Zoltan denn nie in Gegenwart der Molerats geraucht hat, wenn er so ein Sumpfkrautfan ist... naja gut, vielleicht macht er das ja einfach nicht bei der Arbeit, sondern nur bei sich zuhause, wo er keine Molerats rumlaufen hat! Jedenfalls ist das schon eine witzige Wendung, und es ist auch löblich, dass Ajnif hier eine Lösung für das Problem anbietet und es MiMo damit leichter macht, ein zufriedenstellendes Ende zu schreiben. Ob das aber zwingend genug ist, um MiMo auch noch besiegen zu können? Hängt natürlich auch davon ab, was MiMo im Finale jetzt noch veranstaltet!

    MiMo ignoriert vor allem eiskalt die Sumpfkrautidee und schildert stattdessen lieber die Folgen der roten Spritzenflüssigkeit, die Helga also vernünftige Riesenbeine beschert hat. Zuletzt löst sich das Moleratproblem dann von selbst, indem die Bläschen platzen und Helga wohl gleich irgendwie mit. Diese Bläschen hatte ja übrigens auch Ajnif zu verantworten, insofern hat MiMo ihre Ideen dann ja doch nicht völlig ignoriert sondern sich eben einfach für eine andere entschieden als die von Ajnif für das Finale angedachte. Nachteil des Ganzen ist, dass Hagen und Kollegen jetzt nicht mehr so richtig gebraucht werden, sondern nur noch zur Leichenbeschau andackeln dürfen. Das ist natürlich nicht ganz so befriedigend, wobei ich natürlich verstehen kann, dass MiMo jetzt nicht einfach das von Ajnif eingeleitete Ende abfrühstücken, sondern etwas Überraschenderes machen wollte. Und diese Massengeburtserschöpfungskrankheit vom Anfang hatte ich tatsächlich schon wieder fast vergessen, sodass es schon eine ganz nette Überraschung ist, dass die auf einmal nochmal wichtig wird und dann Ignaz' Schöpfung ein Ende bereitet. Insofern auch kein schlechtes Finale, wenngleich es mich auch nicht völlig vom Hocker gehauen hat.

    Insgesamt war das aber eine sehr amüsante und unterhaltsame Story, bei der ich jetzt auch kein schlechtes Gefühl mehr dabei habe, euch dieses Leadin serviert zu haben. Ihr habt beide durchgehend gute Posts abgeliefert und euch auch gut ergänzt, wobei MiMo dann doch teilweise sehr darum bemüht war, Ajnifs Ideen abzuwürgen und sich Ajnif deutlich mehr auf MiMos Ideen eingelassen hat. Das führt dann dazu, dass MiMo die Geschichte schon durch seine Ideen sehr stark geprägt hat, insbesondere natürlich was Ignaz' Experimente mit der riesigen Moleratmutter und die Kannibalismusnebenwirkung angeht. Das waren ja schon so die beiden entscheidenden Ideen, die beide von ihm kamen. Ajnifs Ansatzpunkte mit dem Sumpfkraut und Bartok hat MiMo dann nicht zur Entfaltung kommen lassen, sie waren aber auch einfach nicht so zwingend wie das, was MiMo sich hat einfallen lassen. Dafür hat MiMo sich aber auch den größen Fehler geleistet, zumindest empfinde ich diesen mutmaßlichen zweiten Lord-Hagen-Moleratkauf so. Auch wenn man es vielleicht irgendwie erklären kann, habe ich das zumindest als unnötige Irritation empfunden, denn nachdem ja halb Khorinis schon bei Zoltan einkaufen war, hätte es für die Einleitung der Kannibalismuskatastrophe gar nicht dieses zweiten Hagen-Kaufs bedurft. Letztendlich reicht das aber nicht, um MiMo hier das Genick zu brechen, dazu hat er das Battle zu sehr geprägt. Meine Stimme geht also an ihn.

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